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Inhalt

Vorwort

1 Familie Knie

2 Familie Müller-Trachsler

3 Familie Meyer

4 Familie Soldenhoff

5 Familie Lukas-Ganz

6 Familie Späni Bürer

7 Familie Friedli

8 Familie Covre Giger

9 Familie Klenk

10 Familie Vetsch

11 Familie Trachsel Wendt

12 Familie Simmen

13 Familie Habegger-Büchel

14 Familie Bosch

15 Familie Dal Bo

16 Familie Lanz

17 Familie Kallen

18 Familie Brechtbühl

19 Familie Volontè-Schippert

20 Familie Meyer

21 Familie Imoli Sandera

22 Familie Haditsch-Anker

23 Familie Frieden Wirth

24 Familie Zuccolini

25 Familie Ilario-Lippolis

26 Familie Aykanat Bodin

27 Familie Wolf-Blunschi

28 Familie van Huisseling Bühler

29 Familie Boner

30 Familie Michel

31 Familie Weder

32 Familie Dankner

33 Familie Matile

34 Familie Lier

35 Familie Waldmeier

36 Familie Kanalga

37 Familie Vogel-Klemenz

38 Familie Schnell

39 Familie Walch

40 Familie Kulcsar-Vogel

41 Familie Buholzer

42 Familie Gottheil

43 Familie Bühlmann

44 Familie Tami Kilchsperger

45 Familie Pfenniger Otti

46 Familie Wielandt-Sonder

47 Familie Widmer

48 Familie Hervé-Kunz

49 Familie Kaufmann Emmerich

50 Familie Zimmermann Germann

Rezeptübersicht

Biografie

Impressum

salis

Nadja Zimmermann

50 junge Familien und was sie kochen,
wenn es schnell gehen muss

Dieses Buch widme ich allen Familien, die mich bei
diesem Projekt unterstützt haben.

5

Dank

Die Idee zu diesem Buch kam mir auf einem Spielplatz. Wo sonst?
Gefühlte 376 Mal wurde ich auf solchen schon gefragt, was es bei uns
zu essen gebe.

Ausgerechnet ich wurde gefragt. Ich, die selber nie weiss, was sie
jetzt schon wieder in der Küche basteln soll. Unser Repertoire ist be-
scheiden. Doch so trug man mal diese, mal jene Idee an mich ran,
und ich war froh drum. Eltern haben eben in Sachen schnelle Gerichte,
wenn man eigentlich keine Zeit zum Kochen hat, die besten Ideen,
da kommt keine In-15-Minuten-fixfertig-auf-dem-Tisch-Bibel dagegen
an. Die Familien sind real, ihre Kreationen hektikerprobt.

So traf ich wochenlang Familie um Familie, sah mich in ihren Küchen
um, unterhielt mich mit ihnen über Tischsitten, Vorräte und Vor-
lieben und lernte dabei ungeheuer viel. Auch war es schön, mal bei an-
deren Familien reinzuschauen, wie es da so läuft, zu sehen, wie
es auf dem Tisch aussieht, zu hören, wer wie kocht, was so schiefgeht
und was die Kinder mögen.

Wertvolles Wissen, das ich nun mit viel Freude an Sie weitergebe.
Möge sich auch Ihr Repertoire so sehr erweitern wie meines.

Herzlich, Nadja Zimmermann

7

Vorwort

1 Familie

Knie

8

Die Eltern
Meist wird viel zu viel eingekauft, da
beide Feinschmecker sind, oft in
guten Läden einkaufen und sich vom
Sortiment verführen lassen. Kochen
tun sie selten gemeinsam. Einer
ist Küchenchef, der andere gesellt sich
mit einem Glas Wein dazu. Mittags
kocht meist Claudia. Wenn es Fleisch
gibt, ob auf dem Grill oder aus dem
Ofen, oder wenn Marinaden zubereitet
werden sollen, ist Franco zur Stelle.
Ob Wochenende oder Wochentag spielt
keine Rolle. Im Zirkusalltag ist je-
der Tag ein Arbeitstag. Aber auch im
Winter, also ausserhalb der Zirkus-
saison, wird zwischen Wochentagen
und Wochenenden kein grosser
Unterschied gemacht – mit Ausnahme
des obligaten Sonntagsbrunchs.

