Fortgeschrittene Yoga Übungen
–
Leichte Lektionen für ein ekstatisches Leben
Die originalen Internet-Lektionen mit Ergänzungen vom Autor
EBook-Ausgabe Teil 2
Lektion 91 – Lektion 180
Yogani
Übersetzung aus dem Englischen von Dhrishtadyumna
Der Titel der Originalausgabe,
erschienen im Verlag AYP Publishing,
Nashville, Tennessee, U.S.A und London, England, U.K., 2004
Advanced Yoga Practices
Easy Lessons for Ecstatic Living
Copyright © 2004 by Yogani
www.aypsite.org
Alle Rechte vorbehalten
Kopieren und unautorisierte Weitergabe ist weder im Sinne des Autors noch des Verlags und ist gesetzlich verboten. Willst du jemandem etwas Gutes tun, verweise ihn bitte auf die www.fyü.de Website. Das Material dort ist frei zugänglich.
Deutsche Ausgabe:
Fortgeschrittene Yoga Übungen
Leichte Lektionen für ein ekstatisches Leben
© 2014 FYÜ-Verlag – 91809 Wellheim
Alle Rechte vorbehalten
Der Titel ist ebenso erhältlich als:
eHörbuch (mp3-Download): ISBN 978-3-942850-34-6
eBook (die drei Teile in einem Band): ISBN 978-3-942850-37-7
Paperback (die drei eBook-Teile in einem Band)
ISBN 978-3-942850-04-9
Weitere lieferbare Titel und Informationen zu Veröffentlichungen aus dem FYÜ-Verlag
finden Sie am Ende des Buches oder unter: www.fyue.de
eBook (epup): ISBN 978-3-942850-33-9
Korrektorat und Lektorat: Annette Hochwarth (M.A.)
Wenn Sie an weiteren Schriften des Autors interessiert sind, zu irgendeiner Lektion aus diesem Buch Fragen stellen oder Kommentare abgeben wollen, besuchen Sie bitte die Website der Fortgeschrittenen Yoga Übungen (FYÜ) und das zugehörige Forum:
FYÜ Web Site:
www.fyue.de
Forum der FYÜ Web Site:
www.fyue.de/forum
Über den Autor:
Yogani ist ein amerikanischer spiritueller Wissenschaftler, der seit über dreißig Jahren darum bemüht ist, überlie-ferte Techniken zur Kultivierung der spirituellen Transformation aus aller Welt zu einem effektiven System zu vereini-gen. Seine Identität gibt er nicht preis und tritt nur unter seinem Pseudonym auf. Aus verschiedenen Verlautbarungen kann man jedoch erschließen, dass er lange in der Wirtschaft tätig war und heute seinen Lebensabend verbringt.
Yogani ist ein amerikanischer spiritueller Wissenschaftler, der seit über dreißig Jahren darum bemüht ist, überlie-ferte Techniken zur Kultivierung der spirituellen Transformation aus aller Welt zu einem effektiven System zu vereini-gen. Seine Identität gibt er nicht preis und tritt nur unter seinem Pseudonym auf. Aus verschiedenen Verlautbarungen kann man jedoch erschließen, dass er lange in der Wirtschaft tätig war und heute seinen Lebensabend verbringt.
Yogani schart keine Anhänger um sich und hält auch keine Vorträge. Allerdings existieren Radiobeiträge von ihm. Sein Motto lautet: „Der Guru ist in dir!“
Yogani ist verheiratet, hat Kinder und lebt in den USA (Florida). Geboren ca. 1947.
Er betreut die AYP-Internetseiten (Advanced Yoga Practices), beantwortet alle an ihn gerichteten Fragen und gibt die Bücher zu seiner Website heraus.
Gewidmet dir, der du nach der Wahrheit in dir suchst …
Als Siddharta in Hesses gleichnamigem Roman gefragt wird, was er gelernt habe, antwortet er: Er könne fasten, meditieren und warten. Das sind drei Grundfertigkeiten fürs Leben, die wichtiger als Rechnen und Lesen sind, jedoch leider in den Lehrplänen unserer Schulen noch keinen Platz gefunden haben. Dieses Buch bietet Ihnen auf unterhaltsame Weise die Anweisungen zur Erlangung und gründlichen Ausbildung einer dieser Fertigkeiten, der Meditation. Haben Sie diese einmal erlernt, wird Ihnen die Aneignung der anderen leicht fallen.
Anfänger haben hier die Möglichkeit unabhängig von einer Organisation oder eines bestimmten spirituellen Pfades universelle Prinzipien für ein tiefes Meditieren zu erlernen.
Die in diesen Lektionen dargelegten Prinzipien der Selbstabstimmung, d.h. der flexiblen Handhabung von Anweisungen und deren Abstimmung auf die eigene körperliche Verfassung und Lebenssituation sind universell, auf jeden Pfad der spirituellen Entfaltung anwendbar und essentiell für jede spirituelle Praxis.
Wenn ein Anfänger sich alle 2-4 Tage eine neue Lektion vornimmt und gelegentlich alte wiederholt und die beschriebenen Übungen regelmäßig ausführt, hat er mit diesem Buch einen Selbst-Lern-Kurs zur Hand, mit dem er wichtige Erfahrungen beim Meditieren sammeln kann. Meditieren lernt man nur durch das Meditieren. D.h., die wichtigste Aufgabe ist es, durch Regelmäßigkeit der Praxis das eigene Innere als Lehrer zu gewinnen.
Natürlich kann dieses Buch auch als Begleitbuch für ein Lernen in einer Gruppe oder als Beilektüre für jede beliebige spirituelle Ausrichtung eingesetzt werden.
Auch jene, die schon etwas oder viel Erfahrung mit der Meditation haben, finden vor allem in den höheren Lektionen einen Schatz von Anleitungen, mit dem sie ihre Meditationserfahrungen sehr vertiefen können. Da sie für die höheren Energien schon mehr sensibilisiert sind, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie mit Hilfe dieser Anweisungen und den teilweise erstmals hier öffentlich zugänglich gemachten Techniken verblüffende Erfahrungen machen werden.
Für die unermüdliche und akribische Korrektur, den kompetenten Rat und die fruchtbare Zusammenarbeit bedanke ich mich bei Annette Hochwarth.
[Was im Text in eckigen Klammern steht, sind Anmerkungen des Übersetzers.]
