1

Anello dei Castelli

Gehzeit 4.20 h

C7

Auf dem Burgenweg vor den Toren von Florenz

Der Rundweg im Cintoia-Tal macht mit zwei mittelalterlichen Burgdörfern bekannt. Ausgangspunkt ist das Kastell von Mugnana, gegenüber davon thront auf der anderen Talseite das Castello di Sezzate. Schade ist nur, dass beide Burgen nicht für Besucher offen stehen. Zu Entdeckungen lädt dagegen der Weiler Castello di Cintoia ein. Wildromantisch gibt sich die Strecke am Sezzate-Fluss, an dem sich kleine Wasserfälle in ausgewaschene Gumpen stürzen.

Ausgangspunkt: Castello di Mugnana, 290 m. Von Florenz kommend fährt man auf der SP 222 nach Süden und biegt kurz nach Strada in Chianti in die SP 66 in Richtung »Panca/Mugnana« ab. Nach gut 3 km auf der Strada Provinciale wird an der Via Mugnana eine Bushaltestelle passiert (keine für Wanderer geeignete Verbindung), knapp 200 m weiter kann man gegenüber dem Burgeingang parken. Höhenunterschied: Jeweils 600 m im An- und Abstieg. Anforderungen: Anspruchsvolle Route mit teils steilen An- und Abstiegen auf stellenweise stark erodierten Forstwegen, schmalen Pfaden und kurzen Abschnitten auf Teerstraßen. Der Rundweg ist relativ gut mit rot-weißen Wegzeichen markiert, viele Abzweigungen verlangen dennoch Aufmerksamkeit. Wanderstöcke sind empfehlenswert. Einkehr: Sehr gute Pizzeria Il Cielo in La Panca (Mo und Di Ruhetag). Trattoria Le Cernacchie in La Panca.

