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Fußnoten

Vgl. Stammtafel. Ausführliche Stammtafeln bieten zudem Birley 1968, S. 417 ff., Fündling 2008, S. 230 f. und Demandt 2018, S. 547 ff.

S. dazu Priwitzer 2017.

S. dazu Eck 2012 und Klinkott 2017, bes. S. 296–302.

S. Speidel 2017, S. 64 ff.

S. Kovács 2008.

Zum Verhältnis des Kaisers zu den Christen s. 11,3 und die in Anm. 460 verzeichnete Literatur, ferner Molthagen 2017 und Zilling 2017.

1,17, s. Anm. 38.

Über die unterschiedlichen Quellen zu Todesart und -ort s. Demandt 2018, S. 402–405.

Zur Rezeption Marc Aurels in der abendländischen Literatur, Philosophie und Kunst bietet Müller 2013 einen hervorragenden Überblick.

So auch Ceporina 2012, S. 45 f.; für das erste Buch nimmt Ceporina, offensichtlich wegen des vom Rest völlig unterschiedlichen Inhalts und Charakters des Textes, als Ort und Zeit der Abfassung entweder Rom in der Zeit zwischen 176 und 180 oder Sirmio zwischen 178 und 180 an.

Von der Grausamkeit dieses Krieges zeugen auch einprägsame Reliefs der Marc-Aurel-Säule, die sich heute auf der Piazza Colonna in Rom befindet; s. dazu Griebel 2013 und Demandt 2018, S. 79–87.

S. dazu eingehender van Ackeren 2011, S. 49–51 sowie Demandt 2018, S. 46.

Die Überschrift Εἰς ἐμαυτόν (»An mich selbst«) wäre, wie Demandt 2018, S. 46 meint, freilich noch zutreffender.

Ausführlich und differenziert erläutert dies van Ackeren 2006 und 2011 pass.

Hadot 1996, S. 80–84.

S. dazu den historischen Abriss von Sellars 2016, S. 112–119.

S. dazu Nussbaum 1994; Schmid 1998, 2002 und 2018; Nehamas 1998 und Long 2002.

Ich nenne aus Platzgründen exemplarisch nur Holiday 2017 und Pigliucci 2017; für diese Entwicklung grundlegend und einflussreich war wohl Hadot 1997.

S. Sellars 2016, S. 112–124.

S. http://modernstoicism.com/

S. Gill 2016.

6,44.

4,23.

Zu Leben, Werk, Lehre und Nachwirkung Marc Aurels vgl. Reydams-Schils 2018; zur Rezeption des Stoizismus vgl. Ricken 2005.

Endnoten

Ich halte den Titel »Selbstbetrachtungen« für dem Inhalt angemessen und, mit van Ackeren 2011, S. 2 Anm. 4, für sprachlich »praktikabler« als etwa »Wege zu sich selbst« o. Ä.; s. dazu ausführlicher im Nachwort.

Im ersten Buch führt Marc Aurel diejenigen Menschen an, die seine intellektuelle und charakterliche Entwicklung geprägt haben, – dies allerdings sprachlich in einer sehr knappen Form: Er nennt die Personen und die von ihnen vermittelte Lehre, aber verwendet keine Verben; diese ergänze ich in der Übersetzung nicht, sofern sie (wie an dieser Stelle) für das Textverständnis nicht notwendig sind; manche Übersetzer fügen Ausdrücke wie »lernte ich«, »übernahm ich«, »wurde mir vermittelt« o. Ä. ein. Vgl. zu dieser Passage den Stammbaum. Zu Verus s. auch Anm. 3.

Gill 2013, S. 55 denkt an Lucius Catilius Severus, den Großvater der Mutter des Marc Aurel; dieser war unter Trajan (reg. 98–117) und Hadrian (reg. 117–138) ein hochrangiger Politiker und wurde als potentieller Nachfolger Hadrians gehandelt. Zusammen mit Marcus Annius Verus, dem Großvater Marc Aurels väterlicherseits, hat er wohl auf Hadrian eingewirkt, seinen Enkel als Kandidaten für seine eigene Nachfolge oder die des Antoninus Pius, der ja die Funktion eines Platzhalters einnehmen sollte, ins Auge zu fassen; politisch hervorgetan hat sich aber auch Marc Aurels Urgroßvater (Marcus) Annius Verus, ein Senator in prätorischem Rang (s. Demandt 2018, S. 94).

Mit den Grünen (Πρασιανοί) und Blauen (Βενετιανοί) sind zwei Zirkusparteien gemeint, die nach der Farbe der Bekleidung ihrer Wagenlenker so genannt wurden; vgl. 6,46, wo Marc Aurel sich offener zu den Zirkusspielen äußert. Palmularii (»Rundschildner«) und scutarii (»Langschildner«) sind die Fans zweier Waffengattungen bei den Gladiatorenspielen.

Vielleicht identisch mit dem gleichnamigen Zeichenlehrer Marc Aurels, von dem HA, Marcus 2,6 berichtet.

Wachtelschlagen oder Wachtelklopfen; zu »Wachtelkämpfen« als beliebtem Zeitvertreib s. Demandt 2018, S. 112.

Wahrscheinlich ist Bakchios von Paphos gemeint, der zu einer Gruppe von platonischen Philosophen gehörte, die Mitte des 2. Jh.s n. Chr. in Delphi inschriftlich geehrt wurden; s. Lakmann, S. 83 f.; Tandasis und Markian sind sonst unbekannt.

Gemeint ist die Lebensweise der griechischen Philosophen.

Quintus Iunius Rusticus dürfte ein Nachkomme des gleichnamigen Stoikers gewesen sein, der als Anhänger von Thrasea Paetus und Helvidius Priscus unter Domitian (reg. 81–96) hingerichtet worden war; vgl. Suet. Domit. 10,3.

