Für Birgit
In the vastness of astronomical space and geological time that what seems impossible might turn out to be inevitable.
Richard Dawkins
Ich hatte Rebekka noch nie gesehen, und ich sagte ihr das auch. Sie sagte, du bist komisch, ist doch klar, dass wir uns noch nie gesehen haben, deswegen sitzen wir ja hier. Sie wollte in dieses Sushi-Restaurant, und ich dachte mir schon, dass das nichts wird, denn an Sushi passt mir nichts. Sie sagte, warum hast du mir das nicht vorher gesagt, dann hätte ich dich gar nicht gedatet. Sie sagte gedatet, dabei hatte ich in die Suchmaske unter Alter meines Wunschpartners 59 eingetragen, ich wollte eine gleichaltrige Frau für ein späteres Paarbegräbnis. Ich sagte Rebekka, dass ich Frauen nicht date, sondern sie manchmal nicht understande. Sie sagte wieder, dass ich komisch bin, und wenn sie es zweimal sagen, ist es aus, so viel verstehe ich von ihnen. Aber das Sushi war schon bestellt, und außerdem saßen am Nebentisch zwei Frauen, die mir gefielen, sie wirkten auf mich irgendwie gleichaltriger als Rebekka. Früher hätte ich sie spontan angesprochen, aber seit ich Frauen nur noch im Internet suche, brauche ich einen Bildschirm und einen Decknamen, um den ersten Schritt zu machen. Rebekka sagte, sie habe mit ihrem Mann ein halbes Jahr in Shanghai gelebt, deswegen liebe sie Sushi. Ich sagte, Sushi sei Japan, nicht China, und dann musste ich ihr zeigen, wie man mit Stäbchen isst. Sie hielt die Stäbchen in der Faust wie eine Brotzange. Sie sagte, sie habe es in Shanghai sehr gut gekonnt, jetzt aber vergessen, wie man’s macht. Ich sagte, mit Stäbchen essen sei wie Schwimmen: So was brennt sich einem ein. Sie fragte mich, ob ich wirklich Physiker sei, und ich sagte, das hätte ich nie behauptet.
Eine der Frauen am Nebentisch atmete plötzlich ein vor Schreck. Sie sagte, oh nein, Keith Richards ist gestorben! Sie hielt ihrer Freundin das Handy hin, und die sagte, oh nein, nicht er auch noch!
Das konnte aber nicht stimmen. Ich hatte nämlich gerade vor zwei Tagen noch ein aktuelles Interview mit Richards auf YouTube gesehen, CNN, und er hatte von der neuen Platte gesprochen, und dass er, wenn er nur eine Gitarre auf die Insel mitnehmen könnte, sich für seine Stratocaster entscheiden würde. Er sah da überhaupt nicht aus wie einer, der zwei Tage später tot ist.
Rebekka sagte, ihr Mann sei nach achtzehn Jahren Ehe nicht mehr derselbe gewesen wie als sie ihn kennenlernte, er habe sich zu einem Sadisten entwickelt. Ich sagte zu den Frauen, da haben Sie bestimmt was falsch verstanden. Keith Richards hat so vieles überlebt, der stirbt doch nicht einfach unangekündigt. Er ist vielleicht einfach nur wieder mal von einer Palme gefallen. Nein, nein, sagte die eine Frau, da, sehen Sie doch, er wurde tot aufgefunden, es steht auf Spiegel Online. Spiegel Online!, sagte ich. Ich habe früher den Spiegel jeden Montag auf meinem Sofa gelesen, ich habe Chips und Salami dazu gegessen, das war eine Tradition. Aber damals war der Spiegel auch noch eine Zeitung, für die es sich zu essen lohnte. Heute würde ich nicht mal mehr ein Salznüsschen dazu essen. Die andere Frau sagte, es steht auch auf FAZ Online. Es tut mir leid, dass es Ihnen so nahegeht. Aber für mich ist es auch ein Schock. Er war so ein einzigartiger Typ!
Mir geht es nicht nahe, sagte ich, nicht bevor das verifiziert ist. Rufen Sie mal CNN auf, ob es da auch steht!
Rebekka sagte, sag mal, bin ich eigentlich auch noch da? Also ich hab auf Parship ja schon viel Bescheuertes mit Männern erlebt, aber so was noch nicht! Ich sagte, klar bist du auch noch da, aber jetzt muss das erst mal geklärt werden. Es ist doch schon geklärt!, sagte eine der Frauen. Wir können nämlich lesen, auch wenn wir keine Bärte haben! Das hat er doch gar nicht so gemeint, Lea, sagte die andere, es geht ihm nur einfach nahe, mir ja auch.
