Erwachensweg und Leben mit Jeshua
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Herausgeber & Lektor |
Michael Nagula |
Einbandgestaltung |
Guter Punkt |
Layout & Satz |
Birgit Letsch |
Covermotiv |
Josephine Wall |
Druck |
CPI books GmbH |
ISBN Printausgabe 978-3-95447-412-7
ISBN eBook 978-3-95447-413-4
Copyright © 2020 by Tanja Matthöfer
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Für alle Menschen.
Du bist ein lebendiger Teil der göttlichen Quelle. Du bist schöpferisches Bewusstsein. Du bist fähig, durch deine Herzensentscheidungen Energien zu lenken und Realitäten zu erschaffen.
Vertraue deinem Herzen und deinen Fähigkeiten und du wirst die Welt in Liebe segnen und verändern, wo auch immer deine Füße den Boden berühren.
Vorwort
Einführung
1Das heilige Versprechen der Quelle
Das heilige Versprechen der Quelle
Mein Weg an Jeshuas Seite
Klare Nächte unter Sternen
2Das Licht der Gaben
Das Erkennen meiner Bestimmung
Das Paar an unserem Lager
Die Rollen der Männer und Frauen
Heilmeditation: Das Licht deiner Gaben
3Die Grenzen des Todes überwinden
Jeshuas Umgang mit seinem irdischen Tod
Die Schattenschwelle des Todes – Erlösung der kollektiven Ängste
Heilung der Ängste aus vergangenen Leben
Heilmeditation: Die Schattenschwelle des Todes erlösen
4Neue Hoffnung – Die Auferstehung
Erste Eindrücke des meisterlichen Selbst
Der irdische Tod Jeshuas
Die Tage bis zu Jeshuas Auferstehung
Zeit der Trauer
Wiedersehen
5Die Geschenke Jeshuas
Die Geschenke Jeshuas
Erkennen der Selbstliebe
Die Grenzen des Körpers
Heilmeditation: Die Geschenke Jeshuas empfangen
6Schöpferische Kraft – Realitäten verankern
Reise in eine Oase – Im freien Fluss des Seins
Die Entscheidung meines Lebens
Begegnung auf einem Marktplatz
7Akzeptanz & Herzensheilung
Botschaft der Selbstliebe
Das Licht in meinem Herzen
Herzensheilung in einer seltsamen Stadt
Akzeptanz
8Die Erlösung vergangener Leben
Erinnerungen an vergangene Leben
An einem Fluss in Afrika
Die Erlösung vergangener Leben
Ein Ozean aus Liebe
Meine Beziehung zu Jeshua
Heilmeditation: Heilung im Ozean der Selbstliebe
9Im Garten des Erwachens
Erleben der Multidimensionalität
10Sternenwelten
Sterneninkarnationen auf der Venus
Die Geburt eines Sterns
Heilmeditation: Reise zur Venus
11Heilung der Weiblichkeit
Das Loslassen meiner Mutterrolle
Die wahre Schönheit der Erde
Der Schlangenbiss meines Sohnes
Die Heilung meiner Weiblichkeit – Reise in die Innere Erde
12Erwachen in den Lichtwelten
Galaxien und Sterne
Verabredung mit Jeshua
Reise in die hohen Lichtwelten
Loslassen der irdischen Inkarnationen
13Die Königreiche der Pflanzen und Tiere
Im Reich der Tiere
Das Lichtnetz des Seelenplans
Im Reich der Pflanzen
Das Freigeben der Ahnenlinie
Welten unterhalb der Erdoberfläche
14Dimensionsreisen
Dimensionsreisen – Die Entdeckung wahrer Freiheit
Heilung der Urtrennung
15Die Göttlichkeit in der Dunkelheit
Wandlung des Inneren
Schritte zur Erleuchtung
Die Göttlichkeit in der Dunkelheit
Heilmeditation: Heilung & Kraft aus glücklichen Leben schöpfen
16Eindrücke der Meisterschaft
Die Lichtebene des Aufstiegs
Eindrücke der Meisterschaft
Über Erwachen und Erleuchtung
Danksagung
Über das Medium
Der Aufstiegsprozess ist wohl einer der herausforderndsten wie auch zugleich faszinierendsten Prozesse, die wir als Menschen auf der Erde erleben können. Er bedeutet wahre Freiheit, denn unser bislang begrenzter Fokus erweitert sich wieder in unser göttliches, unbegrenztes Bewusstsein. Und ebenso bedeutet er, die inneren Wunden zu heilen und festgefahrene Sichtweisen loszulassen, die uns so lange Zeit im Leid gehalten haben, um die wohl tiefste Öffnung in unser wahres Selbst vertrauensvoll zuzulassen.
Was in dem Buch Perle des Herzens – dein göttlicher Kern mit einzelnen Geschichten von Maria Magdalena über Jeshuas Wirken begann, setzt sich hier als Erzählung ihres Lebensabenteuers des spirituellen Erwachens fort.
Sie erschien mir erneut, um mir in berührenden Begegnungen ihre Lebens- und Aufstiegsgeschichte zu übermitteln. Diesmal trug mich die Reise auf eine kleine Inselgruppe, deren sanfte Geborgenheit mir genau die richtige Umgebung bot, um ihre Durchgaben zu empfangen. Die Channelings waren sehr intensiv, ich durfte die Erlebnisse durch ihre Augen betrachten und auf verschiedensten Ebenen meines Seins miterleben.
Die wundervollen Einblicke in die Multidimensionalität und ihren Weg lösten bei mir tiefe Veränderungen, erweiterte Wahrnehmungen und einen starken Anschub meines eigenen Aufstiegsprozesses aus. Viele der Bewusstseinsöffnungen, die sie beschreibt, sind auch für mich bereits Wirklichkeit geworden. Sie lassen mich die Existenz ganz neu begreifen und schenken mir ein Erleben, wie ich es mir nie erträumt hätte.
