Inhalt
Weltstädte, Naturwunder und Outdoorabenteuer
Der Südwesten der USA als Reiseland
Planungshilfe für Ihre Reise
Vorschläge für Rundreisen
Wissenswertes über den Südwesten der USA
Steckbrief zum Südwesten der USA
Natur und Umwelt
Wirtschaft, Soziales und aktuelle Politik
Geschichte
Zeittafel
Gesellschaft und Alltagskultur
Architektur und Kunst
Wissenswertes für die Reise
Anreise und Verkehr
Übernachten
Essen und Trinken
Outdoor
Feste und Veranstaltungen
Reiseinfos von A bis Z
Unterwegs im Südwesten der USA
Kapitel 1 – San Francisco und Südkalifornien
Auf einen Blick: San Francisco und Südkalifornien
San Francisco und Umgebung
Vom Dorf zur Weltstadt
Downtown
Aktiv: Durch San Franciscos Reich der Mitte
Außerhalb des Zentrums
Aktiv: Hiking auf dem Coastal Trail
Von San Francisco nach Las Vegas
Yosemite National Park
Aktiv: Bergab auf dem Four Mile Trail
Mono Lake
Mammoth Lakes
Das Owens Valley
Death Valley National Park
Aktiv: Heißes Abenteuer Gold Canyon
Küstenhighway No.1 nach Los Angeles
Silicon Valley
San Jose
Half Moon Bay
Ano Nuevo State Reserve
Santa Cruz
Monterey
Carmel
Aktiv: Rad- und Fototour auf dem 17-Mile-Drive
Big Sur
Hearst Castle
San Luis Obispo
Salinas Valley
Solvang
Santa Barbara
Ventura
Los Angeles
Downtown
Im Süden von Downtown
Hollywood und Umgebung
Rund um den Griffith Park
Wilshire Boulevard
Miracle Mile und Museums Row
Beverly Hills
J. Paul Getty Center
Getty Villa
Santa Monica
Beach Communities
Vergnügungsparks
Zwischen Los Angeles und San Diego
Huntington Beach
Newport Beach
Laguna Beach
San Juan Capistrano
Oceanside
Carlsbad
Encinitas
La Jolla
San Diego und die südkalifornische Wüste
San Diego
Aktiv: Museumstour im Balboa Park
Tijuana
Die südkalifornische Wüste
Kapitel 2 – Nevada
Auf einen Blick: Nevada
Las Vegas und Umgebung
Las Vegas
Ausflüge von Las Vegas
Aktiv: Valley of Fire – Rendezvous mit der Feuerwalze
Goldgräber- und Geisterstädte
Rhyolite
Goldfield
Gold Point
Tonopah
Berlin
Bodie
Virginia City
Aktiv: Alle an Bord
Wüstenhighways im Great Basin
Interstate 80
Aktiv: Wildwassertouren im Zentrum von Reno
Highway 50
Aktiv: Bergtour zu den hölzernen Methusalems im Great Basin National Park
Kapitel 3 – Das nördliche Utah
Auf einen Blick: Das nördliche Utah
Salt Lake City und seine Region
Salt Lake City
Aktiv: Entdeckungen im frommen Temple Square
Wasatch Mountains
Aktiv: Timpanogos Cave – zu Fuß durch ein Märchenreich aus Stein
Südliches Salt Lake Valley
Great Salt Lake
Aktiv: ›Gipfelsturm‹ auf Antelope Island
Der Nordosten von Utah
Ogden
Logan und Logan Canyon
Bear Lake
Fort Bridger (WY)
Flaming Gorge
Vernal
Aktiv: Flaming Gorge – Wandern, Reiten, Biken, Rafting
Dinosaur National Monument
Uinta Mountains
Kapitel 4 – Südutah und Nordarizona
Auf einen Blick: Südutah und Nordarizona
Die berühmtesten Nationalparks
Zion National Park
Aktiv: Hikingtouren durch die Narrows
Kanab
Bryce Canyon National Park
Highway 12
Capitol Reef National Park
Aktiv: Wandern im Goblin Valley State Park
Arches National Park
Aktiv: Delicate Arch – Audienz bei einem ›Rock Star‹
Canyonlands National Park
Moab und Umgebung
Mexican Hat
Monument Valley
Lake Powell
Grand Canyon N. P.
Grand Canyon West
Hoover Dam
Der untere Colorado River
Lake Mohave
Oatman
Fort Mohave Indian Reservation
Needles
Havasu National Wildlife Refuge
Lake Havasu
Das Land der Hopi und Navajo
Flagstaff
Sunset Crater
Wupatki National Monument
Tuba City
Die Hopi Mesas
Canyon de Chelly
Aktiv: Auf den Spuren der Navajo – von Window Rock zum Canyon de Chelly
Hubbell Trading Post
Window Rock
Petrified Forest National Park
Winslow
Meteor Crater
Walnut Canyon National Monument
Kapitel 5 – Zentral- und Südarizona
Auf einen Blick: Zentral- und Südarizona
Phoenix und der Südwesten von Arizona
Phoenix
Scottsdale
Aktiv: Mit Pferdestärken über den Indianertrail
Casa Grande Ruins
Camp Verde
Sedona
Aktiv: Sedonas magische Kraftzentren
Jerome
Prescott
Wickenburg
Quartzsite
Von Yuma nach Tucson
Tucson und der Südosten
Tucson und Umgebung
Aktiv: Zu Fuß oder per Tram in den Sabino Canyon
Rundreise durch Südostarizona
Aktiv: Höhlenerkundung in den Kartchner Caverns
Kapitel 6 – New Mexico
Auf einen Blick: New Mexico
Santa Fe und der Nordosten
Santa Fe
Northern Pueblos
Aktiv: Zipfelmützenpfad durch die Tent Rocks
Aktiv: Mit dem Dampfross durch die Rocky Mountains
Enchanted Circle
Turquoise Trail
Albuquerque und der Nordwesten
Albuquerque
Aktiv: Hiking durch eine prähistorische Galerie
Ausflug in die Jemez Mountains
Chaco Canyon
Farmington und Umgebung
Gallup
Aktiv: Geschichtsträchtige Wanderung am El Morro
Pueblos im Westen
El Malpais National Monument
Das südliche New Mexico
Im Rio-Grande-Tal
Silver City und Umgebung
Alamogordo und White Sands
Cloudcroft und das Mescalero-Land
Ruidoso und Lincoln County
Roswell
Carlsbad Caverns National Park
Kapitel 7 – Colorado
Auf einen Blick: Colorado
Denver und die Rocky Mountains
Denver
Golden
Rocky Mountain National Park
Aktiv: Auf dem Pferderücken durch die Rockies
Colorados Skigebiete
Aktiv: Ashcroft Ghost Town
Das südliche Colorado
Colorado Springs
Manitou Springs
Aktiv: Auf den Pikes Peak
Great Sand Dunes
Alamosa
Black Canyon of the Gunnison N. P.
Durango
San Juan Mountains
Ouray
Telluride
Cortez und Umgebung
Mesa Verde N. P.