Ich wusste einfach, dass es Fake News war, ich spürte es. Nein, danke, nicht nötig, sagte ich, als Lea mir ihr Handy hinhielt mit den Worten, da, CNN, die schreiben es auch. Ich hatte mein eigenes Handy im Auto liegen lassen, und ich wollte mich nicht auf das verlassen, was auf den Handys anderer stand. Ich wollte es mit eigenen Augen sehen, und ich war sicher, zwei Stunden später korrigierten sie es auf CNN mit dicken Buchstaben: Keith Richards still alive! Sorry!
Ich habe extra einen Babysitter bestellt, um mich mit dir zu treffen!, sagte Rebekka.
Keith Richards hat das Heroin überstanden, die Zigaretten, den Jack Daniel’s, er war schon immer ein bisschen tot gewesen, jahrzehntelang dachte man, dass er der Nächste ist – einen Babysitter? Du hast doch geschrieben, dass deine Kinder aus dem Haus sind, sagte ich zu Rebekka, und sie sagte, ach so, nein, ich meine mein Enkelkind, meine Tochter ist in New York, und ich passe auf Renesmee auf, und das tue ich auch gern, obwohl die Kleine gerade eine Phase durchmacht, in der sie Koliken hat.
Was war denn Ihr Lieblingssong der Stones?, fragte mich die andere Frau, die nicht Lea hieß. Aber ich war einfach noch nicht so weit. Ich wollte noch nicht von Lieblingssongs sprechen, ich wollte auf das Dementi von Keith Richards warten, I’m alive and kicking despite the rumours some women are spreading. Meiner war Wild Horses, sagte sie. Oder ist. Ich sage schon, war. Puh, das hat mir jetzt richtig den Appetit verschlagen!
Ich liebe Wild Horses, sagte ich, und ich werde es ihn spielen hören, wenn er das nächste Mal in Berlin auftritt. Das spüre ich einfach. Er wurde schon so oft totgesagt wie … Mir fiel kein Vergleich ein. Wie die Liebe, sagte ich, und Nicht-Lea lächelte mich schief an.
Ich sagte zu Rebekka, dass ich ehrlich sein wolle und sie im Moment nicht das Zentrum meines Interesses sei. Zu Nicht-Lea sagte ich, ich werde das jetzt überprüfen. Sie sagte, ja, mach das.
Ich setzte mich in mein Auto, wo ich mich immer wohlfühle, wenn es regnet oder sehr kalt ist, oder wenn ich mich mit einer Frau gestritten habe, dann fahre ich mit diesem Auto durch die Stadt und weine und denke, dass ich ein sehr empfindsamer Mann bin, der wegen jeder Kleinigkeit weint, und dass die Frau mich überhaupt nicht verdient hat, und das Beste ist die Musikanlage. Wenn ich weinend durch die Stadt fahre, höre ich mir On The Attack von Langhorne Slim and the Law an und freue mich darüber, dass diese Band ein Geheimtipp ist, den nur ich kenne, die Band spielt praktisch nur für mich. Wenn ich im Auto gerade nicht weine, höre ich mir regelmäßig die alten Stones-Platten an, Sticky Fingers, Bridges to Babylon, Goats Head Soup, und wenn es dann noch regnet oder sehr kalt ist, ist mein Glück vollkommen. Aber an jenem Tag war mein Auto keine Zuflucht, nicht, nachdem ich auf meinem Handy die Todesnachricht auf CNN gelesen hatte. Da stand in einer nicht zu überbietenden Deutlichkeit, dass Lea recht hatte: Er war tot. Die Nachricht war zu detailliert, um Fake News zu sein, ich wusste, es wird kein Dementi kommen. Höchste Instanzen waren davon überzeugt, dass Keith Richards tot war: Charlie Watts, Mick Jagger, Johnny Depp. Sie wurden alle zitiert, ihre Trauerworte zeugten von Erschütterung und Angst, Jagger wusste ja, dass die Stones damit erledigt waren. Ich saß in meinem Auto, und es begann zu regnen und wurde kalt, so als versuche das Auto, mich in die übliche behagliche Stimmung zu versetzen.
Keef is dead.
The Riffmaster died.
Michael Jackson, Prince, David Bowie, Leonard Cohen, Lou Reed: na gut, auch schlimm. Auch ein Verlust. Aber bei Keith war es etwas anderes: Keith hätte nicht sterben dürfen. Das war nicht nur ein Verlust, es war eine Epochenwende. Ich spürte: Von jetzt an stirbt jeder. Das war nur logisch, denn wenn er gestorben war, dann würden wir erst recht sterben, die ganze verdammte Generation. Es war kein Verlust, es war die Ouvertüre zum großen Verschwinden.
