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ÄSTHETISCHE SANIERUNGEN
MIT FESTSITZENDER PROTHETIK

ÄSTHETISCHE ANALYSE

SYSTEMATIK VON PROTHETISCHEN BEHANDLUNGEN

BAND 1

ÄSTHETISCHE SANIERUNGEN
MIT FESTSITZENDER PROTHETIK

ÄSTHETISCHE ANALYSE

SYSTEMATIK VON PROTHETISCHEN BEHANDLUNGEN

BAND 1

MAURO FRADEANI, MD, DDS

Niedergelassener Zahnarzt
Pesaro and Milan, Italien

Visiting Associate Professor
School of Dentistry
Louisiana State University
New Orleans, Louisiana, USA

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Titel der Originalausgabe:
La Riabilitazione Estetica in Protesi Fissa
Analisi Estetica

Bibliografische Informationen Der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.
ISBN 3-87652-513-6

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© 2005 Quintessenz Verlags-GmbH, Berlin

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Aus dem Englischen übertragen von Mag. Wilfried Preinfalk, Medword, Wien sowie
Per N. Döhler, M. A., Triacom, Barendorf/Lüneburg
Herstellung der deutschen Ausgabe: Ina Steinbrück, Quintessenz Verlags-GmbH, Berlin
Druck: Bosch-Druck GmbH, Landshut
ISBN: 3-87652-513-6

Printed in Germany

 

Meinen Eltern Eolo und Giulia,
für ihre Unterstützung               .

Meiner Frau Alessandra,               
für ihre Liebe und ihr Verständnis.

DER WERT DES LÄCHELNS

Ein Lächeln kostet nichts,

sondern ist ein Geschenk.

Es bereichert den Beschenkten,

ohne den Geber ärmer zu machen.

Der Augenblick des Lächelns kann

für immer im Gedächtnis bleiben.

Niemand ist so reich oder mächtig,

dass er ohne Lächeln auskommt.

Und niemand ist so arm,

dass er sich kein Lächeln leisten kann.

Das Lächeln schenkt Freude zu Hause,

schafft ein gutes Klima im Beruf

und ist ein greifbares Signal der Freundschaft.

Das Lächeln beruhigt, muntert auf und erheitert.

Es ist die natürlichste und beste Medizin

bei Problemen aller Art.

Weil es nur spontan von Wert ist,

kann das Lächeln weder gekauft noch erbettelt

oder gestohlen werden.

Es gibt Menschen,

die kein Lächeln schenken können.

Schenken wir diesen Menschen unser Lächeln.

P. John Faber

MAURO FRADEANI

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Dr. Mauro Fradeani absolvierte an der Universität von Ancona sein Studium der Medizin. Danach ließ er sich zum Facharzt für Zahnheilkunde ausbilden. Er ist Vorsitzender der European Academy of Esthetic Dentistry (EAED) (2003–2004) und ehemaliger Vorsitzender der italienischen Akademie für prothetische Zahnheilkunde (AIOP) (1999–2000). Außerdem ist er Visiting Associate Professor für Prothetik an der Louisiana State University in New Orleans. Dr. Fradeani ist Redaktionsmitglied bei Practical Periodontics and Aesthetic Dentistry sowie dem Journal of Esthetic and Restorative Dentistry. Er ist Mitglied von zahlreichen internationalen Akademien. Neben der Arbeit an seinen zahlreichen Veröffentlichungen und Vorträgen betreibt er eine Spezialpraxis für Prothetik, ästhetische Zahnmedizin und Dentalimplantologie in Pessaro und in Mailand.

MITAUTOREN

Giancarlo Barducci, MDT

Mitverfasser von Kapitel 5
Hersteller der im Buch gezeigten prothetischen Arbeiten

Marcantonio Corrado, MD, DDS

Mitverfasser von Kapitel 2

VORWORT

In der ästhetischen Zahnmedizin gibt es talentierte Praktiker und Keramiker, die ihr Wissen didaktisch klug an ihre Studenten weitergeben. Innerhalb dieser kleinen Gruppen gibt es eine kleine Untergruppe, die über weitreichendes Know-how für ein breites Spektrum von Behandlungen verfügt – von Einzelzahnimplantaten oder Veneers bis hin zu komplexen Komplettsanierungen des gesamten Mundes. Eine noch kleinere Untergruppe von Zahnärzten und Zahntechnikern arbeitet bei ihren Behandlungen auf einem soliden und systematischen wissenschaftlichen Fundament. Sie besitzen die Fähigkeit, mit höchster Kunstfertigkeit ein optimales Lächeln zu gestalten.

Ein solches Spitzenteam sind ohne jeden Zweifel auch Dr. Mauro Fradeani und sein Techniker Giancarlo Barducci. Dr. Fradeani beweist im vorliegenden Buch nicht nur sein einzigartiges Talent, sondern auch seinen aufrichtigen Wunsch, den reichen Fundus seiner Kenntnisse und Erfahrungen mit anderen zu teilen. Alle wichtigen Punkte werden dabei einfach, wirksam und systematisch dargelegt. Der Autor vereint in diesem reichhaltig illustrierten Werk die besten ästhetischen Standards aus mehreren Kontinenten und stellt daraus eine Vielzahl von ästhetischen Ergebnissen zusammen, die allen Patienten und Zahnärzten aus unterschiedlichen Kulturkreisen gleichermaßen zusagen.

