image

image

Die Vorlage zu diesem Buch ist das gesprochene Wort Oshos. Seine „Talks“, über Jesus aus dem Stegreif vor einer großen Zuhörerschaft gehalten, wurden vom Tonband übersetzt. Die Redaktion der deutschen Übersetzung folgt der englischen Buchausgabe und gibt, wie diese, so genau wie möglich den spontanen Redefluss Oshos wieder. Alle Osho Diskurse sind als Originale publiziert worden und als Original-Audios erhältlich. Audios und das vollständige Text-Archiv finden sie unter der Onlinebibliothek „Osho Library“ bei www.osho.com

Titel der Originalausgabe: Come Follow Me, Vol. I & II

Ebook-Auflage 2019

Alle Rechte vorbehalten.

eISBN 978-3-947508-32-7

OSHO

JESUS
MENSCH UND MEISTER

Inhalt

1. Christus ist jenseits aller Kirchen

2. Wer ist ein Prophet und wer ist ein Messias?

3. Die Liebe wurde gekreuzigt, nicht Jesus

4. Die Kraft der Initiation

5. Glaube gilt einer Idee, Vertrauen gilt der ganzen Wirklichkeit

6. Versuche die Wahrheit zu finden

7. Menschsein ist dein Kleid, Gottsein ist deine Seele

8. Jesus ist ein spiritueller Hedonist

9. Gott ist nichts Jenseitiges. Gott ist etwas Diesseitiges

10. Erkennen braucht Zeit

11. Das Offensichtliche ist nicht das Wirkliche

12. Die Religion, die du suchst, ist in dir

13. Identifiziere dich mit dem Göttlichen

Über Osho

Johannes 1

1Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.

2Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.

4In Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

5Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst.

6Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes.

7Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen.

8Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.

11Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.

12Allen, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben.

14Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit als des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

16Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade.

17Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und Wahrheit kamen durch Jesus Christus.

1. CHRISTUS IST JENSEITS ALLER KIRCHEN

Ich will von Christus sprechen, aber nicht vom Christentum. Das Christentum hat nichts mit Christus zu tun. Im Gegenteil, das Christentum ist gegen Christus, genauso wie der Buddhismus gegen Buddha ist und der Jainismus gegen Mahavir. Christus hat etwas an sich, das sich nicht organisieren lässt: totale Rebellion, und Rebellion lässt sich nicht organisieren. Indem ihr sie organisiert, tötet ihr sie und eine Leiche bleibt zurück. Ihr könnt sie zwar anbeten, aber verwandeln kann sie euch nicht. Ihr könnt die Last über Jahrhunderte hin mitschleppen, aber sie wird euch nur niederdrücken, nicht befreien.

Darum möchte ich von Anfang an absolut klarstellen: Ich bin ganz und gar für Christus, aber nicht der kleinste Teil von mir ist für das Christentum. Wenn ihr Christus wollt, müsst ihr das Christentum hinter euch lassen. Wenn ihr euch zu sehr am Christentum festhaltet, werdet ihr Christus nicht verstehen können. Christus ist jenseits aller Kirchen. Christus ist das Kernprinzip von Religion. In Christus erfüllen sich alle Sehnsüchte der Menschheit. Er ist eine einmalige Synthese. Gewöhnlich lebt der Mensch in Qual, Schmerz, Furcht, Leid und Unglück. Wenn ihr Krishna anseht, so hat er sich zum andern Pol begeben: Er lebt in Ekstase. Da bleibt kein Schmerz zurück, das Leid ist verschwunden. Ihr könnt ihn lieben, ihr könnt eine Zeit lang mit ihm tanzen, aber die Brücke fehlt. Ihr seid im Unglück, er ist in Ekstase – wo ist die Brücke? Ein Buddha ist noch weiter entfernt. Er ist weder im Unglück noch in Ekstase. Er ist absolut still und ruhig. Er ist so weit weg, dass ihr ihn zwar ansehen mögt, aber nicht glauben könnt, dass es ihn überhaupt gibt. Er erscheint wie ein Mythos, wie ein Wunschtraum der Menschheit.

Wie kann ein solcher Mensch auf Erden wandeln, so über alles Leid und alle Ekstase erhaben? Er ist allzu weit entfernt. Jesus ist die Erfüllung aller Erwartungen. Er ist in Qual, so wie ihr, so wie jedes menschliche Wesen geboren wird: in Todesqual am Kreuz. Und er ist in der gleichen Ekstase, in die ein Krishna zuweilen gerät: Er jubelt; er ist ein Lied, ein Tanz. Und er ist auch die Transzendenz beider: Wenn ihr ihm immer näher kommt, gibt es Augenblicke, wo ihr seht, dass sein innerstes Wesen weder Kreuz noch Jubel ist, sondern Transzendenz.

Das ist die Schönheit von Christus: Es gibt eine Brücke! Ihr könnt euch ihm nach und nach nähern und er kann euch dem Unbekannten zuführen, und zwar so langsam, dass ihr nicht einmal merkt, wann genau ihr die Grenze überschreitet, wo ihr aus dem Bekannten in das Unbekannte geht, wo die Welt verschwindet und Gott erscheint. Ihr könnt ihm vertrauen, denn er ist euch so ähnlich und dennoch so unähnlich. Ihr könnt seine Sprache verstehen.

Genau deshalb ist Jesus zu einem solchen Meilenstein für die Geschichte des menschlichen Bewusstseins geworden. Es ist kein Zufall, dass die Geburt Jesu zum wichtigsten Datum in der Geschichte wurde. Es muss so sein. Vor Christus – die eine Welt; nach Christus– entstand eine völlig andere Welt. Er ist die Wasserscheide im Bewusstsein des Menschen. Es gibt so viele Kalender, so viele Möglichkeiten, aber der Kalender, der auf Christus beruht, ist der bedeutsamste. Mit ihm hat sich etwas im Menschen verändert. Mit ihm ist etwas in das Bewusstsein des Menschen eingedrungen. Buddha ist schön, ja unvergleichlich, aber nicht von dieser Welt. Krishna kann man lieben – aber dennoch, es fehlt die Brücke. Christus ist die Brücke.

Die Kirche ist immer gegen Christus. Sobald man versucht, eine Rebellion zu organisieren, muss die Rebellion zusammenbrechen. Man kann einen Sturm nicht organisieren; wie kann man eine Rebellion organisieren? Eine Rebellion ist nur so lange wahr und lebendig, wie sie ein Chaos ist.

Mit Jesus brach ein Chaos in das menschliche Bewusstsein ein. Von nun an darf die Organisation nicht mehr außen stattfinden, nicht mehr in der Gesellschaft; die Ordnung muss im innersten Kern deines Wesens hergestellt werden. Christus brachte Chaos. Nun müsst ihr aus diesem Chaos völlig neu geboren werden; eine Ordnung, die aus dem innersten Wesenskern kommt – nicht eine neue Kirche, sondern ein neuer Mensch; nicht eine neue Gesellschaft, sondern ein neues menschliches Bewusstsein.

