»Die schönsten Erinnerungen sammelt man immer zu zweit.«
Europa
1Sanfte Hügel und jähe Gipfel
Gardasee, der Deutschen liebstes Reiseziel
2Romantik zwischen Klippen und Meer
Auf der Via dell’ Amore in den Cinque Terre
3Toskana – oben ohne
Mit dem Oldtimer durchs Etruskerland
4Italienisches Ideal
Dolce far niente auf Ponza
5»Erholung von Sorgen«
Neapels Treffpunkt für Verliebte
6Strandreise von Bucht zu Bucht
Sardiniens aquatischer Norden
7Fiesta und Gaudí
Barcelonas größte Party
8Mediterranes Herzblatt
Mallorca für Romantiker
9Insel zum Verlieben
Ein Hauch von Karibik weht über Menorca
10Ein begehrenswerter Strand
Ewige Sommergefühle auf Porto Santo
11Blumeninsel im Atlantik
Gottes Garten heißt Madeira
12Vom Winde verweht
Im Gefühlshoch auf die Azoren
13Mit Volldampf ins neue Leben
Mit dem Pinienzapfenzug nach Nizza
14Nostalgischer Roadtrip für Verliebte
Zweisamkeit an der Côte d’Azur
15Punkt, Punkt, Komma, Strich
Normannische Impressionen
16Flittern rund ums Wasser
Maritimes Flair im niederländischen Friesland
17Der Schatz der Flamen
Brügge, ein Kleinod des Spätmittelalters
18Herrenhäuser, Klöster und Druiden
Irland – Quer durch Europas grüne Insel
19Alles im Fluss
Kronjuwelen entlang der königlichen Themse
20Glück: eine Geige spielende Ziege
Zum Karneval nach Notting Hill
21Hollywoodromantik pur
Pool House – Insel der Liebe in den Highlands
22Schottlands Zauber und Mystik
Die Einzigartigkeit der Isle of Skye
23Zeit für Romantik
Royale Gastlichkeit in Inverlochy Castle
24Geisterklamm und Klosterbarock
Bayern auf dem Isarradweg
25Idyll am Fuß der Zugspitze
Bayerns Paradies liegt im Werdenfelser Land
26Schlösser, Weinberge und Kurbäder
Fürstlich wohnen in der Steiermark
27Einfach abgleiten
Winterauszeit in den Hohen Tauern
28Wanderlust und Wohlgefühl
Am Fuß des Nationalparks Hohe Tauern
29Der Wilde Kaiser ruft!
Entschleunigung in Tirols Kaiserwinkl
30Gipfelglück »On Top«
Berg und Tal im Berner Oberland
31Flittern wie zu Kaisers Zeiten!
Küstenreise durch Deutschlands Osten
32Grandiose Kultur- und Musikreise
Das Beste zwischen Weimar und Dresden
33Dem Glück ganz nah
Mit dem Wohnmobil durch Dänemark
34Eine Insel, ein Märchen
Die besondere Romantik Ærøs
35Meererfahrungen
Skagen, das Licht und die Kunst
36Die Perle der Ostsee
Dänische Sonneninsel Bornholm
37Ein Traum in Barock
Das Märchenschloss Läckö im Vänernsee
38Steinreiche Sonneninsel
Öland, das etwas andere Schweden
39Venedigs kleine Schwester
Sloweniens Riviera hat viel zu bieten
40Meereswächter sorgt für Romantik
Flittern auf der langen Insel Dugi Otok
41Mal wieder Indianer spielen
Im kroatischen Nationalpark Plitvicer Seen
42Der Dreizack Poseidons
Hellas’ Paradiesgarten Chalkidiki
43Im siebten Himmel am Kraterrand
Bilderbuchdörfer und Panoramablicke auf Santorin
44Inselzwerg zum Liebhaben
Zeit der Stille auf Kastelorizo Megiste
Asien
45Woher kommt der Nikolaus?
