Martin Quedenbaum arbeitet als Lehrer an einer staatlichen Medien-Berufsschule und als freiberuflicher Dozent. Er beschäftigt sich seit über 15 Jahren professionell mit den Themen Videoschnitt, digitale Bildbearbeitung und 3D-Computeranimation.
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Filme richtig planen, aufnehmen
und schneiden für Einsteiger
Martin Quedenbaum
Lektorat: Boris Karnikowski
Copy-Editing: Petra Kienle, Fürstenfeldbruck
Satz: Ulrich Borstelmann, www.borstelmann.de
Herstellung: Stefanie Weidner
Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de (unter Verwendung eines Fotos des Autors)
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN:
Print 978-3-86490-679-4
PDF 978-3-96088-917-5
ePub 978-3-96088-918-2
mobi 978-3-96088-919-9
1. Auflage 2020
Copyright © 2020 dpunkt.verlag GmbH
Wieblinger Weg 17
69123 Heidelberg
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Der Umwelt zuliebe verzichten wir auf die Einschweißfolie.
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Vorwort
1Schöne Bilder planen
1.1Unscharfer Hintergrund
1.2Schärfeverlagerung
1.3Bildaufbau nach Drittel-Regel
1.4Farbkontraste
1.5Auf Bewegung achten
1.6Kameraschwenk und -fahrt
1.7Ungewöhnliche Perspektiven
1.8Dynamische Action-Cam-Bilder
1.9Stylische Zeitlupen
1.10Faszinierende Zeitrafferaufnahmen
1.11Klassische Schnitttechniken
1.12Planen Sie einen Chromakey?
2Die Idee in Worte (und Bilder) fassen
2.1Ihre Idee
2.2Inspiration online
2.3Ausarbeitungsgrad
2.3.1Logline
2.3.2Exposé
2.3.3Treatment
2.3.4Drehbuch
2.4Storyboard
2.4.1Aufbau
2.4.2Skizze, Foto oder Grafik?
2.4.3Storyboard-Software/Apps
2.4.4Mit Word, PowerPoint oder Photoshop und Co arbeiten
3Gestaltung
3.1Ziel
3.2Bildausschnitt (Einstellungsgrößen)
3.2.1Weit
3.2.2Totale
3.2.3Halbtotale
3.2.4Halbnah
3.2.5Nah
3.2.6Groß
3.2.7Detail
3.2.8Wann welche Einstellungsgröße verwenden?
3.3Kamerastandpunkt (Perspektive)
3.3.1Augenhöhe
3.3.2Untersicht
3.3.3Froschperspektive
3.3.4Obersicht
3.3.5Vogelperspektive
3.3.6Subjektive
3.4Zueinander passende Bilder drehen
3.4.1Die 30-Grad-Regel
3.4.2Die 180-Grad-Regel
3.5Schwenks
3.5.1Ruckelfreie Schwenks
3.5.2Geschwindigkeit
3.5.3Ablauf
3.6Zoom
3.7Kamerafahrten
3.7.1Vorwärtsfahrt
3.7.2Rückfahrt
3.7.3Parallelfahrt
3.7.4Kreisfahrt
4Ihr Urlaubsfilm
4.1Tageszeit bzw. Lichtsituation beachten
4.1.1Google Earth
4.1.2Sun Surveyor
4.2Gebäude bzw. Sehenswürdigkeiten filmen
4.3Besondere Originalsounds einfangen
4.4Reiseroutenanimation
5Filmarten
5.1Imagefilm
5.2Wirtschaftsfilm
5.3Clipmontage
5.4Lehrfilm
5.5Screencasts/Software-Videotrainings
5.6Nachricht im Film (NiF)
5.7Bericht
6Die Wahl der Kamera
6.1Consumer-Camcorder
6.2Semiprofessionelle Camcorder
6.3Professionelle Camcorder
6.4Cinema-Kameras
6.5Smartphone-Kameras
6.6Spiegelreflex- und Systemkameras
6.7Action-Cams
6.8360-Grad-Kameras
7Bilddetails – Eine Frage der Auflösung
7.1SD und HD – Alt und Neu
7.24K ist nicht 4K
7.38K – the next big thing?
7.4Angabe der Auflösung
8Aufzeichnung nach Standard
8.1Digital Video (DV)
8.2HDV
8.3AVCHD
8.4XDCAM
8.5XAVC
8.6RAW-Video
8.7HDR-Video
8.83D-Video
9Video-Know-how
9.1Bildrate (Framerate)
9.2Bildseitenverhältnis (Aspect Ratio)
9.3Codecs
9.4Datenrate
9.5Containerformate
9.5.1QuickTime
9.5.2Audio Video Interleave (AVI)
9.5.3MPEG-2-Transportstream
9.5.4MP4
9.6Farbraum
9.7Das RGB-Farbmodell
9.8Farbsubsampling
9.8.14:4:4
9.8.24:2:2
9.8.34:2:0
9.8.44:1:1
10Die richtige Kameraeinstellung
10.1Manuell oder Automatik?
