Bisher vom Autor bei KBV erschienen:
»Sommer der Hexen«
»Wolfsherbst«
»Dämonenwinter«
»Schattenschrei«
Georg Miesen, Jahrgang 1962, hat mit seinem 2002 erschienen Roman Hexensommer in der Eifel den Reigen der fantastischen Eifelliteratur eröffnet. Es folgten drei weitere im KBV Verlag veröffentlichte Romane (Wolfsherbst, Dämonenwinter, Schattenschrei), die mit einer Neuauflage seines ersten Werks unter dem Titel Sommer der Hexen ihren vorläufigen Abschluss fanden.
Er ist Mitglied des FDA und leitet gemeinsam mit Andreas Züll die Schreibwerkstatt Nettersheim und die Lesereihe Zümiesmus.
SCHWARZE EIFEL
© 2019 KBV Verlags- und Mediengesellschaft mbH, Hillesheim
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Telefon: 0 65 93 - 998 96-0
Umschlaggestaltung: Ralf Kramp
Redaktion: Volker Maria Neumann, Köln
eISBN 978-3-95441-498-7
Für Andy
und all die anderen Ritter
von der scheinbar traurigen Gestalt.
Mögen euch die Windmühlen niemals ausgehen.
Trommeln
Prolog
Mord
Wolf
Grahn
Der Dolch
Rudloff
Grahn II
3357
Marion
Das Bild
Rot
Die Mordkommission
Das Tattoo
Der Jäger
Blau
Aussprache
Grahn III
Intrige
Die erste Spur
Die Mumie
Die Bombe
Katz und Maus
Der Gesandte
Der Wissenschaftler
Kais Zelle
Unter Verdacht
Grahn IV
Zweifel
Brandopfer
Enthüllungen
Bruder Andreas
Plan B
Entscheidung auf der Görresburg
Durch meine Schuld
Die Schaltung
Danksagung
Tief da unten eingemauert
weggesperrt in dunkler Höhle
brodelt finster sie und lauert
dunkle Seite meiner Seele
Weggesperrt und ausgeschlossen,
dem Vergessen übergeben
wütend, böse und verdrossen
niemals offen darf sie leben
Aber wenn die Nacht regiert
klettert sie herauf zu mir
wenn der Traum den Alb gebiert
flüstert’s leise: »wehe dir«
Dumpf und pochend, wie besessen
ihre Botschaft lässt mich beben
»nichts von all dem ist vergessen«
»nichts von all dem ist vergeben«
Kälte lässt mein Herz gefrieren
Furcht drückt mir die Kehle zu
alles werde ich verlieren
Niemals find’ ich vor ihr Ruh
Wehe meiner armen Seele
die da gottlos und allein
auch wenn ich mir das Leben stehle
am End’ werd’ ich verloren sein.
Als die Besucher den blau schimmernden Planeten erreichten, schickten sich die Bewohner der Meere gerade an, das Festland als neuen Lebensraum zu erobern.
Ein feuriger Schauer großer Meteoriten regnete auf die Erde herab. Es handelte sich hierbei jedoch nicht um Brocken aus Gestein und Eis, sondern um komplizierte Gebilde aus Stahl, Titan und einer keramikartigen Substanz. Als sie den Erdboden erreichten, entwickelten sie ein reges Eigenleben.
Doch es waren keine außerirdischen Gottheiten, die den schwarz verbrannten Schalen der Raumschiffe entstiegen, sondern hocheffiziente, eigenständig agierende Produktionseinheiten. In wenigen Monaten bauten sie, nach einem vorgegebenen Muster, überall auf dem Planeten verstreut Sternentore auf. Empfangsstellen für ein Phänomen, das Millionen Jahre später bei einer kuriosen Lebensform als Wurmloch bekannt werden sollte.
Die Erbauer der Raumschiffe und der darin befindlichen Anlagen verfügten über die Technik, das Raum-Zeit-Gefüge des Universums so zu krümmen, dass sie mit einem Schritt ganze Lichtjahre überschreiten konnten.
Als sie mit ihrer Arbeit fertig waren, gab es für die Produktionseinheiten nichts weiter zu tun, als auf die Ankunft ihrer Auftraggeber zu warten. Dafür taten sie zweierlei. Sie bohrten ein weit verzweigtes Höhlensystem tief unter der Erde, in dem sie sich und die Sternentore deponierten, und sie setzten Grahn aus.
Die Technik zur Erstellung künstlicher Wurmlöcher war schon seit einiger Zeit bekannt und ausgereift. Grahn jedoch stellte auch für die hochentwickelte Zivilisation seiner Schöpfer den neuesten Stand der Technik dar. Mit ihm hatten sie die Grenze zwischen Materie und Geist überbrückt. Bei ihren Forschungen auf subatomarer Ebene stießen sie auf eine erstaunliche Konsequenz aus der viel später entdeckten Formel: E=m·c2
Aber das Universum hatte auch ohne feste Materie eine Struktur, der man sich bedienen, die man wie ein Papier beschreiben, oder besser, wie einen Chip programmieren konnte.