Auf Spurensuche an der türkischen Ägais
46Eine Stadt voller Kontraste
Sightseeing mit Muße in Istanbul
47Die Sandkasten-Hauptstadt
Abu Dhabi ist groß und mächtig, sandig und reich …
48Orient zwischen Wolkenkratzern
Dubai, Boomtown aus Tausendundeiner Nacht
49Fata Morgana am Ende der Welt
Musandam, Hideaway in Omans Norden
50Palmen, Plantagen und viel Zeit
Auf dem Hausboot durch Keralas Backwaters
51Barfuß im Paradies
Olhuveli, Trauminsel der Malediven
52So muss das Paradies sein
Traum in Weiß und Blau – Die Malediven
53Glück und Liebe
Auf Wanderschaft mit dem Glücksmanager in Bhutan
54Thailands Superstar
Ferieninsel Phuket: Eldorado für jeden Geschmack
55Wo die Herren Dame spielen
Die exotische Welt von Malaysia
56Der Sitz der Götter
Balis unverwechselbarer Charme
57Ein Land, ein Tempel …
… und ein Bild im Kopf. Zu Besuch in Kambodscha
58Kein Salz für die Suppe
Dennoch ist Vietnam auch kulinarisch reizvoll
59Einfach über allem
Unterwegs in Chinas quirligster Metropole Shanghai
60Die heilende Kraft des Wassers
Die Quellen im Ise-Shima-Nationalpark in Japan
Nordamerika
61Hippie-Flair im Nebel
San Francisco – Kaliforniens »Belle of the Bay«
62Insel der zwei Vulkane
Maui – einfach das Beste
63Flittern im Tiefschnee
Telluride/Colorado – Nordamerikas schönste Abfahrt
64Knallbunt an rauer Küste
Lunenburg/Neuschottland – Weltkulturerbe am Meer
65Leuchtende Wälder, sanfte Kühe
Woodstock/Vermont – Pittoreskes Neuengland
66Big Apple, riesiges Herz
New York – Ganz großes (Romantik-)Kino
67Händchen halten unter Feenhaar
Charleston/South Carolina – Die Schöne des Südens
68Bunt wie der Regenbogen
Key West – Für Verliebte aller Couleur
69Paradies über dem Winde
Anguilla/British Virgin Island – Insel der Liebenden
70Griff in eine Wundertüte
Mexikos faszinierende Pazifikküste
71Maya-Hochkultur, Sonne und Strand
Tempel und Badefreuden an der Riviera Maya
Mittel- und Südamerika
72Restauriertes Juwel in Nicaragua
Granada – schönste Kolonialstadt Mittelamerikas
73Reggae-Feeling in Nicaragua
Karibik ohne Chichi? Corn Island!
74Auf gleicher Wellenlänge
Tamarindo/Costa Rica – Surfing for Lovers
75Rum-Party im Weltkulturerbe
Der Kolonialstil leuchtet: Cartagena de las Indias
76Im Land der Superlative
Die Faszination von Rio de Janeiro
77Karneval und Kolonialflair
Salvador da Bahia schläft nie!
78Das Inka-Rätsel überm Dschungel
Machu Picchu – Die geheimnisvolle Stadt
79Über die Treppen von Valparaíso
Anziehungspunkt für Künstler und Kreative
80In Chiles wildem Wüstental
Sterne gucken im Valle del Elqui
81Duschen unter Wasserfällen
Die Carretera Austral im Süden Chiles
82Steinerne Rätsel am Palmenstrand
Die Osterinsel – Urlaub mit einem Mythos
83Bloß nicht hampeln!
Tango lernen in Buenos Aires
84Das Paradies mit Adam und Eva
Die Wasserfälle von Iguazu
85Südlich der Copacabana
Die Strände von Uruguay sind toll
Afrika
86Mystische Kirchen und Kathedralen
Zum »Honeymoon« nach Äthiopien
87Savanne, Strand und Sternenzelt
So funktioniert Kenias Zauberprogramm
88St. Peter’s und Kaya Mawa
See-Märchen im Lake Malawi
89Wie im Paradies – nur schöner!
Jambo Bwana in Sansibar
90Im Rausch der Sinne
Bulawayo und Victoria Falls, Simbabwe
91Für alle Sinne: Bush und Beach
Südafrika-Safari und zum Baden nach Mosambik
92Im Paradies der »Wilden Exoten«
Durchs botswanische Okavango Delta
93Von Kirche zu Kirche
Namibias himmlische Schätze
94Am schönsten Ende der Welt
Cape Town ist einzigartig
95Himmlisch auf Luxus-Safari
Zu Südafrikas »Wilden Exoten«
96Von Leuchtturm zu Leuchtturm
Ringreise am Kap der Guten Hoffnung
Australien und Ozeanien
97Auf Tour in Down Under
Unterwegs auf der größten Insel der Welt
98Abenteuer für jede Jahreszeit
Aktiv durch Neuseelands spektakuläre Landschaft
99Auf der anderen Seite der Welt
Exotischer Klassiker: das Südsee-Paradies Fidschi
100Sterne pflücken in der Südsee
Fafa Island Robinsonade
Register
Impressum/Bildnachweis
HIGHLIGHTS
Castel von Limone: Im Garten der malerischen Burg erfreut ein duftender Zitronenhain.
Riva: Hier liegt einer der schönsten und altehrwürdigsten Uferparks des Sees.
