logo- transparenthintergrund_schlagschatten (2)

 


Die Traumwerkstatt auf Wolke

Nummer 7

 

Martina Jud

 

Erstauflage 2019

© Mystic Verlag

 

Text: Martina Jud, Sörenberg

Lektorat und Korrektorat: Helga Sadowski/Christoph Grimm

Illustrationen, Cover & Satz: Helga Sadowski

 

Druck und Bindung: Books on Demand

 

ISBN: 978-3-947721-41-2

 

Mystic Verlag

Geschäftsführer: Timo Arnold

Lemberger Straße 298

66955 Pirmasens

 

Interessierte Leser und Autoren finden weitere Informationen auf unserer Website.

 

www.mysticverlag.de

 

 

 

img085 (3)

 

Die Traumwerkstatt auf Wolke Nummer 7

 

Es war einmal vor langer Zeit ein regnerischer Tag auf der Erde. Es sah aus, als würden Regentropfen wie dicke Perlen an Bindfäden aus dem Himmel kullern, auf den Boden trommeln und wieder in die Höhe hüpfen. Der Wind spielte mit den glitzernden Spritzern fangen. Er wirbelte von links und von rechts, schob die Wolken vor sich her. Oma Fabula hatte Mühe, ihren Ballon zu steuern. Der Korb schwankte hin und her. Aus diesem Grund hatte sie den Wunschkorb mit einem Gurt fest verschlossen und gut angebunden. Die Wünsche der Kinder sollten bei den Turbulenzen auf keinen Fall verloren gehen. Als sie nach oben durch die Wolken stieß, hörte der Regen abrupt auf. Über den Wolken schien wie üblich die Sonne und in ruhiger Fahrt schwebte sie zu Tina Traum. In deren Traumwerkstatt wollte sie den gefüllten Wunschkorb bringen.

 

Tina – der blonde Strubbelkopf mit der zu großen blauen Latzhose – wohnte auf der Sternenstraße, im Haus Wolke Nummer sieben. Ihre Traumwerkstatt befand sich dort im Hinterhof. Wenn Oma Fabula mit einem Wunschkorb kam, machte Tina aus diesen Wünschen einen wunderschönen Traum.

 

img080 (4)

 

Wie ihr Name Fabula, so war auch die Oma eine besondere Person. Sie hatte die Gabe, Wünsche und Träume von Kindern einzufangen. Wenn sie in der Nähe von Kindern durch die Zimmer ging, sah sie deren Wünsche und Träume in den Räumen hängen. Sie konnte diese mit der Hand pflücken oder mit ihrer speziellen Kelle abschöpfen. So landeten die Wünsche in ihrer großen Tasche und nachher in dem Wunschkorb, der für diesen Zweck in ihrem Ballon stand. Wenn der Wunschkorb gefüllt war, machte sie sich auf den Weg zu Tinas Traumwerkstatt, im Hinterhof der Wolke Nummer 7.

Tina hatte die Fähigkeit, aus den Wünschen wunderschöne Traumbänder herzustellen. Dazu benutzte sie ihren Traum-Webstuhl und das Traum-Spinnrad. Am Anfang stellte sie auf dem Spinnrad einen Traumfaden aus den Wünschen her. Die Wünsche konnte sie wie Schafwolle auseinanderziehen und wieder verzwirbeln. Das Mädchen war sehr schnell beim Spinnen. Es dauerte nicht lange, dann war ihre Spule voll. Anschließend wickelte sie den Faden auf ein Webschiffchen und webte auf dem Webstuhl ein buntes Traumband daraus.

D