Ursprünglich wurden mit diesem Begriff Wanderlehrer bezeichnet, die gegen Honorar Vorträge hielten und Unterricht in verschiedenen Wissensbereichen erteilten. Als Lehrer der öffentlichen Rede und der Kunst, zu argumentieren, erhoben Männer wie Georgias von Leontinoi, Protagoras von Abdera, Prodikos von Keos, Hippias von Elis oder Thrasymachos von Chalkedon den Anspruch, ihren Schülern zu Erfolg im politischen Leben zu verhelfen. Ihre Lehrinhalte vollzogen eine Abkehr von den kosmologisch ausgerichteten Interessen der frühen Vorsokratiker und waren in der Hauptsache von Sprachtheorie und Rhetorik sowie von moral-, staats- und rechtsphilosophischen Fragestellungen geprägt. Dabei zogen sie anerkannte Anschauungen über die Götter, die Gesetze oder über moralische Wertvorstellungen in Zweifel, vertraten etwa einen radikalen erkenntnistheoretischen Skeptizismus oder einen provokanten Agnostizismus und postulierten die Gleichheit aller Menschen von Natur. Als Sophisten im weiteren Sinn bezeichnet man auch die Politiker Kallikles und Kritias; stark von der Sophistik beeinflusst waren Euripides und die Historiker Herodot und Thukydides; ein erbitterter Gegner der Sophisten ist Platon, dessen Schriften gleichzeitig die wichtigste Quelle zu dieser geistigen Strömung, die man oft eine »griechische Aufklärung« genannt hat, darstellen; der weitaus größte Teil der von den Sophisten selbst verfassten Schriften ist nicht erhalten.

Hafenstadt im südlichen Latium.

Gemeint sind die sogenannten Diatriben des Epiktet, die von dessen Schüler Arrian aufgezeichnet worden sind. Die gewichtigsten aktuellen Monographien zu Marc Aurel divergieren in der Einschätzung von Epiktets Einfluss auf die vorliegende Schrift: s. van Ackeren 2011, S. 14; 19 et pass. und Gill 2013, S. XXVIII ff., beide mit opulenter weiterführender Literatur.

Vgl. HA, Marcus 21,3–5. Zu den Kindern vgl. den Stammbaum. Marc Aurel hat schon in Jugendtagen an verschiedenen Krankheiten gelitten und wurde von Brust- und Magenschmerzen geplagt; auch über eine Opiumabhängigkeit ist in der Forschungsliteratur spekuliert worden, s. Birley 1968, S. 158 f. 327; Demandt 2018, S. 176 f. 235. 548 f.

Wahrscheinlich ist der stoische Philosoph Sextus von Chaironeia gemeint; vgl. aber Farquharson 1944, S. 450.

S. Anm. 17.

Im Gegensatz zu Fronto, dem Redelehrer des jungen Marc Aurel, findet der berühmte Sophist Herodes Atticus, der Marc Aurel im Griechischen unterrichtete, in den Selbstbetrachtungen keine Erwähnung; s. dazu Hammerstaedt 2012, S. 315 f., Halfmann 2017 und Demandt 2018, S. 123 ff. Zu Fronto s. hier; zur Haltung Marc Aurels zur Rhetorik s. Kasulke 2005, S. 188–386, wo die bislang als communis opinio geltende Auffassung einer offenen Abkehr von der Rhetorik und einer bewussten Bekehrung zur Philosophie ausführlich – und überzeugend – widerlegt wird.

Während mit Alexander in 1,10 der Sprachlehrer gemeint ist, hat Marc Aurel hier einen platonischen Philosophen gleichen Namens im Sinn. Nach überwiegender Meinung ist er mit dem Sophisten Alexander von Seleukia gleichzusetzen, der den Beinamen Peloplaton (»Lehmplaton«) trug und ein Schüler des Dionysios von Milet und des Favorinos war (s. Demandt 2018, S. 122 f.); Lakmann, S. 40 hält es aber auch für möglich, dass der »Platoniker« Alexander mit keiner heute noch identifizierbaren Persönlichkeit identisch ist.

Der Philosoph Cinna Catulus war wahrscheinlich Stoiker; s. Birley 1968, S. 175, Anm. 32.

Domitius: eine uns unbekannte Person. Athenodotos: Vielleicht gleichzusetzen mit dem stoischen Philosophen Athenodotos, dem Schüler des Musonios und Lehrer Frontos.

Zur Wichtigkeit der Gerechtigkeit für Marc Aurel vgl. 3,4,4. 6,1. 11,5; 4,3,4. 26,5; 5,12,2; 6,30,2. 47,6. 50,1; 7,42. 63,1; 8,39; 9,31,1; 10,11,2; 11,1,5. 10,3–4. 20,7; 12,1,2–4. 15. 24,1.

Mit Dion meint Marc Aurel entweder den Schwager und Schwiegersohn Dionysios’ I. von Syrakus, der einen Idealstaat nach den Vorstellungen seines Freundes Platon verwirklichen wollte und die Tyrannenherrschaft Dionysios’ II. bekämpfte, oder den Philosophen und Rhetor Dion von Prusa, der wegen seiner Kritik an Kaiser Domitian aus Italien und seiner Heimat verbannt wurde. Zu den anderen hier genannten Personen s. hier.

Kaiser Antoninus Pius (reg. 138–161), der Vorgänger Marc Aurels; auffallend ist, dass Marc Aurel Hadrian (reg. 117–138), seinem politischen Förderer, nicht dankt.

S. Anm. 10.

Gemeint sind die, die keine Philosophen waren.

Warum Dalfen die eingeklammerte Passage athetiert wissen will, verstehe ich nicht ganz.

Ich lese mit Farquharson und den Mss. AT statt μεμελετημένον (Dalfen) μεμετρημένον.

Lorium: Ortschaft ca. 20 km nordwestlich von Rom. Lanuvium: Ortschaft ca. 30 km südöstlich von Rom. Gemeint ist, dass Antoninus Pius in Bezug auf seine Kleidung keinen Wert auf übertriebenen Luxus legte.

Hier weichen die Übersetzungen stark voneinander ab.

Marc Aurel hat vielleicht Plat. symp. 219e–220c oder Xen. mem. 1,3,14 im Sinn; zu Sokrates als Vorbild vgl. 8,3; 11,25. 28; zu platonischen Einflüssen auf unsere Schrift s. van Ackeren 2011, S. 479–502, zu platonischen Einflüssen auf die stoische Ethik allgemein s. Tsouna 2016.

