Wer fliegen will,
muss den Mut haben,
den Boden zu verlassen.
Walter Ludin

Dank

Ein grosses Dankeschön an unsere beiden Arbeitgeber Swissair und Swiss. 40 Jahre lang mit Freude und einem Lächeln zur Arbeit zu gehen, das ist alles andere als selbstverständlich.

Das Buch ist allen Weggefährten gewidmet, die am Boden und in der Luft dazu beitragen, dass Flüge überhaupt möglich sind.

Christine Hüssy,
Heiner «Henry» Lüscher und Crew

Geschichten, die das Fliegen schrieb

Erinnerungen aus fünf Jahrzehnten Swissair/Swiss

Inhalt

Vorwort

Einen recht schönen guten Tag meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, Kolleginnen und Kollegen

1970-1979

Swissair Rückblick

Das Unglücksjahr 1970

Heimkehr meines Vaters Fries Schreiber von Zerqa

Man stelle sich das heute einmal vor

Kinderbegleitung mit Baby Ramee Oder: Der Tropfen auf dem heissen Stein

Die Rache des kleinen Mannes

«Eisiges» Moskau

Ein bunter Vogel

Balair-Pilgerflug nach Jeddah

Mein erster Schultag

Aller Anfang ist schwer!

Der alte Diensteingang

Der Besuch der alten Dame

«Erlebnisbericht» von der Streikfront

N oder doch L?

Mein allererster Notfall!

Und nochmals ein Notfall

Der ungeküsste Bischofsring

Der Dalai Lama kommt!

Der VIP-Passagier

«Moskau, Moskau…»

Abendflug

Wenn die Hähne krähen!

Jeans-Girls meet Chanel-Girls – Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft

«A real Blonde»

Ein Albtraum in Colombo

Das selbstständige Trolley-Türli

Einfach zu gut, das Sternengut! – A solution in time!

Flug nach Casablanca

Umschulung zum FCG (First Class Galley) für Frauen

Das Schreckensgespenst «Luftloch»

Unvorhergesehene London-Übernachtung oder: Ein Bild für die Götter!

1980–1989

Ein Besuch im Cockpit

Turbulenter Erstflug nach Oslo

Das schwarze Brett – Ein Fliegermärchen

Das Swissair-Baby

«Guten Tag Herr…»

Das lange Warten

Eine Woche Peking mit Ausflug nach Cheng-de

Flugtaufen

Der einsame Koffer auf dem Rollfeld

Wasser mit 110 Volt

Terminal

Hopp Schwiiz!

«Wo isch s’Fleisch?»

«Ise-Ruedi», der Geburtshelfer

St. Paul’s Cathedral oder: Wie das Ops-Center zu seinem Namen kam Endlich Langstrecke – Einführung DC-10

Der «Fischer» von Stein am Rhein

Made in China

«Hotdog» aus der DC-10. Oder: Ein Bett für einen König(-pudel)

Eine Golfer Illusion!

«Pfadilager» in Dar es Salaam

Als Nurse in Lagos

Der Aufstieg – Neujahrsgrüsse 1987

Die heile Hölle, eine Erfahrung aus den 80er Jahren

Ein unvergesslicher Abstecher nach Bangkok

Autoren-Crew

1990–1999

Regisseurin der Lüfte

Der Brand im Hotel Sheraton in Kairo

Use of Napkin

Unterwegs nach Chicago

Ging unter die Haut

Wenn Kleiderbügel sausen und Zimmer quietschen

Kein alltäglicher Flug

Von Zöllnern und Pharisäern

Tücken eines Rio-Aufenthaltes

Vom Flugzeug auf die Yacht

Brand im Cockpit

«Unerlaubte Uniformschuhe»

Zürich-Hongkong-Guangzhou – «Begegnung» einer MD-11 mit einem Taifun

Manchmal brauchen Flight Attendants eine dicke Haut

Überfall in Brüssel

Mit dem Fahrrad zum Jumbo

Destinationen in Westafrika

«Schotter machen!»