Aktiv: Mesa Verde – Kraxeltour in Cliff Dwellings
Ute Mountain Indian Reservation
Kulinarisches Lexikon
Sprachführer
Impressum
Themen
Die ältesten Lebewesen der Erde
Navajo Code Talkers
Abenteuer Bergbau
Treffpunkt heißer Öfen: Die Bonneville Salt Flats
Filmkulisse Colorado-Plateau
Geronimos Enkel werden Hoteliers
Adobe – Philosophie aus Lehm, Stroh und Wasser
»Get your kicks on Route 66«
Alle Karten auf einen Blick
San Francisco und Südkalifornien: Überblick
San Francisco – Chinatown
San Francisco – Downtown
Großraum San Francisco
Yosemite National Park
Yosemite National Park – Four Mile Trail
Death Valley National Park
17-Mile-Drive
Los Angeles Downtown
Hollywood
San Diego
San Diego – Balboa Park
Südkalifornische Wüste
Nevada: Überblick
Las Vegas
Wüstenhighways
Great Basin National Park – Wheeler Peak
Das nördliche Utah: Überblick
Salt Lake City
Salt Lake Valley und Wasatch Mountains
Timpanogos Cave
Flaming Gorge
Südutah und Nordarizona: Überblick
Zion National Park
Grand Canyon National Park
Colorado River
Land der Hopi und Navajo
Navajo Indian Reservation
Zentral- und Südarizona: Überblick
Phoenix
Apachenpfad
Sedona und Umgebung
Tucson
Tucson und Südarizona
Kartchner Caverns
New Mexico: Überblick
Santa Fe
Santa Fe und New Mexicos Nordosten
Cumbres & Toltec Scenic Railroad
Albuquerque
Petroglyph National Monument
El Morro National Monument
Colorado: Überblick
Denver
Rocky Mountain National Park
Sombrero Ranches
Pikes Peak
Weltstädte, Naturwunder und Outdoorabenteuer
Außergewöhnlich‹ und ›spektakulär‹ sind Prädikate, die einem im Südwesten der USA leicht über die Lippen kommen. Neben atemberaubenden Naturwundern verzaubert die Region Besucher mit pulsierenden Weltstädten auf der Überholspur, bis in die letzten Winkel der Welt bekannten Sehenswürdigkeiten und einer Multikulti-Gesellschaft, in der sich Minderheiten immer stärker zu Mehrheiten entwickeln.
Eine Reise durch den Südwesten ist für Erstbesucher eine nachhaltige, man könnte auch sagen unamerikanische Erfahrung. Hauptgrund ist neben außergewöhnlichen, zum Teil unglaublich bizarren Landschaften die rassisch-ethnische und kulturelle Vielfalt, wie sie sich in exotischen Chinatowns und in überwiegend von Afroamerikanern bewohnten Stadtvierteln zeigt. Und vor allem in einer stetig und schnell wachsenden, ursprünglich aus Südamerika stammenden, spanisch sprechenden Bevölkerung, die in Los Angeles heute schon die Hälfte der Einwohner ausmacht – Tendenz steigend.
Selbst Amerikanern aus anderen Landesteilen fällt es in New Mexico in Anbetracht von uralten Pueblos und einer unübersehbar lateinamerikanisch eingefärbten Alltagskultur zuweilen schwer, sich zu vergegenwärtigen, dass dieser Bundesstaat Teil der amerikanischen Union ist. Damit nicht genug: Seit mindestens 3000 Jahren sind Indianer hier präsent und sorgen in der Region für eine einmalige Vielfalt der Kulturen. Am deutlichsten wird dies im nordöstlichen Arizona, wo mit den Navajo der mit ca. 220 000 Menschen zahlenmäßig größte Indianerstamm der USA ansässig ist und das Leben prägt.
Für Amerikakenner bedeutet der Südwesten ein Wiedersehen mit einem Land, das sich trotz aller Trends und Neuerungen treu geblieben ist und hauptsächlich in den nördlichen Landesteilen seine Rancher- und Cowboykultur nach wie vor hartnäckig verteidigt. Trotz Geschichtsbewusstsein und Traditionspflege ist natürlich auch der Südwesten vom dynamischen Zeitenwechsel mitgerissen worden.
Beste Beispiele dafür sind vor Vitalität strotzende Weltmetropolen wie Los Angeles und San Francisco, aber auch Großstädte wie das von einem milden Küstenklima verwöhnte südkalifornische San Diego, die neumexikanische Metropole Albuquerque, die Kakteenkapitale Tucson im südlichen Arizona und das pulsierende Denver am Rand der Rocky Mountains. Wo Lifestyle, Erfindergeist und Trendsetterqualitäten dem Rest der USA schon immer ein paar schnelle Schritte voraus waren, werden aber auch die Schattenseiten der Gesellschaft mit Warteschlangen vor Suppenküchen und mit in Pappkartons lebenden Wohnsitzlosen in nächster Nähe von Luxushotels und Designerboutiquen sichtbar.
Wer sich den Südwesten zu Gemüte führt, hat normalerweise vor allem einen geografischen Schwerpunkt im Sinn: die spektakulären Traumlandschaften auf dem Colorado-Plateau um den Schnittpunkt der Bundesstaaten Arizona, New Mexico, Utah und Colorado. Diese durch die Kontinentalverschiebung schon vor über 10 Mio. Jahren angehobene Hochebene mit einem verführerischen Mix aus landschaftlicher Schönheit und verlockenden Outdooraktivitäten hat sich als Abenteuerspielplatz für Hiker, Raftingfans, Mountain Biker und Offroad-Piloten längst einen über die Landesgrenzen hinausreichenden Ruf erobert. Die Erosionskräfte von Flüssen, Wind und Wetter modellierten legendäre Naturwunder wie Monument Valley, Grand Canyon, Bryce und Zion Canyon, die mit bizarren Felsformationen, gewaltigen Schluchten und farbenprächtigen Gesteinsschichten ein Open-Air-Museum der Erdgeschichte bilden.
Kein Wunder, dass Hollywoods Movie-Industrie schon Mitte des 20. Jh. das filmische Potenzial des Mega-Plateaus erkannte. Hunderte von weltweit bekannten Kinostreifen und TV-Produktionen sorgten dafür, dass auf heutigen Reisen Déjà-vu-Erlebnisse an der Tagesordnung sind. Dramatische Naturszenerien jenseits von Kinoleinwänden und Reklameschildern in natura kennenzulernen beweist auch in diesem Fall einmal mehr, dass das Original um ein Vielfaches reizvoller ist als jede Kopie.
In diesem atemberaubenden Naturtheater erzählen Indianerruinen, wie Adlerhorste in Canyonwänden hängende Klippenwohnungen und jahrhundertealte, nach wie vor bewohnte Pueblos Geschichten von längst untergegangenen Hochkulturen, von Bräuchen, Traditionen und indianischen Lebensweisen. Sie werfen aber auch ein Licht auf das wohl dunkelste Kapitel der Region: die menschenverachtende Vertreibung, Unterwerfung und Entrechtung der Indianer bis ins 20. Jh. hinein, die einherging mit der territorialen Eroberung weiter Teile des Südwestens durch das weiße Amerika.
Das vorliegende Reisehandbuch bündelt Erfahrungen, Recherchen und Begegnungen auf zahllosen Reisen in bekannte und weniger bekannte Winkel der Region. Gleichzeitig will der Autor seinen Lesern aber auch praktische Informationen, umsetzbare Tipps und lohnende Vorschläge an die Hand geben, mit denen sich eine Reise erleichtern und zu dem machen lässt, was sie eigentlich sein soll: eine unvergessliche positive Erfahrung in einem Land, das sich ob seines Facettenreichtums der Einordnung in simple Kategorien entzieht.
