Homöopathische
Selbstbehandlung
in Akutfällen
Die Deutsche Bibliothek - Nationales ISBN-Zentrum
Homöopathische Selbstbehandlung in Akutfällen
Heidi Grollmann, Urs Maurer
Groma Verlag
eBook-Ausgabe 2018
basierend auf der 13. Auflage der gedruckten Ausgabe
ISBN 978-3-9521004-7-9
Copyright 2018
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Homepage: www.gromaverlag.ch
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Satz und Gestaltung der eBook Ausgabe: Peter Vint.
Verlags-Nr.: 9521004 - ISBN 978-3-9521004-7-9
In der vorliegenden Ebook-Ausgabe wurden konsequent alle wesentlichen Informationen dieses Werkes miteinander verküpft. Im Abschnitt «Indikationen» genügt ein Antippen eines Arzneimittelnamens wie z.B. Arnica, um zur Beschreibung dieses Mittels im Abschnitt «Mittelbeschreibung» zu gelangen. In diesem Abschnitt finden Sie wiederum zu jedem Arzneimittel eine Überschrift «Indikationen». Dort sind alle Indikationen aufgelistet bei denen das Mittel genannt wird und jeweils durch einen Strich – getrennt. Wieder genügt ein blosses Antippen z.B. von Blasenentzündung um an den Anfang dieses Abschnitts zu gelangen.
Selbstverständlich genügt bei Verweisen auf Kapitel das Antippen des jeweiligen Begriffs z.B. Bauchschmerzen siehe Magen-Darmbeschwerden. Dasselbe gilt für Querverweise, die an einem «siehe auch» erkenntlich sind.
Die klassische Homöopathie ist eine in den letzten Jahren zunehmend populär gewordene Therapieform. Immer mehr Leute wenden sich bei gesundheitlichen Problemen dieser Heilmethode zu. Es ist vielen Menschen mittlerweile ein Anliegen, einfache gesundheitliche Störungen selber mit homöopathischen Mitteln zu behandeln. Dies ist durchaus möglich und sinnvoll. Allerdings gibt es bei der Selbstbehandlung einiges zu beachten, da sonst ein positives Behandlungsergebnis ausbleibt.
Um Erfolg zu haben, muss man die Behandlungsgrundsätze der Homöopathie sowie die einzelnen Mittel kennen. Falsch eingesetzt können sie durchaus mehr schaden als nützen. Dieses Buch zeigt Ihnen die Grundlagen zur erfolgreichen Selbstbehandlung von Akutfällen auf. Chronische und wiederkehrende Erkrankungen eignen sich nicht zur Selbstbehandlung. Sie gehören in die Hände eines erfahrenen Homöopathen. An dieser Stelle ist es uns wichtig, die klassische Homöopathie gegen die Behandlung mit homöopathischen Komplexmitteln abzugrenzen. In der klassischen Homöopathie wird jeweils nur eine einzige, den Symptomen genau entsprechende Substanz verabreicht. Anders bei den sog. Komplexmitteln. Diese sind ein Gemisch aus verschiedenen möglichen Mitteln. Dies hat zur Folge, dass der Organismus von zu vielen Reizen und Informationen überflutet wird und nicht mehr adäquat und gezielt reagieren kann. Nicht selten heben sich die Mittel in ihrer Wirkung gegenseitig auf oder wirken unterdrückend und blockierend auf die Selbstheilungskräfte des Organismus. Mit der richtigen Einzelsubstanz hingegen ist die Heilung am wirksamsten.
Für die Selbstbehandlung in Akutfällen haben wir uns bewusst auf die wichtigsten und am meisten indizierten Mittel beschränkt. Den 32 nachfolgend beschriebenen Mitteln hätte man noch viele beifügen können. Dadurch wäre jedoch die Klarheit und Übersichtlichkeit verloren gegangen, was gerade in der Akutbehandlung besonders wichtig ist, weil in der Regel rasch gehandelt werden muss.