Grahn hieß das Programm. Grahns Aufgabe war vergleichbar mit der eines Gärtners. Unsichtbar, reiner Geist, schwebte er über dem Chaos der Erde und beobachtete das Leben, das sich dort entwickelte. Hin und wieder griff er ein, wenn sich herausstellte, dass eine der Lebensformen ein Potential entwickelte, das seinen Auftraggebern gefährlich werden konnte.
In den ersten zwei Millionen Jahren arbeitete Grahn einwandfrei. Dann stellten sich die ersten Unregelmäßigkeiten ein. Seine Auftraggeber sollte schon längst eingetroffen sein. Sie kamen jedoch nicht. Sie sollten nie kommen.
Die Unregelmäßigkeiten des Programms Grahn häuften sich und entwickelten ein Eigenleben. Nach und nach fielen einzelne Funktion aus. Ohne die Aufsicht, die regulierenden Eingriffe des Programms kam es in der Folge zu einer explosionsartigen Entwicklung des Lebens auf dem Planeten Erde.
Und Grahn mutierte zu etwas, das in seiner ursprünglichen Bestimmung alles andere als vorgesehen war. Zu etwas, das mit einem Schlag alles Leben auf der Erde auszulöschen in der Lage schien.
Grau und monoton fiel der Regen vom Himmel herab, prasselte als gleichmäßig fließender Schleier aus tropfenförmigem Nass auf den glänzenden Asphalt. Gurgelnd und glucksend sammelte sich das Wasser in schmutzigen Abflussrinnen, staute sich an Sperren aus zerknüllten Zigarettenpäckchen, zertretenen Coladosen und undefinierbarem Irgendwas.
Mitternacht.
Das unregelmäßig flackernde Licht einer defekten Neonröhre, die für ein zweifelhaftes Etablissement werben sollte, warf immer wieder ihr grelles Rot über Gehweg und Straße.
Aus einer kleinen Gasse krochen dunkle Schatten hervor, die nur kurz vom Neonlicht zurückgedrängt werden konnten. Ihre Stimmen mischten sich flüsternd unter das Platschen des Regens.
»Betrug, Verrat, Mord!«, wisperten sie lautlos in die Nacht.
»Betrug, Verrat, Mord! Betrug, Verrat …«
Ein dünnes, farbiges Rinnsal, träger und schwerer als das Regenwasser, in dem es sich nur zögernd, widerwillig auflöste, kroch langsam aus dem Dunkel der flüsternden Schatten hervor, floss an einem zertretenen Lippenstift vorbei, fächerte sich langsam auf und verblasste zu einem wässrigen Rot.
Blut!
Der Lebenssaft des Menschen, vergossen aus einer tödlichen Wunde.
Dunkelrot ergoss es sich direkt aus dem Herzen. Ein scharfes Messer, blitzschnell und fachkundig geführt, hatte einem jungen Leben ein plötzliches Ende bereitet.
Fast friedlich sah er aus, der weibliche Körper, der da im Regen der Nacht auf dem Boden lag, dahingegossen wie zur mitternächtlichen Fotosession, wenn da nicht diese schreckensweiten Augen gewesen wären.
Was sie erzählten, hatte nichts mit Frieden zu tun.
Es fiepte zweimal kurz hintereinander, dann tauchte ein kleines graues Tier aus dem ausgefransten Loch einer Holzwand auf. Eine Ratte. Ihre spitze Nase zitterte fiebrig, als sie sich witternd in die Höhe reckte. Mit seinem langen nackten Schwanz hielt der Nager das Gleichgewicht, während er auf zwei Beinen stehend die Umgebung inspizierte.
Das Geräusch sich nähernder Schritte trieb sie wieder zurück in die Dunkelheit.
»Betrug, Verrat, Mord!«, wisperten leise Stimmen unhörbar in das Klatschen, Gurgeln, Plätschern und Glucksen.
Dunkle Schatten schoben sich vor, griffen nach einem einsamen Fußgänger, der sich hierher verirrt hatte, erfassten sein Herz und ließen es kurz erschauern.
»Betrug, Verrat, Mord!«, riefen sie ihm hinterher, aber er war schon verschwunden, im Laufschritt um die nächste Ecke. Bloß weg! Raus aus dieser unheimlichen Gegend.
Wolf stand schon eine ganze Weile regungslos vor der Haustüre und lauschte dem monotonen Prasseln des Regens auf das kleine Vordach seines Hauses. Der Ausdruck auf seinem Gesicht glich dem einer Puppe, starr und emotionslos, mit Augen, die in weite Ferne zu blicken schienen und nichts von ihrer näheren Umgebung wahrnahmen.
