Kleine
Outdoor-
Apotheke
Erste Hilfe mit frischen Pflanzen für Freizeit, Sport und Reisen
2010 Copyright bei Verlag A.Vogel AG
Alle Rechte Vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen, Internet und DV-System jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.
Verlag A. Vogel AG, Hätschen, Postfach 63, CH-9053 Teufen AR
Internet: www.avogel.ch
Idee: Claudia Rawer
Layout: Vitamin 2, St. Gallen
Titelfoto: Shutterstock, Bildnachweis Link
e-Book: mbassador GmbH, Basel
ISBN 978-906404-24-0
eISBN 978-3-906404-29-5
4. Auflage 2019
Die Ratschläge und Informationen dieses Buches wurden von den Autorinnen und dem Verlag sorgfältig recherchiert und geprüft. Dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autorinnen, des Verlags oder seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Claudia Rawer, Ingrid Zehnder
Kleine
Outdoor-
Apotheke
Erste Hilfe mit frischen Pflanzen für Freizeit, Sport und Reisen
An unsere Leserinnen und Leser
Ob Sie spazieren gehen, joggen, in den Bergen wandern, reiten oder skaten – ein kleines Malheur ist schnell passiert.
Ob Sie mit Fahrrad, Zelt, Wohnwagen, Kanu oder Gleitschirm unterwegs sind – leichte Verletzungen kann es immer geben.
Ob Sie auf einer Wiese Purzelbäume schlagen, auf Bäume klettern oder am Seeufer Würste grillen – Schrammen oder Insektenstiche sind oft inklusive.
Wie schön, wenn man dann sich und anderen mit frischen Pflanzen rasch Erste Hilfe leisten kann!
Dieser kleine Ratgeber richtet sich an alle Menschen, die ihre Freizeit gerne in der Natur verbringen, sich aber nicht gerade als Pflanzenkenner bezeichnen würden.
Sie finden in diesem Buch 46 Pflanzen für rund 50 Indikationen. In den allermeisten Fällen können Sie die Blätter oder Blüten gleich frisch verwenden. Mit einigen Pflanzen sollten Sie allerdings einen Tee kochen; für andere eignet sich sowohl die frische Verwendung als auch die Teezubereitung.
Bei der Auswahl haben wir uns auf häufig vorkommende, gut zu erkennende Pflanzen beschränkt und dabei auf alle verzichtet, die leicht zu verwechseln sind, unter Natur- bzw. Artenschutz stehen oder sehr selten sind.
Selbstverständlich sind unsere «Rezepte» in erster Linie als Erste-Hilfe-Massnahmen für kleinere Verletzungen und Erkrankungen gedacht. Sie ersetzen keinesfalls den Besuch bei einem Arzt oder Therapeuten.
Da wir uns nicht an Kräuter-Fachleute wenden, bieten wir Ihnen nur die Informationen an, die für die Auswahl und Anwendung der Frischpflanzen wichtig und interessant sind. (Erwarten Sie also bitte keinen Heilpflanzenführer oder ein Kräuterbestimmungsbuch – das wollen wir mit diesem Ratgeber nicht leisten.) Zu jeder Pflanze finden Sie die botanische Bezeichnung. Da sich damit jedoch meist nur Fachleute auskennen, sind auch die häufigsten volkstümlichen Bezeichnungen des deutschsprachigen Raumes aufgeführt.
Die Pflanzennamen in Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch werden es Ihnen erleichtern, im Ausland Wanderfreunde, Hüttenwirte, Campingnachbarn etc. um Hilfe zu bitten.
Der Titel «Kleine Outdoor-Apotheke» nimmt Bezug auf den Schweizer NaturheilkundePionier und Frischpflanzenforscher Alfred Vogel (1902 – 1996) und sein überaus erfolgreiches, in viele Sprachen übersetztes Buch «Der kleine Doktor».
Alfred Vogel schrieb: «Wie oft hätten wir die Heilmittel im Garten, auf der Wiese, im nahen Acker – wenn wir nur immer wüssten, wie die vielen Kräutlein um uns herum wirken würden.» Das hat uns inspiriert und liess uns «outdoor» in freier Natur, im Tal und in den Bergen, in Nord und Süd auf die Suche nach frisch verwendbaren Heilpflanzen gehen.
Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen und viele schöne und spannende Abenteuer in der Natur.
www.outdoor-apotheke.ch
Hinweise zur Benutzung des Ratgebers
Im ersten Teil finden Sie die Erkrankungen/Unpässlichkeiten (med.: Indikationen) unter dem gleichen Farbleitsystem wie im Inhaltsverzeichnis wieder. Unter dem Text der jeweiligen Pflanzen verweist ein Pfeil darauf, auf welcher Seite die Pflanze näher beschrieben und bebildert ist. Piktogramme zeigen die mögliche Verwendung:
Die Blüten und Blätter der frischen Pflanzen werden direkt verwendet.
Diє frischen Pflanzen werden als Tee zubereitet. Sie brauchen heisses Wasser.
Im zweiten Teil «Pflanzen von A bis Z» sind die Pflanzen nach dem deutschen Alphabet geordnet. Sie finden dort die Beschreibungen der Heilpflanzen. Kleine farbige Pfeile weisen zurück auf die entsprechenden Indikationen (Teil 1). Im zweiten Teil sind auch die volkstümlichen Bezeichnungen und die Pflanzennamen in vier Fremdsprachen aufgeführt. Im Register verweisen grüne Seitenzahlen auf die Abbildungen.
Texte und Fotos helfen Ihnen, die Pflanzen gut zu erkennen und zu finden.
Von Kopf bis Hals
Probleme mit den Augen
Kopfschmerzen
Infekte und Entzündungen
Husten und Heiserkeit
Ohrenschmerzen
Nasenbluten
Zahnfleischprobleme und Zahnschmerzen
Lippenbläschen und Herpes
Insekten
Insektenabwehr
Insektenstiche
Beine und Füsse
Müde Füsse, schwere Beine und Wadenkrämpfe
Blasen
Venen
Wundbehandlung
Wundreinigung und Desinfektion
Blutstillung
Wundheilung
Entzündete und eiternde Wunden
Kleine Verletzungen
Blutergüsse und Prellungen
Verstauchungen und Zerrungen
Haut
Irritierte und entzündete Haut
Ausschlag
Brennnesselquaddeln
Sonnenbrand und leichte Verbrennungen
Abszess und Furunkel
Magen und Darm
Blähungen und Völlegefühl
Magen-Darm-Störungen, Übelkeit und Erbrechen
Durchfall
Verstopfung
Sodbrennen
Sonstiges
Durst
Fieber und Schmerzen
Muskel- und Gelenkschmerzen
Strapazierte Nerven
Menstruationsbeschwerden
Leber- und Gallenbeschwerden
Blasen- und Nierenprobleme
Gichtanfall
Zeckenalarm
Pflanzen von A bis Z
Pflanzen
Register – Pflanzennamen deutsch
Register – Pflanzennamen botanisch
Reiseapotheke
Vorschläge für eine kleine Reiseapotheke
Von Kopf bis Hals
«Ich habe selbst feststellen können, dass die Echinacea
die Funktionen des Immunsystems aktiviert.»
Alfred Vogel
Probleme mit den Augen
Ihre Augen sind müde? Sie brennen oder tränen,
weil Sonne, Wind und Staub ihnen zugesetzt
haben? Die Lider sind geschwollen und gerötet?
Fünf Pflanzen, die Sie frisch verwenden können, verschaffen Erleichterung und reduzieren Rötungen sowie Schwellungen.
Feld-Ahorn
Dieser Baum ist nicht nur bei Vögeln, Bienen und Schmetterlingsraupen beliebt, er spielt auch in der Volksmedizin eine Rolle. Da der Feldahorn meistens strauchartig wächst und häufig vorkommt, ist es nicht schwer, an seine Blätter heranzukommen. Sind die Augen mitgenommen, ruhen Sie sich im Schatten aus, und legen Sie frisch gequetschte Ahornblätter auf die geschlossenen Augenlider. Das wirkt kühlend und lindert Schwellungen sowie Entzündungen. Link
Augentrost
Augentrost hilft bei vielen Augenproblemen, denn er enthält antibakterielle und entzündungshemmende Stoffe. Er wirkt schmerzlindernd und heilend bei Lichtempfindlichkeit und Augenbrennen, bei Lidrand- und Bindehautentzündung. Die Pflanze ist in ganz Mitteleuropa zu finden. Ihre kleinen weissen Blüten sind auf den ersten Blick unscheinbar, doch bei näherer Betrachtung wunderhübsch. Man quetscht die frischen Blätter/Blütchen und legt sie längere Zeit (über Nacht) auf. Für Augentrosttee nehmen Sie einen Esslöffel Kraut (nicht mehr!) auf einen halben Liter Wasser. 10 Minuten in abgekochtem Wasser ziehen lassen. Absieben oder Kraut herausfischen. Wattebausch oder ein sauberes Taschentuch mit dem warmen Tee tränken, auf die Augen legen. Link
Holunder
Wenn der Schwarze Holunder seine weissen Blüten zeigt, kann man aus ihnen einen Brei machen. Das lässt Augenentzündungen abklingen und lindert Schmerzen. Ein Tee von frischen Blüten hilft als Augenbad. Übergiessen Sie vier Esslöffel frische Blüten mit einer Tasse heissem Wasser. Zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Ein sauberes Tuch damit tränken, auf die Augen legen. Link
Garstige Gerstenkörner
•Ein Gerstenkorn («Urseli») wird durch Bakterien verursacht, ist schmerzhaft und kann eitern.