Vom Parkplatz vor dem Eingangsportal des Castello di Mugnana (1) folgen wir der Straße leicht aufwärts zu einer knapp 100 m entfernten Gabelung, an der der ausgeschilderte Rundweg beginnt; auf der gegenüberliegenden Talseite erblicken wir das Castello di Sezzate, das auf dem Rückweg der Wanderung passiert wird. Entgegen dem Uhrzeigersinn gehen wir zunächst auf der SP 66 in Richtung »La Panca« und biegen nach knapp 5 Minuten rechts in einen aufwärts führenden Waldweg ein (Wanderweg 18). An einer Gabelung nach 150 m geht es links weiter aufwärts, 15 m danach halten wir uns rechts. Während des heftigen Anstiegs zu einer Kreuzung auf einem Sattel wird ein rechts abgehender Pfad ignoriert. Von dem Sattel gehen wir geradewegs auf dem ausgewaschenen und steinigen Waldweg gut 3 Minuten weiter und biegen dann vor der Rechtskehre links in einen Pfad ab (Wegzeichen auf umgestürztem Baum). An der Kreuzung ein paar Minuten später folgen wir dem Pfad rechts bergan und halten uns nach 75 m links. Der Pfad mündet in einen Forstweg, wir folgen ihm geradeaus und haben, nachdem sich der Wald lichtet, erstmals einen freien Blick auf den Hügelzug auf der anderen Talseite, auf dem unser Rückweg verlaufen wird. Kurz darauf achten wir auf einen Stein mit rot-weißem Wegzeichen und erreichen auf einem kleinen Umweg rechts auf grasigem Weg die Casa Monte (2, 615 m). An der auf dem Höhenrücken platzierten Hausruine liegt der Anstieg nun hinter uns. Der grasige Weg bringt uns nach gut 100 m wieder auf den Hauptweg, auf dem wieder durch Wald abwärts gewandert wird. Ein ausgeschilderter Abzweig nach »San Giusta« wird passiert, 15 Minuten später kommen wir zur Casa di Venagrossa (3, 582 m), die etwas unterhalb des Wegs aussichtsreich am Hang liegt. Von der Casa bringt uns ein geschotterter Fahrweg nach La Panca (4). Wir wandern auf direktem Weg durch den Ort zur Hauptstraße SP 66 hinab und überqueren sie. Rechts von der Kreuzung ist in 50 m die Pizzeria Il Cielo. Die Durchgangsstraße wird geradeaus gequert. Auf dem anfangs geteerten Fahrweg bietet sich nach knapp 10 Minuten rechts ein Abstecher zur Pieve di San Pietro (5) an. Die Baugeschichte der wegen Einsturzgefahr geschlossenen Kirche reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück. Nach dem Abstecher (hin und zurück 15 Minuten) folgen wir dem Hauptweg nun am nördlichen Talhang entlang. Dieser wird nach einigen Minuten in einer Rechtskehre geradeaus in einen felsigen Karrenweg in Richtung »Castello/Mugnana« verlassen. Es geht nochmals ein Stück steil aufwärts und dann an der Gabelung links haltend auf reizvollem Waldpfad bald ebenso steil nach Castello di Cintoia (6, 399 m) hinab. Kurz vor dem Ort gehen wir scharf rechts. Der Weiler macht durch schmucke Bruchsteinhäuser, viele Kübelpflanzen vor den Haustüren und Walnuss- und Feigenbäume in den winzigen Vorgärten auf sich aufmerksam. Von Castello bringt uns eine Teerstraße zu einer Brücke im Talgrund. Vor der Brücke weist ein Wegzeichen nach rechts. Wir gehen den Schotterweg bergauf und halten uns an der ersten Gabelung links. Mit herrlichem Blick nach Cintoia führt der Weg unterhalb zweier Häuser vorbei. Nach Querung des Bächleins gehen wir geradeaus hoch und wandern links haltend auf schmalem Pfad durchs Dickicht. Nach einer Furt erreichen wir den reizvoll am Sezzate gelegenen Mulino Cintoia (7, 298 m). An der Mühle, heute eine Bed-and-Breakfast-Pension, beginnt ein am Flussufer entlangführender Pfad. Man hält sich auf dem alten Pflasterweg zweimal rechts und quert dann auf einer Bogenbrücke den Fluss. Kurz darauf führt der Weg an des Ruine der Mulino Rio Sezzate vorbei. Die ehemals stolze Wassermühle ist fast vollständig von der Vegetation überwuchert. Auf einer kleinen Brücke geht es über einen Nebenarm des Sezzate. Auf weiterhin reizvollem Pfad wird dann zur Villa Filicaia aufgestiegen, von der uns ein breiter Weg schließlich zum in beherrschender Lage über dem Fluss gelegenen Castello di Sezzate (8) bringt. Wie auch jene von Mugnana ist die Sezzate-Burg nicht zugänglich. Auf der anderen Talseite thront das Castello di Mugnana. Um wieder dorthin zurückzukommen, muss nochmals ins Tal ab- und wieder aufgestiegen werden. Der Weiterweg ist nicht auf Anhieb ersichtlich. Vor einem Nebengebäude der Sezzate-Burg weist ein Schild an einem Gitterzaun auf Privatbesitz hin. Etwa 6 m vor dem Zaun folgen wir links an einer Holzschranke einem Feldweg durch einen Olivenhain abwärts. Nach gut 100 m geht es auf etwas verwachsenem Pfad in den Talgrund hinab. Auf dem Grasweg im Tal können wir uns leicht an zwei mit Efeu berankten Steinhäusern (vermutlich eine weitere Wassermühle) orientieren, an denen Wanderschilder stehen. Von dort wird nochmals auf einer Bogenbrücke der Fluss gequert. Ein steiler Schlussanstieg bringt uns schließlich zum Castello di Mugnana (1) hinauf. Vor dem Wehrturm der Burg erreichen wir links haltend einen Schotterweg, auf dem wir dann rechts in wenigen Schritten wieder zur SP 66 und zum Parkplatz zurückkommen.

Von der Mulino Cintoia führt ein wildromantischer Pfad am früheren Mühlenbach entlang.
Die historische Bogenbrücke über den Sezzate-Fluss.
Trutzig erheben sich die Mauern des Castello di Sezzate über dem Cintoia-Tal.

