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Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe

Text copyright © Sue Bentley, 2009

Illustrations copyright © Angela Swan

Titel der Originalausgabe: Magic Ponys – Pony Camp

Die Originalausgabe ist 2009 bei Puffin Books (Penguin Books Ltd), London, erschienen.

© 2020 arsEdition GmbH, Friedrichstraße 9, 80801 München

Alle Rechte vorbehalten

Text: Sue Bentley

Übersetzung: Katharina Jürgens

Innenillustrationen: Angela Swan

Coverillustration: Andrew Farley

Umschlaggestaltung: Grafisches Atelier arsEdition unter Verwendung einer Illustration von Andrew Farley

ISBN eBook 978-3-8458-3826-7

ISBN Printausgabe 978-3-8458-2822-0

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Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Widmung

Steckbriefe

PROLOG

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

KAPITEL NEUN

Für Daisy-May – nicht ganz unkompliziert,
aber immer liebenswert und für jeden Spaß zu haben.

Prolog 

Komet ließ sich langsam tiefer über die Sternenstaubinsel sinken und machte sich bereit zu landen. Als er das saftig grüne Gras unter seinen schimmernden Hufen spürte, faltete er seine mit goldenen Federn besetzten Flügel zusammen. Es war ein schönes Gefühl, wieder zu Hause zu sein.

Doch schon im nächsten Moment dachte das magische Pony an seine Zwillingsschwester und seine Fröhlichkeit wurde getrübt. Sternschnuppe war schon so lange verschwunden. Bestimmt war sie inzwischen ebenfalls auf die Sternenstaubinsel zurückgekehrt.

Voller Hoffnung trabte Komet einen sanften Hügel hinauf und auf ein kleines Wäldchen zu und hielt mit seinen dunklen, violetten Augen Ausschau nach einer Bewegung zwischen den Bäumen. Vielleicht hatte Sternschnuppe dort vor der heißen Sonne Schutz gesucht.

Sonnenlicht fiel auf sein cremefarbenes Fell und die wallende Mähne und ließ sie schimmern wie gesponnenes Gold. Komet legte eine kurze Rast ein, um aus einer klaren Quelle zu trinken, die über die glänzenden, moosbedeckten Felsen sprudelte.

Der Wind rauschte leise in den hellrosa- und lilafarbenen Blättern der Bäume. Plötzlich erbebte der Boden, als donnernde Hufschläge sich näherten. War es ein anderes Himmelslicht-Pferd oder eines der bösen Dunkelpferde? Komet erstarrte und wollte schon fliehen, doch dann zögerte er.

Vielleicht war es ja seine Zwillingsschwester, die da auf ihn zugaloppiert kam, um ihn zu begrüßen!

„Sternschnuppe?“

Ein älteres Pferd mit dunkel schimmernden Augen kam aus dem Wäldchen herausgestürmt. Seine Nüstern bebten und es atmete schwer.

„Meteor!“ Komet senkte den Kopf vor dem Oberhaupt der Himmelslicht-Herde. „Was ist los? Ist Sternschnuppe bei dir?“

Meteor bäumte sich auf und ließ seine Vorderhufe durch die Luft wirbeln. „Ein Dunkelpferd hat mich verfolgt, aber der Lebensstein hat mir geholfen, ihm zu entkommen!“ Während sein Atem sich allmählich beruhigte, nahmen Meteors dunkle Augen einen sanften Ausdruck an. „Ich freue mich, dich wiederzusehen, mein junger Freund. Aber ich muss dir leider mitteilen, dass Sternschnuppe nicht zurückgekehrt ist.“

Enttäuschung überrollte Komet wie eine Welle. „Bestimmt glaubt sie immer noch, sie wäre in schlimmen Schwierigkeiten.“

Der Lebensstein schützte die Himmelslicht-Herde vor den Dunkelpferden, die ihre Magie stehlen wollten. Sternschnuppe hatte ihn versehentlich beim Wolkenrennen mit Komet fallen lassen. Komet hatte den Stein zwar wiedergefunden, aber da war Sternschnuppe bereits geflohen.