Der Autor
© Catch the Day, Manfred Braunger, Freiburg
Manfred Braunger
www.dumontreise.de/magazin/autoren www.catch-the-day.de, www.manfred-braunger.de
Manfred Braunger lernte sein journalistisches Handwerk in den Redaktionen einer Tageszeitung. Zu Studentenzeiten kaufte er sich mit zwei Freunden in den USA einen Oldtimer und war drei Monate lang kreuz und quer im Land unterwegs. Zeit genug, sich den unheilbaren Amerikavirus zuzuziehen, von dem er sich bis heute nicht erholt hat. Nach einem Intermezzo als USA-Experte eines deutschen Reiseunternehmens veröffentlichte er bei DuMont einen ersten USA-Reiseführer über den Südwesten, dem weitere Bücher über den Osten der USA, Kalifornien sowie Los Angeles und Südkalifornien folgten.
Der Südwesten der USA als Reiseland
An landschaftlicher Vielfalt ist der aus Südkalifornien und den Bundesstaaten Arizona, Nevada, New Mexico, Utah und Colorado bestehende Südwesten fast nicht zu toppen. Die kalifornische Pazifikküste steht im Süden ganz unter der Devise Sonne, Sand und Surf. Allerdings überwiegen an den Traumstränden bei Wasserratten Neoprenanzüge, weil Badewassertemperaturen selten sind. Je weiter man nach Norden kommt, desto steiler, dramatischer und kühler wird der Küstensaum, was vor allem für die Gegend um Big Sur gilt. Hinter dem Küstengebirge liegt im lang gestreckten Central Valley der Obst- und Gemüsegarten des Westens mit riesigen Plantagen, auf denen alles gedeiht, was das Küchenangebot bunt und vitaminreich macht. Einen harten Kontrast zur Äcker- und Feldergeometrie bildet die alpine Bergwelt der über 4000 m hohen Sierra Nevada mit drei Nationalparks, reizvollen Wanderwegen und tollen Wintersportgebieten.
Die Gebirgskette wirkt wie eine gewaltige Klimabarriere für vom Pazifik heranziehende Feuchtigkeit. Im weiter östlich im Regenschatten liegenden Great Basin, das bis an den Stadtrand von Salt Lake City in Utah reicht, dominiert um karge Bergketten, Salzseen und Dünen die große, faszinierende Einsamkeit. Wildblumen, Kerzensträucher, Feigenkakteen, Agaven, Joshua-Tree-Bäume und vielarmige Saguaro-Kakteen verwandeln im Frühjahr die staubtrockene Mojave- und Sonorawüste in einen exotischen Garten Eden, sofern in den Wintermonaten eine Mindestmenge an Regen gefallen ist. Ganz im Osten markieren die von der kanadischen bis fast an die mexikanische Grenze reichenden Rocky Mountains die Grenze des Südwestens. Allein im Bundesstaat Colorado liegen 55 Viertausender inmitten einer berückenden Szenerie aus Bergseen, abgeschiedenen Tälern und fotogenen Kleinstädten mit dem viktorianischen Charme des Gestrigen.
Neben seinen sehr unterschiedlichen Naturräumen liegt der unübertreffliche Reiz des Südwestens hauptsächlich in seiner Weite. Das riesige Gebiet von rund 1,6 Mio. km2 entspricht etwa der gemeinsamen Fläche von Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweiz, Spanien und Portugal. Die Entfernung vom kalifornischen San Diego bis nach Denver in Colorado ist mit der Distanz von Hamburg nach Rom vergleichbar. Noch plastischer macht die räumlichen Verhältnisse die Demografie. Von den in der Region lebenden 47 Mio. Menschen wohnen 42 Mio. in neun Ballungszentren. Das heißt, für Sport und Freizeitaktivitäten bleibt in berühmten Nationalparks mit Bergseen, Flüssen, majestätischen Wäldern und Sandsteincanyons, unverfälschten Gebirgsregionen und fast menschenleeren Wüsten viel Platz. Abenteuer und Spaß unter freiem Himmel sind angesagt.
Kulturelle Highlights
An der kontrastreichen Palette des Südwestens haben die großen Ballungsräume Los Angeles, San Francisco, San Diego, Phoenix, Las Vegas, Albuquerque und Denver großen Anteil. Lebhaftes kosmopolitisches Flair mischt sich dort mit hippem Citylife und herkömmlichem Pioniergeist und bereitet einem fast nicht zu überbietenden kulturellen Angebot von Konzerten, Theatern, Shows und Kinos bis zu Museen und Ausstellungen den Boden. Als weltgrößter Amüsierbetrieb setzt das neonbunte Las Vegas jedem Stadtabenteuer die Krone auf, gleichgültig ob es sich um fantastische Themencasinos, Gambling an Spielautomaten und Pokertischen, aufwendige Bühnen-Performances oder Spitzenhotellerie und -gastronomie handelt. Lehrstunden in Sachen Bergbaugeschichte vermitteln zahllose Geisterstädte, die vom meist kurzen, aber heftigen Gold- und Silberrausch im 19. Jh. übrig geblieben sind.
Eine Besonderheit des Südwestens sind die seit Jahrtausenden nachweisbaren Indianerpopulationen und die durch die Geschichte und Nähe Mexikos geprägte Kultur. Große Teile der Region standen bis fast um die Mitte des 19. Jh. unter mexikanischer Herrschaft und üben noch heute auf hispanische Einwanderer große Anziehungskraft aus, was auf die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung und deren Lebensweise nicht ohne Einfluss blieb. An zahlreichen Örtlichkeiten stoßen Besucher auf die Überbleibsel der historischen Anasazi-Kultur, die zwischen etwa 850 und 1250 ihren Höhepunkt erlebte. Heute hat mit ca. 220 000 Navajo Amerikas größter Indianerstamm in der Region seine Heimat, von kleineren Gruppierungen von Native Americans wie etwa den im Rio-Grande-Tal lebenden Pueblo-Indianern und den Apachen im südlichen New Mexico abgesehen.
Das reisetechnische Fazit? Die aus der Pionierzeit überlieferte Aufgeschlossenheit und Hilfsbereitschaft der Einheimischen schafft für Besucher ein in der Regel überaus sympathisches Klima. Immerhin hat Amerika als klassisches Einwanderungsland jahrhundertelange Erfahrung mit fremden Gesichtern.
© Laif, Köln: Azumendi
Kurs nehmen auf die Golden Gate Bridge in San Francisco, eine der Top-Sehenswürdigkeiten
Frei wie ein Vogel – individuell reisen
Der Südwesten ist bestens erschlossen und macht individuelle wie organisierte Touren kinderleicht. Einschränkungen gibt es bei öffentlichen Transportmitteln wie Bus und Eisenbahn, weil für Amerikaner Reisen ohne eigenes Auto eigentlich gar nicht denkbar sind.