Für die häusliche Anwendung und den Gebrauch für Freizeit und Sport gibt es spezielle homöopathische Haus- und Reiseapotheken. Um eine gewisse Sicherheit in der Wahl des angezeigten Mittels zu erlangen, besuchen Sie am besten einen Kurs über homöopathische Erste Hilfe (Bezugsmöglichkeiten von homöopathischen Apotheken und Kursinformationen beim Verlag).
Es ist uns ein Anliegen, an dieser Stelle etwas zu den Grenzen der homöopathischen Selbstbehandlung zu sagen. Gerade wenn Sie noch wenig homöopathische Erfahrung und ungenügende medizinische Kenntnisse haben, ist besondere Vorsicht geboten.
Besonders in schwierigen Situationen, wie Unfällen, Allergien, Atemnot, Blutungen etc., ist es notwendig, rechtzeitig die Hilfe von Fachpersonen beizuziehen. Bis zu deren Eintreffen oder nach Absprache mit denselben können Sie das passende Mittel verabreichen. Falls Sie in einer homöopathischen Behandlung sind, sollten Sie nur nach Absprache mit dem behandelnden Homöopathen zur Hausapotheke greifen. Immer wieder passiert es, dass wegen falscher Selbstmedikation der Heilungsprozess verzögert oder gar verhindert wird. Da Sie bei der Selbstmedikation in Akutfällen meistens unter einem gewissen Zeitdruck stehen, empfehlen wir Ihnen, sich in gesunden Tagen ausführlich mit der Homöopathie und den einzelnen Mitteln auseinanderzusetzen. Dies können Sie durch die gründliche Lektüre dieses Buches und/oder durch den Besuch entsprechender Veranstaltungen tun.
An dieser Stelle danken wir speziell Brigitte Kurath-Grollmann und Kathrin Büchi-Möller, die uns durch ihren Rat und ihre editoriale Hilfe bei der Entstehung dieses Buches tatkräftig unterstützt haben.
Heidi Grollmann Urs Maurer
Wenn Sie mehr über Homöopathie erfahren wollen, so werfen Sie doch ein Blick auf unser Verlagsangebot am Ende des Buches oder auf unserer Homepage www.gromaverlag.ch.
In diesem Abschnitt wollen wir Ihnen den Aufbau des Buches erläutern. Um die Handhabung und Benützung zu vereinfachen, ist das vorliegende Werk in drei Kapitel gegliedert: in einen theoretischen Teil, «Einführung in die Homöopathie», sowie «Indikationen» und «Mittelbeschreibung».
Hier zeigen wir Ihnen in gut verständlicher Art und Weise die Anwendungsgrundsätze der homöopathischen Selbstbehandlung in Akutfällen auf. Es ist für den Behandlungserfolg wichtig, dass Sie sich eingehend mit diesen Grundlagen vertraut machen.
2. Kapitel: Indikationen
Hier finden Sie die verschiedensten gesundheitlichen Störungen mit den in Frage kommenden Mitteln alphabetisch gegliedert. Meistens sind es mehrere Mittel, welche für die Behandlung in Frage kommen.
Die wichtigsten Symptome sind fett hervorgehoben. Dadurch werden die Unterschiede der Mittel auf einen Blick sichtbar.
Da, wie bereits erwähnt, nur eine Auswahl an Mitteln zur Verfügung steht, kann es auch vorkommen, dass Sie kein passendes Mittel finden. In dieser Situation hilft es unter Umständen etwas abzuwarten, bis sich das Mittelbild vollständig entwickelt hat oder Sie brauchen die Unterstützung durch Ihren Homöopathen.
Folgende Abkürzungen und Zeichen werden verwendet:
Verschlimmerung durch ...
Alles, was typischerweise die Beschwerden verschlimmert, ist hier aufgeführt.
Besserung durch....
Hier finden Sie alles, was typischerweise die Beschwerden bessert.
Hier werden die unseres Erachtens 32 wichtigsten homöopathischen Mittel für die Behandlung in Akutsituationen genauer vorgestellt. Sie lernen die typischen Eigenarten, das eigentliche Wesen der Mittel kennen.
Sie sollen sich davon ein Bild machen können. Dies hilft Ihnen bei der endgültigen Auswahl des passenden Mittels.
