Über dieses Buch:
Genieße den Urlaub deines Lebens – und erfüll dir deine geheimsten Fantasien … Im »Exotica« werden Wünsche war: Das Luxushotel in Palm Springs bietet Frauen in sechs exklusiven Themenwelten die Möglichkeit, sich von den attraktivsten Männern massieren, verwöhnen und verführen zu lassen. Nur eine scheint gegen die besondere Anziehungskraft dieses Ortes immun zu sein: Caroline, die als Managerin des Resorts stets einen kühlen Kopf bewahren muss. Aber dann bewirbt sich der geheimnisvolle Kian bei ihr, der viel zu gebildet und vermögend scheint, um als Mann für gewisse Stunden im »Exotica« zu arbeiten. Welches Geheimnis verbirgt sich hinter seinem herausfordernden Lächeln, das ein ungeahntes Verlangen in Caroline weckt?
»Wenn Sie moderne Romance-Romane mit außergewöhnlichem Sex mögen, müssen Sie Eden Bradley kennenlernen!« New-York-Times-Bestsellerautorin Lexi Blake
Über die Autorin:
Die amerikanische Autorin Eden Bradley lebt in San Francisco. Ihr Lebensmotto lautet: »Alles, was ich sage, schreibe und mit der Welt teile, beruht auf Sinnlichkeit.« Kein Wunder, dass ihre erotischen Romane bereits die Bestsellerlisten der New York Times und USA Today stürmten und in zehn Sprachen übersetzt wurden! Darüber hinaus veranstaltet Eden Bradley Seminare und Workshops, in denen Frauen ihre geheimsten Wünsche erkunden können und lernen, ihre Sexualität frei zu leben.
Bei dotbooks erschienen bereits Eden Bradleys erotische eBooks »Touch me harder«, »Take me harder« und »Love me harder«.
Die Autorin im Internet: www.edenbradley.com
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eBook-Neuausgabe Juli 2019
Die amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2007 unter dem Titel »Exotica« bei Bantam Books, New York. Die deutsche Erstausgabe wurde 2010 unter dem Titel »Haus der Lust« bei Blanvalet veröffentlicht, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.
Copyright © der amerikanischen Originalausgabe 2007 by Eden Bradley
This translation published by arrangement with Bantam Books, an imprint of Random House, a division of Penguin Random House LLC.
Copyright © der deutschen Erstausgabe 2010 by Verlagsgruppe Random House GmbH
Copyright © der Neuausgabe 2019 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Wildes Blut, Atelier für Gestaltung, Stephanie Weischer unter Verwendung zweier Bildmotive von Shutterstock/Kiselev Andrey Valerevich und Shutterstock/Kichigin
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ts)
ISBN 978-3-96148-758-5
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Eden Bradley
Kiss me harder
Erotischer Roman
Aus dem Englischen von Claudia Müller
dotbooks.
Für B., mit all meiner Liebe
EXOTICA: Lebe deine Fantasie
Ein exklusives Fantasie-Resort in der Hitze von Palm Springs. Der richtige Ort für eine Frau, die ihre geheimsten Wünsche in einer diskreten, sicheren, luxuriösen Umgebung erkunden möchte. Wählen Sie Ihren Traum aus unseren fünf großartigen Fantasie-Welten:
Casablanca: Erleben Sie die glamouröse, verführerische Zeit der 1940er.
Wilder, wilder Westen: Garantiert die wildeste Erfahrung Ihres Lebens.
Das Schloss: Die Romantik des höfischen Mittelalters wird lebendig.
Piratenhöhle: Ein Piratenabenteuer, das Sie niemals vergessen werden.
Kamasutra: Exotische Fantasie vom Allerfeinsten.
Und bald: Arabische Nächte – der sinnliche Luxus eines Sultanspalastes. Entspannen Sie sich in der absoluten Privatsphäre unseres Luxus-Resorts.
Kommen Sie zum EXOTICA und leben Sie Ihre Fantasie ...
Der Wagen glitt geschmeidig wie eine Schlange durch die Wüste. Die Hitze flimmerte auf der Straße, und trotz der abgedunkelten Scheiben und der Klimaanlage im Auto spürte man die Kraft der Sonne. Lillis Hände waren feucht, als sie zum zehnten Mal heute Morgen den Prospekt betrachtete, den ihre Freundin Caroline Winter ihr geschickt hatte.
Sie hatten in den letzten Jahren nur selten voneinander gehört, aber letztes Jahr waren sie sich auf dem Treffen der College Alumni wiederbegegnet, kurz nach Lillis Scheidung, und seitdem hatten sie gemailt und telefoniert. Lilli konnte es kaum glauben, als Caroline ihr gestanden hatte, dass sie ihr Geld mit der Leitung des Exotica verdiente. Aber die Idee war ihr immer reizvoller erschienen, und schließlich hatte sie Carolines wiederholten Einladungen nicht mehr widerstehen können.
Traute sie sich tatsächlich, dorthin zu fahren? Wagte sie es wirklich?
Sie rutschte auf dem Sitz hin und her. Das glatte Leder klebte an ihren Beinen. Unter ihrem Leinenrock trug sie keine Strümpfe, und irgendwie fühlte sie sich bereits nackt, obwohl sie nur gelesen hatte, was im Exotica vor sich ging. Aber was sollte es? Ihr Leben war in der letzten Zeit sowieso voller Widersprüche, oder? Sie hatte sich etwas vorgemacht, und eigentlich war ihre Ehe schon längst ein Scherbenhaufen gewesen. Aber das lag jetzt hinter ihr, und sie wagte einen neuen Anfang. Von jetzt an würde sie ihre Entscheidungen selbst treffen.
Trotzdem fragte sie sich insgeheim, ob sie nicht komplett wahnsinnig war, sich auf dieses Abenteuer einzulassen. Vielleicht jedoch hatte sie sich in der Zeit mit Evan nur angewöhnt, alles in Frage zu stellen und sich ständig Sorgen zu machen.
Hör auf damit.
Sie trommelte mit den Fingern auf der Armlehne, und ihr Puls raste, als sie aus dem Fenster schaute. Sie fuhren an Sanddünen vorbei, auf denen hohe, stattliche Palmen vor wunderschönen Villen standen. Sie hatte Palm Springs immer schon geliebt; sie fand die Wüste beruhigend. Warum hatte sie nur das Gefühl, dass sie sie hinterher mit anderen Augen sehen würde?