Auch du kannst die Bewusstseinsräume ihrer Erzählungen nutzen, um deine Wahrnehmung dieser Ebenen zu fördern, beim Lesen spielerisch in sie hinein zu fühlen und deine eigenen »Teilerleuchtungen« anzuregen oder bereits zuzulassen. Ihre Worte möchten dich auf eine intensive Reise zu deiner eigenen Göttlichkeit einladen.
Obwohl Maria Magdalena auch einige Details aus ihrem irdischen Leben berichtet, möchten hier jedoch weniger die geschichtlichen Ereignisse im Vordergrund stehen, sondern vielmehr ihre Gefühls- und Erkenntniswelt, die in der heutigen Zeit des Bewusstseinsaufstiegs sehr inspirierend für uns sein kann. Die Beschreibung ihres Weges kann uns helfen, die tiefgreifenden Wandlungen durch das Erwachen besser zu verstehen und leichter damit umgehen zu lernen. Sie schildert Stationen ihres Weges, die uns während unseres eigenen Aufstiegsprozesses begegnen können und schenkt wertvolle Einblicke, wie sich ein multidimensionales Bewusstsein anfühlt und erleben lässt.
Auch Maria Magdalena benötigte viele Jahre, um ihre emotionalen Wunden zu erkennen und zu heilen. Sie wie auch Jeshua waren als ganz normale Menschen mit verschiedenen Ängsten, Nöten und Sorgen inkarniert. Dieses Buch möchte dir einen Einblick schenken, was sie auf diesem Weg erlebt und wie sie ihre Herausforderungen gemeistert haben. Wir dürfen sie von dem Sockel der Unerreichbarkeit herunterholen, auf den wir sie möglicherweise gestellt haben, und sie neu betrachten. Nutzen wir ihre Geschichte doch als wunderbare Inspiration und die Einblicke in ihr aufgestiegenes Bewusstsein als etwas, worauf auch wir uns freuen können.
In der heutigen Zeit können wir endlich wieder leichter in die Wunder eintauchen, die uns ein erhöhtes Bewusstsein zu schenken vermag und die Maria Magdalena und Jeshua einst auf Erden vorgelebt haben. Unser Erwachensweg beginnt zumeist mit der Frage nach dem Sinn des Lebens oder einer schweren Krise und verläuft über das Loslassen alter Verletzungen in die allmählich immer stärker werdende Erkenntnis unseres wahren göttlichen Selbst. Wir gehen den Weg, bis eines Tages alle Teile unseres Seins bereit sind, unser göttliches Bewusstsein zu empfangen. Diese Verbindung wird uns ein erfülltes Erleben auf Erden schenken, wie wir es uns zunächst kaum vorstellen können. Die Liebe, die in allem enthalten ist, wird wieder zugänglich und kann uns als fortlaufender Strom erreichen, der uns bedingungslos versorgt. Der alte Erfahrungszyklus auf einer Basis von Trennung und Leid schließt sich ab und führt uns zurück in die Arme unserer eigenen Göttlichkeit. Vertraue dir, und der für dich passende Weg wird sich in seiner vollkommenen Schönheit vor dir entfalten können.
Du kannst die von Maria Magdalena erlebten Schritte während des Lesens als Übung für dich anwenden, mit ihnen mitschwingen und sie für dich wirken lassen.
Ich wünsche dir auf deinem Weg von Herzen das Beste und deine eigenen Erlebnisse voller Wunder. Auch wenn er neben den Höhen sicherlich einige Tiefen enthält, in denen wir unsere tiefsten Wunden erlösen, belohnt er uns doch unbeschreiblich und nachhaltig. Während die alten Tränen trocknen, wird das Herz unvorstellbar reich beschenkt.
Maria Magdalena hat auf ihrer Erwachensreise teilweise bewusste Astralreisen erleben dürfen, auf denen sie höhere Bewusstseinsebenen erkunden konnte. Dies waren Besonderheiten auf ihrem Weg und sehr hilfreich in einer Zeit, als die Bewusstseinsöffnungen noch schwieriger waren als heute. Niemand benötigt derartige Erlebnisse, um erwachen zu können. Ihre Schilderungen möchten dir in diesem Buch lediglich dazu dienen, eine Vorstellung von den höheren Seinsebenen zu bekommen und sie besser erfassen zu können. Erkenntnisse und höhere Bewusstseinszustände können genauso gut über meditative, innere Reisen, bei denen man mit dem physischen Körper verbunden bleibt, oder auf andere Weise gefördert werden.
Weiterhin könnten die Schilderungen der Meditationsreisen von Maria Magdalena beim Lesen den Eindruck erwecken, als ob es sich bei ihrem inneren Erleben etwa um ein farbiges Sehen, wie beim Betrachten eines Fernsehbildes, handeln könnte. Ich möchte dir gerne versichern, dass innere, mediale Wahrnehmungen über die Gefühlsebenen laufen und eher eine Mischung aus Gefühlen, Ahnungen und spontanem Wissen sind, aus denen sich eine Art inneres Bild zusammensetzt. Erst mit wachsender Übung werden sie dann immer deutlicher. Dass jemand in einer Meditation farbige Bilder wie in einem Kinofilm sehen kann, gehört eher zu den Ausnahmeerscheinungen. Solche starken Eindrücke könnten uns viel zu früh von unseren gewünschten Lebenserfahrungen ablenken.
