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HOMEBODY

Entwurfsvorlagen

Das Innendesgin beeinflusst unsere Gefühle, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Es wirkt sich auf unsere Stimmung, unser Wohlbefinden und den Wunsch aus, an einem Ort zu verweilen oder nicht. Das ist einer der Gründe, warum ich mich so für Inneneinrichtung begeistere. Ich möchte Räume gestalten, in denen sich Menschen gerne aufhalten, und ich möchte anderen zeigen, dass auch sie das schaffen können. Im Verlauf dieses Buchs habe ich Sie immer wieder aufgefordert, die Fotos von den vorgestellten Räumen kritisch zu betrachten. Nicht um Kritik auszuüben, sondern damit Sie Ihre persönliche Stilperspektive entdecken. So schwierig es auch gewesen sein mag, die Räume von Fremden einzuschätzen, noch viel schwieriger kann es sein, das eigene Zuhause mit anderen Augen zu betrachten. Sie haben aber bis hierher durchgehalten und sind bereit. Ich glaube an Sie!

Das Wichtigste zuerst: Setzen Sie sich in den Raum, den Sie angehen möchten. Es spielt keine Rolle, ob es nur um kleinere Änderungen oder eine vollständige Renovierung geht. Beobachten Sie für ein paar Minuten alles, was Sie sehen, und nehmen Sie es in sich auf. Wie fühlen Sie sich in diesem Raum und wie würden Sie sich hier gerne fühlen? Alle Gedanken, die Sie hierzu haben, sind wirklich nützlich, um voranzukommen, und es ist auch gut, sie zu notieren.

Ich leite Sie nun an, wie Sie die Entwurfsvorlagen am Ende des Buchs mit ihren verschiedenen Abschnitten verwenden können. Zu diesem Zeitpunkt können sich einige Menschen leicht überfordert fühlen oder ihr Vorhaben vertagen. Ich empfehle Ihnen jedoch, nicht von der Idee und dem Plan abzuweichen, Ihr Zuhause zu einem Ort zu machen, den Sie niemals mehr verlassen möchten.

Gut, dann lassen Sie uns beginnen!

Zunächst geht es um den Raumplan. Ich bin ein sehr visueller Mensch und obwohl ich keine Künstlerin bin, kann mir eine einfache Skizze helfen, Problempunkte und Stellen zu identifizieren, die verbessert werden könnten. Ich skizziere den Raumplan gerne mit Bleistift und zeichne dann einen verbesserten Plan in einer anderen Farbe darüber. Sie können mit einer Bestandsaufnahme beginnen. Versuchen Sie, alle Elemente in diesem Raum von einem neuen Standpunkt aus zu sehen. Überprüfen Sie die Möbel, Teppiche, Lampen, Fenster, Wände, Schrankgriffe, Kunstwerke und Dekorationsgegenstände. Nehmen Sie sich dafür viel Zeit. Ist etwas kaputt, veraltet, schmuddelig oder abgenutzt? Hier fangen Sie an zu bestimmen, was bleibt, was entsorgt und was nur ein wenig aufgehübscht werden muss.

Betrachten Sie Ihren Raum und notieren Sie alle Problemstellen, die Ihnen auffallen. Fühlt er sich überfüllt an? Ist die Ausstattung zu üppig oder zu minimal? Fühlt sich der Raum lieblos an? Die Lösung könnte so einfach sein: Fügen Sie ein paar warme Töne und Textilien hinzu. Wirkt er zu dunkel? Wenn Sie die Wände in einem helleren Farbton streichen, zusätzliche Lichtquellen montieren oder die Fenster für mehr natürliches Licht vergrößern lassen, bringt es schon sehr viel. Bewerten Sie die Farbpalette. Tragen die Farben zur Atmosphäre bei, die Sie anstreben? Haben Sie einen Teppich und ist er wirklich passend? Würde der Raum von architektonischen Details wie Zierleisten oder Randleisten profitieren?

Hier fängt es an, Spaß zu machen. Befreien Sie Ihr Zuhause von Gegenständen, die Sie nicht wirklich brauchen oder mögen. Überlegen Sie, worauf Sie verzichten können, und entfernen Sie alles, was keinen elementaren Nutzen hat. Dadurch gewinnen Sie Platz und können den Raum wirklich sehen. Manchmal hat das Ausmisten bereits eine solche Wirkung, dass Sie nicht mehr viel tun müssen. Es ist oft die günstigste und einfachste Möglichkeit, das Raumgefühl zu verändern. Wenn Sie einen Gegenstand nicht wirklich mögen und er keinem wertvollen Zweck dient, ist es an der Zeit, ihn loszuwerden.