Die Stimme des Fahrers drang über die Gegensprechanlage. »Wir sind da, Madame.«
Zwei mächtige Eisentore rollten zur Seite. Imposant. Wunderschön. Ihr Magen zog sich zusammen. Kein Schild war zu sehen. Das Resort war viel zu exklusiv und zu diskret dafür. Es war fast eine kleine Welt für sich.
Sie fuhren an weiten Rasenflächen vorbei, auf denen Pfauen unter Palmen umherstolzierten. An den hohen Steinmauern, die den Park umgaben, wucherten Bougainvilleas in Rot und Rosa. Als sie vor einem langen, niedrigen Gebäude anhielten, das sich harmonisch in die Landschaft einfügte, rieb sie ihre feuchten Handflächen aneinander.
Das ist es.
Die Broschüre flatterte zu Boden, als der Fahrer die Tür öffnete und ihr heraushalf. Atemlos stand sie in der gleißenden Sonne.
»Lillian DeForrest! Da bist du ja endlich!«
»Caroline.« Lilli blickte der attraktiven Frau mit den langen Haaren, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren, entgegen. Sie trug ein schickes Sommerkleid aus weißem Leinen. Ihr Gesicht mit den strahlenden blauen Augen war so schön, wie Lilli es in Erinnerung hatte. Seit sie sich auf dem College kennen gelernt hatten, hatte Caroline sich kaum verändert.
Ein warmer, würziger Duft umhüllte Lilli, als die Freundin sie umarmte. Caroline lächelte sie an. »Willkommen im Exotica.«
»Ich freue mich, dass ich hier bin. Du siehst wundervoll aus.«
»Du aber auch mit deinen lockigen rotblonden Haaren. Ich habe sie immer schon schön gefunden, und ich finde, du siehst so aus, als wärest du immer noch neunzehn. Wie viele Jahre haben wir uns nicht mehr gesehen? Aber komm herein. Heute ist es viel zu warm, um hier draußen in der Sonne zu stehen.«
Sie folgte Caroline über eine breite Treppe ins Innere des Hauses. Drinnen herrschte eine ruhige Eleganz. Hohe Decken und der Fliesenboden ließen den Empfangsbereich kühl wirken. Sie traten an die Rezeption aus hellem Holz.
»Willkommen, Miss DeForrest«, begrüßte die junge, attraktive Frau sie, die dahinter stand.
»Samantha, bitte sorgen Sie dafür, dass Miss DeForrests Gepäck in die Kamasutra-Suite gebracht wird.«
»Ja, Caroline. Ich kümmere mich sofort darum.«
»Möchtest du erst ein wenig von der Anlage sehen, bevor ich dich zu deinem Zimmer bringe?«
»Ja, furchtbar gerne. Dieser Ort ist ... zauberhaft.«
Caroline lächelte sie an. »Dann komm.«
Sie führte sie einen breiten Flur entlang durch eine Terrassentür in den Garten hinter dem Haus.
Die Sonne blendete so, dass Lilli ihre Sonnenbrille aufsetzte. Vor ihr lagen grüne Rasenflächen, über die sich Wege unter Palmen wanden. Am Rand der Rasenfläche waren hohe Mauern mit Toren in verschiedenen Stilen. Und in der Mitte glitzerte das ruhige Wasser eines riesigen rechteckigen Swimmingpools. An jeder Ecke standen Bronzestatuen von nackten Männern in griechischem Stil. Sie waren anmutig. Erotisch. In Lilli stieg leise Erregung auf, als sie daran dachte, weshalb sie hier war.
Caroline machte eine weit ausholende Geste. »In gewisser Weise ist das Exotica ein Disneyland für Erwachsene. Jede unserer Fantasie-Suiten ist wie eine winzige Stadt, mit unterschiedlichen Themen und den entsprechenden architektonischen Details. Siehst du dort? Da hinter der Mauer kannst du den Turm des mittelalterlichen Schlosses sehen. Das ist unsere größte Suite. Im Schloss wohnen mehrere Gäste, so dass die gesamte Zeit über höfisches Leben stattfindet. Es ist sehr beliebt.«
Lilli folgte Carolines Geste und sah steinerne Zinnen wie aus König Arthurs Zeit, auf denen bunte Fahnen in der leichten Brise flatterten.
»Es ist wunderschön, wirklich wundervoll.«
»Wir bemühen uns sehr, die Fantasie so real wie möglich zu machen, damit sie wirklich wahr wird. Du sollst dich ganz hingeben können. Deshalb wechseln unsere Gefährten auch im Zweimonatsrhythmus, damit sie zwischendurch gründlich untersucht werden können. Kondome taugen nicht für die Fantasie, aber unsere Gäste brauchen sich keine Sorgen zu machen, denn alle Männer hier sind absolut gesund.«
Lilli schüttelte den Kopf. »Du hast anscheinend an alles gedacht. Es ist so ... seltsam, dass du über diese Dinge so nüchtern reden kannst. Und ich kann es kaum glauben, dass ich hier bin. Dass es einen solchen Ort überhaupt gibt.« Sie lachte. »Dass du hier arbeitest und diesen Ort leitest.«
»Manchmal kann ich es selbst kaum glauben.« Caroline zuckte mit den Schultern. »Aber es ist genau das Richtige für mich. Und nach deiner ersten Nacht hier wirst auch du dich kaum noch an dein anderes Leben erinnern können.«
Lilli überlief ein leiser Schauer bei Carolines Worten. Wovor hatte sie Angst?
Caroline legte ihr die Hand auf den Arm. »Du brauchst keine Angst zu haben, Lilli. Er wird nichts tun, was du nicht willst.«
»O Gott. ›Er.‹ Das macht es aus irgendeinem Grund noch viel realer.«
»Komm, wir gehen hinein, damit du dich ein wenig entspannen kannst, bevor du ihn kennen lernst. Vielleicht möchtest du vorher noch einen Eistee trinken?«
»Ja, danke, gern. Ich habe das Gefühl, ich ... ich muss erst wieder zu Atem kommen. Hast du Zeit, noch einen Moment bei mir zu bleiben und mit mir zu reden?«
»Natürlich. Wir wollen ein bisschen plaudern. Und ich beantworte dir alle deine Fragen. Komm.«
Caroline führte sie in das kühle Innere des Empfangsgebäudes und ging mit ihr in ihr privates Büro. Es war ebenso offen und luftig wie der Empfangsbereich, mit hohen, getönten Fenstern zum Garten hin. Caroline bedeutete ihr, sich auf eine der cremefarbenen Ledercouchs zu setzen, aber Lilli trat ans Fenster, als Caroline über die Gegensprechanlage etwas zu trinken bestellte.