Mir liegt diese Erklärung sehr am Herzen, denn ich möchte nicht, dass du dich verunsichert fühlst, weil du vielleicht noch keine derartigen Erlebnisse hattest. Die Texte möchten dich gerne einladen, deine Gefühle und Wahrnehmungen sanft weiter zu öffnen. Aus meinen Seminargruppen weiß ich nur allzu gut, dass sich die Schilderung innerer Wahrnehmungen meistens so anhört, als würde jemand über ganz außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen, die niemand erreichen kann. Erst wenn ich erkläre, was Wahrnehmungen tatsächlich sind, und dass sie nur in einem Bericht meistens sehr spektakulär klingen, entspannen sich die Teilnehmer und kommen wirklich mit ihnen in Kontakt. Warte also bitte nicht auf innere, farbige Filme, denn bereits alle vagen Ahnungen, Gefühle, schemenhaften Vorstellungen, Ideen und Assoziationen gehören zu deiner erweiterten Wahrnehmung. Wenn ich dich jetzt bitte, an einen Apfel zu denken, nimmst du ihn sogleich wahr. Irgendwo existiert das Bild des Apfels, vielleicht nur als eine schemenhafte Idee, doch sie ist da. Das ist bereits »inneres Sehen«, nur damit du eine Vorstellung davon bekommst. Die Wahrnehmung höherer Bewusstseinsebenen kann ein faszinierendes Erleben sein, jedoch läuft sie über unser Gefühl. Verbleibst du zu sehr im Kopf oder im Nachdenken, kann sie nicht richtig fließen. Spüre einfach locker in deinen Körper hinein, dies bringt dich auf die Gefühlsebene.
Jeder Erwachensweg ist zutiefst individuell und genau richtig für denjenigen, der ihn erlebt. Während es für einige Menschen wichtig sein kann, auf ihrem Weg Einblicke in vergangene Leben zu erhalten, Heilwege oder Sternenleben zu erforschen, mögen andere ihre Erleuchtung im Spüren ihrer inneren Stille, dem Ausleben ihres Familienlebens, in ihrer Berufung oder auf andere Weise erlangen. Auch bei dem stillen Anblick einer Landschaft können tiefe Erkenntnisse angeregt werden, die einen Bewusstseinssprung ermöglichen. Die Wege zur Erleuchtung sind so vielfältig wie wir selbst.
Eine wichtige Grundlage des Erwachens ist es, in eine innere Stille zu finden, in der wir uns selbst wieder fühlen können. Wir dürfen lernen, auch negative Empfindungen anzunehmen, statt sie wegzudrücken, denn dadurch können sie sich wieder in positive Gefühle wandeln. In positiven Gefühlen heben sich unsere Schwingungen an, wir werden im Hier und Jetzt präsent und erlauben ganz von allein die fortschreitende Integration unseres göttlichen Bewusstseins.
Dass auf unserem Weg auch eine Menge negative Gefühle aus alten Verletzungen an die Oberfläche kommen, ist nur natürlich. Wenn sich negative Emotionen regen, so möchten sie einfach nur gefühlt und anerkannt werden, damit sie sich lösen können. Du kannst sie innerlich wie kleine Kinder umarmen, sie mit Sanftheit umgeben, ihnen erlauben in dir »weich zu werden«, und sie werden sich wandeln können.
Die Impulse und hohen Bewusstseinsräume in den einzelnen Kapiteln können deinem eigenen Erwachensprozess Anschub verleihen und deine Wahrnehmung unterstützen. Sie können dir helfen, erhöhte Bewusstseinszustände auf spielerische Weise zu erkunden. Da es gechannelte Texte sind, enthalten sie sehr vielfältige Schichten von Energien und Informationen, die sich mit etwas Abstand immer wieder neu lesen lassen, weil du in der Zwischenzeit eine Entwicklung erlebt hast. Wenn du magst, kannst du dich von diesem Buch längere Zeit begleiten und es immer wieder neu für dich wirken lassen.
Erlaube beim Lesen einfach allen Gefühlen, Assoziationen und inneren Bildern zu sein.
Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Freude beim Lesen, Fühlen und Erleben!
»Der größte Schmerz entsteht aus der gewaltigen Begrenzung unserer Göttlichkeit, in die wir selbst für bestimmte Erfahrungen einwilligen.«
Seit Anbeginn der Zeit existiert ein heiliges Versprechen der göttlichen Quelle, einer jeden Seele den freien Willen und die göttliche Freiheit zu schenken, alle nur erdenklichen Erfahrungen in den unendlichen Schöpfungswelten erleben zu können.
Es ist das heilige Versprechen, dass keine Seele in ihren Erfahrungen jemals verloren sein wird. Ganz gleich, wie weit sich die Seelen von ihrem göttlichen Bewusstsein auch trennen mögen, eines Tages werden sie sich wieder an ihre göttliche Herkunft erinnern.
Eines Tages wirst auch du einen Punkt auf der Erde erreichen, an dem die gewünschten Erfahrungen, innerhalb bestimmter Begrenzungen deines Bewusstseins, gemacht worden sind, und es regt sich eine Sehnsucht, nach etwas zu suchen, das du scheinbar noch nicht kennst. Diese Suche gilt der Rückverbindung mit deinem wahren göttlichen Selbst. Auf dieser Ebene öffnet sich dein unbegrenztes, multidimensionales Bewusstsein, das du in Wahrheit bist. Ebenen der göttlichen Wirklichkeit, jenseits der irdischen Realität, offenbaren sich schrittweise und werden wieder zugänglich. Dein ganz individueller Erwachensweg, als Mensch auf der Erde, beginnt. Dein göttliches Selbst hat das heilige Versprechen an den Menschen in dir weitergegeben und wartet geduldig darauf, bis alle Trennungsschleier geklärt sind, und du es wieder ganz in dir aufnehmen kannst.
Zu bestimmten Zeiten sendet die göttliche Quelle Boten in die verschiedensten Welten, um die Seelen an ihren göttlichen Ursprung zu erinnern, wenn sie dazu neigen, sich zu sehr mit der erlebten Welt zu identifizieren. Es gibt Zeiten, in denen Seelen inkarnieren, um dieses heilige Versprechen zu erfüllen. Sie sind Boten des Lichtes, der göttlichen Bewusstheit und der göttlichen Worte. Sie tauchen zu den erforderlichen Zeiten in allen erschaffenen Welten auf.
