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Shoukei Matsumoto

Die Kunst des achtsamen Putzens

Wie wir Haus und Seele reinigen

Aus dem Japanischen von Wolfgang Höhn und Mariko Sakai

Die japanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »Obôsan ga oshieru kokoro ga totonou sôji no hon« bei Discover 21, Inc., Tokyo.

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Neuausgabe Dezember 2019

© 2014 Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

© 2011 by Shoukei Matsumoto

Original Japanese edition published by Discover 21, Inc., Tokyo, Japan.

German edition published by arrangement with Discover 21, Inc.

Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München

Umschlagmotiv: GettyImages/ TongRo Images Inc.

Illustrationen: Kikue Tamura

Lektorat: Mareike Fallwickl, Salzburg

JG ∙ Herstellung: cf

Satz, Layout und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN 978-3-641-25514-5
V002

www.goldmann-verlag.de

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INHALT

Vorwort

ANLEITUNG ZUM SAUBERMACHEN

Was Putzen bedeutet

Zum Thema Abfall

Die richtige Zeit zum Putzen und Aufräumen

Zimmer lüften

Was tun mit Insekten?

Empfehlung zum Rollentausch

Saubermachen im Einklang mit dem Wetter

Nicht auf morgen verschieben

DIE VORBEREITUNG

Arbeitskleidung (samue)

Handtuch (tenugui)

Sandalen (setta)

Arbeitshandschuhe und Arbeitssocken (gunte & gunsoku)

Besen und Kehrschaufel

Putztuch

Eimer

Pinsel und Staubwedel

Sichel, Baumschere und Wetzstein

KAPITEL 1

SAUBERKEIT UND HYGIENE AN ORTEN DES WASSERS UND DER KÖRPERPFLEGE

Küche

Toilette

Badezimmer

Wäsche

Bügeln

Kleiderwechsel

Essgeschirr

Reparatur

Luftreinigung

Maßnahmen gegen Schimmel

KAPITEL 2

DIE REINIGUNG DER ZIMMER

Fußboden

Gästezimmer und Tokonoma

Zimmer mit Hausaltar

Papierschiebewände (shôji)

Beleuchtung

KAPITEL 3

PUTZEN AUSSERHALB DES HAUSES

Eingang

Garten

Glasfenster

Fliegenfenster (amido)

Zugang

Terrasse

KAPITEL 4

GEIST UND KÖRPER REINIGEN

Gesicht waschen

Schlaf

Atmung

Zahnpflege

Haare schneiden

Ausscheidung

Mahlzeiten

WENN MAN MIT DEM PUTZEN FERTIG IST

Nichts besitzen

Ordnung und Sauberkeit

Die Jahreszeiten spüren

Großputz am Jahresende

Nachwort

Anmerkungen

Über den Autor

VORWORT

Ich bin buddhistischer Priester des Honganji-Zweigs der Jôdoshinshû-Schule1 im Tempel Kômyôji im Zentrum von Tôkyô. Im Jahr 2003 habe ich hier angeklopft und ein neues Zuhause gefunden.

Der Tag eines buddhistischen Priesters beginnt mit Saubermachen. Wir fegen und säubern den Tempelbereich, den Garten und die Haupthalle. Das tun wir nicht, weil es dort schmutzig und unordentlich wäre, sondern um die Wolken des Geistes zu entfernen. Wer einen Tempel besucht, empfindet eine angenehme und friedvolle Anspannung. Im gut gepflegten Tempelgarten liegt kein einziges Blatt auf dem Boden. Setzt man sich in die Haupthalle, richtet sich die Wirbelsäule von allein auf. Das lässt den Geist an jedem Tag zur Ruhe kommen.

Wir entfernen den Schmutz, um den Geist von weltlichen Sorgen zu reinigen. Wir putzen den Dreck weg, um uns von Verhaftungen zu lösen. Die Zeit, die ich für das gründliche Putzen bis in den letzten Winkel benötige, ist zutiefst bereichernd. Das Ziel ist, ein einfaches Leben zu führen, Zeit zu haben, sich selbst zu betrachten. Und auf diese Weise jeden Augenblick achtsam zu leben. Das gilt nicht nur für uns Priester und Mönche2, sondern ist sicher auch für alle viel beschäftigten Menschen von heute wichtig.

Das Menschenleben ist ein tägliches Arbeiten an sich selbst. Jede einzelne unserer Taten prägt unmittelbar unser Wesen. Wenn wir Unrecht tun, beschmutzen wir unseren Geist, und wenn wir uns bemühen, richtig zu leben, wird unser Geist allmählich rein. Wenn der Geist rein wird, leuchtet die Welt, die wir sehen. Wenn die Welt leuchtet, werden die Menschen freundlicher.

Was das Putzen der Mönche betrifft, so ist die Zen-Schule dafür besonders berühmt. Generell wird im japanischen Buddhismus viel Wert auf das Saubermachen zur Reinigung des Geistes gelegt. In diesem Buch möchte ich Ihnen die alltägliche Praxis des Putzens vorstellen, wie sie gewöhnlich im Tempel gepflegt wird, und mit Einblicken in die Schulung der Mönche ergänzen.

Was die Praxis der Zen-Schule angeht, so werde ich zusammenfassen, was ich von zwei Mönchen der Sôtô-Schule erfahren habe: von Shôyô Yoshimura, der als Mönchskoch für buddhistisch-vegetarische Küche tätig ist, und von Seigaku, der sich in Berlin für die Verbreitung des Zen einsetzt.

Nach der Lektüre dieses Buchs können auch Sie die Reinigungsmethoden eines buddhistischen Priesters praktizieren. Das ist nicht schwierig. Wenn Sie sich entschließen, im Alltagsleben den Geist zu reinigen, wird sich Ihre tägliche Hausarbeit auf der Stelle in eine »Methode der Geistesreinigung« verwandeln. Und dadurch reinigen Sie nicht nur den eigenen Geist, sondern auch den Geist der Menschen um Sie herum.

Es würde mich freuen, wenn alle Leser das tägliche Saubermachen zum Anlass nähmen, ihr eigenes Ich zu erforschen.

Shoukei Matsumoto, Priester des Kômyôji,

im November 2011