Ein »Day-Pack« mit seiner Tagesration hing über seiner linken Schulter, er hatte den Inhalt noch nicht einmal angerührt. Seine Arme hingen schlaff zu Boden und sein Oberkörper bewegte sich ganz leicht vor und zurück. Wolf wirkte verloren, fast wie ein Kind, das sich verlaufen hat.
Hin und wieder platschte ein dicker Tropfen aus einem Leck am Vordach auf seine rechte Schulter und versickerte im Stoff seines Mantels zu einem dunklen Flecken. Schon seit fast einem Jahr hatte er sich immer wieder vorgenommen, das kleine, lästige Loch abzudichten, aber irgendwie war er nicht dazu gekommen, es war immer etwas anderes, Wichtigeres zu erledigen.
Jetzt war der Sommer schon wieder vorbei und der lang anhaltende Herbstregen erinnerte ihn hämisch tropfend an seine Unterlassungssünde.
Aber im Moment konnte ihn selbst das nicht aus seinem Zustand wecken. Mühsam quälten sich seine Gedanken durch den zähen Brei, der seit Stunden sein Gehirn vernebelte.
»Wo bin ich hier? Was wollte ich als Nächstes tun?«, suchte er sich zu orientieren. Langsam, tröpfchenweise und in abgehackten Stichworten rieselte die Antwort in sein Bewusstsein: »Zu Hause … Schlüssel … Tür öffnen.« Endlich riss sich Wolf mit einem Ruck aus seiner Starre, kramte fahrig in seinen Hosentaschen nach dem Haustürschlüssel und wollte ihn gerade in das Schlüsselloch stecken, als die Tür von innen aufgerissen wurde.
»Sag mal, was treibst du denn die ganze Zeit hier draußen?«
Wolf starrte die Frau, die ihn halb belustigt, halb besorgt musterte, an, als sähe er sie zum ersten Mal. Dabei war es eindeutig Marion, seine Frau, mit der er seit neun Jahren verheiratet war und zwei Kinder hatte. Die deutliche Rundung ihres Bauches zeugte vom dritten Erdenbürger, der sich aufgemacht hatte, seine Familie zu verstärken. In Wolfs Gehirnwindungen entzündeten unzählige Neuronen ein Feuerwerk aus elektrischen und biochemischen Impulsen, die in ihrer Gesamtzahl eine Reihe von Daten, Bildern und Gerüchen in seinem Bewusstsein entstehen ließen.
Ein Teil seines Unterbewusstseins hatte anscheinend genug von Wolfs Hilflosigkeit und ließ ihn mit aller Deutlichkeit seiner selbst bewusst werden.
Er war Wolf Krüger, fünfunddreißig Jahre alt, Polizeibeamter, Kriminaloberkommissar um genau zu sein, sogar einer der erfolgreichen Sorte, verheiratet, zwei Kinder im Alter von acht und sechs Jahren und einem Nachzügler in der Entstehung. Wie es sich gehört, hatte er ein Eigenheim für sich und die seinen gebaut und könnte sich, was die zu erreichenden Lebensziele anbelangte, fast schon auf sein Altenteil verlegen. Ihr Zuhause lag in Nettersheim, einem kleinen, dank guter Straßen- und Bahnanbindung stetig anwachsenden Ort in der Eifel.
»Was ist los mit dir? Du siehst überhaupt nicht gut aus.« Diesmal klang sie schon ernsthaft besorgt. Marion war es nicht gewohnt, dass ihr Mann so befangen vom Dienst nach Hause kam. Bisher hatte er es immer geschafft, die oft genug negativen, mitunter sogar grausigen Eindrücke, denen er in seiner Arbeit bei der Kripo Euskirchen ausgesetzt war, auf dem Weg nach Hause abzulegen. Nur einmal, als dieser Verrückte sich im Gerichtssaal des Amtsgerichtes in Euskirchen in die Luft gesprengt hatte, stand er noch unter Schock, als er zu Hause ankam.
»Ist schon okay«, murmelte Wolf und schob sich an Marion vorbei in den Flur. »Es war nur ein … ein ziemlich stressiger Tag.«
Marion spürte instinktiv, dass da etwas Besonderes vorgefallen sein musste. Normalerweise würde sie jetzt nachfragen, ihm Gelegenheit geben sich auszusprechen, aber im Moment war sie selbst im Stress. Für den nächsten Tag war eine große Party angesagt. Wolf wollte seinen Fünfunddreißigsten feiern, ganz groß, mit vielen Gästen, und die Vorbereitungen blieben wieder mal an ihr hängen.
»Hast du das Partybrot bestellt?«, fragte sie mit einem Unterton, der erkennen ließ, dass sie nicht damit rechnete, dass er diesen einfachen Auftrag erfüllt habe.