»Lilli, du bist ja ganz aufgedreht. Komm, setz dich zu mir und sag mir, was wir mit dir machen können, damit du dich ein bisschen entspannst.«
»Ich ... ich weiß nicht. Als du mir das erste Mal davon erzählt hast, hat sich alles so wundervoll angehört. Okay, vielleicht ein bisschen ... fantastisch.« Sie ließ sich auf dem weichen Sofa nieder. »Nachdem du es mir erklärt hattest, wurde mir klar, dass es genau das war, was ich brauchte. Aber jetzt jagt mir die Vorstellung, hier mit einem Mann zusammen zu sein, doch ein bisschen Angst ein.« Sie lachte ein wenig. »Ich werde in ein paar Wochen vierzig. Seit Jahren hat mich nur mein Ehemann nackt gesehen. Mein Exmann. Und Evan war nie ... besonders freundlich in seinen Äußerungen über mein Aussehen.«
»Das hast du nicht verdient«, sagte Caroline leise. Ihre Stimme klang ärgerlich.
»Nein, vielleicht nicht. Aber ich fühle mich eben nicht besonders wohl in meiner Haut. Das ist auch etwas, was ich in dieser Woche hier erreichen möchte. Dass ich selbstbewusster werde, weniger hart zu mir. Weiblicher, wenn du verstehst, was ich meine. Aber am schwersten fällt mir die Vorstellung, einfach ... einfach loszulassen, weißt du?«
Caroline nickte und erwiderte leise: »Ich glaube schon, dass ich dich verstehe.«
»Hast du ... hast du dich jemals in einen der Männer hier verliebt?«
»Was? Nein, natürlich nicht.«
»Warum ›natürlich nicht‹?«
Caroline schlug die Beine übereinander. »Ich muss eine gewisse professionelle Distanz wahren. Für meine Arbeit brauche ich einen klaren Kopf.«
»Ja, sicher.« Caroline schwieg. Wie konnte jemand hier arbeiten und völlig unberührt bleiben? »Ist es ... hat es etwas mit der Sache mit Jeff zu tun? Diese Fähigkeit, dich zu distanzieren?«
Caroline blinzelte und wandte den Blick ab.
»Es tut mir leid, Caroline. Es geht mich nichts an.«
»Nein, es ist schon in Ordnung. Außer dir weiß niemand über diesen Teil meines Lebens Bescheid. Es ist jetzt schon fünf Jahre her und liegt lange hinter mir.« Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Ich glaube, diese Fähigkeit zur Distanz habe ich von meiner Mutter geerbt. Du hast sie doch kennen gelernt, als wir auf dem College waren. Du weißt ja, wie kalt sie war.«
Die Wangen der Freundin wurden verräterisch rot. »Es tut mir leid«, wiederholte Lilli. »Ja, ich weiß, wie deine Mutter war. Aber du hast dich nach dieser ... dieser Episode mit Jeff und vor allem nach dem, was mit Sarah passiert ist, so von allen zurückgezogen. Natürlich hattest du auch absolut das Recht dazu. Ich weiß ja, dass es mich nichts angeht.«
»Nein, ist schon in Ordnung. Ich kann ja sonst mit niemandem darüber reden. Und es tut mir gut, mit dir zu sprechen. Ich habe eine Freundin gebraucht.«
»Ich auch.« Lilli lächelte.
»Sprich ruhig weiter«, ermunterte Caroline sie.
»Es kommt mir einfach so vor, als ob deine Distanziertheit etwas mit dieser Erfahrung zu tun hätte. Wenn ich hier arbeiten würde, könnte ich nicht so kühl und zurückhaltend sein. Das könnte wahrscheinlich keine Frau, wenn sie von all diesen Männern umgeben wäre.«
Caroline lächelte schwach. »Na ja, vielleicht bin ich genau deshalb perfekt für den Job.«
»Vielleicht.« Aber da war sich Lilli gar nicht so sicher.
Es klopfte leise an der Tür, und ein Zimmermädchen trat ins Zimmer mit einem Tablett, auf dem zwei große Gläser Eistee, eine kleine Zuckerschale und eine Schale mit Zitronenschnitzen standen.
»Danke, Marcy.« Caroline reichte Lilli ein Glas, dann ergriff sie ihres und drückte Zitrone hinein.
Lilli trank einen Schluck. »Ich wünschte, ich könnte ein bisschen ruhiger werden.«
»Es ist doch nur normal, dass du nervös bist. Du befindest dich ja auch in einer nicht alltäglichen Situation.«
»Ja, da hast du Recht. Seit ich Evan verlassen habe, bin ich noch nicht einmal mehr mit einem Mann ausgegangen. Wie soll ich es nur machen? Wie soll ich einfach nur annehmen, was mir geboten wird?«
»Rajan wird dir helfen. Er ist einer unserer Besten.«
»Rajan?« Lillis Magen krampfte sich zusammen. »Ist das sein Name? Heißt so der Mann, der mein ... Gefährte sein wird?«
»Dein Kamasutra-Liebhaber.«
Lilli trank einen großen Schluck. Ihr Blut rauschte heiß durch ihre Adern. »O Gott!«
Caroline lächelte sie an. »Bist du jetzt bereit, in deine Suite zu gehen und ihn kennen zu lernen?«
»Ja, ich glaube schon.« Lilli holte tief Luft. »Ja, ich bin bereit.«
Caroline stand auf und reichte Lilli die Hand. »Gut. Ich bringe dich zur Kamasutra-Suite. Zu deiner Fantasie.«
Draußen stiegen sie in eine weiße Golf-Karre und fuhren über einen der Wege zu einem der schweren Eisentore. Ein Wachmann nickte ihnen zu, als sie hindurchfuhren. Die Luft fühlte sich sofort anders an. Feuchter, schwüler. Am Rand des mit Kieselsteinen bedeckten Weges wuchsen tropische Pflanzen, und ein betäubender Blumenduft lag in der Luft.