Mir, Maria Magdalena, war lange Zeit nicht bewusst, dass meine Seele die Aufgabe angenommen hatte, einer dieser Botschafter auf der Erde zu sein. Jede Seele, die bereit ist, kann den Weg wählen, sich als Botschafter zu erfahren. Es ist nur eine von unendlichen Erfahrungen, die uns bereichern. Ich ging den Weg gemeinsam mit Jeshua und anderen wundervollen Menschen an unserer Seite. Wir waren eine Gruppe, die inkarnierte, um die Menschen zu dieser Zeit wieder an ihre wahre, göttliche Herkunft zu erinnern.
Wenn sich eine Seele an einen Körper bindet, erlebt sie die prachtvolle Schöpfung nicht mehr nur als ein Beobachter, sondern begibt sich direkt in die jeweilige Welt hinein. Das erzeugt eine tiefe Bindung an den Körper und die Gesetze der ausgewählten Welt. Diese Art von Erfahrung ist einzigartig, doch gleichzeitig können die Identifikationen mit der jeweiligen Welt so mächtig sein, dass die Seele die Wirklichkeit ihrer göttlichen Herkunft vergisst und in der künstlichen Realität zu verharren beginnt. Wird der göttliche Ursprung nicht mehr wahrgenommen, kann in diesem Zustand der Trennung Leid erschaffen werden.
Die göttliche Quelle vernahm den tiefsten Ruf aus den Herzen der Menschen, das göttliche Licht auf der Erde wieder zu schauen und sandte Boten. Dies war der Grund, weshalb Jeshua sich auf seinen besonderen Weg einließ. Es war eine Möglichkeit zu zeigen, dass selbst die größte menschliche Grausamkeit dem reinen göttlichen Geist nichts anzuhaben vermochte. Jeshuas göttliches Selbst konnte seinen Körper bewusst loslassen, indem er seine Identifikationen löste. Und er konnte ihn auferstehen lassen, indem er die Energie seines irdischen Körpers in seine Göttlichkeit aufnahm und ihn als Teil seines Selbst erkannte.
Waren die Seelen zu stark mit den Begrenzungen des menschlichen Bewusstseins identifiziert, so war ihnen eine bewusste Einwirkung auf die irdische Realität nicht mehr möglich. Die Menschen erlebten sich im Leid und als vermeintlich in der Materie gefangen. Sie glaubten, ohne Macht und materielle Güter nicht überleben zu können. Sie hatten sich von ihren Herzensgefühlen und dem Zugang zu ihren göttlichen Fähigkeiten entfernt und suchten ihr Heil in den äußeren Gegebenheiten der Welt.
Jeshua lebte vor, dass Liebe die stärkste Kraft war und dass das göttliche Selbst, im Einklang mit dem menschlichen Sein, wahre Wunder vollbringen konnte. Es war das Wunder der göttlichen Verwirklichung eines erwachten Menschen auf Erden.
Ich verbrachte viele meiner Lebensjahre an Jeshuas Seite. Nur selten waren wir kurze Zeit getrennt. Manchmal zog er sich zurück, um in sich zu gehen und neue Horizonte für sich zu eröffnen. Er erklärte mir, dass er in diesen Zeiten Botschaften von Engeln und lichtvollen Lehrern empfing. Sehr lichte Wesen seien bei ihm und er wäre nicht alleine. Diese Zeiten waren sehr wichtig, um seine göttliche Verkörperung weiter zu integrieren. Aus ihnen bezog er sein Wissen über unseren weiteren Weg und die anstehenden Begegnungen. Er empfing Unterricht und neue Einsichten. Sein Körper wurde gesegnet und aufgeladen. Er sah stets sehr erfrischt aus, wenn er aus diesen Tagen des Rückzugs heimkehrte.
Unser Heim war überall. Wir reisten viel und nur wenige Male blieben wir einige Monate an einem Ort. Wir lebten in einfachen Unterkünften, doch fehlte es uns an nichts und wir liebten das naturverbundene Leben. Wir hatten einander, die Natur und unser Leben selbst. Wir hatten unsere gemeinsame Liebe und mehr brauchte es nicht.
Jeshua benötigte eine gewisse Zeit, um mir zu helfen, mein Herz zu öffnen und es ganz für sich zu gewinnen. Er half mir in vielen intensiven Monaten, einige meiner tiefsten Verletzungen zu heilen, bis ich mich ihm gegenüber öffnen konnte.
Ich brauchte Zuwendung und Sanftheit, denn Härte hatte ich in all den Jahren, bevor ich ihn kennenlernte, bereits genügend erfahren. Wir lachten viel miteinander, uns verband ein Gefühl der reinen Unschuld und der Freude am Leben. Wenn wir zusammen waren, brachte es eine ganz reine Ebene des Seins in mir hervor. Hier existierte keine Verletzung, alles fühlte sich rein und unversehrt an. Wir fühlten uns tief und liebevoll verbunden. Ich hätte mir kein schöneres Leben vorstellen können.
Es war kein Zufall, dass wir uns in dieser Lebenszeit trafen. Es war eine Entscheidung unseres tiefsten Herzens und die Schwingung unseres göttlichen Kerns brachte uns zusammen. Weit vor diesem Leben hatten wir beschlossen, den Weg gemeinsam zu gehen. Jeder von uns hatte seine Aufgabe und seinen Anteil am gemeinsamen Gelingen. Erst zusammen war unser Licht vollständig und konnte zur damaligen Zeit eine Veränderung in das Bewusstsein der Menschheit einbetten.
Lange Zeit hatte ich in meinem Leben keine bewusste Erinnerung an vergangene Leben oder an die Wirklichkeit der Lichtwelten. In manchen Träumen meiner Kindheit zeigten sich erste Einblicke. Manchmal träumte ich von wundervollen, lichten Welten mit wogenden Landschaften. Doch ich hatte noch keine Ahnung, dass sie die Erinnerung an eine Wahrheit waren.