Der Text ist ebenso praktisch wie systematisch organisiert. Er beginnt bei der Begrüßung des Patienten in der Zahnarztpraxis und erläutert in der Folge die ästhetische Bestandsaufnahme sowie die technischen Aspekte der Behandlung. Dr. Fradeani hat für dieses Buch eine sehr übersichtliche Darstellungsweise gewählt. Die diversen klinischen Fallbeispiele werden detailliert erläutert. Der reiche Fundus an Wissen aus langjähriger Tätigkeit in der Zahnarztpraxis und im Dentallabor wird auf diese Wiese effektiv vermittelt.

Der Leser wird in diesem Werk mit eindeutigen und verständlichen Begriffen in die Grundsätze der dentofazialen Ästhetik eingeführt, damit er irgendwann selbst in der Lage sein wird, hochwertige Zahnbehandlungen nach konsequenten systematischen Maßstäben anzubieten. Wir an der Louisiana State University profitieren seit Jahren von den großartigen Einblicken, die uns Dr. Fradeani vermittelt. Daher sind wir überzeugt, dass dieses monumentale Werk als Lehrbuch der modernen ästhetischen Zahnheilkunde international großen Anklang finden wird.

 

Gerard J. Chiche, DDS

Helmer Professor and Chairman

Department of Prosthodontics
School of Dentistry

Louisiana State University

New Orleans, Louisiana, USA

VORWORT DES AUTORS

Die dentofaziale Ästhetik unterliegt einer Reihe von anerkannten Gesetzmäßigkeiten. Die Grundmimik und das Lächeln des Menschen bestimmen die Stärke und Qualität seines Gesichtsausdrucks. Diese Parameter beeinflussen die nonverbale Kommunikation. Sie können Freude, Freundlichkeit, Großzügigkeit und Zustimmung vermitteln. Jeder Mensch möchte daher gern ein angenehm wirkendes Lächeln haben. Die Aufgabe des Zahnarztes besteht darin, die vorhandenen funktionalen Mängel so zu korrigieren, dass auch die ästhetischen Wünsche des Patienten erfüllt werden und sein individueller Gesichtsausdruck unverfälscht bewahrt bleibt. Durch die immer besseren Methoden und Materialien hat der Zahnarzt von heute auch immer bessere Möglichkeiten, das ästhetische Erscheinungsbild positiv zu verändern. Allerdings haben diese Fortschritte oft den Nachteil, dass man sich zu sehr auf das dentale Erscheinungsbild konzentriert, den größeren Zusammenhang des Gesichts aber aus den Augen verliert.

Wie nützlich und wichtig die allgemeinen Grundsätze der Ästhetik sind, wurde schon in anderen Werken ausführlich beschrieben.1–3 Diese Vorarbeiten waren ohne jeden Zweifel auch eine Quelle der Inspiration für das vorliegende Buch. Band 1 beschäftigt sich mit der rationalen Erfassung der einschlägigen ästhetischen Parameter. Um diese Bestandsaufnahme zu erleichtern, wird ein spezielles Ästhetikprotokoll vorgestellt, das im direkten Zusammenhang mit den sechs Kapiteln dieses Buchs erarbeitet wurde und eine systematische Analyse nach fazialen, dentolabialen, phonetischen, dentalen und gingivalen Kriterien ermöglicht.

Die Vorschläge zu den einzelnen Parametern unter der Überschrift „Prothetische Aspekte und Anwendungen“ bieten eine zusätzliche Orientierungshilfe für den Behandlungsplan. Dieser sollte weitestgehend auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten sein, was vielfach einen interdisziplinären Ansatz erfordert. Mit dieser Art von klinischer Methodik kann die prothetische Sanierung aus biologischer wie auch funktionaler Sicht (Band 2) korrekt integriert werden. Wenn darüber hinaus noch die einschlägigen ästhetischen Parameter berücksichtigt werden, verschönert der Zahnersatz das Lächeln. Erfahrung und Intuition reichen hierfür keinesfalls aus.

 

LITERATUR

1.    Rufenacht CR. Fundamentals of Esthetics. Chicago: Quintessence, 1990.

2.    Chiche GJ, Pinault A. Esthetics of Anterior Fixed Prosthodontics. Chicago: Quintessence, 1994.

3.    Goldstein RE. Principles of esthetics: Marketing. In: Goldstein RE (ed). Esthetics in Dentistry, ed 2. Vol 1: Principles, communications, treatment methods. Hamilton: Decker, 1998: 54–56.

DANKSAGUNG

Vor allem möchte ich meiner Familie für die Unterstützung und das Verständnis danken, das sie mir in all den Jahren entgegengebracht haben. Das vorliegende Buch möchte ich auch meinem Vater Eolo widmen – einem Menschen von mustergültiger Güte, Ehrlichkeit und Beständigkeit, der diesen für mich so besonderen Augenblick leider nicht mehr erleben durfte. Natürlich gilt mein besonderer Dank auch meiner Mutter Giulia, die mit ihrer Hartnäckigkeit und inneren Stärke stets eine Quelle der Inspiration für mich war. Meiner Frau Alessandra danke ich für ihre Liebe, ihr Verständnis sowie für die außerordentliche Geduld, die sie in den letzten drei Jahren mit mir hatte.