Das ist die Botschaft. Und diese Worte aus dem Johannes-Evangelium – wie oft müsst ihr die wohl gehört haben, wie oft müsst ihr sie schon gelesen haben! Sie sind fast sinnlos geworden, bedeutungsleer, abgedroschen, trivial. Sie sind so oft wiederholt worden, dass jetzt keine Glocke mehr in euch angeschlagen wird, wenn ihr sie hört. Aber in diesen Worten steckt eine ungeheure Stärke. Ihr Sinn mag euch abhanden gekommen sein, aber wenn ihr ein bisschen hellhörig werdet, ein bisschen bewusst, dann kann der Sinn dieser Worte wiedergewonnen werden. Es wird ein Kampf sein, die Bedeutung zurückzuholen – wie wenn ihr dem Meer Land abgewinnt.

Das Christentum hat diese schönen Worte mit so vielen Interpretationen zugedeckt, dass ihre ursprüngliche Frische im Munde der Priester, die einfach nur nachplappern wie die Papageien, ohne zu wissen, was sie sagen, verloren ging – ahnungslos, ohne zu zögern, ohne vor der Heiligkeit dieser Worte zu zittern. Wie mechanische Roboter wiederholen sie einfach nur Wörter. Ihre Gesten sind unecht, weil alles nur angelernt ist.

Diese Worte sind wie Feuer, aber durch jahrhundertelange Wiederholung, papageienhafte Wiederholungen, hat sich viel Staub auf das Feuer gelegt. Ich werde mir Mühe geben, es wieder anzufachen. Passt gut auf … denn wir betreten jetzt einen altbekannten Weg, nur auf gänzlich unbekannte Art. Wir betreten ein wohlbekanntes Terrain, aber mit einer ganz anderen, völlig neuen Haltung. Das Terrain ist sehr alt.

Mein Bestreben ist, es euch mit einem neuen Bewusstsein sehen zu lassen. Ich möchte euch meine Augen leihen, damit ihr die alten Dinge in einem neuen Licht betrachten könnt. Und wenn ihr neue Augen habt, wird alles neu werden.

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott,

und das Wort war Gott.

Die Upanishaden mögen sich arm daneben vorkommen, die Veden können vor Neid erblassen: Im Anfang war das Wort. Was bedeutet es, wenn das Evangelium sagt: „Im Anfang“?

Die Christen haben es so interpretiert, als hieße „im Anfang“, dass es tatsächlich einen Anfang gab. Sie haben diese Worte „im Anfang“ so verstanden, als sagten sie etwas über den Anfang der Zeit aus. Aber wie kann es ohne Zeit einen Anfang geben? Damit etwas beginnen kann, muss überhaupt erstmal die Zeit da sein. Wenn aber gar keine Zeit existiert, was soll dann „im Anfang“ heißen? „Im Anfang“ gehört der Zeit an, und kann der Zeit nicht vorausgehen. Also bedeutet „im Anfang“ nicht, dass es einen Tag gab, an dem Gott die Welt erschuf. Das ist absolut dumm und töricht. „Im Anfang“ ist nur eine Redensart. „Im Anfang“ heißt durchaus nicht „am Anfang“, denn es hat nie einen Anfang gegeben – und es kann auch kein Ende geben. Gott ist ewig, sein Schöpfertum ist ewig. So ist es immer gewesen und so wird es immer sein.

Um diese Worte „im Anfang“ hat es über Jahrhunderte viel Streit gegeben. Es gab sogar törichte Priester und Bischöfe, die versucht haben, das genaue Datum festzulegen. Im Jahre Viertausendundvier vor Christus, an einem gewissen Montag, fing die Welt an! Und was hat Gott vorher gemacht! Die Ewigkeit muss vorausgegangen sein – was sind schon viertausendundvier Jahre? Was hat er denn vorher gemacht? Gar nichts vielleicht? Warum fing er dann plötzlich zu einem bestimmen Zeitpunkt mit der Schöpfung an? Schwer zu sagen; aber das ganze beruht auf einer Fehlinterpretation.

Nein, „im Anfang“ ist nur eine Redensart. Irgendwo muss man schließlich anfangen, das Evangelium musste irgendwo anfangen. Das Leben ist Ewigkeit, das Leben fängt niemals irgendwo an, aber jede Geschichte muss irgendwo anfangen, und jede Heilige Schrift muss irgendwo anfangen. Ganz willkürlich muss man eine bestimmte Floskel finden, und man kann keine bessere finden als „im Anfang“. „Im Anfang“ heißt einfach nur, dass wir nicht wissen, wann. Aber von allem Anfang an, wenn es einen Anfang gab, ist Gott schöpferisch gewesen. Lasst es mich so ausdrücken: Gott ist Schöpfertum. Ihr könnt selbst das Wort „Gott“ weglassen.

Ja, sogar das Evangelium vermeidet das Wort „Gott“. Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Von was für einem Wort ist hier die Rede? Einer, der die Wahrheit erkannt hat, weiß sehr wohl, dass es sinnlos ist, Gott zu benennen. Es gibt keinen Namen, keine Definition, und alle Worte sind klein, sie können das Ganze nicht enthalten. „Das Wort“ ist wieder nur ein Stilmittel, das Namenlose, das Unbekannte anzudeuten … Im Anfang war das Wort.

Das Judentum, das Jesus vorausgegangen war, und dessen letzter Höhepunkt Jesus war – der jüdische Geist fand in Jesus seine Erfüllung – verleugnete Jesus natürlich. Das ist aber eine andere Geschichte. Manchmal geschieht es, dass einer, der unter euch lebt, das ganze Volk zu seiner Erfüllung bringt, aber diese Erfüllung ist so unendlich, so unfassbar groß und ihr seid so weit darunter, dass ihr es nicht glauben könnt, dass ihr es leugnen müsst. Christus stieg hoch hinauf.

Die Juden hatten seit Jahrhunderten auf diesen Mann gewartet – seht die Ironie! – sie haben seit Jahrhunderten daraufgewartet, dass dieser Mann geschieht; all ihre Hoffnung war auf diesen Mann gerichtet, der ihr Leben verändern und ihnen das Reich Gottes auf Erden bringen sollte … und dann erscheint dieser Mann und gerade sie, die doch auf ihn gewartet hatten, können ihm nicht glauben, können ihm nicht vertrauen. Was geschah? Sie waren dem Warten selbst zu verfallen. „Wenn das jetzt der Mann ist, was sollen wir dann tun? Dann ist es aus mit dem Warten, dann hat es ein Ende. Und sie hatten so lange gewartet, dass sie gar nichts anderes mehr machten als warten – das war auf religiösem Gebiet alles, was sie überhaupt taten: auf das Kommen des Gottessohnes zu warten. Und jetzt steht plötzlich dieser Mann auf und sagt: „Ich bin da.“

Aber da möchten sie sich lieber an ihr Warten klammern, statt sich diesen Mann anzusehen … denn ein Blick auf diesen Mann bedeutet das Ende. Danach gibt es nichts mehr, worauf man warten kann. Die Zukunft verschwindet, die Hoffnung verschwindet, das Sehnen verschwindet. Dieser Mann würde alles Hoffen, alles Sehnen, alle Zukunft töten – das geht zu weit!

