Bogumil Dawison (1818–1872), bedeutender polnisch-deutscher Charakterschauspieler.
Clavigo, Trauerspiel von Johann Wolfgang Goethe, 1774 uraufgeführt und erschienen.
Karl Moor: idealistischer Rebell in Schillers Trauerspiel Die Räuber (1781), den Alexander Heßler, das Vorbild für Hassenreuter, in Straßburg spielte
Später nennt Hauptmann sie Knobbe.
Später gestrichen.
Später nennt Hauptmann ihn Erich Spitta; vgl. Anm. zu [Personen].
Schauspielschüler, Name später geändert.
inquiriert: verhört
proper: sauber, ordentlich
Themis … blind: griech. Göttin der Gerechtigkeit und der Ordnung sowie der Philosophie. Seit dem Ende des 15. Jh. wird die Göttin (röm. Justitia) gelegentlich mit einer Augenbinde dargestellt, sei es zum Zeichen ihrer Ungerechtigkeit, sei es zum Zeichen ihrer Unparteilichkeit. In Hassenreuters Äußerung bleibt das unentschieden.
pro forma: (lat.) hier: nur vorgetäuscht, zum Schein
Krösusreichtümer: Der griech. König Krösus (um 590 – um 541 v. Chr. oder später) galt als unermesslich reich.
tragische Ironie: spezieller Fall der Ironie, bei dem der Held durch diejenige Handlung zugrunde geht, die sein Scheitern verhindern soll. Für das Publikum ist ersichtlich, was der Bühnenfigur verschlossen bleibt (berühmtes Beispiel ist König Ödipus von Sophokles).
Gorgo: Gorgonen sind drei weibliche Ungeheuer des griech. Mythos, deren furchtbarer Anblick den Menschen in Stein verwandelt.
Eros: griech. Gott der Liebe
Moses: biblischer Prophet, der bis in die Zeit der Aufklärung als Verfasser des Pentateuch galt, der ersten fünf Bücher des Alten Testaments
Dionysos: griech. Gott der Fruchtbarkeit, später besonders des Weines.
Fiat iustitia! pereat mundus: (lat.) »Es geschehe Gerechtigkeit, möge auch die Welt (darüber) zugrunde gehen«; vgl. Anm. zu Akt 1.
unterminierte: untergrub, zerstörte
Pro domo: (lat.) in eigener Sache
Quartettproben: bestehend aus den jeweils vier wichtigsten Darstellern
Skansion: das Skandieren; Verse taktmäßig, mit Betonung der Hebungen ohne Rücksicht auf den Sinn sprechen
Epigramm: Sinn-, Spottgedicht
Siegfried Jacobsohn, »Die Ratten«, in: Die Schaubühne 7 (1911) H. 3, S. 60–62, hier S. 60 f.
Maximilian Harden, »Berliner Tragikomödie«, in: Die Zukunft 19 (1911) Bd. 74, Nr. 18, S. 160–170, hier S. 167.
Franz Mehring, »Notizen«, in: Die Neue Zeit 29 (1910 / 11) Bd. 1, S. 760.
Arthur Eloesser, »Die Ratten. Berliner Tragikomödie von Gerhart Hauptmann«, in: Königlich privilegirte Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen. Vossische Zeitung, Nr. 25, Morgen-Ausgabe, 15. Januar 1911.
sukzessive: allmähliche
Berliner Tragikomödie
HARRO HASSENREUTER, ehemaliger Theaterdirektor
SEINE FRAU
WALBURGA, seine Tochter
PASTOR SPITTA
ERICH SPITTA, Kandidat der Theologie, sein Sohn
ALICE RÜTTERBUSCH, Schauspielerin
NATHANAEL JETTEL, Hofschauspieler
Schüler Hassenreuters
KÄFERSTEIN
DR. KEGEL
JOHN, Maurerpolier
FRAU JOHN
BRUNO MECHELKE, ihr Bruder
PAULINE PIPERKARCKA, Dienstmädchen
FRAU SIDONIE KNOBBE
SELMA, ihre Tochter
QUAQUARO, Hausmeister
FRAU KIELBACKE
SCHUTZMANN SCHIERKE
ZWEI SÄUGLINGE