2

Badia a Passignano

Gehzeit 2.30 h

7

Beschauliche Runde durch Weinberge und mediterranes Buschland

Ein paar Kilometer südöstlich von Florenz liegt inmitten von Weinbergen das mittelalterliche Kloster Passignano. Weithin sichtbar beherrscht der von Zinnen gekrönte Campanile die Landschaft. Die ehemalige Benediktinerabtei, im Mittelalter eines der einflussreichsten Klöster Italiens, ist heute Sitz eines renommierten Weinguts und Ausgangspunkt für eine reizvolle Wanderung durch die Weinregion.

Ausgangspunkt: Badia a Passignano, 345 m. Von der Autobahn Firenze – Siena fährt man ab der Ausfahrt Tavarnelle nach Sambuca und folgt von dort der Ausschilderung zum Kloster. Höhenunterschied: Jeweils 310 m im An- und Abstieg. Anforderungen: Zu Beginn und am Ende der Runde kurze Abschnitte auf Teerstraßen. Das Sträßchen zum Kloster ist unter der Woche nur schwach befahren, an Wochenenden herrscht mitunter reger Ausflugsverkehr. Einkehr: Unterwegs keine Möglichkeit. Am Ausgangspunkt L’Antica Scuderia, Di geschlossen; gehobene Küche in der Bottega Badia a Passignano (So Ruhetag). Sehr schön sitzt man in der Bar di Vino, tgl. ab 11 Uhr. Tipp: Besichtigung der Klosterkirche und der Weinkeller auf Anfrage (Tel. +39 055 8071278, www.osteriadipassignano.com).

Am Parkplatz gut 100 m oberhalb des ehemaligen Klosters Badia a Passignano (1) folgen wir dem Sträßchen in Richtung »Poggio a Sole/San Brizzi«. Nach dem Zypressenwäldchen des Klosters ergibt sich sogleich ein wunderbarer Ausblick auf die Weinberge. Das Sträßchen mündet in eine Schotterstraße und läuft in den Talgrund des Botro di Rimaggio hinab. Der Fahrweg ist nun wieder asphaltiert und zieht durch ein Waldstück ziemlich steil die andere Talseite hinauf. An einer großen T-Kreuzung gehen wir auf dem Schotterweg nach rechts Richtung San Brizzi und halten uns nach 150 m an einer Gabelung links. Am Podere Camposole lichtet sich der Wald und wir genießen die Aussicht auf die von einem immergrünen Vegetationsteppich überzogenen Hügel der Monti Chianti. Vor dem Agriturismo-Landgut San Brizzi (2) halten wir uns leicht rechts und an der Gabelung 75 m darauf scharf rechts abwärts. Der geschotterte Weg zieht an einer Steinmauer entlang und splittet sich an einer Holzhütte in drei Wege auf. Wir gehen geradeaus auf dem mittleren Weg weiter. Etwa 10 Minuten nach San Brizzi wird eine Stromtrasse unterquert und ein links zu einem Gehöft abgehender Weg passiert. Immer auf dem Hauptweg bleibend treffen wir nach weiteren knapp 10 Minuten an einer T-Kreuzung auf einen Fahrweg, dem wir rechts folgen. An einem Wegdreieck mit einer Bauminsel in der Mitte weist ein Schild geradeaus in Richtung »Mulino dell’Abate«. Eine Viertelstunde darauf läuft der Weg vor einem Metalltor links nun etwas steiler talwärts. Im Talgrund des Torrente Pesa treffen wir auf einen ungeteerten Fahrweg, wir wenden uns nach rechts und wandern oberhalb der dicht bewachsenen Flussaue weiter. Hinter einer dichten Hecke verbirgt sich der Mulino dell’Abate (3) vor neugierigen Blicken. Kurz nach einer Kapelle (4) passieren wir einen rechts abgehenden Waldweg. 2 Minuten danach wird auf einer Brücke ein Nebenfluss des Torrente Pesa gequert und 20 m weiter an einer Zypressengruppe ein kleiner Parkplatz erreicht. Hier gehen wir rechts einen Weg hoch, der sich sogleich verzweigt. Wir steigen links auf dem Privatweg zum hübschen Natursteinhaus Casa Gazzolina (5) auf. Der nun teils grasige Muliweg zeigt stellenweise noch ein altes Pflaster und läuft weiter durch schattigen Buschwald, wobei wir uns an Abzweigungen immer geradeaus halten. Gut 10 Minuten nach der Casa Gazzolina gehen wir an einer V-förmigen Verzweigung links und erreichen 5 Minuten darauf eine etwas unübersichtliche Lichtung, von der etliche Pfade und Wege abgehen. Wir halten leicht rechts abwärts und kommen nach gut 100 m zu einem Bildstock, an dem wir links nach weiteren 100 m auf die Zufahrtsstraße (6) zum Kloster treffen. Auf dem Sträßchen wandern wir rechts durch Weinberge und Olivenhaine zur Badia a Passignano (1) und zum Parkplatz zurück.