Der alte Geist ist süchtig geworden nach seinem eigenen Warten, der alte Geist ist süchtig geworden nach seinem Unglück, seiner Frustration – das wäre jetzt zu viel verlangt.

So kann es kommen: Wenn du lange krank gewesen bist, fängst du nach und nach an, in deine Krankheit zu investieren. Jetzt wirst du ängstlich – wenn du wieder gesund wirst, fürchtest du, wieder ins Büro, wieder ins Marktgewühl zurück zu müssen. Ein paar Jahre lang hast du dich ausgeruht, frei von allen Sorgen; du durftest entspannen. Jetzt wieder die Pflicht! Und nicht nur das; während dieser Jahre der Krankheit hatte jeder Mitleid mit dir, fast alle versuchten, dir Liebes zu erweisen. Du bist zum Mittelpunkt der Familie, der Freunde, der Bekannten geworden; alle waren sie nett. Wieder in die raue und grausame Welt zurückzumüssen – da schreckst du zurück. Es scheint sich nicht zu lohnen.

Wenn ein Volk zu lange gewartet hat … und die Juden hatten seit je gewartet. Sie warten heute noch – und der Mann war da und ist wieder fort. Aber sie haben zu viel ins Warten investiert. Ihr Warten ist ihr ganzes Gebet; ihre Synagogen sind nichts als Wartesäle für den Messias, der da kommen soll. Und er ist längst da gewesen! Und ich sage euch: Sollte er wiederkommen – obwohl ich nicht glaube, dass er den gleichen Fehler noch einmal macht! – sollte er wiederkommen, würden ihn die Juden immer noch nicht akzeptieren, denn was soll sonst aus ihrem Warten werden? Sie haben zu lange damit gelebt. Ihr Gefängnis ist ihr Heim geworden, und sie haben es ausgeschmückt. Und jetzt unter den rauen, offenen Himmel hinauszumüssen – unter die sengende Sonne, unter die regnenden Wolken, wo es manchmal kalt ist oder heiß – das ist gefährlich. Sie sind geschützt.

Im Anfang war das Wort … Die Juden haben immer nachdrücklich betont, dass Gottes Name nicht ausgesprochen werden dürfe, denn das sei etwas, was man tief in seinem Herzen bewahren soll. Ihn auszusprechen hieße, ihn zu entweihen; ihn zu formulieren hieße, ihn der gewöhnlichen Welt und Sprache einzuverleiben. Ihn wieder und wieder zu nennen hieße, ihm seine Bedeutung und seinen Sinn zu nehmen.

Wenn du jemanden liebst und du sagst den ganzen Tag lang: „Ich liebe dich, ich liebe dich“, viele Male, und es macht dir Spaß, es zu sagen, dann mag der andere anfangs glücklich sein, aber früher oder später wird ihm die Sache zu viel. „Ich liebe dich, ich liebe dich…“ – du machst ein schönes Wort sinnlos. Benutze es nicht zu viel, dann ist es sinnvoll, dann enthält es eine Bedeutung. Und gerade die, die sich wirklich lieben, benutzen es vielleicht überhaupt nicht.

Wenn die Liebe sich nicht von alleine zeigt, kann sie nicht ausgesprochen werden – es ist nicht nötig, sie auszusprechen. Und wenn sie sich von alleine zeigt, was braucht sie dann ausgesprochen zu werden? Es sollte ein paar Schlüsselworte geben, die ihr selten, nur ganz selten gebraucht. Sie sollten für seltene Gelegenheiten aufbewahrt werden, in denen ihr an Gipfel rührt. Die Juden haben immer darauf bestanden, dass der Name Gottes nicht in den Mund genommen werden dürfe. Es war in den alten Zeiten Sitte, dass nur der Hohepriester von Salomons Tempel ihn benutzen durfte – und zwar nur ein Mal im Jahr. Niemand sonst durfte es. Und so ist „das Wort“ der Geheimcode, das Codewort für Gottes Name. Irgendetwas muss benutzt werden, um ihn anzudeuten, und dies ist ein wunderschöner Code: „Das Wort“. Sie benutzen keine Worte, sie sagen einfach: „Das Wort“.

Das Gleiche ist auch in Indien geschehen. Fragt die Sikhs, die Anhänger Nanaks; sie sagen: „NamDer Name“. Sie nennen keine Namen, sie sagen einfach: „Der Name“. Es bedeutet dasselbe wie: „Das Wort“. Nur der Hohepriester durfte es sagen, und der Hohepriester musste sich reinigen. Das ganze Jahr über machte er sich rein; fastend und betend bereitete er sich vor. Dann kam ein Mal im Jahr die ganze Gemeinde zusammen. Aber selbst dann sprach der Priester das Wort nicht vor der Menge aus. Er ging in das innerste Heiligtum des Tempels, die Türen wurden geschlossen. In tiefer Stille, wo niemand es hören konnte – die Menge wartete draußen, ohne etwas hören zu können – sprach er den Namen aus, mit unendlicher Feierlichkeit, Liebe und Scheu. Er sprach den Namen für die ganze Gemeinschaft aus. Das war ein seliger Tag, an dem der Name ausgesprochen wurde.

Danach durfte der Name ein ganzes Jahr lang nicht über die Lippen kommen. Man muss ihn im Herzen tragen, er muss wie ein Saatkorn sein. Wenn ihr das Saatkorn immer wieder aus dem Boden holt, wird es niemals keimen. Bewahrt es tief unten. Bewässert es, schützt es, aber bewahrt es im Dunkeln, sodass es sprießen, sodass es sterben und wiedergeboren werden kann.

Der Name Gottes muss tief im Herzen bewahrt werden. Nicht einmal du selbst darfst ihn hören. Er sollte so tief in deinem Innern, in deinen verschwiegensten Tiefen sein, dass er nicht einmal zu einem Gedanken in dir wird. Das ist der Sinn, wenn sich der Hohepriester ins innerste Heiligtum begibt. Niemand hört mit, die Türen sind geschlossen, und er spricht ein einziges Mal den Namen aus.

