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© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Projektleitung: Elena Gabler
Lektorat: Dr. Stefanie Gronau
Korrektorat: Annette Baldszuhn
Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München
eBook-Herstellung: Lena-Maria Stahl
ISBN 978-3-8338-7012-5
1. Auflage 2019
Bildnachweis
Coverabbildung: stocksy/Kaat Zoetekouw
Illustrationen: Lars Baus
Fotos: stocksy/Kaat Zoetekouw gartenfoto.eu/ Martin Staffler, Dorothea Baumjohann, Friedrich Strauss; Shutterstock/Z-Art; Alamy/Cheryle McArter; Dorothea Baumjohann; Elke Borkowski; Botanikfoto; FloraPress: Bildagentur Beck, /BIOSPHOTO/B&G Médias, /Ursel Borstell, / Elf Photography, /A. F. Endress, /Christine Ann Föll, / Gartenfoto.at, /Karin Goldbach, / GWI, /Mint Images, / NouN, /Nova Photo Graphik, /Alexandre Petzold, /Sibylle Pietrek, Edition Phönix, /Redeleit&Junker, /Redeleit&Junker/ O.Szczepaniak, /Gary Rogers, /Lilianna Sokolowska, /Visions; GAP Photos: Graham Strong; Getty Images/altrendo images; Brigitte Goss; Grünes Medienhaus; Kristijan Matic; Mauritius Images; Shutterstock: Marina_Saw_it, /R. Maximiliane, /Oakstrails, /photographyfirm, / Manfred Ruckszio, /Zoriana Zaitseva; gartenfoto.eu/Martin Staffler; Friedrich Strauss; /Clive Nichols Photography; iVerde/Maayke de Ridder
Syndication: www.seasons.agency
GuU 8-7012 08_2019_02
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Wer die Eigenschaften »seines« Bodens kennt, kann abschätzen, was gut gedeiht.
Über die Wurzeln wird die Pflanze mit Nährstoffen und Wasser versorgt. Im Boden ist beides mal mehr, mal weniger enthalten. Als Gärtner hat man dafür zu sorgen, dass die Pflanze mit allem, was sie zum Wachsen braucht, ausreichend versorgt ist. Dazu ist es nötig, dass die Wurzeln überhaupt erst einmal Fuß fassen.
Der liebe Gott hat das Geheimnis, wie man gute Erde macht, dem Regenwurm anvertraut.
Den Boden kann man sich vorstellen wie ein Stück Schwamm. Er besteht zum einen aus festen Bestandteilen. Wie groß die einzelnen Partikel sind und wie viele Nährstoffe sie enthalten, hängt vom Ausgangsmaterial ab. Dazwischen liegen Hohlräume, in denen Platz für Wasser, Sauerstoff und gelöste Nährstoffe ist. Bis zu 50 Prozent des Bodenvolumens machen diese Poren aus. Die Wurzeln der Pflanzen wachsen in die Hohlräume und nehmen sich, was sie brauchen. Fehlt Luft in den Poren, so können die Wurzeln nicht (ausreichend) »atmen«.
Vom Schwamm unterscheidet sich der Boden jedoch in einem entscheidenden Punkt: Wringt man den Schwamm aus, so kehrt er wieder in seine Ursprungsform zurück. Wird hingegen ein Boden zusammengepresst, d. h. verdichtet, so gehen die Poren verloren und damit die Speicher für Wasser und Luft. Erstes Ziel beim Gärtnern ist es, dass es zu diesem Verlust gar nicht erst kommt bzw. dass der Boden wieder an Volumen gewinnt. Doch dazu mehr ab >.
Groß wie Sandkörner (rechts) oder klein wie Tonpartikel – zwischen diesen Extremen bewegt sich die Bodenstruktur. Dunkle Farbe (links) spricht für viel Humus und damit reichlich Pflanzennahrung.
Bei den Böden gibt es zwei Extreme. Ein Sandboden besteht aus großen Partikeln. Wenn man ihn in die Hand nimmt, zerrinnt er einem quasi zwischen den Fingern – da werden sofort Erinnerungen an den Strandurlaub wach! Sandböden sind leicht, im Frühling erwärmen sie sich schnell, die Wurzeln fangen früh an zu wachsen. Die Kehrseite der Medaille: Sandböden können Wasser und Nährstoffe schlecht zwischen den Körnern speichern, beides wird schnell nach unten und außer Reichweite der Wurzeln ausgewaschen und steht dann den Pflanzen nicht mehr für ihr Wachstum zur Verfügung.
