Dr. Günter Harnisch
Die Hormonbalance wiederherstellen und dem Alter ein Schnippchen schlagen
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Dieses Buch ist für Lernzwecke gedacht. Es stellt keinen Ersatz für eine individuelle medizinische Beratung dar und sollte auch nicht als solche benutzt werden. Wenn Sie medizinischen Rat einholen wollen, konsultieren Sie bitte einen qualifizierten Arzt. Der Verlag und der Autor haften für keine nachteiligen Auswirkungen, die in einem direkten oder indirekten Zusammenhang mit den Informationen stehen, die in diesem Buch enthalten sind.
Originalausgabe
1. Auflage 2019
© 2019 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
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Redaktion: Stephanie Kaiser-Dauer
Umschlaggestaltung: Sonja Vallant
Umschlagabbildung: K N/Shutterstock.com
Satz: Ortrud Müller, Die Buchmacher, Köln
Druck: GGP Media GmbH, Pößneck
eBook: ePubMATIC.com
ISBN Print 978-3-7423-1064-4
ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-0685-9
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-0686-6
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Für Alice und Christine
Vorwort
Teil I Alter und Stress schwächen das Hormonsystem
1 Dem Alter ein Schnippchen schlagen
2 Stress macht alt und krank
Teil II Therapie mit künstlichen oder natürlichen Hormonen?
3 Hormone: Botenstoffe, die Lebenskraft transportieren
4 Was in der herkömmlichen Hormontherapie schiefgelaufen ist
5 Wenn die körpereigene Hormonproduktion nachlässt
6 Ärzte und natürliche Hormone
7 Drei Säulen der natürlichen Hormontherapie
Teil III Hormon-Power durch Nahrungsergänzung
8 Serotonin: Wohlfühlhormon Nr. 1
9 Progesteron aus wilden Yamswurzeln gegen das Altern
10 Testosteron: Tatkraft und Genussfähigkeit stärken
11 DHEA: Lebenskraft und Langlebigkeit
12 Tyrosin: Power für die Schilddrüse
13 Melatonin: Guter Schlaf hält jung
14 Ginseng regt die Hormonproduktion an
15 GABA für mehr innere Ruhe
16 Ashwagandha: Alleskönner aus dem Ayurveda
17 Zink für bessere Stimmung
18 Vitamine B und D: Zellenergie für alle Fälle
Teil IV Hormonfreundliche Ernährung
19 Powerfood für eine optimale Hormonversorgung
20 Hormonaktive Ernährung: Lebenskraft pur
Teil V Veränderungen im Lebensstil
21 Bewegung in der Natur bringt die Hormone auf Trab
22 Gesund denken
23 Häufig gestellte Fragen
Dank
Literatur
»Das Alter ist kein Abstieg, es ist Leben für Fortgeschrittene. Darauf kann und darf man sich freuen« – so Dr. med. Eckart von Hirschhausen, Arzt und Komiker.1 Wer sich auch in fortgeschrittenem Alter viel freut, vermindert all den Stress, der Entzündungsprozesse unterschiedlichster Art begünstigt und ganz allgemein das Krankheitsrisiko erhöht.
In diesem Buch geht es um unterschiedliche Möglichkeiten, dem Alter ein Schnippchen zu schlagen und sich möglichst lange am Leben zu freuen. Es geht darum, chronischen Krankheiten zu entgehen, die uns in unserem immer schwieriger werdenden Lebensumfeld bedrohen. Der Wunsch, dem eigenen Leben möglichst viele aktive Lebensjahre hinzuzufügen, erfüllt von Lebensfreude und Genussfähigkeit, beherrscht die Menschen seit uralter Zeit. Jetzt rückt seine Erfüllung in greifbare Nähe. Die Lebensuhr lässt sich zurückdrehen.