Der Sinn ist: Geh hinein ins innerste Heiligtum deines Herzens, mach dich rein, und ab und zu, wenn du den Duft deines wahren Wesens spürst, wenn du auf dem Gipfel deiner Energie bist, wenn du wirklich lebendig und ohne jede Spur von Trauer bist – du bist glücklich, ungeheuer glücklich, ekstatisch glücklich und dabei ruhig und still, kurz, in einem Zustand, wo du dankbar bist, wo du dich dankbar fühlst – dann geh in dein innerstes Heiligtum. Deine Gedanken bleiben draußen – sie sind „die Menge“. Du gehst immer tiefer in dein Herz hinein und sprichst es dort so still aus, dass du es nicht einmal im Geiste hören kannst. Dorthin muss das Wort getragen werden.

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Es gibt keinen Unterschied zwischen Gott und seinem Namen. Er hat keinen Namen. Er selbst ist sein Name. Sein Dasein ist sein Name. Seine Ist-heit ist sein Name.

Ein Kind wird geboren. Was für einen Namen hat es? Keinen. Aber es ist. Diese Ist-heit ist sein Name. Dann, aus nützlichen Erwägungen heraus, geben wir ihm einen Namen, und nach und nach vergessen wir seine Ist-heit, und es selbst identifiziert sich mit seinem Namen. Wenn jemand den Namen beleidigt, wird es wütend; wenn jemand den Namen lobt, freut es sich. Und der Name hat nie zu ihm gehört. Gott ist dies Kind, ist immer Kind, immer die Unschuld der Welt. Er hat keinen Namen.

Das ist die Bedeutung dieses Spruches: … und das Wort war bei Gott. Ist-heit, Existenz, Dasein … und das Wort war bei Gott. Sein Name ist sein Wesen. Wiederholt nicht seinen Namen, geht in sein Wesen hinein – das ist die einzige Möglichkeit, zu ihm zu gelangen. Oder vergesst ihn vielmehr ganz. Geh in dein eigenes Wesen hinein, in deine Ist-heit, und du wirst zu ihm gelangen.

Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort

wurde nichts, was geworden ist.

Gott ist Schöpferkraft. Zu sagen, dass Gott Schöpfer sei, ist bereits Fälschung; aber zu sagen, „Gott ist Schöpferkraft“, ist unverständlich. Dann würden die Leute sagen: Wozu das Wort „Gott“ gebrauchen?“, einfach „Schöpferkraft“ würde genügen. Wir sagen: „Gott ist der Schöpfer“. Aber aus dieser Formulierung heraus entsteht lauter dummes Zeug. Wann hat er die Welt erschaffen? Warum hat er sie dann nicht eher erschaffen? Warum erschuf er sie zu dem Zeitpunkt, da er sie erschuf? Warum hat er sie so geschaffen, wie sie ist? Warum kann er sie nicht verbessern? So viel Unglück, so viel Leid auf der Welt, und er ist der Schöpfer! Dann ist Gott der Schuldige. Dann werden wir wütend. Wenn er der Schöpfer ist, dann ist er für alles verantwortlich. Warum kann er es nicht ändern?

So entstehen alle möglichen Probleme und die Theologen finden immer neue Antworten auf diese Fragen. Diese Fragen brauchen gar nicht erst aufkommen, wenn ihr euch die Sache direkt anseht. Gott ist nicht der Schöpfer, er ist Schöpferkraft. Schöpferkraft ist sein Wesen. Er hat immer schon erschaffen. Er kann keine Ferien von seiner Schöpferkraft nehmen. Das ist nicht möglich; du kannst von deiner innersten Natur keinen Urlaub nehmen – nein. Alles, was du lassen kannst, ist nicht deine Natur; das, was du nicht lassen kannst, ist deine Natur. Gottes Natur ist Schöpferkraft. Er hat schon immer erschaffen. Und anders ist es auch nicht möglich. Die Welt kann nur so existieren, wie sie ist. Das ist das einzig Mögliche. Was immer ihr denkt oder verdammt oder schätzt, ist gleichgültig. Es ist, wie wenn du zur Rose gehst und fragst: „Warum hast du nur so und so viele Blütenblätter? Es könnten ein paar mehr sein. Was ist schief gegangen?“ Aber wären es ein paar mehr gewesen, hätte die gleiche Frage erneut gestellt werden können.

Wie auch immer die Welt aussieht, der Verstand produziert ständig Fragen. Wissende geben daher den Verstand auf und akzeptieren die Welt. Und es gibt nur zwei Möglichkeiten: entweder du akzeptierst den Verstand und bist gegen die Welt, oder du akzeptierst die Welt und gibst den Verstand auf. Die Dinge sind eben so, wie sie sind, und können nicht anders sein, und es gibt niemanden, bei dem du dich beschweren kannst, und niemanden, der sich deine Beschwerden anhören und etwas verbessern kann.

Gott ist Schöpferkraft, nicht der Schöpfer. Alles ist durch das Wort geworden … – alle Dinge sind in Wirklichkeit aus Gott gemacht, nicht durch Gott! – … und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. Und nicht nur in der Vergangenheit – selbst jetzt ist Gott, wann immer etwas erschaffen wird, der Schöpfer; du bist nur das Instrument. Du machst ein Bild oder komponierst ein Lied. Was glaubst du – bist du der Schöpfer? Im Augenblick tiefer Schöpferkraft verschwindest du, Gott fängt wieder zu wirken an. Es hat also nichts mit der Vergangenheit zu tun. Wo immer und wann immer Kreativität geschieht, kommt es durch ihn. Fragt die großen Dichter. Sie alle sagen, dass sie, wenn ihnen große Gedichte einkamen, allerhöchstens passive Empfänger waren. Es geschah; sie waren nicht die Schöpfer.

Die Vorstellung, dass du etwas erschaffen kannst, ist einfach nur deine Illusion. Alle Kreativität gehört ihm. Auch wenn es durch dich geschieht, was immer geschaffen wird, er ist der Schöpfer. Dies zu verstehen ist Illumination. Dies zu verstehen, macht das Ego verschwinden. Dies zu verstehe, heißt zuzulassen, dass er total von dir Besitz ergreift. Du wirst zum Instrument und in vielen Dingen wird Großes möglich. Dann fließt er durch dich. Wenn du tanzt, tanzt er. Du bist höchstens der Raum, den sein Tanz einnimmt. Wenn du singst, singt er. Du bist höchstens die Flöte, die hohle Flöte, durch die er singt. Du kannst es höchstens zulassen – es ist immer er, der die Dinge tut. Das ist es, was ich meine, wenn ich sage: „Lass dich treiben!“ Wenn ich sage: „Fließe mit dem Strom.“

Lass seine Schöpferkraft durch dich hindurchfließen. Zwinge sie in kein Muster. Zwinge ihr nicht deinen Willen auf. Wenn du sie völlig von dir Besitz ergreifen lassen kannst, gibt es kein Unglück mehr, und du hörst auf, ein menschliches Wesen zu sein. Der Jesus in dir ist zum Christus geworden, sobald du dich total besitzen lässt. Dann verschwindet der Jesus und der Christus erscheint.