Ich nahm bereits sehr früh Gefühlsnuancen in den Menschen wahr, die anderen verborgen blieben. Ich nahm ihre Absichten und Herzensausrichtung wahr. Ich wusste schon sehr früh, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gab, als meine Augen erblicken konnten. Erst während meiner intensiven Erwachenszeit, nachdem unsere Kinder schon selbständiger waren, kamen meine Erinnerungen an andere Leben auf der Erde, an Existenzen in den Lichtreichen und Sternenwelten in gemeinsamen Meditationen und Astralreisen mit Jeshua, wie auch in stillen Momenten mit mir selbst, wieder zurück. Auch Jeshua erinnerte sich zunächst nicht an seine vollständige Geschichte. Er erhielt in seinen ganz jungen Jahren nur so viele Einblicke, wie es wichtig für ihn war.
Ich erlebte viele schöne, leichte Momente in meinem Leben als Maria Magdalena wie auch sehr schmerzliche, die mich veranlassten, so tief in mein Inneres zu blicken, mich selbst so grundsätzlich zu hinterfragen und neu zu entscheiden, wie ich es nie für möglich gehalten hätte.
Meine zweifellos unbeschwerteste Zeit, vor Jeshuas irdischem Tod und meinem Erwachen, war diejenige, in der ich mich gemeinsam mit ihm und zunächst wenigen Begleitern auf Wanderschaft befand. Diese gesegnete Zeit erstreckte sich über viele Jahre und wir brachten die Botschaft eines freien Lebens zu den Menschen. Erst später kamen weitere, ständige Begleiter hinzu, die den Weg und die Botschaft mit uns teilten, mutige Menschen, die gemeinsam mit uns versuchten, in der damaligen Zeit ein neues Lebensmodell zu erschaffen, das die eigenen Potenziale frei auszuleben erlaubte. Ich war erfüllt vom Pioniergeist eines neuen Abenteuers, das zwar herausfordernd, aber auch unvergleichlich bereichernd war.
Es ging nicht einmal so sehr um Erleuchtung in der damaligen Zeit, wobei einige sie tatsächlich erlangten, sondern darum, den Menschen liebevoll eine neue Freiheit zu zeigen und Wunden zu heilen, die ihren Selbstwert und ihre wahren Qualitäten verdeckten. Wir waren eine Gemeinschaft, in der ein jeder seine Qualitäten, die er besaß, einbringen und ausleben konnte. Wir zogen nicht umher, um Menschen zu belehren, sondern um ihnen das vorgelebte Beispiel einer neuen Lebensmöglichkeit nahe zu bringen. Wir strahlten Liebe, Achtsamkeit und ein freies Lebensgefühl aus, das die meisten Menschen zu dieser Zeit noch nicht kannten. Sie waren meist auf ihre althergebrachten Werte, Traditionen, starren Arbeits- und Sichtweisen festgelegt. Wir zeigten ihnen die Möglichkeit, aus einem geöffneten Herzen heraus frei zu fühlen und zu handeln. Wir lebten Qualitäten von Vertrauen, Herzensliebe und Freiheit vor, die zu einem mitfühlenden Umgang mit allen Menschen und Wesen führten.
Wir achteten jeden Einzelnen liebevoll in seinem Potenzial. Niemand war größer oder geringer als ein anderer, gleich welchen Standes er auch war, ganz gleich was seine Vergangenheit erzählte oder was seine Zukunft prophezeite. Wir lebten in einem Bewusstsein des Jetzt und einer Gemeinschaft, in der ein jeder seinen ganz besonderen Wert besaß. Nicht, weil er etwas scheinbar Besonderes vollbracht hatte, sondern ganz einfach, weil er von Natur aus ein wertvolles, göttliches Wesen auf Erden war.
In dieser stillen, achtsamen Anerkennung konnten die wahren Qualitäten eines Menschen zutage treten. Ein jeder Mensch, ein jedes Wesen bringt besondere Begabungen und Fähigkeiten mit in diese Welt, die dem großen Ganzen dienen. Kann ein Wesen seine Potenziale nicht entfalten, so fehlt ein wichtiger Beitrag.
Wir berührten die Herzen der Menschen und ihre göttliche Einzigartigkeit. Auf diese Weise öffneten wir Türen zu ganz neuen Möglichkeiten ihres Lebens. Das Licht unseres Bewusstseins bot die Inspiration der Befreiung. Die Menschen konnten sich aus dem starren Käfig der Traditionen, der harten Pflichten und des respektlosen Umgangs miteinander lösen, der sie so unglücklich machte. Ihr Bewusstsein hatte sich so sehr verengt, dass sie ein begrenztes Leben in einer inneren Gefangenschaft führten. Die Verbindung zu ihrem göttlichen Sein, über ihr Herz, konnte die verschlossenen Türen wieder öffnen.
Seit unseren Inkarnationen als Jeshua und Maria Magdalena haben einige Entwicklungen auf der Erde stattgefunden. Viele Dinge haben sich verändert und die Bewusstheit der Menschen ist gewachsen. Die Menschheit erreicht derzeit eine Phase der Entwicklung, in der die Verbindung ihres göttlichen Seins mit ihrem menschlichen Selbst fortschreitet. Es ist eine Zeit, in der ein Aufstieg des Bewusstseins als nächste, globale Entwicklungsstufe vorgesehen ist und von einigen Menschen sogar ein Aufstieg mit dem Körper realisiert werden kann.
Dieser Weg war für mich eine einzigartige Abenteuerreise der ständigen inneren Wandlung. Alles, was ich während der göttlichen Verwirklichung des Menschen Jeshua an SEINER Seite erleben durfte, offenbarte meinen eigenen göttlichen Kern. Es erlaubte mir einen immer intensiveren Kontakt zu meinen Herzensqualitäten und ließ mich meine Göttlichkeit wieder spüren. Ich sah schwere menschliche Schicksale und erlebte, in welche scheinbar aussichtslosen Lebensumstände sich Menschen in ihrer Unbewusstheit hineinbewegen konnten. Die manifestierte Realität war stets ein Spiegel ihrer inneren Entscheidungen und Überzeugungen. Hielten sie sich selbst für unwürdig, so existierten sie in beinahe unwürdigen Lebensumständen. Fanden sie einen achtsamen Umgang mit sich selbst und anderen, so öffneten sich neue Türen zu ungeahnten Möglichkeiten ihrer Freiheit und Entfaltung.