Die Kinder
Timothy fühlt sich in der Küche wohl.
Er will mithelfen, und vor allem
das Salzen hat es ihm angetan. Nina
wiederum interessiert sich überhaupt
nicht für das Kochen.
Essen lieben aber beide und sie ver-
passen keine einzige Mahlzeit. Sie
mögen Suppen und Pasta. Salat und
Tomaten stehen auf der Liste ebenfalls
sehr weit oben. Der momentane
Renner sind Wiener Schnitzel. Bei
den Früchten sind sie eher wählerisch.
Ausser bei Bananen, Erdbeeren und
Äpfeln sind sie noch nicht auf den Ge-
schmack gekommen.

Claudia Knie-Uez, 44 PR und Marketing Franco Knie, 57 Technischer
Direktor beim Circus Knie, Elefantendompteur Timothy, 2 kleiner
Gourmand, hilft gerne beim Kochen mit Nina, 2 bleibt den Pfannen
lieber fern, schaut aber gerne zu

9

Familie Knie

1

10

Familie Knie

Mozzarella in Carozza
mit Cherrytomaten

In 15 Minuten auf dem Teller.

Auf den Einkaufszettel
Toastbrot, Mozzarella, Cherrytoma-
ten, Milch, 2 Eier, Paniermehl, Mehl,
Olivenöl, optional: Schinken

So geht’s
Cherrytomaten waschen, halbieren
und in einer Pfanne mit etwas öl und
2 halben Knoblauchzehen auf kleiner
Flamme braten.
Toastscheiben kurz in Milch tunken.
Mozzarella (und allenfalls Schinken)
zwischen zwei Toastscheiben legen und
im Mehl wenden. Ganzes Ei mit
etwas Salz schlagen und Toastscheiben
darin wenden. Anschliessend panie-
ren. In einer Pfanne Olivenöl erhitzen
und Toastscheiben darin beidseitig
braten.

11

Familie Knie

1

Zudem im Repertoire
Croque Monsieur (Schinken-Käse-
Toast), Pasta (mit Knoblauch, Olivenöl
und Chili oder Tomatensauce), Pizza.

Pastasauce des Hauses
Passata di Pomodoro von Claudias
Mamma. Dient als feine Basis für To-
matensauce. Ein Topf davon mit
Olivenöl aufkochen, fein gehackte Zwie-
beln, eine Knoblauchzehe und ein
Blatt Basilikum dazu. Fertig.

Die eigene Küche
Mediterran, gesund und möglichst
ausgeglichen. Im Sommer, während der
Zirkus-Tournee, Grilladen. Viel Gemü-
se und Olivenöl.

Die Tischregeln
Sitzen bleiben, bis alle fertig sind.
Nicht mit dem Essen spielen.

12

Familie Knie

Das steht auf jeder Einkaufsliste
Salat, Tomaten, Mozzarella, Schinken,
Früchte, Joghurt.

Das ist immer im Vorrat
Guter Wein, Olivenöl, Pasta, Reis,
Kräuter und Gewürze, aus Italien mit-
gebrachter Parmesan.

Das hat’s immer im Tiefkühler
Selbst gemachte Gemüsepürees und
-suppen für die Kleinen, Glace,
Pommes Frites.

Das Frühstück
Gibt’s selten. Wenn, dann Müesli.
Ansonsten reicht ein feiner Cappuc-
cino.

Der Zvieri
Joghurt.

13

Familie Knie

2 Familie

Müller-Trachsler

14

Die Eltern
Barbara ist die Küchenchefin. Wenn
sie da ist, kocht sie. Bei Omeletten sind
aber Romeos Wendekünste gefragt.
Barbara findet, Romeo könnte das Ge-
schirr direkt in den Geschirrspüler
einräumen, anstatt in der Spüle zwi-
schenzulagern. Romeo wiederum
verbringt viel Zeit mit Suchen, denn
Barbaras Küchenaufräumaktionen
sind Umlagerungen, die ihn oft hilf-
los zurücklassen. Vieles ist auf einmal
nicht mehr dort, wo es war.
Im Hause Müller-Trachsler werden
häufig Pastasaucen selbst gemacht und
viele Kuchen gebacken. Ausserdem
lieben alle Omas hausgemachte Knöpfli.
Wenn in der Küche etwas schiefläuft,
dann ist es wegen der Milch. Die
läuft gern mal über.