Mein spezieller Dank gebührt meinen Kollegen und Mitarbeitern, ohne die das Buch in der vorliegenden Form nicht hätte erscheinen können. Insbesondere bedanke ich mich bei meinem Freund Dr. Marcantonio Corrado für seine Anregungen und den unschätzbaren Beitrag zum Kapitel 2, sowie bei meinem Zahntechniker und Keramiker Giancarlo Barducci, von dem alle im Buch gezeigten Arbeiten stammen. Giancarlo Barducci hat nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Kapitel 5 geleistet, sondern erfüllt seit nunmehr 20 Jahren mit außerordentlicher Geduld und großartigem Engagement meine höchsten Ansprüche. Dies beweist nicht nur ein hohes Maß an Professionalität, sondern ist auch ein Zeichen von aufrichtiger Freundschaft, die mich ehrt.

Auch bei allen anderen Kollegen, die das Buch gelesen und mit ihren wissenschaftlichen Kenntnissen bereichert haben, möchte ich mich bedanken: Dr. Augusto Aquilano, Dr. Tiziano Bombardelli, Dr. Michele D’Amelio, Dr. Stefano Gori und Dr. Marco Redemagni.

Von ganzem Herzen danke ich Franca Baioni, die schon mit ihren Aufgaben als Sekretärin ausgelastet ist und darüber hinaus noch Tausende von Einzelheiten für dieses Buch penibel kontrolliert und zu dessen Erscheinen somit einen unschätzbaren Beitrag geleistet hat. Auch Stan Bailey danke ich, der das Buch mit unendlicher Geduld aus sprachlicher Sicht redigiert hat. Marinella Bucciarelli von Acanto Comunicazione ist für die grafische Gestaltung des Buchs verantwortlich, von Luca Melone stammen die Illustrationen. Bei beiden möchte ich mich herzlich bedanken. Ich danke meinen Mitarbeiterinnen Simona, Michela, Paola, Francesca. Unser Andenken gilt Valeria, die im jungen Alter von 20 Jahren von uns gegangen ist und eine tiefe Lücke in uns hinterlassen hat.

Mein aufrichtiger Dank gebührt zwei besonderen Freunden und Kollegen. Mit Dr. Kenneth Malamet verbindet mich schon seit Beginn meiner beruflichen Laufbahn eine enge Freundschaft. Er war in all den Jahren eine unbeschreibliche Quelle der Motivation und Weiterentwicklung. Die wichtigste Inspiration für das vorliegende Buch kam von Dr. Gerard Chiche, dem ich meine Lehrstelle am Department of Prosthodontics der Louisiana State University verdanke und der sich bereit erklärt hat, das Vorwort zu diesem Buch zu schreiben.