Das andere Extrem ist ein Tonboden. Er besteht aus winzig kleinen Partikeln, und die Zwischenräume sind so klein, dass sie für Wurzeln wie auch Gartengeräte fast undurchdringlich sind. In feuchtem Zustand lässt er sich zwischen den Fingern wie Plastilin formen, trocken kann er so fest sein wie Beton. Tonboden braucht im Frühjahr lange, bis er sich erwärmt. Nährstoffe und Wasser werden gut festgehalten – bisweilen so fest, dass die Wurzeln beides nicht »loseisen« können. Zudem herrscht oft Luftmangel; die Pflanzen bekommen dann Atemnot, ihre Wurzeln verfaulen.
Zwischen diesen Extremen liegen alle anderen Gartenböden, wobei Größe und Anzahl der Partikel in weiten Grenzen variieren können. Negative Eigenschaften weisen vor allem einseitige Bodenarten auf. Doch es gibt Verbesserungsmöglichkeiten. Ein probates Mittel – den Humus – stellt die Natur selbst bereit.
Wuchsprobleme oder Mangelerscheinungen? Eine Bodenanalyse hilft weiter!
Humus, das sind die Überbleibsel aller pflanzlichen und tierischen Lebewesen, die im Laufe der Zeit auf dem Boden absterben und wieder in ihre Ursprungsbestandteile zerfallen. Humus ist ein tolles Recycling-Produkt und sorgt dafür, dass der Boden aufs Neue mit Feuchtigkeit, Nährstoffen und Luft angereichert wird. An seiner Erzeugung sind viele kleine Bodenlebewesen beteiligt. Und mit »viele« sind richtig viele gemeint: In 0,3 Kubikmeter Boden hausen 1,6 Billionen Lebewesen. Nur zum Vergleich: Menschen gibt‘s gerade mal siebeneinhalb Milliarden auf der Erde. Alle organischen Stoffe werden von den Bodenbewohnern zerkaut und wieder ausgeschieden. Mischt man einen Sandboden mit Humus, so lagert sich Letzterer in die Zwischenräume ein und hilft, Wasser und Nährstoffe besser zu binden. Reichert man einen Tonboden mit Humus an, so wird das Gefüge lockerer. Der Austausch von Nährstoffen, Luft und Wasser vereinfacht sich. Die Bodenlebewesen sorgen dafür, dass die Hohlräume ständig erneuert werden.
Der »Bauch des Gartens«: Im Kompost wandeln Bodenlebewesen Abfälle in organischen Dünger um.
Vorneweg zum Trost: Den idealen Gartenboden, der für alle Pflanzen passend ist, gibt es nicht. Aber jede Bodenart kann man verbessern! Ziel ist ein Boden,
TIPP: Alles, was man als Gärtner rund um den Boden unternimmt, hat nur ein Ziel: Es soll ein Kreislauf in Gang gesetzt werden, in dem die Pflanzen durch Nährstoffe versorgt werden, die aus ihren eigenen »Abfällen« stammen. Die »Umwandlung« besorgen die Bodenlebewesen, die unter für sie passenden Bedingungen arbeiten dürfen.
Sonnenblume und Bienenfreund lockern den Boden mit ihren Wurzeln auf. Und sie sehen hübsch aus!
Es gibt viele Möglichkeiten, den Boden aufzubereiten. Eine wurde bereits angesprochen:
Ein mit der Grabegabel gelockerter Erdboden ist gut durchlüftet und nimmt deutlich besser Wasser auf.