Der Übersetzer
Die Theorie des Yoga ist einfach. Sie besagt, dass es eine äußere Realität und eine innere gibt und dass das menschliche Nervensystem das Tor zwischen beiden ist. Mit dem Ausführen von Yoga-Übungen öffnet man das Tor zwischen den beiden Realitäten. Das Faszinierende daran ist, dass etwas geschieht, wenn wir Yoga-Übungen wie Meditation, Atemübungen (Pranayama) und äußere wie innere Körperstellungen (Asanas, Mudras, Bandhas) in koordinierter Weise regelmäßig ausführen. Wir beobachten Veränderungen in uns. Kommt es zu diesen inneren Veränderungen, verändert sich auch unser tagtägliches Leben zum Positiven. Beim Yoga geht es also um viel mehr als nur um eine Theorie. Bei Yoga geht es um das Praktizieren, die Ursache, die eine Wirkung hervorbringt. Führen wir Yoga-Übungen aus, können wir unsere Lebensqualität mit der Zeit von Grund auf transformieren. Wir werden erfüllt von andauerndem inneren Frieden und Glück. Uns wird bewusst, dass es wirklich eine Möglichkeit gibt, so etwas wie „Erleuchtung“ zu erreichen – dass dies das letztendliche Ziel jedes menschlichen Wesens ist. Das ist es, was durch die allmähliche Öffnung des Tors (unseres Nervensystems) geschieht, und die Trennung zwischen unseren äußeren und inneren Wirklichkeiten verschwindet immer mehr. Am Ende vereinigen sie sich und werden zu einer strahlenden Wirklichkeit nicht endender Freude. Dann wissen wir, dass wir zu Hause angekommen sind. Dies ist die Reise, von der Heilige und Weise in allen Kulturen die ganze Geschichte hindurch berichten. Es ist die Reise, auf die wir uns alle begeben können, wenn wir uns nur dazu entschließen, täglich Yoga-Übungen auszuführen.
Was ist entscheidend für eine effektive Yoga-Praxis? Gibt es überhaupt Wege, unsere Übungen so zu optimieren, dass unser Fortschritt maximiert wird? Das ist eine Frage, die seit je aktuell ist. Sie erfordert Klärung durch wissenschaftliche Untersuchungen. Verschaffen wir uns einen Überblick über die Yoga-Landschaft, stellen wir fest, dass das Yoga-Feld oft als komplex, konfus und mysteriös erscheint. In welche Richtung wir uns auch wenden, immer scheint etwas zu fehlen. Wir versuchen in diesem Buch, etwas Klarheit zu schaffen, Lücken zu füllen, Dinge zu vereinfachen und dazu zu verhelfen, dass die Anwendung von Yoga-Übungen zu einem zweckmäßigeren und mehr eigengesteuertem Bestreben wird, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Dazu gehört auch, dass unsere Untersuchungen über die Grenzen von dem hinausgreifen, was in Bezug auf Yoga-Übungen bisher öffentlich zugänglich war. Zusätzlich zu den weit verbreiteten sehen wir uns auch die so genannten „esoterischen“ Praktiken genau an und stellen daraus eine kombinierte Routine zusammen, die jeder täglich anwenden kann. Wir integrieren die besten Methoden aus den uralten Traditionen des Mantra-Yoga, Kriya-Yoga, Hatha-Yoga, Kundalini-Yoga, Tantra-Yoga, Bhakti-Yoga und anderen. Sei beruhigt, solltest du mit diesen Ausdrücken nichts anfangen können. Es sind die praktischen Übungen, die wirklich wichtig sind, und genau die findest du in diesem Buch – in einfachem Deutsch erklärt. Wir halten uns nicht mit den vielen Yoga- Traditionen und -Philosophien auf. Wir berühren diese nur, um zu verdeutlichen, was während und nach unseren täglichen Übungen vor sich geht. Die Yoga-Methoden aus diesem Buch wirken direkt durch Herz, Verstand, Körper, Atem und die Sexualität. Du kannst also versichert sein, dass wir uns mit deinen eigenen Erfahrungen im Yoga beschäftigen und nicht mit abstrakten philosophischen Konzepten.
Man kann alleine nach diesen Lektionen praktizieren, man kann sie aber auch zur Ergänzung irgendeines anderen Weges hinzuziehen. Dies ist eine nichtsektiererische Lehrquelle, offen für jeden, ohne jemanden auf sich verpflichten zu wollen. Suchst du nach einem praxisorientierten Handbuch mit Anweisungen zu jeder Ebene von Yoga-Übungen, von der für Anfänger bis zu jener für Fortgeschrittene, so bist du hier am richtigen Ort angelangt.
Weil in diesen Lektionen so viele kraftvolle Übungsmethoden erörtert werden, empfehlen wir jedem wärmstens, in dem für ihn sicheren Tempo vorwärts zu gehen. Viel Aufmerksamkeit widmen wir in den Lektionen deshalb der Frage, wie man Fähigkeiten der „Selbstabstimmung“ entwickelt. Ziel dabei ist es, jedem Praktizierenden dazu zu verhelfen, bei der selbstständigen Anwendung der Yoga-Übungen einen individuell maximalen Fortschritt zu erzielen, ohne sich dabei irgendwelchen Gefahren auszusetzen. Jeder übernimmt dabei selbst die Verantwortung für seinen eigenen Fortschritt und die eingesetzten Mittel.
Das meiste in diesen Lektionen wurde zuerst im Internet veröffentlicht. Der amerikanische Autor ist ein spiritueller Wissenschaftler, der sein Leben lang an der Entwicklung dieses integrierten Systems von Yoga-Übungen, das erwiesenermaßen äußerst effektiv und einfach in einen modernen Lebensstil zu integrieren ist, gearbeitet hat. Das hier ist ein flexibler, wissenschaftlicher Ansatz und nichts Steifes oder Eigenmächtiges.
Weil er der Nachwelt etwas Nützliches hinterlassen wollte, begann er 2003 in einem offenen Online-Forum Lektionen zu veröffentlichen. Schon nach kurzer Zeit hatten sich Tausende Yoga-Begeisterte aus der ganzen Welt dem Forum angeschlossen und Hunderte reichten mittels E-Mails Kommentare und Fragen ein. Daraus ergaben sich zahlreiche Korrespondenzen zwischen Autor und Lesern. Viele der Fragen und Antworten (F&A) wurden im Forum veröffentlicht und dadurch zu einem wesentlichen Teil der Lektionen. Da die Fragen in den F&A von Yoga-Übenden aus vielen Ländern rund um den Globus stammen, begegnest du unterschiedlichen Schreibstilen. Um die Energie und den Geist des Dialogs zu bewahren, wurden die originalen Zuschriften nur minimal editiert. Termini wie „Mitglieder“, „Gruppe“ und so weiter rühren daher, dass die Lektionen ursprünglich aus einem Online-Forum stammen. Du stellst vielleicht auch fest, dass die Nummerierung der Lektionen etwas ungewöhnlich ist. Die Erklärung dazu findest du auf einer anderen Seite.
In diesem Buch sind zum einen die originalen Online-Lektionen der Fortgeschrittenen Yoga-Übungen abgedruckt. Dazu kommen allerdings noch bedeutende Zusätze des Autors. Die Zusätze stehen am Ende vieler Lektionen; mit einem Sternchen (*) im Inhaltsverzeichnis und in den Lektionstiteln wird darauf verwiesen. Eine Auflistung der Zusätze ist dem Inhaltsverzeichnis angehängt.