Die Karre bog um eine Kurve, und Lilli hielt den Atem an, als das Gebäude in Sicht kam. Ein langes, schmales Becken mit klarem, blauem Wasser führte zu einer kleinen Nachbildung des Tadsch Mahal, mit anmutigen Minaretten und Kuppeln und Einlegearbeiten aus Perlmutt in den Mauern.
»Ich habe noch nie etwas so Schönes gesehen.«
Caroline hielt vor dem Eingang. »Ja. Die Architekten haben sich selbst übertroffen, nicht wahr?«
Sie stiegen aus und gingen auf einem kurzen gefliesten Weg zu einem offenen Säulengang. Lilli legte die Hand auf die Schnitzereien an einer Säule, zog sie aber rasch wieder zurück. »Entschuldigung. Aber es ist alles so unglaublich schön. Wie aus einem Traum.«
»Aus einer Fantasie, Lilli.« Caroline lächelte sie an. »Und es ist in Ordnung. Du darfst alles anfassen, was dir gefällt.«
Lilli wandte sich wieder der Säule zu und fuhr mit den Fingern über die Oberfläche. Sie war überrascht, wie weich sie war, fast wie Seifenstein. Und die Edelsteine in den Schnitzereien sahen aus wie echte Jade, Rubine und Saphire.
»Unglaublich«, flüsterte sie.
»Schau dir erst einmal alles an.« Caroline schob den dunkelroten Seidenvorhang beiseite, der hauchdünn über dem Eingang hing, und sie traten ein.
Sie standen in einem privaten Garten, der an allen vier Seiten von den Wänden des Gebäudes umgeben war. Hier und dort standen Gruppen von Dattelpalmen, überall rankten prächtige blühende Kletterpflanzen empor, und in der üppigen Vegetation standen Vogelkäfige. Lilli wurde eingehüllt vom süßen Duft exotischer Blumen. Leise Sitar-Musik erklang.
Caroline führte sie zu ein paar flachen Stufen, die in ein riesiges Schlafzimmer führten.
Es war wie im Traum.
Es gab nur wenige feste Wände, lediglich Bogengänge mit Seidenvorhängen. Die Fußböden waren in einem komplizierten Muster gefliest. Inmitten des Raumes stand ein riesiges Bett auf einer hohen geschnitzten Teak-Plattform. Zwischen den vier geschnitzten Pfosten war bestickte Seide drapiert, und auf dem Bett lagen Kissen in allen Farben des Sonnenauf- und Sonnenuntergangs: Rosa, Orange, Rot und Bernstein. Auf einem niedrigen, mit Perlmuttintarsien versehenen Tisch stand eine silberne Räucherschale; der Rauch duftete für Lilli wie reiner Sex.
Sie wandte sich an Caroline. »Das ist hinreißend!«
Caroline nickte. »Ich wusste, dass es dir gefallen würde. Ich muss jetzt gehen. Rajan wartet auf der Terrasse auf dich. Ist alles in Ordnung?«
Lilli nickte. Ihr Nacken war völlig verspannt und ihre Handflächen feucht. Sie kam sich vor wie ein schüchternes Schulmädchen. Es war lächerlich, aber sie wurde einfach nicht ruhig.
»Danke, Caroline.«
Die Freundin umarmte sie. »Ruf mich, wenn du etwas brauchst.«
Lilli nickte und blickte Caroline nach, als sie ging. Dann trat sie auf die äußere Terrasse hinaus.
Er stand am anderen Ende.
Sie stellte ihre Tasche auf einen kleinen Tisch und strich ihren Leinenrock glatt, der sich plötzlich viel zu schwer auf ihrer Haut anfühlte. Sie schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr und trat auf ihren Kamasutra-Liebhaber zu.
Sie schob den Vorhang beiseite und schritt über den gefliesten Mosaikboden. Die Sonne war hier weicher, weil ihre Strahlen durch die seidenen Segel über der Terrasse gedämpft wurden. Überall warf ihr Licht rote und goldene Schatten.
Zuerst sah sie nur seine Silhouette gegen die Sonne. Groß und schlank saß er am Rande des Pools. Er trug kein Hemd, und sie sah die Rundung seiner breiten Schultern, seine starken, muskulösen Arme.
Sie schluckte.
»Ich bin Rajan.«
Eine tiefe, leicht heisere Stimme, mit einem Akzent, der englisch und exotisch zugleich war. Lilli trat einen weiteren Schritt auf ihn zu, und erst jetzt konnte sie ihn richtig sehen.
Lange, dunkle Haare, die ihm lockig auf die Schultern fielen, umrahmten ein markantes Gesicht mit einem sinnlich geschwungenen Mund. Er lächelte sie an und zeigte dabei seine weißen, perfekten Zähne. Seine Augen waren dunkel, fast schwarz. Seine Haut hatte die Farbe von dunklem Honig und war so glatt, dass sie sie am liebsten gleich berührt hätte.
Anmutig erhob er sich. Er war mindestens eins achtundachtzig groß, und sie kam sich in seiner Gegenwart klein und zart vor. Mit ausgestreckter Hand trat er auf sie zu. »Du musst Lillian sein.«
»Lilli, bitte.« Warum war ihre Kehle so trocken? Er war doch nur ein Mann.
Aber nein, das war eine Lüge. Er war einer der schönsten Männer, die sie je gesehen hatte. Viel zu perfekt für sie. Aber ihre Haut prickelte, wenn sie ihn nur anschaute.
Ihr wurde schwindlig, als er sie anlächelte, und das Blut rauschte durch ihre Adern. Sie musste einen Moment lang an ihm vorbei zu den grauen Bergen in der Ferne schauen, die sich wie Scherenschnitte vor dem blauen Himmel abhoben.
Ihr stockte der Atem, als er ihre Hand berührte. Seine Berührung war wie Feuer. Lag es an ihrer Nervosität, dass sie so heftig auf ihn reagierte?
»Komm und setz dich mit mir ans Wasser. Es ist kühl hier draußen.«
Seine Finger schlossen sich um ihre Hand, und ihre Haut wurde heiß unter seiner Berührung, als sie ihm über die Terrasse folgte. Noch nie hatte die bloße Anwesenheit einer Person sie so beeindruckt.