Wenn Sie in Ihr Zuhause investieren, erfordert dies häufig Zeit zum Sparen, Planen, Recherchieren und Erwerben. Ich denke, dass diese Zeit wertvoll ist und Ihnen hilft, bewusste Entscheidungen zu treffen. Möglicherweise müssen Sie eine Zeit lang mit kahlen Wänden oder nicht vollständig eingerichteten Zimmern leben, aber das sind kleine Opfer auf dem Weg zu einem Zuhause, in dem Sie sich gerne aufhalten. Priorisieren Sie zunächst Ihre Bedürfnisse und Wünsche. Welche Gegenstände werden die größte Wirkung in Ihrem Zuhause erzielen? Welche werden Sie am längsten mögen? Anstatt in trendige Objekte zu investieren, an denen Sie sich schnell sattgesehen haben, sollten Sie klassische Stile in Betracht ziehen. Setzen Sie auf Qualität vor Quantität und vertrauen Sie Ihrem Instinkt.

Jetzt ist es Zeit, die tatsächlichen Handlungsschritte festzulegen. Welche Materialien brauchen Sie? Für welche Farbpalette und Zusatzelemente haben Sie sich entschieden? Können Sie alles selbst machen oder müssen Sie einen Fachmann hinzuziehen? Nehmen Sie sich Zeit zum Planen, anstatt sich zu unüberlegt auf die Arbeit zu stürzen. Dies spart Ihnen Zeit und Geld. Wenn Sie einen Raum bauen oder umbauen, tun Sie es so schnell und effizient wie möglich, und lassen Sie sich für die Innendekoration Zeit.

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DIE STILRICHTUNGEN | Stil kann sehr unterschiedlich interpretiert werden. Jeder von uns hat einen Kleidungsstil, eine bestimmte Frisur, einen Verhaltensstil und Gewohnheiten, die sich von denen anderer unterscheiden. Unsere Vorlieben sind die Linse, durch die wir blicken, wenn wir entscheiden, welche Dinge wir mögen und welche nicht. Auch wenn wir sie nicht immer genau beschreiben oder in Worte fassen können, sind sie da und bestimmen unsere tägliche Auswahl. In diesem Kapitel geht es darum, was wir fühlen, wenn wir einen Raum betreten – was uns auffällt, zu welchen Gegenständen wir uns hingezogen fühlen und welche uns nicht gefallen. Diese feinen Impulse helfen uns, unsere persönliche Designrichtung zu finden. Und sobald wir verstanden haben, welche das ist, können wir daran arbeiten, ein Zuhause einzurichten, das sich nicht nur einladend anfühlt, sondern auch aussagekräftig ist.

In diesem Kapitel möchte ich Ihnen die Charakteristika der sechs Einrichtungsstile, die grundlegend für dieses Buch sind, vorstellen. Ihre Reaktion beim Anblick einer bestimmten Raumgestaltung wird Ihnen dabei helfen, Worte für das zu finden, was Sie sehen und fühlen. Was ich Ihnen zeige, erhebt keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit. Ich beschreibe diese Stilrichtungen, indem ich Verallgemeinerungen und Begriffe benutze, die Ihren eigenen Geschmack möglicherweise nicht komplett abbilden. Ich denke jedoch, dass sie Ihnen als hilfreiche Leitlinien dienen werden, wenn Sie Ihren ganz persönlichen Stil herausarbeiten.

Wenn Sie mehr über Ihren Lieblingslook wissen, werden Sie besser bestimmen können, wie Sie sich der Gestaltung einer jeden Ecke nähern möchten. Sie erhalten eine Grundlage, eine Kombination aus Stilen und eine Liste mit Wörtern, bei denen Sie sich jene aussuchen, die Sie ansprechen.

DIE HÄUSER | Ich glaube, dass visuelle Beispiele hilfreich sind, wenn es darum geht, Ihren bevorzugten Einrichtungsansatz zu finden. Auf die sechs Grundstile, die ich vorstelle, folgen 22 Häuser, die eine Auswahl und Kombination dieser Stile zeigen. Ich habe jedem Haus einen beschreibenden Namen gegeben und die Grundstile, die es enthält, aufgezählt. Nur sehr wenige dieser Häuser, wenn überhaupt, werden ausschließlich einem einzigen Look oder Stil entsprechen. Sie sind dafür viel zu vielseitig. Jeder Raum, den Sie in diesem Buch sehen, transportiert diese Idee, denn ich glaube, dass es auf eine Mischung ankommt, wenn wir uns selbst und unsere Mitbewohner in der Inneneinrichtung repräsentiert sehen wollen.