Aber solche Überlegungen machte ich mir damals gar nicht, damals saß ich einfach nur in meinem Auto und war erschüttert. Ich schaute mir auf dem Handy Fotos von ihm an, dieses breite Grinsen zwischen zwei großen Ohren, diese Faltenpracht, die man sonst nur bei frisch geborenen Babys nach ihrer Reise durch den Geburtskanal sieht, diese Hüte, die nur er tragen konnte, diese Schals in den jamaikanischen Nationalfarben, diese Zigaretten, diese Whiskey-Flaschen, diese knotigen Finger mit den kurzen, breit gedrückten Kuppen, unglaublich muskulöse Finger, die sechzig Jahre lang auf dem Griffbrett unterwegs gewesen waren, und das alles lag jetzt in irgendeinem Behälter. Die organischen Moleküle begannen allmählich zu merken, dass der Nachschub ausblieb, es fiel ihnen immer schwerer, sich aneinander festzuhalten, schon löste sich das erste Molekül von seinen Nachbarn und trieb allein und sinnlos in der Suppe herum. Der Tod ist ein Phänomen der molekulären Ebene, auf der ging es bei Richards jetzt zu wie in einem Zuckerwürfel, den man ins Wasser legt. Vielleicht habe ich mich aus diesem Grund vor vielen Jahren für die subatomare Ebene entschieden, auf der der Tod völlig unbekannt ist, ein Elektron hat eine Lebensdauer von sechsundsechzig Quadrillionen Jahren – nur ein Pedant würde das nicht als unsterblich durchgehen lassen. Keith Richards’ Quarks und Elektronen machten alle weiter wie bisher, egal ob in einer Urne oder einem Zinksarg, das scherte sie überhaupt nicht. Sie waren quicklebendig, aber wenn ich das meinen Schülern jeweils bei den Vorträgen erzähle, tröstet es sie überhaupt nicht, sie sagen, Kann schon sein, aber mein Opa war für mich mehr als ein Elektron.
Ich fuhr nach Hause, und in den nächsten Stunden trank ich so viel Bier, wie ich konnte, und ließ jede einzelne Stones-Platte, die ich besaß, durch meine Hände gleiten.
Goats Head Soup: Da war ich fünfzehn oder sechzehn. Verliebt in Ruth Vollmer. Blonde Dauerwelle, Schlaghose mit kleinen aufgestickten roten Herzchen an der Innenseite ihrer Schenkel, dieses kleine Miststück! Diese prallen Jeansschenkel, und dann diese roten Herzchen, genau da, wo man als Junge die Hände hinlegen wollte. Sie flüsterte mir auf dem Pausenplatz ins Ohr, dass sie mich liebt, das war ihre Taktik: So lange sie es nie laut sagte, wusste keiner, wie vielen sie es sonst noch gesagt hatte. Ruth Vollmer. Und dann mit ihr schmusen, in meinem Zimmer, als die Eltern endlich mal von jemandem zu einer Grillparty eingeladen worden waren. Ich hätte in meinem Zimmer viel mehr Mädchen küssen können, wenn meine Eltern sympathischer gewesen wären. Die Stones spielten Can you hear the music?, und ich spürte zum ersten Mal eins dieser roten Herzchen in meiner Handfläche. Die Stones sangen Winter, dieses Stück erzeugte die ideale Stimmung, um Ruth den Pullover hochzuschieben. Bei Angie war ich schon mit der Spitze in ihr drin, aber plötzlich überlegte sie es sich anders und wollte noch warten. Ich fragte, worauf, sie sagte, das ist ein so schönes Lied, er singt von der Liebe. Ich sagte, er singt von der körperlichen Liebe, und sie sagte, nein, schau mir in die Augen, siehst du das? Ich fragte, was? Sie sagte, davon singt er, davon! Die Stones sangen Silver Train, das war ein vorwärtsdrängendes Stück.
Silver train is a comin’
Think I wanna get on now
oh, yeah, oh, yeah!