Mit einer Harley-Davidson an der Pazifikküste über den Highway 1, sich auf der legendären Route 66 durch Wüsten, Indianergebiete und typische Ortschaften treiben lassen, mit dem Mietwagen durch die schönsten Nationalparks bummeln: Kaum irgendwo lässt sich die große Freiheit so intensiv genießen wie auf einer Individualreise durch die Fabellandschaften des Südwestens.
Wer zu erschwinglichen Preisen ein Motorbike oder ein Auto mietet, ist bei der Reisegestaltung frei von allen Zwängen, muss sich an keinen Zeit- und Routenplan halten, kann nach Lust und Laune improvisieren. Ungezwungenes Reisen drängt sich in den fast grenzenlosen Landschaften geradezu auf. Hinzu kommt, dass die USA mit gut ausgebauten Straßen und einer ausgezeichneten Hotellerie und Gastronomie zu den einfachsten Reiseländern der Welt zählen.
Mit Bus und Bahn kommt man zwar auch voran, muss aber erheblich mehr Zeit investieren und auf bestimmte Ziele und interessante Zwischenstopps verzichten. Vor allem Züge sind auf einige wenige Hauptrouten beschränkt. Kommerzielle Busunternehmen bedienen manche Nationalparks, innerhalb derer es zum Teil Shuttles in unterschiedliche Parkteile gibt.
Organisiert reisen
Bequem reisen lässt es sich mit einem Pauschalarrangement inklusive professioneller Reiseleitung. Das hat den Vorteil, dass man sich organisatorisch um nichts zu kümmern braucht, Sprachbarrieren kein Hindernis sind und man für alle eventuellen Fragen und Probleme einen Ansprechpartner hat. Der Nachteil: Man folgt einem festgelegten Reiseplan, hat ständig Mitreisende um sich und verfügt nur über sehr eingeschränkte Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung. Einen Urlaub mit Mietwagen oder Wohnmobil kann man sich auch organisieren lassen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es zahlreiche professionelle Reiseveranstalter für unterschiedliche Ziele und Rundfahrten im amerikanischen Südwesten.
Wichtige Fragen vor der Reise
Habe ich mir vor Reiseantritt die obligatorische Einreiseerlaubnis besorgt? s. >>>>
Welche Dokumente braucht man für die Einreise und beim Reisen? s. >>>>
Welches Budget muss ich für einen Urlaub im Südwesten der USA einplanen? s. >>>>
Sollte man schon zu Hause Geld tauschen oder erst im Land? s. >>>>
Welche Kleidung muss in den Koffer? s. >>>>
Welche Rundreisen bieten sich für unterschiedlich lange Urlaube an? s. >>>>
Wie reist man mit Bahn und Bus bzw. mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Für welche Exkursionen ist ein Mietwagen zu empfehlen? s. >>>>
Wie informiert man sich über aktuelle Wetterprognosen? s. >>>>
Wie steht es um die Sicherheit im Land? Welche Vorkehrungen sollte man treffen? s. >>>>
Planungshilfe für Ihre Reise
Grafik herunterladen
Kulturerlebnis |
Naturerlebnis |
Die Kapitel in diesem Buch
1. San Francisco und Südkalifornien: s. >>>>
2. Nevada: s. >>>>
3. Das nördliche Utah: s. >>>>
4. Südutah und Nordarizona: s. >>>>
5. Zentral- und Südarizona: s. >>>>
6. New Mexico: s. >>>>
7. Colorado: s. >>>>
Angaben zur Zeitplanung
Bei den folgenden Zeitangaben für die Reise handelt es sich um Empfehlungswerte für Reisende, die ihr Zeitbudget eher knapp kalkulieren.
1. San Francisco und Südkalifornien
Die legendäre Traumstadt San Francisco bildet das nördliche Tor zu Südkalifornien. Dieser Teil des Golden State dehnt sich zwischen der Pazifikküste im Westen und der Sierra Nevada im Osten bis an die mexikanische Grenze aus – ein Land von berückender Schönheit und landschaftlicher wie kultureller Vielfalt.
• San Francisco • Hearst Castle • Los Angeles • San Diego |
Yosemite National Park |
Gut zu wissen: Die Metropolen und größeren Städte zwischen San Francisco und San Diego sind sowohl mit dem Auto als auch mit Bus und Bahn leicht zu erreichen. Für Selbstfahrer bietet sich der größtenteils direkt an der malerischen Küste verlaufende Panorama-Highway 1/ 101 an ( 450 Meilen). Eine temporäre Sperre des Hwy 1 zwischen Big Sur und San Simeon wurde u.a. durch Erdrutsche verursacht. Landschaftlich kaum zu toppen ist die Fahrt vom Golden Gate über den Yosemite National Park und das brütend heiße Death Valley nach Las Vegas. Für Touren in die Wüste sind sowohl Los Angeles als auch San Diego günstige Ausgangspunkte.
Zeitplanung
San Francisco: 3 Tage
Los Angeles: 3 Tage
San Diego: 2 Tage
Küstenroute von San Francisco
nach Los Angeles : Fahrzeit 9– 10 Std.
Direktroute: 5– 6 Std.
San Francisco–Las Vegas: 12 Std.
Zusätzliche Exkursionen: Tagesausflug mit eigenem Auto oder Trolley von San Diego ins mexikanische Tijuana. Los Angeles–Palm Springs ( 107 Meilen, 2 Std.). Von San Diego über Alpine und Julian zum Anza Borrego Desert State Park ( 93 Meilen, 2 Std.).
2. Nevada
Nevada ist ein Reiseziel für ›Wüstenfüchse‹, für die Autofahren auf weltvergessenen Highways zum spirituellen Erlebnis wird. Abwechslung von der Monotonie bieten Geisterstädte, grüne Bergoasen und natürlich Entertainmentzentren mit Weltstadtflair wie Las Vegas.
Las Vegas |
Gut zu wissen: Gemeinhin als Wüstenstaat apostrophiert, hat Nevada mehr zu bieten als staubtrockene Steppen, Salzseen und hitzeflimmernde Salbeibusch-Ebenen. Die einsamsten Highways in Amerika verbinden Kleinstädte und Käffer miteinander, in denen Individualisten leben, die sich aus Mainstream-Amerika zurückgezogen haben. In den fotogenen Kulissen malerischer Geisterstädte stirbt seit 100 Jahren der Traum von Gold- und Silberschätzen. Einen harten Kontrast dazu bilden die verrückten Glücksspielpaläste in Las Vegas und Reno, die an neonbunter Extrovertiertheit kaum zu überbieten sind. Vor allem Las Vegas hat sich in den letzten Jahren von einer ausschließlich auf Gambling konzentrierten Metropole in ein dynamisches Vergnügungszentrum entwickelt, in dem Bühnenshows, Top-Restaurants, Rummelattraktionen, Shoppingmalls und Museen keine Langeweile aufkommen lassen.
Zeitplanung
Las Vegas: 3 Tage
Reno: 1 Tag
Restlicher Bundesstaat: ca. 3 Tage
Zusätzliche Exkursionen: Von Downtown Las Vegas bieten sich Tagestouren in den Red Rock Canyon ( 65 Meilen), zum Mount Charleston ( 80 Meilen) und zum Valley of Fire ( 110 Meilen) an. Für längere Wanderungen muss man zusätzlich Zeit einplanen.