10.2Belichtung
10.2.1Blendeneinstellung
10.2.2Gain/ISO
10.2.3Belichtungszeit manuell steuern
10.2.4Verschlusszeit (Shutter)
10.2.5Zebra
10.2.6Histogramm
10.3Gegenlicht
10.4Weißabgleich
10.5Farbtemperatur
10.5.1Automatischer Weißabgleich
10.5.2Manueller Weißabgleich
10.5.3Presets (Weißabgleich)
10.6Schärfe
10.6.1Schärfentiefe
10.6.2Autofokus
10.6.3Manueller Fokus
10.7Kameraausrichtung optimieren
10.8Optischer und digitaler Zoom
11Guter Ton ist kein Zufall
11.1Aussteuerungsanzeige im Blick behalten
11.2Hören Sie die Aufnahme ab
11.3Mikrofone optimal einsetzen
11.3.1Externe Mikrofone
11.3.2Ansteckmikros
11.4Aufzeichnung mit dem Smartphone
11.5Aufzeichnung mit einem Field Recorder
12Unverwackelt ist besser
12.1Gimbal
12.2Stative
12.3Schulterstativ (Rig)
13Filmen mit dem Smartphone
13.1Quer- statt Hochformat
13.2Unterwasseraufnahmen
13.3Kamerasteuerung
13.4Schnitt
13.5Speichern
13.6Eine andere Kamera steuern
14Filmen mit Action-Cams
14.1Halterungen
14.2Selfie-Sticks
14.3Stromversorgung
14.4Speicherkartenanforderungen beachten
14.5Einstellung und Bedienung
14.6Bildstabilisierung
14.7Zubehör-Mikrofone
14.8Zeitlupe
14.9Zeitraffer
14.10Rohmaterial auf Computer übertragen
15Filmen mit DSLM und DSLR
15.1Farbeinstellungen der Kamera
15.2Blende bewusst einsetzen
15.3Belichtungszeit manuell steuern
15.4Zubehör für bessere Kontrolle
15.5Schärfesteuerung
15.6Follow-Focus
15.7Licht
16Drohnen
16.1Aufnahmen optimieren
16.2Routenplanung
16.3Rechtliche Aspekte
16.4Geschwindigkeit
16.5Flugmanöver/Flugmodi
17Videoschnittprogramme
17.1Avid Media Composer
17.2MAGIX Video deluxe
17.3Final Cut Pro X
17.4Adobe Premiere Pro
17.5Adobe Premiere Elements
17.6Lightworks
17.7DaVinci Resolve
17.8Windows Movie Maker
17.9Shotcut
17.10iMovie
17.11Weitere Programme
17.12Adobe Premiere Rush: Schnell und einfach schneiden
18Den eigenen Rechner fit für den Videoschnitt machen
18.1Arbeitsspeicher, CPU und Hardwarebeschleunigung
18.2SSD-Speicher verwenden
18.3Schnitttastatur einsetzen oder Standardtastatur anpassen
18.4Proxyrendering nutzen
19Videoschnitt
19.1Rohmaterial von der Speicherkarte übertragen
19.1.1Rohmaterial zielgerichtet speichern
19.1.2Rechnerlaufwerk vs. externes Speichermedium
19.2Am Anfang steht das Projekt
19.3Projekt anlegen
19.4Import des Rohmaterials
19.5Die Programmoberfläche
19.6Das importierte Material sichten
19.7Timecode
19.7.1Anzeige der Einzelbilder
19.7.2Navigation mit konkreten Timecode-Werten
19.7.3Tastenkürzel – einfach bequemer
19.8Timeline (Schnittfenster)
19.8.1Automatisch für optimale Einstellungen sorgen
19.8.2So funktioniert die Timeline
19.9Werkzeugleiste
19.10Quell- und Programmmonitor
19.11Rohschnitt und Feinschnitt
19.12Rohschnitt
19.12.1Einfügeposition festlegen
19.12.2Schnittmodi
19.12.3Nur Video oder nur Audio schneiden
19.12.43-Punkt-Schnitt
19.12.54-Punkt-Schnitt
19.12.6Clipabfolge anpassen
19.12.7Löschen eines Clips
19.12.8Clipübergreifend löschen
19.13Feinschnitt
19.14Tonbrücken (Sound-Bridges)
19.15J-Schnitt
19.16L-Schnitt
19.17Trimmen
19.17.1Schnittkante verschieben (einseitiges Trimmen)
19.17.2Rollen (zweiseitiges Trimmen)
19.18Clipinhalt verschieben (Slip)
19.19Clips verschieben (Slide)
19.20Löschen und Lücke schließen
19.21Überblendungen
19.22Blendenlänge
19.23Position der Blende