Ein paar Kilometer südöstlich von Florenz liegt inmitten von Weinbergen das mittelalterliche Kloster Passignano. Weithin sichtbar beherrscht der von Zinnen gekrönte Campanile die Landschaft.

3

Von Volpaia auf den Monte San Michele, 892 m

Gehzeit 3.45 h

C

Auf den höchsten Hügel der Monti Chianti

Das Bergdorf Volpaia ist wegen des luftigen Klimas und auch der guten Restaurants ein viel besuchter Ausflugsort. Von dem renommierten Winzerort mit altem Kastell führt die Wanderung über den höchsten Gipfel der Monti Chianti. Auch wenn das ganz große Gipfelpanorama fehlt, ist es eine lohnende Runde durch stille Wälder.

Ausgangspunkt: Volpaia, 617 m, Parkplatz am Ortseingang unterhalb der Kirche. Von Siena fährt man zunächst auf der SP 222 über Castellina in Chianti bzw. auf der SP 408 über Gaiole ins 35 km entfernte Radda, folgt dann von dort der SP 2 (mit Abk. »bis«) in Richtung »Lucarelli/Greve« und biegt nach etwa 1,5 km nach Volpaia ab. Höhenunterschied: Jeweils 470 m im An- und Abstieg. Anforderungen: Die meist schattige Wanderung verläuft überwiegend auf breiten Forstwegen und ist trotz der beachtlichen Höhenmeter nie unangenehm steil. Gute Wanderschuhe sind angebracht, da auf einem 300 m langen Wegstück mitunter tiefe Pfützen zu umgehen sind. Bis Badiaccia ist der Weg rot-weiß markiert. Nach starken Regenfällen ist die Tour nicht zu empfehlen. Einkehr: Bar in der Villa San Michele; Osteria in Badiaccia Montemuro. In Volpaia empfiehlt sich die toskanische Küche von La Bottega direkt am Kirchplatz (Tel. +39 0577 735602, www.​labottegadivolpaia.it; 12–15 Uhr, Di Ruhetag); hier außerdem die Osteria Volpaia (Mi geschl.) und die Bar Ucci (Mo geschl.). Kombi-Tipp: Mit genügend Kondition kann Tour 4 angeschlossen werden.