3. Das nördliche Utah
Utahs Hauptstadt und Mormonenmetropole Salt Lake City liegt dort, wo die weite Ebene um den Großen Salzsee in die westlichen Ausläufer der Rocky Mountains anzusteigen beginnt. Neben mehreren Mormonenstätten lohnen sich Museen, Kulturstätten, das Kapitol und Einkaufsgelegenheiten. Bear Lake und Flaming Gorge sind für Freizeitaktivitäten zu Land und zu Wasser wie gemacht.
Gut zu wissen: Im Salt Lake Valley nördlich und südlich von Salt Lake City zeigt der Bundesstaat Utah in mehreren größeren Städten sein urbanes und wirtschaftlich dynamisches Gesicht. Was für ein Kontrast zu der nur dünn besiedelten Einöde um den riesigen Großen Salzsee! Nicht ganz so zivilisationsfern zeigt sich die bergige Provinzgegend um die mächtigen Uinta Mountains im Osten, die sich an der Utah-Wyoming-Grenze entlangziehen. Das Kleinstädtchen Vernal ist ein günstiger Startpunkt für Abstecher in teilweise freigelegte Saurierfriedhöfe und in das Outdoor-Paradies für Wanderer und Wassersportler um den reizvollen Stausee Flaming Gorge.
Zeitplanung
Inkl. Salt Lake City: 4– 5 Tage
Zusätzliche Exkursionen: Von Salt Lake City führt eine empfehlenswerte Route in nördlicher Richtung durch die Wasatch Mountains und in einem großen Bogen durch Wyoming in das Flaming-Gorge-Gebiet und zu den berühmten Saurierausgrabungsstätten bei Vernal ( 360 Meilen, 7 Std.). Rundtour durch die Wasatch Mountains ( 130 Meilen, 2, 5 Std.).
4. Südutah und Nordarizona
Im Naturwunderland Colorado Plateau zieht die Natur sämtliche Register ihrer unglaublichen Schaffenskraft, wie mehrere Nationalparks und National Monuments auf spektakuläre Weise demonstrieren. Kaum irgendwo haben die Kräfte der Erosion so fantastische Formationen und so abenteuerliche Gelegenheiten für Aktivitäten unter freiem Himmel geschaffen wie in diesem Landstrich, in dem der Colorado River Jahrmillionen alte Spuren hinterlassen hat. Außer Naturwundern und Fabellandschaften tragen die Reservationen der Navajo und Hopi zum unvergleichlichen Reiz der Region bei.
• Bryce Canyon National Park • Arches National Park • Monument Valley • Grand Canyon |
Gut zu wissen: Wer das berühmte Colorado Plateau mit seinen filmreifen Naturlandschaften kennenlernen will, nimmt am besten die große Nationalparkroute von Las Vegas über den Zion und Bryce National Park bis nach Moab unter die Räder und kehrt über die Movie-Kulisse Monument Valley und den Grand Canyon an den Ausgangspunkt zurück. An dieser Strecke liegen die schönsten Highlights, die den Südwesten zu einer Ausnahmeregion für Naturfreunde, Freizeitsportler und Kulturreisende machen.
Zeitplanung
Große Nationalparktour ab und
bis Las Vegas ( 1110 Meilen): 14 Tage
Abstecher ins Indianerland: 4 Std.
Zusätzliche Exkursionen: Eine schöne Route führt von Tuba City über den Window Rock zum Canyon de Chelly ( 225 Meilen), allerdings herrschen auf dieser Strecke eingeschränkte Tank- und Versorgungsmöglichkeiten.
© Catch the Day, Manfred Braunger, Freiburg
Filmkulisse und Synonym für den gesamten Südwesten der USA: das Monument Valley
5. Zentral- und Südarizona
Der Großraum Phoenix bildet das urbane Herz einer ansonsten provinziellen Region mit kleinstädtischem Charme, versteckten Indianerrelikten und Berg- und Kakteenlandschaften im Postkartenformat. Und mit Spuren, die in die Blaue-Bohnen-Ära des Wilden Westens führen.
Sedona |
Gut zu wissen: Das Valley of the Sun, das riesige Ballungszentrum um Phoenix, ist hauptsächlich für zweierlei bekannt: gnadenlose Hitze im Sommer und fabelhafte Frühlingstemperaturen im Winter. Trotz zahlreicher Museen, luxuriöser Resorts, Golfplätzen wie Sand am Meer und einer fetzigen Klub- und Kneipenszene liegt die Metropolitan Area eher am Rand der Touristenrouten. Ein Besuchermagnet ist hingegen das mitten im ›Land der roten Felsen‹ liegende New-Age-Mekka Sedona. Davon abgesehen befinden sich die Hauptreiseziele im südlichen Bundesstaat, wo in exotischen Kakteenlandschaften das benachbarte Mexiko bereits zu erahnen bzw. auch zu sehen ist. Besondere Anziehungskraft strahlt das Städtchen Tombstone aus, das sich wie keine andere Kommune eine Reputation als Hochburg des Wilden Westens erhalten hat.
Zeitplanung
Sedona–Phoenix–Tucson–
Tombstone: ca. 5 Tage
Zusätzliche Exkursionen: Östlich von Phoenix führt ab Apache Junction eine lohnende Route inklusive Apachenpfad um die geheimnisvollen Superstition Mountains ( 135 Meilen, Tagesausflug).
6. New Mexico
Von allen Regionen des amerikanischen Südwestens ist das Land of Enchantment (Land der Verzauberung) derjenige Bundesstaat, der am wenigsten dem üblichen amerikanischen Erscheinungsbild entspricht. Stärker als sonst irgendwo prägt die historische Verbindung mit Mexiko auch heute noch sowohl das Alltagsleben als auch die Kultur des Landes.
• Santa Fe • Taos Pueblo |
Carlsbad Caverns |
Gut zu wissen: Mit Indianerpueblos, außergewöhnlicher Adobe-Architektur, einem unverwechselbaren, mexikanisch angehauchten Lebensstil und Künstlerkolonien zählt das Land zu den facettenreichsten Teilen Amerikas. Weite Gebiete versinken in tiefster Ländlichkeit, während echtes Stadtleben im Prinzip auf die Metropole Albuquerque und in geringerem Maß auf die Hauptstadt Santa Fe beschränkt ist. Wer sich für das Leben der gestrigen und heutigen Pueblo-Indianer interessiert, kann verlassene Ruinenanlagen und noch bewohnte Dörfer besuchen, lohnend speziell bei großen Festen. Zu den touristischen Highlights gehören die phänomenalen Carlsbad Caverns, die Heimat von Billy the Kid um Lincoln und die seltsame Gipswüste White Sands.
Zeitplanung
Rundreise durch New Mexico: ca. 8– 10 Tage
Zusätzliche Exkursionen: Westlich von Albuquerque führt eine erste Nebenstrecke ab Laguna Pueblo südlich der I- 40 zum Acoma Pueblo und ein zweiter Abstecher über das El Morro National Monument bzw. Zuni Pueblo bis nach Gallup ( 145 Meilen, halber Tag). Von Lincoln kommt man auf einer sehenswerten Strecke über Ruidoso und Alamogordo in die Gipswüste White Sands ( 100 Meilen, halber Tag). Das UFO-Museum in Roswell und die Carlsbad Caverns trennen nur 80 Meilen voneinander.