Die hier beschriebenen Heilmethoden eignen sich aber auch für jüngere Menschen. Bei ihnen dienen sie dem Ziel, die körpereigene natürliche Hormonproduktion wieder ins Gleichgewicht zu bringen und bestehende Hormonmangelzustände auszugleichen. Das geschieht auf mehreren unterschiedlichen Wegen: durch natürliche Hormone, Pflanzenheilmittel oder geeignete Nahrungsergänzungsmittel, die man dem Körper zuführt, ebenso aber auch durch eine optimale Hormon-Power-Ernährung. Hinzu kommen die Chancen einer Lebensführung, welche die eigene Hormonproduktion kraftvoll in Schwung bringt und so Fitness und Gesundheit (wieder)herstellt.
Für welchen Weg Sie sich entscheiden, liegt ganz bei Ihnen selbst. Außerdem entscheiden Sie darüber, ob und welche der hier vorgestellten Methoden Sie miteinander kombinieren möchten und ob Sie diese Methoden nacheinander ausprobieren oder alle gleichzeitig anwenden wollen.
Jeden der hier beschriebenen Wege können Sie problemlos alleine gehen. Doch ebenso gut ist es möglich, sich mit Partnern, Freunden, Gleichgesinnten oder in Selbsthilfegruppen zusammenzufinden. Gemeinsam geht manches leichter.
In diesem Buch werden Sie reichlich Anregungen finden, aus denen Sie ganz nach Ihrem persönlichen Bedarf das für Sie Passende auswählen können. Dafür brauchen Sie nur den Mut, die Vorschläge selbst auszuprobieren und dabei in sich hineinzuhorchen, was Ihnen guttut und was nicht. Erste Erfolge werden Sie sehr schnell spüren. Wo es um schon lange Zeit vorhandene chronische Leiden geht, brauchen Sie vielleicht manchmal auch ein wenig Geduld. »Alte« Leiden sind nicht von einem Tag auf den anderen entstanden. Und kein Mensch kann sie einfach wegzaubern.
Gesundheit ist ein Weg, kein Besitz. Diesen Weg lohnt es, ein Leben lang zu gehen.
Als Autor wünsche ich allen Leserinnen und Lesern viel Freude dabei und guten Erfolg!
Warendorf/Wangerooge, im Mai 2019
Dr. Günter Harnisch
»Die Medizin ist so weit fortgeschritten, dass niemand mehr gesund ist.«
Aldous Huxley, britischer Schriftsteller, 1894–1963, bekannt vor allem durch seinen Roman Brave New World, in dem er 1932 eine total manipulierte Zukunftsgesellschaft vorstellt, der wir uns heute in der Realität bereits erstaunlich annähern
Die Schulmedizin hat ihre großen Verdienste. Dazu gehören beispielsweise der Einbau von Herzschrittmachern und vor allem die moderne Unfallmedizin. Sie ist unübertroffen. Die modernen Diagnosemöglichkeiten sind tatsächlich so gewaltig fortgeschritten, dass kaum noch ein Mensch heute den Normen für Gesundheit entspricht. Welche Normen das sind, legen die Mediziner selbst fest – weltweit, anhand der jeweils neuesten Forschungsergebnisse. Auf internationalen Konferenzen treffen sie so die Entscheidung, wer als behandlungsbedürftig gilt und womöglich sein ganzes Leben lang Blutdrucksenker, Statine gegen zu hohe Blutfettwerte, Mittel gegen zu hohen Blutzucker oder Betablocker zur Vorbeugung gegen Schlaganfall, Herzinfarkt oder Diabetes einnehmen muss. Das alles sind Medikamente, die zwar helfen, aber mit schwer einschätzbaren Nebenwirkungen verbunden sein können. Sie sind keinesfalls harmlos, schon deshalb nicht, weil sich ihre Nebenwirkungen möglicherweise potenzieren, vor allem wenn – wie in der Praxis üblich – mehrere davon gleichzeitig eingesetzt werden. Nicht selten nehmen Menschen bis zu zwölf verschiedene Medikamente pro Tag ein. Ein lukratives Geschäft für die Pharmaindustrie, das sie sich so leicht nicht aus der Hand nehmen lässt.