Vom Parkplatz in Volpaia (1) steigen wir zunächst zur Kirche auf und folgen dort dem mit »Panzano« ausgeschilderten Sträßchen (Via dei Poggi) leicht bergan. Am Ortsausgang geht das Sträßchen in einen Schotterweg über. Über Weinberge hinweg haben wir sogleich ein weites Panorama nach Süden auf den Monte Amiata. Der von Zypressen gesäumte Fahrweg läuft in ein Wäldchen hinein und gibt nach einer Viertelstunde erstmals die Aussicht auf die beiden Sendemasten auf dem Monte San Michele frei. Nach gut 25 Minuten zweigt an einem Müllcontainer eine Straße nach Bivio La Locanda (2) ab. 25 m davor gehen wir rechts in einen schattigen Waldpfad hinein, der nach gut 10 Minuten in eine Piste mündet. Wir wenden uns nach rechts leicht bergab und finden kurz darauf das erste rot-weiße Wegzeichen. An der nächsten Verzweigung bleiben wir links haltend auf dem stellenweise stark beanspruchten Hauptweg. Auf einer Strecke von ca. 300 m gilt es tiefe Fahrrinnen von Fahrzeugen geschickt zu umgehen. An einer weiteren Gabelung hält rechts ein Weg direkt auf die Sendemasten zu, wir gehen hier jedoch geradeaus. An einer großen ausgeschilderten Kreuzung 8 Minuten später folgen wir dem Weg rechts leicht aufwärts (links geht es nach Lamole). Ein kurzer Anstieg führt nahe am Poggio Sereno (3) vorbei. Wir halten uns weiter geradeaus und lassen 5 Minuten darauf auch den ausgewaschenen, rechts abgehenden Weg unbeachtet. An einem Unterstand wird eine große fünfarmige Wegspinne erreicht. Wir ignorieren die Beschilderung und folgen der rot-weißen Markierung in Richtung San Michele geradeaus auf weiterhin breitem Weg durch ein dunkles Waldstück zu einer 5 Minuten entfernten Gabelung. Rechts geht es zum Monte San Michele, wir machen zunächst links einen Abstecher zur wenige Minuten entfernten Villa San Michele (4). Das Ausflugslokal ist vor allem an Wochenenden eine beliebte Sommerfrische der Toskaner, von der großen Liegewiese eröffnet sich zudem eine wunderbare Aussicht ins Chianti. Zurück an der erwähnten Gabelung steigen wir nun links zum Monte San Michele (5) auf. An dem Picknickplatz gut 50 m weiter gehen wir rechts, dann links den geschotterten Weg zum Gipfel (892 m) hinauf. An den Sendemasten ist sozusagen das »Dach des Chianti« erklommen, Wald versperrt allerdings die Aussicht. Von der neben den riesigen Masten etwas verloren wirkenden Gipfelsäule führt der Weg nun rechts neben einem Häuschen vorbei und splittet sich dahinter auf. Wir halten geradeaus (dritter Weg von rechts) auf einen knapp 200 m entfernten Wegweiser zu, an dem wir links in einen schmalen Waldpfad in Richtung »Badiaccia« abbiegen. Dieser läuft durch einen hochstämmigen Nadelwald bald relativ steil abwärts und mündet auf eine Forstpiste. Wir wandern auf dieser links zum Pass Valico del Morellino (6, 747 m) an der SP 68/72 hinab. Die Passhöhe markiert zugleich die Provinzgrenze zwischen Florenz und Arezzo. Rechts gehend bringt uns die Landstraße zur Ortszufahrt von Badiaccia Montemuro (7). Auf ihr kommen wir zur kleinen Piazza mit ehemaliger Klosterkirche. Rechts haltend treffen wir am Ortsausgang auf einen Schotterweg. Gut 100 m danach zweigen wir vor einem Haus rechts in einen Weg ab. Nach zwei kurzen Gegenanstiegen gehen wir knapp 10 Minuten nach dem Haus an der Gabelung links und 100 m darauf ebenfalls links abwärts. Es geht dann nochmals kurz kräftig aufwärts, bis der Weg steil und bald steinig abfällt und links zu den Ruinen von Dogole (8) führt. Wir wandern rechts an den überwucherten Mauerresten vorbei. Etwa 3 Minuten nach den verfallenen Häusern verzweigt sich der Weg. Wir gehen nicht links abwärts, sondern geradeaus ein kurzes Stück bergan. Nach einigem Auf und Ab auf ruppigem Waldweg passieren wir 7 Minuten darauf einen Rechtsabzweig. Zwei schmale Bachtäler werden gequert. Nach dem zweiten führt der Weg steil aufwärts und trifft auf einen Querweg. Auf diesem wird links aufgestiegen. Wir sind mittlerweile auf einem breiten Fahrweg, auf dem einige Minuten später die Casa Lusignano (9) erreicht wird. Wir lassen die Gebäude links liegen, halten uns 200 m nach dem großen Anwesen links und kommen sogleich an einem Fischteich und einer Kapelle vorbei. Der Fahrweg bringt uns zur Teerstraße am Ortseingang von Volpaia (1), auf der wir rechts hinauf zum Parkplatz kommen.