Beruhige dich.
Er führte sie an den Rand des Marmorbeckens. Das Wasser glitzerte blau, und in der Mitte plätscherte ein Brunnen. Jemand hatte Blütenblätter hineingeworfen; sie tanzten in der Fontäne.
Mit einem Finger hob er ihr Kinn an, so dass sie ihm in die blitzenden dunklen Augen blicken musste.
»Schau nicht weg, Lilli. Ich möchte dich sehen. Und du musst mich sehen und kennen lernen. Wir werden uns während unserer gemeinsamen Zeit sehr nahe kommen. Du brauchst keine Angst zu haben.«
Sie blinzelte. »Ich habe keine Angst. Es ist nur ... du kommst mir fast unwirklich vor.«
Er verzog seine sinnlichen Lippen zu einem Lächeln. Sein Mund war wunderschön. Und sie würde ihn berühren. Ihn küssen.
Gott.
Eigentlich zu gut, um wahr zu sein. Aber sie musste endlich ruhig werden und sich entspannen, wenn sie das hier genießen wollte. Es wäre schade, wenn sie ihn nicht genießen würde. Entschlossen verdrängte sie ihre Zweifel, ob er sie hübsch genug, sexy genug fände. Dies war ihre Zeit. Und er war ein angestellter Profi. Was er dachte, spielte keine Rolle.
»Du bist sehr nachdenklich, Lilli, nicht wahr? Ich spüre, wie deine Gedanken kreisen.«
»Ja.« Hitze stieg ihr in die Wangen.
»Ich glaube, dagegen habe ich das perfekte Heilmittel.«
Er trat hinter sie und ließ seine Hände über ihre Schultern gleiten. Er stand so dicht bei ihr, dass sie die Hitze seines Körpers spüren konnte. Sein Atem lag warm auf ihren Haaren. Seine Stimme war leise und sanft. »Gib dich mir hin, Lilli. Ich werde alle deine Bedürfnisse erfüllen, ich verspreche es dir. Und wenn ich etwas nicht voraussehe, dann musst du mich nur bitten. Aber ich werde versuchen, deine Gedanken zu lesen und deine Wünsche zu erraten, bevor du sie in Worte fassen kannst.«
Ein Schauer lief ihr über den Rücken und verursachte ihr Gänsehaut. Zugleich dachte sie jedoch daran, dass er diese Sätze wohl zu allen Gästen sagte.
Er fuhr fort: »Du musst lernen, dich zu entspannen. All die Gedanken, die dir durch den Kopf gehen, halten dich von der Lust des Augenblicks ab. Ich helfe dir.«
Seine Hände glitten über ihre nackten Arme, und überall, wo er sie berührte, entzündete er winzige Feuer.
»Erlaubst du mir, das für dich zu tun, Lilli?«
Gott, im Moment hätte sie ihm alles erlaubt, diesem völlig fremden Mann. Diesem schönen Fremden. Ihrem Fremden.
Vor Angst schlug ihr das Herz bis zum Hals, aber sie flüsterte: »Ja.«
»Ah, ich wusste es.« Seine Finger glitten durch ihre Haare. »So prachtvolle Locken«, sagte er. »Wie Seide. Sie schimmern rot und golden, wenn die Sonne darauf tanzt. Wie Geschmeide.«
Erneut erschauerte sie.
Beruhigend fuhr er mit seiner leisen Stimme fort: »Reden können wir später immer noch. Im Moment möchte ich nur, dass du dich bei mir wohl fühlst. Mich kennen lernst. Magst du das Wasser, Lilli?«
»Ja. Ich liebe Wasser.«
»Dann komm mit mir schwimmen.«
Sie nickte. »Warte, ich hole nur schnell meinen Badeanzug.«
»Das brauchst du nicht. Hier sind nur wir beide.«
Er trat an den Beckenrand und löste die Schnüre seiner weiten Leinenhose. Und Lilli keuchte beinahe auf, als sie zu Boden fiel und seine prachtvolle, goldene Nacktheit enthüllte.
Er war prachtvoll. Bei seinem Anblick stieg Hitze in ihr auf. Seine schöne, honigfarbene Haut, seine schmalen Hüften und sein halb erigierter Schwanz, der aus einem Nest schwarzer Löckchen aufragte.
Himmel.
Ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Sie schluckte.
»Komm zu mir ins Wasser.« Er streckte ihr die Hand entgegen.
Sie rührte sich nicht. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ihr Körper sehnte sich danach, nackt bei ihm zu sein. Und auch die Vorstellung, mit ihm zusammen im Wasser zu sein, war sinnlich und erregend. Aber konnte sie wirklich ihren Körper vor einem Mann entblößen, den sie erst vor wenigen Augenblicken getroffen hatte?
Deshalb bist du doch hier.
Sanft berührte er ihre Bluse mit den Fingerspitzen. Obwohl sie sie kaum spüren konnte, wurden ihre Nippel hart.
»Darf ich?«
Sie nickte, und langsam begann er, ihre Bluse aufzuknöpfen. Ihr Gesicht brannte, und sie musste wegschauen.
Wer war dieser Mann? Sie wusste doch gar nichts von ihm. Aber das spielte auch keine Rolle. Er war da, um ihr Lust zu bereiten. Und er war wunderschön, seine Berührungen zärtlich.
Sie blickte in seine schwarzen Augen. »Ich bin noch nie von einem Mann so berührt worden. Als ob ... als ob ich zerbrechlich wäre.« Warum traten ihr bei diesen Worten Tränen in die Augen?
»Nicht zerbrechlich«, erwiderte er. »Zart. Frauen besitzen eine angeborene Zartheit, ganz gleich, wie stark sie sind. Es ist meine Pflicht als Mann, das zu erkennen. Und es ist Zeit, Lilli, dass es auch bei dir erkannt wurde.«
Ihre Haut wurde heiß, als er die Bluse aufknöpfte und von ihren Schultern schob. Er legte sie auf eine gepolsterte Liege. Dann zog er fast andächtig den Reißverschluss ihres Rocks auf. Nervös griff sie nach dem Bund.
Schweigend blickte er sie an, damit sie ihm erlaubte weiterzumachen. Wenn er die Bitte laut ausgesprochen hätte, hätte es nicht so gut funktioniert, aber so ließ er ihr Zeit, ihre Entscheidung zu treffen. Sie holte tief Luft und nickte schließlich. Er kniete sich vor sie und zog ihr den Rock herunter. Lilli versuchte, ihr Zittern zu unterdrücken.
