Ein wahrer Fall — Maggie Nelson schreibt über den brutalen Mord an ihrer Tante und
den Umgang mit Mord und Trauer in unserer sensationslüsternden Gesellschaft.
Im Frühjahr 1969 sucht Jane Mixer eine Mitfahrgelegenheit, ihre ersten Semesterferien
will sie zu Hause in Muskegon, Michigan, verbringen. Dort angekommen ist sie nie:
Sie wird brutal ermordet, ihre Leiche am nächsten Tag ein paar Meilen vom Campus entfernt
gefunden, mit zwei Kugeln im Kopf und einem Nylonstrumpf um den Hals. Jahrzehntelang
gilt der Fall als ungelöst, bis er 2004 erneut aufgenommen wird — durch einen positiven
DNA-Abgleich wird ein neuer Verdächtiger identifiziert und vor Gericht gestellt. Mit
großer gedanklicher Klarheit nähert sich Maggie Nelson dem mysteriösen Tod ihrer Tante
Jane und dem Prozess, der ihn nach 35 Jahren wieder aufrollt — und versucht dabei,
das Wesen von Trauer, Gerechtigkeit und Empathie zu ergründen.
Maggie Nelson
Die roten Stellen
Autobiographie eines Prozesses
Aus dem Englischen von Jan Wilm
Hanser Berlin
Für Christina Crosby und Janet Jakobsen,
die sich im Feuer schulen und der Welt gerecht werden.
Denn es ist nichts verborgen, das nicht offenbar werde, und ist nichts Heimliches, das nicht hervorkomme.
Lukas 12,2
[S]chon in jedem Erkennen-Wollen ist ein Tropfen Grausamkeit.
Nietzsche
Zu Beginn von Peter Handkes Wunschloses Unglück — ein niederschmetternder Splitter von einem Buch, das Handke angeblich in den beiden direkt auf den Selbstmord seiner Mutter folgenden Monaten verfasste — schreibt er: »Es ist inzwischen fast sieben Wochen her, seit meine Mutter tot ist, und ich möchte mich an die Arbeit machen, bevor das Bedürfnis, über sie zu schreiben, das bei der Beerdigung so stark war, sich in die stumpfsinnige Sprachlosigkeit zurückverwandelt, mit der ich auf die Nachricht von dem Selbstmord reagierte. Ja, an die Arbeit machen … Ich beschäftige mich literarisch, wie auch sonst, veräußerlicht und versachlicht zu einer Erinnerungs- und Formuliermaschine.«
Die Wiederaufnahme des Mordfalls meiner Tante Jane im Jahr 2005 — wenn auch nicht annähernd so eine körperliche Katastrophe wie der Selbstmord einer Mutter — erzeugte in mir eine auffallend ähnliche Stimmung. Nachdem ich am Prozess gegen den Verdächtigen im Juli 2005 teilgenommen hatte, verspürte ich einen heftigen Drang, all die Details aufzuzeichnen, bevor sie verschluckt würden, sei es durch Angst, Trauer, Vergessen oder Schrecken; einen Drang, mich und mein Material in ein ästhetisches Objekt zu verwandeln — eines, das neben oder anstelle oder zumindest als Hindernis im Weg der stumpfsinnigen Sprachlosigkeit stehen könnte, die Erinnern und Formulieren unmöglich macht. Ungefähr so. Nach dem Prozess, nel mezzo del camin, richtete ich mich in einer mir vollends fremden Stadt (Los Angeles) ein und schrieb diesen Bericht in einem Geisteszustand von gesteigerter Konzentration und gelegentlicher Verwegenheit. Wunschloses Unglück befand sich die gesamte Zeit über auf meinem Schreibtisch, als Ansporn und Anführer. Ja, an die Arbeit machen.
Welche Auswirkung haben Jahre, gar Jahrzehnte, auf einen Text, der ganz bewusst die turbulenten, rohen und gehetzten Umstände seiner Komposition und Publikation beglaubigt? Im Fall von Handkes Buch fühlt sich das Ergebnis nicht weniger spannungsgeladen an, doch die Zeit hat ihm eine gewisse Unheimlichkeit beigemischt — jene von einer psychologischen Bedrängnis, die schaurig, schön in jenem außerzeitlichen Raum schwebt, den die Literatur zu erschaffen vermag. Ich kann lediglich hoffen, dass etwas Ähnliches über diese Edition von Die roten Stellen gesagt werden könnte, die mir das zweifache Glück bereitete, das Buch (zumindest für den Moment) vor einer anderen Art von stumpfsinniger Sprachlosigkeit zu bewahren — der der Nichtverfügbarkeit —, und Die roten Stellen dabei als eine Art Buch erscheinen lässt, die ich mir für dieses Werk immer erhofft hatte: als eine eigentümliche, emphatische Meditation über die Beziehung von Zeit zu Gewalt, zu Trauer, die dankenswerterweise abgetrennt ist von den grellen Rubriken namens »Tagesgeschehen«, »True Crime« oder sogar »Memoir«.