Warum Dalfen die Worte ἀνδρὸς … ἔχοντος athetiert, kann ich nicht nachvollziehen. Zu der im Folgenden genannten »Krankheit des Maximus« ist nichts bekannt.

Für die Stoiker waren die Götter des Olymp Gestalten, die die immanente stoische, meist als λόγος, aber auch als θεός (d. h. »Gott« im Singular) bezeichnete Gottheit in ihren verschiedenen Aspekten (dynámeis) symbolisierten; zum Religiösen in den Selbstbetrachtungen s. van Ackeren 2011, S. 444–474 und Gill 2013, S. 80 f.; zur Religiosität und Religionspolitik des Kaisers s. Motschmann 2002 und Spickermann 2017.

Väterlicherseits Marcus Annius Verus, der ranghöchste Politiker unter Hadrian (reg. 117–138) und dessen enger Vertrauter, mütterlicherseits Publius Calvisius Tullus Ruso, der im Jahr 109 und ein zweites Mal (Jahr nicht mehr feststellbar) Konsul war; s. PIR, C 357.

Gemeint ist Plotina Pompea, die Frau Kaiser Trajans.

Vgl. Anm. 9.

Epikt. diatr. 1,12,6.

Gemeint ist ein beschwerliches Leben.

Sowohl Benedicta als auch Theodotos sind sonst unbekannt; wir können aus dem Gesagten mit Befriedigung schließen, dass der standhafte Marc Aurel ihren sinnlichen Verlockungen nicht erlegen ist.

Annia Galeria Faustina (um 130 – 175), die Tochter des Antoninus Pius und der gleichnamigen Anna Galeria Faustina, gebar Marc Aurel in einer lange währenden Ehe 13 Kinder, von denen sie allerdings nur wenige überlebten; s. Ameling 1992, S. 147–166; zum Verhalten der hier als liebevoll und treu gepriesenen Gattin gibt es auch gegenteilige, pikante Nachrichten (s. dazu eingehend Priwitzer 2009); der Kaiser jedenfalls hat ihren Ruf stets verteidigt und ihren Tod aufrichtig betrauert (s. Demandt 2018, S. 109 f.).

Marc Aurel war traumgläubig, ebenso wie sein Lehrer Fronto; vgl. Artem. 4,24.

Eine unklare Stelle, sowohl hinsichtlich Überlieferung als auch Sinn; s. Gill 2013, S. 85.

S. Anm. 10.

Der Gran ist ein Nebenfluss der Donau in der heutigen Slowakei; dort wird er Hron genannt (oder ungarisch Garam); Marc Aurel hat sich nach Demandt 2018, S. 46 im Jahr 172 dort aufgehalten. Da die Bucheinteilung nicht auf den Autor zurückgeht, ist nicht eindeutig zu klären, ob diese Notiz über den Abfassungsort als Subscriptio zu dem Abschnitt, den wir heute als Buch I bezeichnen, oder als Suprascriptio zu dem Text, der folgt (das heutige Buch II), zu lesen ist; auch die Tatsache, dass Buch I eine Sonderstellung gegenüber den restlichen Büchern einnimmt, ist kein zwingendes Argument, die Ortsangabe auf das zweite Buch zu beziehen; van Ackeren 2011, S. 52 gibt auch zu bedenken, dass möglicherweise Marc Aurel lediglich einen Wechsel des Abfassungsortes, nicht aber eine sonstige Zäsur im Text anzeigen wollte.

Zum Infinitiv als Imperativ und Stilmerkmal moralischer Paränese s. van Ackeren 2011, S. 132; vgl. dazu auch 2,11,1; 4,18. 49,1; 7,43. 57; 8,13. 30. 33. 51,1. 54,1. 61; 10,4. 16; 11,8,7; 12,29,2; zur »Form täglicher und frühmorgendlicher Sätze, die auf den Tag vorbereiten sollen« verweist van Ackeren 2011, S. 275, Anm. 1106 noch auf 5,1,1 und 10,13,1; zur Mahnung als einem prägenden Element, ihren stilistischen Darstellungsformen sowie der Einordnung der Selbstbetrachtungen in die paränetische Literatur s. van Ackeren 2011, S. 114–146.

Vgl. Plat. Men. 77d–e.

Vgl. 9,8; jeder Mensch hat Anteil am göttlichen Logos oder der rationalen Weltseele, die den Kosmos regiert. Daraus resultiert die Verwandtschaft aller Menschen miteinander und deren Verpflichtung, sich gegenseitig zu helfen: vgl. 3,11; 4,4,1; 5,16,3–4. 20. 30; 7,9. 13. 22. 55. 72; 8,2. 7. 12. 26. 59; 9,1,1. 9. 12. 16. 23; 10,1,4. 24; 11,4. 8. 18,1. 20. 21; 12,26. 30; s. auch van Ackeren 2011, S. 505–511.

Die Beispiele sollen unterstreichen, dass die Leistungen eines einzelnen Organs nur in Bezug auf den Gesamtorganismus nötig und sinnvoll sind (vgl. 9,42,12); zum Hintergrund ferner Sen. epist. 95,52 (»Wir sind Glieder eines großen Körpers«) und Epikt. diatr. 2,10,3. 6,10.

Das hegemonikón, das herrschende, vernünftige Prinzip des stoischen Kosmos, spielt auch in den Selbstbetrachtungen eine große Rolle; vgl. 2,2,4; 3,4,1. 9,1; 4,38. 39,1; 5,3,2. 11. 26; 6,8. 36,2; 7,5,2. 16,1/4. 22,2. 28. 33,1. 55,1. 6. 62,1. 75,1; 8,3,2. 43. 48,1. 56,2. 61; 9,7. 15. 18. 22,1. 26. 34,1. 39,2; 10,24; 11,18,11. 19,1. 20,6; 12,1,5. 2,1. 3,4. 33,1; s. van Ackeren 2011, S. 568–580 et pass.

