Willkommen in Ruanda
1. LAND UND LEUTE
Ruanda auf einen Blick
Die Provinzen Ruandas
Historischer Überblick
Frühgeschichte Ruandas
Völkerwanderungen • Etablierung der drei ethnischen Gruppen
Königreich Ruanda
Kolonialzeit
Die ersten Europäer • Die deutsche Phase • Turbulenzen durch den Ersten Weltkrieg • Verwaltungsanschluss an Belgisch-Kongo • Die Jahre vor der Unabhängigkeit
Das unabhängige Ruanda
Erste Batutsi-Vertreibungen • Die Zeit unter Präsident Habyarimana
Der Völkermord
Flugzeugabsturz – der Beginn • Die UN und der Völkermord • Nach dem Genozid
Das heutige Ruanda
Die Regierung Paul Kagame • Ruanda heute
Zeittafel
Landschaftlicher Überblick
Klima
Klimadaten • Temperaturen • Niederschläge
Gewässer
Die Flüsse – Adern des Lebens • Der Kivu-See • Die weiteren Seen
Ruandas Nationalparks
Akagera-Nationalpark • Nyungwe-Forest-Nationalpark • Volcanoes-Nationalpark • Gishwati-Mukura-Nationalpark
Pflanzenwelt
Tierwelt
Säugetiere • Vögel • Reptilien und Amphibien • Fische • Insekten und Gliedertiere • Kleines Kaleidoskop ostafrikanischer Säugetiere
Die Gesellschaft Ruandas
Bevölkerung
Batutsi • Bahutu • Batwa – die Vergessenen
Die Entwicklung der Gesellschaft
Historische Formen des Zusammenlebens • Die Begriffe Bahutu und Batutsi • Die Bevölkerung heute
Die Sprachen
Kinyarwanda • Europäische Sprachen • Kisuaheli
Die Religionen
Das Christentum und andere Religionen in Ruanda • Ursprünglicher Glaube
Das heutige politische System
Das Bildungssystem
Das Schulsystem
Gesundheitssystem
Entwicklungszusammenarbeit
Wirtschaftlicher Überblick
Landwirtschaft
Außenhandel und Industrie
Tourismus und Infrastruktur
Ausblick
2. RUANDA ALS REISEZIEL
Allgemeine Reisetipps von A–Z
Entfernungstabelle in km
Das kostet Sie das Reisen in Ruanda
Reisen in Ruanda: Routenvorschläge
Streckenabschnitte
3. KIGALI UND UMGEBUNG
Überblick
Redaktionstipps
Lage und Klima
Stadtgeschichte
Sehenswertes
Stadtrundgang
Naturhistorisches Museum
Außerhalb des Zentrums
Kulturzentren • Campaign Against Genocide Museum • Kigali Convention Center • Rwanda Art Museum • Internationaler Flughafen
Nyarutarama-See
Gedenkstätten
Kigali Genocide Memorial • Remera Heroes Cemetery • Nyanza Genocide Memorial Site • Nyamata und Ntarama
Nyabarongo Wetlands
4. DER OSTEN RUANDAS
Überblick
Redaktionstipps
Von Kigali nach Nordosten
Gicumbi (Byumba)
Weiter zur ugandischen Grenze
Von Kigali nach Osten
Muhazi-See
Nyagatare
Akagera-Nationalpark
Lage und Klima
Geschichte
Tiere im Akagera-Nationalpark
Aktivitäten im Park
Von Kigali nach Südosten
Ngoma (Kibungo)
Grenzregion zu Tansania
Rusumo-Fälle
5. DAS GEBIET DER VULKANE
Redaktionstipps
Die Strecke von Kigali nach Musanze (Ruhengeri)
Musanze (Ruhengeri)
Überblick • Geschichte • Stadtrundgang
Die Umgebung von Musanze
Musanze-Höhle • Karago-See
Virunga-Vulkane
Lage und Klima
Volcanoes-Nationalpark (Parc National des Volcans)
Geschichte des Parks • Geschichte der Berggorillas • Besuch der Berggorillas • Gorillagruppen • Tierarten im Volcanoes-Nationalpark • Pflanzenwelt im Volcanoes-Nationalpark • Aktivitäten im Park
Die Seen Ruhondo und Burera
Geschichte
Das Rugezi-Sumpfgebiet
6. UM DEN KIVU-SEE
Der Kivu-See
Redaktionstipps
Fischfauna im Kivu-See
Strände
Rubavu (Gisenyi)
Geschichte
Lage und Klima
Stadtrundgang
Congo Nile Trail
Abstecher zur Provinz Nord-Kivu (D. R. Kongo)
D. R. Kongo und Kivu-Region auf einen Blick
Provinzen
Goma (D. R. Kongo)
Geschichte • Stadtrundgang
Vulkane Nyiragongo und Nyamuragira
Virunga-Nationalpark
Geschichte • Naturschutz • Die Tierwelt • Aktivitäten
Das Ostufer des Kivu-Sees
Karongi (Kibuye)
Rusizi (Cyangugu)
Geschichte
Die Umgebung von Rusizi (Cyangugu)
Der Cyamudongo-Wald • Die heißen Quellen von Bugarama
Das Westufer des Kivu-Sees (D. R. Kongo)
Abstecher zur Provinz Süd-Kivu (D. R. Kongo)
Bukavu (D. R. Kongo)
Geschichte
Kahuzi-Biéga-Nationalpark (D. R. Kongo)
Geschichte • Die Tierwelt im Kahuzi-Biéga • Die Pflanzenwelt im Kahuzi-Biéga • Besuch des Nationalparks
7. RUANDAS SÜDEN
Redaktionstipps
Muhanga (Gitarama)
Geschichte
Besichtigung
Muhanga Prison • Kabgayi – Kathedrale und Museum • Kamageris Rock
Die weitere Strecke
Ruhango
Nyanza (Nyabisindu)
National Art Gallery Rwesero
King’s Palace
Museum Rukari
Huyé (Butare)
Geschichte
Sehenswürdigkeiten
Ethnografisches Museum • Kathedrale • Arboretum der Universität
Nyamagabe (Gikongoro)
Genozid-Mahnmal Murambi
Nyungwe-Forest-Nationalpark
Lage und Klima
Geschichte
Flora und Fauna des Parks
Die Affen des Nyungwe-Forest-Nationalparks
Fahrt durch den Park
Wanderrouten
Die Uwinka-Routen • Weitere Trails durch den Nationalpark
8. BURUNDI
Überblick
Redaktionstipps
Burundi auf einen Blick
Kibira-Nationalpark
Pflanzen und Tiere des Parks
Bujumbura
Geschichte
Klima
Tanganjika-See
Rusizi-Naturreservat
Ruvubu-Nationalpark
Kigwena- Waldreservat
9. ANHANG
Literaturtipps
Kleiner Sprachführer
Bildnachweis
Stichwortverzeichnis
Weiterführende Informationen
Dr. Oscar Baumann
Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg-Schwerin
Paul Rusesabagina – Ruandas „Oskar Schindler“
Die Gacaca-Gerichte
Exkurs Epiphyten
Batwa – Menschen des Waldes
Die letzten Könige Ruandas
Die Nationalhymne Ruandas
Die Präsidenten Ruandas
Straßennamen
Der Arzt und Afrikaforscher Richard Kandt
Das Ankole-Rind
Eine seltene Pflanze – die Virunga-Lilie
Die Gorillaforscherin Dian Fossey
F. R. von Beringe – Entdecker der Berggorillas
Die Goldmeerkatze
Politische Lage in der kongolesischen Kivu-Region
Die „Chukudeure“
Carl Ethan Akeley
Coltan oder der Fluch der Bodenschätze
Alexis Kagame – Priester, Philosoph und Historiker
Der Nil und seine Quellen
Die Nebelwälder Ruandas und Ugandas
Alle Karten zum Gratis-Download – So funktioniert’s
In diesem Reisehandbuch sind alle Detailpläne mit einem sogenannten QR-Code versehen. Bei jeder Innenkarte findet man diese schwarz-gepunkteten Quadrate, die per Smartphone oder Tablet gescannt werden können. Bei einer bestehenden Internet-Verbindung können die Dateien dann auf das eigene Gerät geladen werden. Alle Karten sind im PDF-Format angelegt, das nahezu jedes Gerät darstellen und ausdrucken kann. Für den Stadtbummel oder die Besichtigung unterwegs hat man so die Karte mit besuchenswerten Zielen und Restaurants elektronisch auf dem Telefon, Tablet, Reader oder als praktischen DIN-A4-Ausdruck dabei. Sollten wider Erwarten Probleme beim Karten-Download auftreten, wenden Sie sich bitte direkt an den Verlag. Unter info@iwanowski.de erhalten Sie die entsprechende Linkliste zum Herunterladen der Karten.