Christus ist das Prinzip; Jesus ist der Sohn des Zimmermanns Josef. In einem bestimmten Augenblick war Jesus fort und Christus erschien. „Christus“ bedeutet einfach, dass der Mensch jetzt nicht mehr Mensch ist – der Mensch von Gott besessen wird. Genauso wie jemand verrückt wird und ihr sagt: „Der ist wahnsinnig“, könnt ihr auch sagen: „Der ist gottsinnig“. Jetzt ist der Mensch nicht mehr da.

In Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

Gott ist das einzig Existierende, das einzige Sein, das einzige Leben, der einzige Tanz, die einzige Bewegung – die einzige Energie, die es gibt. Im Meer und in den Wellen, in der illusorischen Welt und in der Wahrheit, im Traum und im Träumer, gibt es nur eine einzige Energie, nämlich Gott. Alles ist Er; Er ist alles. In Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

Und wann immer du dies verstehen lernst – dies, dass Er das einzige Leben ist – dann erleuchtet sich dein Leben. Dann bist du voller Licht. Gott ist Leben! Wenn du dies verstehst, erfüllt sich dein ganzes Leben mit Licht. Sein Leben wird zum Licht in deinem Erkennen. Wenn sein Leben sich in dir widerspiegelt, wird es licht.

Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis

hat es nicht erfasst.

Und das Licht scheint rings um dich her. Leben umgibt dich – in den Vögeln, in den Bäumen, im Fluss. Leben hüllt dich ein; es gibt nichts anderes: Du lebst im Ozean des Lebens, außen wie innen, innen wie außen sprudelt nichts als Leben. Ein großer Lebensstrom, in dem du einfach schwimmst wie ein Fisch. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Aber ihr erfasst es nicht. Ihr seid immer noch mit dem Dunkel identifiziert, eure Augen sind immer noch geschlossen. Ihr seid blind. Dies ist etwas Schönes, versteht es richtig:

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war …

So muss es auch sein. Dies sind Gleichnisse; aber ich sage euch, dass es so sein muss; denn wie soll ein Mensch, der im Dunkeln lebt, allein zum Licht kommen, ganz auf sich gestellt? Ohne Meister geht es nicht. Wenn ihr fest schlaft, wie könnt ihr euch da selber wecken? Es scheint unmöglich. Ihr braucht jemanden, der schon wach ist, der euch aus dem Schlaf rüttelt, der euch einen Stoß gibt, auf dass die Grammophonnadel eurer Unbewusstheit aus der Rille springt und in eine neue Richtung geht. Für einen einzigen Augenblick öffnet ihr eure Augen und dann seht ihr …

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war;

sein Name war Johannes.

Solange Gott nicht selbst etwas unternimmt, scheint es fast unmöglich, dass ihr von euch aus erkennt, was was ist. In allen Religionen der Welt also … bei den Hindus sind es die Avatare. Sie sagen: „Der Mensch für sich ist so hilflos, dass Gott herabsteigen muss.“ Avatar heißt: das Herabsteigen Gottes. Er muss selbst kommen und euch wecken. Das zeigt nur, wie tief ihr im Schlaf versunken seid – nichts sonst – man braucht nicht fanatisch daran zu glauben, dass Gott etwa wirklich herabsteigt. Damit ist nur angedeutet, dass ihr so fest schlaft, dass es keine andere Möglichkeit für euch zu geben scheint, als dass Gott zu euch kommt. Und wenn ihr manchmal aufwacht, zeigt das nur, dass Gott herabgestiegen sein muss, um euch zu wecken.

Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht,

damit alle durch ihn zum Glauben kommen.

Ich bin hier. Wenn ihr in mich hineinseht, kommt ihr dazu, Dingen zu vertrauen, die ihr von euch aus nicht anerkannt hättet. Durch mich könnt ihr einen kleinen Lichtblick von dem haben, was ihr nicht sehen könnt. Und Gott ist das Ungesehene. Einer ist nötig, der Zeuge sein kann, der Zeugnis geben kann: „Ja, ich kenne ihn“, der in euren Tiefen Widerhall findet, der euch durch seine Berührung einen Geschmack davon geben kann – „Ja, Gott existiert!“

Gott kann niemals nur ein Glaube sein, denn Glaube ist machtlos. Er ist intellektuell, kopfig und kann euch nicht verwandeln. Ihr könnt euren Glauben euer ganzes Leben lang mitschleppen. Er ist Teil eures Müllhaufens, er wird euch nicht verändern. Vertrauen, Zuversicht – das ist etwas anderes. Glaube ist intellektuell; Vertrauen ist existenziell.

Aber wie kannst du vertrauen, solange du nicht einem Mann nahe bist, der Zeugnis ablegen kann, der aus den tiefsten Tiefen seines Wesens sagen kann: „Ja, Gott ist!“ Sobald du dir erlaubst verwundbar, empfänglich für ihn zu werden und sein Dasein etwas in dir in Bewegung setzt, wird daraus Vertrauen geboren. Er kam als Zeuge… – Johannes wurde zum Zeugen – … um Zeugnis abzulegen für das Licht … Er hat das Licht erkannt, er kommt vom Licht her. Und bedenkt, dass, wer immer das Licht erkannt hat, auch erkannt hat, dass er vom Licht herkommt, denn es gibt keinen anderen Weg, hier zu sein. Du magst es nicht wissen, aber auch du kommst vom Licht her.

Das ist der eigentliche Ursprung – der Same und der Ursprung allen Lebens. Es mag dir nicht bewusst sein, du magst es vergessen haben, es mag dir völlig entfallen sein, woher du stammst – der Ursprung ist so weit entfernt, dass du dich nicht im Geringsten erinnerst – aber wer immer in sich das Licht entdeckt, wird zugleich entdecken, „dass ich aus ihm stamme“. Ja, er wird sich augenblicklich bewusst, dass „ich es bin – ich bin er. Mein Vater und ich sind eins.“ Wie oben, so auch unten.

Er wird erklären, was auch die Seher der Upanishaden erklärt haben: „Aham Brahmasmi – Ich bin das.“ Oder er wird mit Mansoor sagen: „Anal Haqu! – Ich bin die Wahrheit.“ Oder wie Jesus: „Ich und mein Vater sind eins.“ Jesus sagt: „Wenn du mir vertraust, hast du auch dem vertraut, der mich gesandt hat. Wenn du mich liebst, liebst du auch den, den du noch nicht kennst.“

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war;

sein Name war Johannes.

Johannes ist ein Tor, ein Fenster, durch das ihr einen Blick auf die weit entfernten Gipfel des Himalajas werfen könnt.

Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen

für das Licht.