Mauro Fradeani

INHALTSVERZEICHNIS

MITAUTOREN

VORWORT

VORWORT DES AUTORS

DANKSAGUNGEN

EINLEITUNG

Kapitel 1 KOMMUNIKATION MIT DEM PATIENTEN
Mauro Fradeani

HERSTELLEN DER GESPRÄCHSBASIS

WÜNSCHE

ERWARTUNGEN

KOMMUNIKATION

BEWUSSTSEINSBILDUNG

BESTANDSAUFNAHME UND ANAMNESE

DIAGNOSE UND BEHANDLUNGSPLANUNG

PROGNOSE UND EINWILLIGUNG DES PATIENTEN

Kapitel 2 FAZIALE ANALYSE
Mauro Fradeani, Marcantonio Corrado

FRONTPERSPEKTIVE

BEZUGSLINIEN

SYMMETRIE UND VIELFALT

HORIZONTALE DISHARMONIE

VERTIKALE DISHARMONIE

FAZIALE GRÖSSENVERHÄLTNISSE

SEITENPERSPEKTIVE

PROFIL

E-LINIE

NASOLABIALER WINKEL

LIPPEN

SCHÄDELRÖNTGEN

Kapitel 3 DENTOLABIALE ANALYSE
Mauro Fradeani

BEWEGUNGEN DER LIPPEN

SICHTBARKEIT DER ZÄHNE IN RUHEPOSITION

SCHNEIDEKANTEN

WÖLBUNG DER SCHNEIDEKANTEN RELATIV ZUR UNTERLIPPE

KONVEXE WÖLBUNG

FLACHE UND NEGATIVE WÖLBUNG DES SCHNEIDEKANTENVERLAUFS

PROFIL DER SCHNEIDEKANTEN

LACHLINIE

NIEDRIGE, MITTELHOHE, HOHE LACHLINIE

ZAHNFLEISCHLÄCHELN

BREITE DES LÄCHELNS

LABIALER KORRIDOR

INTERZISALLINIE UND MITTELLINIE

OKKLUSIONSEBENE UND KOMMISSURENLINIE

Kapitel 4 PHONETISCHE ANALYSE
Mauro Fradeani

NASALLAUT M

VERTIKALE DIMENSION

NIVEAU DER SCHNEIDEKANTEN

VOKAL I

NIVEAU DER SCHNEIDEKANTEN

DENTOLABIALLAUTE F/W

NIVEAU UND PROFIL DER SCHNEIDEKANTEN

ZISCHLAUT S

BEWEGUNGSABLAUF DES UNTERKIEFERS UND ZAHNSTELLUNG

VERTIKALE DIMENSION

Kapitel 5 DENTALE ANALYSE
Mauro Fradeani, Giancarlo Barducci

OBERE UND UNTERE FRONTZAHNREIHE

INTERINZISALLINIEN DER OBEREN UND UNTEREN FRONTZAHNREIHE

DENTALE FORMTYPEN

ZAHNFARBE

OPTISCHE EFFEKTE
Ausgewählte Farben- und Größenwahrnehmung

OBERFLÄCHENSTRUKTUR

OBERE FRONTZAHÑREIHE

OBERE MITTLERE SCHNEIDEZÄHNE

ZAHNFORMEN

ZAHNGRÖSSE

LÄNGEN-BREITEN-VERHÄLTNIS

SYMMETRIE UND SPIEGELBILDLICHKEIT

SCHNEIDEKANTEN

PROFIL DER SCHNEIDEKANTEN

OBERE SEITLICHE SCHNEIDEZÄHNE

OBERE ECKZÄHNE

OPTISCHE EFEKTE Optische Größenunterschiede durch veränderte Oberflächen und Konturen

DENTALE KOMPOSITION

INTERDENTALE GRÖSSENVERHÄLTNISSE

GOLDENE PROPORTIONEN

OPTISCHE EFFEKTE Optische Größenunterschiede durch veränderte interdentale Verhältnisse