Verzeichnis der Karten
Akagera-Nationalpark
Verbreitung der Batwa-Gemeinschaften
Bukavu
Burundi – Übersicht
Huyé (Butare)
Kahuzi-Biéga-Nationalpark
Karongi (Kibuye)
Kigali – Umgebung
Rund um den Kivu-See
Königreich Ruanda – Expansion
Musanze (Ruhengeri)
Nationalparks
Nyungwe-Forest-Nationalpark – Wanderrouten
Osten Ruandas
Provinzen Ruandas
Rubavu (Gisenyi)
Rubona
Rusizi (Cyangugu)
Seen Ruhondo und Burera
Süden Ruandas
Virunga-Nationalpark
Volcanoes-Nationalpark
Ruanda – Übersicht
Kigali – Innenstadt
Inmitten seiner durch viele sanfte Hügel geprägten Landschaft zu Füßen majestätischer Vulkane bietet das kleine Ruanda auf überschaubarer Fläche etliche Naturschönheiten, die entdeckungsfreudige Besucher aus aller Welt faszinieren: von den Ufern des Kivu-Sees über den immergrünen Nyungwe-Regenwald mit seinen zahlreichen Wasserfällen bis zum atemberaubenden Panorama der Virunga-Vulkane mit ihren so berühmten wie seltenen Berggorillas. Im Kontrast dazu stehen die trockeneren Savannen des Akagera-Nationalparks, in denen Antilopen, Büffel und Elefanten umherziehen.
Einst ein stolzes Königreich und später Teil der Kolonie Deutsch-Ostafrika, hat Ruanda einige schwierige Jahrzehnte hinter sich, gipfelnd in dem Völkermord, dem im Jahr 1994 etwa 800.000 Menschen zum Opfer fielen. Doch das Land wurde ursprünglich mit ganz anderen Attributen in Verbindung gebracht. Während der Kolonialzeit der Belgier waren Orte wie Gisenyi (heute Rubavu) als mondäne Badeorte beliebt, und spätestens seit dem Wirken der Forscherin Dian Fossey gilt Ruanda als das Land der Berggorillas, auch wenn nur ein Teil ihrer Heimat, die Virunga-Vulkane, zum ruandischen Staatsgebiet gehören. Seit dem Jahr 2000 ist Ruanda wieder für Touristen offen. Reisende im Land der tausend Hügel, wie Ruanda gerne genannt wird, erleben dabei ein Reiseziel noch abseits der großen Touristenwege.
Auch wenn Ruanda („Das wachsende Land“) sich in den letzten Jahren gut entwickelt hat, so werden Sie in puncto Infrastruktur und Tourismuseinrichtungen nicht immer alles perfekt vorfinden. Die Menschen in Ruanda werden das jedoch in der Regel durch ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft wieder ausgleichen. Mit diesem Reisehandbuch möchte ich Ihnen gerne Anregungen und Informationen für Ihre persönliche Reiseplanung geben und gleichzeitig Empfehlungen und Hinweise sowie Daten und Geschichten zu den jeweiligen Orten.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei Ihrer Reisevorbereitung und eine interessante, erlebnisreiche und unvergessliche Tour durch Ruanda. Lassen Sie sich von der Schönheit der Natur und den herzlichen Menschen des Landes bereichern. Sie werden sicher mit einigen schönen Geschichten im Gepäck wieder zurückkommen und feststellen: Ruanda war definitiv eine Reise wert.
Zum Abschluss möchte ich mich an dieser Stelle bei all jenen bedanken, die mich bei meiner Arbeit zu diesem Reiseführer unterstützt haben und ohne die das Buch in diesem Umfang und dieser Aktualität nicht möglich gewesen wäre. Ein großer Dank gilt meiner Mutter Ingrid Hooge. Ein herzliches Dankeschön an Tony Mulinde und all meine Freunde, die mich mit ihrer Hilfe, ihrer Gastfreundschaft und ihrem Wissen bei meinen Recherchen unterstützt haben.
Heiko Hooge, Sankt Augustin im November 2019
Sanfte Hügel prägen den östlichen Landesteil, weswegen Ruanda gerne auch „Land der tausend Hügel“ genannt wird. Diese Hügel werden in östlicher Richtung zunehmend flacher und gehen in eine weitläufige Savanne über. In dieser Region leben die für Ostafrika ansonsten so typischen Tiere wie Zebras, Elefanten oder Giraffen. Der Akagera-Nationalpark schützt diesen besonderen Lebensraum und ist gleichzeitig einer der touristischen Höhepunkte Ruandas. Im Osten des Landes befindet sich das Gros der ruandischen Binnenseen. Allen voran der für Wochenendausflüge bei der Stadtbevölkerung beliebte Muhazi-See, der kleinere Mugesera-See oder der für Tierbeobachtungen bekannte Ihema-See im Akagera-Nationalpark. Letzterer liegt bereits in der Savannenlandschaft, die sich bis zur Grenze nach Tansania erstreckt. Entlang dieser Grenze reihen sich weitere Seen aneinander, vom Rwanyakizinga-See im Nordosten bis hinunter zum Cyambwe-See im Südosten. Die Ostprovinz ist etwa halb so groß wie der Freistaat Sachsen, ihre beiden größten Städte sind Nyagatare im Nordosten und Ngoma (Kibungo) im Südosten. Die Provinz wird im Süden und Osten vom Akagera-Fluss umschlossen, dem größten Fluss Ruandas. Entlang seines Verlaufs liegen einige Sumpfgebiete, in deren Papyrusdickicht der seltene Schuhschnabel lebt. Für Reisende bietet sich in Ost-Ruanda eine zum Rest des Landes sehr gegensätzliche Landschaft: Seen und Savannen, große Ankole-Rinderherden und verträumte Dörfer. Eine Großwildsafari bildet einen schönen Kontrast zu den Wanderungen in den Regenwäldern von Nyungwe und Virunga.