Wolf zuckte nur bedauernd mit den Schultern. »Ich ruf direkt beim Bäcker an, bis morgen kriegen die das noch hin«, war seine lapidare Antwort.
Marion war trotzdem verärgert. Wenn sie ihn nicht daran erinnert hätte, stünden sie morgen mit einem Haufen Gäste da und hätten nichts anzubieten. Und wer wäre mal wieder schuld? Die Hausfrau natürlich.
Oh, wie sie das hasste!
Wolf fühlte ebenfalls Ärger, der in seinen Eingeweiden wühlte wie ein Geschwür. Diese blöde Feierei, immer musste Marion alles perfekt ausgeklügelt und vorbereitet haben, nichts durfte dem Zufall überlassen werden. Und dann konnte er mal wieder den Laufburschen spielen. Meterweise Listen, dutzendweise Aufträge. Oh, wie er das hasste! Er hatte schon jetzt keine Lust mehr auf diese blöde Feier. Der Ärger hatte einen positiven Nebeneffekt, er ließ den Nebel in seinem Kopf verschwinden.
Drei Stunden später saß Wolf in seinem Arbeitszimmer, das er sich im Keller eingerichtet hatte. Die Sache mit dem Partybrot und einige andere anstehende Vorbereitungen für die morgige Feier hatte er erledigt und sich dann unter einem Vorwand hierher verzogen. Er wusste selbst nicht warum, aber oben hielt er es keine Sekunde länger aus. Selbst die Abend-Tobe-Zeit mit den Kindern wollte er heute nicht mitmachen. Dabei ließ er sich den Spaß, die Pänz noch mal so richtig aufzudrehen, nur sehr ungern entgehen.
Marion hatte ihn mit einem seltsamen Blick angeschaut, ihn aber dann doch ziehen lassen. Was er nicht wusste, war, dass er wieder den gleichen unheimlichen Ausdruck in den Augen hatte, wie bei seiner Ankunft heute Nachmittag. Er hatte weder ihr Frösteln noch den beunruhigten Klang ihrer Stimme registriert. Sie fühlte sich verunsichert, hilflos und wusste nicht, wie sie ihrem Mann helfen sollte, der plötzlich Lichtjahre von ihr entfernt zu sein schien. Daher ließ sie ihn gehen, in der Hoffnung, dass er sich entweder selbst fangen oder ihr später erzählen würde, was ihn bedrückte.
Wolf wiegte sich in seinem Drehstuhl hin und her und starrte unverwandt den mattschwarzen, toten Bildschirm seines Computers an. Der Nebel hatte sich wieder seiner bemächtigt und seine Gedanken bis zur Zeitlupe verlangsamt. Träge kam die graue Masse in seinem Kopf in Bewegung, aber nicht, um ihn in die Realität und seinen Frieden zu entlassen. Wie Wolken in einem Hurrikan ballte sich die Bewegung zu einem dichten Strudel zusammen und zog ihn in schwarze Tiefen. Wolf spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte, er hatte das Gefühl ins Bodenlose zu fallen. Dann tauchten die Bilder wieder auf:
Die Leiche, die er heute Morgen untersucht hatte. Ein Routinefall, wenn man bei einem Mord überhaupt von Routine reden durfte. Und ein Mordfall war es ganz eindeutig gewesen. Eine Leiche mit durchschnittener Kehle und herausgerissenem, angenagtem Herzen ließ wohl kaum auf Unfall oder Selbstmord schließen. Wolf hatte in den Jahren, die er als Polizeibeamter tätig war, schon einige Leichen gesehen, und eine ganze Menge waren noch übler zugerichtet gewesen als diese. Außerdem war er auf das, was ihn hier erwartet hatte, vorbereitet worden: Der Streifenpolizist, der die Leiche zuerst gefunden hatte, erstattete detailliert Bericht. Trotzdem traf es Wolf wie ein brutaler Faustschlag in den Solar Plexus, als er die Leiche und das, was der Täter mit ihr gemacht hatte, zu Gesicht bekam.
Das Opfer war polizeilich bekannt: »Yvonne Reger«, eine Prostituierte mit Referenzen, die ihre Kunden aus einem weiten Umland zu ihr anreisen ließen. Als sie noch gelebt hatte, besaß sie eine Ausstrahlung, die bei jedem Mann den Hormonspiegel in die Höhe schnellen ließ. Schade war nur, dass sie selbst ein Er gewesen war. So manch ein unbedarfter Kunde hatte da seine Überraschung erlebt. Außerdem hatte sie/er über ein derart vulgäres Mundwerk verfügt, dass es einem angst und bange werden konnte.
»Na ja, damit ist es jetzt wohl vorbei. Und das Mundwerk muss man wohl auch nicht extra totschlagen.«
Diese beiden Sätze hatte Wolf unbewusst vor sich hin gemurmelt. Sein Kollege Maximilian Peters, der neben ihm stand, kannte diese Art, im Angesicht des Wahnsinns aus reinem Selbstschutz mit leichtfertigen Sprüchen oder gar Witzen so etwas wie Normalität vorzugeben. Er reagierte nicht.