Bis heute ist Goats Head Soup für mich mit dem Gefühl unerfüllter Geilheit verbunden, blödsinniger, verschwitzter Geilheit, die dumm im Raum rumsteht. Und so ging das weiter. Jede der alten Stones-Platten löste Erinnerungen aus, meistens an Frauen oder Teile von Frauen wie die schlanken Füße von Celina Hubacher. Sie hatte die Füße in schwarze, durchsichtige Strümpfe gesteckt, so was sah man damals nicht jeden Tag. Als Celina merkte, dass ich und meine Kumpel auf ihre Füße starrten, legte sie eine Hundedecke drüber. Wir hörten an jenem Abend Sticky Fingers, Celinas Bruder hatte die Platte gekauft, jeder wusste, warum. Er war schwul und konnte dem Reißverschluss nicht widerstehen. Wahrscheinlich nahm er das Plattencover nachts mit ins Bett und zog den Reißverschluss hoch und runter, bis er in einen unruhigen Schlaf fiel. Später hat er sich im Ferienhäuschen seiner Eltern erhängt, ich habe seinen Namen vergessen. Es konnte nun mal nicht jeder auf die wundervolle Reise durch die Siebzigerjahre mitkommen, es konnte nicht jeder zu Brown Sugar, Honky Tonk Women und Wild Horses gehören, und gehören ist das beste Wort: Man hörte sich diese Musik nicht an, man gehörte zu ihr oder eben nicht. Und wir beide gehörten dazu, nicht wahr, Jake? Du und ich, wir waren Schwarmfische, uns konnte man nicht von irgendeinem der anderen Späthippies unterscheiden, die in London, Hamburg, Zürich oder San Francisco aus den Seitenklappen der Kartoneinsätze von Zigarettenschachteln Mundstücke für Joints drehten. Wir sahen alle gleich aus, trugen dieselben Kleider, dachten dasselbe, sagten dasselbe, nämlich dass wir anders sind, dass wir Nonkonformisten sind. Und Keith war der Leitfisch, er sagte, macht einfach alles, was ich mache, Jungs, dann seid ihr dabei, dann können sie euch nichts anhaben. Jeder von uns wollte auf Partys so daliegen wie Keith auf dem berühmten Foto, auf dem er neben Anita Pallenberg liegt, mit offenem Mund und eingefallenen Wangen. Er war so bewundernswert voller Drogen! Das hat mir sehr imponiert, und ich hasste die Kleinstadt, in der ich lebte, dafür, dass man hier nicht mal auf öffentlichen Toiletten Drogen kaufen konnte, sogar dort gab’s nur Bier und auch nur, wenn man es selber mitbrachte. In der Kleinstadt gab es nichts zu kaufen, es war wie im Krieg. Ab und zu brachte mal einer ein Klümpchen Shit mit, auf dem man die Fingerabdrücke derjenigen sehen konnte, die darauf rumgedrückt hatten, um herauszufinden, ob es echtes Haschisch war. Später fanden wir raus, dass man das durch Drücken gar nicht rausfindet. Wenn die Polizisten uns bei der einzigen öffentlichen Toilette rumstehen sahen, sagten sie, na, ihr Hippies, sucht ihr Drogen? Da könnt ihr lange suchen, hier gibt’s keine! Es waren sadistische Schweine, nicht wahr, Jake.
Plötzlich stand Jake vor der Tür. Er sagte, hast du’s gehört, Keith Richards ist tot! Er ist tot, und da hab ich’s bei mir zu Hause nicht mehr ausgehalten, ich dachte, ich bin der Nächste. Vielleicht bin ich ja der Nächste, sagte Jake, das ist wie bei den Hochzeiten, wenn die Braut den Blumenstrauß über die Schulter wirft. Tut mir leid, wenn ich dich störe, ist es zu spät, soll ich wieder gehen? Ich hab Bier mitgebracht. Ich sagte, dass ich das sehe, denn er trug einen ganzen Kasten vor der Brust.
Wir setzten uns bei mir ins Wohnzimmer, er sagte, das ist ja aufgeräumt hier! Ich warf ein paar Bücher auf den Boden. Jake hatte auf dem Bierkasten Stones-Platten mitgebracht, ich sagte, Jake, die hab ich doch auch! Ja, aber schau mal, sagte Jake, hier hat Anneliese 1972 was mit Filzstift hingekritzelt, hier aufs Cover von Beggars Banquet, in die war ich wahnsinnig verliebt, aber eigentlich eher sexuell. Dementsprechend hatte sie mit Filzstift geschrieben: Make love again with me, Jake. Die Hälfte der Anziehungskraft, die Jake damals auf Mädchen ausübte, verdankte er seinem englischen Namen. Im Pass hieß er Jakob. Die andere Hälfte verdankte er der Tatsache, dass er als Kind zwei Monate in den USA gelebt hatte, I’m half American, you know, Anneliese. Er sagte es leider auch oft bei unseren Auftritten, wenn wir auf einer Hochzeit spielten oder neuerdings immer öfter auf Beerdigungen von alten Rockfans, oder bei Betriebsfeiern mittelständischer Unternehmen. Zwischen zwei Coversongs trat er plötzlich aus seinem Bassistenschatten heraus ans Sängermikrofon und sagte, I’m half American, you know, and therefore … Therefore dies, therefore das. Ich hab ihm wirklich schon oft gesagt, dass nicht mal Jack Bruce bei einem Konzert jemals irgendeine Mikrodurchsage persönlicher Art gemacht hat, für Bassisten gehört sich das einfach nicht. Nur der Sänger und allenfalls der Gitarrist sind zu solchen Bemerkungen befugt. Ach was, sagte Jake, die Zeiten haben sich geändert, die Frauen, die Schwulen und die Bassisten melden sich jetzt zu Wort.