7. Colorado
Von der Metropole Denver und den flachen, östlichen Landesteilen abgesehen, ist der Bundesstaat ein besonderes Reiseziel für Bergfreunde. Kein Bundesstaat auf der zusammenhängenden Staatsfläche der USA liegt höher. Als besonders gebirgig erweist sich Colorado hauptsächlich in seiner westlichen Landeshälfte. Je weiter man von der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Hochgebirgskette der mächtigen Rocky Mountains nach Osten kommt, desto flacher werden die Landschaften, bis sie schließlich in die Great Plains übergehen.
Mesa Verde National Park |
Gut zu wissen: Die hauptsächlich durch die alpinen Rocky Mountains geprägte Region bildet sowohl in der warmen wie in der kalten Jahreszeit ein attraktives, infrastrukturell gut erschlossenes Reiseziel. Wer nicht den legendären Pulverschnee als Sportpartner im Sinn hat, ist im Sommer und Frühherbst im Bergland zwecks Outdoorspaß am besten aufgehoben. Die pulsierende Metropole Denver, vier Nationalparks voller reizvoller Naturszenerien und mit zahllosen Freizeitmöglichkeiten, Ortschaften, die häufig aus ehemaligen Bergbaucamps entstanden sind, und die auf den äußersten Südwesten des Bundesstaates konzentrierten erstaunlichen Überbleibsel der alten Anasazi-Indianerkultur bilden einen spannenden Mix aus landschaftlichen und kulturellen Attraktionen.
Zeitplanung
Gesamter Bundesstaat: ca. 6– 8 Tage
Zusätzliche Exkursionen: Der San Juan Skyway zeigt die Berglandschaft im Südwesten Colorados von ihrer schönsten Seite ( 200 Meilen, 1 Tag). Wer die Strecke von Aspen über Vail und durch den Rocky Mountain National Park bis nach Estes Park fährt, befindet sich auf dem ›Dach‹ Amerikas ( 250 Meilen, 1 Tag).
Vorschläge für Rundreisen
1. bis 3. Tag: Ankunft in San Francisco. Für eine Stadtbesichtigung stehen ca. 2 Tage zur Verfügung.
4. Tag: Weiterfahrt durch das Central Valley in den Yosemite National Park.
5. Tag: Besichtigung von Yosemite mit Ausflug zum Glacier Point und zu den riesigen Sequoia-Bäumen im Mariposa Grove.
6. Tag: Auf der Tioga Pass Road über die hohe Sierra und durch das Owens Valley weiter bis ins Death Valley.
7. Tag: Besichtigungstour im Death Valley ab Furnace Creek Ranch u. a. mit Scotty’s Castle und Zabriskie Point.
8. Tag: Fahrt über das südliche Death Valley, Shoshone und Pahrump nach Las Vegas.
9. bis 11. Tag: Bummel durch die Themencasinos der Entertainment-Metropole Las Vegas.
12. Tag: Fahrt über St. George in den Zion National Park.
13. bis 14. Tag: Von Zion in den Bryce National Park und Wandertouren im Park.
15. Tag: Auf den Highways 12 und 24 in den Capitol Reef National Park und weiter bis nach Hanksville.
16. Tag: Von Hanksville mit einem Abstecher ins Goblin Valley über Green River nach Moab.
17. bis 18. Tag: Besuch der beiden Nationalparks Arches und Canyonlands bei Moab.
19. Tag: Von Moab über Price bis nach Salt Lake City.
20. Tag: Besichtigung von Salt Lake City.
21. Tag: Rückflug vom International Airport in Salt Lake City oder Weiterreise.
Grafik herunterladen
1. bis 3. Tag: Ankunft in Los Angeles und Besichtigung von Hollywood, Downtown und Beverly Hills.
4. Tag: Von Los Angeles über Palm Springs in den Joshua Tree National Park.
5. Tag: Fahrt von Twentynine Palms über Lake Havasu City und Oatman nach Kingman an der Route 66.
6. Tag: Von Kingman auf der Route 66 nach Seligman und weiter zum Grand Canyon.
7. Tag: Wander- und Besichtigungstour an der South Rim im Grand Canyon National Park.
8. Tag: An der South Rim des Grand Canyon entlang nach Cameron und weiter zum Tagesziel Page am Lake Powell.
9. Tag: Besichtigung des Lake Powell, Antelope Canyon und Horseshoe Bend in der Umgebung von Page.
10. Tag: Fahrt durch die Navajo Reservation zum Monument Valley.
11. Tag: Über Cortez geht es in den Mesa Verde National Park.
12. Tag: Über Durango, Pagosa Springs und Tierra Amarilla zum Taos Pueblo bei Taos.
13. Tag: Besichtigung der neumexikanischen Hauptstadt Santa Fe.
14. Tag: Über den parallel zur I- 25 verlaufenden Türkispfad (State Route 14) nach Albuquerque, wo die Tour endet.
Grafik herunterladen
1. bis 3. Tag: Ankunft in San Francisco und zweitägige Stadtbesichtigung.
4. Tag: Auf dem Highway 1 direkt an der Küste entlang nach Monterey.
5. Tag: Nach einem Abstecher zum Wandern im Point Lobos State Park geht es an der spektakulären Big-Sur-Steilküste entlang nach Santa Barbara.
6. Tag: Stadttour durch Santa Barbara, u. a. mit Besichtigung der Mission Santa Barbara.
7. Tag: Weiterfahrt auf der Küstenroute nach Los Angeles.
8. bis 9. Tag: Zweitägige Besichtigung einzelner Stadtteile von Los Angeles.
10. Tag: Besuch des Vergnügungsparks Disneyland in Anaheim.
11. Tag: Küstenhighway über Laguna Beach und Oceanside nach San Diego.
12. Tag: Besichtigung von San Diego und der Nachbarstadt La Jolla.
13. Tag: Tagesausflug in die mexikanische Grenzstadt Tijuana.
14. Tag: Ab San Diego Rückflug bzw. Weiterreise.
Grafik herunterladen
Wissenswertes über den Südwesten der USA
»Der ganze Südwesten war ein einziges Haus, gebaut aus der Morgendämmerung. Es war gemacht aus Blütenstaub und Regen. Das Land war alt und ewig. Viele Farben waren auf den Hügeln und in der Ebene, und hinter den Bergen war eine dunkle Wildnis. Das Land war bestellt und stark, und im ganzen Umkreis war es schön.«
Indianische Weisheit
© Glow Images, München: All Canadas Photos
Wenn die Wüste blüht: Frühling im Anza Borrego Desert State Park, Kalifornien
Steckbrief zum Südwesten der USA
Daten und Fakten
Name: USA Südwesten
Fläche: knapp 1,6 Mio. km2 (Südkalifornien 210 000 km2, Arizona 295 000 km2, Colorado 270 000 km2, Nevada 286 000 km2, New Mexico 315 000 km2, Utah 220 000 km2).
Hauptstädte: Kalifornien: Sacramento; Arizona: Phoenix; Colorado: Denver; Nevada: Carson City; New Mexico: Santa Fe; Utah: Salt Lake City.
Amtssprache: Amerikanisches Englisch.
Einwohner: 49,5 Mio. (Südkalifornien 29 Mio., Arizona 7 Mio., Colorado 5,5 Mio., Nevada 2,9 Mio., New Mexico 2,1 Mio., Utah 3 Mio.).