19.24Einblenden, Ausblenden
19.25Weiche Blende (Dissolve)
19.26Übergang zu Schwarz (Fade to black)
19.27Übergang zu Weiß (Fade to White)
19.28Effektblenden
19.29Bekannte Schnitttechniken
19.29.1Match Cut
19.29.2Jump Cut
20Bildqualität optimieren
20.1Tonwertkorrektur
20.1.1Automatiken nutzen
20.1.2Manuelle Korrektur
20.1.3Lichter, Mitten und Schatten
20.1.4Gammakorrektur
20.2Tonwerte messen
20.2.1Histogramm
20.2.2Waveform
20.2.3Vektorskop
20.3Farbkorrektur
20.4Farbstich entfernen
20.4.1Automatische Korrektur
20.4.2Halbautomatische Korrektur
20.5Sekundäre Farbkorrektur
20.6LUTs nutzen
20.7Nachschärfen
20.8Weichzeichnen (kreative Unschärfe)
20.9Wiedergabegeschwindigkeit anpassen (z. B. Zeitlupe)
20.9.1Einfache Verlangsamung bzw. Beschleunigung
20.9.2Dynamische Verlangsamung bzw. Beschleunigung
20.9.3Zeitraffer
20.9.4Import Bildsequenz
21Personen und Objekte freistellen
21.1Chromakey
21.2Luminanzkey
21.3Alphakanal
21.4PNG
21.5Text/Titel
21.5.1Vorspann/Abspann
21.5.2Vorlagen nutzen
21.5.3Grafiken erstellen
21.5.4Animierte Grafiken verwenden
22Audiobearbeitung
22.1Mit Musik gestalten
22.2Musik finden
22.3Music-Scores (Adobe Premiere Elements)
22.4Musik komponieren lassen (MAGIX Video deluxe)
22.5Auf Musik schneiden
22.6Aussteuerung
22.7Audio clipbezogen korrigieren
22.8Audio spurbezogen korrigieren
22.9Audiopegel automatisch begrenzen (Limiter)
22.10Sprecheraufnahmen
22.11Das Mikrofon
22.12Poppschutz und Spinne
22.13Räumlichkeit vermeiden
22.14Abstand zum Mikrofon
22.15Audiomischung mittels Ducking
22.16Interview- und Sprecheraufnahmen optimieren
22.17Störgeräusche entfernen
22.18Abmischen
23Ausgabe/Distribution
23.1Für die Wiedergabe auf Desktop-PC oder Notebook
23.1.1Codec
23.1.2Containerformat
23.1.3Auflösung
23.1.4Framerate
23.1.5Vollbilder/Halbbilder
23.1.6Datenrate
23.1.7Qualität
23.1.8Proberendering
23.2Für die Wiedergabe auf Tablet und/oder Smartphone
23.3YouTube
23.4Vimeo
23.4.1Upload aus der Timeline
23.5DVD und Blu-ray Disc
23.5.1DVD-Video
23.5.2Ifo, bub und vob
23.6Blu-ray Disc
Index
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich darf mich zunächst einmal dafür bedanken, dass Sie sich für dieses Buch entschieden haben – es soll Ihnen als Ratgeber und Inspirationsquelle dienen. In den ersten Kapiteln erfahren Sie, welche gestalterischen Aspekte bereits bei Konzeption und Planung berücksichtig werden müssen. Dabei geht ein ganzes Kapitel auf die Planung und Gestaltung eines Urlaubsfilms ein. Zudem stelle ich Ihnen in einem Kapitel eine Auswahl der wichtigsten Filmarten und deren Besonderheiten und Bedeutung vor. Stehen Sie gerade vor der Entscheidung eine neue Kamera zu kaufen, oder wollen Sie Ihre Kameraausrüstung erweitern? In Kapitel 6, Die Wahl der Kamera, ab Seite 63 erläutere ich Ihnen die gängigen Kameratypen und was diese zu leisten vermögen. Spätestens nach Lektüre dieses sehr übersichtlichen und auf das notwendigste beschränkten Kapitels werden Sie den Ihren Anforderungen entsprechenden Kameratyp finden.
Die Videowelt ist gespickt mit technischen Fachbegriffen und deren Abkürzungen. Im Kapitel 9, Video Know-how, ab Seite 91 habe ich diesen Begriffsdschungel für Sie entwirrt und die Dinge so strukturiert dargestellt, das auch Einsteiger und ungeübte Anwender daraus schlau werden.