Oft konnte ich fühlen, wie sehr die Menschen sich selbst verletzten, wenn sie den Vorgaben der damaligen Gesellschaft blind folgten und nicht den Mut fanden, ihrer inneren Stimme zu vertrauen. Es machte mich oft traurig, sie leiden zu sehen, während ich ahnte, dass es gar kein allzu großer Schritt in ihre Befreiung wäre. Doch wenn sie nicht bereit waren, ließen wir sie in ihrem erschaffenen Schicksal, denn dann war es ihr Weg, dies eines Tages selbst zu erkennen. Jeshua lehrte mich liebevoll, jeden Schritt und jede Entscheidung eines Menschen zu achten und zu ehren, weil er ein Recht auf einen freien Willen hat. Doch oftmals waren die Früchte aus ihren Erfahrungen längst ausgereift und die Menschen verharrten dennoch in einem Zustand der Begrenzung. Sie hatten sich so sehr mit ihrem Leid identifiziert, dass sie den Weg ihrer Befreiung aus eigener Kraft nicht mehr erkennen konnten. Wir versuchten ihnen zu helfen, soweit sie es annehmen konnten.
In der damaligen Zeit waren die Energien noch tieferschwingend, das Bewusstsein war nur wenig geöffnet. Dennoch waren die Menschen in der Lage, mit einer entsprechenden Inspiration recht schnelle Veränderungen zu erreichen. So wurde ich Zeugin schwieriger Lebensumstände und erlebte auch, wie leicht sich diese wieder auflösen konnten, sobald sich die Menschen in der Tiefe ihres wahren Seins erkannten und spürten.
Wunder geschahen.
Und so geschah auch mein eigenes Wunder, eine Weile nachdem der Mensch Jeshua seinen irdischen Körper zunächst verließ, um in seinem aufgestiegenen Lichtkörper zurückzukehren. Ich blieb noch viele Jahre auf der Erde und sie waren die lehrreichsten für mich, denn nun begann mein eigener Erwachensprozess.
In Jeshuas ständiger Gegenwart blickte ich nur wenig auf mein eigenes Erwachen. Ich erlebte die Wunder, die er vollbrachte, und seine hell aus ihm strahlende Göttlichkeit, deren Licht ich mit meinen inneren Sinnen in manchen Momenten sehen und fühlen konnte. Wir lebten eine glückliche und erfüllte Partnerschaft, schenkten drei wunderbaren Kindern das Leben, und doch nahm ich mich selbst noch nicht genügend wahr. Es gab keine Notwendigkeit für mein weiteres Erwachen, denn alles Gute war durch Jeshua bereits gegeben und hüllte mich wie ein wohlig warmer Mantel ein. Erst später war es an der Zeit, mir selbst die Wunder eines wiedererwachten Bewusstseins zu schenken.
Als ich Jeshua, mit Anfang zwanzig, zum ersten Mal an einem Flussufer begegnete, hatten sich bereits einige Männer um ihn herum versammelt. Sie fanden Interesse an seinen Lehren und lauschten wohlgefällig seinen Worten. Auch sie trugen schon tiefes Wissen in sich und suchten nach weiteren Antworten. Jeshua vermittelte ihnen die Lehren der bedingungslosen Liebe und schenkte ihnen Einblicke in ihr multidimensionales Sein. Er lehrte sie, die Wahrheit in ihren Herzen zu finden, und half ihnen, ihr göttliches Wesen zu erkennen.
Sehr oft betrachteten sie in den gemeinsamen Stunden den klaren Sternenhimmel und Jeshua initiierte Einweihungen, die es ihnen ermöglichten, sich für höhere Wissensbereiche und Bewusstseinsebenen zu öffnen. Diese Männer waren offen für seine Worte und es war eine sehr schöne und ruhige Zeit für uns. Sie sollte uns gut darauf vorbereiten, unser Wissen und Licht auch den Menschen zu vermitteln, die noch weniger offen dafür waren – Menschen, die so tief in die Abtrennung von ihrem göttlichen Bewusstsein eingetaucht waren, dass ein Kontakt unbewusst schmerzhaft für sie war, und die deshalb versuchen würden, sich mit lauten Worten, Taten und Gesten dagegen zu wehren.
SEINE Botschaft berührte den göttlichen Kern tief im Herzen der Menschen und mit ihm die Wirklichkeit ihrer göttlichen Existenz. |
Jeshua verkörperte das Licht seiner Göttlichkeit durch sein menschliches Sein und brachte diese Botschaft zu den Menschen. In dieser Verwirklichung war ER wie ein geöffnetes Fenster, durch das sie selbst erschauen konnten, wie eine gelebte Verbindung von göttlichem Selbst und Menschsein aussah.
Während der Inkarnationen auf der Erde wurden die Menschen so sehr von ihrem göttlichen Bewusstsein getrennt, dass sie ihr wahres Wesen völlig vergaßen. Tiefes Vergessen umhüllte ihr Sein. Es gab keine Schuld, keine Seele hatte irgendetwas falsch gemacht. Es war ein ganz natürlicher Vorgang der Urtrennung, sich eines Tages aus dem Bewusstsein der innersten Lichtreiche der göttlichen Quelle zu lösen und sich in individuellen Erfahrungen zu erleben. Die Urangst der Trennung blieb im menschlichen Unter- und auch Überbewusstsein bestehen und aus ihr entwickelten sich immer weitere Formen der Angst. Und so berührte unsere Botschaft nicht nur das Herz, sondern auch die tiefsten Ängste in den Menschen. Sie berührte unterschiedliche Gefühle von Schuld, Scham, Einsamkeit, Angst, Verzweiflung und viele weitere, die darauf beruhten, sich einst aus dem Einheitsbewusstsein der Quelle gelöst zu haben und in die individuellen Erfahrungen hineingegangen zu sein.