Auf der FYÜ-Web-Site findet sich darüber hinaus eine Link-Liste mit Web-Seiten zum Thema Yoga. Da dies eine dynamische Liste mit ständigen Veränderungen ist, wurde sie nicht in dieses Buch aufgenommen. Zugang zu diesen Links hat man aber sehr leicht, wenn man die Website der Fortgeschrittenen Yoga-Übungen besucht (www.fyue.de). In einigen Lektionen wird zwecks Bereitstellung zusätzlicher Informationen auf diese FYÜ-Link-Liste verwiesen.
Wir schulden den großen spirituellen Meistern und Lehrern, die geforscht, vorgelebt und ihr Wissen über spirituelle Übungen seit Jahrtausenden großzügig der Menschheit mitgeteilt haben, immerwährende Dankbarkeit. Greifen wir heute nach den Höhen ekstatischer Glückseligkeit und ausströmender Liebe – unsere Bestimmung als menschliche Wesen, stehen wir auf ihren Schultern. Wir schulden unseren herzlichen Dank auch den vielen Yoga-Praktizierenden überall auf der Welt, die sich nach vorn gewagt und sich an der Entwicklung dieser Lektionen beteiligt haben, indem sie ihre Erfahrungen und Fragen aufrichtig mitteilten. Dank ihnen wurden die Lektionen sehr viel verständlicher, als das auf anderen Wegen möglich gewesen wäre. Schließlich hätte diese gründliche Erforschung der Methoden zur menschlichen spirituellen Transformation nicht ohne das Wunder der weltweiten Vernetzung und Kommunikation über das Internet zustande kommen können. Ein hoch verdienter Dank geht also auch an jene, die die Technologie zur Verfügung stellen, die dieses Buch erst Wirklichkeit werden ließ.
Wir hoffen, dass dir die Fortgeschrittenen Yoga-Übungen eine nützliche Quelle auf deiner Reise entlang deines gewählten spirituellen Pfades ist. Übe mit Bedacht, habe aber vor allen Dingen Spaß dabei!
Der Guru ist in dir.
Anmerkung: Ein Sternchen (*) bezeichnet eine Lektion, die - jeweils am Ende angehängt – zusätzliches Material bietet, das über dasjenige der Original-Lektionen hinausgeht. Eine Auflistung der Zusätze findet sich im Anschluss an das Inhaltsverzeichnis.
Vorwort zur deutschen Ausgabe
Einführung
Inhaltsverzeichnis
Liste der Zusätze und Abbildungen
Anmerkung zu den nicht genutzten Lektionsnummern
Haftungsausschluss
Lektion 91* – Yoni Mudra Kumbhaka – Reinigung des dritten Auges und mehr
Lektion 92 – Der Stern
Lektion 93 – Zeitenwende
Lektion 94 – Einige Tipps für die Hausreinigung
Lektion 95 – Das Stabilisieren der Ekstase
Lektion 96 – Wiederholung zur Wirbelsäulenatmung für Einsteiger
Lektion 97 – Tantra: Hilfe für Sexbesessene und gewöhnliche Liebhaber
Lektion 98 – Yoga und Heirat
Lektion 99 – Das vordere und das hintere Ende der Übungen
Lektion 100 – Was ist Erleuchtung?
Lektion 101 – Was ist Brahmacharya?
Lektion 102 – Die Bedeutung einer langfristig ruhig laufenden Meditationsroutine
Lektion 103 – Schicksal und freier Wille
Lektion 104 – Hartnäckige Energieblockaden
Lektion 105 – Mit Mulabandha auf eine Wand treffen
Lektion 106 – Mantra und Atmung in der Meditation
Lektion 107 – Selbstabstimmung bei den Yoga-Stellungen und in den Übungen
Lektion 108* – Kechari Mudra – Ein Riesenschritt für die Menschheit
Lektion 109 – Bhakti, Meditation und innere Stille
Lektion 110 – Romantische Liebe
111 – (Nicht in Gebrauch)
Lektion 112 – Bhakti – nah und persönlich
Lektion 113 – Glückseligkeit, Ekstase und göttliche Liebe
Lektion 114* – Kechari – „Kehlhemmung“ in Stufe 1
Lektion 115 – Mantra, Sprache und Bedeutung
Lektion 116 – Meditation – Erste Mantra-Erweiterung
Lektion 117 – Wie findet man ein Mantra ohne Bedeutung?
Lektion 118 – Starker Pulsschlag in der Meditation
Lektion 119 – Einige andere Herangehensweisen an Mulabandha
Lektion 120 – „Wie wird man erleuchtet?“
Lektion 121 – Pratyahara: Ausweitung der Sinne nach innen
Lektion 122 – Zeugenschaft
123 – (ausgelassen)
Lektion 124 – Wie hält man es einfach?
Lektion 125 – Hitze der Kundalini
Lektion 126 – Beziehung zwischen Pratyahara, Intellekt und Bhakti
Lektion 127 – Siddhasana oder Padmasana (Lotussitz)?
Lektion 128 – Siddhasana und Druck im Kopf
Lektion 129 – Nauli – Kundalini mit deinen Bauchmuskeln aufsteigen lassen
Lektion 130 – Vibrationen an der Wurzel
Lektion 131 – Koordination von Sambhavi mit der Wirbelsäulenatmung
Lektion 132 – Was ist Sünde?
Lektion 133 – Nektar
Lektion 134 – Yoga und die westliche Psychologie
Lektion 135*– Kundalini Ströme in den Beinen und Armen
Lektion 136 – Vigyan Bhairav Tantra – die 112 Techniken
Lektion 137 – Mit beiden Füßen ins Paradies
Lektion 138 – Möchtest du rekonditioniert werden?
Lektion 139 – Dynamisches Jalandhara – Die Kinnpumpe
Lektion 140* – Kinnpumpe: Koordination der Rotation des Kopfes mit der Atmung
141 – (ausgelassen)
142 – (ausgelassen)
Lektion 143 – Kinnpumpe – Auswirkungen auf den unteren Teil des Körpers
Lektion 144 – Kinnpumpe lite (ohne Kumbhaka)
Lektion 145 – Übertreiben mit Asanas (Körperstellungen)
Lektion 146 – Shaktipat: Direkte Übertragung spiritueller Energie
Lektion 147 – Die Abfolge von Asanas, Pranayama und Meditation
Lektion 148 – Warum macht man die Übungen zweimal am Tag?
Lektion 149 – Die Acht Glieder des Yoga und Samyama – Auflösen der Finsternis
Lektion 150 – Samyama-Übung
Lektion 151 – Samyama: Eingewöhnen in die Sutren
Lektion 152 – Über Bedeutungen nachdenken vs. Ausführen der Samyama-Übung
Lektion 153 – Übersetzungen der Yoga-Sutren und wie man „übernormal“ wird
Lektion 154 – Samyama: „Loslassen und Gott zulassen“
Lektion 155 – Samyama: Leichtigkeit, Taumeln … und Levitation?