Auch hier haben wir uns auf die Beschreibung der Mittel in Bezug auf die Akutsituation beschränkt. Es gäbe dazu noch viel mehr zu sagen. Dies würde allerdings den Rahmen dieses Buches sprengen. Falls Sie sich noch tiefer mit den einzelnen Mitteln auseinandersetzen möchten, finden Sie am Schluss des Buches Hinweise auf geeignete Literatur.
Die Homöopathie ist eine über 200 Jahre alte Wissenschaft. Sie wurde vom deutschen Arzt Samuel Hahnemann entdeckt und etabliert. Die Homöopathie ist eine eigenständige Heilmethode mit eigenen Gesetzen. Der wichtigste Grundsatz lautet: «Similia similibus curentur.» Auf deutsch: «Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden.» D.h. eine Krankheit wird mit einer homöopathischen Substanz behandelt, welche, am gesunden Menschen verabreicht, ähnliche Symptome hervorruft wie diese Krankheit. Zur Erklärung dieser Regel ein Beispiel:
Wenn Sie von einer Biene gestochen werden, werden Sie – je nach individueller Empfindlichkeit – eine rasche Schwellung des gestochenen Teiles, brennende, stechende Schmerzen, grosse Berührungsempfindlichkeit und eine Verschlimmerung durch Wärme, jedoch eine Besserung durch Kälte beobachten. Wenn nun ein Patient eine Krankheit mit obigen Symptomen aufweist (z.B. Nesselfieber, Gelenkentzündung etc.) wird ihm das homöopathische Mittel Apis (Bienengift) schnell helfen.
Oft wird irrtümlicherweise geglaubt, die Homöopathie sei identisch mit Naturheilkunde und sei ein anderer Ausdruck für Pflanzenheilkunde (Phytotherapie), Akupunktur, Fussreflexzonenmassage, Bachblütentherapie, Kinesiologie, etc. Die Homöopathie ist jedoch eine eigenständige Heilmethode mit eigenen Gesetzen. Sie hat mit diesen Heilverfahren nichts zu tun.
Haben Sie noch keine Kenntnisse über die klassische Homöopathie, so empfehlen wir Ihnen als Einführung unser Buch «Klassische Homöopathie verstehen». Darin wird diese Heilmethode ausführlich und leicht verständlich vorgestellt. Eine kurze Beschreibung finden Sie hier.
Es gibt zirka 2000 geprüfte homöopathische Mittel. Sie werden speziell zubereitet. Die Substanzen werden stufenweise verdünnt und verschüttelt (Potenzierung). Bei diesem Vorgang werden die Heilkräfte des Medikamentes verstärkt.
Die homöopathischen Arzneimittel werden hergestellt aus:
Pflanzen, z.B. Sturmhut (Aconitum), Tollkirsche (Belladonna), Küchenschelle (Pulsatilla),
Tieren, z.B. Bienengift (Apis), Buschmeisterschlangengift (Lachesis),
Metallen, z.B. Kupfer (Cuprum metallicum), Gold (Aurum metallicum),
Mineralien, z.B. Kieselsäure (Silicea), Kalk (Calcium carbonicum), Schwefel (Sulphur).
Auch durch Krankheiten produzierte Stoffe (Nosoden) kommen zur Anwendung.
Die Homöopathie ist eine Heilmethode, welche sowohl bei akuten wie auch bei chronischen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt werden kann. Während chronische und immer wiederkehrende Erkrankungen (z.B. Rheuma, Heuschnupfen, chronische Blasenentzündungen, Migräne etc.) in die Hände eines erfahrenen Homöopathen gehören, können einfachere akute Erkrankungen (z.B. Fieber, Erkältungen, Magen-Darmbeschwerden, Insektenstiche etc.) in einem gewissen Ausmass eigenverantwortlich behandelt werden.
Allerdings gilt es immer wieder neu zu überdenken, ob eine medikamentöse Behandlung, auch wenn sie mit homöopathischen Mitteln geschieht, notwendig ist. In der Regel besitzt der Organismus genügend Kraft, sich bei kleineren Unpässlichkeiten selbst zu heilen. Die Erfahrung zeigt, dass oft zu früh zu Mitteln gegriffen wird. Interessanterweise ist gerade dann die Mittelwahl besonders schwierig, da sich die Symptome und das entsprechende «Mittelbild» noch nicht voll entwickelt haben. Primär sollten die Selbstheilungskräfte des Patienten evtl. mit Hausmitteln wie Tees, Wickeln, Bädern etc. unterstützt werden.