INTERDENTALE KONTAKTFLÄCHEN UND INTERINZISALE WINKEL

ACHSENNEIGUNG

STELLUNG UND ANORDNUNG DER ZÄHNE

ZAHNENGSTÄNDE

OPTISCHE EFFEKTE Enge Zahnzwischenräume

DIASTEMATA

OPTISCHE EFFEKTE Breite Zahnzwischenräume

UNTERE FRONTZAHNREIHE

UNTERE SCHNEIDE UND ECKZÄHNE

DENTALE GRÖSSENVERHÄLTNISSE UND KONTUREN

ANORDNUNG DER ZÄHNE

SCHNEIDEKANTEN

FUNKTIONALE ASPEKTE

OKKLUSALE BEZIEHUNGEN

MAXIMALE INTERKUSPIDATION

ZENTRISCHE RELATION

ZENTRISCHE OKKLUSION

FRONTZAHNFÜHRUNG

VERTIKALER UND HORIZONTALER ÜBERBISS

ÄSTHETIK UND FUNKTION

Kapitel 6 GINGIVALE ANALYSE
Mauro Fradeani

ANATOMISCHE MERKMALE

FREIE GINGIVA

BEFESTIGTE GINGIVA

ALVEOLARE SCHLEIMHAUT

ANATOMISCHE MERKMALE

FARBE

TUPFMUSTERUNG

FORM

ARCHITEKTUR

PARODONTALE BIOTYPEN

GESUNDE GINGIVA

ENTZÜNDETE GINGIVA

VERLAUF DES GINGIVASAUMS

PARALLELITÄT

SYMMETRIE

SCHEITELPUNKT DES GINGIVASAUMS

INTERDENTALPAPILLEN

VERLAUF DES GINGIVASAUMS
PATIENTEN MIT GESCHÄDIGTEM PARODONT

VERLAUF DES GINGIVASAUMS
ZAHNLOSER KNOCHEN

ZAHNLOSER KIEFERKAMM

VERLAUF DES GINGIVASAUMS/ZAHNLOSER KNOCHEN
KONVENTIONELLE BRÜCKE

KNOCHENOPTIMIERUNG VOR EXTRAKTION

ATRAUMATISCHE EXTRAKTION

SOFORTIGES KONDITIONIEREN

KNOCHENOPTIMIERUNG NACH EXTRAKTION

NACHTRÄGLICHES KONDITIONIEREN

CHIRURGISCHE VOLUMENOPTIMIERUNG

PROTHETISCHE VOLUMENOPTIMIERUNG

VERLAUF DES GINGIVASAUMS/ZAHNLOSER KNOCHEN
IMPLANTATGETRAGENER ZAHNERSATZ

EINSETZEN DES IMPLANTATS

LAGE UND ORTE DER IMPLANTATE

INTERDENTALPAPILLEN

DURCHMESSER DER IMPLANTATE

TIEFE DER IMPLANTATE

SUBOPTIMALE POSITIONIERUNG

KNOCHENOPTIMIERUNG VOR EXTRAKTION

ATRAUMATISCHE EXTRAKTION

KIEFERORTHOPÄDISCHE VOLUMENOPTIMIERUNG

SOFORTIMPLANTATION

FREILEGEN DES IMPLANTATS UND BEFESTIGEN DES SEKUNDÄRTEILS

OPTIMALE PROVISORIEN

DEFINITIVER ZAHNERSATZ

KNOCHENOPTIMIERUNG NACH EXTRAKTION

ZAHNLOSER KNOCHEN

CHIRURGISCHE VOLUMENOPTIMIERUNG

PROTHETISCHE VOLUMENOPTIMIERUNG

ZUSAMMENSTELLEN DES ÄSTHETIKPROTOKOLLS

BAND 2 IM ÜBERBLICK

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ÄSTHETISCHE ANALYSE

SYSTEMATIK VON PROTHETISCHEN BEHANDLUNGEN

BAND 1

Bevor man einen Behandlungsplan in Angriff nehmen kann, müssen die Erwartungen des Patienten sowie die vorhandenen therapeutischen Möglichkeiten gründlich analysiert werden (Kapitel 1). Die Analyse der Gesichtsmerkmale und Lippenbewegungen nach fazialen, dentolabialen und phonetischen Kriterien (Kapitel 2, 3 und 4) ist zwar nur ein Teilaspekt einer komplexen Methodik, als Ausgangspunkt für die prothetische Sanierung ist sie aber unverzichtbar. Die dentalen und gingivalen Kriterien (Kapitel 5 und 6) bilden den Abschluss der ästhetischen Bestandsaufnahme.

Der Zahnarzt kann so die optimalen Verfahren für den Einzelfall auswählen und auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten zuschneiden. Wenn diese Parameter gewissenhaft und systematisch analysiert wurden, wird sich der definitive Zahnersatz nicht nur in den kleineren Rahmen des Mundes, sondern auch in den größeren Rahmen des Gesichts gut einfügen. Zu diesem Zweck ist das Ästhetikprotokoll eine unschätzbare Hilfe. In diesem Protokoll werden alle Daten vermerkt, die erforderlich sind, um das ästhetische Erscheinungsbild des Zahnersatzes zu optimieren.

Kapitel

1 KOMMUNIKATION MIT DEM PATIENTEN

Zuhören und Überzeugen

Kapitel

2 FAZIALE ANALYSE

Ausrichtung des Zahnersatzes nach Maßgabe der fazialen Bezugslinien

Kapitel

3 DENTOLABIALE ANALYSE

Ästhetische Integration des Zahnersatzes nach Maßgabe der Lippenbewegungen und dentolabialen Verhältnisse

Kapitel

4 PHONETISCHE ANALYSE

Herstellen der interokklusalen Beziehungen mit korrekter Stellung und Länge der Zähne nach Maßgabe der dentolabialen Verhältnisse beim Sprechen

Kapitel

5 DENTALE ANALYSE

Herstellen von funktionsgerechten ästhetischen Verhältnissen durch optimierte Form-, Größen- und Lageverhältnisse im Frontzahnbereich

Kapitel

6 GINGIVALE ANALYSE

Stabilisieren des Parodonts bei ästhetischer Optimierung des Gingivasaums

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KOMMUNIKATION MIT DEM PATIENTEN

MAURO FRADEANI

Vielen Patienten, die mit dem Aussehen ihrer Zähne unzufrieden sind, kann man schon mit einer konventionellen prothetischen Behandlung ausreichend helfen. Bei komplexeren ästhetischen Befunden muss man dem Patienten jedoch die Notwendigkeit einer umfassenderen Behandlung vermitteln. Die gewählte Vorgehensweise muss nicht nur ästhetisch, sondern auch biologisch und funktional eine gute mittel- bis langfristige Prognose ermöglichen.

ZIEL: Aufklären des über die Maßnahmen, die im Rahmen des Behandlungsplans getroffen werden müssen. Nur so kann er die Gründe verstehen, warum die vorgesehene Behandlung gegenüber anderen Möglichkeiten vorzuziehen ist.

Das Personal in der Zahnarztpraxis sollte dem Patienten vom ersten Besuch an das Gefühl vermitteln, dass er willkommen ist und dass man sich um ihn bemüht. Das schafft Ruhe und Vertrauen (Abb. 1-1 a bis c).

Alle neuen Patienten werden zunächst gebeten, ein Formular mit Anamnesedaten ausfüllen, wobei neben den üblichen allgemeinund zahnmedizinischen Fragen auch der Grund für den Besuch abgefragt wird. Manche Patienten kennen nämlich sehr wohl die gesundheitliche Problematik ihres Falls, aber der eigentliche Grund für ihren Besuch liegt nicht selten im Erscheinungsbild des Lächelns.1–6 Der Zahnarzt muss also herauszufinden versuchen, was genau der Patient eigentlich will und braucht. Ferner muss er gegebenenfalls eine Reihe von ästhetischen Parametern analysieren und in ein spezielles Ästhetikprotokoll eintragen.7–11

Auf der Grundlage dieser ästhetischen Parameter kann man alle Patienten einer gründlichen ästhetischen Bewertung unterziehen. Die Analyse hat subjektiven Charakter, die verwendeten Kriterien sind aber universell gültig. Auch das Datum wird eingetragen, um die nachfolgenden Veränderungen am ästhetischen Erscheinungsbild zeitlich genau eingrenzen zu können.