Lektion 156 – Muladhara/Wurzel und Integration von Übungen
Lektion 157 – Was ist innere Stille?
Lektion 158 – Zu entspannt in der Meditation?
Lektion 159 – Zu viele Gedanken in der Meditation?
Lektion 160 – Extreme Sensibilität bezüglich der Meditation – was kann man tun?
Lektion 161 – Dunkle Nächte und der Anstieg innerer Stille
162 – (ausgelassen)
Lektion 163 – Unvergleichliche Klarheit
Lektion 164 – Kräfte des Menschen
Lektion 165 – Wunsch und Veränderung
Lektion 166 – „Bezahl dafür, indem du es weitergibst“ oder „Das Glücksprinzip“
Lektion 167 – Von der Luft und dem Sonnenlicht alleine leben?
Lektion 168 – Ist Schmerz eine Voraussetzung für inneren Frieden?
Lektion 169 – Ist das die ekstatische Leitfähigkeit?
Lektion 170 – Ist das die Kundalini?
Lektion 171 – Wirbelsäulen-Bastrika-Pranayama – Hochdruckreinigung für dein Karma
Lektion 172 – Die Energie des Wirbelsäulen-Bastrika, Schlaf und Zeit für die Übungsroutine
Lektion 173*– Die Dauer eines Zyklus mit Wirbelsäulen-Bastrika
Lektion 174 – Sex und Sambhavi
Lektion 175 – Neue Erfahrungen
Lektion 176 – Analyse von Samyama
Lektion 177 – Fortgeschrittenes Siddhasana
Lektion 178 – Dharma
Lektion 179 – Noch einmal zum Stern
Lektion 180 – Mit der Meditation großartig beginnen
Thematisches Verzeichnis (Verweise auf Lektionsnummern)
Weitere FYÜ-Schriften und Support
Im Folgenden sind alle Zusätze aufgelistet, die sich am Ende der bezeichneten Lektion finden. Darauf wird auch im Inhaltsverzeichnis und in den Lektions-Überschriften mittels eines Sternchens (*) hingewiesen. Bist du bereits mit den FYÜ-Online-Lektionen vertraut, weist diese Seite auf das Zusatzmaterial in diesem Buch hin.
Lektion 91 – Erörterung zu den Risiken des externen Kumbhaka (Luftanhalten mit leeren Lungen).
Lektion 108 – Einführung in Kechari Stufe 5 und Abbildungen zu Kechari Stufen 1-5.
Lektion 114 – Zusätzliche Erörterungen zu Kechari Stufen 1 und 2.
Lektion 135 – Erörterung zu den Hand-Mudras (Jnana und Chin Mudra).
Lektion 140 – Erörterung zur Kinnpumpe und automatischen Bewegungen.
Lektion 173 – Erörterung zum Wirbelsäulen-Bastrika und der Reihenfolge von Pranayama-Übungen.
Die folgenden Lektionen enthalten klärende Anmerkungen am Ende – 132, 160, 166
Abbildungen
Lektion 108 – Stufen 1-5 von Kechari Mudra.
Du wirst im Inhaltsverzeichnis und im ganzen Buch bemerken, dass gewisse Lektionsnummern nicht genutzt sind. Dafür gibt es zwei Gründe. Mit mysteriöser Numerologie haben beide nichts zu tun.
Einmal gab es in dem ursprünglichen Online-Forum keine Möglichkeit, schon veröffentlichte Beiträge zu editieren. Einen Beitrag, den man korrigieren musste, konnte man nur löschen und nach der Korrektur neu veröffentlichen. Das hieß aber, dass eine Nummer in der Reihenfolge ungenutzt blieb. Da nun unter Anwendung dieser Methode einige Korrekturen notwendig waren (besonders in den frühen Lektionen) gibt es in der Lektionsreihenfolge einige ungenutzte Nummern und diese sind im Inhaltsverzeichnis als „nicht in Gebrauch“ gekennzeichnet. Dazu gehören die Nummern 1-9, 26, 32, 40, 61, 70, 87, 111, T3, T6, T8, T26.
Der zweite Grund für ungenutzte Lektionsnummern betrifft nur dieses Buch. Hinter ungenutzten Lektionsnummern können sich auch Beiträge verbergen, die sich nur auf administrative Fragen bezüglich des Internetauftritts beziehen, also nichts zum wirklichen Inhalt der FYÜ-Lektionen beitragen. Sie wurden in diesem Buch also nicht abgedruckt und diese Nummern werden im Inhaltsverzeichnis mit „ausgelassen“ gekennzeichnet (ausgelassen sind die Internet-Lektionen 82, 123, 141, 142, 162, 211, 215, T20).
Man mag die Frage stellen: “Warum hast du in diesem Buch nicht einfach die Lektionen noch einmal neu durchnummeriert, d.h. mit „1“ angefangen und ohne Lücken bis ans Ende durchgezählt?" Ganz einfach, weil es wichtig ist, die Konsistenz in den verschiedenen Versionen der Lektionen beizubehalten, so dass Lektion 13 in die Meditation einführt, unabhängig davon, welche spezifische Quelle oder Übersetzung herangezogen wird. Das trifft also auch auf den aktuellen Inhalt dieses Buches zu. Der Inhalt ist fast der gleiche in allen Kanälen, außer dass dieses Buch noch ein „Feintuning“ der Original-Lektionen enthält und auch noch substanzielles neues Lehr-Material, das vielen Lektionen (siehe die Liste auf der vorangehenden Seite) hinzugefügt wurde, und damit um einiges über das hinausgeht, was in den Online-Lektionen verfügbar ist.
Die Lektionszählung ist die gleiche in diesem Buch wie auch auf der Fortgeschrittene Yoga Übungen Website, im Online-Forum, auf den englischen Originalseiten und Büchern und auch in mehreren anderen Übersetzungen der Lektionen in andere Sprachen, die im Entstehen begriffen sind. Auch wenn also die Nummerierung der Lektionen etwas sonderbar anmutet, hat sie doch ihren Sinn. Die Nummerierung einer Lektion bleibt immer die gleiche, unabhängig in welcher Sprache du sie liest oder welche Quelle du heranziehst.
Dieses eBook umfasst die Lektionen 91 bis 180 der so genannten Haupt-Lektionen. Vorhergehende und nachfolgende Lektionen findest du in anderen Teilen dieses eBooks oder auf der FYÜ-Website. Auf letztere sind auch die betreffenden Referenzen in diesem Buch verlinkt. Alles, was auf der Website darüber hinausgeht, ist also neues Material, das du dir dort gerne zu Nutze machen kannst!