Jake sagte, dass sogar die Jungen noch wissen, wer Keith Richards ist, und ich sagte, bald werden es nur noch die Jungen wissen, Jake, denn wir werden es vergessen. Als ich meine Mutter letztes Mal im Heim besuchte, saß sie vor einem Teller mit einem Spiegelei und fragte mich, was das sei. Ich sagte, das ist ein Spiegelei, Mama, und sie steckte die Gabelspitze ins Eigelb, leckte es vorsichtig ab und sagte, kommt das nicht aus dem Arsch eines Huhns? Ich hatte sie noch nie das Wort Arsch sagen hören, sie war Klavierlehrerin gewesen. Ach, Jake, sagte ich und strich ihm über seine strähnigen grauen Haare, die sich anfühlten wie Stahlwolle. Am Scheitel hatte er eine Lichtung, auf die er bei den Konzerten eine blaue Wollmütze setzte, aber an den Schläfen und hinten im Nacken wuchs noch genug für einen dicken Rossschwanz.
Ich kann’s einfach immer noch nicht glauben, sagte Jake. Er strich sich mit dem Handrücken eine Träne weg. Jetzt weine ich auch noch wegen diesem Mistkerl!, sagte er. Wir schauten uns auf meinem Notebook ein paar der Sticker an, über die Jake und ich früher immer geschmunzelt hatten.
Everyone’s dying, but Keith Richards is just over here like death can’t touch him!
für jede Zigarette, die du rauchst, raubt Gott dir eine stunde deines lebens und schenkt sie Keith Richards.
Keith Richards died 20 years ago – but nobody bothered to tell him.
every time a celebrity dies Keith Richards gains a year.
wir müssen uns allmählich überlegen, welche Welt wir Keith Richards hinterlassen wollen.
Es sind dumme Sprüche, aber wenn man sie auf Facebook oder anderswo sah, kamen sie einem vor wie ein kleines Fäustchen, das sich dem Tod entgegenreckt. Es war einfach schön, dass einer überlebte! Dass er so viele Jahre lang einfach nicht starb! Was haben wir Menschen denn sonst! Nichts! Nur diese eine Hoffnung!
Und jetzt liegt er drei Fuß unter der Erde, sagte Jake.
Ich dachte, es sind sechs Fuß?
Bei uns in den USA sind es drei Fuß.
Aber Six feet under ist doch eine amerikanische Serie!
Aber nicht aus Arizona. Ich hab in Arizona gelebt. Und in Arizona sind es drei Fuß, wegen dem Wüstenboden. Im Sommer müssen sie den mit Presslufthämmern aufbohren. Es ist außerdem gar nicht nötig, dass man die Leichen tiefer als drei Fuß vergräbt. Man könnte sie an der Oberfläche liegen lassen, und sie wären in drei Tagen verschwunden: Ameisen.
Es war schon zwei Uhr nach Mitternacht, und wir hörten uns Exile on Main Street an, Tumbling Dice, niemand weiß es, aber das ist der beste Song, den Richards und dieser andere, den Jake und ich nicht mögen, geschrieben haben. Wir tranken den Bierkasten, und Jake kiffte, er wollte, dass ich Kerzen anzünde, er wollte in eine Flamme starren, und danach wollte er ein Butterbrot mit Emmentaler, und er wollte Honig.
Glaubst du, dass wir es noch schaffen?, fragte Jake und starrte in die Kerzenflamme. Er meinte damit den Welterfolg. Ich sagte, wir sind eine gute Coverband, mir reicht das. Ja, aber du hast Kinder. Du hast eine Ex-Frau. Du hast eine Ex-Familie. Du bist ein berühmter Physiker. Mit dir hat es das Leben gut gemeint.
Ich weiß nicht, warum die Leute immer denken, dass ich ein berühmter Physiker bin! Ich bin nur Autor von populärwissenschaftlichen Büchern über Quantenphysik, von denen ein einziges ins Englische übersetzt worden ist. Es heißt The earth is an unlikely place, und die genaue Zahl der Verkäufe im englischsprachigen Raum beträgt 231. Und eine Ex-Frau ist keine Geliebte. Man ist nachts nicht weniger allein, nur weil man eine Ex-Frau hat. Und Kinder hat man, wenn sie klein sind und im Zustand der Furcht leben, dass ihre Eltern sie im Wald aussetzen könnten, wovon sollten sie sich dann ernähren? Sie wissen, wenn sie klein sind, genau, dass sie kein Eichhörnchen fangen können, und selbst wenn es ihnen gelänge, könnten sie es nicht braten, denn sie haben kein Feuerzeug. Aber sobald Kinder ein Feuerzeug haben, ziehen sie in eine Wohngemeinschaft, und sobald sie einen eigenen Herd haben, in eine eigene Wohnung, und sobald sie eine eigene Wohnung haben, leben sie mit jemandem zusammen, den sie lieben, der aber ihre Mutter oder ihren Vater oder beide nicht mag, und der am Sonntagnachmittag sagt, ich hab wirklich keine Lust, mir wieder anzuhören, wie dein Vater die Rekolonialisierung Afrikas fordert. Sobald die Kinder jemanden lieben, sieht man sie nur noch so selten, dass man Freundschaften wie meine mit Jake zu idealisieren beginnt. Wenn einer sagt, für mich zählt nur noch die Freundschaft, weiß man: Der Mann hat keine Frau und sieht seine Kinder nur zu Weihnachten.