Ausgesprochen schlecht steht es dagegen um die Vorsorgemedizin. Wenn man von den nicht gerade ungefährlichen Schutzimpfungen einmal absieht, gibt es sie im Grunde überhaupt nicht. Kein Schulmediziner kann seinen Patienten Hilfe gegen das Altern anbieten oder ihnen sagen, wie sie ihr Leben glücklicher leben oder wenigstens besser schlafen können. Zwar verordnen sie Viagra, damit die Liebe nicht ganz auf der Strecke bleibt. Aber was sind das für Hämmer! Für ältere Menschen mit bereits vorhandenen Herz- und Kreislaufschädigungen können sie schnell zur akuten Gesundheitsgefährdung werden.
»Die Medizin täte gut daran, ein bisschen bescheidener zu werden«, sagt Dr. Eckart von Hirschhausen in einem ZEIT-Interview. Die Medizin signalisiert nach außen den heldenhaften Anspruch »Wir können alles Leiden dieser Welt heilen.« Doch dieser Anspruch wird weder den Patienten noch den Ärzten gerecht. Von Hirschhausen fordert, die Ärzte sollten sich mehr als Begleiter verstehen. So könnten sie viel dafür tun, damit »die Menschen in den Leitplanken eines guten Lebens bleiben. Alter ist keine Krankheit.«2
Sollte es wirklich keine sanfteren Problemlösungen gegen Altersverschleiß und nachlassende Vitalität geben, auf die sich die Medizin stützen kann, um ihren Patienten zu helfen?
Eine Handvoll ganzheitlich denkender Ärztinnen und Ärzte aus den USA, Großbritannien und Deutschland hat sich auf die Suche begeben – unabhängig voneinander. Und sie waren erfolgreich. Was sie fanden, ist ein vollkommen neuer Therapieansatz, mit natürlichen Hormonen Mangelzustände zu beseitigen. So schaffen sie eine Barriere gegen Krankheit und Alter – und das ohne unangenehme Begleiterscheinungen.
In diesem Buch wird die ursprüngliche Methode der Pioniere einer natürlichen Hormontherapie weiterentwickelt. Wir haben sie in unserem Arbeitskreis: gesund leben erprobt und sie so einfach gestaltet, dass Laien sie anwenden können, die bereit sind, ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Der Arbeitskreis: gesund leben ist eine unabhängige Selbsthilfeorganisation, die keine Fördermittel oder Spenden in Anspruch nimmt und ohne Werbeeinnahmen frei von Einflussnahmen jeder Art arbeitet. Ihre Mitglieder, Laien unterschiedlichster Altersgruppen ebenso wie professionelle Angehörige der Gesundheitsberufe, sind ehrenamtlich tätig. Ihnen geht es nicht um Profit, sondern um Hilfe zur Selbsthilfe und um Gesundheitsvorsorge.
Ihr Ziel besteht darin, interessierten Menschen alternative Wege zur Gesundheit aufzuzeigen, die sie selbstverantwortlich gehen können. Dies muss keineswegs zu einer Abkehr von der Schulmedizin führen, ebenso gut lassen sich natürliche Heilmethoden mit schulmedizinischen oder noch anderen Alternativen verbinden. Es gibt nicht nur ein Entweder-oder, sondern außerdem ein Sowohl-als-auch.«
Mut zu mehr Selbstverantwortung ist erforderlich, um diesen Weg zu gehen. Damit wächst zugleich die Fähigkeit, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören und ihnen zu vertrauen. Leichter wird das Leben auf diesem Weg, weil mehr Hoffnung und mehr Freude ihn begleiten. Schwerer dagegen: Man kann seinen Körper nicht mehr länger in der Reparaturwerkstatt abgeben und warten, bis der Arzt kommt und ihn repariert. Man ist aber auch niemandem mehr hilflos ausgeliefert, sondern kann seinen eigenen Heilungsprozess aktiv begleiten und ihn selbst gestalten, ohne Abhängigkeit von den künstlichen Produkten der Pharmakonzerne mit all ihren Nebenwirkungen. Viele Menschen erleben diesen Weg als faszinierend. Ihre Begeisterung stärkt die eigene Heilkraft. Sie wirkt zugleich als Aufbruchssignal für andere Menschen in ihrem Lebensumfeld. Begeisterung steckt an! Begeisterte sterben jedenfalls nicht an Langeweile.