Die Kinder
Joya hilft gern mit: Rüsten, Schneiden,
Rühren. Als sie noch kleiner war,
mochte sie scharfes Essen unheimlich
gern. Das ist heute nicht mehr so.
Jetzt liebt sie Sushi. Und grundsätzlich
alles aus rosa Prinzessinnen-Tellern.
Keanu würde am liebsten in die
Abwaschmaschine kriechen, was er
immer wieder mal versucht. Essen tut
er alles, aber auch wirklich alles.
Ganz besonders Oliven und Trauben.
Hauptsache, er wird nicht gefüttert
und darf selber essen. Sein Leibgericht
ist Glace.

Barbara Müller-Trachsler, 36 Hausfrau und Teilzeitangestellte
bei einer Cateringfirma Romeo Müller, 33 Physiotherapeut
Joya, 4 Kindergärtlerin Keanu, 1 Nesthäkchen

15

Familie Müller-Trachsler

2

16

Familie Müller-Trachsler

Omeletten

In 15 Minuten fertig.
Süsse und salzige Varianten.

Auf den Einkaufszettel
4 Eier, 2 dl Milch, 2 dl Wasser,
200 g Mehl, Butter

So geht’s
Mehl, Milch und Wasser abmessen,
mischen, wenig Salz. Teig 20 Minuten
ruhen lassen. Anschliessend mit
Butter braten.
Dazu: Apfelstücke, Zimt und Zucker,
Apfelmus oder auch Schinken und
Tomaten oder Käse.

17

Familie Müller-Trachsler

2

Zudem im Repertoire
Tortilla mit Poulet, Sauerrahm, Toma-
ten und Salat, Gschwellti mit
Aufschnitt, Käse und Sauerrahm,
Apfelrösti und Rahm.

Pastasauce des Hauses
Rahm-Balsamico-Sauce (Rahm aufko-
chen, ein Schuss Balsamico, Parmesan
drüberstreuen, würzen).

Die eigene Küche
Leicht und frisch. Kaum Fertigpro-
dukte.

Die Tischregeln
Schön am Tisch sitzen. Ellbogen nicht
aufstützen. Mit geschlossenem Mund
kauen. Fragen, ob man vom Tisch
gehen kann. Was zurzeit für Joya alles
unheimlich schwierig ist, da Keanu
den Clown spielt und das Essen in wei-
tem Bogen vom Tisch wirft.

Zeitspartrick
Grosse Portionen Pastasauce machen
und einfrieren.

Küchentrick
Kalk geht mit Essig oder Calgon prima
weg.

Gemüsetrick
Wenn das Gemüse nicht zu weich
gekocht ist, essen es die Kinder gerne.

Das steht auf jeder Einkaufsliste
Brot, Milch, Joghurt, Früchte, Gemüse.

Das ist immer im Vorrat
Pasta, Reis, Kartoffeln, Aufschnitt,
Rahm, Sauerrahm, Eier, Käse.

18

Familie Müller-Trachsler

Das hat’s immer im Tiefkühler
Pizza, Glace, Fisch, Poulet, Bolognese-
sauce, Omas Knöpfli.

Das Frühstück
Brot mit Butter, Honig und Konfitüre.
Am Wochenende gibt’s Nutella und ein
etwas reichhaltigeres Frühstück mit
Käse, Ei usw.

Der Zvieri
Bananen, Äpfel, getrocknete Cranber-
ries, Joghurt, Dar-Vida.

19

Familie Müller-Trachsler

3 Familie

Meyer

20

Die Eltern
Gutes Essen wird hier von allen
geschätzt, auch wenn es zurzeit nach
dem Essen wie auf einem Schlacht-
feld aussieht. Vor allem am Wochen-
ende wird mit der grossen Kelle
angerührt. Mike kocht dann unheim-
lich gern, da er sich dabei herrlich
entspannen kann. Die Küche, ein
Messer, Musik, ein Glas Wein …
und er ist glücklich. Patricia wiede-
rum ist mit Backofen und Backwaren
glücklich. Wähen, Kuchen, Muffins,
Cupcakes für Kindergeburtstage
und Weihnachtsguetzli in allen Variati-
onen … das ist ihre Baustelle. Wenn
die Kinder am Wochenende manchmal
bei den Grosseltern sind, gehen
Mike und Patricia ganz gediegen aus-
wärts essen. An den beiden Krippen-
tagen gibt es meistens ein kaltes
Nachtessen. Grosseinkäufe lassen sich
die Meyers zweimal monatlich nach
Hause liefern.