Erst wenn dies nicht ausreicht, respektive die Symptome unerträglich sind, sollte zu homöopathischen Mitteln gegriffen werden. Alles und jedes mit den Mitteln aus der Hausapotheke behandeln zu wollen, ist nicht ratsam. Damit wird der Organismus von zu vielen energetischen Informationen überhäuft und kann im Notfall nicht mehr gleich gut auf das notwendige homöopathische Mittel reagieren. Wenn Sie die Grundsätze der klassischen Homöopathie kennen und entsprechend das richtige Heilmittel auswählen und verabreichen, werden Sie erfolgreich einfachere gesundheitliche Störungen selbst behandeln können. In schweren, lebensbedrohlichen Krankheitssituationen ersetzt die Hausapotheke unter keinen Umständen den Arzt. Hier kann höchstens bis zu dessen Eintreffen ein Mittel lindernd eingesetzt werden. Falls eine Krankheit regelmässig auftritt und immer wieder mit einem homöopathischen Mittel selbst behandelt wird, heisst es, dass die Krankheit nicht ganz geheilt ist. Hier braucht es ein tiefer wirkendes Medikament, welches nur mit einer ausführlichen Fallaufnahme durch den Homöopathen verschrieben werden kann.
Mit der homöopathischen Hausapotheke haben Sie auch einen Grundstock an homöopathischen Mitteln zuhause, die sie in schwierigeren Situationen nach Absprache mit Ihrem Homöopathen sofort verabreichen können.
Falls Sie bereits in einer homöopathischen Behandlung sind, sollten Sie ohne Rücksprache oder Einverständnis mit Ihrem Homöopathen keine Mittel aus der Hausapotheke nehmen. Sonst könnte die Heilwirkung des von ihm verabreichten Mittels gestört oder unterdrückt werden.
Um das richtige homöopathische Mittel zu finden, wird nicht nach dem Krankheitsnamen, bzw. nach der Diagnose gesucht. Wegweisend sind die individuellen Symptome des Patienten.
D.h. es ist weniger wichtig, welche Krankheit der Patient hat, sondern wie sich die betreffende Krankheit beim Patienten äussert. Dabei wird jeder Patient als individuelle Persönlichkeit betrachtet. Es ist durchaus möglich, dass von 5 Patienten, welche an derselben Krankheit (z.B. Durchfall) leiden, jeder aufgrund der individuellen Symptomatik ein anderes Mittel braucht.
Als erstes ist eine genaue Beobachtung und eine ausführliche Befragung des Patienten nötig.
Welche Krankheit hat er? (Durchfall, Fieber, Halsschmerzen...)
Wie ist sein Aussehen? (Bleich, gerötet, aufgedunsen, Ausschläge ...)
Was hat die Beschwerden ausgelöst? (Verletzung, Nahrungsmittel, Hitze, Kälte, Stress ...)
Wie verhält sich der Patient? (Apathisch, ängstlich, aufgeregt, ärgerlich, aggressiv, braucht er Gesellschaft, will er alleine sein...)
Was empfindet der Patient? (Frieren, Schwitzen, Jucken, Stechen ...)
Welcher Art sind die Schmerzen? (Pulsierend, stechend, brennend, ziehend ...)
Was bessert , was verschlimmert die Beschwerden? (Wärme, Kälte, Ruhe, Bewegung, Tages-, Nachtzeiten ...)
Aufgrund dieser Beobachtungen suchen Sie nun das richtige Mittel.
1. Schauen Sie in der Indikationsliste im 2. Kapitel nach, welche Mittel bei diesen Beschwerden zur Auswahl stehen.
2. Wählen Sie die Mittel, welche am besten mit dem Symptomenbild übereinstimmen.
3. Suchen Sie die entsprechenden Mittel im 3. Kapitel auf und vergleichen Sie diese mit den Symptomen und Beschwerden des Patienten. Das Mittel, welches dem Krankheitsbild am ähnlichsten ist, ist mit grösster Wahrscheinlichkeit das richtige.