Im Kapitel 10, Die richtige Kameraeinstellung, ab Seite 105 geht es dann darum, wie Sie eine Kamera optimal einstellen. Die hier vorgestellten Prinzipien lassen sich auf einen Großteil der heute verfügbaren Kameras übertragen. Allerdings können in diesem Zusammenhang bestimmte Aspekte auf videofähige Fotokameras, Action-Cams oder Smartphones nicht bzw. nicht ohne weiteres übertragen werden. Aus diesem Grund erläutere ich Ihnen in jeweils einem separaten Kapitel den Umgang mit diesen Kameratypen. Sie planen mit einer Drohne aus luftiger Höhe zu filmen? In diesem Fall können Sie sich in Kapitel 16, Drohnen, ab Seite 173 dazu einen ersten Überblick verschaffen. Ob Sie nun mit einer Drohne, mit einem Smartphone oder einem klassischen Camcorder filmen – verwackelte Bilder sind nicht angesagt. Daher hat sich die Industrie eine Menge einfallen lassen um Ihre Aufnahmen zu »entwackeln«. Welche Möglichkeiten es in dieser Hinsicht gibt erfahren Sie in Kapitel 12, Unverwackelt ist besser, ab Seite 135. Die Freude an schönen Bildern ist schnell getrübt, wenn der Ton nicht ordentlich aufgezeichnet wurde. Welche Maßnahmen Sie dazu ergreifen können, erfahren Sie in Kapitel 11, Guter Ton ist kein Zufall, ab Seite 129.
Sind ihre Videoaufnahmen »im Kasten«, geht es an den Videoschnitt. Sollten Sie noch kein Videoschnittprogramm Ihr Eigen nennen oder möchten Sie sich in dieser Hinsicht verändern, darf ich Ihnen die Lektüre des Kapitels 17 empfehlen, in dem ich die gängigsten Videoschnittprogramme vorstelle. Ist Ihr Computer fit für den Videoschnitt? Ob das so ist und wie Sie Ihren Computer im Zweifelsfall fit für den Videoschnitt machen können, lesen Sie in Kapitel 18, Den eigenen Rechner fit für den Videoschnitt machen, ab Seite 197. Jetzt kann es mit dem Schnitt dann auch endlich losgehen. In den Kapiteln 19 bis 22 erläutere ich Ihnen dazu die typische Vorgehensweise. Neben verschiedenen Schnitttechniken können Sie hier auch nachlesen, wie Sie mit Audio im Schnitt umgehen. Neben der Verarbeitung der aufgezeichneten Audioinformation finden Sie hier Infos dazu, wie Sie Video mit Musik unterlegen oder einen Sprechertext aufzeichnen. Das Freistellen von Personen und Gegenständen vor einem grünen Hintergrund wird ebenfalls thematisiert. Zu guter Letzt gilt es, den fertigen Film in Dateiform auszugeben und/oder auf ein Videoportal wie YouTube oder Vimeo hochzuladen. Was hierbei und bei der Ausgabe auf DVD und Blu-ray Disc zu beachten ist, finden Sie im letzten Kapitel des Buches. Damit Sie zu all diesen Themen eben schnell mal etwas nachschlagen können, ist das Buch mit einem umfangreichen Stichwortverzeichnis ausgestattet.
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei Dreh und Schnitt!
Martin Quedenbaum
Bevor es im nächsten Kapitel um Konzeption und Planung Ihrer Filmideen geht, möchte ich Ihnen zunächst einmal aufzeigen, dass Sie bereits bei der Planung den Look Ihrer Bilder bewusst kreieren sollten. Hierzu finden Sie in diesem Kapitel jeweils einen kurzen Hinweis, wo das Buch auf entsprechende Funktionen und Gestaltungsansätze eingeht.
Lenkt die Aufmerksamkeit auf den scharfen Vordergrund und sieht einfach auch klasse aus. Damit das rein technisch klappt, müssen vorher einige Dinge zusammenkommen. Mehr Infos dazu finden Sie in den Abschnitten Schärfe ab Seite 121, Blende bewusst einsetzen ab Seite 168 und Follow focus ab Seite 170.
Schärfeverlagerung meint die bewusste Verschiebung der Schärfe im Bild von A nach B. Anspruchsvollere Kameras können das, aber mit vielen Consumer-Kameras ist das nicht bzw. nicht so einfach zu machen. Dafür ist dieser Effekt sogar mit einem Smartphone und der richtigen App bequem in den Griff zu kriegen. Mehr Infos dazu enthält der Abschnitt Kamerasteuerung ab Seite 145.
Bilder sehen oftmals ansprechender und interessanter aus, wenn das Motiv nicht mittig angeordnet wird. Hierzu teilen Sie das Bild jeweils horizontal und vertikal in je drei Teile auf. Auf diese Weise ergeben sich vier Schnittpunkte. Sie platzieren das Motiv dann auf oder in der Nähe von einem von ihnen. Sie können das Bild auf diese Weise auch bequem aufteilen (z. B. in 2/3 Himmel, 1/3 Landschaft). Orientieren Sie sich dazu im Zweifelsfall an den einblendbaren Hilfslinien im Sucher oder auf dem Display Ihrer Kamera. Mehr Informationen dazu finden Sie im Abschnitt Kameraausrichtung optimieren ab Seite 124.