Ein Ziel, das ich während des Schreibens hatte, war es, den Ereignissen des Mordprozesses, den Ereignissen meiner Kindheit, den Ereignissen von Janes Ermordung und dem Akt des Schreibens zu gestatten, sich einen einzelnen, gemeinsamen räumlichen und zeitlichen Moment zu teilen. An einem Punkt in Die roten Stellen wird diese Vermischung imaginiert als ein Ort, »[i]rgendeine dunkle Landsichel, wo Leiden im Wesentlichen bedeutungslos ist, wo die Gegenwart ohne Vorwarnung in die Vergangenheit zerfällt, wo wir den Schicksalen, die wir am meisten fürchten, nicht entkommen können, wo starker Regen fällt und die toten Körper aus ihren Gräbern gespült werden, wo Trauer für alle Ewigkeit währt und ihr Einfluss niemals schwindet.« Ich bin froh, sagen zu können, dass die verordnende Strenge dieses Bildes für mich verblasst ist, zumindest für den Moment. Doch die Wichtigkeit, sich zu gestatten (ich sollte sagen, mir zu gestatten), eine Weile lang in Echtzeit in seinem Griff zu verharren, ist nicht verblasst. Ich bin dankbar — einmal mehr —, diesen Bericht aus dem Feld übermitteln zu können.
Maggie Nelson, Los Angeles, 2015
Wir haben allen Grund zu der Annahme, dass sich dieser Fall rasch auf einen erfolgreichen Abschluss zubewegt.
Dies waren die Worte, die ein Detective der Michigan State Police eines Nachmittags Anfang November 2004 per Telefon an meine Mutter richtete. Nachdem sie aufgelegt hatte, rief mich meine Mutter an und wiederholte seine Botschaft.
Seine Worte überwältigten mich. Als sie die Worte sprach, sah ich, wie der Flur meines Apartments langsam zur Seite kippte, als sei hier alles kurz davor, zu einem Lachkabinett zu werden.
Seine Worte hatten auch sie überwältigt. Sie hatte den Anruf auf ihrem Handy entgegengenommen, als sie gerade mit ihrem Wagen unterwegs war, und sie hatte unmittelbar neben der staubigen Straße in der Nähe ihres Hauses in Northern California anhalten müssen, um die Wucht dieser Worte verarbeiten zu können.
Der Fall, um den es sich handelte, war der Mord an ihrer jüngeren Schwester Jane Mixer im Jahr 1969, der die letzten 35 Jahre offiziell als ungelöst galt. Der Detective teilte ihr mit, er habe die letzten fünf Jahre über fieberhaft an dem Fall gearbeitet, habe meine Mutter jedoch nicht benachrichtigen wollen, ehe eine Festnahme unmittelbar bevorstand. Und jetzt tat sie das.
Die Nachricht an sich wäre schon schockierend gewesen, doch der Zeitpunkt dieser Nachricht machte sie unheimlich.
Die letzten fünf Jahre hindurch habe auch ich fieberhaft an dem Mordfall meiner Tante gearbeitet, wenn auch aus einer anderen Perspektive. Ich hatte recherchiert und einen Gedichtband mit dem Titel Jane: A Murder über ihr Leben und ihren Tod geschrieben, dessen Veröffentlichung nun bevorstand. Ich hatte nicht geahnt, dass die Ermittlungen zum Mord an Jane noch andauerten; mein Buch handelte von einem ungelösten Mordfall, einem Cold Case, den die Ermittler vor langer Zeit zu den Akten gelegt hatten. Das Buch handelte davon, wie man leben könnte — oder eher, wie meine Familie lebte, wie ich lebte —, wenn man im Schatten des Todes eines Familienmitglieds stand, das offenkundig einen schrecklichen und furchtbaren Tod gestorben war, jedoch unter Umständen, die für alle Zeit unbekannt bleiben würden, unbekannt, unerkennbar.
Wenn ich diesen Detective — Detective-Sergeant Eric Schroeder — am 14. Januar 2005 zum ersten Mal treffe, während einer Voranhörung des Verdächtigen Gary Earl Leiterman, wird er mich umarmen und sagen: Ich wette, Sie haben gedacht, dass Sie über all die Jahre ganz allein daran gearbeitet hatten.
Tatsächlich, das hatte ich.
Ich wuchs auf mit dem Wissen, dass meine Mutter eine jüngere Schwester namens Jane hatte, die ermordet worden war, doch das war in etwa alles, was ich wusste. Ich wusste, Jane war 23 Jahre alt, als sie starb, und befand sich in ihrem ersten Studienjahr an der juristischen Fakultät der University of Michigan. Ich wusste, meine Mutter war zu der Zeit 25 und gerade frisch mit meinem Vater verheiratet. Weder meine Schwester Emily noch ich selbst waren zu dieser Zeit schon auf der Welt. Wir wurden im Norden Kaliforniens geboren, wo unsere Eltern in der Folge von Janes Tod hingezogen waren — Emily 1971, ich 1973.