Es kann in vereinzelten Fällen vorkommen, dass Sie kein passendes Mittel finden. Manchmal ist es auch schwierig, sich für ein Mittel zu entscheiden, da zwei oder drei in Frage kommen. Meistens hilft Ihnen in dieser Situation eine nochmalige, genauere Beobachtung oder Befragung des Patienten weiter. Falls das ausgewählte Mittel ungenügenden Erfolg zeigt, so entscheiden Sie sich für das nächstfolgende. Allerdings sollten sie es vermeiden, viele verschiedene Mittel durchzuprobieren. Je mehr verschiedene Mittel dem Organismus zugeführt werden, um so schwieriger kann dieser auf das schlussendlich richtige reagieren.
Sollten Sie das entsprechende Mittel nicht finden, nehmen Sie mit Ihrem Homöopathen Kontakt auf.
Es gibt mehrere Punkte, die bei einer Medikamenteneinnahme zu beachten sind und wesentlich zum Erfolg der Behandlung beitragen. In der klassischen Homöopathie wird nur ein Mittel gleichzeitig verabreicht.
Die Medikamente sollten nicht mit der Hand berührt werden, da die Globuli (Kügelchen) mit dem entsprechenden Heilmittel imprägniert sind. Am besten entnehmen Sie diese, indem Sie die Globuli auf einen Plastiklöffel geben oder in den Fläschchendeckel kippen.
Nehmen Sie das Medikament nur bei sauberem Mund ein; nie direkt nach dem Zähneputzen.
Vor und nach der Einnahme des Mittels sollten Sie 30 Minuten nicht rauchen, essen oder trinken. In akuten Situationen, z. B. nach einem Unfall, kann selbstverständlich sofort eine Gabe verabreicht werden.
Lassen Sie das Medikament langsam im Mund zergehen.
Verzichten Sie auf gleichzeitige Anwendungen mit Kampfer (z.B. Dul-X, Vicks, Pulmex, Migränestifte etc.).
Ebenfalls zu vermeiden sind ätherische Öle (z. B. Teebaumöl) und der Genuss von Kaffee. Diese können die Wirkung der homöopathischen Arzneimittel aufheben oder erheblich schwächen.
Für die Akutbehandlung hat sich die Potenz C30, bei Arnica die C200 bewährt. Die normale Dosis für Erwachsene wie auch für Kinder beträgt 3–5 Globuli.
In akuten Fällen können die Globuli in einem Glas (ca. 2 dl) Wasser aufgelöst und davon alle 15 Minuten ein Schluck bis zur Besserung getrunken werden. Meistens tritt eine Besserung innert 2–3 Stunden ein.
Oft reicht eine einzige Gabe. Falls nötig, kann das Mittel nach 3 Stunden wiederholt werden. Sobald eine Besserung eintritt, darf kein weiteres Mittel mehr verabreicht werden, auch wenn die Symptome noch nicht ganz verschwunden sind.
Dies ist etwas ungewohnt. Die Regel der minimalen Dosis ist jedoch sehr wichtig. Mit dem homöopathischen Mittel wird der Organismus angeregt sich selbst zu heilen. Wiederholt man die Mittelgabe zu häufig, wird der harmonische Heilungsablauf gestört.
Unter Besserung versteht man Folgendes:
Die Krankheitssymptome haben sich vermindert.
Die psychische Verfassung des Patienten ist besser oder er schläft ein. Selbst wenn die Krankheitssymptome unverändert sind (z.B. Fieber immer noch gleich hoch), ist von einer weiteren Gabe abzusehen. Beachten Sie zudem: Nie einen schlafenden Patienten für die Mitteleinnahme aufwecken!
Ein Hautausschlag, Schweissausbruch oder Ausfluss tritt auf. Hier handelt es sich um Heilreaktionen des Körpers. Sie sind als positives Zeichen anzusehen und stellen eine Art Ventil oder «Selbstreinigung» dar. Der Organismus ist dabei, sich zu entlasten, und der Patient fühlt sich anschliessend leichter.