•Auflagen von angequetschten Feldahornblättern wirken lindernd ( Link). Das Gleiche gilt für die Blätter des Nussbaums.
•Bitte versuchen Sie nicht, den Eiter gewaltsam auszudrücken, das verschlimmert nur die Infektion! Verbinden müssen Sie das Auge nur bei Kindern – um das Kratzen zu verhindern.
•Im fortgeschrittenen Stadium fördert Wärme die «Reifung» und Eiterbildung. Auflagen mit möglichst heissem Augentrost- oder Kamillentee tun dabei gute Dienste. Fliesst der Eiter nach einiger Zeit nicht von selbst ab, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Ringelblume
Im Garten kennt sie wohl jeder. Doch die Ringelblume wächst auch wild: Auf Wiesen und Feldern, zwischen verfallenen Mauern und auf Schotterböden. Sowohl die sonnengelb bis orange leuchtenden Blüten als auch die Knospen und Blätter wirken entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd. Man quetscht sie frisch möglichst stark, um sie feucht auf die geschlossenen Lider zu legen.
Für einen Tee übergiessen Sie zwei Esslöffel Ringelblumenblüten und/oder -blätter mit einem Viertelliter kochendem Wasser. Den Tee nach 10 Minuten abseihen. Bei geröteten, wunden Augen legen Sie Gazekompressen, Wattepads oder saubere Läppchen auf, die Sie zuvor mit dem Tee getränkt haben. Link
Wegwarte
Geschwollene, entzündete und insbesondere ständig tränende Augen profitieren von den Blättern der Wegwarte, die auch Wilde Zichorie genannt wird. Das oft etwas struppige Aussehen der weit verbreiteten Pflanze wird wettgemacht durch ihre wunderschönen, blauen Blüten.
Legen Sie einige saubere, zerriebene Blätter als Breiumschlag auf die Lider, und Sie werden bald Erleichterung spüren. Link
Noch mehr Tipps für die Augen
•Brennende Augen lassen sich auch mithilfe eines bewährten Erfolgsrezepts von Alfred Vogel lindern: Bestreichen Sie ein Tüchlein oder eine Mullkompresse mit leicht geschlagenem Eiweiss und legen Sie es mit der feuchten Seite über Nacht auf die Augen. Das hilft sogar bei Überanstrengung der Augen durch Sonne, z.B. bei Bootsfahrten, oder Schnee bei Gletschertouren.
•Das häufigere Auswaschen der Augen bei geschlossenen Lidern mit Milch, der einige Tropfen Echinacea-Tinktur zugefügt wurden, beseitigt leichte Entzündungen. Vorsicht: Durch Viren verursachte Bindehautentzündungen sind sehr ansteckend. Für jedes Auge einen neuen Wattepad verwenden.
•Auch das Auflegen von feuchtwarmen Kamillenteebeuteln auf die geschlossenen Lider kann die Beschwerden mildern.
Kopfschmerzen
Sind Sie wetterfühlig? Machen
Ihnen Föhn, zu starke Sonneneinstrahlung
oder Höhendifferenzen zu schaffen?
Wind, Sonne, plötzliche Wetterumschläge oder die schnelle Überwindung von Höhenunterschieden, z.B. mit einer Seilbahn, können die Ursache von Schädelbrummen oder Schmerzen im Stirnbereich sein.