Die Seelen wussten auf ihrer Erfahrungsreise zunächst nicht, wie sie sich wieder mit ihrem ursprünglichen Quellbewusstsein vereinen könnten. Ihr Weg diente dazu, ihr eigenes Quellselbst zu erkennen, ihre wahre Größe, Göttlichkeit und Qualität zu erfahren. Die Erde bot eine Möglichkeit, die Wunden der Urtrennung und sogar Verletzungen aus anderen Existenzebenen jenseits der Erde zu erkennen und zu heilen. Doch zu unserer Zeit blickten die Menschen größtenteils in die reine Negativität ihrer Verletzungen und erschufen daraus ihre Lebensgeschichten.
Manche waren in dem Erkennen ihres göttlichen Seins schon weiter fortgeschritten und diese gehörten zu den ersten, die sich um Jeshua versammelten. Sie erkannten sein Licht, schätzten es und teilten auch ihr eigenes Wissen mit ihm und in der Gemeinschaft. In dieser Zeit begegnete ich Jeshua und wurde voller Liebe und Achtung in diese gesegnete Gemeinschaft aufgenommen. Ich erlebte seit langen Jahren erstmalig wieder Sicherheit und konnte ankommen. Mein tief verletzter Selbstwert begann zu heilen und durch seine liebevolle Geduld konnte ich Vertrauen zu ihm und der Gemeinschaft fassen.
Wir zogen oft weit in die gelbe, sandige Landschaft unseres Landes hinaus. Wir unternahmen Wanderungen in einsame Wüstengebiete hinein. Hier existierte keinerlei Ablenkung. Die reine Kraft des Seins, des Kosmos und der Quelle wurden hier besonders gut spürbar. Es gab kaum etwas, woran sich das Auge festhalten konnte. Das Land war still und so wurde es auch in unseren Herzen ausreichend still, um uns höheren Bewusstseinsebenen zu öffnen.
Die ersten Male, in denen ich das erlebte, bereitete es mir Schwierigkeiten, mich darauf einzulassen. Ich spürte förmlich, wie sich mein Herz verkrampfte, als mir alte Wunden bewusst wurden. Oft brach ich in Tränen aus und fragte mich immer mehr, was denn wohl mit mir los sei. Warum war ich eigentlich auf der Erde? Bevor ich zu dieser Gemeinschaft gefunden hatte, fühlte ich mich oftmals so allein, unpassend und fremd. Noch wusste ich nicht, dass die kommenden Ereignisse mir die wohl faszinierendste Reise meines Lebens eröffnen würden, wie ich sie mir in meinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können.
»Alle Erfahrungen bereichern die Seelen und die göttliche Quelle. Sie schenken eine wundervolle goldene Weisheit, die fortlaufend neue Potenziale der Schöpfung öffnet.«
In der Stille der Landschaft und unserer wundervollen Gemeinschaft kamen meine aufgewühlten Gefühle und Gedanken allmählich zur Ruhe, und Jeshua und ich kamen uns näher. Ich liebte es, wenn er sich mit seiner ruhigen Art zu mir setzte. Obwohl er stets vollkommen ausgeglichen erschien, konnte ich spüren, dass in ihm genau wie in mir das Herz eines sanften Rebellen schlug. Er trug eine große Kraft in seinem menschlichen Sein, die niemals aufgeben würde. Eine Kraft, die ihn den Weg durch alle Höhen und Tiefen gehen lassen würde, soweit es eben nötig wäre.
Ich spürte seine Kraft, in ihr fühlte ich mich sicher. Sie ließ mich wissen, dass auch mit mir alles in Ordnung war. Alles, was andere Menschen je an mir verurteilt und abgelehnt hatten, weil ich nicht dem untergeordneten Frauenbild und ihren Vorstellungen entsprach, konnte ich hier von mir abstreifen. Alle Bewertungen anderer wurden mir zunehmend unwichtig, denn ich konnte meinen eigenen Wert immer deutlicher spüren.
»Was würdest du mit deinem Leben gerne tun?«, fragte mich Jeshua eines Abends, als wir beisammen saßen. »Ich bin hier bei euch und möchte Teil eurer Gemeinschaft sein. Dies ist jetzt mein Leben«, antwortete ich ihm etwas verwundert.
»Das meine ich jedoch nicht«, entgegnete Jeshua sanft. »Ich meine deine wirklich tiefen Wünsche, das was du wirklich für dich ausleben möchtest.« Er stocherte mit einem kleinen Ast ruhig in der Glut unseres Feuers.
Ich sah ihn fragend an und begann darüber nachzudenken. Mir wurde zunehmend bewusst, dass ich in dieser Hinsicht tatsächlich noch keine Entscheidung getroffen hatte. »Ich glaube, ich habe meine Wünsche und Träume irgendwann aufgegeben und versucht mich in das Gesellschaftsbild einzufügen«, antwortete ich ihm ganz leise nach einer Weile und erkannte meine Resignation.
»Es ist noch ein Wunsch in dir …«, setzte Jeshua unser Gespräch fort, »… und er entspringt wirklich deinem Herzen. Er ist noch da, selbst wenn du ihn vor langer Zeit beiseitegelegt hast.« Ich hielt einen Moment inne. Die göttliche Wahrheit strahlte so sehr aus seinen Worten heraus, dass sie mich direkt erreichte und eine Erkenntnis tief in mir anregte. Ich konnte meinen längst verloren geglaubten Lebenswunsch wieder fühlen. Ich sah mich in Gemeinschaften, ich wollte bei den Menschen sein und ich sah mich mit ihnen sprechen. Ich erinnerte Momente, in denen ich Frauen bei ihren Geburten unterstützte, ich konnte ihnen Mut zusprechen und einfach bei ihnen sein. Ich liebte es zutiefst, wenn mit den Neugeborenen ein helles, reines Licht in die Welt hineinkam. Ich liebte die Reinheit und die sanfte Liebe, die alle Kinder ausstrahlten. Sie war so anders, als die verengte Härte, welche die Erwachsenen so sehr belastete und ihr Gemüt verdunkelte.
