Jim Clifton,
Jim Harter
Auf die Führungskraft
kommt es an!
Die 52 Gallup Erfolgsgeheimnisse
zur Zukunft der Arbeit
Aus dem Englischen von Joe Paul Kroll
Campus Verlag
Frankfurt/New York
Über das Buch
Das ist die Zukunft der Arbeit »Auf die Führungskraft kommt es an!« präsentiert die 52 wichtigsten Ergebnisse der global größten Gallup-Studie zur Zukunft der Arbeit. Angefangen bei neuen Arbeitsorganisationen, über Fachkräftemangel, Familienfreundlichkeit und Diversität bis hin zum Einsatz künstlicher Intelligenz werden die entscheidendsten Tendenzen beschrieben. Die entscheidende Erkenntnis: Der Erfolg – und somit die Zukunftsfähigkeit – eines Unternehmens steht und fällt mit den leitenden Personen. Das Buch enthält einen Code zu einem persönlichen Online-Stärkentest, mit dem Führungskräfte und solche, die es werden wollen, ihre fünf größten Stärken evaluieren können. Denn nur mit den richtigen Managerinnen und Managern können auch die Mitarbeiter ihre Fähigkeiten am besten entfalten und einsetzen.
Vita
Jim Clifton ist seit 1988 CEO von Gallup. Mit ihm entwickelte sich das Meinungsforschungsinstitut zu einer weltweit agierenden Organisation mit 40 Vertretungen in 30 Ländern. Er ist der Sohn des Entwicklers des CliftonStrenghts® Assessement Donald O. Clifton.
Jim Harter ist der Chefwissenschaftler bei Gallup rund um das Thema Arbeit und Arbeitsplatz. Er hat über 1 000 Studien zu diesem Thema durchgeführt.
Für alle, die glauben,
dass das höchste Ziel eines Unternehmens heißen muss,
das Potenzial der Menschen voll auszuschöpfen.
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Leitfaden zur Lektüre
Einleitung: Was die Welt in Zukunft will
Was heißt Produktivität?
Warum der Börse der Saft ausgegangen ist
Was die ganze Welt will
Auf die Führungskraft kommt es an
STRATEGIE — Botschaften, die inspirierend wirken, sind wichtig. Doch sie bleiben so lange ohne merkliche Wirkung, wie Teamleiter es versäumen, eine Strategie aufzubauen, die vielfältige Teams zusammenführt, um gemeinsam richtungsweisende Entscheidungen zu treffen.
Kapitel 1
Was genau müssen CEOs und CHROs ändern?
Die sechs Veränderungen
Die sich verändernden Anforderungen an den Arbeitsplatz
Kapitel 2
Warum Unternehmen so schwer zu verändern sind
Kapitel 3
Zwei Eigenschaften, die Führungskräfte unbedingt brauchen
Kapitel 4
Unterschiedliche Teams zusammenführen
Kapitel 5
Die richtigen Entscheidungen treffen
KULTUR — Die Kultur Ihres Unternehmens wirkt sich messbar auf die Leistung aus.
Kapitel 6
Was ist eine Unternehmenskultur?
Kapitel 7
Warum Kultur wichtig ist
Symptome einer kaputten Kultur
Warum der Kultur mit 08/15-Fragebögen nicht auf den Grund zu kommen ist
Kapitel 8
Wie man eine Kultur verändert
IHRE MARKE ALS ARBEITGEBER — In der Welt der sozialen Medien und der Echtzeitkommunikation spricht sich Ihr Ruf auf einmal viel schneller herum.
Kapitel 9
Die Mitarbeiter von morgen ansprechen
Kapitel 10
Die Stars einstellen
Arten der Voreingenommenheit:
Kapitel 11
Die Lösung: Analytik im Einstellungsverfahren
Kapitel 12
Wie Sie Ihre künftigen Stars in Aktion erleben können
Kapitel 13
Fünf Fragen für das Onboarding
1. »An was glauben wir hier denn?«
2. »Was sind meine Stärken?«
3. »Welche Rolle spiele ich?«
4. »Wer sind meine Partner?«
5. »Welche Zukunft habe ich hier?«
Kapitel 14
Der schnelle Weg zur Entwicklung – Stärken zur Gesprächsgrundlage machen
Kapitel 15
Die Geschichte von CliftonStrengths
Kapitel 16
Fünf Schritte zur Errichtung einer stärkenbasierten Kultur
Kapitel 17
Die richtigen Anforderungen: Kompetenzen 2.0
Gelten diese Kompetenzen für jeden?
Kapitel 18
Offen für Nachrücker
Kapitel 19
Das Ausscheiden
VOM CHEF ZUM COACH — Die Kultur einer starken Mitarbeiterentwicklung bietet sowohl für Ihr Unternehmen als auch für Ihre Mitarbeiter das produktivste Umfeld.
Kapitel 20
Die drei Anforderungen an das Coaching
Kapitel 21
Die fünf Coaching-Gespräche
Die fünf Gespräche, die Leistung antreiben:
Kapitel 22
Bezahlung und Beförderung
Kapitel 23
Leistungsbewertungen – die blinden Flecken
Typische Verzerrungen
Kapitel 24
Leistungsbewertungen – die Lösung
Kapitel 25
Wie die Weiterentwicklung zur Begründung wird, dass Mitarbeiter bleiben
Von der Karriereleiter zur Karrierematrix
Kapitel 26
Moneyball am Arbeitsplatz
Auswirkungen der emotionalen Bindung auf Leistungsindikatoren
Kapitel 27
Der Teamleiter-Durchbruch
Vernetzung mit dem Rest des Unternehmens
Zusammensetzung der Stärken im Team
Erfahrung in der Zusammenarbeit
Teamgröße
Kapitel 28
Woran Programme zur Förderung der emotionalen Bindung scheitern
Warum steigt die Quote nicht schneller?
Kapitel 29
Eine Kultur hoher Mitarbeiterentwicklung schaffen
Eine Kultur hoher Mitarbeiterentwicklung geht von CEO und Vorstand aus.
Eine Kultur hoher Mitarbeiterentwicklung lehrt Manager neue Managementmethoden.