Über die Wirkung von Farben gibt es unendlich viele Abhandlungen. Im Videobereich machen sich knackige Farben immer gut. Wenn Sie Einfluss auf die Gestaltung des Motivs bzw. Sets haben sollten und Ihre Filmidee es hergibt, sollten Sie in dieser Hinsicht aktiv werden und für Farbe sorgen. Platzieren Sie Ihre Kinder beispielsweise lieber vor einer farbigen Tapete, also vor einer weiß verputzten Wand, oder sorgen Sie zum Dreh dafür, dass Ihre Darsteller farbig statt grau in grau gekleidet sind.
Filmen Sie keine Fotos. Achten Sie vielmehr darauf, dass sich immer etwas bewegt. Tut sich in dieser Hinsicht im Motiv nichts, sorgen Sie mit der Kamera für Bewegung, beispielsweise in Form einer (kurzen) Fahrt, eines (kurzen) Schwenks oder durch ein dezentes Zoomen. Mehr Infos dazu finden Sie in den Abschnitten Schwenks ab Seite 37, Zoom ab Seite 40 und Kamerafahrten ab Seite 41.
Manchmal lässt sich nicht alles direkt abbilden. Mit einem Kameraschwenk oder einer Kamerafahrt bekommt man das Bild aber dennoch in den Kasten. Auf welche Aspekte Sie dabei achten sollten, erfahren Sie in den Abschnitten Schwenks ab Seite 37 und Kamerafahrten ab Seite 41.
Welche Perspektiven es gibt und welche Bedeutungen mit diesen verbunden sind, erfahren Sie im Abschnitt Kamerastandpunkt (Perspektiven) ab Seite 31.
Diese oftmals nur Streichholzschachtel großen Kameras kommen u. a. überall dort zum Einsatz, wo die Arbeit mit einer anderen Kameravariante schlicht nicht möglich wäre – ob beim Surfen, beim Downhill-Fahren oder bei Ihrem nächsten Fallschirmsprung. Mehr Infos finden Sie im Abschnitt Action-Cams ab Seite 73 und im Kapitel Filmen mit Action-Cams ab Seite 151.
Viele spannende Abläufe gehen oftmals so schnell vonstatten, dass der Zuschauer die Details überhaupt nicht erfassen kann. Das gilt für den Sprung eines Skaters genauso wie für technische Abläufe im beruflichen Alltag. Mit Zeitlupen können Sie die ansonsten nicht erfassbaren Details zeigen und auf diese Weise tolle Bilder zaubern. Mehr Infos dazu finden Sie im Abschnitt Zeitlupe ab Seite 162.
Über die Anpassung der Wiedergabegeschwindigkeit können Sie langatmige Einstellungen auf wenige Sekunden eindampfen und dabei dennoch den Inhalt »transportieren«. Das funktioniert aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Daher bieten einige Kameras bereits eine entsprechende Aufzeichnungsmöglichkeit (Zeitraffer). Hierbei werden über einen längeren Zeitraum Einzelbilder fotografiert, die dann zu einer Videosequenz zusammengefasst werden können. Auf diese Weise lassen sich tolle Langzeitaufnahmen von Sonnenuntergängen, faszinierenden Abläufen am Sternenhimmel oder von anderen Ereignissen auf wenige Sekunden reduzieren und damit im Zusammenhang zeigen. Mehr Infos dazu finden Sie in den Abschnitten zum Thema Zeitraffer ab Seite 163 bzw. Seite 257.
Sie möchten Ihren Film mit klassischen Schnitttechniken wie einem Match Cut oder einem Jump Cut ausstatten und damit auf den Spuren von Regisseuren wie Stanley Kubrick wandeln? Dann gilt es das bereits im Rahmen der Konzeption und beim Dreh zu berücksichtigen. Mehr zu diesen Schnitttechniken erfahren Sie im Abschnitt Bekannte Schnitttechniken ab Seite 238.
Dann darf ich Ihnen empfehlen, sich zunächst einmal den gleichnamigen Abschnitt ab Seite 260 durchzulesen. Bereits beim Dreh entscheidet sich, ob Ihr Vorhaben klappt oder ob Sie an der Nachbearbeitung Ihrer Aufnahmen »verzweifeln« – etwa, weil die freigestellte Person plötzlich Löcher im Körper hat, durch die der farbige Hintergrund durchscheint.
Jeder Film hat seinen Ursprung in einer Idee. Wenn Sie in dieser Hinsicht gerade in der Findungsphase sein sollten oder wenn Sie Ihre Idee weiterentwickeln wollen, ist es oftmals hilfreich, sich ein wenig inspirieren zu lassen.
Videoportale wie YouTube oder Vimeo sind unerschöpfliche Inspirationsquellen. Die Anzahl der dort angebotenen Videos steigt stetig, bei YouTube beispielsweise jede Minute um rund 450 Stunden. Das macht deutlich, welches Anregungspotenzial hier schlummert. Forschen Sie auf beiden Portalen mit Suchbegriffen zu Ihrem Thema. Auf diese Weise können Sie sehr schnell feststellen, ob vielleicht schon jemand die gleiche oder zumindest eine ähnliche Idee hatte und wie er sie umgesetzt hat.