Wolf sah zu ihm hinüber, dem sonst hart gesottenen Kollegen, der jetzt blassgrün war wie ein Stück Schweizer Käse, das zu lange in der Sonne gelegen hat. Maximilian schluckte ununterbrochen.
Das war nicht normal, denn was den Zustand von Leichen anbelangte, hatten sie beide schon weitaus Schlimmeres gesehen.
Schließlich holte Wolf tief Luft und begann mit der Untersuchung.
Der Mord war hier geschehen, das belegten die Blutspuren und die Lage der Leiche. Der Täter hatte seinem Opfer die Kehle durchgeschnitten, tief genug, um die Stimmbänder zu durchtrennen, aber nicht so tief, dass Yvonne sofort tot gewesen wäre. Dann hatte er mit einem einzigen Schnitt den Brustkorb geöffnet und das noch schlagende Herz herausgerissen.
»Vielleicht sollte ich die Chirurgen der umliegenden Kliniken nach ihrem Alibi fragen, das war wirklich perfekte Maßarbeit«, überlegte Wolf
»Was mag in einem Menschen vorgehen, der mit ansehen muss, wie sein Mörder das eigene Herz verspeist?«
Yvonne war zu diesem Zeitpunkt so gut wie tot gewesen, aber das menschliche Gehirn lebt noch einige Sekunden weiter, selbst wenn man den Kopf abgetrennt hat. Daraus hatte man sich in Frankreich zu Zeiten der Guillotine einen grausigen Spaß gemacht und die Köpfe der Hingerichteten mit den rollenden Augen der gaffenden Menge hingehalten. Angesichts solcher Gedanken lief Wolf ein eisiger Schauer über den Rücken.
»Ich muss sofort damit aufhören, so einen Mist zu denken.« Mit großer Willensanstrengung konzentrierte er sich wieder auf die Untersuchung.
Gab es irgendwelche Spuren oder Hinweise? Jedes noch so kleine Detail konnte Bände sprechen. Wie zum Beispiel der wertvoll aussehende Dolch, mit fein gearbeitetem Griff aus dunkel poliertem Holz und fein ziselierter Schneide in Yvonnes linker Hand.
War das die Tatwaffe? Warum ließ der Mörder ein solch offensichtlich wertvolles Stück am Tatort liegen? Wolf stand ächzend auf, um sich das Bild von oben anzuschauen. Die ganze Anordnung vermittelte den Eindruck, sorgfältig präpariert worden zu sein. Es schien eine perfide Absicht dahinter zu stehen. Yvonnes Finger waren um den Griff des Dolches geschlossen. Dessen Spitze zeigte in gerader Linie zu ihrer rechter Hand, in der dunkelrot und blutig das Herz lag.
Ein Stillleben des Schreckens, wie ein Bild von Hieronymus Bosch. Hier war ein Psychopath am Werk gewesen, von dem, so befürchtete Wolf, sicher noch mehr zu hören und zu sehen sein würde. Das bedeutete Arbeit rund um die Uhr und nichts als Ärger.
Um sich das Bild genau einzuprägen, ging Wolf ein paar Schritte zurück. Auch wenn Maximilian, der sich in der Zwischenzeit erholt hatte, wie besessen fotografierte, ein Foto kann niemals den Eindruck ersetzen, den ein Fundort »live« vermittelt.
Langsam drehte er eine Runde um die Leiche, immer auf der Suche nach Auffälligkeiten. Psychopathen sind oft krankhaft anerkennungssüchtig und versuchen, so etwas wie eine Handschrift zu hinterlassen.
Als er sich in einer Höhe mit Yvonnes Kopf befand, traf sein Blick plötzlich ihre Augen. Bisher hatte er es vermieden, in ihre schreckensweiten Pupillen zu schauen. Jetzt war es zu spät. Die tief schwarzen Löcher, in die sich ihre einst lebendig blitzenden Pupillen verwandelt hatten, zogen ihn in einen grausamen Strudel und ließen kalte Nebel in seinem Kopf hochsteigen. Blitze zerrissen das trübe Grau in seinem Gehirn, und in ihrem grellen Licht sah er Yvonnes Tod, so wie sie selbst ihn erlebt hatte.
Und jetzt wusste Wolf, dass der Mörder schnell, sehr schnell gearbeitet hatte, schnell genug, um sie mit ansehen zu lassen, was er mit ihr anrichtete.