HERSTELLEN DER GESPRÄCHSBASIS

Ein wichtiger erster Schritt besteht darin, das Vertrauen des Patienten zu gewinnen. Er muss das Gefühl haben, dass er an einem freundlichen Dialog in entspannter Atmosphäre teilnimmt. Dieses Gespräch ist zu führen, bevor der Patient zum Behandlungsstuhl gebeten und untersucht wird.12 Auf diese Weise werden die beim ersten Besuch stets vorhandenen Spannungen abgebaut und der Zahnarzt kann sich ein Bild machen, was genau der Patient an seinen Zähnen als unattraktiv oder störend empfindet. Es ist strategisch von Vorteil, wenn man in dieser Phase einen möglichst lockeren Umgang pflegt, weil sich so allgemeines Erscheinungsbild, Charakter und Verhalten des Patienten besser analysieren lassen. Außerdem hat man im Gespräch die Gelegenheit, die spontanen Bewegungen des Gesichts sowie das natürliche Mienenspiel und Lächeln zu studieren.

Abb. 1   In der Zahnarztpraxis sollte eine einladende Atmosphäre herrschen, damit sich die Patientin bei ihrem ersten Besuch entspannen kann (a und b). Die Mitarbeiterinnen begrüßen die Patientin und geben einführende Informationen, bevor die Sitzung beim Zahnarzt beginnt (c).

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Abb. 1-1a

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Abb. 1-1b

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Abb. 1-1c

Nur wenn der Zahnarzt die individuelle Persönlichkeit seiner Patienten richtig einschätzen kann, ist eine optimale Kommunikation gewährleistet.13 Der Patient darf (besonders zu diesem Zeitpunkt) keinesfalls das Gefühl haben, „von oben herab“ behandelt zu werden.

WÜNSCHE

Der Zahnarzt muss sich bemühen, eine entspannte Atmosphäre herzustellen und bereit sein, auf die Wünsche des Patienten einzugehen. Viele Patienten finden nicht die richtigen Worte, um auszudrücken, was sie an den eigenen Zähnen stört.14 Es liegt daher am Zahnarzt, die vorhandene Unzufriedenheit richtig zu interpretieren. Eine vertrauensvolle Beziehung lässt sich nur dann herstellen, wenn der Patient das Gefühl hat, dass er mit seinen Wünschen nicht auf taube Ohren stößt. Viele Menschen sind überzeugt, dass ästhetisch aussehende Zähne im Privat- und Berufsleben von Vorteil sind15–21 und dass ästhetische Zahnbehandlungen die Beziehungsfähigkeit fördern können.4 Der Zahnarzt muss die Wünsche seiner Patienten respektieren, ohne seine eigenen Ansichten zum Maß aller Dinge zu machen – ästhetische Werturteile sind immer vollkommen subjektiv, eine Tatsache, die manchmal vergessen wird.22–30 Heutzutage bringen viele Patienten im Vorfeld von prothetischen Behandlungen ältere Fotos mit in die Zahnarztpraxis, auf denen ihr früheres Lächeln zu sehen ist, das sich mittlerweile stark verändert hat (Abb. 1-2 a bis e). Mit Hilfe solcher Fotos lässt oft sehr viel leichter ein Zahnersatz mit möglichst natürlichen Formen und Konturen realisieren.31, 32

ERWARTUNGEN

Andere Patienten bringen nicht Fotos von sich selbst, sondern von berühmten Personen mit, die ihnen als ästhetische „Vorbilder“ dienen.33 Solche Wünsche sollte man nicht vorschnell abqualifizieren. Immerhin erhält man so Einblick in die Gedankenwelt und Ambitionen des Patienten. Möglicherweise gewährt der Patient diesen Einblick zum ersten Mal in seinem Leben. Man darf sich über solche Wünsche nicht lustig machen, sondern muss sich ernsthaft mit ihnen auseinander setzen. So wichtig es ist, dass man dem Patienten zuhört und seine Wünsche korrekt interpretiert, so wichtig ist es auch, dass man seine Vorstellungen vom Behandlungsablauf ergründet. Nicht selten wird die ästhetisch-restaurative Therapie nämlich als Routinebehandlung aufgefasst, sodass das Bewusstsein für die möglicherweise komplexen interdisziplinären Hintergründe fehlt. Viele Patienten unterschätzen so den Arbeitsaufwand und die anfallenden Kosten, weil sie falsche Vorstellungen von der Art und Anzahl der Behandlungsschritte haben, die zur Erfüllung ihrer Wünsche erforderlich sind. Darüber hinaus ist es nicht immer möglich, die Wünsche des Patienten überhaupt zu erfüllen.

Abb. 2   Die Patientin würde liebend gern wieder ihr früheres Aussehen zurückhaben. Sie präsentiert Fotos, auf denen zu sehen ist, wie sich ihr Lächeln mit der Zeit verändert hat. Das ästhetische Erscheinungsbild wurde durch den Abrieb an den oberen Schneidezähnen allmählich getrübt (a bis c). Die erste Untersuchung zeigt deutlich, dass die Zähne nicht nur kürzer geworden sind, sondern insgesamt an Volumen verloren haben (d und e).