Das muss verstanden werden; das gehört zum Allerwichtigsten. Wann immer ein Mensch wie Jesus auftritt, geht ihm einer voraus, der den Boden bereitet. Das muss so sein, weil ein bestellter Boden nötig ist. Das Leben ist ein tiefer Zusammenhang; alles hängt zusammen, ist ein Ganzes. Johannes kam, den Boden zu bestellen, denn es war viel Unkraut da. Gras wuchs und Tausende von Bäumen machten das ganze Land zur Wildnis. Es musste gerodet, das Unkraut gejätet, der Boden bestellt werden. Erst dann konnte der Gärtner kommen und die neue Saat säen. Wann immer ein Mann wie Jesus auftritt, geht ihm einer voraus. Daher sagt das Evangelium: Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. – Er war gekommen, den Boden zu bereiten.

Er kam in sein Eigentum,

aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.

Er ist gekommen, um zu helfen. Er ist gekommen, um die Sehnsüchte von Jahrhunderten zu erfüllen … Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Das ist die Ironie, aber so ist es immer. Jesus wurde als Jude geboren. Die Juden wollten ihn nicht akzeptieren. Buddha wurde als Hindu geboren. Die Hindus wollten ihn nicht akzeptieren. So ist es seit jeher gewesen. Warum? Wenn ein Mann wie Jesus oder Buddha geboren wird, ist er ein solcher Rebell, dass alles Etablierte erschüttert wird.

Ein gewöhnlicher Mensch lebt in der Vergangenheit. Und dem gewöhnlichen Menschen ist die Vergangenheit wichtiger, weil sich die Vergangenheit fest etabliert hat und verwurzelt ist. Er hat viel auf das Alte gesetzt, viel ins Vergangene investiert. Wenn ich zum Beispiel hergehe und sage, dass die Art, wie ihr betet, falsch ist, und ihr seit fünfzig Jahren so betet – dann steht viel für euch auf dem Spiel. Indem ihr mir glaubt, glaubt ihr, dass eure fünfzig Jahre umsonst waren. Mir zu glauben heißt, fünfzig Jahren eures eigenen Lebens nicht zu glauben. Mir zu glauben heißt, dass ihr fünfzig Jahre lang Narren wart. Das ist zu viel! Lieber kämpft ihr, lieber verteidigt ihr euch. Und wenn es gar ums eigene Volk geht …

Seit Tausenden von Jahren hat dein Volk gewisse Dinge getan und dann kommt ein Jesus und wirft alles über den Haufen. Alles ist wieder chaotisch. Er schmilzt alles Etablierte zusammen, reißt alles ein, was wichtig schien, stiftet Verwirrung. Das muss er, denn jetzt hat er euch das Wahre gebracht. Aber ihr hattet viele Jahrhunderte lang geglaubt, dass etwas anderes für euch richtig sei. Wozu soll man nun stehen? Zu Jesus oder zur eigenen langen Vergangenheit? Für wen sich entscheiden? Für Jesus oder für die Tradition?

Wisst ihr, woher das Wort „Tradition“ kommt? Es kommt aus der gleichen Wurzel wie das englische Wort trade – Handel. Es kommt ebenfalls aus der gleichen Wurzel wie das englische Wort traitor – Verräter. Tradition ist ein trade, ein Kuhhandel, ein Geschäft. Und Verrat ist Tradition auch. Die Tradition glaubt an gewisse Dinge, die nicht wahr sind – die Tradition ist Verrat an der Wahrheit; wann immer also die Wahrheit auftritt, kommt es zum Konflikt. Ihr könnt es hier sehen. Ich wurde als Jaina geboren, aber die Jainas wollten mich nicht akzeptieren. Ihr könnt hier Christen finden, Juden, Muslime, Hindus, Buddhisten, aber nur ganz wenige Jainas. Unmöglich für sie, mich zu akzeptieren … Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Die Jainas sind völlig gegen mich. Die Hindus sind nicht ganz so gegen mich, aber doch ein bisschen. Die Christen aber – nein. Die Juden – absolut nicht. Je weiter weg, desto geringer die Gegnerschaft. Ich wurde als Jaina geboren – die Jainas sind eine kleine Gemeinschaft, auf allen Seiten von den Hindus umzingelt. Jainas sind fast Hindus – folglich sind die Jainas sehr feindlich gegen mich eingestellt, die Hindus etwas weniger, und die Muslime, Christen und Juden nicht so sehr. Je weiter weg, desto geringer die Feindschaft. Das macht verständlich, warum es hier so viele Leute aus so vielen verschiedenen Ländern gibt, aber nicht so viele Inder. Mit den Indern ist das Problem: Ihre Tradition steht auf dem Spiel. Wenn sie mir glauben, was ist dann mit der Tradition? Sie müssen sie aufgeben.

Allen, die ihn aufnahmen, gab er Macht,

Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben.

Sehr wenige Menschen kamen zu ihm. Johannes lebte nahe am Jordan, in der Wildnis, außerhalb der Städte und Dörfer. Nur Menschen, die wirklich verwandelt werden wollten, suchten ihn auf, kamen zu ihm. Sehr wenige kamen, aber denen, die kamen, … gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben. Diejenigen, die vertrauen konnten, wurden verwandelt. Und er bereitete den Boden. Dies waren die ersten Menschen, die auf das Erscheinen von Jesus vorbereitet wurden.

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt,

und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit als

des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

Und das Wort ist Fleisch geworden – einer der schönsten Sätze des Evangeliums – und hat unter uns gewohnt. Jesus ist wie das Fleisch gewordene Wort: Mensch gewordener Gott. Das Geheimnis ist offenbart worden; das Verdeckte wird aufgedeckt; das Mysterium ist unverhüllte Wahrheit.

Alle Türen zum Tempel stehen offen. Johannes schuf die Situation; denn das Wort kann nur dann zu Fleisch werden, wenn der, der es hört, bereit ist. Wenn ihr bereit seid, kann ich euch sagen, was ich in meinem Herzen trage. Wenn ihr nicht bereit seid, ist es unmöglich, es auszusprechen. Es wäre absolut unsinnig. Außerdem kann es gar nicht ausgesprochen werden, solange ihr noch nicht bereit seid: sobald ein Herz bereit ist, wird es eben diese Botschaft sein, die dir die Wahrheit übermitteln wird, die ich im Herzen trage.

Dann kann das Herz zum Herzen sprechen, kann die Tiefe der Tiefe antworten. Johannes schuf eine Gruppe, eine kleine Gruppe ausgewählter Leute, die vertrauen konnten, die fähig waren, mit den Augen des Vertrauens zu sehen. Nur dann ist ein Jesus möglich. Vergesst das nicht: Nur, wenn der Hörende bereit ist, kann die Wahrheit ausgesprochen werden.