Witternd hob Grahn die Schnauze. Seine Nasenflügel zitterten unablässig, während die Lungenflügel Luft in kurzen, heftigen Schüben einströmen ließen. Unzählige Sensoren im Innern des Riechorgans analysierten auch noch die kleinsten chemischen Spurenelemente und sandten entsprechende Reize zum zentralen Nervensystem, wo sie innerhalb von Sekundenbruchteilen ausgewertet wurden. Der Körper des Wolfes, den Grahn zur Zeit übernommen hatte, verfügte über einen ungemein scharfen Geruchssinn. Dem brauchte er nur noch einen ganz speziellen Rezeptor hinzuzufügen. Dann konnte er jene Signale erkennen, die ihm anzeigten, ob die Beute auch für seine ganz persönlichen Bedürfnisse geeignet war. Grahn benötigte für sein Überleben keine Nahrung im materiellen Sinne, das überließ er lieber seinen Wirtskörpern.
Er lebte von etwas anderem, wesentlich Höherem.
Plötzlich zuckte es in den Augen des Wolfes und ein Schauer durchlief das dichte, schwarzgraue Fell. Da war etwas Neues, Beunruhigendes in der Luft. Etwas, das Grahns speziellen Rezeptor mit einer ungewohnten Intensität anschlagen ließ und ihn sofort in Aufregung versetzte. Beute! Seine Beute! Grahn spürte, dass dieses Neue seine Jagd auf ein ganz anderes Niveau heben würde.
Tief im Innern seines Wirtskörpers regte sich der Wolf. Er hatte das Gleiche bemerkt wie Grahn, nur dass seine Reaktion eine andere war. Im Gegensatz zu dem unheimlichen Wesen, das ihn besetzt hatte, wusste er, was sich hinter dem eigenartig fremden Geruch verbarg. Alles in seinem Bewusstsein schaltete um auf Angst und Abwehr, er wollte fliehen, aber Grahn ließ das nicht zu. Grahn spürte die Angst des Tieres, die wie Morgennebel aus den Tiefen seines Wolfsbewusstseins emporstieg, und sog sie ein wie ein Lebenselixier. Ja, das war die Nahrung, die ihn stärkte und seinen Geist wach hielt. Mühelos drängte er den Fluchtimpuls des Wolfs zurück und ließ das Tier die Schnauze in den Wind halten, um zu erkunden, aus welcher Richtung der verlockende Duft kam. Eine Weile stand er reglos auf seinem Aussichtspunkt, einem Felsen, der die weite, hügelige Landschaft überragte, dann schickte er ein Heulen in die klare Morgenluft und setzte sich mit federnden Schritten in Bewegung.
Die überall verstreut herumliegenden Felsenbrocken, Überreste der zurückweichenden Eismassen der letzten Eiszeit, boten dem Wolf gute Deckung, ohne ihn am Fortkommen zu hindern.
Es war, gemessen am Zeitalter der Erde, nur einen Wimpernschlag her, dass gewaltige Massen aus Eis und Schnee das Land kilometerdick bedeckt hatten. Jetzt neigte sich die Eiszeit dem Ende zu, die Gletscher zogen sich zurück bis zu den Polkappen und hinterließen lediglich einige vergleichsweise unbedeutende Ableger auf den Gipfeln der höchsten Berge. Dort, wo das Eis wich, eroberte sich das Leben seinen verloren gegangenen Raum sofort wieder zurück. Weit ausgedehnte Tundra-Landschaften entstanden, verwandelten sich in Prärie und Steppe, sobald der Frost auch den Boden aus seinen eisigen Klauen entließ. Wind und Vögel brachten Samenkörner und Früchte von Hecken und Bäumen, und bald erinnerten nur noch vereinzelte Findlinge und die besondere Form abgeschliffener Täler an die unvorstellbaren Gewalten, die hier jahrtausendelang gewütet hatten.
Den Pflanzen folgten die Tiere, hochspezialisierte Pflanzenfresser, und in deren Gefolge ihre Jäger, die Fleischfresser.
Irgendwann tauchte ein Wesen aus den Tiefen Afrikas auf, das gelernt hatte, sich auf seinen zwei Hinterextremitäten zu bewegen.
Die Geschwindigkeit und die Qualität der Reaktionen des Zweibeiners auf die immer wieder wechselnden Anforderungen seiner Umwelt übertrafen alles bisher Dagewesene bei weitem.
Wie feinster Sand, den ein Wüstensturm übers Land trägt, verbreitete sich die Gattung mit dem Namen Homo sapiens über die Kontinente und nistete sich in allen Nischen ein, die der Planet zu bieten hatte.
Bald schon begannen die ersten Tierarten auszusterben, das Mammut und der Riesenhirsch bildeten nur den Anfang einer langen Kette von Opfern der hominiden Erfolgsgeschichte. Der Zweibeiner weigerte sich immer mehr, sich den Gesetzen der Natur zu unterwerfen, wurde fremd und verbreitete Angst und Schrecken.