Gargano: Die Kirche San Francesco mit wunderschönem Kreuzgang wurde 1289 von Franz von Assisi geweiht.
Monte Baldo: Den gesamten Gardasee bestaunt man am besten von oben auf 2200 Metern Höhe – die Seilbahn startet in Malcesine.
Gardesana: Die atemberaubende Passstraße am steilen Westufer mit unzähligen Tunneln führt Richtung Lago d’Iseo.
PROBIEREN UND ERLEBEN
Carne Salada, Ciuga del Banale und die Mortadella: Trentiner Wurstspezialitäten – Trentingrana, Spressa delle Giudicarie, Vezzena: beliebte Almkäse aus der Region – Nationalgerichte, nicht nur als Beilage: Speck-, Leber- oder Spinatknödel und Plent, Polenta aus Mais oder Buchweizen.
Den Mittel- und Nordeuropäern, allen voran uns Deutschen erscheint der Gardasee als Verheißung südlichen Lebensgefühls und mediterranen Flairs. »Das Land, wo die Zitronen blühn«, wie es schon Goethe schätzte, ist bis heute der Inbegriff eines Sehnsuchtsorts – mit Pizza und Pasta, Palmen und Pinien.
Mildes Klima, Mittelmeerflora, malerische Dörfer vor wildromantischer Berglandschaft und grünen Hügeln mit Weinreben und Olivenhainen, das ist der Gardasee: 52 Kilometer lang, bis zu 346 Meter tief, an der breitesten Stelle 17 Kilometer breit und mit seinen rund 370 Quadratmetern der größte See Italiens. Der Norden des lago di garda unterscheidet sich gänzlich vom Süden, und eben das ist sein unwiderstehlicher Reiz. Wer Entspannung sucht, der ist in Gargano am Westufer gut aufgehoben, wo Nobelherbergen Tradition haben. Ende des 19. Jahrhunderts erkannte ein Deutscher das Potenzial und baute in Gardone das erste Grandhotel, dem weitere folgten. In Bardolino und Garda fühlt sich wohl, wer abends lebendiges Treiben auf den Straßen bevorzugt. Richtiges Nightlife aber gibt es nur am Südufer: Rund um Desenzano locken die größten Clubs des Landes.
Wer im Urlaub eher aktiv unterwegs ist, wählt eindeutig den Norden. Das dortige Ufer mit den bis zu 2000 Meter hohen Bergen bietet vor allem Wassersportlern ideale Bedingungen, denn die steten Winde Ora und Pelér lassen die Herzen eines jeden Seglers und Surfers höher schlagen, während es Mountainbiker und Wanderer in die Berge ringsum zieht.
Doch auch mit kulturellen Höhepunkten ist die Region reich gesegnet. Ob mit dem charmanten Städtchen Sirmione mit romantischer Wasserburg, Garda mit reizvollem lungolago, Riva mit seiner blumengeschmückten Uferpromenade, Torri del Benaco mit malerischem Hafenbecken oder Gardone Riviera mit dem aberwitzigen Palast von Italiens Nationaldichter Gabriele D’Annunzio, der sich im Park hoch überm See ein Denkmal für die Ewigkeit setzte – ein großes Schiff aus Stein.
Bei soviel körperlicher Betätigung darf gute italienische Kost nicht fehlen. Und man bekommt sie auch, wenn man allzu touristische Fleckchen, oft am Hafen gelegen, meidet. Pizza, Pasta oder Risotto, Gourmetrestaurant in Salò oder simple Forelle vom Grill in Bardolino: Immer mehr Köche besinnen sich zurück auf eine authentische Küche und regionale Produkte.
Bloß keine Schwellenangst! Diese Nobelherberge inmitten eines riesigen Parks in Riva am Nordufer sollte man sich nicht entgehen lassen: Im Grand Resort Du Lac et Du Parc werden alle Honeymoon-Wünsche auf einmal wahr, vereint es doch italienische ospitalità mit internationalem Anspruch. Das Angebot vervollständigen zwei von üppiger Pflanzenpracht umgebene Outdoorpools, ein großer Spa und ein vielfältiges Sportangebot. Je nach Wunsch wählt der Gast zwischen dem charmanten Hotel Du Lac, dem Herzstück des Resorts, den edlen Suiten von La Villa – dem Vorgängerbau nachempfunden –, oder den luxuriösen Zimmerfluchten im stylishen Murialdo-Trakt, für die die Stararchitekten Lorenzo Carmellini und Rocco Magnoli verantwortlich sind, die auch die lichtdurchflutete Frühstücksveranda, den Beautybereich sowie das Poolrestaurant La Capannina schufen. Apropos Restaurant: Für leibliches Wohl sorgt Chefkoch Marco Brink mit Trentiner und mediterranen Spezialitäten.