FARMHOUSE-STIL

In der Vergangenheit waren sie Wohnsitze in ländlichen Gegenden und wurden an die nächste Generation weitervererbt. Wenn Sie sich vom Farmhouse-Stil angezogen fühlen, mögen Sie hausgemachte und authentische Produkte. Wie die Traditionalisten schätzen Sie die Geschichte, die sich hinter einem Gegenstand verbirgt. Sie mögen es nicht protzig, sondern geerdet und bescheiden. Verzierte oder detailreiche Gegenstände gefallen Ihnen nicht, Sie bevorzugen die Struktur gealterter Materialien.

MODERNER STIL

[mo-dern]: heutig oder mit Bezug zur Gegenwart und jüngsten Vergangenheit; nicht antiquiert oder veraltet.

Modernisten bevorzugen einen minimalistischen Look. Sie mögen es, wenn ein Raum auf das Wesentliche reduziert ist. Bei ihren Möbeln, Schränken und Lampen bevorzugen sie klare Linien. Wärme und Behaglichkeit in einem Raum erzielen Anhänger dieses Stils durch das Einsetzen von Struktur und Textilien, und sie haben keine Angst vor der Abstraktion. In ihren Augen liegt die Schönheit in der Einfachheit der Räume. Sichtbare Alltagsgegenstände sind praktisch und nicht übertrieben. Modernisten interessieren sich weniger für Geschichte und damit verbundene Gefühle. Der Komfort, mit dem sie sich umgeben, konzentriert sich eher auf die Form und die Funktion.

RUSTIKALER STIL

[rus-ti-kal]: Bezug zum ländlichen Raum; auf schlichte und einfache Art gebaut oder hergestellt.

Dieser Stil orientiert sich an der Natur. Ein rustikaler Ansatz ähnelt dem Farmhouse-Stil, legt aber einen besonderen Wert auf Strukturen und Materialien. Er definiert sich nicht unbedingt durch Farben oder Verzierungen, es geht ihm eher um natürliche Elemente wie Balken aus unbehandeltem Holz, natürliche Steinakzente und authentische Harthölzer.

INDUSTRIELLER STIL

Dieser Stil teilt die Grundlagen der rustikalen Ästhetik, aber in einem urbanen Umfeld. Materialien werden in ihrer rohen, unfertigen Form geschätzt. Anstelle der naturbelassenen Balken und Steinmauern, die eher mit einer ländlichen Umgebung in Verbindung gebracht werden, ist dieser Stil durch Elemente wie frei liegende Rohre und Betonfußböden definiert. Der industrielle Stil fokussiert sich auf Effizienz und Mehrfachnutzung beziehungsweise Wiederverwendung. Anhänger dieser Stilrichtung denken typischerweise innovativ und ordnen alten Gegenständen neue Funktionen zu.

TRADITIONELLER STIL

[tra-di-tio-nell]: meist selbst gemacht, Patina, Fundstücke; seit Langem etabliert.

Dem Traditionalisten gefallen historische Details und klassische Formen. Bei einem Möbelstück schätzt er Schmuck und Verzierungen. Wenn er einen Raum betritt, möchte er die Geschichte hinter den alten Gegenständen und Möbeln erfahren. Innenarchitektonische Elemente wie Zierleisten, getäfelte Türen und Einbauschränke sind Markenzeichen dieses Stils. Wenn Sie sich hier vorwiegend wiederfinden, sollten Sie die Einrichtung Ihres Zuhauses mit bewährten Techniken angehen, anstatt das Unerwartete zu versuchen.

BOHO-STIL

[bo-ho] eine zwanglose und unkonventionelle Mischung diverser Elemente und Motive.

Der Boho-Stil konzentriert sich auf Objekte mit Geschichte, die charakter- und detailreich sind. Er ist aber lässiger und benutzt freiere Formen als der traditionelle Stil. Diese Stilrichtung basiert nicht auf historischen Vorgaben. Vielmehr strebt sie danach, lebendig, ehrfurchtslos und individuell zu sein. Wenn Sie sich mit diesem Look identifizieren, mögen Sie es, eigene Wege zu gehen, und fühlen sich hingezogen zu satten Farben, gewagten Strukturen und nicht zusammenpassenden Mustern. Ein organisiertes Durcheinander macht Ihnen nichts aus. Die Ansammlung persönlicher Gegenstände zeigt, dass Sie Ihr Zuhause lieben.

Die meisten Möbel in unserem Flur sind Antiquitäten, die ich über die Jahre gesammelt habe. Die Bank dient Familienmitgliedern und Gästen dazu, ihre Schuhe ein- und ausziehen. Der überdimensionierte Spiegel ist ein Dekoelement und er lässt gleichzeitig diesen langen, schmalen Raum größer wirken, weil er den Schrank an der gegenüberliegenden Wand spiegelt. Das Fischgrätenmuster des Ziegelsteinbodens betont den Farmhouse-Look, während die alten Metallhängelampen das Treppengeländer mit einbinden und einen Kontrast zu den neutralen Tönen in diesem Raum bilden.