Der Preis, den er dafür bezahlen musste, war ein Gefühl der Verlorenheit, des Verlassenseins, das ihn manchmal in einsamen Nächten beschlich, eine Sehnsucht, die ihn auf die Suche schickte nach den Dingen hinter den Dingen und zahlreiche Riten und Religionen gebar.
Der Mensch war aufgebrochen und hatte das Paradies verlassen: Ein Experiment mit ungewissem Ausgang.
Grahn spürte die Gegenwart des neuen Wesens, bevor es die Augen seines Wirtskörpers sehen konnten. Eine Präsenz von ungeheurer Intensität. Vorsichtig, jeden Laut vermeidend, jede Deckung ausnutzend, pirschte er sich heran. Dann, endlich, konnte er es sehen. Der Anblick war jedoch enttäuschend. Das Wesen bewegte sich ungelenk auf zwei Beinen vorwärts. Eine unsinnige und mühsame Art der Fortbewegung, die dem Körper ständiges, hochkompliziertes Ausbalancieren abverlangte, damit er nicht umkippte. Außerdem hatte es weder Fangzähne noch Klauen. Selbst das Fell war bis auf einen unbedeutenden Rest, der den hoch aufragenden Kopf bedeckte, ausgefallen. Grahn verglich das Bild, das sich ihm bot, mit den Beutetieren, die er bislang gejagt hatte. Vermutlich ein scheuer, harmloser Pflanzenfresser. Ein Tier von der Art, die nur Flucht oder wehrlose Ergebung kannten, kaum fähig, Schmerz oder Angst in den Dimensionen zu empfinden, die Grahn zufrieden gestellt hätte. Die einzige Überlebensstrategie, die solche Wesen kannten, war, eine Unzahl an Jungtieren in die Welt zu setzen, damit wenigstens ein geringer Teil davon überleben, sich wiederum vermehren und die Art erhalten konnte. Und trotzdem war da diese Präsenz …
Grahn war irritiert, seine Erfahrung sagte ihm, dass der Zweibeiner harmlos sein musste. Er schien noch nicht einmal über besonders scharfe Sinne zu verfügen. Während Grahn unbemerkt näher schlich, schlenderte der Zweibeiner arglos über die Steppe und stocherte hin und wieder mit einem langen Stock im Boden herum. Das Bewusstsein des Wolfes wurde bei diesem Anblick unruhig und wand sich hin und her, sandte Signale von höchster Panik aus und versuchte, seinen Bezwinger abzuschütteln. Grahn unterdrückte diese Regungen mit aller ihm zur Verfügung stehenden Macht. Er würde schon herausfinden, was es mit diesem Wesen auf sich hatte. Bis aufs Äußerste angespannt, näherte er sich ihm so weit, dass er ihn mit einem Sprung erreichen konnte, dabei beobachtete er genau seine Reaktion. Der Zweibeiner hatte den Wolf offensichtlich noch immer nicht bemerkt.
Aus der Kehle des Wolfes drang ein tiefes, bedrohliches Knurren. Dann ließ Grahn das Tier einen gewaltigen Satz machen. Mitten im Sprung bemerkte er seinen fatalen Irrtum. Die Warnung des Wolfs war berechtigt gewesen, der Zweibeiner war gefährlicher, als er es geahnt hatte. Als hätte er nur auf ihn gewartet, wirbelte er blitzschnell in einer eleganten Bewegung herum und hielt dem Wolf den Stock entgegen, an dessen Ende eine tödliche Steinspitze befestigt war.
Bevor der Wolf starb, prägte sich Grahn das Aussehen dieses Wesens genau ein. Das war das erste und letzte Mal, dass er von einem Menschen überrumpelt worden war. Dann versank er im Strudel der Zeit, die für ihn nichts als eine weitere erfahrbare Dimension bedeutete. Wie ein Fisch in wirbelndem Wasser schwamm Grahn in den Jahrtausenden, bis er irgendwann in einem anderen späteren Zeitalter wieder ausgespuckt wurde. Grahn konnte nicht sterben, nicht auf diese Art. Er würde sich erneut auf die Jagd begeben; aber diesmal gab es für ihn nur noch eine Beute …
Ratlos betrachtete Wolf die wahllos über seinen Schreibtisch verstreuten Bilder. Er saß jetzt schon seit über einer Stunde vor den Aufnahmen, die Maximilian vom Tatort gemacht hatte.