Wir arbeiten daran, weitere Lektionen als eBook-Ausgaben bereitzustellen und die ersten drei eBook-Bände schließlich – wie im Englischen – als Paperback-Buch zu veröffentlichen.
Der Guru ist in dir.
“Jeder ist für seinen spirituellen Fortschritt und für die Methoden, die er anwendet, selbst verantwortlich. Was du mit den Informationen der FYÜ-Schriften anfängst, ist ganz alleine deine Entscheidung.”
Das steht in der Einleitung (Startseite) zum Webangebot der Fortgeschrittenen Yoga Übungen. Dasselbe gilt genauso für dieses Buch. Es gibt niemanden, der die Verantwortung über die Ausführung deiner Yoga-Übungen übernehmen kann als du selbst. Wir haben uns alle Mühe gegeben, die uralten Yoga-Methoden richtig wiederzugeben und effektiv zu integrieren. Zusätzlich werden die ganzen Lektionen hindurch Sicherungsmaßnahmen (Methoden der „Selbstabstimmung“) erörtert, die einen guten Fortschritt unter Beibehaltung von Stabilität gewährleisten sollen. Dennoch gibt es für keine der Methoden in diesem Buch eine Garantie. Das Risiko für die Anwendung der Übungen hast du selbst zu tragen.
Die erstaunlichen Möglichkeiten für ein höheres Funktionieren, die in jedem menschlichen Körper angelegt sind, stellen den Prüfstein für alle Lektionen in diesem Buch dar. Eigene Erfahrungen bilden die Grundlage für diese Lektionen. Die hier erörterten Übungen sollen entsprechend der zu beobachtenden Ursachen und Wirkungen auf eine flexible Weise unter Eigenverantwortung angewandt werden.
Diese Lektionen enthalten nicht die Lehre von irgendeiner anderen Organisation, Schule oder Person und sollten auch nicht so interpretiert werden. Sie sind Frucht der besten Anstrengung des Autors auf wissenschaftliche Weise das yogische Wissen aus einer Vielzahl alter Traditionen zu integrieren. Aus diesem Grund werden zur Orientierung in den Lektionen bisweilen bestimmte Traditionen und Lehrer des Yoga erwähnt. Obwohl heutige Lehren üblicherweise eine Verbindung zu dieser oder jener Tradition beanspruchen, versuchen diese Lektionen dies nicht. Diese Lektionen bilden einen integrierten Yoga-Ansatz und müssen auf ihren eigenen Füßen stehen. Du, der Leser, bist es, der, je nachdem, wie sie sich theoretisch und praktisch bewähren, über ihren Wert befindet.
Die Haupt-Lektionen
Lektionen 91 bis 180
Nun, da wir alle bezüglich direkter Stimulation und Erweckung der eigenen Kundalini-Energie sensibilisiert sind, wollen wir uns gleich mit dem Großvater aller Kundalini-Stimulatoren – Kumbhaka (Atemanhalten) im Zusammenspiel mit einer ganzen Reihe von Bandhas und Mudras – vertraut machen. Warum nicht? Sobald du dazu bereit bist, brauchst du dann nicht mehr lange danach zu suchen. Du hast alles gleich zur Hand und bis das so weit ist, hoffe ich, dass du weise handelst und die Übungen nicht übertrieben anwendest.
Wir nähern uns Kumbhaka im Rahmen einer Übung namens „Yoni Mudra“ – was so viel wie „Siegel der Göttin“ heißt. Du kannst „Göttin“ durch jeden Namen einer dir genehmen weiblichen Gottheit ersetzen. Wir wissen alle, wer sie ist, auch wenn sie verschiedene Namen trägt.
Bevor wir mit Yoni Mudra beginnen, erinnere dich daran, dass genau die gleichen Regeln der Vorsicht gelten, wie sie zu Beginn der Lektion 75 bei der Vorstellung von Siddhasana ausgeführt wurden. Du solltest ziemlich gefestigt in all deinen Übungen sein und keine inneren Energie-Ungleichgewichte während deiner alltäglichen Aktivitäten erleben. Du wirst sehen, dass vieles von dem, was wir bisher hier bereits gemacht haben, ein Teil der erweiterten Ausgestaltung von Yoni Mudra ist, wie wir das an dieser Stelle erörtern. Wir stellen eine Gruppe von Übungen zu einem Ganzen zusammen, so dass daraus etwas entsteht, das mehr als die Summe ihrer Teile ist. Dies erlaubt es unserem Nervensystem, sich schneller zu einer umfassenden und ganzheitlichen Ausgestaltung seines natürlichen Funktionierens hinsichtlich des Fließens reinen Glückseligkeitsbewusstseins und göttlicher Ekstase in unserem Inneren zu entwickeln.
Zuerst müssen wir jedoch eine besondere Warnung aussprechen: Wir halten hier unseren Atem an und fügen ein wenig leichten und gezielten Druck im Inneren unseres Körpers hinzu. Doch es wird nichts Extremes empfohlen – auf keinen Fall mehr, als was dem Sprung in ein Schwimmbecken und dem freiwilligen und kurzzeitigen Anhalten unseres Atems dabei entspricht. Falls bei dir ein Herzleiden vorliegt, du Atemprobleme, Bluthochdruck oder irgendwelche anderen Leiden hast, die durch das Anhalten des Atems verschlimmert werden könnten, dann lass entweder diese fortgeschrittene Yoga-Übung aus oder hole dir erst von deinem Arzt die Erlaubnis, bevor du damit anfängst. Mit anderen Worten, wenn du weißt, dass dein Arzt dem Anhalten deines Atems und dem Tauchen in einem Schwimmbecken nicht zustimmen würde, dann solltest du die Hände von Yoni Mudra lassen. Sicherheit ist das erste Gebot.
Die Übung von Yoni Mudra, wie wir sie hier erörtern, ist so optimiert, dass sie die gesamte Sushumna abdeckt. Dazu fügen wir zur selben Zeit noch mehrere andere Übungen hinzu.
Yoni Mudra führen wir am Ende der Wirbelsäulenatmung und vor der Meditation aus, d.h. unmittelbar zwischen diesen beiden uns schon gut vertrauten Übungen.
Beginnen wir also, indem wir uns so wie beim Pranayama hinsetzen. Das heißt, dass jeder sich in die Variante von Siddhasana setzt, die er für sich ausgewählt hat. Für die festgesetzte Zeit gehen wir dann im Inneren des Wirbelsäulennervs bei der Einatmung hinauf und bei der Ausatmung hinunter, schließen die Wirbelsäulenatmung ab und führen Yoni Mudra Kumbhaka aus.