Als ich aufwuchs, hatte ich eine vage Ahnung, dass die Tode anderer Mädchen auf irgendeine Weise mit Janes Ermordung in Verbindung standen, allerdings wusste ich nicht, auf welche Weise. Dann, eines Nachmittags — allein zu Hause, etwa 13 Jahre alt —, war ich im Arbeitszimmer meiner Mutter auf der Suche nach Lektüre bei einem Buchrücken hängengeblieben, der mir zuvor noch nie aufgefallen war. Obwohl das Buch fast außer Blick- und Reichweite stand, stach unter den anspruchsvollen literarischen Klassikern, die meine Mutter las und unterrichtete, der grelle, klatschpressehafte Schriftzug hervor, der lautete: The Michigan Murders, Die Morde in Michigan. Ich stieg auf einen Stuhl, um das dicke Taschenbuch herunterzuholen.
Diese simple Handlung war begleitet von einer übertragenen Angst, denn der erste von vielen Knochen, die ich mir als Kind brach — in diesem Fall ein gebrochener Ellbogen, der Wiederherstellungschirurgie und wochenlange Unbeweglichkeit in einem Streckverband nach sich zog —, war das Ergebnis der Besteigung eines Bücherregals auf der Jagd nach einem Buch. Passiert war dieser Unfall in einem Buchladen in Sausolito, der Hafenstadt außerhalb von San Francisco, wo ich die ersten Jahre meines Lebens verbrachte. Ich war zu jener Zeit erst zwei Jahre alt, doch ich erinnere mich an einen hellbunten Hasen auf dem Titelbild des Buchs, und ich erinnere mich an den verzweifelten Wunsch, ihn haben zu wollen.
Nach diesem Unfall hatte ich einen wiederkehrenden Traum. Es war ein Traum über das Fallen — oder Springen — vom Carport unseres Hauses in Sausolito in die Einfahrt darunter, also in meinen Tod. Ich muss sehr klein gewesen sein, als ich diesen Traum träumte, drei vielleicht. In dem Traum strömt eine Menschenmenge herbei, um meinen Körper zu begutachten, der am unteren Ende der Einfahrt liegt, als wäre sie der Fuß eines steilen Amphitheaters. Es ist schwer, sich jetzt an die Stimmung des Traumes zu erinnern: Ich erinnere mich an einen Schrecken über mein Handeln, ein Gefühl von Distanziertheit, eine tiefe Traurigkeit und ein gewisses Unbehagen darüber, dass mein Körper als Leiche begutachtet wird.
Das Cover von The Michigan Murders zeigt ein falsches Foto eines Models, das mit Farrah Fawcett Ähnlichkeit hatte, dessen obere Gesichtshälfte sich abschälte und darunter ein Infrarot-Negativ preisgab. Die farbliche Gestaltung und die Grafik, gemischt mit der Verstohlenheit, die ich empfand, als ich es betrachtete — sie riefen mir sofort eine bestimmte Ausgabe des Playboy ins Gedächtnis, mit dessen genauer Analyse ich eine geraume Zeit im Badezimmer meines Vaters zugebracht hatte: die Valentinstags-Ausgabe von 1980 mit Suzanne Somers. Ich erinnere mich, dass mein Vater ein Faible für Suzanne Somers gehabt hatte.
Ich schlug die erste Seite von The Michigan Murders auf und las: In einem Zeitraum von zwei Jahren wurden sieben junge Frauen im Washtenaw County auf so brutale Weise ermordet, dass der Boston-Würger im Vergleich dazu wie ein Sterbehelfer aussieht.
Begierig blätterte ich durch das Buch, und ich dürstete danach, darin etwas — irgendetwas — über Jane und über meine Familie zu finden. Ich begriff sehr schnell, dass alle Namen geändert worden waren. Doch ich ahnte, dass ich der Sache näher kam, als ich las:
Ein Polizist hatte das Jahrbuch der Klasse von 1968 der University of Michigan [zum Tatort] gebracht, und das darin befindliche lächelnde Ebenbild der Studentin Jeanne Lisa Holder aus Muskegon, Michigan, hatte tatsächlich Ähnlichkeit mit dem verschwollenen Gesicht der jungen Frau, die leblos, alle viere von sich gestreckt, auf dem Pleasantview-Friedhof lag.
»Jeanne Lisa Holder« hatte eine Ähnlichkeit mit »Jane Louise Mixer«. Eine Schicht hatte begonnen, sich abzuschälen.