Der Besuch des Akagera-Nationalparks mit seinen weiten Landschaften, zahlreichen Seen und einer faszinierenden Tierwelt ist ein besonderes Erlebnis (S. 165).
Übernachten in der Wildnis, aber mit Stil und Komfort in der Ruzizi Tented Lodge direkt am tierreichen Ihema-See (S. 173).
Ein Ausflug zum Muhazi-See lohnt sich für geruhsame Bootstouren und schöne Spaziergänge (S. 161).
Die Hauptstraße KN 8 Avenue in Kigali geht in die KN 1 Road über, im Stadtteil Nyabugogo zweigt von dieser die Nationalstraße RN3 nach Norden ab und verlässt die Hauptstadt in nördliche Richtung. Die Strecke führt durch eine schöne Hügellandschaft und ein wichtiges landwirtschaftliches Anbaugebiet. Dabei geht es vorbei an Mais- und Reisfeldern, Bananen- und Schnittblumenplantagen sowie an Hängen mit kurz geschnittenen Teesträuchern. Direkt an der RN3 gibt es keine größeren Ortschaften. In Rukomo zweigt bei Kilometer 53 links eine Straße nach Gicumbi (Byumba) ab, das einige Kilometer abseits der Nationalstraße liegt.
Das rund 35.000 Einwohner zählende Gicumbi ist seit 2006 die Hauptstadt der Nordprovinz. Mit einer Höhenlage von 2.235 m ist sie die am höchsten gelegene Stadt Ruandas. Die Durchschnittstemperatur beträgt 18 °C und der jährliche Niederschlag rund 1.200 mm. Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Teeproduktion, in der ein Großteil der Bevölkerung in und um die Stadt arbeitet. Die Region produziert mittlerweile den qualitativ besten Tee Afrikas.
12 km westlich der Stadt liegt der Nyagafunzo-See auf 2.050 m Höhe. Er ist von dem ca. 80 km² großen Rugezi-Sumpf umgeben, der nach 1979 auszutrocknen drohte. Grund war die Sprengung eines natürlichen Damms, um dahinter gelegene Felder zu bewässern. Durch die Trockenlegung großer Teile des Sumpfgebiets verschwanden alle größeren Tierarten, wie die auf sumpfiges Gelände spezialisierte Sitatunga-Antilope. Als auch der Wasserstand der beiden Seen Burera und Ruhondo zu fallen begann und die dortigen Stromgeneratoren durch fehlende Wasserkraft Probleme bekamen, wurde in den 1990er-Jahren ein künstlicher Damm errichtet. Bis 2014 hatte der Sumpf fast wieder seine ursprüngliche Größe erreicht. Ein Ausflug lohnt vor allem für Vogelkundler, denn in dem Gebiet kommen u. a. vor: der Südliche Kronenkranich (Balearica regulorum), Purpurreiher (Ardea purpurea), Nachtreiher (Nycticorax nycticorax), Rosapelikan (Pelecanus onocrotalus), Afrikanischer Löffler (Platalea alba), Froschweihe (Circus ranivorus), Langzehen-Kiebitz (Vanellus crassirostris) und Kivu-Buschsänger (Bradypterus graueri) (s. auch S. 217)
Reisepraktische Informationen Gicumbi (Byumba)
Information
Im Internet: www.gicumbi.gov.rw, offizielle Website der Distriktregierung (engl./kinyar.).
Wichtige Telefonnummern
Polizei, 0788-311155 (Nationalpolizei Kigali).
Krankenhaus, 0252-577458.
Banken/Geldwechsel
Bank of Kigali, 0788-301695, nahe der Bank BPR, Bargeldtausch der wichtigsten Währungen.
Banque Populaire du Rwanda (BPR), 0252-565228, Call Center 0788-187200, www.bpr.rw. Bargeldtausch, Vertretung von Western Union.
Unterkunft
Urumuli $$$, oberhalb der Hauptstraße, ca. 2 km vom Minibusstand, 0784-500242. DZ 65 US$, EZ 45 US$ inkl. Frühstück. Das Hotel, 2000 eröffnet, hat 29 Zimmer in Bungalows in einer Gartenanlage.
Centre Diocésain de Formation et de Conférence $$, in der Nähe des Krankenhauses und 5 Min. vom Taxi-Park entfernt, 0784-338582. Zwölf einfache Zimmer für 18 € (EZ/DZ) und Schlafplätze in Mehrbettzimmern.
Ubwuzu $, auf einem Hügel südwestlich der Stadt gelegen, 0788-428353, www.facebook.com/ubwuzu. DZ/EZ 17.000/12.000 RWF. Einfache, saubere Zimmer mit Restaurant und Garten. Das Hotel organisiert Bootstouren auf dem Nyagafunzo-See.
Aktivitäten
Vogelbeobachtung: Der Nyagafunzo-See liegt 12 km außerhalb von Gicumbi und wird vom Rugezi-Sumpf umgeben (s. auch S. 217). Das Vogelparadies ist über eine Piste zu erreichen, die vor der katholischen Kirche links Richtung Yaramba (6,5 km) abzweigt. An der Kreuzung kurz vor Yaramba geht es wieder links über den Kabingwe-Bach, nach 5 km wird das Seeufer erreicht. Spaziergänge und Bootsfahrten sind hier möglich.
Landschaftsfahrt: Die 45 km lange Pistenstecke zwischen Gicumbi und Base (an der Nationalstraße von Kigali nach Musanze) ist mit ihren saftig grünen Hügeln landschaftlich äußerst reizvoll. Für die Fahrt sollten Sie gut 2 Std. einplanen.
Verkehrsverbindungen
Den ganzen Tag über bestehen regelmäßige Minibusverbindungen nach Kigali und nach Katuna, der Grenzstadt zu Uganda. Am Morgen gibt es einen Bus nach Base, von dort besteht die Möglichkeit zur Weiterfahrt nach Musanze (Ruhengeri). Dazu müssen Sie in Base umsteigen, die Minibusse nach Musanze (Ruhengeri) erreichen Sie dann an der Hauptstraße (von Kigali kommend).
Nach der Ortsausfahrt folgt die RN3 mehr oder weniger dem Flussverlauf des Mulindi, bis nach rund 26 km der Grenzort Katuna erreicht wird (ca. 60 km von Kigali). Über diesen können Sie problemlos nach Uganda einreisen, die nächstgrößere Stadt auf ugandischer Seite ist Kabale. Katuna ist der wichtigste Grenzübergang ins Nachbarland, der von zahlreichen Lastwagen und Überlandbussen passiert wird. Er hat aber außer dem Grenzposten, ein paar Geschäften, einfachen Restaurants und Geldwechslern nicht viel zu bieten. Sollten Sie Katuna mit einem öffentlichen Minibus erreichen und weiter nach Uganda wollen, dann passieren Sie die Grenze zu Fuß. Auf der anderen Seite finden Sie einen Minibus-Anschluss nach Kabale. Wenn Sie Glück haben und ein großer Überlandbus passiert zeitgleich die Grenze und hat noch einen zusätzlichen Platz frei, dann können Sie direkt weiter nach Mbarara oder Kampala fahren. Aus- und Einreiseformalitäten s. Allgemeine Reisetipps S. 94.