„Du musst sie finden und ihr sagen, dass sie nichts zu befürchten hat.“ Meteor scharrte mit seinem Vorderhuf über das Gras und sofort erschien dort ein glänzend heller Opal.

Als Komet näher trat, wurde der Stein größer und bunte Lichtblitze zuckten daraus hervor. Schließlich formte sich in ihrer Mitte ein Bild. Komet sah ein Pony in einer weit entfernten Welt über grüne Felder galoppieren.

„Da ist sie!“, rief er.

Es gab einen hellen violetten Lichtblitz und eine Wolke aus Sternenstaub begann um das magische Pony herumzuwirbeln. Im nächsten Moment erschien dort, wo eben noch das cremefarbene geflügelte Pony gestanden hatte, ein englisches Dales-Pony mit glänzendem, dunkelbraunem Fell und einem weißen Stern zwischen den Augen.

„Geh nun und nutze die Tarnung!“, drängte Meteor. „Bring Sternschnuppe wohlbehalten zurück!“

„Das werde ich!“, versprach Komet.

Er wieherte, als er spürte, wie die Kraft in ihm wuchs. Der wirbelnde Sternenstaub um ihn herum wurde dichter und sog ihn hinein wie in einen Tunnel.

Kapitel eins 

Lindsey Heaven fühlte sich unbehaglich, als das Auto mit dem Pferdehänger durch das imposante Steintor fuhr. Rechts und links der unbefestigten Straße war nichts zu sehen außer endlos scheinenden Wäldern und Weiden. Auf einem Hügel in der Ferne thronte ein riesiges Gebäude aus hellem Stein: Gut Hamilton.

Am Wegrand zeigte ein großes Schild mit der Aufschrift „Reiterhof Hamilton“ in eine andere Richtung.

„Was für eine Wahnsinns-Aussicht!“, rief Mr Heaven, als sie den Hof erreichten. „Ich wette, du kannst es kaum erwarten, hier mit Marshmallow auszureiten.“

„Mmh“, murmelte Lindsey unbestimmt und erneut krampfte sich ihr Magen zusammen.

Marshmallow war Lindseys Pony. Ihre Eltern hatten die Idee mit den Reiterferien gehabt. Sie waren der Ansicht, dass Lindsey zu viel allein herumsaß und mehr Zeit mit Kindern in ihrem Alter verbringen sollte. Und sie waren nicht sicher, ob sie Marshmallow noch lange behalten konnten, weil es einfach zu teuer war. Deshalb wollten sie, dass Lindsey wenigstens noch die Ferien mit ihrem eigenen Pony genießen konnte.

„Also, da wären wir“, sagte Mr Heaven, während er das Auto an einer Reihe aus kleinen, hölzernen Blockhäusern vorbeilenkte.

„Lindsey ist in Nummer vier, da hinten“, sagte Mrs Heaven. „Es wird bestimmt toll, in so einer Hütte zu schlafen. So richtig gemütlich.“

Aber bestimmt nicht so gemütlich wie mein Zimmer, dachte Lindsey und wünschte, sie wäre dort.

Sie atmete einmal tief durch und versuchte sich innerlich darauf einzustellen, sich mit anderen Kindern eine Hütte zu teilen. Sie hoffte, dass sie sich gut mit ihren Mitbewohnerinnen verstehen würde. Schließlich wollte sie ja wirklich gern neue Freundinnen finden.

Sie hielten an und ihr Vater holte ihre Reisetasche aus dem Kofferraum. Überall standen Autos und Pferdehänger. Durch die offenen Hüttentüren konnte Lindsey sehen, wie andere Kinder sich bereits Betten aussuchten und einander begrüßten.

Eine schlanke Frau mit einem blonden Pferdeschwanz und einem Klemmbrett in der Hand kam lächelnd auf Lindsey zu. „Hallo! Ich bin Gina Morgan. Willkommen auf dem Reiterhof Hamilton.“

Lindsey lächelte schüchtern zurück. „Danke“, sagte sie höflich. „Ich bin Lindsey Heaven.“