Dinah Rottschäfer / Andreas Volk / Jan Wiechert
HOHENLOHICA OBSCURA
Spuk, Aberglaube
und Magie an Kocher, Jagst und Tauber
Impressum
Vorwort
Von wilden Heeren und rauen Nächten
Der Tausendkünstler
Pakt mit dem Teufel
Die Quellen
Die Suche nach der Wahrheit in der Erzählung
Der einzige Zeuge
Wer war das Opfer des Teufels?
Die Datierung der Ereignisse
Der Tatort
Der Täter
Die lebenden Toten von Kirchensall
Magie für jeden Tag
Selbsterfüllende Prophezeiungen
Legende und Wahrheit um den Prinzen Alexander in Friedrichsruhe
Aus dem Leben des Prinzen
Tod in Stuttgart
Realteilung des Prinzen
Beisetzung in Friedrichsruhe
Grabschändung
Umbettung nach Ingelfingen
Denkmal
Die Gruft öffnet sich …
Schlusswort
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Die Autoren
Karten
Geistererscheinungen, Teufelswerk, Alltagsmagie und abergläubische Bräuche – die schriftliche Überlieferung aus dem historischen Hohenlohe kennt viele Beispiele für die Beziehung der Menschen zum Übernatürlichen. Vom Bauern bis zum Grafen, von bildungsfernen Schichten bis zu hochgelehrten Männern herrschte in der voraufklärerischen Vergangenheit und darüber hinaus die Überzeugung, dass zwischen Himmel und Erde Mächte wirken, die Auge und Verstand nur bedingt fassen können. Es ist sicher zu tief gegriffen, hier von einem (Aber-)Glauben zu sprechen: Die Menschen glaubten nicht, sie wussten, dass der Teufel selbst auf der Erde wirkte, dass Hexen Schaden anrichteten und dass der Himmel ihnen Zeichen sende. Die Reformation mag seit Mitte des 16. Jahrhunderts Teile des volkstümlichen Glaubens und Wissens verworfen und kriminalisiert haben, ohne es aber ganz ausmerzen zu können, wie zahlreiche Aktenbefunde zeigen.
Das vorliegende Buch ist keinesfalls als enzyklopädische und auf Vollständigkeit bedachte Arbeit über den Aberglauben in Hohenlohe zu verstehen, sondern will mit ausgewählten Beispielen ein möglichst breites Spektrum der überlieferten Phänomene darstellen. Es reicht über verschiedene Epochen, alle sozialen Schichten und mehrere Teile des Gebiets der ehemaligen Grafschaft Hohenlohe hinweg.
Grundlage des Buches sind Aufzeichnungen, die sich in gedruckter, öfter jedoch in handschriftlicher Form erhalten haben. Insbesondere Unterlagen des Hohenlohe-Zentralarchivs in Neuenstein sind in die Forschungen der drei Autoren eingeflossen. Hinzu kommen die Kirchenbücher der Region, die sogenannten »Konferenzaufsätze« des 19. Jahrhunderts und verschiedene Schriftquellen der zeitgenössischen und modernen Sachliteratur. Besonders zu erwähnen ist hier »Der höllische Proteus« von Erasmus Francisci (1690), der durch die Texte aller drei Autoren »spukt«.