Eine Kultur hoher Mitarbeiterentwicklung praktiziert unternehmensweite Kommunikation.
Eine Kultur hoher Mitarbeiterentwicklung zieht Manager zur Verantwortung.
Kapitel 30
Die fünf Merkmale richtig guter Manager
Kapitel 31
Wie Sie Ihre Manager entwickeln
DIE ZUKUNFT DER ARBEIT — Einige der vielen Herausforderungen, vor denen Manager heute stehen: Diversität am Arbeitsplatz, Mitarbeiter im Homeoffice, die Entwicklung der künstlichen Intelligenz, Arbeit auf Projektbasis sowie die Verschmelzung von Freizeit und Arbeit.
Kapitel 32
Ein kurzer Überblick über die Veränderungen am Arbeitsplatz
Kapitel 33
Drei Voraussetzungen für Diversität und Inklusion
Kapitel 34
Diversität und Inklusion: »Behandle mich mit Respekt!«
Kapitel 35
Diversität und Inklusion: »Ich möchte meiner Stärken wegen wertgeschätzt werden.«
Kapitel 36
Diversität und Inklusion: »Führungskräfte werden schon das Richtige tun.«
Kapitel 37
Das Geschlechtergefälle
Wie kann Ihr Unternehmen nun am besten Geschlechtergerechtigkeit erreichen?
Kapitel 38
Frauen am Arbeitsplatz – die Ära #MeToo
Kapitel 39
Frauen am Arbeitsplatz: Woher kommt das Gehaltsgefälle?
Kapitel 40
Frauen im Arbeitsleben: Work-Life-Flexibilität
Kapitel 41
Wird die Nachkriegsgeneration zur Last?
1. Ältere Mitarbeiter vorbereiten.
2. Stärken und Potenzial älterer Mitarbeiter erkennen.
3. Analytische Verfahren nutzen, um Begabungen zu fördern.
Kapitel 42
Nebenleistungen, Vergünstigungen, flexible Arbeitszeit: Worauf legen Mitarbeiter wirklich
Wert?
Kapitel 43
Wie sich flexible Arbeitszeiten und hervorragende Leistung verbinden lassen
Kapitel 44
Das Büro von heute
Sind diese Trends für Unternehmen gut oder schlecht?
Kapitel 45
Innovation im Unternehmen: Wie man Kreativität managt und fördert
Kapitel 46
Keine »Agilität« ohne richtig gute Manager
Kapitel 47
Die Gig Economy: Das neue Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber
Kapitel 48
Projektarbeiter: Verzweifelt oder zufrieden?
Die Art der Arbeit ist entscheidend
Kapitel 49
Die künstliche Intelligenz ist da. Was nun?
In welchen Branchen gehen Stellen verloren?
In welchen Branchen entstehen neue Stellen?
Kapitel 50
Wie Sie Ihr Unternehmen auf KI vorbereiten
1. Investieren Sie in Ihre Leute.
2. Kommunizieren Sie die Möglichkeiten für die Zukunft
Kapitel 51
Im Netz der Technik: HCM-Systeme und andere Lösungen
Kapitel 52
Moneyball für Manager oder: Bessere Entscheidungen dank prädiktiver Analytik
Eine Kultur analytisch fundierter Entscheidungsfindung
Stellen Sie Ihre Analytik auf den Prüfstand
ANHÄNGE
Kapitel Anhang 1
Mit Ihren Stärken führen: Ein Leitfaden zu den 34 CliftonStrengths-Themen
Analytisch
Mit einem ausgeprägten analytischen Talent führen
Andere mit starkem analytischen Talent führen
Anpassungsfähigkeit
Mit Anpassungsfähigkeit führen
Andere mit starker Anpassungsfähigkeit führen
Arrangeur
Mit dem Talent Arrangeur führen
Andere mit starkem Arrangeur-Talent führen
Autorität
Mit Autorität führen
Andere mit starker Autorität führen
Bedeutsamkeit
Mit Bedeutsamkeit führen
Andere mit starker Bedeutsamkeit führen
Behutsamkeit
Mit Behutsamkeit führen
Andere mit starker Behutsamkeit führen
Bindungsfähigkeit
Mit Bindungsfähigkeit führen
Andere mit starker Bindungsfähigkeit führen
Disziplin
Mit Disziplin führen
Andere mit starker Disziplin führen
Einfühlungsvermögen
Mit Einfühlungsvermögen führen
Andere mit starkem Einfühlungsvermögen führen
Einzelwahrnehmung
Mit Einzelwahrnehmung führen
Andere mit starker Einzelwahrnehmung führen
Entwicklung
Mit dem Talent Entwicklung führen
Andere mit ausgeprägtem Talent Entwicklung führen
Fokus
Mit Fokus führen
Andere mit starkem Fokus führen
Gleichbehandlung
Mit dem Talent Gleichbehandlung führen
Andere mit ausgeprägtem Talent Gleichbehandlung führen
Harmoniestreben
Mit Harmoniestreben führen
Andere mit starkem Harmoniestreben führen
Höchstleistung
Mit Höchstleistung führen
Andere mit starker Höchstleistung führen
Ideensammler
Mit dem Talent Ideensammler führen
Andere mit ausgeprägtem Talent Ideensammler führen
Integrationsbestreben
Mit Integrationsbestreben führen
Andere mit starkem Integrationsbestreben führen
Intellekt
Mit Intellekt führen
Andere mit starkem Intellekt führen
Kommunikationsfähigkeit
Mit Kommunikationsfähigkeit führen
Andere mit starker Kommunikationsfähigkeit führen
Kontaktfreudigkeit
Mit Kontaktfreudigkeit führen
Andere mit starker Kontaktfreudigkeit führen
Kontext
Mit dem Talent Kontext führen
Andere mit ausgeprägtem Talent Kontext führen
Leistungsorientierung
Mit Leistungsorientierung führen
Andere mit starker Leistungsorientierung führen
Positive Einstellung
Mit positiver Einstellung führen
Andere mit starker positiver Einstellung führen
Selbstbewusstsein
Mit Selbstbewusstsein führen
Andere mit starkem Selbstbewusstsein führen
Strategie
Mit dem Talent Strategie führen
Andere mit ausgeprägtem Talent Strategie führen
Tatkraft
Mit Tatkraft führen
Andere mit starker Tatkraft führen
Überzeugung
Mit dem Talent Überzeugung führen
Andere mit ausgeprägtem Talent Überzeugung führen
Verantwortungsgefühl
Mit Verantwortungsgefühl führen
Andere mit starkem Verantwortungsgefühl führen
Verbundenheit
Mit Verbundenheit führen
Andere mit starker Verbundenheit führen
Vorstellungskraft
Mit Vorstellungskraft führen
Andere mit starker Vorstellungskraft führen
Wettbewerbsorientierung
Mit Wettbewerbsorientierung führen
Andere mit starker Wettbewerbsorientierung führen
Wiederherstellung
Mit dem Talent Wiederherstellung führen
Andere mit ausgeprägtem Talent Wiederherstellung führen
Wissbegier
Mit Wissbegier führen
Andere mit starker Wissbegier führen
Zukunftsorientierung
Mit Zukunftsorientierung führen
Andere mit starker Zukunftsorientierung führen
Kapitel Anhang 2
Q12: Die 12 Elemente der emotionalen Mitarbeiterbindung
Kapitel Anhang 3
Gallups Studien und Analysen
ZUM SCHLUSS — Wie die menschliche Natur sich auf den unternehmerischen Erfolg auswirkt.