Um in den Yoni Mudra-Abschnitt überzugehen, legen wir zunächst die Spitzen unserer beiden Zeigefinger nahe der äußeren Ecken der geschlossenen Augen gegen die unteren Lieder. Dann drücken wir die Augen sanft nach oben und zum Zentrum – in Richtung des Punktes zwischen den Augenbrauen. Das sollte ohne irgendwelche Anstrengung oder Unbequemlichkeit durchgeführt werden. Es ist nur ein sanftes Anstoßen der Augen in Richtung des Punktes zwischen den Augenbrauen. Sollten die Fingernägel deiner Zeigefinger lang sein, dann musst du sie für diesen Teil von Yoni Mudra etwas schneiden.
Jetzt, da die geschlossenen Augen auf diese Weise auf das dritte Auge ausgerichtet sind, gehen wir im Inneren des Wirbelsäulennervs mit der Einatmung vom Perineum zum Punkt zwischen den Augenbrauen hoch. Sobald die Lungen gefüllt sind und die Aufmerksamkeit sich am oberen Ende des Wirbelsäulennervs befindet, schließen wir die Nasenlöcher mit beiden, von außen auf die Seiten der Nase drückenden Mittelfinger. Gleichzeitig behalten wir die Zeigefinger dort, wo sie die Augen sanft in Richtung des Punkts zwischen den Augenbrauen drücken. Zur selben Zeit heben wir auch die Zunge zur Decke des Mundes und versiegeln den Mund im Inneren, so dass keine Luft durch ihn entweichen kann. Jetzt halten wir den Atem an. Aber wir halten ihn nicht mit dem Kehldeckel im Hals, wie wir das normalerweise tun würden. Stattdessen erlauben wir dem Luftdruck aus den ausgedehnten Lungen ungehindert in die Nasenöffnungen und -nebenhöhlen zu wirken. Das ist kein starker Druck, nur ein geringer. Wir drücken die Luft dort nicht hinauf. Wir lassen nur den natürlichen Druck der angefüllten Lungen dorthin wirken. Die Mittelfinger und die Zunge verschließen Nase und Mund, so dass keine Luft entweichen kann.
Versuche das mal und sieh, wie es funktioniert. Ziemlich einfach, nicht wahr?
Nun halten wir den Atem für eine angenehme Zeitspanne an – nicht zu lang und nicht zu kurz. Abhängig von deinem Vermögen könnten das dreißig Sekunden, eine Minute oder vielleicht sogar länger sein. Bist du ein professioneller Schwammtaucher, können es mehrere Minuten werden. Es ist nicht so wichtig, wie lange das genau ist. Wichtig ist aber, dass wir den Atem im Inneren eine Zeit lang so anhalten, dass es sowohl angenehm ist, als auch ein bisschen an den Rand unserer Fähigkeit reicht – aber nicht so weit, dass es zu einer Anstrengung wird. Auch nicht bis dahin, dass wir nach Luft schnappen, sobald wir aufhören. Sind wir bereit zum Ausatmen, lassen wir die Mittelfinger von den Nasenlöchern los – jedoch nicht die Zeigefinger von den Augen oder die nach oben gehaltene Zunge. Wir sollten genügend Fassung für eine beherrscht sanfte Ausatmung durch die Nase übrig haben, während wir mit der Aufmerksamkeit zurück, den Wirbelsäulennerv bis hinunter zum Perineum gehen. Beim Ausatmen sollten wir nicht verzweifelt nach Luft ringen. Wir können aber etwas schneller als bei der normalen Wirbelsäulenatmung atmen, sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen. Falls wir jedoch in großer Eile nach Luft aus sind, haben wir den Atem zu lange angehalten. Da musst du einen gesunden Mittelweg finden. Auch dies wird zunächst etwas klobig verlaufen, wie bei all diesen fortgeschrittenen Yoga-Übungen. Indes wird es sich bald zu einer angenehmen Übung einspielen. Das Ziel ist es, eine herrliche Zeit mit dem im Inneren angehaltenen Atem zu verbringen. Es sollte nicht in eine Übung zur Heldenhaftigkeit ausarten.
Zu Beginn werden wir nur drei dieser Yoni Mudra Kumbhakas zwischen Pranayama und Meditation ausführen. Damit sind es nur ein paar Minuten, die wir zu unseren Übungen von Pranayama und Meditation hinzufügen. Aber zu Yoni Mudra Kumbhaka gehört mehr, als wir gerade erwähnt haben. Es gibt noch eine Reihe von Dingen, die wir im Bestreben, die besten Ergebnisse zu erzielen, während unseres Kumbhakas einsetzen wollen. Gehen wir also noch etwas weiter ins Detail.
Sind wir gerade mit der Wirbelsäulenatmung fertig geworden, haben wir Mulabandha und Sambhavi gesetzt und wir sitzen in Siddhasana. In Yoni Mudra Kumbhaka behalten wir Mulabandha bei. Sambhavi ist während Yoni Mudra etwas modifiziert, weil wir die Augen mit unseren Zeigefingern in Richtung des Punkts zwischen den Augenbrauen anstoßen. Da unsere Zeigefinger das übernehmen, lassen wir den Teil von Sambhavi, wo es um das Heben und Zentrieren geht, weg. Wir machen aber mit dem Runzeln der Stirn weiter, indem wir sanft die Augenbrauen gegen das Zentrum zusammenbringen. So ist also Sambhavi in Yoni Mudra eine Kombination aus Anheben und Zentrieren der Augen mit den Zeigefingern und sanftem Zusammenziehen der Augenbrauen mit den Kopfmuskeln. Außerdem ruht unsere Aufmerksamkeit während Yoni Mudra Kumbhaka die ganze Zeit des Atemanhaltens, bis wir den Wirbelsäulennerv bei der Ausatmung wieder hinunterwandern, auf dem Punkt zwischen den Augenbrauen. Es kann sogar sein, dass wir spüren, wie unsere Aufmerksamkeit bei Yoni Mudra Kumbhaka vor den Punkt zwischen den Augenbrauen nach außen gezogen wird. Das ist etwas Natürliches. Sobald der Wirbelsäulennerv beginnt, ein wenig ekstatisch leitfähig zu werden, wird es ziemlich angenehm, Sambhavi auszuführen. Das Drücken der Augen in Richtung drittes Auge beim Zusammenziehen der Augenbrauen während Yoni Mudra kann – bei ansteigender ekstatischer Leitfähigkeit im Wirbelsäulennerv – den ganzen Körper mit Wohlgefühl anfüllen. („Ist dein Auge einzig, wird dein Körper mit Licht erfüllt sein.“)[1] Das Wohlgefühl vergrößert sich auf natürliche Weise, sobald die Aufmerksamkeit über den Punkt zwischen den Augenbrauen hinausgeht. Da ist etwas außerhalb des Körpers, das uns zur Ekstase ruft. Wir entdecken, dass die Sushumna weitergeht und es ist in Ordnung, dort hinzugehen, wenn wir natürlicherweise davon angezogen werden. Was werden wir dort entdecken? Oh, wir finden das heraus. Es ist alles gut. Wenn diese Verlängerung der Sushumna auftritt, ist es okay, unsere Aufmerksamkeit auch während unserer normalen Wirbelsäulenatmung die volle Strecke davon nach vorne hinausgehen zu lassen. Das ist eine natürliche Weiterentwicklung der Sushumna und der Wirbelsäulenatmung. Sie wird während Yoni Mudra befördert und ist nur eine der vielen Erträge dieser fortgeschrittenen Yoga-Übung.
