Was verbindet die wichtigsten Momente unseres Lebens? – So originell und berührend hat noch niemand über das Weinen geschrieben.

 

Kaum eine emotionale Regung ist so eng mit den intensivsten Momenten unseres Lebens verknüpft wie das Weinen. Das Weinen lässt uns die Kontrolle verlieren, es rührt und verstört uns, es erleichtert, macht angreifbar und kann der schönste Anblick der Welt sein. Heather Christle begibt sich in ihrem außergewöhnlichen Essay auf seine Spur. Voll poetischer Kraft, schonungslos und verletzlich schreibt sie über den Tod ihres besten Freundes und die Geburt ihres Kindes, über Schmerz und Nähe, über Alltägliches und Existenzielles, eigene und fremde Tränen. In kurzen, klangvollen Texten entsteht so eine Kulturgeschichte des Weinens – klug, hinreißend und voller überraschender Einsichten.

 

 

 

Heather Christle

 

Weinen

 

Aus dem Englischen von Sabine Hübner

 

 

Carl Hanser Verlag

 

 

Vorbemerkung der Autorin

 

Am Anfang dieses Buchprojekts stand vor fünf Jahren der müßige Einfall, eine Karte aller Orte anzufertigen, an denen ich je geweint habe. Ich erwähnte dies im Gespräch mit Freunden, ohne zu wissen, wie viele Jahre, wie viele Seiten sich um diesen Einfall ranken würden, ohne zu wissen, wie dieses Rankenwerk meine Sicht auf das Thema Tränen verändern würde.

 

Hier möchte ich über diese Zeit berichten, über das, was ich gelernt habe. Und immer noch lerne.

 

Wenn ich mich im Lauf dieses Projekts mit meinen Freunden unterhielt, empfand ich ihre Intelligenz, ihr Mitgefühl, ihren Humor und ihre Geduld stets als Geschenk. Ohne ihre Begleitung hätte ich dieses Buch nicht schreiben können. Ihre Namen tauchen auf diesen Seiten so zwanglos auf wie in meinen Gedanken und unseren Gesprächen.

 

Zu den vielen Dingen in meinem Leben, für die ich dankbar bin, zählen ganz besonders diese Freundschaften. Und so blicke ich erwartungsvoll all den Gesprächen entgegen, die die Zukunft noch bereithält.