Vgl. 2,3,3; 3,14; 8,8; Epikt. diatr. 4,4,33; s. auch Kasulke 2005, S. 269–272.

Zu hohem Alter und nahem Tod vgl. auch 2,6; 5,31; 10,15; 12,1.

Zu diesem Bild vgl. 10,38,1; 12,19,1.

Πάντα ἐκείθεν ῥεῖ heißt wörtlich »alles fließt von dorther«, was an Heraklit erinnert; Marc Aurel rezipiert Heraklits Lehre vom Wandel stärker als andere Stoiker vor ihm (s. dazu van Ackeren 2011, S. 144. 161. 178 ff.); Heraklits Konzept des ständigen Flusses wird ein fundamentales Prinzip der stoischen Physik (vgl. SVF II,526. 576); bei Marc Aurel klingt der ewige Wandel allen Seins unzählige Male an (vgl. 2,12,1. 17,2; 4,3,11. 14. 21,2. 36,1. 42. 43. 46,1; 5,10,5. 13. 23,2; 6,4. 15; 7,10. 18. 19,1. 23. 25. 34; 8,6. 18. 20; 9,19. 21. 28. 29,1. 35,1; 10,7. 11,1; 12,21. 23,3).

Die hier wiedergegebene Position Theophrasts, die von Marc Aurel geteilt wird, steht im Widerspruch zur stoischen Orthodoxie, wonach es keinen graduellen Unterschied zwischen moralischen Verfehlungen gibt (vgl. SVF I,224. 450; III,468. 527. 531–533); zum Einfluss von Theophrasts Charakteren auf die Selbstbetrachtungen, besonders auf Buch I, s. van Ackeren 2011, S. 81 f.

Zu dieser epikureischen Position vgl. LS 13 D, F, G, H.

Hier und im letzten Satz weicht die Interpunktion der Übersetzung von der des Textes Dalfens etwas ab.

Zum Gedanken, dass doch die Menschen alle wie Kinder sind, vgl. auch 4,28; 5,11; 6,57,1; 9,24; zu diesem Gemeinplatz der stoischen Literatur s. Wildberger 2006, S. 258 f. 848 f. (Anm. 1261); vgl. auch Plat. Phaid. 77e.

Zu dieser Frage vgl. Plat. Alcib. 132c–133c; rep. X,11,611c–612a, Tim. 90c; Aristot. eth. Nic. X,7,1177a 12 – 1177a 18; 1177b 30 – 1178a 4; zur Stelle s. auch Gill 2006, S. 4–11. 29–46. 75–100. Zu »Gott« vgl. Anm. 31.

Vgl. Pind. fr. 292 Maehler, ferner Plat. Tht. 173e.

Zum »inneren Dämon«, wie es hier wörtlich heißt, vgl. noch 3,12,1. 16,3; 5,10,6. 27,1; 8,45,1; 12,3,4; vgl. auch die Junktur νοῦς καὶ δαίμων in 3,3,6 (»Geist und göttliches Wesen«) und 3,7,2 (»Vernunft und göttliches Wesen«); s. Wildberger 2006, S. 222 und Anm. 1083.

Zur »Reinigung des Geistes« in der jüngeren Stoa s. Wildberger 2006, S. 234 und Anm. 1157.

Vgl. 4,26,5 und Anm. 136.

Zur stoischen Annahme, dass sich der Kosmos in einem ewigen Kreislauf von Entstehen und Vergehen befindet (SVF I,107; I,497; II,598; LS 52), vgl. noch 4,32,1–2; 6,46; 9,19; s. ferner van Ackeren 2011, S. 367 ff.

Es wird der bei Sext. Emp. adv. math. 7,87–88 und 8,5 = SSR V G 2 (Bd. 2, S. 520), ferner bei Diog. Laert. 6,83 überlieferte Ausspruch, alles sei Einbildung (tŷphos), gemeint sein; Marc Aurel meint nun: Wenn Monimos sagt, »alles ist Annahme«, so muss er diese Aussage auch für sie selbst gelten lassen; wenn man den wahren Kern davon erfasse, sei sie nicht zurückzuweisen; nach Farquharson 1944, S. 294 f. finden sich in 3,9; 4,39; 12,8. 22. 25. 26 ganz ähnliche Gedanken.

Vgl. 4,29.

Mit dem »ältesten Staat« ist der Kosmos gemeint (vgl. 3,11,2; 4,3,5. 4,1–2. 23,3; 10,15,2; 12,36,1–2; SVF II,528, S. 169, Z. 26–28). Zum Zusammenhang zwischen dem Gesetz des Kosmos und dem Gesetz des Einzelnen vgl. noch 3,6,4; 9,12. 23; für die Stoa vgl. Diog. Laert. 7,88 = LS 63 C 3–4; Epikt. diatr. 2,16,27–28; s. dazu umfassend Wildberger 2006, S. 252 ff. mit weiterem Material.

Zu diesem Gedanken und zur Formulierung vgl. Anth. Pal. 7,472,4; Plut. lib. educ. 17,13A; consol. ad Apoll. 6,104B; 17,111C; 31,117E; Sen. epist. 49,3.

Eine Anspielung auf das berühmte Heraklit-Zitat DK 22 B 12; vgl. auch 2,3,1 und Anm. 51.

Vgl. Pind. P. 8,95; Soph. Phil. 945 f.; TGF 12 = TrGF 13.

Gemeint ist der göttliche Geist.

Zur Frage, ob dies auf – nach heutiger Einteilung – Buch I oder III zu beziehen ist, gilt das in Anm. 42 Gesagte; Carnuntum, das heutige Petronell-Carnuntum bei Bad Deutsch-Altenburg in Niederösterreich, war ein wichtiger Militärstützpunkt an der Donau, in dem sich Marc Aurel 170–173 und kurz vor seinem Tod 179/180 aufgehalten hat; s. Demandt 2018, S. 212. 264 f.

Zu dieser stoischen Definition der Philosophie vgl. Sext. Emp. adv. math. 9,13; Sen. epist. 31,8.