Die weisen Entscheide des Kommandanten

Kurzkolumne

Halifax

Stunden nach Halifax

Meine wirklich letzten beiden Flüge bei der Swissair

Kurzvisite in Belo Horizonte

Kindergarten

Flugangst

Berna, Berna

2000–2009

Eigentlich wollte ich nicht schon wieder über das Thema Uniform schreiben

Überraschender Letztflug nach Los Angeles

Ohne world

Sake oder Erdbeben?

Vor der Moschee

Eine Männerstimme für die Frauencrew

Eine Nacht mit Tennisstars

Flug – Kultur

Ein afrikanisches Abenteuer

Die (chinesische) Polizei – dein Freund und Helfer

Sea Side Cafe

Fuji-san

Reise nach Halifax

Gefangen auf Lantau

Durchstarten mit Flugangst

Der Instruktor, das ziemlich unbekannte Wesen

Fotos zu den Geschichten

2010–2019

Sternschnuppenregen

Bombay – eine Rückblende

Vero Beach – Erinnerungen aus der Pilotenausbildung

Schöggeli – oder was daraus entstehen kann

Wunder passieren auch unterwegs

Basel World

Das gibt es nur in Basel!

So läuft der Hase in Basel

«Direct Ramp Transfer à l’Epoque»

Letzter Linienflug nach Basel

«Offizieller Erstflug» und niemand weiss etwas davon

So viel Aufregung!!!

Ein Flug – man könnte meinen nach Drehbuch

Wie ich zu meinen japanischen Eltern kam!

Charlotte

Es war einmal ein Hotel

Vom Glarnerland in die weite Welt hinaus

Impressionen

Descent

Liebe Leserinnen und Leser, Kolleginnen und Kollegen

Ende gut – alles gut!

LX 1249 – «boarding completed»

Unser Dank

Glossar

Abkürzungen Bildlegenden

Buchempfehlung

Vorwort

Matthias Mölleney

Als ich 1998 in die Schweiz kam, um meine Aufgabe als Personalchef der Swissair anzutreten, hatte ich schon eine Vorahnung, dass mich etwas Besonderes erwarten würde: Der Grenzwächter, der an der Autobahn mein Auto kontrolliert hatte, hatte in den Papieren meine Arbeitsgenehmigung bei der Swissair gesehen und mich spontan beglückwünscht.

Die Swissair war tatsächlich ein aussergewöhnliches Unternehmen mit einem ganz besonderen Zusammengehörigkeitsgefühl. Vielleicht lag die Faszination auch daran, dass die Swissair die Institution in der Schweiz war, die den gesellschaftlichen Widerspruch am besten und eindrücklichsten aufzulösen imstande war. Die Schweiz ist stolz auf ihre Einzigartigkeit und auf ihren starken, identitätsstiftenden Charakter inklusive gewisser Abschottungstendenzen. Gleichzeitig hat sie den Anspruch, international eine nicht übersehbare Rolle zu spielen. Die Swissair hat beide Ideale miteinander verbunden – die tief verwurzelte Schweizer Identität, die man heute «Swissness» nennt, und die Weltläufigkeit als global tätige Fluggesellschaft mit dem höchsten Renommee der Airline-Welt. Es waren aber nicht die Flugzeuge mit dem Schweizer Kreuz, sondern es waren die Swissair-Angestellten, denen dieser erfolgreiche Spagat zu verdanken ist.

Ich erinnere mich auch heute noch an viele begeisternde Begegnungen mit begeisterten Kolleginnen und Kollegen in allen Bereichen der Swissair. Es ging dabei meistens um die anstehenden Herausforderungen, und wie wir sie gemeinsam anpacken könnten. Das Zitat eines Flight Attendants kommt mir dabei immer wieder in den Sinn: «Früher flogen Millionäre – heute fliegen Millionen», denn es zeigt eindrücklich den Wandel, den das Airline-Geschäft in den letzten Jahrzehnten erlebt hat.

