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Der Essay «Wann hören wir auf, uns etwas vorzumachen?» erschien unter dem Titel «What if We Stopped Pretending? The climate apocalypse is coming. To prepare for it, we need to admit that we can’t prevent it» am 8. September 2019 in der Zeitschrift «The New Yorker».

 

Das Interview «Das Spiel ist aus. Der Petro-Konsumismus hat gewonnen», das Wieland Freund mit Jonathan Franzen führte, wurde am 26. Juli 2019 in der «Literarischen Welt» erstmals abgedruckt und vom Autor für die vorliegende Ausgabe leicht überarbeitet.

 

Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Hamburg, Februar 2020

Copyright © 2020 by Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg

«What if We Stopped Pretending?» Copyright © 2019 by Jonathan Franzen

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages.

Covergestaltung Anzinger und Rasp, München

Coverabbildung Paul Souders/Getty Images

Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc. All Rights Reserved.

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Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

ISBN 978-3-644-00787-1

www.rowohlt.de

 

Alle angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Printausgabe.

ISBN 978-3-644-00787-1

Fußnoten

Gemeint ist der Essay «Die Klima-Klemme». In Jonathan Franzens Essaysammlung Das Ende vom Ende der Welt trägt er den Titel «Rette, was du liebst» (A.d.Ü.).

Am 3. Juni 2019, fünf Monate nach dem Ende des trockensten Jahres, das Berlin seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt hat, und fünf Monate bevor die Vereinigten Staaten ihren Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen einleiteten, fuhr ich mit meinem Freund Andreas Meißner, Geschäftsführer der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, von Berlin nach Jüterbog. Es war extrem heiß, und wir beschlossen, in der kleinen Stadt ein spätes Mittagessen zu uns zu nehmen, bevor wir in das Kerngebiet der Stiftungsfläche Jüterbog weiterfuhren – ein phantastisches, weitläufiges Wildnisgebiet mit nachwachsendem Wald, in dem Wölfe, Rothirsche und etliche, in Deutschland seltene Brutvögel wie die Nachtschwalbe und der Wiedehopf zu Hause sind. Wir hatten vor, vom späten Nachmittag bis in den Abend hinein Vögel zu beobachten.

In Deutschland gibt es nur noch sehr wenig wilden Wald. Als das Jüterboger Feuer sechs heiße Tage später unter Kontrolle gebracht und gelöscht war, hatte es fast 750 Hektar verschlungen. Ich war nach Berlin gekommen, um über Klimawandel und Naturschutz zu sprechen – es ging mir darum, dass wir über unserer Beschäftigung mit dem Klima nicht die gleichermaßen akute globale Krise der Artenvielfalt vergessen sollten –, aber das Inferno, das ich miterlebt hatte, machte die Sache für mich komplizierter. Auch wenn das Feuer nicht zweifelsfrei dem Klimawandel zugeschrieben werden konnte, waren die schwerwiegende Dürre, die 2018 in Deutschland geherrscht hatte, und die extreme Hitze im Sommer 2019 doch eindeutige Vorboten künftiger Katastrophen. Dass unsere Zukunft düster aussieht, war mir schon vorher klar