Hinweis
Wenn Sie bei Ihrer Recherche zu »Ihrem« Thema keinen Film finden, könnte es daran liegen, dass der Stoff vielleicht nur sehr schwer oder überhaupt nicht umsetzbar ist. Wenn Sie beispielsweise einen Film über eine bestimmte Museumsausstellung machen möchten, könnte das schlicht schon daran scheitern, dass das Museum überhaupt keine Drehgenehmigungen erteilt. Überprüfen Sie daher nach Möglichkeit bereits in dieser frühen Phase des Filmprojekts, ob es Ihnen überhaupt möglich ist, entsprechende Bilder zu filmen.
Formulieren Sie für sich, was Ihnen bei den gefundenen Beispielen gefallen bzw. was Ihnen vielleicht nicht so zugesagt hat und wie sich Ihr Film von den bereits existierenden Filmen unterscheiden könnte. Bei der Erarbeitung Ihres eigenen Films sollten Sie für sich u. a. die nachstehenden Aspekte klären:
Wenn Sie diese Fragestellungen geklärt haben, gilt es die Filmidee bzw. ihre Umsetzung weiter zu konkretisieren. Damit ein Film funktioniert und seine Produktion klappt, gibt es selbst bei »einfachen« bzw. kurzen Filmen viele Dinge zu beachten. Aus diesem Grund kommt man um einen gewissen Grad an Planung bzw. Ausarbeitung nicht herum. Diese Ausarbeitung ist ein mehr oder weniger handwerklicher Prozess und folgt bestimmten Gesetzmäßigkeiten. Dabei werden die Grundbausteine des Films zu einem Gesamtwerk zusammengesetzt.
Für den Dreh eines Kindergeburtstags oder die filmische Dokumentation eines Flohmarktbesuchs werden die wenigsten eine schriftliche Ausarbeitung vornehmen wollen. Oftmals fehlt dazu einfach auch schlichtweg die Zeit. Leider drückt sich das in den meisten Fällen unmittelbar im Ergebnis aus, beispielsweise weil schlicht vergessen wurde, für den Schnitt wichtige Bilder zu drehen. Versuchen Sie daher spätestens vor Ort bzw. unmittelbar vor dem Dreh, eine grundsätzliche Idee zu formulieren und zumindest einige Einstellungen skizzenhaft zu Papier zu bringen, die Sie unbedingt in Ihrem kleinen Film haben wollen (zur Not auch auf einer Serviette oder auf dem Rand einer herumliegenden Tageszeitung). Arbeiten Sie diese Mini-Planung dann konsequent ab. Wenn es sich hingegen nicht gerade um ein solches Mini-Projekt handelt, sollten Sie möglichst genau bzw. so gut es eben geht planen. Der erste Schritt besteht darin, die Filmidee schriftlich zu fixieren. Ob und wie umfangreich die schriftliche Ausarbeitung erfolgt, hängt von vielen Faktoren ab. Das Team, das tagesaktuell auf einer Pressekonferenz dreht oder Bilder einer Demonstration einfängt, wird den Job auch ohne schriftliche Ausarbeitung erledigen. Fällt die Aufgabenstellung etwas komplexer aus, bekommt das Team vielleicht ein kurzes Exposé mit auf den Weg. Diese rein textbasierte Fassung ist – abgesehen von der Logline – die einfachste Form der schriftlichen Ausarbeitung. Was sich hinter diesen Begriffen verbirgt und welche anderen Ausarbeitungsvarianten es gibt, erläutere ich Ihnen nachfolgend.
Die Logline ist eine extreme Kurzfassung der jeweiligen Filmstory. Sie besteht oftmals nur aus zwei, drei Sätzen und entspricht den aus Programmzeitschriften bekannten, nur wenige Worte umfassenden Handlungszusammenfassungen. Eine Logline dient in erster Linie dazu, das Filmvorhaben kurz und knapp zu kommunizieren.
Hierbei handelt es sich um eine kurze Beschreibung des Filmprojekts bzw. der Filmidee, wobei es keine Norm hinsichtlich des Inhalts und der Form gibt. Bei Projekten innerhalb der Film- und Fernsehwirtschaft bildet das Exposé oftmals die erste Hürde, die eine Filmidee zu nehmen hat. Hier gilt zunächst einmal: Weniger ist mehr, denn Entscheider haben oftmals schlicht nicht genug Zeit, um längere Exposés zu lesen. Nicht zuletzt auch aus diesem Grund enthält das Exposé auch noch keine detaillierten bzw. spezifischen Informationen zur filmischen Umsetzung. Schreiben Sie ansonsten alles auf, was Ihnen persönlich als relevant erscheint. Benennen Sie die Dinge so konkret wie möglich und arbeiten Sie die wichtigsten Dinge kompakt, aber dennoch gut verständlich heraus. Betonen Sie das Besondere der Filmidee. Arbeiten Sie eventuell vorhandene Alleinstellungsmerkmale deutlich heraus (z. B. der erste Film zum Thema XY überhaupt …). Stellen Sie dabei sicher, dass u. a. die nachstehenden Punkte enthalten sind:
Die Länge eines solchen Exposés ist variabel und hängt in erster Linie von der geplanten Länge des Films ab. Für Kurzfilme reicht deshalb meistens eine halbe DIN-A4-Seite, während es bei komplexeren Produktionen entsprechend länger ausfallen kann.