Vgl. 5,29,1; 8,47,4; 10,8,5. 32,2; zu der unter gewissen Umständen erlaubten oder sogar gebotenen Selbsttötung in der Stoa vgl. etwa SVF III,757–768; LS 61 Q; 66 G–H; Muson. fr. 28 Hense; Sen. cons. Marc. 20,3; Epikt. diatr. 1,25,18; 4,10,27–28.

Die Chaldäer, ein Volk in Babylonien vom Euphrat bis an die arabische Wüste, waren berühmt wegen ihrer Kunst der Weissagung und Sterndeuterei; vgl. etwa Sext. Emp. adv. math. 5,2 ff.; zum Gedanken hier vgl. auch 4,48 und 8,25.

Zur Sinnlosigkeit des Strebens nach (Kriegs-)Ruhm vgl. noch 3,6,4–5; 4,19. 32; s. dazu Speidel 2017.

Vgl. DK 22 A 5, B 31.

Die Hitze, die der Kuhmist im Körper erzeugte, sollte das Wasser in demselben zum Verschwinden bringen; vgl. Diog. Laert. 9,3.

Von Demokrit ist diese Todesart nicht überliefert, wahrscheinlich verwechselt ihn Marc Aurel mit Pherekydes von Syros; vgl. Diog. Laert. 1,118.

Gemeint sind seine Ankläger.

Zu diesem Gemeinplatz der Konsolationsliteratur vgl. auch 8,58 sowie Plat. apol. 40c, Plut. consol. ad Apoll. 12–16,107D–110F; Cic. Tusc. 1,25; Sen. epist. 24,18; 65,24; zum Weiterleben der Seele nach dem Tod s. van Ackeren 2011, S. 177 und Gill 2013, S. 163.

Ich folge dem Text von Trannoy und Farquharson, die Ergänzungen Dalfens übernehme ich nicht.

Zur Junktur νοῦς καὶ δαίμων (»Geist/Vernunft und göttliches Wesen«) s. Algra 2009, S. 366.

Zum pflichtgemäßen, am Gemeinwohl orientierten Handeln vgl. auch 1,16,4; 3,5,1; 6,7; 9,6; 10,6,4; 12,20,2.

Dalfen athetiert diese Passage, was nicht zwingend nötig erscheint.

Vgl. 6,23,1 und Anm. 211.

Gemeint ist das Weltganze.

Dies ist die einzige Stelle, in der Marc Aurel den Begriff homologouménōs verwendet, die bekannte stoische Telos-Formel ὁμολογουμένως (τῇ φύσει) ζῆν (LS S. 425 ff.) gebraucht er gar nicht; dennoch ist das »naturgemäße« Denken, Fühlen und Handeln als ein zentraler Grundsatz der stoischen Ethik des Öfteren angesprochen (vgl. 1,9,3; 3,9. 12; 4,1,1; 5,3. 4; 7,11. 56. 74; 12,1,5); s. van Ackeren 2011, S. 622 f.

Vgl. auch 4,3: Marc Aurel ist ein Gegner großer Worte und ein Freund knapper Formulierungen; die Kritik an rein ornamentaler Rhetorik ist ein bekannter Topos (vgl. Sen. epist. 114); s. auch Rutherford 1989, S. 41, Anm. 129 und van Ackeren 2011, S. 290, Anm. 1159.

Marc Aurels Wahrheitsliebe war schon in seiner Jugend auffällig; Hadrian hatte ihn daher scherzhaft »verissimus« genannt; vgl. Cass. Dio 69,21,2; HA, Marcus 1,10; 4,1.

Die Verwendung eines »persönlichen Ich« ist in den Selbstbetrachtungen selten; vgl. noch 6,42,1; 9,1,10 und 10,7,1; s. van Ackeren 2011, S. 190, Anm. 761.

Wahrscheinlich, so Gill 2013, S. 110 z. St., eine Anspielung auf Plat. Phaid. 83a–b.

D. h.: als Lebewesen ohne Vernunft, als Tier.

Im Original ein etwas elliptischer Stil; vgl. 3,5,1 und Anm. 86.

Vgl. 3,16, Epikt. diatr. 3,22,14.

Vgl. 1,16; 9,29; 11,3.

Vgl. 12,36,2–3 und Anm. 550.

Vgl. 2,15.

Marc Aurel fordert sich auf, die Dinge, so wie Gott, »nackt« zu sehen (vgl. 9,34,2; 10,1,1; 12,8. 27); zum Hintergrund ferner Plat. Gorg. 523d und Sen. epist. 92,13; zu diesem Motiv s. ausführlich Rutherford 1989, S. 155–161.

Erde, Wasser, Luft und Feuer; vgl. 4,4.

Zu Vorstellungen des stoischen Weltstaates s. Wildberger 2006, S. 245 f.

Zu »Gott« vgl. Anm. 31.

Dinge, die »in der Mitte liegen«, d. h. an sich weder gut noch schlecht sind, wie Krankheit oder Gesundheit, Armut oder Reichtum, Tod etc.; vgl. auch 6,45,3; 11,10,4; Cic. off. 3,14–15 und Diog. Laert. 7,104–105 (= SVF III,119 = LS 58 B).

Vgl. die ganz ähnliche Formulierung in Epikt. diatr. 1,1,32.

Ich bleibe bei der handschriftlichen Überlieferung ἡρωικῇ; Dalfen liest, wie Richards 1905, Ῥωμαικῇ, mit dem m. E. nicht sehr überzeugenden Hinweis auf eine Textstelle aus einem Brief Frontos an Verus (epist. 1,6: veritas, fides Romana plane, S. 111,16 van den Hout); die meisten Übersetzer und Herausgeber bleiben bei der Überlieferung; Gill 2013, S. 114 verweist für die Junktur »heroische Wahrheit« auf Aristot. eth. Nic. VII,1,1145a 18–25.

Vgl. 3,7.

Vgl. zu dieser Stelle 5,20,2; 6,50,2; 8,41,4 sowie 11,37,1; SVF III,564 = LS 65 W; Sen. ben. 4,34,4; s. zur stoischen »Vorbehaltsklausel« allgemein Hadot 1996, S. 268–277. 282–288 und Wildberger 2006, S. 272 ff.