Das Manöver mit der zur Mundhöhlendecke gehenden Zunge ist das Anfangsstadium einer „Kechari Mudra“ genannten fortgeschrittenen Yoga-Übung. Die Zunge spielt beim Voranschreiten unserer Praxis eine sehr wichtige Rolle. Hier wollen wir erst mal nur auf eine angenehme Weise den Weg für die Luft abriegeln, damit sie während Yoni Mudra nicht durch den Mund entweicht. Das kann vielleicht bedeuten, dass unsere Zungenspitze hinter unsere Schneidezähne oder möglicherweise weiter zurückgesetzt wird. Falls wir auf angenehme Weise die Stelle erreichen, wo der harte und weiche Gaumen aufeinander treffen, ist das ein guter Ort für das Parken der Zungenspitze. Sie muss aber nicht dort sein. Wir wollen das, was immer im Augenblick am behaglichsten funktioniert. In zukünftigen Lektionen wird viel mehr zu Kechari gesagt.
Es gibt noch zwei weitere Bestandteile, die wir zu Yoni Mudra gerne hinzufügen würden. Zuerst „Jalandhara Bandha“, was so viel wie „Kinnverschluss“ heißt. Wir wählen dafür einen weniger strengen Ansatz, als durch die Bezeichnung angedeutet ist. Während des Atemanhaltens in Yoni Mudra Kumbhaka lassen wir – nur so weit das angenehm ist – den Kopf zur Brust herunter sinken. Während des Ein- und Ausatmens heben wir ihn wieder an. Das ist alles. Wir lassen den Kopf während des Atemanhaltens nur nach unten hängen und unsere Finger an den Augen und der Nase bleiben beim Nach-Unten-Sinken des Kopfes, wo wir sie hingesetzt haben. Kommt unser Kinn bequem halbwegs zur Halsgrube hinunter, ist das gut. Falls unser Kinn ganz bis zur Halsgrube hinuntergeht, ist das der ganze Kinnverschluss. Beides ist gut. Jalandhara dehnt den Wirbelsäulennerv im oberen Bereich des Körpers vom Punkt zwischen den Augenbrauen aus nach unten in die Länge. Es ist einfach, dieses Dehnen zu fühlen. Wir strapazieren den Nerv aber nicht. Ist im Wirbelsäulennerv bereits etwas ekstatische Leitfähigkeit vorhanden, können wir das Dehnen bis zum Perineum hinunter fühlen. Es ist erstaunlich, wie das zu Stande kommt. Mit Jalandhara dehnen wir die Sushumna vom dritten Auge bis zur Wurzel. Dieses Dehnen verstärkt den Effekt von Yoni Mudra Kumbhaka außerordentlich und fördert den Anstieg von ekstatischer Leitfähigkeit im Wirbelsäulennerv. Später arbeiten wir noch mehr mit Jalandhara und nutzen eine dynamische Variation davon, um damit riesige Mengen an Prana hoch zum Herzen, zur Kehle und in den Kopf in Bewegung zu bringen. Jalandhara ist eine sehr wichtige fortgeschrittene Yoga-Technik. Hier in Yoni Mudra führen wir eine Anfangsform davon ein – das einfache und lockere Nach-unten-sinken-Lassen des Kopfes, während der Atem angehalten wird. Atmen wir ein oder aus, heben wir den Kopf wieder an und sind immer darauf bedacht, dass alles behaglich bleibt.
Die andere Komponente, die wir hinzufügen, ist Uddiyana. Uddiyana gibt es auch in mehreren Varianten, die wir auf unserer weiteren Reise vollkommen ergründen werden. Auf dem gegenwärtigen Stadium führen wir für Yoni Mudra eine elementare Form von Uddiyana ein. Halten wir den Atem während Yoni Mudra an, heben wir das Zwerchfell ein wenig und ziehen den Bauch ein. Das stellt eine Verbindung zum vom analen Schließmuskel durch das Becken hochkommenden Mulabandha her. Beim Sitzen in Siddhasana wirkt Uddiyana Wunder. Uddiyana, was so viel wie „hochfliegen“ bedeutet, steht mit den Vorgängen im Becken in Verbindung und befördert alles um ein Beträchtliches weiter nach oben. Weil wir in Yoni Mudra Kumbhaka mit Atemluft angefüllt sind, werden wir mit dem Zwerchfell nicht sehr weit nach oben ziehen – eben nur ein bisschen.
Du wirst fühlen, wie mittels Uddiyana der Druck durch den Körper nach oben kommt. Übertreibe es jedoch nicht. Falls du eine Einführung in Hatha-Yoga genossen hast (das zu tun, ist sehr zu empfehlen), wirst du zweifellos gelernt haben, wie man Uddiyana mit ganz entleerten Lungen aufrecht stehend ausführt. Das ist ein guter Weg, etwas damit vertraut zu werden. Mit dem Zwerchfell und den Bauchmuskeln kann man eine Menge machen. Wir beschäftigen uns später intensiver damit. Für den Augenblick zieh bei Yoni Mudra Kumbhaka nur ein bisschen nach oben. Lass locker, wenn du zwischen dem Atemanhalten aus- und einatmest.
Bei Yoni Mudra müssen also eine Menge Dinge eingestellt werden. Das meiste davon sind jedoch körperliche Gewohnheiten, die man sich leicht aneignen kann. Beizeiten, sobald wir einmal durch die klobige Phase hindurch sind, werden all diese Dinge zu einem einfachen ganzheitlichen Körperreflex, der automatisch abläuft, sobald der Atem angehalten wird. Steigt dann die ekstatische Leitfähigkeit an, verfeinern sich diese Manöver zu subtil abgestimmten inneren Bewegungen, die auf den natürlichen Fluss göttlicher Ekstase im Inneren reagieren. Alles, was wir hier erörtert haben, ist eine Einführung in eine neue natürliche Art körperlichen Funktionierens. In fortgeschrittener Form werden alle oben besprochenen Komponenten der Übung als eng miteinander verbunden erscheinen – als unsichtbar auftretende automatische „Kleinstbewegungen“, die mit der sich in unserem Körper Tag und Nacht bewegenden Energie einhergehen. All diese körperlichen Methoden, die wir erlernen, haben einen direkten Bezug zu der sich im Körper einstellenden biologisch ekstatischen Erfahrung. Obwohl wir uns mit diesen Dingen im Moment noch in einer klobigen Phase befinden, wirst du erstaunt sein, wie fein, geschmeidig und natürlich miteinander in Beziehung stehend sie sein können. Tägliches Yoni Mudra Kumbhaka mit dem ganzen Spektrum von Bandhas und Mudras, das allmählich hinzukommt, verwandelt uns immer mehr in etwas wie einen gut eingestellten Ferrari. Im Moment mag es noch nicht danach aussehen, aber das ist es in der Tat, was sich da abspielt. Yoni Mudra Kumbhaka ist ein fortgeschrittenes spirituelles Training für unsere Biologie.