Dies ist eine nach Szenen gegliederte Beschreibung des zu drehenden Films. Am einfachsten können Sie ein Treatment in einer Tabelle Ihres Textverarbeitungsprogramms (Apple Pages, Microsoft Word, Open Office) erstellen.
Szenen
Hierbei handelt es sich um eine Bildabfolge, die eine bestimmte Handlung zeigt und oftmals aus mehreren Einstellungen besteht. Der Begriff wird häufig nicht korrekt angewendet bzw. mit dem Begriff Einstellung gleichgesetzt, was insbesondere bei Einsteigern mitunter für Verwirrung sorgt. So gibt es beispielsweise bei manchen Videoschnittprogrammen eine sogenannte automatische Szenenerkennung. Mit Szenen im eigentlichen Sinne hat diese Funktion allerdings nichts zu tun, dient sie doch vielmehr dazu, aus einem langen Videoclip die einzelnen Einstellungen (Takes) herauszufiltern und als separate Clips zur Verfügung zu stellen.
Einstellungen (Takes)
Handlungen bzw. Szenen werden meistens aus verschiedenen Perspektiven und in Form unterschiedlicher »Bildausschnitte« abgebildet. Letztere werden als Einstellungen bzw. Takes bezeichnet. Lesen Sie dazu auch den Abschnitt Bildausschnitt (Einstellungsgrößen) ab Seite 26.
Der Wechsel zwischen den Einstellungen macht den späteren Schnitt aus. Obwohl der Schnitt ja erst in der Postproduction an der Reihe ist, gilt es diesen bereits am Anfang, also bei der Ausarbeitung der Filmidee zu planen. Nur auf diese Weise kann erreicht werden, dass die gedrehten Bilder zueinander passen und in Summe eine Geschichte erzählt werden kann. Diese Detailplanung wird u. a. durch das Storyboard erreicht (siehe den Abschnitt Storyboard ab Seite 16). Dabei spielt die sogenannte Kontinuität eine gewichtige Rolle.
Kontinuität
Hinter diesem Begriff (engl. Continuity) steht ein Regelwerk mit der Zielsetzung, dass für den Zuschauer die perfekte Illusion einer kontinuierlich ablaufenden Handlung entsteht. Dieser soll Bildinhalte und deren Schnitt als »natürlich« bzw. als nachvollziehbar empfinden und somit nicht aus der Geschichte herausgerissen und sich nicht der Technik des Films (Schnitt, Bildkomposition, Ton etc.) bewusst werden. Wird eine der Continuity-Regeln verletzt, hat der Film an dieser Stelle ein Problem, weil sein kontinuierlicher Fluss dadurch unschön unterbrochen wird. Um das zu verhindern, gibt es bei größeren Produktionen stets einen Mitarbeiter, der auf die Einhaltung dieser Regel achtet. Dazu fotografiert dieser beispielsweise jede Szene, um beim Dreh der im Film darauffolgenden Einstellungen (die oftmals aus organisatorischen Gründen zu einem ganz anderen Zeitpunkt gedreht werden) sicherzustellen, dass die Schauspieler nach wie vor die gleiche Bekleidung tragen, eine möglichst identische Frisur haben und dass der Zeigerstand der im Bild sichtbaren Wanduhr zu dem der vorausgegangenen Einstellung passt.
Zu diesen Regeln zählen:
Tipp
Die Gratissoftware DramaQueen kann auf www.dramaqueen.info heruntergeladen werden. Diese bietet jeweils einen speziellen Modus zum Verfassen von Exposés, Treatments und Drehbüchern. Unter https://vimeo.com/80812065 finden Sie ein Lernvideo, das den Umgang mit der Software erläutert.
Das Drehbuch beschreibt den zu drehenden Film mit den Mitteln der Sprache und bildet dabei insbesondere Personen und Dialoge im Detail ab, wobei Dialoge wortwörtlich aufgeführt werden. Das Drehbuch ist dabei in sogenannte Bilder aufgeteilt. Als Bild versteht man hier eine räumlich oder zeitlich ununterbrochene Szene- bzw. Szenenabfolge. So werden beispielsweise jeder neue Schauplatz, jede neue Tageszeit und jede neue Lichtstimmung als ein Bild beschrieben. Da sich solche Dinge nur bei szenischen Produktionen (also Filmen mit Spielszenen) umsetzen lassen, werden Sie für einen Geburtstags- oder Urlaubsfilm kein Drehbuch erstellen. Gleiches gilt auch für Nachrichtenbeiträge oder ähnliche Filmformate.