Erst bei einem Rückfall können Sie nochmals eine weitere Dosis des ausgewählten Mittels verabreichen, falls es durch das Symptomenbild noch angezeigt ist. Haben sich die Symptome verändert, so muss ein neues, passenderes Mittel gesucht werden.
Selten tritt nach der Verabreichung eines Mittels eine Verschlimmerung der Beschwerden auf. Dies ist jedoch meistens nur von kurzer Dauer. In der Regel tritt danach schnell eine Besserung ein.
Die homöopathischen Heilmittel sind unbeschränkt haltbar, sofern sie richtig aufbewahrt werden. Insbesondere auf Auto- und Flugreisen ist besondere Vorsicht geboten.
Beachten Sie bitte folgende Punkte:
Vermeiden Sie hohe Temperaturen. Die Mittel dürfen nie der Sonne oder Hitze ausgesetzt werden!
Die Mittel müssen vor Licht und Feuchtigkeit geschützt werden!
Lassen Sie die homöopathische Apotheke nicht im Fahrzeug.
Die Mittel sollten nicht in der Nähe von stark riechenden Substanzen (z.B. Parfums, Reinigungsmittel, ätherische Öle etc.) aufbewahrt werden!
Arnica
Anfangsstadium.
Vor Eiterbildung.
Kleine Furunkel am ganzen Körper.
Wundgefühl. Berührungsempfindlich.
Arsenicum album
Brennende Schmerzen.
Gefühl, glühende Kohle würde die betroffene Stelle verbrennen.
nach Mitternacht, 24.00 – 02.00 Uhr.
Wärme, warme Umschläge.
Belladonna
Anfangsstadium.
Vor Eiterbildung. Das am häufigsten angezeigte Mittel bei Zahnwurzelabszess, akutem Drüsenabszess, Zahnschmerzen, Entzündung der Nagelwurzel, Nagelumlauf.
Plötzlich stark pulsierende Schmerzen. Schmerzen kommen und gehen plötzlich. Die betroffene Stelle ist heiss, rot geschwollen und stark berührungsempfindlich.
Kälte, Berührung.
Wärme.
Hepar sulphuris
Eiterbildung.
Schmerzhafter Zahnfleisch-, Zahnwurzelabszess, Zahnfistel, Zahnschmerzen, Nagelwurzelentzündung, Nagelumlauf.
Berührungsempfindlich. Kleiderdruck unerträglich. Friert, aber schwitzt vor Schmerzen.
Kälte, Zugluft, Berührung, Druck.
Wärme, warme Umschläge, Einhüllen.
Mercurius solubilis
Eiterbildung.
Abszesse im Mund mit Speichelfluss, stinkender Mundgeruch. Drüsenabszess.
Stechende Schmerzen. Starkes Schwitzen.
nachts, Kälte und Hitze.
mässige Temperaturen.
Sulphur
Eiterbildung.
Brennend, juckend, wundmachend.
Wasserkontakt, Wärme, nachts.
Apis
Hellrote Schwellung.
Plötzlich Wasseransammlung im Körper.
Brennende, stechende Schmerzen.
Wärme, Berührung.
Kälte, kalte Umschläge.
Arsenicum album
Brennende Schmerzen.
Angst und Unruhe. Angst nicht gesund zu werden.
Schwäche.
nach Mitternacht, 24.00 – 02.00 Uhr.
Wärme, warme Umschläge.
Dulcamara
Folgen von Kälte und Nässe.
Starkes Jucken bei kaltfeuchtem Wetter.
Pulsatilla
Folgen von Schweinefleisch, schweren, fettigen Speisen.
Durchfall.
Rhus toxicodendron
Folgen von Nasswerden, Regen, Feuchtigkeit, starkem Schwitzen, körperlicher Anstrengung, Kontakt mit Pflanzen.
Bläschenbildung mit starkem Juckreiz.
Haut dunkelrot geschwollen.
Kratzen, im Winter.
Wärme, Bewegen.
Sulphur
Brennender Juckreiz.
Wasserkontakt, Wärme, nachts.