Um die Hauptstadt Kigali Richtung Osten zu verlassen, nehmen Sie die Nationalstraße RN3, die zunächst vom Stadtzentrum als KK3 Road zum internationalen Flughafen im Stadtteil Kanombe führt. Am Flughafen vorbei führt die RN3 über den Kitazigurwa-Fluss, durch die Ortschaft Kabuga und dann entlang des Rugende-Flusses. Als nächste Ortschaft wird Rwamagana passiert, die Hauptstadt der Ostprovinz, bevor nach 78 km die Nationalstraße in Kayonza an einer T-Kreuzung ankommt. Nach links (Norden) führt die Straße als RN5 zum Muhazi-See und weiter über Murambi, Kizigoro, Karambi bis nach Gatsibo, von wo nach ca. 15 km rechts die Piste zum Nyungwe Gate, dem nördlichen Eingangstor des Akagera-Nationalparks abzweigt (22 km). Die RN5 führt dann weiter über Nyagatare bis nach Kagitumba (Mirama Hills) an die Grenze zu Uganda.
An der T-Kreuzung in Kayonza verläuft die Nationalstraße RN3 nach rechts Richtung Süden. In dem kleinen Ort Kabarondo zweigt links eine relativ gute Piste zum Akagera-Nationalpark ab, auf der nach ca. 35 km das südliche Eingangstor (Main Gate) erreicht wird.
Der östlich von Kigali gelegene Muhazi-See ist ein stark verästelter, natürlicher Stausee, dessen durch vulkanische Tätigkeiten entstandener Erddamm im Jahr 1999 durch einen künstlichen Staudamm ersetzt wurde. Der schmale See ist 60 km lang und zwischen 600 m und 5 km breit. Er nimmt eine Fläche von 33 km² ein und ist durchschnittlich 10 m tief (max. 14 m). Geologisch betrachtet liegt der See in einem über eine Milliarden Jahre alten Gebiet. Die Sockel der Hügel im Westen bestehen hauptsächlich aus Glimmerschiefer, während im Osten Granitgestein vorherrscht. Aus dem See entspringt als größter Fluss der Nyabugogo, der später in den Nyabarongo mündet. Ein weiterer Fluss, der im Nordosten aus dem See fließt, ist der Kanyonyomba, an dessen Ufern sich ein großes Reisanbaugebiet erstreckt.
Muhazi liegt im Herzland des nach der Gründung im 14. Jh. noch recht kleinen Königreichs Ruanda. In den überlieferten Sagen und Geschichten spielt der See immer wieder eine Rolle. Während der deutschen und belgischen Kolonialzeit wurde er als Transportweg von den Europäern genutzt. Nach dem Ersten Weltkrieg besetzten die Briten ab 1922 den östlichen Teil, um ihren Traum einer Verbindung von Kairo nach Kapstadt zu verwirklichen. Zu dieser Zeit kam auch die britische Missionsgesellschaft CMS nach Ruanda. 1924 gaben die Briten das Gebiet zur Verwaltung an die Belgier zurück, nur die Missionare blieben bis heute. Ihre Missionsstation inklusive Krankenhaus befindet sich im Ort Gahini.
Im Wasser des Muhazi leben zahlreiche Fleckenhalsotter (Hydrictis maculicollis), die sich von Fisch, Krebstieren und kleinen Wasservögeln ernähren. Um die Versorgung der Bevölkerung mit frischem Fisch zu verbessern, wurde einige Fischarten ausgesetzt, die dort ursprünglich nicht heimisch waren. 1989 wurde der Marmorierte Lungenfisch (Protopterus aethiopicus) und 2003 eine Art des Tilapia ausgesetzt, Afrikas gängigster Speisefisch.
Die Vogelwelt am Muhazi-See ist recht vielfältig und ermöglicht einige interessante Beobachtungen. Zu den am häufigsten anzutreffenden Arten gehören der Schreiseeadler, Klaffschnabel, Nimmersattstorch, Kuhreiher, Kormoran, Graufischer, Haubenzwergfischer, Braunflügel-Mausvogel, Schwarzzügeldrossling, Sumpfschnäpper, Graubrust-Paradiesschnäpper, Mosambikgirlitz, Dorfweber, Buntastrild und das Rotbrust-Glanzköpfchen, ein Nektarvogel.
Zwei Orte am Muhazi-See sind mittlerweile recht beliebt für Ausflüge und bieten seit einigen Jahren Unterkünfte für Besucher. Da ist zum einen Gahini im Osten, das sich in Verbindung mit einem Besuch des Akagera-Nationalparks anbietet. Und zum zweiten der Ort Rwesero am Nordwestende des Sees mit Strand und Übernachtungsmöglichkeiten.
Reisepraktische Informationen Muhazi-See
Unterkunft
Muhazi Beach Hotel $$, Rwamagara, abseits der RN3 (Straße Kigali-Kayonza), 0788-306092, 0788-389978, muhazibeachhotel@gmail.com. Das Hotel ist idyllisch auf einer Halbinsel gelegen. Die Zimmer verteilen sich auf das Haupthaus und 17 Bungalows.
Seeds of Peace Centre $$, Gahini, an der Straße nach Nyagatare, gegenüber der Abzweigung nach Gahini, 0788-422205. Bungalows mit zwei Zimmern, Küche und Bad für 40 US$ für vier Personen, 35 US$ für drei, 25 US$ für zwei. Möglichkeit zum Zelten, mit Picknickplatz. Das Restaurant serviert leckeren Fisch. Zudem gibt es einen Bootsverleih und es werden Bootstouren angeboten.
Muhazi Watersport $$, am südöstlichsten Seitenarm des Muhazi-Sees, 0782-809080, 0787-437822, https://muhazi-watersport.weebly.com. DZ 40–50 US$. Schön gelegenes Hotel im Grünen.
Rwesero Beach $, am nordwestlichen Ende des Sees, Abzweigung von der Straße Kigali-Nyangatare, 0252-502821 oder 0785-107765. Elf einfache Hütten für 11–17 €. Mit Restaurant und Bar am See sowie Bootsverleih.
Camping/Essen & Trinken
Jambo Beach, Ostseite des Sees, in der Nähe des Seeds of Peace Centre, Richtung Kayonza, 0783-876961, 0788-573017. Zelten direkt am See. Einfaches, aber gutes Restaurant am Seestrand.
Rwesero Beach, im nordwestlichen Bereich des Sees (s. o.). Campingplatz mit Picknickbereich und Restaurant.
Die Stadt Nyagatare liegt im Nordosten des Landes, zwischen Uganda, Tansania und dem nördlichen Ende des Akagera-Nationalparks. Sie ist eingebettet in eine den Savannen von Akagera ähnelnde Landschaft, mit dem Unterschied, das hauptsächlich Hausrinder anzutreffen sind. Meist handelt es sich dabei um die imposanten langhornigen Ankole-Rinder (s. S. 164).