Jahre später, mitten im Dickicht der Recherche und der Schreibarbeit an Jane, war das Problem nicht, dass es zu wenig Informationen gab. Es waren zu viele. Nicht was Jane betraf — ihre Ermordung blieb auf unerträgliche Weise undurchsichtig —, sondern die anderen jungen Frauen, deren furchtbare Vergewaltigungs- und Mordfälle auf qualvoll detaillierte Weise in den damaligen Zeitungen, einigen True-Crime-Büchern und auf vielen »serial killer chick«-Webseiten beschrieben worden waren. Es gab Diagramme, wie jenes in der Detroit Free Press vom 28. Juli 1969, das unter dem Titel »Ein Muster des Todes: Eine Anatomie von sieben brutalen Morden« erschien und die Einzelheiten der Taten nach Kategorien ordnete: »Zuletzt gesehen«, »Fundort«, »Art des Mordes«, »Andere Verletzungen«, und so weiter. Die Einträge waren kaum zu ertragen.
Während meiner Recherchen begann ich an etwas zu leiden, das ich mein »Mordgemüt« nannte. Den ganzen Tag über gelang es mir, mit einer gewissen Distanziertheit an meinem Projekt zu arbeiten und dabei munter in meinem Reimlexikon die Worte »Kugel« oder »Schädel« nachzuschlagen. Nachts allerdings musste ich feststellen, wie mich im Bett brockenweise widerwärtige Bilder von Gewalttaten heimsuchten. Wiederholungen der Gewaltakte gegen Jane, gegen die anderen Mädchen der Michigan-Morde, gegen die geliebten Menschen in meinem Leben, gegen meine Angehörigen, gegen mich selbst und manchmal, am furchtbarsten, Gewaltakte, ausgeführt von mir selbst. Diese Bilder stürmten in beliebigen Abständen durch meinen Verstand, doch dabei stets wiederkehrend mit derselben schlagenden, umklammernden Gewalt des Verdrängten.
Ich harrte aus, größtenteils, weil mir ein Endpunkt gesetzt worden war: Das Veröffentlichungsdatum von Jane an meinem 32. Geburtstag im März 2005. Sobald ich das Buch in Händen hielte, wäre ich erlöst. Ich würde mich anderen Projekten widmen, die nichts mit Mord zu tun hätten. Ich würde niemals zurückblicken.
Die Wiederaufnahme von Janes Fall wischte jede dieser Hoffnungen restlos beiseite.
Im Herbst 2004 zog ich aus New York City, wo ich seit vielen Jahren gelebt hatte, in einen kleinen Ort in Connecticut, um für ein Jahr an einem College zu unterrichten. Der Ort trug den treffenden Namen Middletown: mitten im Staat, mitten im Nirgendwo. Meine dortige Wohnung war wunderbar — das Erdgeschoss eines wackeligen Hauses aus dem 19. Jahrhundert, vierzig Mal so geräumig wie jedes Apartment, das ich mir in New York hätte leisten können. Meinen Schreibtisch richtete ich in einem reizenden Raum ein, den meine Vermieterin mir als den »Ponderosa Room« vorstellte — ein mahagonigetäfelter Wintergarten mit Fenstern an drei Seiten.
Anfang Oktober, etwa einen Monat vor Schroeders Anruf, schickte ich meiner Mutter die Druckfahnen von Jane zu ihrem sechzigsten Geburtstag. Ich war nervös; ich wusste, das Buch würde ihr die Einzelheiten einer Geschichte in Erinnerung rufen, die sie seit 35 Jahren versucht hatte hinter sich zu lassen. Mehr als nervös — ich hatte Angst. Als ich das Päckchen an ihre Adresse in Kalifornien fertig machte, kam mir der Gedanke, dass das Buch vielleicht überhaupt nicht als Geschenk angesehen werden könnte. Falls sie es abscheulich fände, könnte es als ein geburtstagszerstörendes Disaster aufgefasst werden, als Bombe, als Verrat.
Ich war ungemein erleichtert, als meine Mutter mich nach dem Lesen des Manuskripts anrief. Sie weinte und sagte, sie werde ewig dankbar sein, sowohl dem Buch als auch mir. Sie meinte, es sei ein Wunder: Obwohl ich Jane nie gekannt hatte, sei es mir gelungen, sie auf eine Weise zurück ins Leben zu holen.