Die Villa San Michele ist eine gute Einkehrmöglichkeit.
Der schon vor Jahrzehnten aufgegebene Weiler wird zunehmend von der Vegetation in Besitz genommen.

4

Von Volpaia nach Castelvecchi

Gehzeit 2.00 h

C7

Zu einem Burgdorf über Weinbergen

Die reizvolle Wanderung führt von dem Winzerort Volpaia zum von Weinbergen gerahmten ehemaligen Burgdorf Castelvecchi. Für Ruhe suchende Gäste bietet dort eine von einem lauschigen Park umgebene Fattoria rustikale Zimmer an. Richten Sie es möglichst so ein, dass Sie um die Mittagszeit wieder in Volpaia zurück sind, wenn das beliebte Ausflugslokal La Bottega geöffnet hat.

Ausgangspunkt: Volpaia, 617 m, Parkplatz am Ortseingang unterhalb der Kirche. Von Siena fährt man auf der SP 222 über Castellina in Chianti bzw. auf der SP 408 über Gaiole ins 35 km entfernte Radda, folgt von dort der SP 2 (mit Abk. »bis«) in Richtung »Lucarelli/Greve« und biegt nach etwa 1,5 km nach Volpaia ab. Höhenunterschied: Jeweils 300 m im An- und Abstieg. Anforderungen: Überwiegend auf Karrenwegen und für eine kurze Passage auf stellenweise verwachsenem Pfad; es empfehlen sich lange Hosen. Mit kräftigem Schlussanstieg. Einkehr: Restaurant der Fattoria Castelvecchi mit Weinprobierstand an der Straße; in Volpaia die gleichnamige Osteria, Bar Ucci und das empfehlenswerte Terrassenlokal La Bottega (siehe Tour 3).