Hintergrundinformationen
Anhang 4Literaturhinweise und Anmerkungen
EINLEITUNG
WAS DIE WELT IN ZUKUNFT WILL
STRATEGIE
KAPITEL 1: WAS GENAU MÜSSEN CEOS UND CHROS ÄNDERN?
KAPITEL 2: WARUM UNTERNEHMEN SO SCHWER ZU VERÄNDERN SIND
KAPITEL 3: ZWEI EIGENSCHAFTEN, DIE FÜHRUNGSKRÄFTE SICH NICHT ABHANDELN LASSEN DÜRFEN
KAPITEL 4: UNTERSCHIEDLICHE TEAMS ZUSAMMENFÜHREN
KAPITEL 5: DIE RICHTIGEN ENTSCHEIDUNGEN TREFFEN
KULTUR
KAPITEL 6: WAS IST EINE UNTERNEHMENSKULTUR?
KAPITEL 7: WARUM KULTUR WICHTIG IST
KAPITEL 8: WIE MAN EINE KULTUR VERÄNDERT
IHRE MARKE ALS ARBEITGEBER
KAPITEL 9: DIE MITARBEITER VON MORGEN ANSPRECHEN
KAPITEL 10: DIE STARS EINSTELLEN
KAPITEL 11: DIE LÖSUNG: ANALYTIK IM EINSTELLUNGSVERFAHREN
KAPITEL 12: WIE SIE IHRE KÜNFTIGEN STARS IN AKTION ERLEBEN KÖNNEN
KAPITEL 13: FÜNF FRAGEN ZUR EINGLIEDERUNG
KAPITEL 14: DER SCHNELLE WEG ZUR ENTWICKLUNG – STÄRKEN ZUR GESPRÄCHSGRUNDLAGE MACHEN
KAPITEL 15: DIE GESCHICHTE VON CLIFTONSTRENGTHS
KAPITEL 16: FÜNF SCHRITTE ZUR SCHAFFUNG EINER STÄRKENBASIERTEN KULTUR
KAPITEL 17: DIE RICHTIGEN ANFORDERUNGEN: KOMPETENZEN 2.0
KAPITEL 18: DIE GELUNGENE NACHFOLGEREGELUNG
KAPITEL 19: DAS AUSSCHEIDEN
VOM CHEF ZUM COACH
KAPITEL 20: DIE DREI ANFORDERUNGEN DES COACHINGS
KAPITEL 21: DIE FÜNF COACHING-GESPRÄCHE
KAPITEL 22: BEZAHLUNG UND BEFÖRDERUNG
KAPITEL 23: LEISTUNGSBEWERTUNGEN – DIE BLINDEN FLECKEN
KAPITEL 24: LEISTUNGSBEWERTUNGEN – DIE LÖSUNG
KAPITEL 25: WIE »MEINE ENTWICKLUNG« DER GRUND WIRD, AUS DEM MITARBEITER BLEIBEN.
KAPITEL 26: MONEYBALL AM ARBEITSPLATZ
KAPITEL 27: DER TEAMLEITER-DURCHBRUCH
KAPITEL 28: WARUM PROGRAMME ZUR FÖRDERUNG DER MITARBEITERBINDUNG NICHT FUNKTIONIEREN
KAPITEL 29: EINE HOCHENTWICKELTE KULTUR SCHAFFEN
KAPITEL 30: DIE FÜNF EIGENSCHAFTEN RICHTIG GUTER MANAGER
KAPITEL 31: WIE SIE IHRE MANAGER ENTWICKELN
DIE ZUKUNFT DER ARBEIT
KAPITEL 32: EIN KURZER ÜBERBLICK ÜBER DIE VERÄNDERUNGEN AM ARBEITSPLATZ
KAPITEL 33: DREI VORAUSSETZUNGEN FÜR DIVERSITÄT UND INKLUSION
KAPITEL 34: DIVERSITÄT UND INKLUSION: »BEHANDLE MICH MIT RESPEKT«
KAPITEL 35: DIVERSITÄT UND INKLUSION: »ICH MÖCHTE MEINER STÄRKEN WEGEN WERTGESCHÄTZT WERDEN.«
KAPITEL 36: DIVERSITÄT UND INKLUSION: »FÜHRUNGSKRÄFTE WERDEN SCHON DAS RICHTIGE TUN.«
KAPITEL 37: DAS GESCHLECHTERGEFÄLLE
KAPITEL 38: FRAUEN AM ARBEITSPLATZ – DIE ÄRA #METOO
KAPITEL 39: FRAUEN AM ARBEITSPLATZ: WOHER KOMMT DAS GEHALTSGEFÄLLE?