Das sagte ich zu Jake an jenem Abend. Ich sagte, Jake, ich weiß nicht mehr, was ich dir gerade sagen wollte, und ich weiß auch nicht mehr, was ich vorhin zu dir gesagt habe. Ich glaube, ich sollte jetzt ins Bett gehen.
Jake fragte, ob er bei mir auf dem Sofa übernachten könne. Er sagte, er hat Angst, in seine leere Wohnung zu kommen, dort hängt doch das Foto von ihm und dem Präsidenten des deutschen Rolling-Stones-Fanklubs. Der Präsident hat Keith persönlich gekannt! War backstage bei einem Konzert der Stones in Düsseldorf. Hätte ich jetzt sagen sollen, dreh das Foto einfach um, Jake, wir müssen jetzt die letzten paar Jahre ohne Keith weitermachen? Nein. Ich sagte stattdessen, du weißt, es ist ein neues Sofa, also geh bitte vor dem Schlafen zur Toilette, Jake, ich möchte, dass deine Blase wirklich ganz leer ist. Es ist schön, einen Freund zu haben, der angreifbar und ein wenig hilflos ist, das findet man heute nicht mehr oft.
Die ganze Zeit über, während ich mit Jake an jenem Abend Abschied von Keith Richards nahm, bekam ich Anrufe auf mein Handy. Ich sah es, weil es aufleuchtete, aber ich hatte es stumm geschaltet, und das Aufleuchten ließ mich kalt, denn um diese Zeit rief mich bestimmt keiner aus beruflichen Gründen an, und wer sollte mich aus persönlichen Gründen anrufen? Ich schaute mir die Anrufe nach dem Zähneputzen an, bevor ich ins Bett ging. Es war fünfmal dieselbe Nummer, eine ausländische. Ich dachte, sicher wieder das Callcenter einer Krankenkasse, die mir eine Grabpflegeversicherung aufschwatzen will, weil sie gesehen haben, dass ich bald sechzig werde. Die hatten mir sogar auf die Mailbox gesprochen. Eines Tages schicken sie eine bewaffnete Drohne mit einem Vertragsentwurf zum Fenster rein. Ist man noch Kunde oder schon Schlachtvieh? Ich löschte alle Anrufe. Aber bevor ich einschlief, sah ich im Dunkeln das Handy auf dem Nachttisch noch mal aufleuchten, und jetzt hatte ich doch das Gefühl, dass mich vielleicht jemand sehr dringend zu erreichen versuchte.
Am nächsten Morgen rüttelte ich Jake wach. Ich hatte in einer Stunde im Zug nach Karlsruhe zu sein: Vortrag an einem Gymnasium. Jake sagte, vergiss nicht, am Samstag ist der Auftritt in Potsdam, Hiller kommt. Es war eine Scheidungsfeier, zweihundert Leute. Der Bruder des bekannten Fernsehmoderators Hiller hatte sich nach achtzehn Jahren Ehe von seiner Frau scheiden lassen, aber die beiden mochten sich immer noch und wollten sich auf einer Scheidungsfeier zusammen mit all ihren Freunden tränenreich voneinander trennen. Hiller hatte uns seinem Bruder als Coverband empfohlen, er hatte uns mal bei einer Hochzeitsfeier gehört, er besaß angeblich einen Zigarettenstummel von Dylan, und wir konnten Dylan wirklich gut, vor allem den Dylan der Blood On The Tracks-Ära. Hiller hatte Jake in einer Mail geschrieben, wenn Dylan stirbt, möchte ich, dass ihr in meiner Talkshow ihm zu Ehren Simple Twist of Fate spielt. Jake sagte, das könnte unser Durchbruch sein, Fred, aber wir müssen bei der Scheidungsfeier perfekt spielen, sonst überlegt er es sich anders, und ich sagte, das weiß ich doch, ich hab den Auftritt gespeichert, ich werde dort sein, Samstag, fünfzehn Uhr Soundcheck. Jake sagte, er habe nur einfach das komische Gefühl, dass ich nicht dort sein werde. Ich sagte, hör auf, mir Angst zu machen. Im Gegensatz zu dir glaube ich nicht, dass ich der Nächste bin. Wenn jemand nicht dort sein wird, dann du! Jake sagte, heißt das, dass es dir lieber wäre, wenn ich sterbe und du nicht? Natürlich wäre mir das lieber, Jake, jetzt muss ich aber wirklich los.