Gundermann
Der essbare Gundermann, der auch Gundelrebe genannt wird, wächst mit langen Trieben auf dem Boden kriechend oder rankt an Zäunen hoch. Zerreibt man frische Blätter zwischen den Fingern, riechen sie herb und fühlen sich leicht schmierig an. In der Volksmedizin üblich ist die Verwendung gemahlener Blätter als eine Prise Schnupftabak. So werden dumpfe, lang anhaltende Kopfschmerzen gelindert. Frische Blätter tun den gleichen Dienst: Zerreiben Sie einige Blätter so kräftig auf dem Handrücken, dass Sie den öligen Saft die Nase hinaufschnupfen können. Link
Holunder
Ein altes Hausmittel gegen leichte Kopfschmerzen sind Holunderblüten. Man taucht sie in Essig und macht einen Umschlag mit einem (Leinen-)Tuch. Auf die Stirn legen. Ein zusätzlicher Umschlag auf den Nacken wirkt unterstützend. Pflücken kann man die Blüten des Holunderstrauchs im Juni und Juli. Am wertvollsten sind sie voll erblüht. Vor Gebrauch nicht waschen, nur eventuelle Läuse oder Käferchen herausschütteln. Link
Lavendel
In wärmeren Gegenden Europas wächst Lavendel an sonnigen, trockenen Standorten wild. Im Sommer sind die hellblauen bis violetten Blüten nicht nur ein Dufterlebnis, sondern auch ein probates Mittel gegen Kopfschmerz. Man zerreibt die frischen Blüten zwischen den Fingern und trägt das ätherische Öl auf die Schläfen auf. Link
Pfefferminze
Pfefferminzblätter enthalten krampflösende ätherische Öle. Bei Kopfweh zerreiben Sie gequetschte frische Blätter auf den Schläfen. Klappt übrigens ähnlich gut mit frischen Basilikumblättern ( Link)!
Wildwachsende Pfefferminze findet man kaum. (Bei Minzen treten schnell Kreuzungen auf.) Als Ersatz können z.B. Ross- oder Wasserminze dienen, auch wenn sie deutlich weniger «Minzgeruch» aufweisen. Link
Akupressur-Tipps bei Kopfweh
•Die Mitte des Nasenrückens mit Daumen und Zeigefinger pressen.
•In die Vertiefungen hinter den Ohrläppchen pressen.
•Über den Augenbrauen die Stirn mit kräftigem Druck massieren.
•Die Kuppen der beiden Mittelfinger mit den Daumen drücken, bis der Schmerz verschwunden ist, maximal 15 Minuten.
Infekte und Entzündungen
Irritiert Sie eine Entzündung im Mund? Ist der
Hals rau? Bahnt sich eine Infektion
der Atemwege an oder zeigen sich erste
Schnupfensymptome?
Der von den Schleimhautzellen unserer Atemwege produzierte Schleim schützt vor Staub, Fremdkörpern und Krankheitserregern. Ist die Schleimhaut schlecht durchblutet oder zu trocken, können Bakterien und Viren leicht eindringen. Die Folge sind oft Schnupfen, Halsschmerzen, Entzündungen in Mund und Rachen.
Als Erste Hilfe für unterwegs eignen sich so viele frisch gepflückte Pflanzen, dass Sie zu fast jeder Jahreszeit und in jeder Region fündig werden können.
Braunelle
Die Blätter der immergrünen Kleinen Brunelle oder Braunelle schmecken leicht bitter und etwas salzig. Bei Irritationen und Schleimhautentzündungen im Mund kaut man einige Blätter frisch. Sie wirken bakterientötend und zusammenziehend. Link
Erdbeere
Die Gerbstoffe in den Blättern der Walderdbeere wirken leicht entzündungshemmend und antibakteriell.
Für einen Tee übergiessen Sie zwei gehäufte Teelöffel zerkleinerte Blätter mit einem Viertelliter kochendem Wasser. Nach 15 Minuten abseihen und den Mund damit ausspülen bzw. im Hals gurgeln.
Auch wer auf Erdbeeren allergisch reagiert, verträgt den Erdbeerblättertee in aller Regel gut. Link
Gänsefingerkraut
Bei Entzündungen des Rachens und der Mundschleimhaut wirkt Gänsefingerkraut entzündungshemmend, schmerzstillend und beruhigend. Es enthält zudem viel Vitamin C. Mit einem abgekühlten, starken Tee kann man gurgeln oder den Mund spülen. Nehmen Sie einen Esslöffel zerkleinerte Blätter auf eine Tasse heisses Wasser. 10 Minuten ziehen lassen. Bei Halsbeschwerden schwören viele auch auf einen Milch-Aufguss: Gänsefingerblätter mit sehr heisser Milch übergiessen, ziehen lassen, abseihen und heiss trinken.