Eigentlich: »nach den vollendenden Regeln der Kunst«.

Vgl. 2,1,3–5.

Gemeint ist das Weltganze, das Weltall, der Kosmos.

Schon allein wegen der pointierten Formulierung dieser Alternative, die Marc Aurel auch in 6,10; 7,32; 8,17,1; 9,28,2; 10,6,1; 11,18,1 verwendet, ist ihm abgesprochen worden, ein stoischer Philosoph zu sein, vielmehr wird er von vielen als Eklektiker abgestempelt. Ob seine Ethik auf einem physikalischen Fundament aufbaut und ob dies eventuell auch epikureisch sein könnte, ferner, ob und in welchem Ausmaß Marc Aurel platonische, epikureische oder herakliteische Elemente aufgegriffen hat, ist vielfach kontroversiell behandelt worden; übersichtlich zusammengefasst ist die Debatte bei van Ackeren 2011, S. 428–445; s. auch Cooper 2004, Annas 2004, Gill 2007a, Gill 2007b; Forschner 2016.

Vgl. 2,16,1.

Pneuma ist das materielle Prinzip allen Seins, das alles aus sich gestaltet und sich auf die verschiedenen Stufen der scala naturae unterschiedlicher Intensität verteilt (vgl. SVF II,458–460; LS 47 N, P, Q); oft wird es mit dem (immanenten) Gott bzw. der Weltvernunft gleichgesetzt (vgl. Diog. Laert. 7,156 und SVF II,1009).

D. h.: in Vergangenheit und Zukunft. Vgl. 4,50,5; 5,23,1–2; 6,18,2 und 12,7.

Zum Begriff der hypólēpsis s. van Ackeren 2011, S. 273 f. 280–285. 563 ff.; zum Gedanken hier vgl. auch 2,15.

Vgl. 2,1,4–5.

Vgl. 2,16.

D. h.: das Körperliche, der Körper.

Das Feuer nimmt in der stoischen Elementenlehre einen besonderen Platz ein: vgl. LS 47 A 3–4; 7; 9.

Zu diesem fundamentalen Prinzip der stoischen Physik, aber auch Epikurs und der ionischen Naturphilosophie vgl. etwa SVF I,87. 88 = LS 44 D; SVF II,597. 599; LS 52 D; für Epikur vgl. epist. Her. 38–39 = LS 4 A, für die Ioniker vgl. Dion. Laert. 9,44, Aristot. phys. I,8,191a 27–28.

D. h.: der Tod.

Wen Marc Aurel hier gemeint hat bzw. auf welche Situation er anspielt, muss offenbleiben.

D. h., es muss immer im Gerechten und im Gemeinwohl begründet sein.

Zur Selbstadressierung als wichtigem Formelement der Selbstbetrachtungen s. van Ackeren 2011, S. 16–18. 256 f. 265 f. (auf S. 265, Anm. 1045 werden 47 Stellen angeführt, wo Marc Aurel sich selbst anspricht).

»Seiner Vernunft« bezieht sich auf das, »was dich gezeugt hat«. Der Kosmos selbst ist ewig, seine Einzeldinge werden durch die sogenannten Keimkräfte des Logos (λόγοι σπερματικοί) hervorgebracht (vgl. SVF I 98–100 [LS 46 G,49 J]; II 574–584 [LS 47 B]); wenn in 9,1,10 von δυνάμεις γόνιμοι (zeugende Kräfte) gesprochen wird, ist dasselbe gemeint; zum konsolatorischen Gehalt dieser These s. van Ackeren 2011, S. 166.

Vgl. die Polemik Plutarchs gegen diese stoische Position in stoic. absurd. poet. dic. 4,1058B.

Die meisten Herausgeber, darunter Farquharson und Dalfen, setzen hier τὸν ἀγαθόν zwischen cruces; m. E. ist aber der Text so, wie er überliefert ist, durchaus haltbar; so auch Cortassa 1984, S. 94 und 286 f. sowie Gill 2013, S. 127.

Hier weichen die Übersetzungen entsprechend den vielen verschiedenen Lesarten stark voneinander ab. Zur Vergänglichkeit des Ruhmes vgl. 2,11,6; 3,10; 9,1,9. Vgl. Gill 2013, S. 127 f. mit weiteren Belegen.

D. h., es braucht darüber hinaus nichts.

Etwas freier übersetzt; wörtlich: »das Lob ist kein Teil von ihm«.

Nach Ansicht der Stoiker überlebt die Seele den Körper eine beschränkte Zeit lang; was aber in dieser Zeit mit ihr passiert, darüber herrscht keine Einigkeit; zum Weiterleben der Seele nach dem Tod vgl. 7,32; 8,25,4; 11,3,1; SVF II,809 = LS 53 W; s. Gill 2013, S. 163.

Vgl. 4,14.

Wahrscheinlich ist Aristophanes gemeint (PCG fr. 112,1).

Kekrops war im Mythos der zweite König Athens. Marc Aurel meint hier mit »Stadt« die Welt / den Kosmos.

D. h.: »der Weise«; vgl. Demokrit, DK 22 B 3.

Zur Ausdrucksweise (τοῦ φύσει πολιτικοῦ ζῴου) vgl. 10,33,8 (τὸν φύσει πολίτην) sowie Sen. clem. 1,3,2 (sociale animal comuni bono genitum); wenn Marc Aurel das berühmte Wort des Aristoteles vom »Menschen als einem politischen Wesen« (pol. I,2,1253a 1–2) verwendet, denkt er natürlich nicht nur nicht mehr an die griechische Polis, auch nicht an das Römische Imperium, sondern an den »Weltstaat« (so Demandt 2018, S. 392 f.).

Vgl. noch 9,31 und 12,3; zum inneren Frieden, der Unerschütterlichkeit, der Seelen- oder Gemütsruhe, zentralen Begriffen hellenistischer Glückslehren, vgl. fr. 70,134,511–512 Usener, Epikt. diatr. 2,18,29; ench. 29,7; LS 21 B 1; 5; W 65.

Zu diesem Gedanken vgl. auch 9,4; 12,16; SVF III,289.