Vom Parkplatz in Volpaia (1) steigen wir zum Kirchplatz auf und folgen dort links vom Wehrturm des ehemaligen Kastells der Via Castellana. An einem kleinen Platz 25 m danach mit einer zweiten Kirche gehen wir am Brunnen vorbei abwärts. Rechts neben der Kirche beginnt ein steiniger Karrenweg, der leicht abwärtsläuft. Wir bleiben knapp 10 Minuten auf dem Hauptweg, bis wir einen Wegstein erreichen. Hier gehen wir links abwärts. Der reizvolle Weg bringt uns in das mit verschwenderischem Grün gesegnete Bachtal des Botro del Fagiolaro (2). Wir queren das Bachbett und steigen auf der anderen Seite kräftig durch lichten Buschwald auf. An der Gabelung nehmen wir den rechts aufwärts führenden, von Zypressen gesäumten Weg. Sobald das Gestrüpp den Blick freigibt, haben wir eine schöne Sicht auf Volpaia und kurz darauf das ganz große Panorama auf Radda und weit im Süden den Monte Amiata. Am Ende eines Weinbergs gehen wir scharf rechts zur in aussichtsreicher Alleinlage platzierten Villamonte (3). An einem mit Schilfmatten beschatteten Parkplatz kurz nach der Villa zweigen wir links in einen Karrenweg ab (Schild »Castelvecchi«). Auf einer gerodeten Lichtung halten wir leicht rechts. Der stellenweise stark verwachsene Weg verengt sich zu einem Pfad, quert einen im Sommer trockenen Bachlauf und schwenkt nach diesem scharf nach links. Der reizvolle Pfad läuft in leichtem Auf und Ab durch einen lichten Eichenwald mit Ginster und Zistrosen am Wegrand und gibt schließlich den Blick auf Castelvecchi frei. Kurz darauf mündet der Pfad vor einem Weinberg in einen Fahrweg, wir folgen diesem rechts. Der geschotterte Weg zieht in einem weiten Linksbogen nach Castelvecchi hinüber und trifft an einem Bildstock auf ein Teersträßchen, das uns links in das ehemalige Burgdorf bringt. 75 m nach dem Bildstock erreichen wir rechts haltend auf einem ungeteerten Fahrweg die kleine Piazza von Castelvecchi (4), an der sich die Rezeption des Agriturismo-Borgo Fattoria Castelvecchi und ein zugehöriges Restaurant befinden. Zurück auf der Straße wandern wir auf dieser rechts nun eine Viertelstunde abwärts zur Pieve di Santa Maria Novella (5). Die auf das 12. Jahrhundert zurückgehende und seither mehrfach umgebaute Kirche ist in der Regel verschlossen, doch der gepflegte Rasen davor lädt zu einem Picknick ein. Direkt gegenüber der Kirche setzt sich der Wanderweg auf anfangs grasigem Pfad fort. Auf einer Brücke (6, 427 m) geht es wieder über den Botro del Fagiolaro. 3 Minuten später kommen wir an einem links steil aufwärtsführenden Weg vorbei. Weiter geradeaus die Höhe haltend wird ein Zufahrtsweg des Weinbergs gekreuzt. 3 Minuten später treffen wir an einer T-Kreuzung auf Richtungsangaben auf einem Stein. Wir steigen links in Richtung »Volpaia« auf breitem Schotterweg bald steil auf, kommen an ein paar Häusern vorbei und gehen an den folgenden Abzweigungen immer auf dem Hauptweg in Richtung Volpaia, das letzte Stück auf einem malerischen Zypressenweg, doch ziemlich steil. Oben am Kirchplatz von Volpaia (1) warten bereits die guten Restaurants La Bottega und Osteria Volpaia.

Bruchsteinhäuser im mittelalterlichen Winzerort, der Ausgangspunkt unserer Tour ist.
Im Hof der Fattoria zeugen Mühlsteine vom einstigen Ölmühlenbetrieb. Heute werden hier rustikale Ferienwohnungen vermietet und Wein produziert.

5

Rund um Radda in Chianti

Gehzeit 2.00 h

8C7

Durch das Kernland des Gallo Nero

Das hübsche Weinstädtchen Radda liegt aussichtsreich auf einem Hügel im Kernland des Chianti. Seit mehr als einem halben Jahrtausend residiert hier der berühmte Winzerverein Lega del Chianti, der mit seinem pfiffigen Qualitätssiegel, einem schwarzen Hahn, von hier den Weltmarkt eroberte. Eine kurzweilige Rundwanderung durch Weinberge und lichte Macchia.

Ausgangspunkt: Radda in Chianti, Piazza 4 Novembre, 503 m. Von Siena bzw. Florenz fährt man auf der SR 222 bis Castellina in Chianti und folgt von dort der SR 429 nach Radda. Von Siena kommend biegt man am Ortseingang an der Apotheke auf die Piazza 4 Novembre ab, kostenlose Parkmöglichkeit in dem Sträßchen gleich rechts am Obelisken vorbei. Buslinie Siena – Radda, wird wochentags dreimal täglich bedient (www.tiemmespa.it). Höhenunterschied: Jeweils 260 m im An- und Abstieg. Anforderungen: Die ersten 20 Minuten auf mitunter stark befahrener Landstraße (am besten schon früh morgens, an einem Sonntag, aufbrechen), ansonsten angenehme Wald- und Schotterwege. Einkehr: Trattoria in La Villa; etliche Bars und Lokale in Radda.