Auch für mich fühlte sich das wie ein Wunder an. Ich hatte nie geglaubt, »meine Jane« könne sich an die »reale Jane« annähern; ich hatte es noch nicht einmal darauf angelegt. Aber wer auch immer »meine Jane« war, sie war zweifellos am Leben gewesen mit mir, für mich, für einige Zeit. Das Titelbild war bereits vor längerer Zeit gestaltet worden und hing monatelang an meiner Wand, und ein trotziges, androgynes, grell beleuchtetes Porträt von Jane mit dreizehn Jahren, das mein Großvater gemacht hatte, blickte mir tagtäglich herausfordernd ins Gesicht. Das Buch enthielt auch eine Reihe von Tagebucheinträgen, die ich Janes eigenen Texten entnommen hatte, was bedeutete, dass das Durchsehen des Manuskripts — womit ich mich gerade beschäftigt hatte, als meine Mutter mich an jenem Novembernachmittag anrief — unweigerlich bedeutete, Janes Stimme mit derselben Aufmerksamkeit zu begegnen wie meiner eigenen.
Um sicherzugehen, dass ich Jane exakt genug traf, hatte ich ihre Tagebücher ausgegraben, und es war in jenem Herbst alles andere als ungewöhnlich, dass ich auf dem dunklen Holzboden meines Ponderosa Room saß, umgeben von einem Meer aus Papieren, die alle von ihrer eleganten Handschrift beschrieben waren. Als ich nun zu ihnen zurückkehrte, war ich erneut getroffen von ihrer gequälten Unsicherheit, die sich häufig in Schüben von sich selbst maßregelnden, rhetorischen Fragen äußerte, und ich war getroffen davon, wie diese Unsicherheit aufs Heftigste — sogar aufs Traurigste — im Kontrast zu ihren offensichtlichen Stärken der Artikulation und Emotion standen. Dieser Kontrast zieht sich durch all ihre Schriftstücke, von ihrer Kindheit bis in ihre College-Zeit. Mehr noch als das: Er ist ihr eigentlicher Antrieb. In Wahrheit war dies der Grund, warum ich ursprünglich über sie schreiben wollte, ebenso sehr wie — oder mehr als — die bizarren und schrecklichen Umstände ihres Todes.
Hab niemals Angst, dir selbst zu widersprechen. Doch was gibt es zu widersprechen? Wäre es möglich, dass ich letztendlich sehr einfältig bin — und sehr falsch liege? Du bist ein gutes Mädchen, Jane. Gut für was? Wer bin ich, dies zu beurteilen? Was war 1965? Was wurde gelernt? Was erreicht? Verloren? Geliebt? Gehasst? Was denkst du wirklich? Wie erklärst du dich? Warum weiß ich nie, was ich morgen sein werde? Welches Recht haben wir auf Glück?
Auch wenn ich nicht wollte, hierin erkannte ich mich selbst wieder. Ich hätte Janes selbstzweiflerische Seelenqualen lieber den Verwirrungen zugeschrieben, die es mit sich bringt, als überschwängliches, grüblerisches, ehrgeiziges Mädchen in den konservativen, patriarchalen 1950er Jahren aufzuwachsen — Verwirrungen, die von mehreren Jahrzehnten Feminismus aufgelöst und weggespült hätten sein sollen, als ich auf ihre Worte stieß.
Und jetzt hatte ein Detective angerufen, um zu berichten, dass man während der Ermittlungen in Janes Fall auf eine DNA-Übereinstimmung gestoßen war und dass man Gewissheit habe, den richtigen Typen gefunden zu haben — einen Krankenpfleger, der nichts mit John Norman Collins zu tun hatte, ebenjenem Mann, der 1970 für den letzten Michigan-Mord schuldig gesprochen worden war und den die meisten immer für den Schuldigen an all den anderen Morden gehalten hatten. Schroeder sagte uns, dieser neue Verdächtige würde nun überwacht und binnen einiger Wochen verhaftet werden. Man habe allen Grund zu der Annahme, dass sich dieser Fall nun bald auf einen erfolgreichen Abschluss zubewegen würde.
Am Tag vor Thanksgiving 2004 wurde Leiterman tatsächlich in Gewahrsam genommen, wegen Mordverdachts und ohne die Möglichkeit, gegen Kaution freizukommen; er blieb in Haft bis zu seinem Prozess, der am 11. Juli 2005 begann und bis zum 22. Juli 2005 andauerte. Die Angst, die meine ersten Streifzüge in Janes Geschichte begleitete, zerstreute sich während dieser acht Monate allerdings nicht.
Sie nahm eine andere Form an. Sie wuchs.