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit als des einzigen Sohnes vom Vater… Und dies muss wirklich verstanden werden, denn die Christen haben es ständig falsch gedeutet. Sie behaupten, Christus sei der einzige Sohn Gottes. Sicher, in gewisser Weise stimmt das auch – aber nicht so, wie die Christen es sagen. Buddha ist ebenfalls der einzige Sohn Gottes und Krishna ist ebenfalls der einzige Sohn Gottes. Vergesst nicht, dass ich betone: „der einzige Sohn Gottes“. Und ich bin auch der einzige Sohn Gottes, und du bist auch der einzige Sohn Gottes. Warum dann aber „der Einzige“? Wenn sie alle seine Söhne sind, warum es dann so sagen? Es hat eine gewisse Bedeutung, einen gewissen Sinn – es muss so gesagt werden.

Es ist wie mit der Liebe; du sagst zu der Frau: „Du bist die einzige, die einzig schöne Frau auf der Welt.“ Nicht, dass das wahr ist, aber trotzdem, zu einem bestimmten Zeitpunkt eurer Liebe ist es wahr. Es ist keine gewöhnliche Tatsache; es ist eine Wahrheit. Wenn du zu einer Frau sagst: „Du bist die einzig schöne Frau auf der Welt, die es je gegeben hat und die es je geben wird“, dann heißt das nicht, dass du alle Frauen kennst, die es früher auf der Welt gab, oder als wüsstest du, dass alle Frauen, die noch kommen werden, weniger schön sind als diese. Wie könntest du das wissen, wie könntest du vergleichen!? Es ist keine logische Feststellung, es ist eine poetische Einsicht. In einem Augenblick der Liebe geht es nicht um Statistik. Ein Logiker mag mit dem Argument kommen: „Halt! Kennst du alle Frauen, die es momentan auf der Welt gibt? Hast du dich umgesehen? Hast du geforscht und gefunden, dass diese hier die schönste Frau der Welt ist? Was sagst du da? Du redest in Vergleichen!“

Aber du wirst antworten: „Andere Frauen kümmern mich nicht und hier geht es nicht um Vergleiche. Ich vergleiche nicht. Ich spreche nur eine Gefühlswahrheit aus. Es ist keine äußere Tatsache; es ist eine innere Gefühlswahrheit. Ich fühle so: dass diese die schönste Frau der Welt ist. Ich sage nichts über die Frau aus; ich sage etwas über mein Herz. Ich kenne nicht alle Frauen, das ist nicht nötig.“ Es ist kein Vergleich. Es ist einfach ein Gefühl. Das Gefühl hat eine solche Macht über dich, dass es falsch wäre, es nicht so zu sagen.

Wenn du Jesus liebst, ist er der einzige Sohn Gottes. So ist dieser Satz gut … Die Herrlichkeit als des einzigen Sohnes vom Vater. „Als“– als ob er der einzige Sohn des Vaters wäre. Wer Jesus liebt, für den ist er der einzige Sohn Gottes. Es ist damit nichts über Buddha oder gegen Buddha gesagt. Es ist kein Vergleich. Das meine ich, wenn ich sage: Buddha ist ebenfalls der einzige Sohn Gottes, und ihr auch. Jeder auf dieser Welt ist einmalig. Hast du deine innere Wahrheit erkannt, bist du Gottes einziger Sohn – so als existierte die ganze Schöpfung für dich, und nur für dich. Die Bäume blühen für dich und die Vögel singen für dich und die Flüsse fließen für dich und die Wolken türmen sich für dich. Du wirst zum alleinigen Mittelpunkt der Schöpfung, wenn du ankommst. Oder: Wenn du dich in einen Buddha, einen Jesus oder sonst wen verliebst, dann sollten solche Aussagen von Liebenden nicht als faktische Feststellungen genommen werden. Es sind poetische Erkenntnisse. Man kann damit nicht argumentieren. Es sind überhaupt keine Argumente. Sie sagen etwas, das vom Herzen kommt.

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohntvoll Gnade und Wahrheit. Und wo Gnade ist, da ist Wahrheit. Versucht, dies zu verstehen. Die Anmut der Gnade hast du nur, wenn du wahr bist. Wenn du eine Lüge in dir hast, stört diese Lüge deine Anmut; diese Lüge wird deine Schönheit vergiften, denn diese Lüge muss versteckt, muss verdrängt werden. Niemand darf von ihr wissen. Du kannst nicht offen sein. Die Lüge macht dich verschlossen. Solange du betrügst, kannst du nicht frei und fließend sein. Du bleibst in deiner Falschheit stecken. Ich sage also nicht, dass Lügen schlimm sind, weil sie andern schaden, nein. Sie sind schlimm, weil dir so deine Anmut fehlt.

Etwas vorzutäuschen ist nicht deshalb schlimm, weil du andern etwas vormachst; täuschen ist schlimm, weil es deinen Fluss stört, weil du nicht fließen kannst. Du erstarrst. An vielen Stellen bleibst du stekken – tot. Dein Wesen ist blockiert. Seht euch ein Kind an. Jedes Kind hat Anmut. Was wird später daraus? Wenn jedes Kind Anmut mit auf die Welt bringt, was wird dann aus ihr? Nach und nach geht sie verloren und jeder wird plump, hässlich. Es ist selten, dass es jemandem gelingt, so anmutig zu bleiben, wie er es als Kind war. Was passiert da? Warum ist ein Kind anmutig?

Habt ihr je ein Kind gesehen, das man hässlich nennen könnte? Nein, das hat es nie gegeben. Ein Kind und hässlich? Unmöglich. Alle Kinder sind schön, ausnahmslos schön. Sie fließen und sie sind wahr. Wenn sie weinen möchten, weinen sie. Wenn sie lachen möchten, lachen sie. Wenn sie wütend sind, sind sie wütend. Und wenn sie voller Liebe sind, sind sie voller Liebe. Sie sind dem Augenblick treu, sie täuschen nie etwas vor. Aber sehr bald lernen sie politische Spiele. Sehr bald lernen sie: „Wenn ich lächle, mag Mutter das. Es ist leichter, sie zu überreden, es ist leichter, sie zu manipulieren, wenn ich lächle.“

Ein kleines Kind wird zum Politiker. Es wartet ab. Innen mag es wütend sein, aber wenn sich die Mutter zeigt, lächelt es, denn das ist der einzige Weg, seine Eiscreme zu bekommen. Jetzt ist das Lächeln falsch, und ein falsches Lächeln ist hässlich, weil es nicht das ganze Wesen enthält; es ist etwas von außen Aufgemaltes. Später werden dann immer mehr Dinge aufgemalt, es sammeln sich immer mehr Persönlichkeiten an und das Wesentliche geht verloren. Dann seid ihr hässlich geworden.