Wir bei der Swissair waren ganz sicher keine unfehlbaren Heiligen, aber wir sind nach Fehlern immer ein Stück besser geworden und haben uns wieder auf das konzentriert, was uns so besonders gemacht hat: als kleine Gesellschaft unter den grossen Wettbewerbern Akzente zu setzen und einen Spirit zu leben, um den uns die anderen beneiden.

Dieses Buch leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass die Swissair, ihre Mitarbeitenden und ihr besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl nicht vergessen werden. Ich bin sehr stolz darauf, als Personalchef einen kleinen Beitrag dazu geleistet zu haben.

Einen recht schönen guten Tag meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, Kolleginnen und Kollegen…

Im Namen von Captain Henry Lüscher, Maître de Cabine Christine Hüssy und der ganzen Schreibercrew begrüssen wir Sie ganz herzlich auf unserem Swissair/Swiss-Geschichtenflug durch fünf Jahrzehnte.

Wir bitten Sie, sich möglichst bequem einzurichten, denn dieser Flug wird etwas dauern. Heute haben wir Ihnen einen bevorzugten Fensterplatz reserviert. Geniessen Sie, wie auf dem Titelbild ersichtlich, den Blick über die Schweizer Alpen und lassen Sie sich überraschen, welche Szenerien sonst noch vor Ihrem Fenster auftauchen werden. Vielleicht erinnert Sie eine der Geschichten an ein eigenes Fliegererlebnis? Machen Sie mit uns eine gedankliche Zeitreise von 1970 bis heute, ins Jahr 2019.

Die Autorinnen und Autoren dieser Geschichten sind fliegerische Weggefährten von Christine oder Henry. Sie haben aus ihrer Fliegerzeit eine oder mehrere Geschichten geschrieben, die sie selber erlebt haben. Vorgaben machten wir keine. Alle durften schreiben, was sie während ihrer Fliegerzeit bewegt und interessiert hat, erfreute oder traurig stimmte.

Sie erfahren einiges über fremde Destinationen, das Arbeiten an Bord, in der Kabine und im Cockpit oder über spezielle Passagiere und Crewmitglieder. Es sind dies einige Ereignisse, die unser Fliegerleben während fünf Dekaden geprägt, und auch andere, die uns erschüttert haben.

Erwähnt sei noch, dass wir die richtigen Namen nur mit Einverständnis der betreffenden Personen verwendet haben, ansonsten haben wir unserer Fantasie freien Lauf gelassen und die richtigen Namen geändert.

Angeschnallt sind Sie ja nun bestimmt bereits, und das Handgepäck ist in den Gepäckablagen verstaut? Gut so. Dann werden Sie, als pflichtbewusster Passagier und als auf Sicherheit bedachte Passagierin, nun sorgfältig die Karte mit den Sicherheitsvorschriften, die sich in der Sitztasche vor Ihnen befindet, aufmerksam studieren!

Ansage aus dem Cockpit:

Sehr verehrte Damen und Herren

Es ist mir ein grosses Vergnügen, Sie an Bord unseres Airbus-Boeing-Douglas-Avro-Fokker-Convair begrüssen zu dürfen! Wir sind bereit für eine vergnügliche Rundreise durch 50 Jahre Schweizer Luftfahrt. Unsere motivierte Crew wird alles daran setzen, Ihre Reise mit uns zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.

Wir im Cockpit haben alle Checklisten abgearbeitet, eine genügend grosse Menge Treibstoff getankt und das Navigationsgerät mit unserer Flugroute geladen. Unsere Startbewilligung wurde soeben vom Kontrollturm erteilt, also steht einem interessanten und unterhaltsamen Flug nichts mehr im Weg.

Geniessen Sie die Reise mit uns, begleiten Sie Flight Attendants, Piloten und und Flight Engineers auf ihren Einsätzen über fünf Jahrzehnte. Lernen Sie die faszinierende Welt der Fliegerei so kennen, wie es die Autorinnen und Autoren selber erlebt haben. Richten Sie sich bequem ein und blättern Sie um:

«Cabin crew and passengers: prepare for departure».

Bis 1969 wurden die Piloten auf der DC-3 ausgebildet.
Alle Flugzeugzeichnungen von Peter Jost, alias «Joggi».