Als der Winter sich über Middletown senkte, wurde aus dem Sonnenzimmer das Schneezimmer, und mein Mordgemüt war zurück. Morgens gab ich vor, zu wissen, wie man vor einer Gruppe unschuldig aussehender junger Studierender Shakespeare lehrt, um dann nach Hause zu kommen und mit Mordermittlern zu telefonieren und mich durch die Bücherstapel zu wühlen, die ich aus der naturwissenschaftlichen Bibliothek ausgeliehen hatte — als Versuch, mit den Entwicklungen in Janes Fall Schritt zu halten: DNA für Dummies, Lehrbücher der klinischen Psychologie mit Titeln wie Sexualmord: Katathymische und zwanghafte Mordhandlungen. Nur ein einziges Mal blätterte ich durch die Fallstudien in Sexualmord und fühlte mich trotzdem, als hätte man mich mit einer tödlichen Krankheit infiziert. Nachts war ich häufig lange wach, unfähig, in den Schlaf zu finden, und ich ging, mit meinem blauen Bademantel bekleidet, in der Hand ein klingelndes Glas Whiskey mit Eis, in meinem Ponderosa Room auf und ab, während ich zusah, wie sich der Schnee bedrohlich vor den Fenstern auftürmte. Ich begann, mich wie ein Gespenst zu fühlen, mir selbst eine Fremde. Es war nicht ganz so schlimm wie in Shining, doch manchmal war es nahe dran. Immerhin hatte Jack Nicholson eine Familie, die seinen Niedergang bezeugte und bedauerte. In etwas ausgelasseneren Momenten fühlte ich mich wie John Berryman — ein Dinosaurier, ein Dichter, gefangen in einem gotischen College-Dörfchen, ein zotteliger, ruchloser Akademiker, der zu trübseligen Partys ging, die Frauen wechselte, und gelegentlich, sturzbetrunken, in den Vorgarten eines Kollegen kackte. Allein, in Middletown gab es derartige Partys nicht.
Kurzum, die Idealvorstellung einer seelischen Reinigung, die mir während des Schreibens von Jane als naiver, aber wahrhaftiger Ansporn gedient hatte, begann brüchig zu werden und offenbarte sich als die Tücke, für die ich sie die gesamte Zeit über in Verdacht gehabt hatte. Meine Identifikation mit meiner Tante —, die der Hauptstrang von Jane gewesen war und die wohl das Ergebnis einer Identitätsverwechslung durch meinen Großvater darstellte, der mich, solange ich mich erinnern kann, »Jane« und nicht »Maggie« nannte —, sie fing an, sich entweder wie ein Schwindel oder wie ein Schrecken anzufühlen. Ich hatte Jane in der Annahme begonnen, dass die Verdrängung von Janes furchtbarem Tod in meiner Familie ein Beispiel für missglücktes Trauern darstellte, das mein Buch als ungesunde Restspur eines durch Skandinavien und den Mittleren Westen geprägten Erbes entlarven könnte — ein unerbittliches Szenario von Ingmar Bergman, das in dem kleinen Seedörfchen Muskegon, Michigan, durchgespielt wurde —, und dass ich ein erfolgreicheres Modell als Alternative anbieten könnte.
Die Hybris dieser Vorstellung ist mir heute in vollem Maße bewusst. Wenn ich heute an »missglücktes« oder »erfolgreiches« Trauern denke, empfinde ich nichts als Verwirrung. Und über diese Verwirrung hinaus die Schärfe eines formlosen, ausgelassenen Zorns — ein übermütiges Protestieren, ein unkontrolliertes, siedendes, wildes Ereignis, das sich unter meiner Haut vollzieht.
Foto #1:
Ein Kreis männlicher Detectives, die um die verhüllte Form von Janes totem Körper herumstehen. Fotografiert durch die Maschen des Drahtzaunes, mit Blick auf den Friedhof von Denton. Von den Hüften aufwärts sind die Männer auf dem Bild abgeschnitten, so dass alles, was zu sehen ist, aus einer Reihe von Mantelenden der Trenchcoats und passenden schwarzen Schuhen besteht. Janes Leiche liegt vor ihnen auf dem Boden, Kopf und Oberkörper sind durch ihren Regenmantel verhüllt. Einer ihrer Arme guckt wie verirrt darunter hervor, gespenstisch weiß, über ihren Kopf geschlagen, als wäre sie nicht tot, sondern bloß vollkommen erschöpft.
In einer seiner letzten psychoanalytischen Schriften schrieb D. W. Winnicott: Ich behaupte, daß das, was uns klinisch als Angst vor dem Zusammenbruch begegnet, die Angst vor einem Zusammenbruch ist, der bereits erlebt wurde. Für mich war diese Aussage immer eine Quelle von erstaunlichem Trost. Jahrelang verstand ich sie so, dass man längst durchs Feuer gegangen ist, dass man längst an dem Ort gewesen ist, der einem am meisten Angst macht, dass man längst wieder von diesem Ort zurückgekehrt ist.
Erst vor kurzem habe ich begriffen, dass Winnicott damit nicht meint, Zusammenbrüche würden nicht wiederkehren. Jetzt erkenne ich, dass er vielleicht genau das Gegenteil meint: dass die Angst vor dem Zusammenbruch in unserer Vergangenheit vielleicht gerade den Grund dafür darstellen mag, warum wir ihn in unserer Zukunft wiederholen.