KAPITEL 40: FRAUEN AM ARBEITSPLATZ: WORK-LIFE-FLEXIBILITÄT
KAPITEL 41: WIRD DIE NACHKRIEGSGENERATION ZUR LAST?
KAPITEL 42: NEBENLEISTUNGEN, VERGÜNSTIGUNGEN, FLEXIBLE ARBEITSZEIT: WORAUF LEGEN MITARBEITER WIRKLICH WERT?
KAPITEL 43: WIE SICH FLEXIBLE ARBEITSZEITEN UND HERVORRAGENDE LEISTUNG VERBINDEN LASSEN
KAPITEL 44: DAS BÜRO VON HEUTE
KAPITEL 45: INNOVATION IM UNTERNEHMEN: WIE MAN KREATIVITÄT MANAGT UND NÄHRT
KAPITEL 46: KEINE »AGILITÄT« OHNE RICHTIG GUTE MANAGER
KAPITEL 47: DIE GIG ECONOMY: DAS NEUE VERHÄLTNIS ZWISCHEN ARBEITNEHMER UND ARBEITGEBER
KAPITEL 48: PROJEKTARBEITER: VERZWEIFELT ODER ZUFRIEDEN?
KAPITEL 49: DIE KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IST DA. WAS NUN?
KAPITEL 50: WIE SIE IHR UNTERNEHMEN AUF KI VORBEREITEN
KAPITEL 51: IM NETZ DER TECHNIK: HCM-SYSTEME UND ANDERE LÖSUNGEN
KAPITEL 52: MONEYBALL FÜR MANAGER ODER: BESSERE ENTSCHEIDUNGEN DANK PRÄDIKTIVER ANALYTIK
ZUM SCHLUSS: WIE DIE MENSCHLICHE NATUR SICH AUF DEN UNTERNEHMERISCHEN ERFOLG AUSWIRKT
Danksagung
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In den Händen halten Sie ein Nachschlagewerk für CEOs, Personalleiter (CHROs) und Managerinnen.1 Es ist nicht dazu gedacht, von vorne bis hinten durchgelesen zu werden, etwa während eines Transatlantikfluges. Wir haben es geschrieben, um Ihnen beratend zur Seite zu stehen – ganz gleich, vor welcher Entscheidung Sie und Ihr Unternehmen gerade stehen.
Dieses Buch handelt von mehr als 50 bahnbrechenden Entwicklungen, die in fünf Kategorien gegliedert sind:
Strategie
Kultur
Arbeitgebermarke
Vom Chef zum Coach
und
Die Zukunft der Arbeit
Jedes Unternehmen befindet sich auf einer Reise und jedes an einem anderen Punkt dieser Reise. Manche dieser Themen mag Ihr Unternehmen bereits bewältigt haben, andere nicht. Wir empfehlen deshalb, diejenigen Kapitel anzusteuern, die sich Ihren drängendsten Problemen widmen.
Behalten Sie bei der Lektüre dieses Buches stets eines im Hinterkopf: Kein einzelner Faktor ist für den Erfolg Ihres Unternehmens so wichtig wie die Qualität Ihrer Manager und Teamleiter.
Während der globale Arbeitsplatz einen historisch außergewöhnlichen Wandel durchlebt hat, verharrt die Praxis des Managements seit über 30 Jahren auf der Stelle.
Die Praxis des Managements ist abgehängt worden. Wir müssen uns daran anpassen, wie Menschen heute arbeiten und leben wollen.
Um diese Situation besser zu verstehen, haben die Analytiker von Gallup sämtliches Material ausgewertet, dessen wir bei fast allen führenden Institutionen und in der Managementliteratur habhaft werden konnten – sowie unsere eigenen Daten, die wir im Lauf von über 30 Jahren an Arbeitsplätzen in den USA und auf der ganzen Welt erhoben haben. Unsere Arbeit umfasst gründliche Interviews im zweistelligen Millionenbereich, die wir mit Managern und Beschäftigten in über 160 Ländern geführt haben.
Zu Gesprächen am runden Tisch haben wir CHROs aus 300 der weltgrößten Unternehmen versammelt.
Wir haben einige der weltweit führenden Wirtschaftswissenschaftler befragt.
Gallup ist zu dem Schluss gekommen, dass das größte kurzfristige Problem der Weltwirtschaft – kurzfristig bezeichnet hier einen Zeitrahmen von fünf bis zehn Jahren – in ihrer nachlassenden Dynamik und schwindenden Produktivität (Pro-Kopf-BIP) liegt. Ferner schließen wir, dass sich diese Probleme beheben lassen – so sicher, wie die Prinzipien des Lean Management und Six Sigma einst die Produktionsqualität in der ganzen Welt wieder ins Lot brachten.
Diesmal liegen die Fehler, die es auszumerzen gilt, nicht in Prozessen. Vielmehr handelt es sich um Versäumnisse im Ausschöpfen menschlichen Potenzials.
Das Mittel gegen nachlassende wirtschaftliche Dynamik und schwindende Produktivität hält nicht die Politik in den Händen, sondern die CEOs und CHROs. Es sind die Menschen an der Spitze der zehntausend größten Organisationen der Welt – dazu gehören auch Regierungsbehörden und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) –, die die größten Probleme der Welt lösen können.
Eine wichtige Rolle kommt dabei den amerikanischen Unternehmen zu. Der amtlichen Statistik zufolge gibt es etwa sechs Millionen Unternehmen in den USA. Vier Millionen davon haben vier oder weniger Beschäftigte – Tante-Emma-Läden, wenn Sie so wollen. Bleiben zwei Millionen kleine, mittlere und große Unternehmen. Diese unterteilen sich wiederum in eine Million Firmen mit fünf bis neun Beschäftigten, 600 000 Firmen mit 10 bis 19 Beschäftigten und 500 000 Firmen mit 20 bis 99 Beschäftigten. In den Vereinigten Staaten gibt es nur 90 000 Unternehmen mit 100 bis 499 Beschäftigten, und nur etwa 18 000 Unternehmen, die mehr als 500 Menschen Arbeit geben.