Als er wieder vor ihr stand, fuhr er mit der Fingerspitze über ihre nackte Schulter und das Schlüsselbein. Lilli war sich ihres fast nackten Körpers nur allzu bewusst. Ihr Ex hatte ihr immer wieder ihre Unvollkommenheit vor Augen gehalten. Auch wenn sie schon fast vierzig war, hatte er immer Vollkommenheit von ihr erwartet, und sie hatte in dieser Hinsicht versagt.
Denk jetzt nicht daran.
»Deine Haut ist so weich«, murmelte Rajan. »Wundervoll. Sollen wir das hier auch ausziehen?« Er berührte den Träger ihres Büstenhalters und ließ seine Hand zum Verschluss zwischen den Spitzenkörbchen gleiten.
Lilli stockte der Atem. Ihre Nippel wurden hart.
Sie nickte, und lächelnd löste er den Verschluss mit einer raschen Bewegung. Der Büstenhalter fiel zu Boden. Sie schloss die Augen. Das Gefühl, so entblößt vor ihm zu stehen, war fast zu viel für sie. Ihr Geschlecht wurde feucht und schmerzte.
Denk nicht, fühl einfach. Deshalb bist du doch schließlich hier.
»Wunderschön«, flüsterte er. »So schön. Komm ins Wasser mit mir. Ich möchte mit dir schwimmen.«
Er ergriff ihre Hand und half ihr in den Pool, der tiefer war, als es zunächst ausgesehen hatte. Das Wasser hatte genau die richtige Temperatur und umschmeichelte ihre Haut. Gemeinsam ließen sie sich treiben, umgeben von den Blütenblättern, die sich aus dem Brunnen in der Mitte ergossen.
Wie seltsam, fast nackt mit diesem Mann im Wasser zu sein. Es war surreal. Sie konnte es kaum glauben, wie sehr sie ihn begehrte. Und doch war jeder einzelne Muskel in ihr so angespannt, dass sie kaum atmen konnte.
Er ergriff ihre Hand und zog sie an die Lippen. Ihre Brüste schmerzten.
Ja, wenn er sie jetzt berühren, sie jetzt küssen würde!
Er zog sie enger an sich. »Alles, was du willst, sollst du bekommen. Alles. Verstehst du, Lilli?«
So etwas hatte ihr Exmann nie gesagt. Aber hatte sie ihn je darum gebeten? »Ja, ich verstehe. Aber ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, was ich will«, gab sie zu. »Ich hatte schon so lange keine Gelegenheit mehr, darüber nachzudenken.«
»Eine Frau wie du sollte alles bekommen, was sie begehrt. Und ich bin hier, um dir jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Ich sehe dir an, dass du nervös bist, aber das brauchst du nicht. Ohne deine Einwilligung wird nichts geschehen.«
Er schwamm hinter sie und flüsterte ihr ins Ohr: »Darf ich dich berühren, Lilli? Dich halten?«
Ihr stockte der Atem, aber bevor sie auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte, sagte sie: »Ja.«
Er drückte seinen Körper an ihren Rücken. Den Arm schlang er um ihre Taille, und dann zog er sie ein wenig tiefer mit sich ins Wasser. Ganz ruhig hielt er sie, aber ihr schlug das Herz bis zum Hals.
»Lehn dich an mich, Lilli. Lass mich alles machen.«
»Ich versuche es«, murmelte sie.
»Versuch dich zu entspannen. Darf ich dich berühren, Lilli?« Er schwieg. »Ich möchte dich berühren, deine schöne Haut, aber ich tue es nur, wenn du es mir erlaubst.«
»Ja.«
Einen Moment lang war sie fassungslos über ihre Reaktion, aber dann sagte sie sich, dass sie ihr Bedürfnis nach ihm nicht bekämpfen wollte. Und dann begann er sie zu streicheln.
Wie Wasser glitten seine Hände über ihre Haut, an den Seiten entlang, über ihren Bauch und die Rundung ihrer Hüften. Sie erwachte unter seinen Händen, und ihr Geschlecht zog sich vor Verlangen zusammen.
Sie konzentrierte sich auf seinen muskulösen Körper, der sich an ihren Rücken drückte, auf den schweren Bogen seiner Erektion, den sie an ihrem Hintern spürte. Und als seine Finger federleicht über ihre Brüste glitten, keuchte sie auf.
»Ja, lass es zu, Lilli«, murmelte er. »Deshalb bin ich hier, um dir Lust zu bereiten.« Er zupfte an ihren harten Nippeln. »Ich möchte dir Lust bereiten. Lass es zu.«
»Ja ...«
Ihr Körper brannte nach seinen Berührungen.
Er umfasste ihre Brüste mit seinen großen Händen. Im Wasser fühlte es sich unglaublich weich an, und Lillis Verlangen wuchs. Sanft drückte und knetete er ihr Fleisch, und sie seufzte, als er ihre Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger nahm und sie hin und her rollte.
In ihrem Bauch zog sich etwas zusammen, als seine Hand tiefer glitt.
O Gott, was passiert mit mir?
Vor dem Bund ihres Spitzenhöschens hielt er inne. »Sag mir, dass du es willst, Lilli.«
Ihr Geschlecht zog sich zusammen, Hitze stieg in ihr auf. Und in diesem Moment gab sie sich ihm ganz hin. »Ja, ich will es. Berühre mich bitte, Rajan.«
»Dein Wunsch ist mir Befehl.«
Seine Finger glitten unter die Spitze zu der Spalte zwischen ihren Beinen. Lust durchzuckte sie, und sie drückte sich seiner Hand entgegen.
»Rajan«, keuchte sie.
»Ja, ich weiß. Du brauchst es beim ersten Mal schnell. Später lassen wir uns mehr Zeit, das verspreche ich dir. Ich werde dich die Kunst des Kama lehren. Aber jetzt ...«
Er schob zwei Finger in ihre Spalte und ließ seinen Daumen um ihre Klitoris kreisen. Sie stöhnte.
»Ist es gut, ja?« Sie spürte seinen Atem warm auf ihren Haaren.
Immer schneller wurden seine Bewegungen, und er bog die Finger, die er in sie hineinpumpte, bis er ihren G-Punkt berührte.