Die Kinder
Mitkochen tun die Kinder gern. Vor
allem Max kann schon kräftig mithel-
fen – sofern er gerade Lust hat.
Wenn sich Nico in der Küche aufhält,
braucht es immer ein wachsames
Auge, da er sehr lebhaft ist. Er liebt
Johannisbeeren aus dem eigenen Gar-
ten. Auch Heidelbeeren, Himbeeren
und Trauben stehen hoch im Kurs. Und
ein Highlight ist für ihn, wenn er
den letzten kleinen Rest Milch direkt
aus der Packung trinken darf.

Patricia Meyer, 34 Schulleiterin Mike Meyer, 38 Marketing- und Ver-
kaufsleiter bei DIESEL Max, 4 und Nico, 1 gehen zweimal pro Woche
in die Krippe und sind einmal bei Oma und Opa

21

Familie Meyer

3

22

Familie Meyer

Wiener Schnitzel mit
Gurkensalat

Dabei können die Kinder prima mit-
helfen. Reste können in einem Sand-
wich verwertet werden.

Auf den Einkaufszettel
1 Kalbsschnitzel pro Person (vom
Metzger für Wiener Schnitzel
schneiden lassen), Paniermehl, Eier,
Mehl, Gurken, Zitrone

So geht’s
Schnitzel mit Wallholz flach klopfen. In
3 grossen Gefässen Mehl, verquirlte
Eier und Paniermehl verteilen. Fleisch
zuerst mit Salz und Pfeffer würzen,
im Mehl wenden, Mehl abschütteln, im
Ei wenden, grosszügig mit Panier-
mehl bedecken und sofort in der Pfan-
ne auf beiden Seiten 2 bis 3 Minuten
braten. Am besten in Bratbutter,
die Schnitzel sollten darin schwimmen.
Gurkensalat: Gurken schneiden,
Salatsauce mit öl, Mayonnaise, etwas
Senf, Joghurt, Salz und Pfeffer zu-
bereiten. Kleiner Tipp: Ei mit etwas
Rahm aufschlagen, das macht die
Panade luftiger.

23

Familie Meyer

3

Pastasauce des Hauses
Halbrahm aufkochen, 1 bis 2 Esslöffel
Tomatenpüree dazu, etwas geriebe-
nen Parmesan darunterrühren, wenig
Pfeffer und nach Lust und Laune
Petersilie hinzugeben. Dies ist die ab-
solute Lieblingssauce der Kinder.

Zudem im Repertoire
Pouletgeschnetzeltes mit Senfsauce
(Poulet würzen, mit wenig Mehl
bestäuben, anbraten, aus der Pfan-
ne nehmen. Zwiebeln und Knob-
lauch in Olivenöl glasig braten, mit
etwas Weisswein und Bouillon
ablöschen und reduzieren. Senf und
Rahm verrühren, aufkochen und
Fleisch wieder dazugeben. Am besten
mit Reis und Spinat servieren),
Tagliatelle al Salmone (Zwiebeln, Noilly
Prat, Olivenöl und Rahm kurz auf-
kochen, absieben, mit weissem Pfeffer
würzen, Parmesan darüberstreuen
und mit Lachs belegen) oder Flammku-
chen (Fertigteig mit Crème fraîche
bestreichen und nach Lust und Laune
belegen, ab in den Ofen).

Die eigene Küche
Gutbürgerlich schweizerisch mit leicht
mediterranem Einschlag. Die Küche ist
der zentrale Platz im Haus.

Die Tischregeln
Es wird gemeinsam angefangen zu es-
sen. Niemand geht vom Tisch ohne
Erlaubnis. Teller muss abgeräumt wer-
den. Es gibt das, was auf dem Tisch
steht. Alles sollte probiert werden, was
sich nicht immer durchsetzen lässt.