Es liegt in der Macht dieser 18 000 Unternehmen an der Spitze der Pyramide, dem Wachstum von BIP und Produktivität einen entscheidenden Schub zu geben, indem sie ihre jeweilige Kultur umstellen – hin zu einer Kultur der hohen Mitarbeiterentwicklung.
Die Lösung liegt darin, die Praxis des Managements in Einklang zu bringen mit dem neuen Willen der Beschäftigten in der ganzen Welt. Der große amerikanische Traum hat sich verändert – der große globale Traum auch. Was die ganze Welt will, ist ein guter Job. Das ist der neue Wille der Welt.
Wenn Unternehmen erst einmal auf diesen Willen eingehen, ändert sich alles.
Wie schon Lean Management und Six Sigma gezeigt haben: Wenn sich die Praxis des Managements verändert, verändern sich auch die Menschen – und die Unternehmen sparen Unmengen an Zeit und Geld. Alles wird besser: Menschen und Teams wachsen und entwickeln sich weiter, und sie sind erfolgreicher, weil ihre Arbeit mit ihrem Willen in Einklang steht, einen guten Job zu haben – womöglich sogar einen tollen.
Das Potenzial eines Teamangehörigen nicht zu maximieren, ist – in der Sprache von Six Sigma gesprochen – ein Defekt.
Ein großes, weltweit tätiges Dienstleistungsunternehmen hat errechnet, dass sein Führungspersonal jährlich Zeit im Gegenwert von einer Milliarde Dollar vergeudet – allein indem es seine Manager Bewertungsbögen ausfüllen lässt, statt sie in der Zeit ihre Mitarbeiter fördern zu lassen oder mit ihnen längerfristig angelegte Coaching-Gespräche zu führen. Viele CEOs und CHROs merken allmählich, dass es keinerlei Beweise gibt – keine Institution der Managementwissenschaft hat je einen solchen Beweis erbringen können –, dass die bestehenden, großangelegten Verfahren zur Beurteilung und Bewertung von Mitarbeitern effektiv sind.
Oft fragen uns CEOs und CHROs: »Wie genau kann ich wissen – oder statistisch feststellen lassen –, ob wir eine Kultur hoher Mitarbeiterentwicklung haben?« Überall auf der Welt ist eine einfache Aussage der beste Indikator dafür: »An meinem Arbeitsplatz gibt es jemanden, der meine Entwicklung fördert.«
Wenn 60 Prozent Ihrer Beschäftigten sich mit dieser Aussage einverstanden zeigen, dann ist es Ihnen tatsächlich gelungen, Ihr Unternehmen zu verändern und die Welt obendrein – jedenfalls ein Stückchen.
Mit den in diesem Buch versammelten Daten und Auswertungen werden bedeutende Entdeckungen vorgestellt, aus denen hervorgeht, dass die weltweite wirtschaftliche Produktivität sich im Laufe der vergangenen drei Jahrzehnte verlangsamt hat, weil versäumt wurde, die Art und Weise, wie Manager Menschen und Teams führen und fördern, nennenswert weiterzuentwickeln.
Während die Erhebungen von Gallup die Schuld beim Management finden, kommen sie doch zu dem Schluss, dass sich dieses Problem beheben lässt, es reparabel ist. Unter »reparabel« verstehen wir die Schaffung eines globalen Aufwärtstrends in der emotionalen Bindung der Mitarbeiter. Aktuell fühlen sich nur 15 Prozent der Beschäftigten weltweit »emotional sehr an ihr Unternehmen gebunden«, womit gemeint ist, dass sie großartige Jobs haben, die sie überzeugt und zielgerichtet weiterentwickeln. Gelänge es, diese Zahl auf 50 Prozent anzuheben, wäre die Arbeitswelt kaum wiederzuerkennen und die Welt ein wenig besser.
Lange Zeit galt die Maxime, dass Unternehmen ihren Aktionären einen Gewinn zu verschaffen hätten. Dagegen ist nichts zu sagen. Für die Zukunft der Arbeit ist das aber nicht genug.
Peter Drucker schrieb einmal, es gebe nur eine sinnvolle Definition eines Unternehmensziels: nämlich einen Kunden zu erschaffen. Auch damit sind wir einverstanden. Für den Arbeitsplatz von morgen ist das aber nicht genug.
Zum neuen Sinn von Unternehmen – und zur Zukunft der Arbeit – muss gehören, das Potenzial der Menschen zu maximieren.
Das Potenzial von Menschen zu maximieren und auszuschöpfen, nützt nicht nur Ihrem Unternehmen. Auch die Produktivität Ihrer Volkswirtschaft hängt daran, mithin die der gesamten Weltwirtschaft. Die Einsätze sind denkbar hoch.
In den meisten Institutionen der Welt legen Ökonomen und andere Wissenschaftler vor allem ein Maß an, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) – im Grunde also die Summe all dessen, was die Einwohner eines Landes herstellen, kaufen und einander verkaufen.
Wenn man im Falle eines Landes von einem »Gesamtumsatz« sprechen könnte, dann wäre es das BIP: die Summe der Transaktionen aller Bürger und Unternehmen. Und diese Zahl geben beinahe alle Regierungen der Welt vierteljährlich bekannt.
Es scheint also nahezuliegen, das BIP als die wesentliche Kennzahl für den gesellschaftlichen Fortschritt und das Wohlergehen eines Landes heranzuziehen. Auf einen Blick lässt sich etwa ablesen, dass das BIP pro Kopf in China stetig wächst, in Russland hingegen stagniert. Angesehene Wissenschaftler und Meinungsführer schließen daraus, dass es um die menschliche Entwicklung in China besser bestellt ist als in Russland.
Ganz so einfach ist die Sache nicht, aber immerhin ist das BIP eine Maßeinheit, die in allen Ländern und Gesellschaften Verwendung findet und insgesamt recht hilfreich ist.
Das Wachstum des BIP geteilt durch die Gesamtbevölkerung oder »pro Kopf« ergibt, was Ökonomen als »Produktivität« bezeichnen.