»Oh!« Die Lust durchzuckte sie wie ein scharfer Stich. Beinahe war sie zu intensiv, und dann überrollte sie die erste Welle des Orgasmus.
»Bitte«, murmelte sie.
»Wie du wünschst, meine Lilli.«
Er vergrub seine Finger in ihr, drückte den Daumen gegen ihre Klitoris. Und sie kam heftig, erfüllt von seiner Hand, umgeben von den sinnlichen Wogen des Wassers.
Als sie schließlich aufhörte zu zittern, drehte er sie um und zog sie an sich. Ihr Kopf sank an seine Brust. Sie war von Dankbarkeit und Demut erfüllt.
Und sie wollte ihn immer noch. Musste ihn in sich spüren.
Blinzelnd blickte sie ihn an. Er lächelte auf sie herunter. Dann beugte er sich vor und gab ihr einen leichten Kuss.
Ihre Stimme bebte vor Verlangen. »Rajan, willst du mit mir schlafen?«
»Mit dem größten Vergnügen.«
Rajan hob sie aus dem Wasser, wickelte sie in ein Badetuch ein und trug sie ins Schlafzimmer.
Du lieber Himmel, dass sie ihn einfach so fragte! Er konnte es kaum glauben. Wenn er ihr geben wollte, was sie brauchte, würde er sich erst einmal beruhigen müssen. Etwas an dieser Frau ...
Er hätte sie nicht küssen sollen. Nicht, dass es nicht erlaubt wäre. Aber bei Lilli war es gefährlich. Überwältigend. Wann war ihm so etwas schon einmal passiert?
Bis er in der letzten Zeit auf einmal so ruhelos geworden war, hatte er auf gewisse Weise alle seine Klientinnen attraktiv gefunden. Jede Frau hatte etwas Besonderes, Einzigartiges, und manche hatte er sogar wirklich schön gefunden. Aber er war noch nie einer Frau begegnet, die seine Kontrolle bedrohte, auf die er so stolz war.
Sie wog nichts. Ihm gefiel, dass sie so klein war. Mit ihren riesigen braunen, von dunklen Wimpern umrahmten Augen sah sie aus wie eine Puppe. Diese sinnlichen, rosigen Lippen. Die süße Reinheit ihres Mundes brachte ihn auf allerlei Gedanken. Er würde am liebsten seinen Schwanz zwischen diese Babylippen schieben ...
Erneut küsste er sie. Es war unmöglich, sie nicht zu küssen. Er schob die dünnen Seidenvorhänge beiseite und legte sie auf das Bett. Sofort zog er ihr das nasse rosa Spitzenhöschen aus und warf es achtlos zu Boden. Als er ihren nackten Körper auf dem Bett betrachtete, stieg äußerste Erregung in ihm auf.
Atme.
Er holte tief Luft und zwang sich zur Ruhe. Schließlich musste er seinen Job tun.
Ihr Duft traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube, und ihm war klar, dass er sie begehrte. Sie.
Sie ist eine Kundin. Eine Frau wie alle anderen.
Aber er hatte vom ersten Augenblick an gewusst, dass sie anders war. Vor allem nach diesen schwierigen letzten Monaten, als ihm die Arbeit hier keine Freude mehr gemacht hatte. Und es hatte ihn irritiert und erstaunt, wie er auf sie reagierte.
Er senkte seinen Körper über sie. Sie war beinahe winzig unter ihm. So köstlich mit ihrer wundervollen blassen Haut. Ihre Brüste waren beinahe zu üppig für ihren zarten Körper. Während er sie betrachtete, wurden ihre Nippel immer härter und dunkler, und er merkte, dass ihre Nervosität erneut wuchs. Sie hatte ein wenig zu viel Zeit gehabt, um sich Gedanken zu machen. Aber das würde er ändern.
Er beugte sich über ihre Brüste und zog einen Nippel zwischen die Lippen. Sie erschauerte. Die schwellende Knospe fühlte sich süß an auf seiner Zunge. Sanft saugte er daran, und sie stöhnte. Sein Schwanz zuckte und wurde noch härter. Aber er musste erst die Geheimnisse erkunden, die ihre Höhle verbarg.
Er glitt nach unten und ließ seine Lippen über ihren Bauch gleiten. Sie versuchte sich aufzurichten, aber er drückte sie sanft auf das Bett zurück.
»Schscht, leg dich hin, Lilli. Genieß es einfach.«
Er spürte, wie sie sich verkrampfte, als seine Zunge in ihren Nabel glitt. Sie wand sich, aber er bewegte sich weiter, auf das lockige Dreieck zwischen ihren Beinen zu. Die Tore des Himmels. So hatte eine Frau es vor langer Zeit einmal genannt, und er hatte es zutreffend gefunden. Noch nie jedoch war es ihm wahrer vorgekommen als in diesem Moment. Tief atmete er ihren Duft ein. Er roch das Wasser auf ihrer Haut, den Moschusduft ihrer Erregung.
Er musste sich zwingen, ruhig zu bleiben. Einen Moment lang sammelte er sich, und dann begann er.
Er streifte die dunkelblonden Löckchen mit seinen Lippen, eine leichte, neckende Berührung, und lächelte, als sie ein leises »Oh!« ausstieß. Mit den Fingern zog er die feuchten Falten ihrer Schamlippen auseinander und enthüllte ihre rosige Klitoris, die sich ihm bereits entgegenreckte. Unwiderstehlich. Ganz leicht schlug er mit der Zungenspitze dagegen, bis sie sich ihm seufzend entgegenbog.
Er zog sich ein wenig zurück. »Wusstest du, dass es im Kama zehn Schritte gibt, um einer Frau auf diese Weise Lust zu bereiten? Ich werde dir alle zeigen!«
Sie stöhnte leise.
O ja, er wollte ihr Lust bringen. Sie sollte sich vor Lust winden, bevor er in sie eindrang. Er zog die empfindliche Knospe zwischen die Lippen und saugte daran.
»Oh!«
Sie packte mit den Händen in seine Haare und zog ihn an sich. Er saugte fester und vergrub gleichzeitig seine Finger in ihr.
Ihre Möse war feucht und heiß. Unerträglich, dass sein Schwanz noch nicht von diesen samtigen Wänden eingehüllt war.