Um für die Semesterferien Ende März 1969 zu ihren Eltern in Muskegon zu gelangen, heftete Jane eine Anzeige ans schwarze Brett für Mitfahrgelegenheiten an der University of Michigan. Sie wollte nach Hause reisen, um ihre Verlobung mit ihrem Freund Phil bekanntzugeben. Phil war Professor für Wirtschaftswissenschaften und engagierte sich, wie auch Jane selbst, in der Studentenbewegung. Da sie wusste, ihre Eltern wären nicht mit der Verlobung einverstanden, wollte sie zunächst allein nach Hause fahren, um ihnen etwas Zeit zu geben, um die Nachricht zu verdauen, bevor Phil ein paar Tage später zu ihnen stoßen würde. Per Telefon arrangierte sie eine Mitfahrgelegenheit mit einem Mann, der, ohne dass sie es ahnte, einen falschen Namen angegeben hatte. Phil verabschiedete sich von ihr gegen halb sieben Uhr abends in ihrem Zimmer im Studentenwohnheim der juristischen Fakultät; ihre Leiche fand man am nächsten Morgen ungefähr vierzehn Meilen außerhalb von Ann Arbor. Sie starb durch zwei Kopfschüsse — einer in ihrer linken Schläfe, der andere im linken, unteren Teil ihres Schädels. Als sie schon tot war oder als sie sich rasch dem Tode näherte, wurde sie brutal erdrosselt, mit einem Strumpf, der nicht ihr eigener war. Ihre Leiche wurde auf den kleinen Dorffriedhof von Denton geschleppt, der sich am Ende einer Schotterstraße befand, die unter den Einwohnern als Lover’s Lane bekannt war, und dort wurde ihr Leichnam auf einem fremden Grab hinterlassen. Ihr Trägerkleid war hochgezerrt, ihre Strumpfhose heruntergezerrt, ihre Habseligkeiten waren akribisch zwischen ihren Beinen und um ihren Körper herum angeordnet, und ihre Leiche war mit einem Regenmantel bedeckt worden.
Nach Janes Ermordung — der dritte in einer Reihe von sieben Mordverbrechen — entwickelte meine Mutter die Angst, sie könne das nächste Opfer sein. Da der Fall ungelöst war, blieb ihre Angst bestehen. Selbst der Gang zum Grab ihrer Schwester wurde zum gefahrvollen Unterfangen, denn die Polizei hatte die Familie informiert, Janes Mörder könne womöglich ebenfalls diesen Ort aufsuchen. Jane zu betrauern hieß buchstäblich das Risiko eingehen, ihrem Mörder zu begegnen.
Während ich an Jane schrieb, wurde mir klar, dass diese Angst auch zu mir durchgesickert war. Ein Erbe. Auch wusste ich durch jahrelanges Schauen von Filmen, dass die Polizistin — oder, auch beliebt, die Professorin — immer für ihre Neugierde und ihre Abgeklärtheit bestraft wird, indem sie selbst zum Ziel des Mörders wird. Ein Mann kopiert die berüchtigtsten Serienmorde der Geschichte. Einen nach dem anderen. Zwei Frauen müssen ihn stoppen, bevor er das nächste Mal zuschlägt. Oder sie sind selbst die Nächsten. So lautet die Ankündigung des Films Copy Kill von 1995 mit Sigourney Weaver als alkoholkranker, agoraphoben Professorin für »Serienkiller-Studien« und Holly Hunter als ihrem Pendant, der abgeklärten Schnüfflerin.
Ich versuchte etwas Lustiges zu finden in den cineastischen selbstverherrlichenden Bildern, in denen ich mir ausmalte, wie ich auf ein entscheidendes Beweisstück stoßen könnte, das die »Fachleute« übersehen hatten, oder wie ich eines Tages in einem Buchladen aus Jane lesen würde, während ihr Mörder heimlich unter den Besuchern im Publikum saß. Ich rief mir ins Gedächtnis, dass es sich bei Janes Mörder durchaus um John Collins gehandelt haben könnte, und ich sagte mir, selbst wenn Collins es nicht getan hätte, so wäre ihr Mörder vielleicht gar nicht mehr am Leben — oder wenn er noch lebte, so säße er vermutlich wegen einer anderen Straftat im Gefängnis. Und selbst wenn er noch am Leben und auf freiem Fuß war, so ging die Wahrscheinlichkeit gegen null, dass er jemals seine Nase in einen Gedichtband stecken würde, selbst wenn sich auf dem Cover ein Foto meiner Tante befand. Es war einer der wenigen Momente in meinem Leben, in denen mich der obskure kulturelle Status der Lyrik ermutigte.