Denken Sie sich zum Beispiel die Vereinigten Staaten als Unternehmen, deren CEO oder CHRO Sie sind. Sie haben etwa 125 Millionen Beschäftigte in Vollzeit und weitere 27 Millionen in Teilzeit. Ihr Umsatz beläuft sich auf rund 20 Billionen Dollar (BIP 2018), dagegen stehen Schulden, ebenfalls in Höhe von fast 20 Billionen Dollar. Ihrem Riesenkonzern, der Amerika AG, machen zwei Probleme besonders zu schaffen: Das Wachstum geht zurück, die Kosten explodieren.
Ihre Mitarbeiter grollen, denn die Hälfte von ihnen verdient weniger als vor 35 Jahren. Sie haben also effektiv seit über 35 Jahren keine Gehaltserhöhung mehr gehabt. Doch die Kosten für Wohnung, Gesundheit und Ausbildung schießen weiter in die Höhe, während die Lohntüte sich immer dünner anfühlt.
Doch CEOs und CHROs sind eher in der Lage als ihre jeweiligen nationalen Regierungen, der wirtschaftlichen Dynamik ihres Landes und der Welt einen neuen Schub zu geben. Eine gute Finanzpolitik ist natürlich besser als eine schlechte Finanzpolitik, doch die mächtigeren Hebel liegen in den Händen von CEOs und CHROs, nicht in denen des Gesetzgebers.
Wenn sich die Mitarbeiter auf allen Ebenen nicht fortentwickeln, dann tun das auch ihre Unternehmen nicht. Die Luft ist raus, es fehlen die Ideen, die Kundschaft wächst nicht mehr nach. Zusammengenommen ergibt sich daraus eine schwächelnde wirtschaftliche Dynamik. Und so geht es den großen amerikanischen Unternehmen, ausgenommen vielleicht 20 davon. Also wachsen sie durch Übernahmen.
Wenn Unternehmen es nicht mehr schaffen, organisch zu wachsen, wissen die CEOs nicht mehr weiter. Also verfallen sie darauf, ihre Wettbewerber aufzukaufen und die Preise zu senken.
Es mag bestürzend sein, aber die Vorstände der meisten börsennotierten Unternehmen fördern diese Entwicklung nach Kräften.
An dieser Kurve lässt sich ablesen, wie eine Welt nachlassender wirtschaftlicher Dynamik aussieht:
Ihre Wettbewerber aufzukaufen, ist die Wachstumsstrategie, der aktuell fast alle Fortune-1000-Unternehmen anhängen. Dementsprechend hat sich die Zahl der an den Börsen in den Vereinigten Staaten notierten Unternehmen in den vergangenen 20 Jahren beinahe halbiert, von etwa 7 300 auf 3 700.
Die Herde wird immer kleiner.
Freilich kann es mit dieser Übernahmestrategie nicht unbegrenzt weitergehen. Man fragt sich allmählich, wie lange wir die New Yorker Börse und den Nasdaq-Index überhaupt noch brauchen werden.
Wachstum des BIP pro Kopf (in Prozent jährlich)
Aus den Auswertungen von Gallup geht hervor, dass die meisten Unternehmen nach wie vor ihren Umsatz verdoppeln können, indem sie einfach ihrer vorhandenen Kundschaft mehr verkaufen. Das tun sie aber nicht – aus welchen Gründen auch immer. Sie nehmen den Weg des geringsten Widerstands: Sie kaufen sich neue Kunden, anstatt diese durch begeisterte, ja geniale Teams heranzuziehen.
Hinweis für Vorstände: Anstatt sich mit Übernahmen finanziell zu übernehmen, empfiehlt Gallup die sofortige Umsetzung einer echten Strategie zur Ermöglichung organischen Wachstums – und zwar eine Strategie, die auf einer von Grund auf verwandelten Kultur am Arbeitsplatz beruht, die sich durch einen hohen Grad der Mitarbeiterentwicklung und durch hervorragende Manager auszeichnet.
Sie können Ihre Führungsposition darauf verwetten, dass mit der Begeisterung eines Teams auch Kundestamm, Umsätze und nachhaltige Erträge steigen.
Wachstum aus Begeisterung gibt es gratis. Außerdem bringt es die Menschheit als Ganzes wieder auf einen guten Weg.
Wir sagten es ja schon eingangs: Der neue Wille weltweit ist, einen guten Job zu haben.
Vor Jahren hat Gallup eine weltumspannende Methodologie ausgearbeitet, um herauszubekommen, wie es den Leuten so geht, wie sie mit ihrem Leben zufrieden sind. Immerhin werden 98 Prozent der Weltbevölkerung erfasst. Wir stellten die folgende Frage: »Stellen Sie sich eine Leiter vor, deren Sprossen nummeriert sind: die unterste mit 0, die oberste mit 10. Nehmen wir einmal an, die oberste Sprosse bedeutet das bestmögliche Leben, dass sie sich vorstellen können, die unterste das schlechstmögliche Leben. Wo auf der Leiter, würden Sie sagen, sehen Sie sich denn gerade – angenommen also, je höher auf der Leiter sie sich sehen, desto zufriedener sind Sie mit Ihrem Leben, je weiter unten, desto unzufriedener. Welche Stufe beschreibt am ehesten, wie Sie Ihr Leben sehen?«
Weiter fragten wir unsere Interviewpartner, was für sie denn ein richtig gutes Leben ausmache.
Was wir dabei herausfanden, überraschte uns. Während überall Gesetz und Ordnung, Nahrung und Obdach die menschlichen Grundbedürfnisse bleiben, stellten wir fest, dass der große weltweite Traum verwirklicht ist, wenn jemand einen »guten Job« hat.
In den USA hat Gallup 80 Jahre lang erforscht, wie es um den »amerikanischen Traum« bestellt ist. Stets gaben die Befragten an, sie wünschten sich die Grundelemente: Gesetz und Ordnung (Sicherheit) sowie Nahrung und Obdach – und dann eine Familie zu haben, ein Eigenheim zu besitzen und in Frieden zu leben.
Nun aber ist, in Amerika wie in der ganzen Welt, der große globale Traum der von einem guten Job. Unter den Entdeckungen, die Gallup im Laufe der Jahre gemacht hat, ist dies eine der größten und überraschendsten. Familie, Kinder, Eigenheim und Frieden werden immer noch als wichtig betrachtet, rangieren aber darunter.