Yvonnes letzter Fototermin. Wolfs gut geschulte Denkmaschine arbeitete auf Hochtouren, suchte Anhaltspunkte, erfasste, verglich, wertete aus, stellte Vermutungen auf, entwickelte Theorien und verwarf sie wieder. Eigentlich war es noch viel zu früh, derart in die Geschichte einzusteigen, er hatte noch viel zu wenige Anhaltspunkte. Natürlich waren sie ausgeschwärmt, hatten Yvonnes Bekanntschaften und Kolleginnen aufgesucht, das Milieu abgegrast – aber ohne Ergebnis. Yvonne, sonst nicht zu übersehen, war am Abend vor ihrem Tod plötzlich verschwunden, und niemand hatte etwas bemerkt. Dabei war man durchaus gewillt mitzuarbeiten. »Schaut zu, dass ihr das Schwein erwischt!«, hatte ihm Yvonnes beste Freundin unter Tränen zugezischt und Wolf heimlich eine Liste mit Yvonnes Stammkundschaft zugesteckt. Im Milieu war man aber nicht nur wütend. Angst machte sich breit und klebte an den Prostituierten wie zäher Schleim. Zur Zeit wusste niemand, ob es ein Einzelfall war, vielleicht eine schreckliche Form der Rache, oder ob jetzt in Euskirchen ein Psychopath vom Format eines »Hannibal Lektor« umging.
Die bekannte und bewährte Vorgehensweise, die vorgegebenen Fragen, das eingeübte Wechselspiel mit Maximilian, wenn einer der Befragten nicht so recht mit den gewünschten Informationen rausrücken wollte, hatten nach und nach für wohltuende Ruhe in Wolfs Denkvorgängen gesorgt.
Das war auch bitter nötig. Er hatte ein Wochenende hinter sich, das mehr Anstrengung als Erholung gebracht hatte. Die Geburtstagsfeier am Samstag zu seinem Fünfunddreißigsten war aus seiner Sicht die reinste Qual gewesen. Seit Freitagabend hatten ihn fürchterliche Kopfschmerzen geplagt, nachts war er von düsteren Albträumen heimgesucht worden, die ihn immer wieder aus dem Schlaf hatten hochfahren lassen, und sein Kopf war ein einziges Chaos gewesen. Er hatte keinen klaren Gedanken fassen können. Marion hatte ihn am Samstagnachmittag irgendwann regelrecht rausgeschmissen. Wenn er sowieso nichts auf die Reihe kriegen würde, könnte er ihr wenigstens aus dem Weg gehen.
Wolf war heilfroh gewesen, als die Feier endlich zu Ende war und er sich ins Bett legen konnte, auch auf die Gefahr hin, dass mit dem Schlaf auch die Albträume kommen würden.
Maximilian war scheinbar der Einzige, der bemerkte, wie es um ihn stand. Als Wolf am Montagmorgen in ihr gemeinsames Büro kam, hatte sein Kollege ihn nur kurz angesehen, war dann aufgestanden und hatte ihn sanft am Arm gepackt. »Komm, wir machen einen kleinen Spaziergang, das bringt dich auf andere Gedanken.«
Sein Kollege war ungewöhnlich ausgeglichen gewesen, er hatte sich offensichtlich schneller erholen können als er selbst.
Am Dienstag war Wolf dann schon wieder ganz der Alte.
Heute Morgen, einen Tag später, war ihm bei seiner Ankunft im Büro ein brauner Umschlag aufgefallen, den jemand mit seinem Namen versehen hatte. Er hatte seit gestern ungeöffnet auf seinem Schreibtisch gelegen.
Zögernd griff er nach einem Brieföffner und trennte den Umschlag an der Seite auf.
Die Reihe Fotos, die daraufhin auf den Tisch fiel, verteilte sich wie zähflüssiger Schleim über die Schreibunterlage.
Wolf wusste sofort, um was es sich handelte. Es waren die Fotos von Yvonnes Fundort. Dabei fiel ihm auf, dass er sich die restlichen Beweismittel noch nicht einmal angeschaut hatte. Sie waren in einer grauen Plastikkiste aufbewahrt, die unberührt auf einem Nebentisch stand. Das war seltsam, er konnte sich nicht daran erinnern, sie angefordert zu haben.
Dann nahmen ihn die Fotos in Beschlag. Und jetzt, nach einer guten Stunde, war er keinen Schritt weitergekommen, außerdem setzten schon wieder diese Kopfschmerzen ein.
Maximilian hatte heute einen »wichtigen Termin«, wie er sich ausdrückte, und früher Schluss gemacht, daher war Wolf allein im Büro. Niemand konnte ihn von dem ablenken, was sich hinter seinen im Schmerz zugekniffenen Augenlidern tat.
Wolf meinte, düstere Bilder zu erkennen, aber sie wurden viel zu kurz eingeblendet, als dass er Genaueres wahrnehmen konnte. Gequält schüttelte er den Kopf. Es hatte keinen Zweck, er sollte besser aufhören und nach Hause gehen.
Mit ein paar schnellen Bewegungen raffte er die Bilder zusammen und wollte sie gerade in den Umschlag zurückstecken, als sein Blick auf das oberste Foto fiel. Es zeigte Yvonnes Hand mit dem Dolch, den ihr Mörder dort hineingelegt hatte.
Hatten sie darauf eigentlich irgendwelche Fingerabdrücke gefunden?