Wir werden uns Yoni Mudra Kumbhaka nur schrittweise annähern, indem wir – wie erörtert – leicht und langsam mit drei Wiederholungen zwischen Pranayama und Meditation beginnen. Diejenigen, die Yoni Mudra Kumbhaka gut und reibungslos beherrschen, können in Babyschritten erweitern. Übertreibe jedoch nicht. Kumbhaka ist die kraftvollste aller direkten Kundalini-Stimulatoren. Wenn drei Wiederholungen gut laufen, dann versuche vielleicht nach einem Monat auf vier zu erhöhen. Nach ein paar weiteren Monaten kannst du daran denken, es einmal mit fünf Wiederholungen zu probieren – so in der Art. Beginne nicht gleich mit fünf oder zehn, nachdem du das hier einmal gelesen hast. Ein sehr langsames Aufbauen ist das Richtige und auch nur, wenn sonst alles mit deinen Übungen und in deiner täglichen Beschäftigung glatt läuft.
Wir haben darüber gesprochen, wie Yoni Mudra Kumbhaka auszuführen ist, hingegen nicht so viel darüber, was Yoni Mudra Kumbhaka in uns bewirkt. Einfach ausgedrückt arbeitet diese Übung daran, jeden Winkel und jede Nische unseres Nervensystems zu öffnen und zieht gleichzeitig Kundalini (sexuelle Energie) nach oben. Sie erzeugt ein riesiges Maß an Reinigung in unserem Körper und kultiviert gleichermaßen die feinen Gewohnheiten eines ekstatischen, biologischen Arbeitens in uns.
Unsere Annäherungen an das dritte Auge aus verschiedenen Winkeln führen zu einem Reinigungseffekt am oberen Ende der Sushumna und im gesamten Kopf. Yoni Mudra ist also sicherlich ein Reinigungsinstrument für das dritte Auge. Der gesamte Wirbelsäulennerv wird gedehnt und mit aus dem Beckenbereich kommendem Prana durchtränkt. Außerdem zieht Kumbhaka eine große Menge sexueller Energie (Kundalini) vom riesigen Pranaspeicher im Becken nach oben, indem es einen zusätzlichen Bedarf an Lebenskraft im Körper schafft. Siddhasana, Mulabandha und Uddiyana fördern dieses Nach-oben-Ziehen, das im unteren Teil des Körpers stattfindet.
Das ist ein grober Überblick über das, was geschieht. Viele andere Dinge tun sich als Ergebnis von Yoni Mudra Kumbhaka in unserer Biologie und im Nervensystem – viel mehr, als in diesen wenigen Absätzen erörtert werden kann. Wir werden die Details in späteren Lektionen nachtragen, sobald wir die Erfahrungen dazu machen.
Zum Schluss sollte noch angemerkt werden, dass es sich hier um eine optimierte Version von Yoni Mudra handelt, die darauf abzielt, ein breites Spektrum von Öffnungen im Nervensystem zu erzielen. Das traditionelle Yoni Mudra bezieht den Gebrauch der anderen Finger zur Versiegelung der Ohren (Daumen) und des Mundes (Ring- und kleine Finger) und weniger der hier angegebenen Bandhas und Mudras ein. Was wir hier erlernen, ist eine Hybrid-Übung, die um der Effektivität willen zusammengestellt wurde. In einigen wenigen Extraminuten während unserer zweimal täglichen Übungssitzungen können wir allen unseren Übungen einen großen Schub verleihen, ebenso der Erfahrung eines Anstiegs reinen Glückseligkeitsbewusstseins und göttlicher Ekstase in unserem Leben. Diesem Zweck dient diese Art von Yoni Mudra Kumbhaka.
Der Guru ist in dir.
Zusatz: Die Einführung von Kumbhaka an dieser Stelle dient dem Anhalten der Luft bei angefüllten Lungen während der Ausführung von Yoni Mudra. Dies nennt man „internes Kumbhaka“. Seitdem diese Lektion ins Netz gestellt wurde, haben mich mehrere Anfragen bezüglich des „externen Kumbhaka“ erreicht, bei dem der Atem ausgeworfen und die Luft bei geleerten Lungen angehalten wird. Diese Art Übung wird in einigen Traditionen, jedoch nicht bei den Fortgeschrittenen Yoga Übungen gelehrt und wurde auch nicht in den Lektionen erörtert. Der Vollständigkeit halber sei hier eine Frage & Antwort diesbezüglich hinzugefügt
Frage: Hast du jemals von negativen Auswirkungen eines Kumbhaka nach der Ausatmung gehört? Ich habe damit eine Zeit lang experimentiert. Doch las ich kürzlich eine Reihe von Warnungen dazu, dass das langfristig schädlich sein könnte.
Antwort: Falls du unter „Kumbhaka nach der Ausatmung“ verstehst, dass man den Atem mit geleerten Lungen außen hält, dann stimme ich zu, dass damit ein gewisses Risiko verbunden sein kann. In den Lektionen setzen wir diese Vorgehensweise für kurze Zeitperioden bei Uddiyana/Nauli ein (vollständig in Lektion 129 erklärt), doch nicht weit darüber hinaus. Kommt es dazu während unserer Übungen automatisch, lassen wir es, unter der Voraussetzung, dass es nicht extrem ist, zu. Manchmal passiert es während der Meditation automatisch, dass der Atem bei geleerten Lungen anhält. All das ist in Ordnung. Das Nervensystem weiß, was es benötigt. Die Lektionen verschreiben kein absichtliches, lang angehaltenes, externes Kumbhaka. Der Grund dafür ist, dass unsere Lungen dazu nicht entworfen sind und der erzwungene negative Druck in den Lungen mit der Zeit zu Schäden führen kann.
Aus demselben Grund beschränken wir auch bei Ujjayi- (Lektion 41) oder Brahmari-Pranayama (Lektion 229) die Einatmung nicht.
Die Lungen sind so entworfen, dass sie Luft im Körper halten und das ist sehr natürlich, wie jeder weiß. Die Luft gewaltsam draußen zu halten, ist nicht so natürlich, auch wenn es dazu bei Uddiyana/Nauli und manchmal beim automatischen Yoga kurzzeitig kommt. In keinem dieser Fälle werden die Lungen dabei übermäßig belastet. Das ist also die Herangehensweise für ein externes Kumbhaka in diesen Lektionen – sehr sparsam und nur in den gerade beschriebenen Situationen.