In der weiten Landschaft fallen einförmig gebaute Häuser auf. Diese wurden mit internationaler Unterstützung für die aus dem Exil zurückkehrenden Batutsi erbaut. Die auf 1.360 m gelegene Stadt dehnt sich mit ihren etwa 52.000 Einwohnern auf der östlichen Seite des von Bäumen gesäumten Kagitumba-Flusses aus (auf einigen Karten auch als Muvumba-Fluss bezeichnet). Abseits der Hauptrouten sind hier Touristen selten gesehene Gäste. Es gibt aber einige einfache, kleine Hotels und Restaurants sowie Geschäfte und eine Post.
info
Das für weite Teile Ruandas und Ugandas typische traditionelle Hausrind ist das sogenannte Ankole-Rind. In Europa wird diese Rinderrasse häufig auch „Watussi“-Rind genannt. Dieser europäischen Bezeichnung geht ein Missverständnis voraus, denn bei dem Wort „Watussi“ handelt es sich eigentlich um die Bezeichnung einer Volksgruppe aus Ruanda (Ba-tutsi = Einzahl, Wa-tutsi = Mehrzahl). Im Englischen werden die Batutsi „Tussi“ genannt und die Vorsilbe „wa“ entspricht in der ruandischen Sprache Kinyarwanda der Mehrzahl. Die aus dem Englischen kommende Bezeichnung meinte damit ursprünglich „die Rinder der Watussi“.
Bekannt wurden diese Rinder jedoch durch die Ankole im gleichnamigen Königreich. Daher werden die Rinder in Afrika heute als „Ankole-Rinder“ bezeichnet. Gehalten und gezüchtet werden sie seit Jahrhunderten von mehreren Stämmen in Ostafrika, so auch von den Batutsi in Ruanda. Die Rinderrasse hat sich wahrscheinlich aus dem Zebu-Rind entwickelt. Bei der Zuchtauslese war die Hornlänge von entscheidender Bedeutung. Die Hörner können heute eine Länge von über 2,60 m erreichen. Afrikanische Völker betrachten diese Rinder als ein Zeichen des Reichtums. Bei einigen Völkern werden den Töchtern der Familie Tiere als Mitgift mitgegeben.
Die Ankole-Kühe liefern nur wenig Milch, aus der teilweise eine Art Weichkäse hergestellt wird. Da die Rinder eine wichtige ökonomische Funktion innehaben – der Besitz der Ankole-Rinder gilt als Statussymbol und als Ausdruck von Reichtum –, werden sie gehegt und gepflegt und in der Regel nicht geschlachtet. Außer der Milch wird das Blut der Tiere zum Trinken genutzt. Dazu werden sie zur Ader gelassen und einige Hundert Milliliter Blut an der Halsschlagader abgezapft. Die Wunde wird mit einer Mischung aus Speichel und Erde wieder verschlossen, damit sie sich im Nachhinein nicht entzündet und auch schneller wieder verheilt. Das Blut wird mit Milch vermischt getrunken. Auch der Dung der Tiere ist nützlich: Vermischt mit Lehm dient er zur Abdichtung der Häuser, getrocknet als Brennmaterial zum Kochen. Text: Thomas Breuer
Reisepraktische Informationen Nyagatare
Wichtige Telefonnummer
Polizei Nyagatare, 565251.
Unterkunft
Nyagatare Diplomat Hotel $$, etwas abseits der Hauptstraße, 0252-563431, 0788-301914. DZ 29 €, EZ 15–24 €. Hotel mit zwei Etagen, WLAN, Bar, Sauna und Schwimmbad. Empfehlenswertes Restaurant.
Centre Spirituel Amizero $, abseits der Hauptstraße, ca. 1 km vom Taxi-Park, 0252-565051, 0788-842765. DZ 14 €, EZ 9 €, Betten in Schlafsälen kosten 4 €. Hotel mit 17 einfachen Zimmern und Restaurant.
Verkehrsverbindungen
Reguläre Busverbindungen bestehen zwischen Nyangatare und Kigali sowie nach Kayonza und zur ugandischen Grenze (Kagitumba).
Weite Ebenen, von Bäumen gesäumte Seen, immergrüne Papyrussümpfe und sanfte Hügel prägen die wunderschöne Savannenlandschaft des Akagera-Nationalparks. Dieser schützt seit 1934 Teile der Savannen Ruandas, in der zahlreiche, für die ostafrikanischen Savannen so typische Tierarten wie Zebras, Antilopen, Büffel, Hyänen oder Elefanten leben. Im Vergleich zu den anderen Regionen Ruandas ist das Parkgebiet relativ flach und klimatisch etwas wärmer und trockener. Busch- und Baumsavanne wechseln einander ab, wobei Akazienarten (Vachellia sp.) die dominierenden Pflanzen sind. Auffällig ist die an einen Kaktus erinnernde Kandelaber-Euphorbie (Euphorbie candelabra). Diese zu den Wolfsmilchgewächsen zählende Pflanze kann stattliche Höhen von mehreren Metern erreichen.
Akagera umfasst in seinen Grenzen zahlreiche Seen mit unterschiedlichen Ausmaßen. Der größte von ihnen ist der Ihema-See, der sich im Süden des Parks erstreckt. Sieben weitere Seen folgen an seiner nordwestlichen Flanke, darunter der fischreiche Shakani- und der Birengero-See. Dort leben neben Flusspferden zahlreiche Wasservögel und Krokodile. Im zentralen Teil befinden sich weitere Seen, die größten sind dort der Hago- und der Kivumba-See. Im nördlichen Teil wiederum liegen der für seine Flusspferdpopulation bekannte Mihindi-See sowie der Rwanyakazinga-See. Zwischen den Seen erstrecken sich etliche Sümpfe, die meist von einem breiten Rand von Papyruspflanzen gesäumt werden. An der östlichen Parkgrenze, die gleichzeitig die Grenze zum Nachbarland Tansania darstellt, schlängelt sich der Akagera, der größte Fluss Ruandas und Namensgeber des Parks.
Es wäre sicher vermessen, den Park mit anderen Schutzgebieten in Ostafrika zu vergleichen. Zu viele Tiere wurden in den vergangenen Jahrzehnten gewildert, einige Arten sogar völlig ausgerottet (Spitzmaulnashorn, Löwe, Afrikanischer Wildhund). Jedoch haben sich, seit die Schutzbemühungen greifen, etliche Tierarten wieder vermehrt oder sind ins Gebiet zurückgewandert. So können Besucher heute wieder stundenlang durch die schöne Landschaft fahren und dabei durchaus zahlreiche Tiere beobachten. Und dies sogar mit vielleicht einem Vorteil gegenüber anderen Nationalparks in Afrika, da ihnen wahrscheinlich kaum ein anderer Wagen begegnen wird.
Der Akagera-Nationalpark liegt im Osten Ruandas entlang der Grenze zu Tansania und erstreckt sich über Höhen von 1.280 m bis knapp 2.000 m. Das Klima in dieser Region ist trockener als in den übrigen Landesteilen Ruandas. Die Regenzeit ist kürzer und auch weniger ergiebig. Die Temperaturen liegen tagsüber meist über 25 °C, teilweise sogar leicht über 30 °C. In einigen Monaten kann nachts das Thermometer unter 18 °C fallen, sodass wärmere Kleidung für den Abend empfehlenswert ist.
Das Gebiet des heutigen Nationalparks wurde Mitte des 19. Jh. von einigen Abenteuer- und Forschungsreisenden besucht. Der britisch-amerikanische Forschungsreisende Henry Morton Stanley, der auf seiner ersten Afrikareise 1871 auf den verschollen geglaubten David Livingstone unweit des Tanganjika-Sees stieß, erreichte auf seiner zweiten Afrikareise 1874 den Ihema-See. Ende des 19. Jh. kamen im Zuge der Kolonialisierung einige deutsche Reisende, Forscher und Kolonialbeamte in das Akagera-Gebiet, bevor Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg seine Kolonien verlor und Ruanda unter belgische Herrschaft gestellt wurde.