Zeitspartrick
Vollbeschäftigung der Kinder, im Not-
fall mithilfe des iPads oder einer
mobilen Küche bestehend aus allen
Töpfen und Pfannen auf dem Küchen-
boden.

24

Familie Meyer

Das steht auf jeder Einkaufsliste
Joghurtreiswaffeln, Farmer, Milch.

Das fehlt immer
Abfallsäcke. Auch wenn sie auf der
Liste stehen. Das liegt daran, weil es
an der Kasse immer so hektisch
wird (»Haben Sie Cumulus?«, »Nein,
Max, es gibt keine Gummibärchen.«,
»Nico, bitte bleib im Wagen sitzen!«,
»Ja gerne, wir sammeln diese Kleber.«).
Dann ist auch schon bezahlt und
die Abfallsäcke wurden wieder ver-
gessen.

Das ist immer im Vorrat
Rösti, Büchsen-Ravioli, Reis, Pasta.

Das hat’s immer im Tiefkühler
Butter, Hackfleisch, Gemüse in diver-
sen Varianten, Glace, Fischstäbchen.

Hier sind sich die Eltern nicht einig
Mike gibt den Kindern nur ungern Süs-
ses, da ohnehin schon überall Zucker
drin ist. Patricia sieht das nicht so eng.

Das Frühstück
Vanillejoghurt ist Pflicht.

Der Zvieri
Reiswaffeln, Babykekse, Blévita,
Früchte.

25

Familie Meyer

4 Familie

Soldenhoff

26

Die Eltern
Wer kocht, hängt davon ab, was es
gibt, denn jeder hat so seine Favoriten.
Die andere Person begleitet dann
das Kochen mit Bier oder einem Glas
Wein und fungiert als Handlanger.
Meistens ist es aber Renato, der den
Kochlöffel schwingt. Beim Einkau-
fen kommen ebenfalls beide zum Zug.
Meist wird hier telefonisch spontan
vereinbart, wer was erledigt, ganz ab-
hängig von Zeit, Lust und Finn.
Gegessen wird oft spät abends. Einer-
seits, weil das Essen ein abendlicher
Höhepunkt ist, andererseits, weil einer
von beiden noch länger unterwegs
war. Die Freude am Essen und die Lust
am Kochen haben beide aus ihrem
Elternhaus übernommen, und das wird
auch zelebriert, wenn Gäste da sind.
Dann dehnt sich das Essen über den
ganzen Abend hinweg aus, aufgeteilt in
mehrere Häppchen und Gänge.

Das Kind
Während die Eltern kochen, sitzt Finn
in seinem Stuhl in der Küche, kaut
auf einem Grissini oder einem Gemü-
sestängel rum und unterhält dabei
die Eltern und auch sich selbst. Essens-
technisch schlägt er sich ansonsten
nach wie vor mit Brei herum und fin-
det grossen Gefallen daran, seine
Hände hineinzutunken. Er isst wahn-
sinnig gern und verträgt es kaum,
wenn andere etwas kriegen, er aber
nicht.

Beatrice Henes, 32 Kommunikationsverantwortliche beim Zürcher
Verkehrsverbund ZVV Renato Soldenhoff, 32 selbstständig mit
der Konzeptagentur Curious About Finn, 1 geht zweimal pro Woche
in die Krippe und steht in engem Kontakt mit seinen Grosseltern

27

Familie Soldenhoff

4

28

Familie Soldenhoff

Kartoffelstock mit Pilz-
rahmsauce und Gemüse

Auf den Einkaufszettel
Kartoffeln, Pilze, Butter, Milch, Rahm,
Petersilie oder Schnittlauch, Zwiebeln

So geht’s
Sauce: Zwiebeln andünsten, Pilze dazu-
geben und nach wenigen Minuten
mit Weisswein ablöschen. Rahm hin-
zufügen. Mit Pfeffer, Bouillon und
nach Belieben würzen. Petersilie oder
Schnittlauch hinzufügen.
Kartoffeln und Gemüse: Kartoffeln
schälen und kochen. Gemüse dämpfen.
Dies am besten gleich auf dem Kar-
toffeltopf in einem Dämpfkörbchen.
Kartoffeln, sobald sie weich sind, mit
Milch und etwas Butter verstamp-
fen und mit Pfeffer und Muskat wür-
zen.