Im Herbst war das früher für jeden Gärtner eine Selbstverständlichkeit: Spaten raus und umgraben. Dadurch wurde der Boden deutlich sichtbar gelockert, aber auch gründlich auf den Kopf gestellt. Das gefällt den vorher schon lobend erwähnten Bodenorganismen überhaupt nicht. Unter einer mit Pflanzen bewachsenen Fläche haben sich deren zahlreiche Angehörige nämlich häuslich eingerichtet und Wohnflächen verteilt. Diese WG wird jetzt in helle Aufregung versetzt. Lebewesen aus den oberen Etagen, wo es viel Sauerstoff gibt, finden sich plötzlich im Parterre wieder und sterben gegebenenfalls an Sauerstoffmangel, Trockenheit oder zu viel Wasser. Organismen aus dem Kellergeschoss sehen plötzlich das Tageslicht, was ihnen ebenfalls gar nicht behagt. Die Unruhe sorgt in jedem Fall dafür, dass die Umwandlung von organischer Substanz in Humus und pflanzenverfügbare Nährstoffe eine Zeit lang gestört, schlimmstenfalls außer Kraft gesetzt wird. Fazit: In einem »normalen« Garten sollte man vom Umgraben absehen und den Boden allenfalls lüften. Dazu sticht man mit der Grabegabel in die Erde, hebt sie ein Stück ab und setzt sie dann wieder nach unten.
Für tiefe Pflanzlöcher – etwa für Rosen – muss auch mal der Erdbohrer ran.
Da steht das neu gebaute Haus nun in seiner ganzen Pracht und drum herum nur Ödnis: ein Durcheinander aus Bauschutt, Steinen und Boden, dazwischen Fahrspuren, die sich bei Regen in ein Feuchtbiotop verwandeln. Mit etwas Glück ist der humusreiche Oberboden, man nennt ihn auch Mutterboden, in einer Grundstücksecke gelagert worden. Bei einer so stark verdichteten Fläche müssen Spaten und Erdbohrer zum Einsatz kommen. Wer die Fläche großräumig lockern will, gräbt am besten 2 Spaten tief um – das ergibt eine Lockerung von 40–50 Zentimetern. Alternativ kann man das Lockern maschinell von einer Fachfirma des Garten- und Landschaftsbaus durchführen lassen. Danach wird der Mutterboden wieder auf der Fläche verteilt. Reicht der Vorrat nicht aus – mit 0,3 Kubikmeter pro Quadratmeter sollte man kalkulieren –, so kann man Erde zukaufen. Dabei unbedingt auf Herkunft und Qualität achten (>)!
Eine Mulchschicht schützt den Boden. Gut eignet sich leicht angetrockneter Rasenschnitt – aber bitte dünn auftragen!
Man darf sich keine Illusionen machen: Ein durch Umgraben gelockerter Boden bleibt nicht lange so. Schon der nächste Regenguss führt dazu, dass die Bodenteilchen ineinandergeschlämmt werden und sich dichter aneinanderlagern. Gleiches gilt, wenn man bei Regenwetter über die Fläche spaziert. Die Folge: Das Porenvolumen nimmt wieder ab. Diesem Prozess kann man Einhalt gebieten, wenn man
dafür sorgt, dass ab jetzt die Bodenlebewesen die Lockerung übernehmen. Wie man sie dazu bringt, ist auf > beschrieben.
bald für Bewuchs sorgt. Allerdings muss man mit dem Pflanzen warten, bis sich der Boden wieder »gesetzt« hat. Ist die Erde noch zu locker, so können die Wurzeln nicht richtig Fuß fassen und die Pflanze dementsprechend nicht mit Nährstoffen und Wasser versorgen.
Lücken in der Bepflanzung mit Mulch abdeckt. Diese Schicht aus Rasenschnitt oder Blättern wirkt wie ein schützendes Vlies: Feuchtigkeit wird im Boden gehalten, herabprasselnder Regen abgefedert, die Verdichtung durch Verschlämmung weitgehend verhindert. Und das Mulchmaterial ist willkommenes »Futter« für die Bodenlebewesen!
1. AM GRUNDSTÜCKSRAND
als Hecken, frei wachsend oder in Form geschnitten, als Sichtschutz
2. AN BÖSCHUNGEN Bodendecker zur Begrünung und
Verhinderung von Erosion
3. ALS HAUSBAUM
kleinkronige Bäume am Sitz- oder Spielplatz
4. ALS BEETEINFASSUNG BZW. RAUMTEILER
niedrige oder mittelhohe geschnittene Hecken
5. ALS BLICKFANG
markanter Strauch in Einzelstellung
6. AM HAUS
als Spalier
7. TROG- UND STEINGARTEN
langsam wachsende Zwerggehölze
8. IM LICHTEN BAUMSCHATTEN
Rhododendren
9. AN GRUNDSTÜCKSGRENZE
als Spalierobst oder Beerenhochstamm