Bereits recht früh begannen die Belgier sich für Naturschutz zu interessieren. Ab 1920 gab es etliche amtliche Verfügungen zu diesem Thema. Dennoch dauerte es noch einige Jahre, bis am 26. November 1934 der „Parc National de la Kagera“ gegründet wurde. Seinen Namen erhielt das Schutzgebiet nach dem Fluss, der im Osten teilweise die Grenze zu Tansania markiert und später in den Victoria-See mündet. Der damals 2.500 km² große Park wurde bereits weitestgehend nach den heute üblichen Regularien geführt. Dabei wurde ein Teil als strikte Schutzzone ausgewiesen, Randbereiche fungierten hingegen als eine Art Pufferzone und konnten teilweise von der Bevölkerung weiter genutzt werden. Verwaltet wurde der Park damals vom „Institut des Parcs Nationaux du Congo Belge et du Ruanda-Urundi“ (Nationalpark-Institut Belgisch-Kongo und Ruanda-Urundi). Im Jahr 1957 wurden in Afrika das erste Mal Nashörner umgesiedelt. Dabei kamen sechs Spitzmaulnashörner, fünf weibliche und ein männliches Tier in den Nationalpark. Die Population entwickelte sich so gut, das Ende der 1970er-Jahre rund 50 Nashörner im Park lebten.
Nach der Unabhängigkeit wurde der Park in Parc National d’Akagera (Akagera-Nationalpark) umbenannt und unterstand zunächst dem Ministerium, bevor später ein eigenes Amt zur Verwaltung der Nationalparks gegründet wurde. Die neue Regierung hatte große Probleme mit dem anhaltenden Bevölkerungswachstum. So wurde der Akagera-Nationalpark bereits einige Jahre nach der Unabhängigkeit um einige tausend Hektar verkleinert. Der Aufbau einer eigenen Nationalparkverwaltung verlief nur schleppend, die Schutzmaßnahmen in den Nationalparks ließen sehr zu wünschen übrig. Erst im Laufe der 1970er-Jahre verbesserte sich die Situation. Eine vertiefende Zusammenarbeit zwischen Ruanda und der Bundesrepublik Deutschland rückte den Naturschutz sowie den Tourismus mehr in den Blickpunkt der ruandischen Politik.
1975 half der deutsche Zoologe Bernhard Grzimek dabei, Elefanten wieder im Akagera-Nationalpark anzusiedeln. Die letzten Elefanten waren dort 1961 gesichtet worden. In Bugesera, einem Gebiet südlich von Kigali, lebten zu dieser Zeit noch Elefanten, die jedoch dem steigenden Landbedarf der wachsenden Bevölkerung weichen sollten. Bei der Aktion wurden etwa 100 Elefanten erschossen und 26 Jungtiere für die Umsiedlung gefangen. Drei von ihnen, mit Namen Mwiza, Hélico und Mutware, mussten zunächst von Rangern aufgezogen werden. Nach ihrer Auswilderung schlossen sich die ersten beiden bald den wilden Artgenossen an, während Mutware ein Einzelgänger blieb. Die Nationalpark-Ranger hielten über all die Jahre zu ihm Kontakt, sodass der stattliche Elefantenbulle Zeit seines Lebens keine Scheu zeigte. Leider haben die späteren Unruhen in Ruanda das ambitionierte Elefanten-Projekt durch Wilderei zunichte gemacht. Mutware überlebte diese Zeit, büßte dabei jedoch seine Stoßzähne ein. Seine fehlende Distanz gegenüber Menschen verursachte immer wieder Konflikte, da er auf Nahrungssuche auch die Felder in Nationalparknähe nicht verschmähte. Mutware starb 2018 mit 48 Jahren eines natürlichen Todes.
Ein zweiter Prozess der Flächenreduzierung vom Akagera-Nationalpark erfolgte 1998. Die nach dem Ende des Völkermords aus dem Exil zurückkehrenden Batutsi benötigten dringend Land. Die Regierung entschloss sich daher, große Teile im Osten und Norden des Parkgebiets für diese Zwecke abzutrennen. So schrumpfte der Park auf heute 1.122 km² und verlor über die Hälfte seiner ursprünglichen Fläche. Das Problem der rasant wachsenden Bevölkerung besteht weiterhin, voraussichtlich wird sich die Bevölkerungszahl Ruandas in den nächsten 20 Jahren verdoppeln. Nur wenn der Akagera-Nationalpark ein gut besuchtes Reiseziel wird, besteht die Hoffnung verhindern zu können, dass weitere Gebiete abgetrennt werden.
Im Auftrag des Ruanda Development Board übernahm im Jahr 2011 die Organisation African Parcs (www.africanparks.org) das Management des Akagera-Nationalparks. Zu den Aufgaben gehören die Entwicklung des Tierbestands, der Aufbau und die Unterhaltung der Infrastruktur, die Durchsetzung der Naturschutzgesetze, die Zusammenarbeit mit der angrenzenden Bevölkerung und die Durchführung von gemeinsamen Entwicklungsprojekten. Die auf 20 Jahre angelegte Zusammenarbeit beinhaltet zudem den Bau und die Betreibung eines gehobenen Zeltcamps sowie die Errichtung eines 120 km langen Elektrozauns entlang der westlichen Parkgrenze. Zur Entwicklung des Tierbestands gehört auch die Wiederansiedlung von Löwen und Nashörnern. Ab 2015 wurden im Rahmen des Projekts Löwen aus Südafrika im Nationalpark ausgewildert. 2017 wurden 18 Spitzmaulnashörner wieder im Park angesiedelt.
Zahlreiche Säugetierarten bevölkern die Savannen und Seen von Akagera. Das schwerste Landtier ist der afrikanische Elefant (Loxodonta africana), von denen etwa 100 Tiere im Parkgebiet leben. Sie sind dort jedoch wegen ihrer Wanderungen auch über die Grenze nach Tansania hinweg nicht immer anzutreffen. Von dem einst häufigen, dann ausgerotteten Spitzmaulnashorn wurden 2017 wieder 18 Tiere in Akagera ausgewildert. Flusspferde (Hippopotamus amphibius) sind dagegen in den Seen noch recht häufig anzutreffen.
Insgesamt sind elf Antilopenarten im Park zu finden: Impala oder Schwarzfersen-Antilope (Aepyceros melampus), Defassa-Wasserbock (Kobus ellipsiprymnus defassa), Topi (Damaliscus lunatus), Pferdeantilope (Hippotragus equinus), Eland-Antilope (Taurotragus oryx), Bohor-Riedbock (Redunca redunca), Klippspringer (Oreotragus oreotragus), Kronenducker (Sylvicapra grimmia), Oribi oder Bleichböckchen (Ourebia ourebi) Buschbock (Tragelaphus scriptus) und die Sitatunga oder Sumpfantilope (Tragelaphus spekii). Die Maasai-Giraffe (Giraffa camelopardalis tippelskirchi) wurde 1986 von Kenia eingeführt, heute sind etwa 60 Giraffen im Park anzutreffen. Weitere Säugetierarten sind der Kaffernbüffel (Syncerus caffer), das Böhm-Zebra (Equus quagga boehmi) und das Warzenschwein (Phacochoerus africanus).