Wer unter einem Reizmagen leidet, sollte auf Gänsefingerkraut-Zubereitungen verzichten. Link
Gundermann
Heilsam bei Schnupfen: Den frischen Saft der zerriebenen Blätter die Nase hinaufschnupfen.
( Link Kopfschmerzen.) Link
Himbeerblätter
Himbeerblätter enthalten viele Gerbstoffe und eignen sich daher zur Behandlung von Schluck- und Halsbeschwerden sowie Entzündungen im Mund. Tee: Zwei Teelöffel Blätter mit 150 ml heissem Wasser aufgiessen, 10 Minuten ziehen lassen. Zum Gurgeln mehrmals täglich den lauwarmen Tee verwenden. Link
Bei Schnupfen: Hausmittel Zwiebel
•Tauchen Sie eine frische Scheibe Zwiebel in ein Glas heisses Wasser, das Sie schluckweise trinken. Das Laufen und Triefen der Nase wird sich bald bessern.
•Bekommen Sie nachts schlecht Luft, legen Sie eine aufgeschnittene Zwiebel neben den Schlafplatz. Sie werden über die prompte Wirkung staunen.
Mädesüss
Das Grosse oder Echte Mädesüss ist in manchen Gegenden eher unter den Namen (Wiesen-)Geissbart oder Spierstaude bekannt.
Bei Erkältungen wird seine fiebersenkende, schmerzlindernde und schleimhautabschwellende Wirkung geschätzt.
Wegen seines Gehalts an Salicin (Salicylsäure) gehört es zu den natürlichen Schmerzmitteln. Wer unter einer Allergie gegen Salicylsäure (Aspirin) leidet, muss leider auf die Pflanze verzichten.
Mädesüsstee eignet sich bei Erkältungen und grippalen Infekten. Vorzugsweise aus den weissen Blütenrispen, die besonders abends einen Mandel-Honig- Geruch ausströmen, aber auch aus den jungen Blättern bereitet man einen angenehm schmeckenden Tee. Nehmen Sie auf eine Tasse (150 ml) heisses (nicht kochendes) Wasser zwei Teelöffel Blüten oder Kraut. Nach 10 Minuten abseihen und schluckweise zwei bis drei Tassen pro Tag trinken. Link
Odermennig
Odermennig ist Ihnen kein Begriff? Einige mögen ihn (als Agrimony) aus der Bachblütentherapie kennen. Die Pflanze mit ihren gefiederten Blättern, den von Juni bis September an einer langen Ähre sitzenden gelben Blüten und ihrer Grösse bis zu einem Meter kommt in ganz Europa häufig vor.
Der hohe Gerbstoffanteil des Odermennigs hilft bei Mundhöhlenentzündungen, Aphten (kleinen Gechwüren) und Rachenkatarrh.
Zum Gurgeln und Trinken bereitet man Tee: Einen gestrichenen Teelöffel Blätter oder Spross-Spitzen mit einer Tasse (150 ml) kochendem Wasser übergiessen, 10 Minuten ziehen lassen. Dreimal täglich eine Tasse frisch zubereiteten Tee trinken. Link
Ringelblume
Ringelblumentee hilft bei entzündeter Mund- und Rachenschleimhaut. Überbrühen Sie zwei gehäufte Teelöffel mit 150 ml kochendem Wasser. Nach 10 Minuten absieben und dreimal täglich eine Tasse Tee trinken sowie hin und wieder mit dem Tee spülen und gurgeln. Link
Salbei
Den Echten Salbei, den wir als aromatische Gewürzpflanze kennen, findet man wild wachsend rund ums Mittelmeer und in Kleinasien.
In Griechenland ist eine besondere Art häufig, die einen starken, eukalyptusähnlichen Geruch hat. Sowohl der Echte als auch der Griechische Salbei wirken kraftvoll bei Entzündungen dank der schleimhautzusammenziehenden und Viren, Bakterien sowie Pilze abtötenden Inhaltsstoffe.
Der Wiesensalbei hingegen ist in weiten Teilen Europas bis in eine Höhe von 1600 Metern verbreitet. Er ist weniger wirksam, kann aber ebenfalls verwendet werden, wenn die effektiveren Brüder nicht zur Hand sind.
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