Die fünfte Gymnasialklasse in Karlsruhe war an meinem Vortrag so interessiert wie ein Baby an Zitronensaft. Ich sagte, meine Mutter habe vergessen, was ein Ei ist, aber damit sei sie in guter Gesellschaft, denn eines Tages werde niemand im ganzen Universum mehr wissen, was ein Ei ist, und die Zeitspanne, in der jemand es gewusst habe, werde so astronomisch viel kleiner sein als die Zeitspanne, in der keiner es mehr weiß, dass im Rückblick gesehen Eier nie existiert hätten. In the long run nothing ever existed. Das ist ein großartiger Gedanke, aber wenn man einem Baby Zitronensaft in den Mund träufelt, ist es vollständig mit seinem Widerwillen beschäftigt und unempfänglich für die Schönheit eines physikalischen Gedankens. In der vordersten Reihe saß eine schwarzhaarige Selfie-Queen, die ständig mit dem Fuß wippte. Ihr Zwischenruf Wie kann man denn so was wie Eier vergessen? machte aus der Klasse eine Horde Brüllaffen, die fortan jedes Mal, wenn ich das Wort benutzte, auf den Ästen herumsprang und brünstige Laute ausstieß. Ich war froh, dass ich angerufen wurde. Ich hatte vergessen, das Handy stumm zu schalten, aber wen kümmerte das noch? Es war wieder diese ausländische Nummer, und ich dachte, mir egal, dann lasse ich mir eben vor der versammelten Klasse die fünf Vorteile der Grabpflegeversicherung erklären, meistens sind es ja fünf Vorteile und nicht drei oder zehn. Drei wären zu wenige, und bei zehn würde es zu lange dauern, also entscheiden die Marketingleute sich für fünf.
Aber es war Ben. Ben Harper! Ich konnte ihn zuerst nur schlecht verstehen, weil die Brüllaffen noch über die letzte Erwähnung des X-Wortes erregt waren. Ich sagte, haltet mal die Klappe, Leute, ich muss telefonieren. Die Klasse wurde still, ich hatte es jetzt mit zwanzig Ohrenpaaren zu tun. Ben, sagte ich, Ben Harper? Warst du das, der mich die ganze Zeit angerufen hat? Ich sagte es natürlich auf Englisch, die Schüler hörten mit zusammengekniffenen Augen zu, so als sähen sie an einem nebligen Tag in der Ferne ein Tier, ohne aber erkennen zu können, ob es ein Kamel oder ein Elefant ist.
Ben sagte, er habe siebenmal angerufen, warum gehst du denn nicht ran? Aber ist egal, ich kann’s dir sowieso nicht am Telefon sagen. Und wir haben jetzt wirklich keine Zeit mehr, Fritz. Ich sagte, wieso Fritz, ich heiße Fred. Er sagte, Mann, wir haben uns seit dreißig Jahren nicht mehr gesehen! Zwanzig, sagte ich, und er sagte, ich sage jetzt nur ein Wort: Schirmchen. Kannst du dich noch erinnern? Schirmchen. Ich erkläre dir alles, wenn du hier bist, ich schicke dir meine Adresse mit einer Textnachricht auf deine Nummer. Okay? Fred? Er fragte mich, ob ich noch dran sei. Ich sagte, klar, aber wo bist du? Er sagte, in Brooklyn, wo denn sonst? Aber ich kann jetzt nicht nach Brooklyn kommen, sagte ich, ich hab am Samstag ein wichtiges Konzert, na ja, nicht gerade Konzert, aber es ist ein Auftritt. Ben sagte, Schirmchen. Muss ich es noch mal sagen? Ein Schüler schnippte mit dem Finger und fragte mich, was ein Cocktail Umbrella sei?
Ich hatte Ben Harper vor zwanzig Jahren im Club Med auf Djerba kennengelernt, während einer vorübergehenden Trennung von Louise, meiner Ex-Frau, die gerade unser zweites Kind bekommen hatte, und da dachte ich, es wäre vielleicht gut, sich mal zu trennen, damit die Kinder sich früh daran gewöhnen. Ben saß an der Strandbar unter einem Strohdach, und ich setzte mich dazu, weil ich bald abreiste und im Club noch niemanden kennengelernt hatte, ich galt unter den Kellnern schon als Sonderling, sie sagten, you are always alone, why? Why not make friends, it’s the concept of the Club Med. Okay! Ich setzte mich also zu Ben, und neben uns saß eine Australierin, die einen riesigen Strohhut trug und einen Bikini mit Schlaufen. Sie war krebsrot, ich hatte das Bedürfnis, sie einzucremen. Wir tranken alle drei Cocktails mit Schirmchen, sie sagte, heute ist mein letzter Tag hier, ich glaube, ich möchte noch eine Dummheit begehen, bevor ich abfliege. Sie sagte, sie werde denjenigen von uns in ihren Bungalow mitnehmen, der vor ihren Augen das Cocktailschirmchen isst. Ich dachte, mit diesem Sonnenbrand, den sie da hat, wird sie im Bett sein wie eine Tellermine, die bei der kleinsten Berührung explodiert. Ich biss trotzdem ins Schirmchen, ich dachte, vielleicht kriegst du es runter, wenn du die Holzstäbchen zuerst in kleine Stücke beißt und dann alles mit dem Cocktail runterspülst. Aber das Holz stammte offenbar von einem Baum, der in einer Gegend wächst, in der es viele Ziegen gibt, hier können nur Bäume mit bissfestem Holz überleben. Ich weiß nicht, wie Ben es schaffte, das Schirmchen so schnell zu essen! Er zeigte der Australierin seine leeren Handflächen und sagte, kein Trick, ich hab’s wirklich gegessen, es schmeckte noch ein bisschen nach Zitrone, das hat es mir leichter gemacht.