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Abb. 1-2a

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Abb. 1-2b

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Abb. 1-2c

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Abb. 1-2d

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Abb. 1-2e

Manche Patienten können trotz gewissenhafter Aufklärung immer noch kein Verständnis dafür aufbringen, dass ihre Erwartungen den Rahmen des klinisch Machbaren sprengen. In diesen Fällen sollte man die Behandlung gar nicht erst beginnen, weil sie ohnehin zum Scheitern verurteilt ist.14,32

KOMMUNIKATION

Dem Patienten ist konkret zu vermitteln, welche Arbeiten durchgeführt werden müssen, um zum gewünschten Ergebnis zu gelangen. Der Zahnarzt sollte diese Erläuterungen in einfache Worte fassen. Schwer verständliche Fachbegriffe sind zu vermeiden. Viele Patienten, die mit dem Aussehen ihres Lächelns unzufrieden sind, sehen dabei nur einen Teilaspekt, der ihnen verbesserungswürdig erscheint, dessen Korrektur aber nicht die eigentlichen Probleme lösen würde.14 Um diese Probleme besser verständlich zu machen, kann man auf Bilder oder Modelle von ähnlich gelagerten Fällen zurückgreifen, die in der Vergangenheit bereits erfolgreich behandelt wurden (Abb. 1-3 a bis c). Auch Bilder aus Zeitschriften können hilfreich sein, sofern ein echter Bezug zum gegebenen Fall besteht. (Abb. 1-4 a und b).13,34,35

BEWUSSTSEINSBILDUNG

Der Zahnarzt muss alle Behandlungsschritte anschaulich erläutern und die verbesserungsfähigen Aspekte des Lächelns in einer solchen Weise vermitteln, dass der Patient sie selbst beurteilen, erkennen und verstehen kann. Das ästhetische Wahrnehmungsvermögen von gut aufgeklärten Patienten ändert sich oft überraschend schnell. Auf diesem geänderten Verständnis lässt sich nun aufbauen, wenn man den Unterschied zwischen einem „natürlichen“ und einem „perfekten“ Lächeln erklärt (d. h., Zähne mit diversen Form- und Farbdefiziten sind ästhetischer als makellos geradlinige und weiße Zähnen, die das Lächeln stereotyp erscheinen lassen). Ferner kann auf dieser Basis besser erklärt werden, warum bestimmte Behandlungsstrategien gegenüber anderen Möglichkeiten zu bevorzugen sind und worin die Vor- und Nachteile bestehen. Nun reicht aber die beste Aufklärung oft nicht aus, um die ästhetischen Vorstellungen des Patienten und des Zahnarztes auf einen Nenner zu bringen.

Wer sollte in solchen Fällen also das letzte Wort behalten? Der Zahnarzt mit seinen klinischen Überlegungen, oder der Patient mit seinen ästhetischen Wünschen? Einerseits sollte keinesfalls der Fehler gemacht werden, dem Patienten die eigenen Vorstellungen aufzuzwingen; anderseits sollten aber auch keine unangemessenen Zugeständnisse gemacht werden, nur um die Wünsche des Patienten zu erfüllen.14 Die Ansichten zu diesem Thema können weit auseinander gehen – nicht nur zwischen Zahnarzt und Patient, sondern auch zwischen Zahnarzt und Zahntechniker.29,36,37 Denn nur wenn das Zusammenspiel zwischen diesen beiden Akteuren wirklich funktioniert, ist ein optimales Behandlungsergebnis gewährleistet, mit dem auch der Patient zufrieden ist (vgl. Band 2, Kapitel 1).

Abb. 3   Bei der Aufklärung über die Methoden und Ziele der Behandlung können Bilder von vergleichbaren Fällen, die in der Vergangenheit erfolgreich behandelt wurden, wertvolle Dienst leisten (a und b). Zur besseren Illustration der anstehenden Arbeiten bieten sich Gipsmodelle von früheren Behandlungen mit entsprechenden Beispielkronen an (c).

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Abb. 1-3a

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Abb. 1-3b

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Abb. 1-3c

Abb. 4   Magazine bieten gutes Anschauungsmaterial für die verschiedenen Spielarten des natürlichen Lächelns. Diese Beispiele schärfen das Auge der Patientin (a und b).

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Abb. 1-4a

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Abb. 1-4b

BESTANDSAUFNAHME UND ANAMNESE

Nachdem der Patient seine Wünsche geäußert und eine positive Einstellung zur Zahnarztpraxis gewonnen hat, besteht der nächste Schritt darin, seine Krankengeschichte aufzuarbeiten (Abb. 1-5 a und b). Danach werden die Grundlagen für die ästhetische Bestandsaufnahme, korrekte Diagnose und stichhaltige Behandlungsplanung geschaffen. Klinische Untersuchungen (parodontaler, endodontischer, restaurativer okklusaler und okklusaler Status sowie Gelenkstatus) sind hier ebenso unverzichtbar wie ein einartikuliertes Gipsmodell oder Röntgen- und Fotoaufnahmen des Patienten.