Noch nicht.
Und dann kam sie, während er an ihrer Klitoris saugte, und ihr Geschlecht schloss sich eng um seine Finger. Sie schmeckte himmlisch.
Als sie wieder zu Atem gekommen war, stützte er sich auf die Arme und betrachtete sie. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen glänzten. Wunderschön, diese Frau. Er musste einfach in ihr sein.
Er drehte sich auf den Rücken, setzte sich auf und zog sie mit sich. Ihre Hände fuhren zu ihrer Brust, um sie zu bedecken, aber sanft zog er sie weg. »Du brauchst dich nicht zu verstecken, Lilli. Du bist so schön. Dein Körper ist schön.«
»Ich ... ich bin nicht schön.« Ihre Wangen brannten.
Er blickte sie an. »Du bist exquisit.« Er beugte sich vor und küsste sie. Dann flüsterte er: »Lass es einfach zu.«
Als er spürte, dass sie sich entspannte, half er ihr, sich auf seinen Schoß zu setzen. Er saß da im Lotussitz, die Hände um ihre schmale Taille gelegt. »Schling deine Beine um mich, Lilli, so dass sich deine Füße hinter meinem Rücken berühren«, wies er sie an. »Ja, genau so. Wir nennen es Kirtibandha, den Ruhmesknoten.«
Er hob ihren Körper an und setzte sie so, dass sein Schwanz an ihrer nassen, warmen Öffnung ruhte.
Dann küsste er sie wieder und wieder. Er konnte ihren rosigen Lippen einfach nicht widerstehen. Gott, noch nie war er so hart gewesen. Aber er konnte einfach nicht aufhören, sie zu küssen. Keuchend erwiderte sie seine Küsse. Und schließlich hielt er die süße Qual nicht mehr aus und stieß in sie hinein.
Heiße, reine Lust schoss durch seinen Körper. Er hörte, wie sie keuchend ausatmete. Ihre Beine schlossen sich fester um seine Taille, und sie schob die Hüften vor, so dass sie sich ihm noch weiter öffnete. Ihre Augen funkelten wie kostbare Edelsteine. Fest stieß er in sie hinein, und erneut durchfuhr ihn die Lust wie ein Dolchstich.
»Ah!«
In seinem gesamten Körper breitete sich Verzückung aus. Alle Selbstbeherrschung schwand dahin. Was machte diese Frau mit ihm? Aber es war zu gut, um aufzuhören.
Er bewegte die Hüften und stieß immer tiefer in sie hinein, und sie nahm ihn ganz auf. Sie grub die Fingernägel in seine Schultern, und es war unglaublich verführerisch, sie so offen und geil zu sehen. Und in ihr süßes Gesicht zu blicken.
»Mehr«, keuchte sie.
In langen gleichmäßigen Stößen pumpte er in sie hinein, und ihre Hüften bewegten sich in seinem Rhythmus. Ihr Atem kam keuchend, und die Spannung baute sich unerträglich auf. Ihr samtiges Geschlecht schmiegte sich eng um seinen Schwanz und zog ihn noch tiefer hinein.
Als die ersten Wellen des Orgasmus ihn überliefen, blickte er sie an. Sie kamen gemeinsam, die Blicke ineinander verschlungen.
»Lilli ...«
Aber was wollte er eigentlich sagen? Er wusste es nicht. Er konnte nicht klar denken.
Er verharrte noch eine Weile in ihr, und immer noch blickte keiner von ihnen weg.
In ihrem Blick lag Macht. Die Macht des Verlangens. Aber auch noch mehr. Er wollte nicht darüber nachdenken.
Allerdings konnte er auch nicht entkommen. Diese Frau, diese Lilli, war die Verkörperung von Shakti, der Verzückung.
Er war von einer Göttin berührt worden. Und er würde nie wieder derselbe sein.
Lilli lag unter Rajans Körper. Ihre Haut war schweißbedeckt und klebrig. Die Handgelenke hielt er immer noch über den Kopf, aber sie liebte es, weil sie sich so offen und hingebungsvoll dabei fühlte.
Er roch besser als alle anderen Männer, die sie kannte: süß und zugleich ein bisschen scharf. Oder bildete sie sich das nur ein? Sein Duft passte perfekt zu seinem dunklen, exotischen Aussehen. Und im Hintergrund erklangen ganz leise Flöten und Sitar.
Noch nie in ihrem Leben war es so schön gewesen. Ihre Beine schmerzten, ihr Geschlecht schmerzte, sein Gewicht zerquetschte ihr die Brüste – aber sie wollte ihn schon wieder. Und doch gingen ihr bohrende Fragen durch den Kopf.
Bin ich hübsch genug? Sexy genug? Gut genug?
Sein warmer Atem glitt über ihre Wange, als er flüsterte: »Wie geht es dir? Alles in Ordnung?«
»Ja. Es geht mir gut. Wundervoll.« Sie holte tief Luft und streckte sich ein bisschen. Körperlich stimmte das auch. Was hatte sie mit diesem Mann getan?
»Ah, ich bin zu schwer für dich.« Er wollte sich von ihr herunterrollen, aber sie schlang die Beine fest um ihn.
»Nein, bleib.« Warum tat ihr auf einmal das Herz so weh? O Gott, sie war verwirrt.
Er war immer noch in ihr. Ein wenig erschlafft zwar, aber er füllte sie noch aus.
Entspannt ließ er sich auf sie zurücksinken. Er ließ ihre Hände los, und plötzlich wusste sie nicht mehr, was sie damit machen sollte. Sie legte sie auf dem Kissen über ihrem Kopf ab. Warum fühlte sie sich auf einmal so unbehaglich?
Rajan stützte sich auf die Ellbogen und blickte ihr in die Augen. »Was ist los, Lilli? Du kannst mir alles sagen.«
Lilli verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich weiß nicht. Ich verstehe nicht, was mit mir los ist. Ich brauche vermutlich einfach nur Zeit, um mich daran zu gewöhnen.«
»Mit einem Mann zusammen zu sein?« Er küsste sie sanft auf die Kehle, und ihr Geschlecht reagierte sofort. »Dein Körper weiß schon, was er tun soll. Gib mir fünfzehn Minuten Zeit, dann bin ich wieder bereit.«
Das brachte sie zum Lächeln. »Wirklich?«