Der Weise muss sich darum bemühen, im jeweiligen Moment gut zu handeln (2,5,1–2; 6,2. 32,3; 7,29. 54; 8,36; 10,11; 12,1,1–2), ohne sich um das, was war, und das, was sein wird, zu kümmern.

Zum stoischen Begriff der sympátheia, wonach jeder Teil des Kosmos als der eines Kontinuums, das kein Vakuum aufweist, mit den anderen Teilen »mitleidet«, d. h., dass jeder Teil von einer Veränderung eines anderen Teiles mit betroffen ist; s. Wildberger 2006, S. 16 f. mit umfangreichem Material (S. 484 f., Anm. 110).

Diesen Abschnitt hat Marc Aurel wohl nicht mehr ausgearbeitet, dementsprechend spekulativ und unergiebig ist die gelehrte Literatur dazu.

Vgl. 12,1 und 13.

Vgl. 2,16,1; 9,2; Epiktet forderte, dass falsche Meinungen wie ein Tumor weggeschnitten werden müssten (diatr. 1,11,35; 3,23,30).

Polis wird hier als Kosmos verstanden; vgl. 4,23,3.

Wie van Ackeren 2011, S. 538 Anm. 700 bemerkt, fehlt bei Marc Aurel, wenn er bekannte Gestalten aus der römischen Geschichte nennt (beispielsweise Antoninus Pius in 1,16; 6,30; 8,25, Brutus in 1,14, Nero in 3,16 oder Augustus in 4,33; 8,5; 8,31), zumeist jeglicher Bezug zur Politik.

Fabius Vibulanus Caeso und Volesus gehörten nicht zu den »stock figures in the Roman exemplary tradition« (Gill 2013, S. 135 z. St.); zu den übrigen Genannten s. S. 222–229.

Vgl. Hom. Od. 1,242; zum Motiv, dass das Vergessen niemanden und nichts verschont, vgl. 2,12.

Eine der drei Moiren, hier mit der stoischen heimarménē, dem unabwendbaren Schicksal, gleichgesetzt.

Das wird auch in 7,62 empfohlen.

Ich habe das von Dalfen athetierte τοὺς φρονίμους, so wie Trannoy und Farquharson, im Text belassen.

Man könnte den griechischen Infinitiv auch mit einem deutschen Imperativ wiedergeben; vgl. 2,1,1 und Anm. 43. Zum Kosmos als Lebewesen vgl. noch 7,75; 9,1,1. 28,2; 12,30; Diog. Laert. 7,139 = SVF II,634 = LS 47 O; Diog. Laert. 7,142–143 = Poseidon. fr. 99a Edelstein/Kidd; weitere Belege bei Wildberger 2006, S. 495 f. Anm. 135.

Zu dieser Definition des Kosmos vgl. SVF II,633 und Poseid. fr. 99a Edelstein/Kidd.

Fr. 26 Schenkl; vgl. 9,24; 10,33,6.

DK 22 B 76.

DK 22 B 71.

DK 22 B 72.

DK 22 B 73; zu diesem Gedanken vgl. 6,31.

DK 22 B 74; dass man dem eigenen Urteil den Vorzug gegenüber dem anderer geben soll, sagt Marc Aurel auch in 2,13,1–2.

Vgl. 3,3,3; 8,25.

Die bedeutende griechische Stadt Helike im Norden der Peloponnes wurde 373 v. Chr. durch ein Erdbeben und eine anschließende Flutwelle zerstört. Pompeji und Herculaneum wurden beim Vesuv-Ausbruch im Jahr 79 verschüttet.

Vgl. zu diesem Gedanken schon 4,32.

Diesen berühmten homerischen Vergleich (Il. 15,618–621), nachgeahmt von Verg. Aen. 7,586–590, münzt schon Seneca (vit. beat. 27,3) auf das Leben des Weisen um.

Caedicianus: Die Handschriften überliefern »Kadikianos« – ein Träger dieses Namens lässt sich aber nicht identifizieren; Dalfen folgt der Konjektur des Menagius: Ein Quintus Alburnius Caedicianus war in den Jahren 123–140 legatus Augusti in Dakien; vgl. CIL III 1089. Fabius: Vielleicht Fabius Catullinus, der in 12,27,2 genannt wird und im Jahr 130 v. Chr. Konsul war. Iulianus: Vielleicht der Jurist Publius Salvius Iulianus, ein Freund des Marc Aurel; vgl. dig. 37,14,17. Lepidus: Einige Übersetzer und Kommentatoren verweisen auf den Triumvirn Marcus Aemilius Lepidus, was eine Verlegenheitslösung sein dürfte; ich neige zur Ansicht Gills (2013, S. 143 z. St.), wonach sich die Namen auf Zeitgenossen Marc Aurels, die besonders alt wurden, beziehen.

Vgl. 5,23; 9,32; 12,7. 32; zum Gedanken, dass wir unsere Nichtexistenz nach unserem Tod nicht mehr zu fürchten brauchen als die vor unserer Geburt, vgl. Lucr. 3,832–842.

Zum Stil der Selbstbetrachtungen und im Besonderen zur Dialogizität und Adressierung s. van Ackeren 2011, S. 188–199.

Gill 2013, S. 145 z. St. verweist auf das berühmte érgon-Argument, den Versuch, das Glück des Menschen aus seiner Vernunfttätigkeit (seinem érgon eben) abzuleiten, bei Aristot. eth. Nic. I,6,1097b 22 – 1098a 20 und II,5,1106a 15–24, und auf die stoische Oikeiosis-Lehre (Diog. Laert. 7,85–86 = LS 57 A); zu den den Menschen ausmachenden érga vgl. auch Cic. fin. 3,62–63 (= LS 57 F 1–2).

In der Tat »a rather crude picture of Epicurean hedonism here linked with eating and drinking as well as staying in bed«, wie Gill 2013, S. 145 f. bemerkt.

Vgl. 6,51; 9,16.

Vgl. 7,55,6; 10,11.

Vgl. Paus. 1,24,3.

Vgl. Sen. epist. 94,9 = SVF I,359.