Das »beste vorstellbare Leben« – ganz besonders für junge Menschen und zunehmend für Frauen – kommt nicht zustande, es sei denn, man hat einen tollen Job, von dem man leben kann, und einen Manager oder Teamleiter, der einen fördert und weiterbringt.
Was genau ist der Unterschied zwischen einem lausigen Job, einem guten Job und einem großartigen Job?
Einen »lausigen Job« hat, wer unterbeschäftigt ist, nur sehr gering bezahlt wird und unter 30 Stunden in der Woche arbeitet, aber gerne in Vollzeit tätig wäre.
Unter einem »guten Job« versteht Gallup eine Vollzeittätigkeit bei einem Unternehmen von mehr als 30 Wochenstunden und mit einem Gehalt, das für den Lebensunterhalt ausreichend ist.
Bei einem »großartigen Job« kommt zu den Eigenschaften des guten Jobs noch die folgende hinzu: Die Arbeit wird als sinnvoll und erfüllend wahrgenommen; Mitarbeiter haben das Gefühl, persönlich zu wachsen und sich beruflich weiterzuentwickeln.
Menschen mit großartigen Jobs genießen eine ganz andere Lebensqualität und erreichen ungleich mehr. Sie bringen nicht nur Unternehmen voran, sie können auch Teams begeistern und Probleme lösen, statt sie zu schaffen. Sie engagieren sich ehrenamtlich, erfreuen sich besserer Gesundheit, und am Arbeitsplatz haben sie nicht nur weniger Unfälle, sondern machen auch weniger Fehler bei der Arbeit.
Das Problem ist, dass nur 15 Prozent der weltweit Beschäftigten tatsächlich in diesem Sinne arbeiten – oder, wie es aussieht, großartige Jobs haben. Diese globale Minderheit treibt die Weltwirtschaft voran. Sie sind für Unternehmen und Gesellschafen von gewaltigem Wert.
Von den übrigen 85 Prozent der weltweit beschäftigten Erwachsenen hören wir bei Gallup, sie seien ohne emotionale Bindung bei der Arbeit, leisteten lediglich Dienst nach Vorschrift – oder, schlimmer noch, sie geben an, ihren Job, ihren Chef und ihr Unternehmen zu hassen. Unter vielen anderen Beschwerden sticht diese hervor: dass ihre Jobs keinen Sinn hätten. In diesem Jahrtausend bedeutet das soviel wie: Ihr Leben hat keinen Sinn
An Arbeitsplätzen in der ganzen Welt ist die Lage schlimmer, als uns wirklich bewusst ist.
Man betrachte etwa Japan, eine große Volkswirtschaft, die sich alle Mühe gibt, die Kurve zu kriegen – und wo doch 94 Prozent der Beschäftigten angeben, bei der Arbeit nicht emotional gebunden zu sein oder sich gar innerlich vollkommen von ihr verabschiedet zu haben. Die Lage ist so ernst, dass die Regierung mit neuen Gesetzen und Maßnahmen gegen Stress und Burnout am Arbeitsplatz vorgeht sowie gegen die tragisch hohe Selbstmordrate, die damit verbunden ist.
Management, wie es derzeit verstanden wird, zerstört in Japan nicht nur die Zukunft der Arbeit, sondern die japanische Kultur an sich. Nur noch 6 Prozent der Beschäftigten in Japan geben an, ihrer Arbeit mit emotionaler Teilnahme nachzugehen.
Die politische Führung der Welt wie auch CEOs und CHROs haben schon weit vertracktere Probleme gelöst, als die emotionale Bindung von Beschäftigten dramatisch zu steigern. Allerdings werden sie vielleicht noch nie vor einer Herausforderung gestanden haben, bei der es so viel zu gewinnen gab – sowohl für das Wachstum ihrer eigenen Unternehmen als auch für das weltweite Wachstum des freien Unternehmertums und für den nächsten großen Schritt der menschlichen Entwicklung.
Die meisten CEOs und CHROs werden sich wohl denken: »Das stimmt ja alles, aber was kann ich jetzt sofort tun, um bessere Resultate zu erzielen? Welchen Hebel kann ich ansetzen, um meine Unternehmenskultur derart gründlich zu verändern, dass sie mit dem neuen Willen und der Zukunft der Arbeit in Einklang steht?«
In den 80 Jahren seit unserer Gründung durch George Gallup hat unser Unternehmen schon manches Rätsel zu entschlüsseln gehabt. Die tiefste, klarste und auch einleuchtendste Lösung von allen ist dabei wahrscheinlich diese: 70 Prozent der Varianz in der emotionalen Bindung eines Teams hängt allein von den Führungskräften ab.
Auf die Führungskraft kommt es an.
Angenommen, Ihr Unternehmen hat 50 000 Beschäftigte und davon sind 5 000 Manager oder Teamleiter – darin ist schon die ganze Varianz angelegt. Gekonnt geschnürte Leistungspakete, ausgefeilte Punktesysteme, Essensgutscheine und ein Kicker vor Ort sind schön und gut. Aber am Wachstum, am Ergebnis ändern sie nichts. Das geht nur, indem Sie am Verhältnis von richtig guten zu lausigen Managern ansetzen.
Nehmen wir weiter an, von Ihren 5 000 Führungskräften sind 30 Prozent großartig, 20 Prozent lausig und die restlichen 50 Prozent sind einfach nur da – was in etwa den amerikanischen Durchschnittswerten für die emotionale Mitarbeiterbindung entspricht. Wenn es Ihnen nun gelingt, die 30 Prozent zu verdoppeln und von 20 Prozent lausiger Manager in den einstelligen Bereich zu kommen, können Sie sich darauf verlassen, dass Ihre Aktie einen Boom erlebt. Es gibt nichts, wirklich rein gar nichts, was den Wert Ihres Unternehmens tatsächlich, strukturell und nachhaltig verändern wird.
Was ist also der Hebel? Normalerweise gibt es ihn nicht, den einen Hebel, der Veränderung bewirkt. In diesem Fall gibt es ihn aber: Auf die Führungskraft kommt es an.