Ein hormonelles Ungleichgewicht mithilfe natürlicher Hormone wieder ins Lot zu bringen, lässt einen Patienten meist schneller gesund werden, als dies mithilfe von Medikamenten und Operationen möglich wäre, so der US-Arzt Dr. Michael Platt, einer der Pioniere der natürlichen Hormontherapie3, die uns in diesem Buch noch öfters begegnen wird.
Natürliche Hormone sind in ihrer biochemischen Struktur vollkommen identisch mit den Hormonen, die der Körper selbst produziert. Daher hat der Körper keinerlei Probleme, sie aufzunehmen und zu verarbeiten. Bei synthetischen Hormonen wird dagegen die natürliche Beschaffenheit künstlich nachgeahmt. Sie sind wie Nachschlüssel, die nicht richtig passen. Wendet man sie über längere Zeit an, kann der Körper Schaden nehmen. So führte beispielsweise der Einsatz künstlicher Östrogene zur Herstellung der Antibabypille nachweislich zu einer höheren Brustkrebsrate, was die Schulmedizin lange Zeit schlichtweg ignoriert hat (mehr dazu in Kapitel 2, Abschnitt. »Was in der herkömmlichen Hormontherapie schiefgelaufen ist«).
Durch den Einsatz natürlicher Hormone können selbst Krankheiten zum Verschwinden gebracht werden, die auf den ersten Blick scheinbar nichts mit Hormonen zu tun haben. Das gilt zum Beispiel für bestimmte Arten von Depressionen, Schwindelzustände, Schlafprobleme, Übergewicht, Migräne, Herzrhythmusstörungen, Fibromyalgie und andere manchmal rätselhafte Schmerzzustände.
Die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts um 30 Jahre gestiegen – auf 83 Jahre für Frauen und auf 78 Jahre für Männer. Mit jedem Tag steigt sie ein bisschen weiter. Das von Menschen höchste zu erwartende Lebensalter liegt inzwischen bei weit mehr als 100 Jahren.4 Dank der Fortschritte in der Medizin wird es immer höher. Doch die Zahl der erreichten Lebensjahre allein sagt nichts über die Qualität der Verlängerung aus. Für viele Menschen sind nur mehr Krankheitsjahre dabei herausgekommen, Jahre des Leidens und Siechtums, verlängert durch Maßnahmen der modernen Medizin.
Dass sich das Altern verzögern lässt, indem man die körpereigenen Reparaturmöglichkeiten unterstützt oder verschlissene Teile ersetzt, ist sicher. Die rasant fortschreitenden Methoden der Genentschlüsselung lassen erwarten, dass sich die Spanne der vitalen Jahre eines Menschen weiter ausdehnen lässt, als wir bislang ahnen.
Im Gesundheitswesen werden Tag für Tag gigantische Summen für alte Menschen ausgegeben – wenn auch derzeit vielleicht noch nicht wirksam genug. Der Altersforscher Aubrey de Grey aus Kalifornien ist von der Sinnhaftigkeit dieser Ausgaben überzeugt. Für ihn gilt: »Nicht der Gedanke, die Natur zu manipulieren, ist unmoralisch, sondern der Gedanke, einer alternden Gesellschaft neue Therapien vorzuenthalten.«5 Die Therapie mit natürlichen Hormonen wird ihren Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung leisten, allerdings ohne Manipulationen und zu weitaus geringeren Kosten.