29

Familie Soldenhoff

4

Zudem im Repertoire
Thai-Gemüsecurry mit Reis oder asia-
tischen Nudeln, Glasnudelsalat mit
vorhandenem Gemüse und viel Soja-
sauce, Flammkuchen mit Salat,
Kartoffeln mit Crème fraîche und
Salat, Pizza.

Pastasauce des Hauses
Zwiebeln andünsten und mit Kapern,
getrockneten Tomaten, Pinienker-
nen und einem halben Landjäger (alles
klein geschnitten) ergänzen. Mit
Salz und Pfeffer würzen und im An-
schluss mit Balsamico und Rotwein
ablöschen. Nach ca. 5 Minuten
Pelati und etwas Bouillon hinzufügen,
nochmals etwas Rotwein dazugeben
und mit Kräutern würzen. Belie-
big lange kochen.

Die eigene Küche
Finn bevorzugt bis anhin Kartoffeln
und Karotten in pürierter Konsistenz.
Die Eltern kochen zu drei Vierteln
leichte Küche mit viel Gemüse und Sa-
laten, darunter sind auch einige
asiatische Gerichte. Ein Viertel ver-
spricht dann eher deftigere kulinari-
sche Erlebnisse wie Braten, Pizza
oder Pasta.

30

Familie Soldenhoff

Die Tischregeln
Gemeinsam mit dem Essen beginnen.

Zeitspartrick
Um Zeit zu sparen, verlegen sie ihr
Leben in die Küche und tauschen
sich parallel zum Kochen über den Tag
aus. Dies, weil sie relativ viel Zeit ins
Kochen investieren. Aber die meiste
Zeit geht wohl verloren, wenn sie über-
legen, was sie überhaupt essen
wollen.

Küchentrick
Den Teller vor dem Servieren immer
mit frisch gemahlenem Pfeffer bestreu-
en. Das verleiht dem Menü und den
Augen der Gäste mehr Glanz.

Das steht auf jeder Einkaufsliste
Oliven, Käse, Salat und Gemüse
wie Fenchel oder Karotten, getrockne-
te Tomaten, Milch, Schokolade.

Das fehlt immer
Frischer Koriander.

Das ist immer im Vorrat
Pasta und Pelati, Oliven und getrockne-
te Tomaten, Kokosmilch.

Das hat’s immer im Tiefkühler
Beeren, Bolognesesauce und ein Brot,
das schon eine Weile im Tiefkühler
liegt und auf seinen Verzehr wartet.

Das Frühstück
Für die Eltern Kaffee und phasenweise
ein Glas warmes Wasser oder Müesli.
Finn bekommt einen Schoppen.

Der Zvieri (von Finn)
Banane und Baby-Guetzli.

Die Getränke (von Finn)
Milchpulver, Wasser und Tee.

31

Familie Soldenhoff

5 Familie

Lukas-Ganz

32

Die Eltern
Wenn Gäste kommen, wird gern nach
Motto oder Ländern gekocht. Dann
passt alles zusammen, vom Apéro über
die Vorspeise und den Hauptgang
bis zum Dessert und der musikalischen
Untermalung. Für das Essen ver-
antwortlich zeichnet dann meist, oder
zumindest zu grossen Teilen, Simon,
der auch hervorragende Zöpfe backen
kann. Anna backt dafür zweimal im
Monat ein Hirsebrot. Ansonsten kochen
beide etwa gleich viel. Und Anna
kann auf die Schnelle locker ein paar
Muffins oder ein Apfel-Crumble aus
dem Ärmel schütteln. Da Simons
Eltern einen Biohof und -laden betrei-
ben, schätzen die beiden Bioprodukte
sehr. Eingekauft wird einmal
wöchentlich bei einem Grossein-
kauf mit detailliertem Einkaufszettel,
bei wenig Zeit wird aber auch mal
im Internet bestellt. Und regelmässig
erstellt Anna einen Wochen-Essplan,
an den sich dann doch niemand hält.