Von der Piazza 4 Novembre in Radda (1) folgen wir zunächst eine Viertelstunde der Straße in Richtung »Greve/Gaiole«. Am Kreisverkehr unterhalb einer Brücke halten wir uns weiter in Richtung Gaiole. Kurz nach einer Tankstelle biegen wir an der Trattoria Albergo La Villa (2) rechts in ein mit »Canvalle« ausgeschildertes Sträßchen ein. Dieses verläuft durch Weinberge kurz abwärts in ein Tal und dann steil bergan zur Torre di Canvalle (3, 438 m) hinauf. Nach dem Wohnturm verlassen wir in einer Rechtskurve die Teerstraße und wandern auf einem Pfad durch lichten Buschwald bergan. An einer Zypressengruppe verlassen wir den Schotterweg geradeaus in einen Waldweg (Wegzeichen Nr. 68). An weiteren Zypressen queren wir eine Kreuzung, an der sich ein Holzkreuz befindet, und wandern auf einem von lichtem Buschwald überzogenen Höhenrücken, der immer wieder schöne Ausblicke auf Radda freigibt. Im Frühsommer liegt der süßliche Duft von Ginster in der Luft. 10 Minuten nach der Kreuzung passieren wir einen rechts abgehenden Schotterweg, 5 Minuten darauf treffen wir auf einen quer verlaufenden Fahrweg. Wir folgen ihm rechts und passieren kurz darauf einen zum Podere Valimaggio (4, 445 m) führenden Privatweg. Der Schotterweg läuft in das Tal des Fosso dei Frati (5) hinab. Auf einer Brücke wird der schmale Fluss gequert, danach treffen wir auf eine Landstraße. Wir wenden uns auf ihr rechts aufwärts, passieren nach 200 m einen Abzweig nach »La Sala« und verlassen 50 m darauf die Landstraße rechts in einen schmalen Weg. Dieser zieht das Frati-Tal hoch, mehrere links abgehende Wege bleiben unbeachtet. An einer Gabelung (6) geht links ein Privatweg nach Il Duro ab, wir gehen hier rechts in Richtung »La Spugna« und halten uns kurz darauf vor einer Brücke links. Der steile Schotterweg schwenkt nach rechts und steigt zu einem kleinen Gehöft an (Haus Nr. 107), kurz darauf geht der Weg in ein Sträßchen über. An der Chiesa di Santa Maria (7) oberhalb eines Sportplatzes folgen wir der Straße nach links. Diese trifft in Höhe der Bushaltestelle auf die Hauptstraße in Radda (1), auf der man rechts wieder zur Piazza 4 Novembre zurückkehrt.

Auf dem Rundweg von Radda zeigt sich das Weinstädtchen von seiner besten Seite.

6

Von Gaiole zum Castello di Meleto

Gehzeit 4.00 h

8C7

Paradetour durch mittelalterlich anmutende Dörfer

Mit der romanischen Pfarrkirche von Spaltenna, dem Kastell Meleto und den mittelalterlichen Weilern Castagnoli und Barbischio hat die abwechslungsreiche Rundwanderung gleich mehrere attraktive Sehenswürdigkeiten zu bieten. Und gute Einkehrmöglichkeiten liegen ebenfalls am Weg.

Ausgangspunkt: Gaiole in Chianti, 355 m, Parkplatz an der Bushaltestelle gegenüber der Schule (Scuola media statale). Von Siena erreicht man auf der SP 408 das 28 km entfernte Gaiole. Buslinie Siena – Gaiole, wochentags mehrmals täglich (www.tiemmespa.it). Höhenunterschied: Jeweils 420 m im An- und Abstieg. Anforderungen: Abwechslungsreiche Runde auf Feld- und Schotterwegen sowie Pfaden, mit kurzen, zum Teil steilen An- und Abstiegen. Einkehr: Ristorante La Fornace di Meleto kurz vor dem Castello Meleto; Osteria Il Bandito in Castagnoli, Di geschlossen; Osteria Il Papavero in Barbischio, Mo geschlossen. Tipp: Geführte Schlossbesichtigung in Meleto inkl. kleinem Theater des 18. Jh., nach Voranmeldung tgl. 11.30, 15 u. 16.30 Uhr (Tel. +39 0577 749129, www.castellomeleto.it). Weinverkostungen in schlosseigener Enoteca im Sommer 11–17 Uhr.