»Wenn doch alle wie diese neugeborenen Kinder sein könnten«, dachte ich. Ich spürte deutlich ihr wundervolles Licht. Ich spürte die helle, göttliche Bewusstheit und Verbundenheit. Dieses einladende Gefühl war es, was ich in die Welt bringen wollte!
»Du kannst ihnen einen Weg vorleben, liebe Magdalena, den sie noch nicht kennen und den sie selbst in ihren Träumen noch nicht zu gehen wagen. Du kennst die wahre Kraft der Frauen, du weißt wie du ihre Barrieren der Angst aufweichen kannst, denn du hast sie selbst durchlebt. Ich bin so froh, dich wiedergefunden zu haben. Gehe den Weg mit mir gemeinsam, wenn du möchtest.«
Es fühlte sich so richtig an, hier war ich angekommen. Ich wollte kein anderes Leben und konnte mir auch nichts anderes mehr vorstellen. Mein Herz sprach zu mir, ich fühlte mich wohl und geborgen. Diese Nacht brachte mich in Kontakt mit meiner Bestimmung, die ich auf Erden leben und erfüllen wollte. Das war es, was mich in diesem Leben glücklich machen würde. Ich blickte in Jeshuas Augen und spürte, dass uns ein tiefes Herzensband einte. Dies waren genau der richtige Platz und die richtige Zeit für mich auf der Erde.
Tief in meinem Herzen faszinierte mich Jeshua. Bei keinem anderen Mann hatte ich je diesen besonderen Respekt mir gegenüber, Achtung, Dankbarkeit und ein ehrliches Interesse an mir gespürt. Das abwertende Frauenbild war tief in die Gesellschaft eingeprägt und die Menschen wuchsen mit diesen Sichtweisen auf. Sie wurden erzogen, sich auf den harten Überlebenskampf auszurichten. Ich erlebte Mütter, denen das Herz brach, wenn Väter ihren Söhnen Härte zeigten, um sie auf das Leben vorzubereiten. Die Angst vor Übergriffen und Kriegen saß tief in den Menschen. Sie versuchten ihre Familien und ihr Überleben zu schützen.
Die Frauen wurden zu vielen Gelegenheiten von den Männern ausgeschlossen, sie hatten zu bestimmten Versammlungen keinen Zutritt. Die Männer blieben oftmals unter sich. Auf diese Weise wurde eine strikte Trennung erschaffen. Ich spürte mein ganzes Leben lang, dass es nicht natürlich war, diese Trennung zu leben und dass daraus große Schwierigkeiten entstanden. Die Männer wurden von ihrer weiblichen Kraft abgeschnitten, die ihnen tieferes Mitgefühl und einen Zugang zu ihren innersten Gefühlen ermöglicht hätte. Die Trennung sollte sie stärken, damit sie das Gefühl besäßen, ihre Sicherheit im Leben durch einen Kraftaufwand kontrollieren zu können. Doch diese Trennung stärkte sie nicht, sondern erschuf in Wahrheit nur Gewalt, Härte und Ungerechtigkeit. Der männlichen Kraft fehlten nun das Mitgefühl, die Liebe und der annehmende Nährboden der weiblichen Kraft als Basis einer gesunden Entfaltung. Auch deshalb wurde es wichtig, die Stellung der Frau in der Gesellschaft zu stärken. Die Frauen waren auch Mütter. Sie waren die ersten, die dafür sorgen konnten, dass ihre aufwachsenden Söhne den Kontakt zu ihrem Herzen aufrechterhalten konnten.
»Du kannst die Frauen erreichen«, sagte Jeshua zu mir, »noch viel mehr als ich. Du weißt welche Worte du an sie richten und wie du sie stärken kannst. Sie sind entmutigt und verbieten sich selbst das Wort. In jeder Einzelnen wohnt so viel Weisheit, Güte und Qualität. Sie sind wichtig, damit die Familien auf einer gesunden Basis erblühen können und unsere Gesellschaft eine Veränderung erfahren kann. Erkennst du wie wichtig es ist, dass wir zusammen wirken?« Er reichte mir die Hand und ich spürte seine kraftvolle Wärme. Ich schaute ihm in die Augen und wurde bestärkt, meine wahren Fähigkeiten zu erkennen, die ich längst in mir spürte. Hier würde ich sie in einer sicheren Umgebung ausleben können.
Meine ersten Kontakte mit den Frauen, denen wir begegneten, waren berührend und manchmal auch beängstigend. Manche von ihnen waren so eingeschüchtert, dass sie entweder in einen völligen Rückzug und eine Opferhaltung gingen oder aber, dass sie sich, fast wie von Sinnen, zu wehren versuchten. Blickte man manche Frauen auch nur an, so wollten sie am liebsten vor Furcht im Erdboden versinken, denn die Kraft eines starken Rückgrats war ihnen genommen worden. Andere versuchten möglichst unauffällig zu bleiben, sie beschuldigten schnell andere, um die Aufmerksamkeit von sich selbst abzulenken.
Hier war ein solches Ungleichgewicht entstanden und ein Dickicht an verworrenen Gefühlen und Handlungen, dass es mir manchmal beängstigend erschien. Ich lernte von Jeshua ruhig zu bleiben. Es war wichtig, diesen Frauen zu zeigen, dass sie mir und unserer Gruppe vertrauen konnten. Hier gab es keine Verurteilungen, keine Ausgrenzung und keine Strafen, und so fanden immer mehr Frauen den Weg zu uns. Nur sehr wenige blieben eine längere Zeit fest bei unserer Gruppe, die meisten setzten sich vorübergehend zu uns und empfingen unsere Worte. Doch ihre Herzen trugen weiter, was sie hörten, und viele Samen unserer Worte und Taten gingen im Verborgenen auf. Unsere Begegnungen verliefen viele Jahre unauffällig und fast unmerklich bereiteten sie die Menschen vor.