Aconitum
Folgen von kaltem, trockenem Wetter, Abkühlung, Wind, Zugluft.
Plötzlich starke Halsschmerzen mit hohem Fieber. Heisser, trockener, roter, brennender Rachen. Rot geschwollene Mandeln.
Grosser Durst auf kalte Getränke.
Kein Schwitzen.
Angst, Unruhe.
Wärme, nachts, Alleinsein.
Kälte, Schwitzen, Gesellschaft.
Apis
Rachen, Mandeln, besonders Halszäpfchen sackartig, rosarot geschwollen.
Brennende, stechende Schmerzen.
Beklemmungs-, Erstickungsgefühl.
Erträgt keinen engen Kragen.
Wärme, Berührung.
Kälte, kalte Umschläge.
Belladonna
Plötzlich starke Halsschmerzen, besonders rechts, mit hohem Fieber.
Hals, Mandeln hochrot geschwollen.
Rote Zunge (Erdbeerzunge). Trockener, berührungsempfindlicher Hals.
Klossgefühl. Gefühl eines Hindernisses im Hals.
Beim Schlucken wird der Kopf nach vorne gebeugt.
Gereizt, unruhig, aggressiv, lässt sich nicht untersuchen.
Kälte, Schlucken, nachts.
Wärme.
Ferrum phosphoricum
Langsame Entwicklung.
Leichtes Fieber.
Rachen und Mandeln rot geschwollen. Halsentzündung z.B. bei Sängern.
Ignatia
Folgen von Kummer, Sorgen, Liebesenttäuschung, Aufregung.
Klossgefühl. Gefühl zu ersticken. Stechende Schmerzen, wenn nicht geschluckt wird.
Leerschlucken, Trinken.
feste Nahrung.
Nux vomica
Rauher Hals, Heiserkeit.
Ins Ohr ausstrahlende, stechende Schmerzen.
Empfindlichkeit gegen Luftzug und Kälte, frostig. Sucht Wärme (Ofen, Heizung, offenes Feuer).
Ärgerlich, aufbrausend, überempfindlich.
Kälte, Zugluft.
Wärme.
Arsenicum album
Brennende Schmerzen.
Schmieriger, dunkler Belag. Fauliger Mundgeruch. Trinkt kleine Mengen warme Getränke.
Möchte aufstehen. Muss sich wegen Schwäche wieder hinlegen. Neigung zu kollabieren.
Angst, Unruhe.
nach Mitternacht, 24.00 – 02.00 Uhr.
Wärme, warme Getränke.
Hepar sulphuris
Verhindert Abszessbildung.
Beim Schlucken splitterartige Schmerzen wie von Fischgräten. Stechende, in die Ohren oder in den Unterkiefer ausstrahlende Schmerzen.
Schwitzt mit starker Kälteempfindlichkeit.
Starke Schmerz- und Berührungsempfindlichkeit.
Gereizt, ärgerlich, unzufrieden.
Kälte, Zugluft, Berührung, Lärm.
Wärme, Zudecken, Einhüllen, Ruhe.
Mercurius solubilis
Mandeln dunkel- bis bläulichrot schmerzhaft geschwollen. Schmerzhafte Halslymphknoten.
Schluckzwang. Beim Schlucken in die Ohren ausstrahlende, stechende Schmerzen.
Speichelfluss besonders nachts.
Stinkender Mundgeruch.
Geschwollene Zunge mit Zahneindrücken.
Nächtliche Schweissausbrüche.
nachts, Bettwärme, Kälte und Hitze, Temperaturwechsel.
Ruhe, mässige Temperaturen.
Aconitum
Plötzlich Panik, Todesangst, Angst vor Zahnarzt, Hospitalisierung, Operationen, Wettkampf.
Schock nach einem Verkehrsunfall (ohne Verletzung), Schreckerlebnis, Unwetter, Blitzschlag. Herzklopfen. Grosse Unruhe, Erregung, Schwindel, Schlaflosigkeit.
Kann nicht allein sein. Übertreibt seine Beschwerden.
Argentum nitricum
Angstvolle Vorstellungen, Zukunftsangst, Prüfungsangst, Höhenangst, Platzangst