Das Kind
Wenn gebacken wird, hilft Noa flei-
ssig mit. Sie rührt den Teig, sticht Kekse
aus und verziert Backwaren mit
viel Liebe. Sie hilft – nach ihren Mög-
lichkeiten – auch beim Tischdecken.
Sie gehört eher zu den unkomplizier-
ten Essern. Sogar in den Marokko-
Ferien ass sie brav, was auf den Tisch
kam, auch wenn gewisse Lebensmit-
tel, Gerüche und Gewürze für sie neu
waren. Salat steht bei ihr ganz weit
oben auf der Liste. Dafür ist Stillsitzen
noch nicht so ganz ihr Ding. Und oft
singt sie beim Essen.

Anna Lukas, 29 ist dabei, ihr Studium abzuschliessen Simon Ganz, 32
Projektleiter in einer Metallbaufirma Noa, 3 geht drei Tage pro
Woche in die Krippe

33

Familie Lukas-Ganz

5

34

Familie Lukas-Ganz

Wraps

Weil man dafür zahlreiche Reste
aus dem Kühlschrank wiederverwerten
kann. Sind in 10 Minuten auf dem
Tisch.

Auf den Einkaufszettel
Wraps, mexikanische Gewürzmischung,
frisches Gemüse (Tomaten, Peperoni,
Gurken, Avocado, Zucchetti, div. Salate),
Fleisch (Poulet, Hackfleisch) oder
Fisch (Thunfisch, Lachs), Käse, Sauer-
rahm (oder Tomatensauce)

So geht’s
Fleisch in Gewürzmischung braten.
Gemüse rüsten und in verschiedenen
Schalen servieren. Wraps in Mikro-
welle oder Ofen aufwärmen. Servieren.
Wraps direkt am Tisch rollen.

35

Familie Lukas-Ganz

5

Zudem im Repertoire
Lachspäckli (Lachs und Gemüse, Öl,
in Backpapier und Alufolie wickeln, ab
in den Ofen), Backofengemüse (div.
Gemüse in Olivenöl, mit Salz und Pfef-
fer), Pasta mit rohen Tomaten und
Zwiebeln, Omeletten.

Die eigene Küche
Wenig Fleisch, viel Gemüse. Gerne wird
Neues ausprobiert.

Die Tischregeln
Nicht viele, da Noa ziemlich sauber isst
und sich benimmt. Aber … die Füsse
gehören nicht auf den Tisch. Schon bei
Anna zu Hause gab es eher lockere
Tischsitten, deshalb sind ihr die Knig-
ge-Vorgaben nicht so superwichtig. Und
offenbar klappt es ja auch so.

Zeitspartrick
Tomatensauce vom Vortag wird am
nächsten Tag in Empanadas gefüllt.
Auch gut: Reis im Kochbeutel.

Küchentrick
Tee- und Kaffeeränder in Teekrügen
und Thermoskannen werden mit Back-
pulver entfernt. Kanne mit Wasser
füllen, Backpulver rein, etwa 1 Stunde
warten – sauber. Ausserdem werden
Abwasch- und Gemüsebürsten ab und
zu in die Spülmaschine gesteckt,
damit sie schön sauber werden und
bleiben.

Das steht auf jeder Einkaufsliste
Milch, Joghurt, Äpfel, Salat für die
Meerschweinchen, Vollkornbrot
in Scheiben.

36

Familie Lukas-Ganz

Das ist immer im Vorrat
Wraps, Mexikanische Fleischgewürz-
mischung, Pasta, Reis im Kochbeutel,
Backzutaten (Mehl, Zucker, Backpul-
ver), Butter, Hirse. Eigentlich müssten
auch Eier im Vorrat sein, denn die
fehlen oft, wenn sie gebraucht werden.

Das hat’s immer im Tiefkühler
Im Sommer viel Glace. Ausserdem
machen sie aus all den Joghurts, die
Noa anfängt, aber nicht fertig essen
mag, selber Glace. Hackfleisch, Pou-
letgeschnetzeltes und -filet. Gefrorene
Beeren (woraus sich ebenfalls Glace
machen lässt). Fertigessen wiederum
ist so gut wie nie vorhanden, ob-
wohl sie sich ab und zu wünschen
würden, dass es das hätte.

Das Frühstück
Müesli mit Milch (und Früchten,
wenn Zeit ist) für Noa und Anna,
Joghurt für Simon.

Der Zvieri
Dar-Vida, getrocknete Cranberries,
frische Apfelschnitze.

37

Familie Lukas-Ganz

6 Familie

Späni Bürer

38