Zu den in Akagera vorkommenden Raubtieren gehören Tüpfelhyäne (Crocuta crocuta), Ostafrikanischer Leopard (Panthera p. pardus), Serval (Leptailurus serval), Streifenschakal (Canis adustus) und die zu den Schleichkatzen zählenden Schlank-, Zebra- und Zwergmangusten. Bis Anfang der 1990er-Jahre sollen noch rund 250 Löwen im damals noch größeren Nationalpark gelebt haben. Seit dem Jahr 2000 waren sie jedoch im Akagera-Nationalpark nicht mehr präsent. Nachdem der Grenzzaun im Westen fertiggestellt war, wurden ab 2015 erneut Löwen angesiedelt. Mittlerweile leben wieder rund 20 Löwen im Park.
Mehrere Primatenarten leben im Nationalpark: Anubispavian (Papio anubis), Grünmeerkatze (Chlorocebus pygerythrus) und Diademmeerkatze (Cercopithecus mitis), wobei Letztere seit einigen Jahren nicht mehr gesichtet wurde. Kaum zu sehen sind die nachtaktiven Affen, der Moholi-Galago (Galago moholi) und der Großohr-Riesengalago (Otolemur crassicaudatus).
Rund 500 Vogelarten wurden im Parkgebiet registriert, davon ca. 100 Arten, die in Ruanda nur im Akagera-Nationalpark beobachtet werden können. Einer der außergewöhnlichsten Vögel ist sicherlich der Schnuhschnabel, der in Papyrussümpfen mit seinem mächtigen Schnabel nach speziellen Fischen jagt. Entlang der Seeufer schreiten Sattel-, Klaffschnabel oder Nimmersatt-Störche, Silberreiher gehen im seichten Wasser auf die Pirsch, während die mit den Eisvögeln verwandten Graulieste von ufernahen Sträuchern Ausschau nach kleinen Fischen halten. Auf meist etwas exponierter Stelle sitzen die weithin hörbaren Schreiseeadler, auch die Rufe der Kronenkiebitze sind zu vernehmen. Weißbrauen-Spornkuckucke verschwinden meist schnell im Unterholz, während man Webervögel zur richtigen Jahreszeit beim Bau von kunstvoll geflochtenen Nestern sehen kann. Besonders interessant für Ornithologen sind die seltenen Papyrus-Würger (Laniarius mufumbiri), Doppelzahn-Bartvogel (Lybius bidentatus) und Böhm’s Schnäpper (Muscicapa boehmi).
Der Akagera-Nationalpark bietet ein Netz von Pisten, auf denen der Besucher die weite Savannenlandschaft erkunden kann. Die Beobachtung der verschiedensten Savannentiere während der Fahrten ist ein besonderes Naturerlebnis. Einige Pisten des Nationalparks verlassen zeitweise das Schutzgebiet, da ursprüngliches Parkgebiet vor einigen Jahren für die Bevölkerung abgetrennt wurde. In diesen Gebieten am Parkrand leben Hirten mit einer großen Anzahl von Rindern.
Pirschfahrten führen auf Rundstrecken ab zwei Fahrstunden bis hin zu einem ganzen Tag durch den Nationalpark und sind mit Orientierungsnummern auf der Karte sowie an den Pisten markiert. Um auch nur annähernd einen Eindruck vom Nationalpark zu erhalten, sollten Besucher mindestens einen halben Tag, besser aber gleich einen ganzen Tag einplanen. Für alle, die den Park auf eigene Faust und mit eigenem (Miet-)Wagen befahren möchten, ist der obligatorische Parkguide sehr hilfreich, da er sich mit den Wegen und besonders mit den Aufenthaltsorten der Tiere gut auskennt. Es stehen angestellte Parkguides und Community Freelance Guides („selbstständige lokale Führer“) zur Auswahl. Letztere kommen aus parknahen Dörfern und erhalten auf diese Weise die Möglichkeit, durch den Tourismus etwas hinzuzuverdienen. Für Besucher, die mit einem einfachen Pkw oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, besteht die Möglichkeit, für eine Pirschfahrt ein offenes Allradfahrzeug mit Fahrer bei der Parkverwaltung zu mieten.
Die Einfahrt zum Park befindet sich in der Nähe der Akagera Game Lodge. Von dort führen verschiedene Pisten durch den Park, planen Sie Ihre Route je nach zeitlicher Verfügung. Vom Main Gate führt eine Strecke zum 5 km entfernten Ihema-See, Ruandas zweitgrößtem Gewässer. Dort befindet sich die Hauptverwaltung des Parks. Nördlich des Ihema-Sees führt die Strecke etwa 4 km bis zum Shakani-See. Dort lebt eine große Anzahl an Flusspferden, es gibt einen schönen Picknickplatz und an dem See darf mit Erlaubnis der Parkbehörde geangelt werden. Weitere 8 km Richtung Norden folgt der Birengero-See mit einer Vielzahl an Wasservögeln. Zur Wildbeobachtung eignet sich die Gegend um den Hago-See, der 15 km nördlich des Birengero liegt. Ebenso gut geeignet zur Tierbeobachtung sind die Mutumba Hills, mit knapp 2.000 m die höchste Erhebung im Park, bei denen sich gerne auch seltenere Huftiere aufhalten. Lohnend ist auch eine Bootsfahrt auf dem Ihema-See. Auf dieser faszinierenden Wassertour sehen Sie große Nilkrokodile, Gruppen von Flusspferden und zahlreiche Wasservögel.
Reisepraktische Informationen Akagera-Nationalpark
Information
Akagera-Nationalpark: www.africanparks.org/the-parks/akagera.
African Parks, www.africanparks.org, Büro Akagera 0786-182871, akagera@africanparks.org.
Friends of Akagera National Park: www.facebook.com/AkageraNP.
Tourismusamt: www.visitrwanda.com/destinations/akagera-national-park.
Kontakt Nationalpark: Südtor Einfahrt, 0786-182871;
Nordtor (nur Ausfahrt), 0786-182872; Büro, 0782-166015.
Weitere Informationen unter: www.africanparks.org/the-parks/akagera.
Der Akagera-Nationalpark ist tgl. 6–18 Uhr geöffnet. Eintritt: 50 US$ pro Person/Tag.
Zusätzliche Gebühren für die Ranger-Begleitung: 15/30 US$ (halber/ganzer Tag).
Hinzu kommt eine Gebühr für das Fahrzeug von 10.000 RWF für ruandische Pkw oder Allradfahrzeuge bzw. 20.000 RWF für im Ausland registrierte Fahrzeuge.
Der Nationalpark ist recht gut beschildert, eine recht gute Nationalparkkarte wird am Eingangstor bzw. im Hauptbüro verkauft.
Unterkunft
Ruzizi Tented Lodge $$$$$, Ihema-See, 0787-113300, www.ruzizilodge.com, ruzizi@african-parks.org. Je nach Saison DZ 195–235 US$/Person, EZ 265–325 US$, jeweils mit Vollpension. Die 2013 eröffnete Lodge gehört zum Parkmanagement. Sie verfügt über neun komfortable Zelte, die über Holzstege miteinander verbunden sind, sowie ein gutes Restaurant und eine große Holzterrasse mit einem schönen Blick über den See.
Akagera Game Lodge $$$$, 1 km vom südlichen Main Gate des Akagera-Parks entfernt, 0785-201206, reservations@akageragamelodge.com, www.akageragamelodge.com. Je nach Saison EZ/DZ 190–235 US$, jeweils inkl. Frühstück. Die 2004 letztmalig renovierte Lodge (trotz des Namens eigentlich ein Hotel) liegt auf einer Anhöhe unweit des Ihema-Sees. Unterkunft bieten 60 Zimmer mit herrlichem Blick auf den See. Das Hotel verfügt über ein Restaurant, Bar, Tennisplatz und einen Swimmingpool.