Wenn Sie großartige Manager haben, denen es gelingt, das Potenzial eines jeden einzelnen Teammitglieds voll auszuschöpfen, dann haben Sie dem neuen globalen Willen entsprechend gehandelt: ein großartiger Job und ein großartiges Leben.
Das ist die Zukunft der Arbeit.
Botschaften, die inspirierend wirken, sind wichtig. Doch sie bleiben so lange ohne merkliche Wirkung, wie Teamleiter es versäumen, eine Strategie aufzubauen, die vielfältige Teams zusammenführt, um gemeinsam richtungsweisende Entscheidungen zu treffen.
Die meisten Millennials (die zwischen 1980 und 1996 Geborenen) und Angehörigen der Generation Z (die 1997 oder später Geborenen) treten mit viel Begeisterung in die Arbeitswelt ein. Aber die althergebrachten Managementpraktiken – Formulare, ein geringer Individualisierungsgrad, jährliche Leistungsbewertungen – verderben ihnen rasch die Lust. So, wie es derzeit überall auf der Welt praktiziert wird, bringt Management keine nennenswerte Entwicklung.
Was bedeutet das für die Produktivität Ihres Unternehmens? Es bedeutet, dass Sie – wenn bei Ihnen die alten Praktiken des Managements herrschen – an Ihrem Betrieb bedeutende Änderungen einführen, Ihre Kultur verändern müssen.
Ihre Kultur zu verändern fängt damit an, die Ansichten von CEOs und Personalleitern zu ändern. Dann geht es darum, die Art und Weise zu ändern, in der diese Manager die Entwicklung jedes einzelnen Mitglieds ihrer Teams voranbringen.
Gallup hat ermittelt, dass insbesondere Millennials die Welt und wie es in ihr läuft umgekrempelt haben – wie Menschen miteinander kommunizieren, wie sie lesen und schreiben und sich zueinander verhalten. Dahinter führt kein Weg zurück. Die Millennials sind im Begriff, Einzelhandel und Gastronomie, den Immobilienmarkt, das Verkehrswesen, Freizeit und Reise grundlegend zu verändern – und auch die Hochschulen werden sie bald verwandeln.
Millennials und Generation Z verändern nichts geringeres als den Willen der Welt – und damit, was es heißt, einen großartigen Job und ein großartiges Leben zu haben.
Gallup empfiehlt Unternehmen, ihre Kultur sofort vom alten Willen auf den neuen Willen umzustellen. Die sechs größten Veränderungen, die wir entdeckt haben, sind diese:
Millennials und Generation Z arbeiten nicht nur des Gehalts wegen – sie wollen auch, dass ihre Arbeit einen Sinn hat. Menschen dieser Generationen legen Wert darauf, dass ihre Arbeit etwas bedeutet und bewegt. Sie wollen für Unternehmen tätig sein, die sich eine Aufgabe und einen Sinn gegeben haben. Die Nachkriegs- und andere frühere Generationen vermissten einen solchen Sinn nicht unbedingt. Sie waren schon mit einem ordentlichen Gehalt zufrieden. Sinn und Lebensinhalt fanden sie in ihren Familien und im Gemeinschaftsleben. Nun ist auch Millennials und Generation Z eine faire Bezahlung wichtig, aber das Geld ist nicht das, was sie vor allem antreibt. Diese Generationen legen den Akzent nicht mehr auf die Lohntüte, sondern auf den Sinn. Ihre Kultur sollte das ebenfalls tun.
Millennials und Generation Z geht es längst nicht mehr nur um Zufriedenheit im Job – sie wollen sich weiterentwickeln. Die meisten Angehörigen dieser Generationen pfeifen eher auf den Klimbim, mit dem so mancher Arbeitsplatz inzwischen aufwartet: Tischfußball, Kaffeevollautomaten oder die von der Firma spendierte Pizzalieferung, die für Zufriedenheit am Arbeitsplatz sorgen sollen. Spielzeug und andere Geschenke zu verteilen, ist aber ein Führungsfehler. Schlimmer noch, er zeigt von Herablassung.
Millennials und Generation Z wollen keinen Chef mehr – sie wollen einen Coach. Befehl und Kontrolle – das sind die Mittel der Chefs alter Schule. Viel wichtiger aber ist Millennials und Generation Z, dass sie Teamleiter haben, die sie coachen können, die sie als Einzelne und als Mitarbeiter wertschätzen und die ihre Stärken zu erkennen und weiterzuentwickeln verstehen.
Millennials und Generation Z wollen kein Jahresgespräch – sie wollen stets im Gespräch bleiben. Diese Generationen kommunizieren unmittelbar und sie kommunizieren ständig – über Twitter, WhatsApp, Skype usw. Millennials sind also ständige Kommunikation und rasche Rückmeldungen gewohnt, und das macht sich auch am Arbeitsplatz bemerkbar. Jahresgespräche allein haben noch nie genügt.
Millennials und Generation Z wollen keinen Manager, der nur ihre Schwächen im Blick hat. Gallup hat ermittelt, dass aus Schwächen niemals Stärken werden, Stärken hingegen unendlich ausbaufähig sind. Nicht, dass Ihr Unternehmen über Schwächen hinwegsehen sollte. Sie sollten aber Schwächen verstehen und zugleich auf den Stärken aufbauen. Eine Kultur, die an Stärken ausgerichtete ist, ist auch für wichtige Mitspieler attraktiv und hilft dabei, sie zu halten.
Das hier ist nicht mein Job – es ist mein Leben. Wie schon bemerkt, hat Gallup herausgefunden, dass es auf der ganzen Welt einen Wunsch gibt: einen guten Job zu haben. Für Millennials und Generation Z gilt das ganz besonders. Mehr denn je in der Geschichte großer Unternehmen fragen sich die Beschäftigten: »Weiß dieses Unternehmen meine Stärken und meinen Beitrag zu schätzen? Gibt mir dieses Unternehmen die Gelegenheit, jeden Tag das zu tun, was ich am besten kann?« Denn für Millennials und Generation Z ist ein Job nicht mehr bloß ein Job – er ist ihr Leben.