Bevölkerungswachstum: Zunahme zwischen 2010 und 2017 in Prozent: Kalifornien 6,1 %; Arizona 9,8 %; Colorado 11,5 %; Nevada 10,1 %; Utah 12,2 %.
Lebenserwartung: Männer 76,4 Jahre, Frauen 81,2 Jahre.
Währung: US-Dollar ($). Der Dollar ist in 100 Cents unterteilt. Banknoten sind als 1-, 2-, 5-, 10-, 20-, 50- und 100-Dollar-Scheine im Umlauf. Die früher ausschließlich grünen Banknoten haben mittlerweile verschiedene Farben bekommen.
Zeitzonen: Pacific Time (Südkalifornien, Nevada MEZ –9 Std.) und Mountain Time (Arizona, New Mexico, Utah und Colorado MEZ –8 Std.).
Landesvorwahl: 001
Internetkennung: .us
Landesflagge: Sternenbanner (Stars & Stripes). Rote und weiße Streifen stehen für die 13 Gründungsstaaten. Die 50 weißen Sterne in blauem Feld symbolisieren die 50 US-Bundesstaaten. Farbensymbolik: Weiß (Reinheit, Unschuld), Rot (Tapferkeit, Ausdauer) und Blau (Wachsamkeit, Beharrlichkeit, Gerechtigkeit).
Geografie
Den Kernbereich des Südwestens bilden die Bundesstaaten Arizona, Nevada, New Mexico und Utah. Große Gebiete von Colorado können diesem Teil der USA genauso zugerechnet werden wie Südkalifornien, das sich die Sonorawüste, das Große Becken und den Colorado River mit der restlichen Region teilt. Die Weltstädte San Francisco und Los Angeles spielen als ›klassische‹ Anfangs- und Endpunkte für Reisen durch den Südwesten eine touristische Hauptrolle. Davon abgesehen sind Nationalparks wie Yosemite, Kings Canyon, Sequoia, Death Valley und Joshua Tree, die wildromantische Pazifikküste zwischen San Francisco und San Diego und die Mojave- und Sonorawüste beliebte Ziele auf Touren durch den Südwesten. Doch auch außerhalb dieser Naturoasen weisen die Landschaften der Region eine außergewöhnliche Verschiedenartigkeit auf, die von dramatischen Meeresküsten, agrarisch genutzten Tälern, natürlichen und künstlichen Seen über gewaltige Hochgebirge bis zu staubtrockenen Wüsten reicht.
Geschichte
Auf ein Alter von ca. 12 000 Jahren datieren archäologische Funde, mit denen die frühe Existenz prähistorischer Jäger und Sammler im Südwesten nachzuweisen ist. Zwischen 100 v. Chr. und etwa 1300 n. Chr. bildete sich dort die Kultur der Anasazi heraus, von der noch spektakuläre Ruinenanlagen zeugen. Nach dem Verschwinden der Anasazi drangen von Norden athabaskisch sprechende Indianergruppen wie die Navajo und Apachen in die Region vor, die seit 1540 von Neuspanien (Mexiko) aus auch Ziel spanischer Konquistadoren war. Eine systematische Kolonisierung durch Spanien begann aber erst im 17. Jh. und stieß bei den Pueblo-lndianern im Rio-Grande-Tal auf erbitterten Widerstand. Mexikos Unabhängigkeit im Jahr 1821 brachte das Gebiet unter mexikanische Kontrolle. Nach dem verlorenen Krieg gegen die USA musste Mexiko im 1848 unterzeichneten Frieden von Guadalupe Hidalgo große Gebiete im Südwesten an die USA abtreten, darunter Südkalifornien. 1850 wurde Kalifornien als 31. Staat in die USA aufgenommen. Nevada folgte 1864, Colorado 1876, Utah 1896 und Arizona bzw. New Mexico 1912.
Staat und Politik
Wie alle 50 Bundesstaaten besitzen auch die Staaten des Südwestens eigene Verfassungen und aus zwei Kammern (Senat und Repräsentantenhaus) bestehende Parlamente als oberste Organe der Legislative. Die Exekutive liegt in Händen eines jeweils auf 4 Jahre gewählten Gouverneurs, der sein Amt höchstens zwei Legislaturperioden lang in Folge ausüben darf. Höchste Instanz der Rechtsprechung ist jeweils der Oberste Gerichtshof (Supreme Court) unter Vorsitz eines Obersten Richters (Chief Justice), der vom Gouverneur ernannt wird und sein Amt höchstens 10 Jahre lang ausübt. Administrativ sind die Bundesstaaten in counties (Landkreise) aufgeteilt.
Wirtschaft und Tourismus
Die Bundesstaaten des Südwestens gründeten ihre Wirtschaften im 19. Jh. hauptsächlich auf Bergbau und Rinderzucht. Legendäre Reichtümer aus Gold- und Silberminen beschleunigten den Prozess der Staatsgründung vor allem in Kalifornien und Nevada. Im 20. Jh. stieg das Central Valley in Kalifornien zu den produktivsten Agrarregionen der USA auf, während das legendäre Silicon Valley südlich von San Francisco die High-Tech-Industrie in der ganzen Welt revolutionierte. In sämtlichen Bundesstaaten des Südwestens leisteten in der Vergangenheit Bodenschätze einen bedeutenden Beitrag zur jeweiligen Wirtschaft. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Überall im Südwesten spielt der Tourismus eine große Rolle. Kalifornien besuchen jährlich ca. 330 Mio. Menschen, die im Durchschnitt pro Tag und Person 120 $ ausgeben.
Bevölkerung und Religion
Von neun großen Ballungsräumen abgesehen handelt es sich beim Südwesten um eine nur dünn besiedelte Landesregion mit einem überdurchschnittlich starken hispanischen Bevölkerungsanteil. Während in den gesamten USA ca. 17,1 % lateinamerikanischer Abstammung sind, beläuft sich dieser Anteil etwa in Südkalifornien auf 39 %, in Arizona auf 30,9 und in New Mexico auf 48,5 % (https://www.census.gov/quickfacts). Damit hängt zusammen, dass der Anteil an Katholiken etwa in New Mexico mit 40, in Arizona mit 29 und in Kalifornien mit 32 % überdurchschnittlich hoch ist. In Utah bekennen sich lediglich 6 % der Einwohner zum Katholizismus, während 60 % Mitglieder der Mormonenkirche sind.
Natur und Umwelt
Zwischen der Pazifikküste und den Gipfeln der Rocky Mountains im Bundesstaat Colorado liegen große, zum Teil sehr unterschiedliche Naturräume, die den Südwesten zu einem überaus facettenreichen Landesteil machen. Über 4000 m hohe Gebirge, menschenleere Wüsten, tief eingeschnittene Flusstäler und von Erosionskräften in Jahrmillionen modellierte Hochebenen prägen die verschiedenen Gesichter der Region.
Pazifikküste
Steile und felsige Abschnitte mit Flussmündungen und zerklüfteten Halbinseln kennzeichnen die kalifornische Küste südlich von San Francisco. Je weiter man sich San Diego nähert, desto länger werden die Sandstrände und desto eher kann man sich wegen steigender Temperaturen ins Wasser wagen. An vielen Stellen wie beispielsweise im Año Nuevo State Reserve, an der Küste südlich von Big Sur oder in La Jolla nördlich von San Diego kann man hauptsächlich zwischen Dezember und März Robben und See-Elefanten beobachten, die sich in den kalten Monaten des Jahres zur Gründung neuer Familien an geschützten Sandstränden treffen. Die sich an der gesamten Meeresküste entlangziehenden Coast Ranges sorgen dafür, dass es sich beim südkalifornischen Küstenstreifen um ein schmales Gebiet handelt, in dem die klimatischen Unterschiede zwischen Winter und Sommer wegen der ausgleichenden Wirkung des Stillen Ozeans weit weniger prägnant sind als östlich des Küstengebirges.
Erdbebengefahr
Der südkalifornische Küstenstreifen ist nicht nur ein landschaftliches Glanzlicht im Golden State, sondern auch ein Katastrophengebiet. Entlang dem sogenannten San-Andreas-Graben verschieben sich Erdkrustenplatten von kontinentaler Größe. Die Pazifische Platte mit dem Stillen Ozean und einem Küstenabschnitt Kaliforniens inklusive Los Angeles driftet jedes Jahr etwa 2,5 cm nach Nordwesten. Die Amerikanische Platte mit dem restlichen Nordamerika samt San Francisco bewegt sich in etwas langsamerem Tempo nach Südosten. Dass diese Plattenkontakte alles andere als zu vernachlässigen sind, bestätigt die Wissenschaft. Erdbebenschreiber zeichnen im Jahresdurchschnitt in Kalifornien ca. 10 000 Klein- und Kleinstbeben auf, wenn sich die Platten auf ihrer Reise in unterschiedliche Richtungen im Bereich der oberen 10 km des Erdmantels verkeilen und dadurch Spannungen und Druckverhältnisse aufbauen, die eine tektonische Zeitbombe zum Ticken bringen. 1906 entluden sich urgewaltige Energien in San Francisco bei einem Beben der Stärke 7,8 auf der Richterskala, dem schätzungsweise bis zu 3000 Menschen zum Opfer fielen und in dessen Folge über 200 000 Einwohner obdachlos wurden. Zahlreiche jüngere Erdbeben bewiesen die Wirksamkeit präventiver Maßnahmen. Die von japanischen Ingenieuren übernommene Wolkenkratzerbauweise unter Verwendung von Dämpfern aus Stahl und Gummi zwischen Gebäudefundamenten bewährte sich. Neben dieser technischen Prävention zahlten sich andere, mittlerweile weitverbreitete Schutzmaßnahmen aus, die von der Befestigung von Mobiliar an den Wänden bis zum familieninternen Katastrophentraining und zu Einbauten zentraler Absperrventile für Gasleitungen reichen.
Colorado-Plateau
Die einzelnen großen Naturräume auf dem Staatsgebiet der USA sind keine in sich geschlossenen Landschaften. Das gilt auch für das 330 000 km2 große Colorado-Plateau, das damit fast die Fläche Deutschlands einnimmt. Zentrum der Hochebene ist das Four-Corners-Gebiet um den Schnittpunkt der Staatsgrenzen von Colorado, Utah, New Mexico und Arizona. Im Norden reicht das Plateau bis fast nach Wyoming, im Westen bis an die Grenze von Nevada und im Süden beinahe bis nach Phoenix in Arizona, während die Ostgrenze in New Mexico nicht ganz an den Rio Grande und in Colorado nicht ganz an die San Juan Mountains reicht.
Während des Paläozoikums vor etwa 375 Mio. Jahren und des folgenden Mesozoikums lagerten sich in diesem Teil des Südwestens mehrere Kilometer mächtige Sedimentschichten ab. Wegen der tektonischen Stabilität dieser Region überdauerten die Ablagerungen lange Zeiträume weitgehend ungestört, wurden aber durch Erosionsprozesse unterschiedlich weit abgetragen. Fachleute fanden heraus, dass auf etwa einem Viertel des Colorado-Plateaus die aus dem Mesozoikum stammenden Sedimentschichten und auf über 60 % der Gesamtfläche die der Kreidezeit nachfolgenden Ablagerungen bereits verschwunden sind. Wasserläufe gruben sich immer tiefer in die obersten Erdschichten hinein und legten neue Schichten und damit Zeugnisse längst vergangener Erdzeitalter offen. Am spektakulärsten treten diese Prozesse im Grand Canyon zutage, der vom Colorado River nach wie vor immer tiefer gegraben wird, u. a. weil das Colorado-Plateau stetig angehoben wird. In der Riesenschlucht sind 13 Erdschichten offengelegt, die 2 Mrd. Jahre in die Geschichte des Planeten Erde zurückführen und davon berichten, dass Arizona über lange Zeiträume hinweg abwechselnd beispielsweise ein Dünengebiet, eine Küstenlandschaft, ein Flussdelta und eine Wüste war.
Zum zerfurchten Gesicht des durchschnittlich 1500 m hoch gelegenen Plateaus trug das relativ trockene Klima bei. Das Gebiet ist nur auf den höchsten Erhebungen, etwa um den über 3500 m hohen Boulder Mountain im südlichen Utah oder auf dem Kaibab-Plateau um den Grand Canyon, von Wäldern bedeckt. In tieferen Lagen erlaubt das wüstenhafte Klima eine nur spärliche Vegetation, sodass Felsen den Einflüssen von Wind und Wetter fast ungeschützt ausgesetzt sind. Deshalb entstanden neben spektakulären Canyons an vielen Stellen einzigartige Formationen wie etwa die Naturbögen von Arches oder die steinernen Zaubergärten des Bryce Canyon.
© Glow Images, München: Super-Stock
Südutah: versteinerte Dünen in den Vermilion Cliffs
Wasserprobleme
Der in den Rocky Mountains entspringende Colorado River schuf bis zur Mündung in den Golf von Kalifornien nicht nur spektakuläre Canyons, sondern verrichtet in den sieben Anrainerstaaten Colorado, Wyoming, Utah, Arizona, Nevada, Kalifornien und Mexiko seit über 100 Jahren auch Schwerstarbeit bei der Trinkwasserversorgung von 25 Mio. Menschen und der Bewässerung von 15 000 km2 Ackerland, was etwa der Fläche von Schleswig-Holstein entspricht. Klimaforscher stellten in den fünf Jahren vor 2016 einen besorgniserregenden Trend fest: Die Niederschläge im gewaltigen Einzugsgebiet des Colorado River gingen immer mehr zurück und verursachten eine lang anhaltende Dürreperiode, während der die Pegel in wichtigen regionalen Wasserreservoirs wie etwa Lake Mead und Lake Powell dramatisch sanken und u.a. auch die Produktion von Strom durch Wasserkraft beeinträchtigten. Eine klimatische Wende läutete die Wintersaison 2016/2017 ein, als hauptsächlich in Kalifornien, aber auch in anderen Regionen des Südwestens starke Niederschläge fielen, Trinkwasserspeicher auffüllten, aber auch Bergrutsche und Überschwemmungen mit sich brachten. Fachleute bezweifeln allerdings, ob der niederschlagsreiche Winter, der vor allem die Sierra Nevada mit einem gewaltigen Schneepolster ausstattete, langfristig ein Ende der Trockenperiode im Südwesten bedeutet.
Gebirge