Karenge Bush Camp $$$$$, 0786-182871, www.africanparks.org. DZ 350 US$, EZ 255 US$ inkl. Vollpension. Kleines familiäres Camp in der Natur mit sechs Safari-Zelten und Blick auf den Shakani-See.
Magashi Camp $$$$$, am Rwanyakizinga-See, DZ ab 940 US$, EZ ab 470 US$ inkl. Vollpension. Ende 2018 eröffnetes Luxuscamp mit sechs Safari-Zelten für max. 12 Pers. Zu buchen über diverse Reiseveranstalter.
Camping
Es liegen drei Campingplätze innerhalb des Nationalparks mit einfachen Toiletten und Waschgelegenheiten. Es gibt kein fließendes Wasser, daher selber genügend Wasser und Trinkwasser mitbringen. Zelte und Feuerholz können zur Verfügung gestellt werden. Buchungen über das Nationalparkbüro (s. o.), Kosten: 25 US$ pro Person/Nacht.
Shakani Campsite: Der Campingbereich liegt wunderschön am Ufer des Shakani-Sees, mit einigen bewaldeten Hügeln im Rücken. Von dort sind gut Flusspferde und zahlreiche Vögel zu beobachten.
Mutamba Campsite: Dieser Zeltplatz auf dem höchsten Punkt des Nationalparks ist meist von weidenden Huftieren umgeben. Man hat gute Chancen, von dort Eland- und Pferdeantilopen zu beobachten.
Muyumba Campsite: Muyumba ist eine Anhöhe westlich des Shakani-Sees. Von diesem Zeltplatz hat man einen tollen Blick über die Seen bis hinüber nach Tansania. Er liegt nur wenige Kilometer vom Hauptquartier entfernt und ist dem südlichen Eingang am nächsten.
Aktivitäten
Für alle Aktivitäten ist eine rechtzeitige Anmeldung beim Parkmanagement erforderlich. Kontaktdaten s. o.
Angeln: Die Angelgenehmigung für den Shakani-See kostet 25 US$ pro Person/Tag.
Bootsfahrt: Bootstouren auf dem Ihema-See mit einem Boot der Parkverwaltung kosten pro Person 35 US$ die Stunde (Abfahrzeiten: 7.30, 9 und 15 Uhr). Für die Fahrt um 16.30 Uhr zum Sonnenuntergang werden 45 US$ pro Person/Stunde berechnet. Außerhalb dieser Zeiten kann eine Bootstour für 180 US$ gebucht werden.
Geführte Safari: Der Nationalpark stellt Ranger-Guides für Pirschfahrten im Nationalpark zur Verfügung. Bei Fahrtbeginn vor 9 Uhr bzw. nach 12 Uhr und einer Fahrdauer bis 5 Std. gilt die Tour als halber Tag und kostet 25 US$. Bei Fahrtbeginn nach 9 Uhr bzw. vor 12 Uhr und mehr als 5 Std. Fahrtdauer gilt die Tour als ganzer Tag und kostet 40 US$. Die Fahrt von einem Eingang (z. B. Süd) zum anderen Eingang (z. B. Nord) wird als ganzer Tag gerechnet, unabhängig von der Stundenzahl. Der Ranger-Guide wird in diesem Fall von der Parkverwaltung wieder zum Ausgangspunkt zurückgebracht.
Nachtsafari: Eine Nachtsafari dauert 3–4 Std. und kostet bei mindestens 4 Personen 40 US$ pro Peron.
Verkehrsmittel
Der Nationalpark ist am besten mit einem Mietwagen oder einem eigenen Auto zu erreichen. Von Kigali aus brauchen Sie ca. 2,5–3 Std. (s. Streckenhinweis. S. 175). Sollten Sie Akagera als Tagesausflug von Kigali aus planen, dann starten Sie am besten sehr früh, damit Sie spätestens gegen 7.30 Uhr im Park sind. Das ist eine gute Zeit zur Tierbeobachtung, da später zur Mittagzeit viele Tiere im Unterholz Schatten suchen.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet sich die Anfahrt etwas schwieriger. Nehmen Sie von Kigali kommend einen Bus nach Ngoma und steigen Sie in Karabondo aus. In dem kleinen Ort zweigt eine Straße nach Akagera ab. Versuchen Sie dort eine Transportmöglichkeit nach Nyankora zu finden (31 km). Von dort sind es nur noch 5,5 km bis zum südlichen Parkeingang. Fahrten im Park können Sie dann mit einem parkeigenen Safarifahrzeug unternehmen.
Streckenhinweis
Von Kigali zum Akagera-Nationalpark fahren Sie zunächst von der Stadt in Richtung Flughafen und folgen der RN3 nach Osten (Kayonza). Nach etwa 78 km endet in Kayonza die Straße an einer T-Kreuzung. Links geht es nach Nyagatare und rechts zum Akagera-Nationalpark und Ngoma (Kibungo). Die Straßen sind bis dahin asphaltiert und in gutem Zustand. In Kabarondo zweigt links eine Piste Richtung Nationalpark ab (ausgeschildert). Die relativ gute Piste hat zwar das eine oder andere Schlagloch, doch kann sie gut mit einem normalen Pkw befahren werden. Nach 30 km erreichen Sie das Dorf Nyankora und 5 km weiter liegt das südliche Eingangstor (Main Gate).
Von Kigali kommend biegt an der T-Kreuzung in Kayonza die RN3 nach rechts Richtung Süden ab. Im kleinen Ort Kabarondo befindet sich links die Abzweigung einer relativ guten Piste zum Akagera-Nationalpark, auf der nach ca. 35 km das südliche Eingangstor (Main Gate) erreicht wird (s. o.).
Die RN3 führt dann weiter nach Kigarama und erreicht von dort nach 8 km die Stadt Ngoma (Kibungo), die etwas abseits der Nationalstraße liegt. Rund 67 km hinter Kigarama befindet sich der Grenzort Rusumo, von dort ist die Einreise nach Tansania möglich.
Aus- und Einreiseformalitäten s. Allgemeine Reisetipps S. 94.
Die 47.000 Einwohner zählende Stadt Ngoma liegt 3 km abseits der Nationalstraße von Kigali zur Grenze nach Tansania. Die Bewohner des gleichnamigen Distrikts hatten unter dem Völkermord besonders zu leiden, die Todesrate war dort überdurchschnittlich hoch. Durch die abgeschiedene Lage im Länderdreieck zu Burundi und Tansania wurde der Wiederaufbau nach dem Bürgerkrieg nur schleppend vorangetrieben.
Ngoma ist eine ruhige Stadt ohne weitere Besonderheiten. Ihre Lage ist jedoch günstig für Ausflüge in den Akagera-Nationalpark oder auch zu einem Besuch der nahe gelegenen Rusumo-Fälle. Theoretisch ist ebenfalls eine Weiterfahrt nach Tansania möglich. Allerdings gibt es auf tansanischer Seite in näherer Umgebung keine Nationalparks oder ähnlich interessante Orte, die einen Tagesausflug lohnen würden.
Reisepraktische Informationen Ngoma (Kibungo)