Zu Begriff und Auffassung der Sinneswahrnehmung in den Selbstbetrachtungen s. van Ackeren 2011, S. 557–568.

Gill 2013, S. 152 schließt aus dieser Stelle (wie auch aus 1,17,22 und 7,67,3), dass sich Marc Aurel nicht besonders für die stoische Logik und Epistemologie interessierte.

Zu »Gott« vgl. Anm. 31.

Wer hier gemeint ist, ist unklar.

Gemeint ist der Unterschied zwischen materiellen Gütern und dem wirklich Guten; vgl. LS 57 F,58.

Vgl. Menander, Phasma (Das Gespenst), fr. 42 Sandbach.

Vgl. 4,21.

Vgl. 4,4,3.

Vgl. 2,14,5.

Zu den stoischen Definitionen vom Ziel des Lebens vgl. Diog. Laert. 7,88 (= LS 63 C [3–4]); Stob. 2,76,13–15 (= LS 58 K) und Cic. Tusc. 5,81–82 (= LS 63 M); s. van Ackeren 2011, S. 621–626.

Vgl. 2,1,4–5.

Vgl. 5,30; 7,55; 11,18,1–2; vgl. dazu auch SVF II,1152–1167 = LS 54 P; 54 O; Diog. Laert. 7,138 = Poseid. fr. 14 Edelstein/Kidd; zur Stufenleiter des Seins, d. h. zur Rangordnung unter den vier Lebensformen der Pflanzen, Tiere, Menschen und Götter, vgl. noch 6,14; 8,46; 10,33,3–5; für Literatur zum Gesamtkomplex s. Wildberger 2006, S. 747 f., Anm. 974; zum Gedanken, dass Vernunftbegabung des Menschen seine hohe Position auf dieser Leiter legitimiert, vgl. Diog. Laert. 7,85–86 = LS 57 A (4–5) = SVF III,178 und Cic. fin. 3,67 (= LS 57 F 5–6).

Zum stoischen Gedanken, dass die Menschen gemäß ihren charakterlichen Anlagen handeln, vgl. 4,6,1; 12,16.

D. h.: so, wie sie sind, also gut oder schlecht; vgl. 2,15.

Vgl. 6,27.

Viele Übersetzungen (so Cortassa 1984, S. 323 und Farquharson 1944, S. 91) sind sehr frei, treffen aber mit etwas wie »Was geht das mich an?« den Sinn des Satzes genau.

Zu den unterschiedlichen Thesen der stoischen Psychologie vgl. LS 53 B, G, H; zum psychophysischen Holismus in den Selbstbetrachtungen vgl. noch 7,67,1; 10,36,6–7; 12,3; s. dazu auch van Ackeren 2011, S. 483; Gill 2013, S. 161 z. St.

Nach Cortassa 1984, S. 324, Anm. 30 und Gill 2013, S. 161 z. St. könnte es sich hier um ein Zitat oder eine Anspielung auf ein uns unbekanntes Literaturzitat handeln; der Gedanke von der engen Gemeinschaft zwischen Menschen und Göttern (Cic. fin. 3,64 = LS 57 F 3), der in der Stoa allgegenwärtig ist, erscheint bei Marc Aurel noch in 10,1,4. Zum Sprachlichen: Man könnte den Satz ohne Prädikat auch als Befehl auffassen, denn die Verwendung eines Infinitivs anstelle eines Imperativs ist in den Selbstbetrachtungen nicht ungewöhnlich (vgl. schon 2,1,1 und Anm. 43); zu Fragen der Stilistik s. auch van Ackeren 2011, S. 114–146.

Marc Aurel verwendet gerne »raue Kynismen« (van Ackeren 2011, S. 299); vgl. noch 6,13,1; 8,38; 10,19,1.

Farquharson 1944, S. 336 spricht bei diesem Satz von einem »unsolved enigma«; auch Gill 2013, S. 162 findet ihn »puzzling« und meint, wir könnten den Anfang eines neuen Gedankens vor uns haben, der nicht »fertiggedacht« wurde; zu Marc Aurels Einstellung gegenüber der Welt des Theaters vgl. 6,46 und 8,52.

Vgl. dasselbe Bild bei Epikt. diatr. 1,25,18; 4,10,27–28; zur stoischen Haltung zur Selbsttötung vgl. 3,1,2 und Anm. 71.

Vgl. 5,16,5 und Anm. 180.

Hom. Od. 4,690.

Vgl. 2,14,5.

So die gängige deutsche Wendung; eigentlich: »Schall und Widerhall«.

Vgl. 9,24.

Hes. erg. 197.

Vgl. 4,21.

Vgl. Epikt. diatr. 2,22,20; 4,8,20 und Gell. 17,19,6.

Gemeint ist wohl: »darüber hinaus brauchst du nach nichts mehr zu streben« / »dabei kannst du es bewenden lassen«.

Vgl. 3,11,5 und Anm. 100.

Dalfen hat die von mir übersetzte Ergänzung von Trannoy athetiert. Die Passage ist schwer zu deuten, vielleicht will Marc Aurel nur sagen: »Hänge nicht dein Herz an Nichtigkeiten, wie es die Redner tun« – denn das, worüber sie gewöhnlich streiten, ist aus stoischer Sicht belanglos; s. auch Gill 2013, S. 166 f.

Oder: »das anstehende Schicksal« – also das Sterben.

Vgl. 2,5.

Zu »Gott« vgl. Anm. 31.

Wie die Epikureer glauben; vgl. LS 2 A–E.

Wie die Stoiker glauben; vgl. 4,3; 6,1.

Zur seltenen Bedeutung des Begriffes historía s. Weyland 1914, Sp. 1182.

Zum Begriff des Zusammenhalts vgl. SVF II,474; 1013.

D. h.: »wenn du nicht aufhörst«.

Dieser Satz kann wie viele andere (vgl. 6,34. 59; 9,34; 10,19; 11,7) entweder als indirekter Fragesatz, abhängig von einem zu ergänzenden Verb wie »bedenke«, oder wie in der hier gewählten Übersetzung als Ausrufesatz aufgefasst werden.