Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Hamburg, Oktober 2019
Copyright © 1998 by Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
Lektorat Marie-Ann Helle
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Covergestaltung any.way, Barbara Hanke / Cordula Schmidt
Coverabbildung Umschlag- und Innenillustrationen: Axel Scheffler
Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc. All Rights Reserved.
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ISBN 978-3-644-00458-0
www.rowohlt.de
Alle angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Printausgabe.
ISBN 978-3-644-00458-0
Peacock ist der englische Name für Pfau und wird «Pikock» ausgesprochen.
Ich danke Julie und Nick
für die warme Suppe und dafür, dass
ich ihren Computer benutzen durfte.
Ganz besonders danke ich
Kate für die Geschichte,
die sie mir in der
Pizzeria erzählt hat.
Kling, kling.
Die Tür geht auf, und drei junge Hasen betreten Peacocks[*] Perlenladen. Peacock steht hinterm Ladentisch und wiegt Perlen auf seiner speziellen Perlenwaage. «Karottenbroschen», denkt Peacock, «schon wieder!», und verdreht die Augen. Alle wollen Karottenbroschen! Richtig, die drei Hasen verlangen genau danach. Peacock kommt einfach nicht mehr nach mit der Produktion. Er wird einen Helfer einstellen müssen.
Die Hasen kriegen ihre Broschen und trollen zufrieden aus dem Geschäft. Jeder mit einer leuchtend orangen Karottenbrosche auf der Hasenbrust.
Peacock will gerade ein großes Glas mit Perlen zurück aufs Regal wuchten, als er ein leises Klonk hört. Gerade so, als hätte ein Schnabel gegen seine Schaufensterscheibe gepickt. Er dreht sich verdutzt um. Aber nichts ist zu sehen. Er steigt von seiner kleinen Trittleiter, klappt sie zusammen und stellt sie seufzend in die Ecke.
Dann holt er Zettel und Bleistift aus seiner Schublade und schreibt mit schwungvoller Schrift:
Peacock geht aus dem Laden und pikt den Zettel mit vier roten Heftzwecken an die dicke Buche vor seinem Geschäft.
Als er sich umdreht, stolpert er beinahe über ein kleines unscheinbares Huhn. Es hat stumpfgraues Gefieder und wirkt leicht staubig. Das kleine Huhn liest den Zettel und fragt ganz leise: «Könnte ich es wohl probieren?»
Oh, wie oft hat das kleine Huhn schon vor Peacocks Laden gestanden und den Schnabel gegen die Fensterscheibe gedrückt. Es ist ganz verliebt in die herrlichen Farben und das Geglitzer, wenn die Sonne auf Peacocks wunderbare Broschen, Ketten und Spangen fällt. Das Huhn ist aber zu arm, um sich etwas davon kaufen zu können, und zu allein, als dass ihm jemand aus dem Laden etwas schenken würde.
Peacock zaudert und überlegt lange. Wie soll wohl ein lächerliches Huhn eine Hilfe in seinem Perlenladen sein? Aber dann sieht Peacock ein gewisses Glitzern in den Augen des kleinen Huhns. Und da willigt er schließlich ein. Er hat überhaupt nicht erwartet, so schnell jemanden zu finden. «Warum nicht diesem jungen Huhn eine Chance geben?», denkt Peacock. «Es sieht zwar etwas schäbig aus. Aber hinten in meiner Werkstatt kriegen die Kunden es ja nicht zu sehen.»
Schüchtern folgt das kleine graue Huhn Peacock in den Laden.