Jeder noch so kleingeistige Seelenklempner — wie auch jede Schriftstellerkollegin und jeder Schriftstellerkollege — hätte darauf hinweisen können, dass die Bedrohung, die ich durch den Phantom-Mörder meiner Tante fürchtete — zusammen mit meiner klammheimlichen Hoffnung, ihn auf irgendeine Weise heraufzubeschwören —, eben nichts anderes war als eine zugespitzte, gebrauchsfertige Metapher für all die wilden Hoffnungen und Ängste, die mit dem Akt des Schreibens einhergehen können, besonders dann, wenn man über Familiengeschichten schreibt, die die eigene Familie lieber unberührt, unerzählt ließe. Einige wiesen mich tatsächlich auch genau darauf hin.
All das schien durchaus nach der Wahrheit angesiedelt, bis Schroeder anrief und die Metapher zum Kollabieren brachte.
Nachdem Jane im März 2005 erschienen ist, wird Schroeder jedes Gedicht mit einem Leuchtstift in der Hand durchgehen. Wir werden uns bezüglich einiger Details austauschen — woher hatte ich die Information über den Zeitpunkt eines Telefonanrufs, den Jane angeblich am Abend ihrer Ermordung getätigt haben soll; weiß ich, wie er das Kondolenzbuch von Janes Beerdigung finden kann, das ich erwähne; und so weiter.
Ehrlich gesagt ist es das erste Buch mit Gedichten, das ich je gelesen habe, wird er mir schreiben.
Ich werde zurückschreiben, ebenso ehrlich, dass es das erste Buch mit meinen Gedichten ist, in dem von einem Beamten der Mordkommission etwas mit einem Leuchtstift angestrichen worden ist.
In den Wochen vor Leitermans Verhaftung konnte ich nicht anders, als Schroeder zu fragen, ob er der Meinung sei, Leiterman stelle irgendeine Bedrohung für mich oder meine Familie dar. Es war eine peinliche Frage; sie schien Jahre von angestauter Irrationalität ans Tageslicht zu wuchten. Doch noch verwirrender war der Gedanke, dass ein Mann, der über Generationen das Objekt von Familienängsten gewesen war, jetzt jeden Morgen aufstand, mit seiner Familie plauderte und seinem Tagesgeschäft nachging, ohne auch nur die leiseste Ahnung von seiner unmittelbar bevorstehenden Verhaftung zu haben oder von den aufgeregten Telefongesprächen, die jetzt täglich zwischen meiner Familie und der Michigan State Police stattfanden. Auch hatte die Polizei klargemacht, dass er unter keinen Umständen von den Ermittlungen erfahren dürfe, da das Risiko bestand, er könne fliehen, sich selbst oder jemand anderen verletzen.
Schroeder antwortete mir auf freundliche Weise. Er sagte, ich solle mir keine Sorgen machen, Leiterman sei wie ein abgehalfterter Weihnachtsmann mit einem Herzfehler und einer schweren Schmerzmittelsucht. Lassen Sie es mich so sagen: Er wird kaum durch irgendein Fenster eingestiegen kommen. Er setzte hinzu, dass er, ohne mich bereits getroffen zu haben, darauf wetten könnte, dass ich in der Lage wäre, dem Typen problemlos zu entwischen.
Hätte man meine Mutter vor einigen Jahren gefragt, ob der Mord an Jane die Erziehung ihrer beiden Töchter beeinflusst habe, hätte sie gesagt, nein, das habe er nicht. In einem Fernseh-Interview, das sie und ich schließlich der Sendung 48 Hours Mystery auf CBS während des Prozesses gegen Leiterman gegeben haben, sagte meine Mutter der attraktiven, vollbusigen Reporterin, dass sie der Meinung war, sie sei immer viel zu »kontrolliert« gewesen, um zuzulassen, dass der Tod ihrer Schwester ihr eigenes Verhalten auf irgendeine substantielle Weise beeinflusst. Die Erkenntnis, dass sie vielleicht nicht so »kontrolliert« war, wie sie glaubte — eine Erkenntnis, die teilweise entstanden war durch ihre Lektüre von Jane, in dem die vielen Jahre nachvollzogen werden, in denen sie Türen und vieles andere verrammelte —, diese Erkenntnis versetzte sie in Schrecken.
Meine Mutter ist nach wie vor ähnlich in Schrecken versetzt durch die Tatsache, dass ihr Körper Hunger bekommt, zur Toilette gehen muss oder auf Umweltbedingungen wie Höhe oder Temperatur reagiert. Sie träumt von einem undurchdringlichen, autarken Körper, einem Körper, der nicht irgendwelchen unkontrollierbaren Bedürfnissen oder Verlangen ausgesetzt ist, ob es nun die eigenen oder jene anderer Menschen sind. Sie träumt von einem Körper, der nicht verletzt, beschädigt werden oder erkranken kann, außer wenn er sich dafür entscheidet.
Was für einen Zweck hätte es denn bloß gehabt, Emily zu sagen, dass ich einen Unfall gehabt habe? Sie hätte mir nicht helfen können, und sie hätte sich bloß Sorgen gemacht.