Eine halbe Stunde später lag er auf einer Bahre und rang nach Luft. Er drückte meine Hand und wollte etwas sagen. Der Arzt sagte, don’t speak! Don’t speak! Der Arzt schwitzte, er war noch sehr jung und völlig überfordert, im Krankenhaus von Houmt Souk schrie er eine Krankenschwester auf Arabisch an, und sie brachte ihm ein Glas Milch. Er schrie sie wieder an, und sie brachte ihm ein chirurgisches Geschirr-Set mit Skalpellen in verschiedener Größe. Es kam ein anderer Arzt und fiel ihm in den Arm. Der andere Arzt untersuchte Bens Speiseröhre und sagte, something sticks in it, and now it swells, do you say so in English, swells? If the flesh gets bigger and bigger? Ich sagte, da steckt bestimmt ein Splitter vom Holz eines Cocktailschirmchens drin, aber der Arzt verstand Cocktail Umbrella nicht. Er spritzte Ben ein Medikament gegen When the flesh gets bigger and bigger, aber Ben schwoll jetzt überall an, im Gesicht, seine Hände, seine Unterschenkel schwollen an. Der Arzt verlor die Nerven und quittierte den Dienst, nach einer Weile tauchte ein dritter Arzt an Bens Krankenbett auf. Dieser Arzt war älter, bei jeder Bewegung verzog er das Gesicht, als habe er Schmerzen. Er sagte, it’s an allergic reaction. We can only hope. God is almighty. Ben konnte die Augen nicht mehr öffnen, weil die Lider zugeschwollen waren, aber er konnte noch sprechen, mit Lippen so dick wie Schwimmreifen. Er sagte, wenn ich sterbe, musst du es Patti sagen, Patti Boyd. Sie weiß nicht, dass ich hier bin. Sie ist meine … In diesem Moment stürzte ein vierter Arzt ins Zimmer, ein Franzose, wie sich rausstellte, der Chefarzt, er sagte, wenn ich gewusst hätte, dass ein Europäer hier liegt, wäre ich viel früher gekommen, entschuldigen Sie bitte!
Vier Tage später war Ben transportfähig. Beim Abschied auf dem Flughafen umarmte er mich und sagte, Fred, du bist die ganzen Tage bei mir geblieben, du bist mein Freund! Wir müssen in Kontakt bleiben! Und wenn einer von uns jemals die Hilfe des anderen braucht, rufen wir uns an und sagen: Schirmchen! Dann wissen wir, dass der andere uns wirklich braucht. Es ist ein Codewort. Und dann helfen wir einander, egal, was es ist, einverstanden? Ja, ich war einverstanden.
Und Ben hatte mich angerufen und das Codewort gesagt.
Deshalb hörte ich mir ein paar Stunden nach dem Anruf This Flight Tonight in der Version von Nazareth an, unter mir verschwanden die Lichter Berlins unter einer Wolkendecke, und dann bekam man die Sterne zu sehen und eine Bordhostess, die ihre Haare straff nach hinten gebunden hatte, es tat einem weh. Sie brachte mir ein Bier, ich sagte, tut mir leid, aber das ist warm. Sie sagte, ich bringe Ihnen sofort ein neues. Es war auch warm, ist ja klar, wieso sollte es kühler sein als das andere? Sie fragte mich, ob es jetzt kühl genug sei, und ich sagte, oh ja, vielen Dank, es ist jetzt viel besser. Das war der Grund, warum sie diesen strengen Knoten trug: Weil ihr niemand die Wahrheit sagte.
In der Nähe der Azoren gerieten wir in starke Turbulenzen. Ich schloss die Augen und versuchte an etwas anderes zu denken als an das Auseinanderbrechen des Flugzeugs und meinen kalten, erbärmlichen Tod, wenn sich unter mir der Boden öffnet und ich als Letztes in meinem Leben unter meinen Füßen einen Schwarm Wildgänse sehe. Also dachte ich an Patti Boyd, mit der Ben während der Club-Med-Zeit eine Affäre gehabt hatte. Es war die Patti Boyd, für die Eric Clapton Wonderful Tonight geschrieben hatte, um sie zu Give me an A!