Hinweis
Das Erstellen eines Drehbuchs ist oftmals mit viel Arbeit verbunden, auch wenn die am Markt angebotene Software (siehe unten) das Erstellen bzw. die besondere Formatierung erheblich erleichtert. Wenn Sie nicht gerade szenische Projekte umsetzen möchten, werden Sie in der Regel mit Storyboard und/oder Treatment auskommen. Auf meiner Website www.quedenbaum.com stelle ich Ihnen zu Treatment und Drehbuch jeweils ein kurzes Beispiel zur Verfügung.
Drehbücher werden in der Gegenwartsform (Präsens) geschrieben. Dabei ist auf einen funktionalen Stil zu achten, der sich auf relevante Aspekte konzentriert. Hierbei sollte ein möglichst präzises Bild der jeweiligen Figuren bzw. deren Stimmungslage abgebildet werden. Viele Drehbücher folgen dem nachstehenden Muster:
Deckblatt
Hier werden die nachstehenden Dinge aufgeführt.
Seitenformat, Schriftart und Schriftgröße
Wie bei einem Storyboard wird jede Szene im Detail beschrieben. Dabei werden alle Erläuterungen zum Handlungsablauf, die Beschreibung der Schauplätze und der jeweils vorherrschenden Atmosphäre linksbündig formatiert. In der Fachsprache ist auch von der linken Seite die Rede. Somit hebt sich diese deutlich von den Dialogen und den Informationen zum Ton ab. Dieser Part wird daher auch als »rechte Seite« beschrieben, obwohl dieser nicht rechtsbündig formatiert, sondern lediglich rechts eingerückt wird. Viele Profis orientieren sich an amerikanischen Standards. Das gilt insbesondere für Schriftart, Schriftgröße und Zeilenabstand. Daher wird oftmals die Schrift Courier in einer Schriftgröße von 12 Punkt und der voreingestellte Zeilenabstand (1,0) verwendet. Lediglich bei den Seitenmaßen verwenden viele hiesige Autoren das in unseren Breiten gebräuchliche Format DIN A4, während in den USA das Format US-Letter verwendet wird. Da sich beide Seitenformate nur geringfügig unterscheiden, passt somit auf eine Seite mehr oder weniger immer die gleiche Textmenge, was eine einfache Kalkulation erlaubt: Eine Seite Drehbuch entspricht in etwa einer Minute Film.
Weitergehende Formatierung
Früher wurden Drehbücher auf Schreibmaschinen geschrieben. Diese boten hinsichtlich der Gestaltung (Formatierung) lediglich eingeschränkte Möglichkeiten. Traditionell beschränkt man sich bei Drehbuchtext auch heute noch auf die Formatierungsmöglichkeiten der Schreibmaschinen. Somit wird für Hervorhebungen lediglich eine Schreibweise in Großbuchstaben oder eine Unterstreichung verwendet. Die Zeichenformatierungen Fett und Kursiv kommen hingegen nicht zur Anwendung. Gleiches gilt auch für farbige Markierungen bzw. Hinterlegungen.
Worttrennungen, Zahlen, Seitenumbrüche
Worttrennungen sind zu vermeiden und einstellige Zahlen sind auszuschreiben. Sätze sollten zudem nicht einfach auf die nächste Seite umgebrochen werden. Stattdessen sollte der betreffende Satz im Zweifelsfall vollständig auf die Folgeseite wandern.
Szenenüberschrift
Diese enthält als Erstes einen Hinweis darauf, ob die Szene innen oder draußen spielt (INT, EXT). Der zweite Punkt der Szenenüberschrift benennt den Handlungsort, wobei diese Angabe oftmals aus zwei Angaben besteht (z. B. Ferienhaus/Küche). Der dritte bzw. letzte Punkt klärt die Tageszeit, wobei hier die »sichtbare« Zeit gemeint ist. Entsprechend kann hier nur TAG, NACHT oder DÄMMERUNG vermerkt werden.
Handlung
Manche Handlungselemente werden zum Zweck der Hervorhebung in Großbuchstaben geschrieben. Dazu zählen erstmals eingefügte Figuren, Geräusche, deren Ursprung jeweils nicht im Bild erkennbar ist, Visual Effects (… von der Hochspannungsleitung geht ein FUNKENREGEN nieder).
Einblendungen
Im Regelfall handelt es sich hier um eingeblendeten Text. Hierzu wird linksbündig zunächst EINBLENDEN und dahinter dann in Anführungszeichen der einzublendende Text geschrieben, z. B.
EINBLENDEN: »21.45 Uhr – Ausfall der Stromversorgung«
Dialoge