Wahrheit und die Anmut der Gnade gehen immer zusammen. Wahrheit ist Gnade und Gnade ist Wahrheit. Das Evangelium trifft das Wesen Jesu ganz genau: Wahrheit und die Anmut der Gnade. Er war wahr, wahr bis in den tiefsten Kern, bis ins Äußerste, Absolute. Genau deswegen geriet er in Schwierigkeiten.

Mit einer Gesellschaft leben zu müssen, die absolut unwahr ist, mit äußerster Unwahrhaftigkeit leben zu müssen, das heißt, in Schwierigkeiten zu geraten. Und die Gnade: Er war kein Politiker und er war kein Priester. Er liebte einfach das Leben und lebte es. Er war nicht hier, um irgendetwas zu predigen. Er hatte kein Dogma, das es einzutrichtern galt, er wollte den Leuten keine Ideen aufzwingen. Er tat nichts anderes, als ein reines, anmutiges, fließendes Leben zu führen – und er steckte an. Mit wem er auch ging, wer auch immer mit ihm in Berührung kam, wurde magnetisiert, hypnotisiert.

Dieser Mann war ein Kind, ein unschuldiges Kind. Die Leute fühlten sich hingezogen. Die Leute ließen ihre Häuser, ihre Arbeit im Stich und folgten ihm einfach. Er war kein Prediger, er gab der Welt nicht irgendeine politische Revolution, er brachte keine Reformation in die Welt. Er zeigte euch nur einen Weg, fließend zu leben. Und genau das war das Problem; denn die Juden gehören zu den repressivsten Völkern der Welt. Sehr repressiv, sehr moralisch – Puritaner. Das war das Problem. Sie leben nach Prinzipien. Sie leben nach dem Gesetz. Und das Gesetz muss befolgt werden.

Freilich, sie sind sehr erfolgreich, was die Welt anbelangt. Wenn du dich nach dem Gesetz richtest, wirst du Erfolg haben. Wenn du dich nach der Liebe richtest, musst du notgedrungen ein Versager werden. Es ist ein Unglück, es ist ein Elend, aber es ist so: Das Gesetz hat Erfolg, die Liebe versagt – in der Welt. In Gott: Die Liebe hat Erfolg, das Gesetz versagt. Aber wer schert sich schon um Gott?

Juden sind sehr gesetzestreu, sehr gute Bürger, und wo sie auch hingehen, haben sie Erfolg, denn sie halten sich immer ans Gesetz. Sie leben berechnend. Darum bekommen sie die meisten Nobelpreise auf der Welt. Niemand kann mit ihnen konkurrieren. Sehr begabt – im Geschäftsleben sind sie erfolgreich, in der Politik auch; was sie auch tun, sie machen genau das Richtige. Aber sie sind sehr formalistische Puritaner, tief an den Verstand gebunden. Ihnen brummt ewig der Kopf, vor lauter Verstand. Und Jesus fing an, über Liebe zu reden. Das Evangelium sagt:

Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade

über Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben,

die Gnade und Wahrheit kamen durch Jesus Christus.

Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben… Moses ist der Grundstein des Judentums. Natürlich war er nötig, denn solange kein Gesetz herrscht, ist Liebe nicht möglich. Das Gesetz ist ein Muss, es ist eine Notwendigkeit, aber es ist nicht genug. Moses gab der Welt das Gesetz. Die Menschen waren primitiv, unkultiviert. Sie hatten keinen Sinn für Gesellschaft. Moses schuf eine Gesellschaft, und eine der beständigsten überhaupt – das Judentum. Moses muss tatsächlich ein großes Genie gewesen sein, denn er gab das Gesetz, und die Juden haben alle möglichen Katastrophen überlebt. Er muss ihnen eine sehr dauerhafte Grundlage gegeben haben. Aber er war ein Gesetzgeber, so wie Manu der Gesetzgeber für die Hindus war. Moses ist der Manu der Juden. Er gab das Gesetz.

Ich will euch eine Geschichte erzählen: Moses ging einmal spazieren und kam an einem Mann vorbei, der gerade betete. Aber er sprach ein so absurdes Gebet – ja, nicht nur absurd, sondern gotteslästerlich! –, dass Moses stehen blieb. Es war absolut gegen das Gesetz. Es ist besser, gar nicht zu beten, als so. Der Mann sagte ja ganz unglaubliche Dinge! Der Mann sagte: „Lass mich dir nahe kommen, Herr mein Gott, und ich verspreche dir, dass ich dir deinen Körper waschen will, wenn er schmutzig ist. Auch wenn Läuse da sind, will ich sie entfernen … und ich bin ein guter Schuhmacher, ich will dir wunderbare Schuhe machen. Deine Schuhe müssen uralt sein – schmutzig, ganz verdreckt, und keiner, der sich um dich kümmert, Herr! Ich will mich um dich kümmern. Wenn du krank bist, will ich für dich sorgen und dir Medizin geben. Und ich bin auch ein guter Koch!“ Solche Dinge betete er!

Moses sagte also: „Schluss! Schluss mit diesem Unfug. Was sagst du da? Zu wem sprichst du – zu Gott? Und er hat Läuse auf dem Leib? Und seine Kleider sind schmutzig und du willst sie waschen? Und niemand kümmert sich um ihn und du willst sein Koch sein? Wer hat dir das Gebet beigebracht?“

Der Mann sagte: „Niemand. Ich bin ein ganz armer und ungebildeter Mann und verstehe nicht zu beten. Ich hab‘s mir selber ausgedacht und dies sind die Dinge, die ich kenne. Ich hab viel Kummer mit Läusen, da muss er‘s auch haben. Und manchmal ist das Essen nicht gut, meine Frau ist keine gute Köchin, und mir kneift der Bauch. Er muss auch Bauchweh haben. Das sind alles meine eigenen Erfahrungen, daraus hab ich mein Gebet gemacht. Aber wenn du das rechte Gebet weißt, dann lehre es mich.“

Moses brachte ihm also das richtige Gebet bei. Der Mann verbeugte sich vor Moses, dankte ihm mit Tränen tiefer Dankbarkeit und ging. Moses war sehr glücklich. Er glaubte, eine gute Tat vollbracht zu haben. Er sah zum Himmel auf, um zu sehen, was Gott davon hielt. Und Gott war sehr böse! Er sagte: „Ich habe dich dorthin geschickt, um mir die Leute näher zu bringen, und du hast einen meiner glühendsten Liebhaber davon getrieben! Jetzt wird er das richtige Gebet sprechen, aber es wird überhaupt kein Gebet sein – denn was hat Beten mit dem Gesetz zu tun? Es ist Liebe. Liebe ist sich selbst das Gesetz. Sie braucht kein anderes Gesetz.“

Aber Moses ist der Gesetzgeber. Er gründete die Gesellschaft: Er brachte die Zehn Gebote. Diese Zehn Gebote sind bis heute die Grundlage der gesamten westlichen Welt geblieben – ob jüdisch, christlich oder muslimisch.

Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben