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Lieblingsplätze Engadin

Daniel Badraun / Rolf Canal

Inhalt

Impressum

  Increschantüm – Heimweh

Vorwort: Eine Art Liebeserklärung

Vom Bergell bis nach Sils

  1 Zwei Seen für die Seele 

Maloja: Von der Staumauer Orden zum Bitabergh- und Cavlocsee

  2 Fast eine Insel

Maloja: Wanderung zum Weiler Isola

  3 An der Quelle des Inns

Maloja: Aufstieg zum Lunghinsee

  4 Steil nach oben

Maloja: Malojapass (1.815 Meter) ab Chiavenna

  5 Im Süden angekommen

Bregaglia: Ausflug ins Bergdorf Soglio

  6 Wenn die Landschaft …

Bregaglia: Bergsturz bei Bondo

  7 Der steinerne Kuss

Bregaglia: Architektur und Kunst in Coltura und Stampa

  8 Zwischen Wasser und Himmel

Sils: Schifffahrt auf dem Silsersee

  9 Also sprach Zarathustra

Sils: Nietzsche-Haus

  10 Hort der Kultur

Sils: Hotel Waldhaus und Hotel Fex im Val Fex

Rund um St. Moritz

  11 Nicht nur für Verrückte

Silvaplana: Bergstation Corvatsch und Restaurant 3303 

  12 Die gespiegelten Eisriesen

Silvaplana: Übergang Fuorcla Surlej mit Berggasthaus

  13 Im Wind des Südens

Silvaplana: Wind- und Kitesurfing beim Surfcenter

  14 Auf den Spuren der Römer

Silvaplana: Julierpass (2.284 Meter) nach Tiefencastel

  15 Unterwegs mit der Kleinen Roten

St. Moritz: Mit der Rhätischen Bahn ab Chur

  16 Auf zwei Rädern bergab

St. Moritz: Ski- und Bike-Gebiet Corviglia

  17 Der schwarze Berg

St. Moritz: Piz Nair mit Panoramarestaurant

  18 Windowshopping und Architektur

St. Moritz: Hotels Badrutt’s Palace und Schweizerhof

  19 Werden, Sein, Vergehen 

St. Moritz: Segantini Museum

  20 Sport- und Heilstätte

St. Moritz: Ortsteil Bad mit Hallen- und Heilbad

  21 Formel 1 im Eiskanal

St. Moritz: Eiskanal Olympia Bob Run

  22 Tiere und Pelze auf dem See

St. Moritz: Pferderennen auf Eis mit White Turf

  23 Versteinerte Wunderblumen

Celerina: Skigebiet und Restaurant Marguns

  24 Barfuss in den Wald

Celerina: Pfarrkirche San Gian und Barfusstrails

Von Samedan bis ins Puschlav

  25 Wasser zieht um

Samedan: Flusslandschaft um Inn und Flaz

  26 Baden unter dem Kirchturm

Samedan: Rundgang durch den Ort rund um das Mineralbad

  27 Das besondere Wohnmuseum

Samedan: Bauernhaus Chesa Planta

  28 Hinauf zu den Hirten

Samedan: Naturlehrpfad La Senda und Alp Muntatsch

  29 Der einzigartige Blick

Samedan: Mit der Standseilbahn nach Muottas Muragl

  30 Auf und um den Schafberg

Muottas Muragl: Höhenweg zur Alp Languard und Segantinihütte

  31 Von Bergsteigern und anderen Gästen

Pontresina: Museum Alpin und Bergsteigerschule

  32 Im Reich der Jäger

Pontresina: Ausflug ins Val Roseg

  33 Ein Gletscher auf der Flucht

Pontresina: Von der Alp-Schaukäserei zum Morteratschgletscher

  34 Auf Du und Du mit den Eisriesen

Pontresina: Bergstation und Berghaus Diavolezza

  35 Pizzoccheri und paradiesische Seen

Poschiavo: Berninapass (2.328 Meter) nach Ospizio Bernina

  36 Auf Schienen in den Süden

Poschiavo: Berninapass (2.253 Meter) mit der Rhätischen Bahn

  37 Wo der Veltliner am besten schmeckt

Poschiavo: Ausflug ab Ospizio Bernina zu den Crotts in Sassal Masone

  38 Cappuccino und Gelati an der Sonne

Poschiavo: Historische Piazza mit Hotel-Restaurant Albrici

  39 Ein Volk von Zuckerbäckern

Poschiavo: Via di Palazzi

  40 Zu Fuss an den See

Poschiavo: Altes Kloster und Ausflug nach Miralago

Von Bever bis S-chanf

  41 Geschichten von Nann’Engel

Bever: Märchenweg

  42 Tief hinein und hoch hinaus

Bever: Ausflug ins Val Bever über Spinas zur Jenatsch-Hütte

  43 Wandern im Blumenparadies

Preda: Über den Palpuognasee zur Fuorcla Crap Alv (2.466 Meter)

  44 Die Strasse der Geniesser

La Punt-Chamues-ch: Albulapass (2.312 Meter) ab Tiefencastel

  45 Ein Maiensäss mit Freitreppe

La Punt-Chamues-ch: Ausflug ins Val Chamuera und zur Acla Serlas

  46 Auf der Via Engiadina

Madulain: Ausflug zum Kunstort und Hotel Castell in Zuoz

  47 Kunst in alten Mauern

Zuoz: Galerie Tschudi

  48 Fairplay auf dem Campus

Zuoz: Lyceum Alpinum Zuoz und Via Maistra

  49 Hirsche garantiert

S-chanf: Ausflug ins Val Trupchun im Nationalpark

  50 Auf langen Brettern durchs Tal

S-chanf: Skimarathon ab Maloja

  51 Die Treppe nach Susauna

S-chanf: Scalettapass (2.606 Meter) ab Davos

Vom Val Müstair bis Ftan

  52 Im UNESCO-Weltkulturerbe

Müstair: Kloster St. Johann

  53 Wo die Öfen aus sind

Tschierv: Ofenpass (2.149 Meter) nach Zernez

  54 Ein Kubus voller Natur

Zernez: Schloss Wildenberg und Nationalparkzentrum

  55 Wo man Hirschen gute Nacht sagt

Zernez: Wanderung ins Val Cluozza zur Cluozza-Blockhütte

  56 Auf zwei Rädern talabwärts

Zernez: Inn-Radweg ab Maloja nach Susch

  57 Kunst mit »Sprachfehler«

Susch: Muzeum Susch

  58 In zwanzig Minuten unten durch

Susch: Flüelapass (2.383 Meter) ab Davos bis zum Hotel Flüela Hospiz

  59 Gegen die Abwanderung

Lavin: Dorfbrunnen und Kleintheater La Vouta

  60 Engadiner Gaumenschmaus

Lavin :Traditionelle Küche im Hotel Piz Linard

  61 Das Ursli-Dorf

Guarda: Brauch Chalandamarz im Engadiner Dorf

  62 Unterhalb des Piz Buin

Guarda: Ausflug ins Val Tuoi

  63 Gebäude erzählen Geschichten

Ardez: Engadiner Häuser mit Sgraffitoverzierungen

  64 Eine der besten Tuorta da Nuschs

Ftan: Engadiner Nusstorte bei der Bäckerei Cantieni

Rund um Scuol

  65 Der Stolz des Unterengadins

Tarasp: Schloss Tarasp

  66 Engadiner Heilquellen und Kunst

Scuol: Kurhaus Tarasp und alte Bäder

  67 Verein Movimento

Scuol: Chasa Monreal mit Café und Laden

  68 Die Bäderkönigin der Alpen

Scuol: Bogn Engiadina

  69 Wo die Kühe Sauerwasser saufen

Scuol: Mineralquellenweg

  70 Kaffeepause Mit der Engadiner Post

Scuol: Café Benderer im Center Augustin

  71 Das Ziel vor Augen

Scuol: Punt da Gurlaina und Nationalpark Bike-Marathon

  72 Feuer und Licht im Winter

Scuol: Brauch Hom Strom und Museum d’Engiadina Bassa

  73 Schnee, Hüttengaudi, Traumpiste

Scuol: Skigebiet Motta Naluns

  74 Im Tal bei den Bären und Bergleuten

Scuol: Dorf S-charl mit Museum Schmelzra

  75 Die romanische Seele im Arvenwald

S-charl: Pass da Costainas (2.251 Meter) ab Lü ins Val S-charl

  76 Wo das Heimweh zu Hause ist

Sent: Kirchenruine San Peder und Sentergiebel

  77 Grosse Kunst im kleinen Dorf

Sent: Skulpturenpark Parkin von Not Vital

  78 Ein Spukschloss für die Holländer

Sent: Kurhaus Val Sinestra

  79 In Stein gehauen

Sur En: Ausflug ins Val d’Uina

  80 Wo den Wörtern Flügel wachsen

Ramosch: Burg Tschanüff und Weiler Vnà

  81 Zwischen Tradition und Aufbruch

Tschlin: Volksmusik und regionale Produktion im Engadiner Dorf

  82 Das Tor ins Unter­engadin

Tschlin: Reschenpass (1.507 Meter) nach Mals

  83 Am rauschenden Inn

San Niclà: Café Etter und Kirche

  84 Hinter hohen Bergen

Samnaun: Grenzdorf als Ski- und Zollfreigebiet

Karte

297737.jpg  Increschantüm – Heimweh

Vorwort: Eine Art Liebeserklärung

Einhundert Strassenkilometer liegen zwischen Maloja am Anfang des Oberengadins und Vinadi am Ende des Unterengadins. Es ist ein Tal voller Gegensätze, in dem sich unberührte Natur und pulsierendes Leben nur wenige Kilometer voneinander entfernt begegnen. Maloja liegt auf 1.815 Metern über Normalnull, Vinadi gerade noch auf 1.000 Metern. Während der ganzen Fahrt folgt man dem Inn – oder En, wie der Fluss auf Rätoromanisch heisst. Unterwegs sprechen die Leute Italienisch, Deutsch und Romanisch in den beiden Idiomen Putèr (Oberengadin) und Vallader (Unterengadin). Im Oberengadin überwiegen weite, von Gletschern geschaffene Ebenen und die grossen Seen. Sie werden überragt von den höchsten Gipfeln der Ostalpen. Im Unterengadin wird das Tal eng, der Fluss rauscht tief unten in seinem Bett, hier beeindrucken die Unterengadiner Dolomiten sowie die wilden Täler des Schweizerischen Nationalparks.

Das Engadin war eine wichtige Transitachse im Nord-Süd-Verkehr, die Pässe waren von erheblichem strategischem Wert. Römische Imperatoren und deutsche Kaiser samt Armeen mussten hier durch. Nicht immer kamen die Besucher in friedlicher Absicht. Die Dörfer im Unterengadin wurden mehrfach von fremden Truppen geplündert und gebrandschatzt. Verschiedene Burgen und Schlösser zeugen von einer kriegerischen Vergangenheit des Engadins, das ein fester Bestandteil des Freistaates der Drei Bünde war.

Im Hochtal des Inns gab es nicht immer genug Nahrung für alle Bewohner. Viele junge Engadiner sahen sich gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. So kämpften in etlichen europäischen Kriegen Bündner Regimenter mit. Einen friedlicheren Weg der Emigration wählten die Cafétiers und Zuckerbäcker. Von Russland bis Spanien wurde in Bündner Konditoreien gutes Geld verdient und von den Rückkehrern oft in repräsentative Bauwerke investiert.

In der Pionierzeit des Tourismus entstanden grosse und prächtige Hotelbauten wie das Palace in Maloja, das Kulm in St. Moritz, der Kronenhof in Pontresina oder das Palace in Scuol, um nur einige zu nennen. Diverse Wirtschaftskrisen machten der Hotellerie stark zu schaffen, nicht alle Grandhotels können noch rentabel betrieben werden. In den letzten 40 Jahren veränderten sich die Ortsbilder stark. Gerade im Oberengadin entstanden viele neue Bauten mit wenig benutzten Zweitwohnungen, die das Landschaftsbild bis heute nicht immer vorteilhaft prägen.

Doch immer noch dominiert die Natur das Engadin. Viele Seitentäler bieten unberührte Landschaften, Ruhe und unzählige, unvergessliche Touren. Man muss nicht unbedingt im Viersternehaus logieren, es gibt preisgünstige Alternativen wie Jugendherbergen, Berghütten, Campingplätze sowie Ferienwohnungen. Wer es dennoch luxuriös mag, kommt hier im prickelnden Champagnerklima voll auf seine Kosten. Sehen und gesehen werden gilt vor allem in den Wintermonaten in den grösseren Kurorten des Oberengadins. In der kältesten Jahreszeit schwillt das Oberengadin zur Grossstadt an. Die Pisten sind gut genutzt und in den Restaurants, Clubs und Nobelboutiquen herrscht reges Treiben. Ganz anders ist es in den kleinen Dörfern mit den stolzen Engadiner Häusern. Hier hat man Zeit für einen Schwatz, sitzt gemütlich am Stammtisch in der Usteria und erzählt sich von der Jagd.

Trotz städtischem Flair darf man niemals vergessen, dass man hier in den Alpen ist. In den Bergen herrschen andere Verhältnisse als im Flachland. Das Wetter kann schnell umschlagen, auch im Sommer ist jederzeit Schneefall möglich. Eine gute Ausrüstung ist darum Pflicht, auch sollte man jede Tour gut planen und sich mit den Verhältnissen vertraut machen. Dann steht dem ungetrübten Naturerlebnis nichts im Wege.

Vom Bergell bis nach Sils

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298086.jpg  1 Zwei Seen für die Seele 

Maloja: Von der Staumauer Orden zum Bitabergh- und Cavlocsee

Von Maloja aus folgt man der Passstrasse die erste Abzweigung links bis zum Parkplatz Orden d’Ora. Und dann kommt sie in unser Blickfeld, die mächtige Staumauer von Orden, geschmückt mit den farbigen Stelen des Bildhauers Arthur Honegger und erbaut, um das Bergell vor Überschwemmungen zu schützen. Es lohnt sich, den Weg über die Mauer zu nehmen. Rechts geht es steil hinunter nach Casaccia, links sanft ins Tal hinein bis zum Bildungszentrum Salecina. Auf den Stelen stellen sich dem Spaziergänger Sinnfragen. »Müssen Menschen Spuren hinterlassen?« oder »Verändert uns die Zeit, oder verändern uns Augenblicke?« Hat man den Steg überquert, schlängelt sich der Weg durch einen märchenhaften Wald, der für Familien einen Abenteuerparcours mit Hängebrücken und Kletterstellen bereithält und bis zum versteckt gelegenen Lägh da Bitabergh reicht.

Der Weg zum Lägh da Cavloc führt an der Bergflanke entlang, zu empfehlen ist ein kleiner Umweg mit kurzem Aufstieg zur Motta Salacina auf 2.105 Metern mit herrlicher Rundsicht. Im Gegensatz zum kleineren Lägh da Bitabergh, der versteckt in einer Schonung liegt, präsentiert sich das Gelände um den Lägh da Cavloc offen. Picknickplätze laden zur Rast ein und das Restaurant offeriert einheimische Spezialitäten.

Vom See aus kann man die Wanderung bis hinauf zur Fornohütte auf 2.574 Metern fortsetzen. Hier, im Fornogebiet, drehte Leni Riefenstahl mit Luis Trenker in der Hauptrolle den Film Der heilige Berg. Die Route führt gut gesichert über den Gletscher.

Auf dem Rückweg nach Maloja kommt man am Bildungszentrum Salecina vorbei. Lange Zeit galt das von Linksintellektuellen 1972 gegründete Zentrum als »verdächtig«. So sammelte der Staatsschutz im Kalten Krieg Daten über die Gäste aus der ganzen Welt. Heute ermöglicht sie auch Urlaubern mit kleinerem Geldbeutel ein paar Tage der Erholung im Engadin.

Im Sommer wird auf der Alp hinter dem See Ziegenkäse verschiedener Reifegrade verkauft. Bringen Sie Ihr Brot mit und geniessen Sie ein Picknick am See!

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1

Staumauer von Orden

Startpunkt: Parkplatz Orden d’Ora

7516 Maloja

 

Lägh da Bitabergh/ Lägh da Cavloc

7516 Bregaglia

Fornohütte

7516 Maloja

0041 081 8243182

www.fornohuette.ch

298247.jpg  2 Fast eine Insel

Maloja: Wanderung zum Weiler Isola

»Isola« heisst auf Italienisch »Insel«. Der Ort liegt auf einem Flussdelta auf der südlichen Seite des Silsersees. Die Wege zum Weiler sind von Sils und Maloja aus gut beschildert. Parkmöglichkeiten finden sich im Parkhaus Sils und in Maloja Capolago/Cadlägh.

Anfang Winter, wenn der See noch nicht zugefroren ist, ist der Weiler schwer erreichbar, fast wie ein Eiland. Wenn Ende Januar die Sonne den Weiler wieder erreicht, wird bei der Pension Lagrev die Terrasse geöffnet. Langläufer und Spaziergänger kommen über den See, gehen bei der nördlichen Spitze des Sasc da Corn, einem bewaldeten Hügel, an Land und folgen den Wegen über das Delta hinauf zum kleinen Ort. Bei Polenta und Nusstorte sitzt man draussen in der Wintersonne oder in der gemütlichen, kleinen Gaststube. Natürlich ist die Küche das ganze Jahr über empfehlenswert. Wer Isola im Sommer besucht, hat zwei Möglichkeiten. Entweder gemächlich auf der Fahrstrasse von Maloja her oder über die Ebene von Sils den Pfad am Hang entlang, mit herrlichem Blick auf den See. Geniesser lassen sich keinen der beiden Wege entgehen.

Zwischen Isola und Sils verläuft die Sprachgrenze. Sils ist Teil des rätoromanischen Sprachraums, Isola gehört mit Maloja zum italienischsprachigen Bergell. Noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein kamen die Bauern aus dem Südtal im Sommer mit ihren Tieren hinauf nach Isola, mähten die Wiesen und stellten Käse her, im Herbst wanderten sie zurück ins Bergell. In den Wintern, wenn der See zugefroren war, kamen die Männer mit den Tieren zurück und verfütterten das eingelagerte Heu.

Ein beeindruckendes Erlebnis – gerade für Kinder: die abendliche Rückkehr der Ziegenherde ins Dörfchen und wie die Tiere den steilen Hang oberhalb der Brücke meistern. Übrigens: Frischen Ziegenkäse bekommt man mitten im Dorf bei Familie Pedroni-Cadurisch.

Im Sommer ist ein Bad im See ein erquickendes Erlebnis. Geeignet ist das seichte Ufer gegen Maloja hin sowie die kleine Bucht rechts vom Sasc da Corn.

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2

Isola am Silsersee

7516 Maloja

Startpunkt Wanderung: Parkplatz Capolago/Cadlägh

Capolago

7516 Maloja

 

Pensione Ristorante Lagrev

Isola

7516 Maloja

0041 081 8243591

www.lagrev.ch

297744.jpg  3 An der Quelle des Inns

Maloja: Aufstieg zum Lunghinsee

Am Ortseingang von Maloja in Cadlägh gibt es einen Parkplatz, von wo aus der direkte Aufstieg hinauf zum Lägh da Lunghin beginnt. Eine steile und schweisstreibende Plackerei, die am besten frühmorgens in Angriff genommen werden sollte. Entschädigt wird man durch den Blick auf den Silsersee und hinein ins Tal der Orlegna auf der anderen Talseite. Der Lägh dal Lunghin, ein kleiner tiefblauer Bergsee, liegt gut geschützt zwischen steilen Bergflanken. Kühe weiden an seinem Ufer. Kaum vorstellbar, dass der leise murmelnde Bach 517 Kilometer weiter talwärts zum mächtigen Alpenfluss Inn heranwächst.

Auf der südlichen Seite des Sees geht es weiter aufwärts. Für trittsichere Berggänger sei die Route über den Grat zum Gipfel des Piz Lunghin empfohlen. Wenn man dem Tal hinauf zum Pass folgt, so überquert man Geröllfelder, die noch vor einigen Jahrzehnten vom nun weggeschmolzenen Gletscher bedeckt waren. Pionierpflanzen bilden Kissen und besiedeln den kargen Boden.

Auf dem Pass Lunghin befindet sich die einzige dreifache Wasserscheide der Alpen. Aus einem kleinen Becken fliesst Wasser nach Norden über Julia und Rhein in die Nordsee, nach Westen über Maira und Po in die Adria und nach Osten über den Inn und die Donau ins Schwarze Meer. Unter uns liegt der von den Römern rege benutzte Septimerpass, der vom Bergell nach Bivio führt.

Der Weg hinunter nach Maloja führt vorbei an den Wasserfällen des jungen Inns hinunter in den Ortsteil Pila. Hier wurden vom legendären Metzger Renato Giovanoli die weitum besten Würste hergestellt. Leider fand sich kein Nachfolger, der die Tradition weiterführen konnte. Zurück in Maloja lohnt es sich, dem Atelier Segantini einen Besuch abzustatten. Im Pavillon gibt es wechselnde Ausstellungen zum Werk von Giovanni und Gottardo Segantini.

Der Sentiero Giovanni Segantini umfasst Stationen wie Wohnhaus, Atelier, Entstehungsorte bekannter Bilder sowie das Grab des Malers auf dem Friedhof.

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3

Leij da Lunghin

Starpunkt Wanderung:

Parkplatz Capolago/Cadlägh

Capolago

7516 Maloja

 

Atelier Segantini

Via Giovanni Segantini 3

7516 Maloja

0041 79 442 27 23

www.segantini.org

0041 081 8243113

297751.jpg  4 Steil nach oben

Maloja: Malojapass (1.815 Meter) ab Chiavenna

Vom italienischen Chiavenna, dem Grenzstädtchen mit mediterranem Flair, steigt das Gelände auf einer Strecke von 32 Kilometern Stufe für Stufe um 1.482 Höhenmeter an. Der einzige Pass endet auf 1.815 Metern in Maloja und verfügt über keine Abfahrt auf der Ostseite.

Bereits die Römer legten einen Saumweg an. Lange Zeit war die direkte Verbindung über den Septimerpass wichtiger, der auch von Karren befahren werden konnte. Ab dem 16. Jahrhundert gewann die Route an Bedeutung, im 19. Jahrhundert wurde dann eine Strasse erbaut, auf der ab 1846 eine Postkutsche zwischen Samedan und Chiavenna pendelte. Im 17. Jahrhundert planten die Habsburger den Bau eines Schifffahrtskanals von Wien nach Mailand über den Maloja­pass. Ebenfalls in der Projektierungsphase stecken geblieben ist das Vorhaben, eine Bahnlinie von St. Moritz hinunter nach Chiavenna zu bauen. Das Abschlussgleis beim Bahnhof St. Moritz erinnert daran.

Die mächtigen Häuser im Bergell zeugen vom Reichtum, den der Passverkehr mit sich brachte. Auch hatte das Tal eine grosse Bedeutung im Handel mit dem Veltlin. Mit Einsetzen des Alpentourismus wurde die Route durch das Bergell zum Hauptzubringer für Gäste aus Norditalien. Nach einer kurzen Blütezeit dämmerte das stolze Hotel Bregaglia in Promontogno über die Jahre dahin. Zum Glück, denn so fehlte das Geld für eine Renovierung. Das Bregaglia bietet Übernachtungen in den herrlich altmodischen Räumen und eine gute einheimische Küche.

Unterhalb der letzten Steigung liegt das Dörfchen Casaccia. Links oberhalb des Dorfes steht die Wallfahrtskirche San Gaudenzio, die im Zuge der Reformation 1551 entweiht wurde und deren Reliquien und Bilder im Fluss Orlegna landeten. Die Kirche – ohne Dach – ist bis heute ein ganz spezieller Ort der Stille geblieben.

Oben am Abhang steht der Belvedere-Turm. Er wurde von Graf Camille de Renesse als Residenz geplant und bietet eine fantastische Rundsicht.

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Der Turm Belvedere

ist Wahrzeichen am

Malojapass

Zwischen Chiavenna

und Maloja

www.bregaglia.ch

 

Hotel Bregaglia

7606 Promontogno

0041 081 8221777

298093.jpg  5 Im Süden angekommen

Bregaglia: Ausflug ins Bergdorf Soglio