Der Zahnarzt fertigt ein spezielles Ästhetikprotokoll (Abb. 1-6 a bis c) an und notiert alle Befunde aus den diversen Untersuchungen. Diese Daten dienen dann als Entscheidungshilfe bei der Behandlungsplanung.

Hilfreich sind auch Gipsmodelle oder Röntgenaufnahmen von früheren Zahnbehandlungen sowie alte Fotos, die Aufschluss über den ästhetischen Werdegang des Patienten geben. Überhaupt sind alle Vergleichsmaterialien, die eine bessere Einschätzung des aktuellen Status ermöglichen, äußerst nützlich.

DIAGNOSE UND BEHANDLUNGSPLAN

Nach dieser Bestandsaufnahme kann der Zahnarzt dazu übergehen, seine Diagnose zu formulieren und einen optimalen individuellen Behandlungsplan auszuarbeiten. Die ästhetischen Wünsche des Patienten sollten auf jeden Fall genau analysiert und, sofern keine Kontraindikationen oder unüberwindbare technische Hürden bestehen, bei der Behandlungsplanung berücksichtigt werden.32 Häufig kann ein optimaler Plan nur im Team ausgearbeitet werden. In diesem Fall ist eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Spezialisten erforderlich. Bei besonders komplexen Fällen müssen häufig ein Kieferorthopäde, ein Kieferchirurg sowie Spezialisten für Endodontologie, Parodontologie und Implantologie zugezogen werden.38–48 Der Behandlungsablauf ist dem Patienten detailliert zu erläutern. Dieser muss zeigen, dass er die Behandlungsziele genau verstanden hat. Der Zahnarzt wiederum muss vom ausgearbeiteten Behandlungsplan selbst überzeugt sein. Nur so kann er auch den Patienten überzeugen und dessen Vertrauen gewinnen. Vor den ersten Behandlungsschritten muss sichergestellt sein, dass der Patient penibel genau auf seine häusliche Mundhygiene achtet. Ergänzend hierzu wird regelmäßig eine professionelle Reinigung durchgeführt. Beides sind wichtige Voraussetzungen für das langfristige Gelingen der Behandlung.

Abb. 5   Vor der Untersuchung am Behandlungsstuhl füllt die Patientin ein Formular für die allgemein- und zahnmedizinische Anamnese aus. Röntgenaufnahmen des gesamten Mundes und Gipsmodelle sind für eine korrekte Diagnose ebenfalls unverzichtbar (a und b).

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Abb. 1-5a

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Abb. 1-5b

Abb. 6   Der Zahnarzt fertigt ein spezielles Ästhetikprotokoll an, in dem alle ästhetischen Parameter lückenlos erfasst werden. Beurteilt werden außerdem das Gesicht, die Zähne, die Lippen, die Gingiva sowie das Sprechvermögen der Patientin.

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Abb. 1-6a

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Abb. 1-6b

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Abb. 1-6c

Um sicherzustellen, dass die Erwartungen des Patienten nicht verfehlt werden, muss das Ergebnis der Behandlung schon vor dem ersten irreversiblen Arbeitsschritt optisch vorweggenommen werden. Dem Zahnarzt stehen hierzu verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung – etwa Kunststoff- oder Acetatschienen, die von einer diagnostischen Wachsmodellation abgenommen werden, oder eine provisorische Probemaske aus Kunststoff (vgl. Band 2, Kapitel 1).32,49,50 Auch Fotomontagen am Computer können das definitive Erscheinungsbild recht gut illustrieren.29,51–54 Natürlich muss sich der Zahnarzt dabei gut überlegen, ob die virtuellen Bilder, die er dem Patienten zeigt, überhaupt realisierbar sind.

PROGNOSE UND EINWILLIGUNG DES PATIENTEN

Im Endeffekt zählen aber nicht nur die ästhetischen Wünsche des Patienten; der Zahnersatz muss im Hinblick auf die Langzeitprognose auch aus biologisch-funktionaler Sicht korrekt integriert werden. Aus zwei multizentrischen Studien geht hervor, dass den allermeisten Zahnärzten wie auch Patienten funktionsgerechte Zähne auf jeden Fall wichtiger sind als ein optimales ästhetisches Erscheinungsbild.36,55 Eine gute Langzeitprognose setzt voraus, dass bei der Behandlung die richtigen Materialien und Methoden eingesetzt sowie alle einschlägigen biologisch-funktionalen Grundsätze befolgt werden. Dies gilt umso mehr für umfangreiche prothetische Sanierungen.56–61

Regelmäßige Kontrollen sorgen dafür, dass Zahnersatz und ästhetisches Erscheinungsbild möglichst lange intakt bleiben.62–67

Wenn sich Zahnarzt und Patient auf einen Behandlungsplan geeinigt haben und der Patient über die Zielsetzungen, den Ablauf, die Prognose sowie die Dauer und Kosten der Behandlung aufgeklärt wurde, wird er um seine schriftliche Einwilligung gebeten (Abb. 1-7).

Abb. 7   Übersicht über die prätherapeutischen Arbeitsschritte.

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Abb. 1-7

LITERATUR

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