http://dulacetduparc.com/de
Information
BESTE REISEZEIT
Von April bis Oktober
ESSEN UND TRINKEN
La Colombera: am offenen Kamin speisen oder draußen auf der Terrasse von Reben beschattet. www.lacolombera.it/ristorante/DE/ristorante
Pié di Castello: traditionelle Osteria mit kluger Auswahl an bodenständiger Kost, Cologna di Tenno. www.piedicastello.it/DE/1/2361/trattoria.htm
ÜBERNACHTEN
Du Lac et Du Parc Grand Resort: Luxus direkt am See im großem Park, Riva. http://dulacetduparc.com/de
Lefay Resort: Luxusresort weit oberhalb des Sees gelegen, Gargnano. www.lefayresorts.com/deu/resort-spa-gardasee
STRÄNDE
Riva: Sabbioni, Porfina und dei Pini haben breite Strände.
Malcesine: Die Spiaggia di paina ist sehr beliebt.
Zwischen Lazise und Peschiera: Hier liegen die breitesten Strände, teils mit Sand.
Garda: Die Spiaggia del Corno ist langgezogen.
Sirmione: Der Lido delle Bionde liegt unterhalb römischer Ruinen.
Limone: Die Spiaggia Cola ist vielleicht der schönste Strand am See.
WEITERE INFOS
www.gardasee.de
HIGHLIGHTS
Via dell’ Amore: Der bekannteste Wanderweg wurde fast vollständig aus Felsen geschlagen.
Burg Doria: zylindrischer Turm mit schöner Aussicht in Vernazza
Monterosso: Das durch einen Felsvorsprung zweigeteilte Dorf lockt mit hübschem Ortskern und einem Strand.
Weinterrassen: Rund um Corniglia kann man die alten Weinterrassen an der wilden Küste besonders gut bestaunen.
Bootsausflug: Eine ganz andere Perspektive auf die Dörfer und die Steilküste eröffnet sich von einem Boot.
PROBIEREN UND ERLEBEN
Typisch für die Region sind vor allem unterschiedlich zubereitete Sardellen, frisches Pesto und die mannigfach belegten Focaccie. Hervorragend schmeckt dazu der herbe lokale Weißwein und der Dessertwein Sciacchetrà.
Die verträumten Cinque Terre (»fünf Dörfer«) und die sie verbindenden Wanderwege bilden an einem der wildromantischsten Küstenabschnitte Europas den gleichnamigen, zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannten Nationalpark – eine Region, die unzählige Romantiker, Verliebte und Naturfreunde in ihren Bann zieht.
Wie Adlerneste kleben die fünf Dörfer Riomaggiore, Manarola, Corniglia, Vernazza und Monterosso al Mare teilweise hoch über dem Meer an der italienischen Riviera. Und obwohl die Cinque Terre, die bis Ende des 18. Jahrhunderts nur zu Fuß oder über das Meer erreichbar waren, schon lange kein Geheimtipp mehr sind, scheint dort die Zeit stehen geblieben zu sein. Heute reist man am komfortabelsten mit dem Zug zu den Bilderbuchdörfern westlich von La Spezia, und auch untereinander sind die Dörfer durch regelmäßigen Zug- und Minibusverkehr verbunden. Doch am schönsten ist es, die Region zu Fuß zu erkunden. Die gut markierten, kostenpflichtigen und insgesamt 18 Kilometer langen Fußpfade wie die populäre Via dell’ Amore, der »Liebesweg«, verlaufen durch Weinterrassen, Oliven- und Zitronenhaine mit grandiosen Ausblicken aufs Meer.
Farbenprächtige alte Häuser, enge Gassen (Carruggi) und Stufen, mittelalterliche Burgen, liebevoll eingerichtete Unterkünfte sowie kleine Buchten mit blaugrünem Wasser prägen das Bild der autofreien Orte. Größtes Dorf ist der 1700-Seelen-Ort Monterosso, der mit dem Strand Fegina zum Badetag lockt. Als schönstes Dorf gilt Vernazza, das mit in den Felsen gebauten Häusern, den gestapelten Fischerbooten in den Gassen und einem Hafen mit einer traumhaften Piazza eine romantische Kulisse bietet. Nicht direkt am Meer, sondern auf 100 Metern Höhe liegt das pittoreske Corniglia, wo man vom Ende der Hauptgasse Via Fieschi eine fantastische Aussicht auf das Meer genießt. Unglaublich malerisch ist aber auch Manarola mit den pastellfarbenen Häusern im schmalen Tal. Manorala überzeugt mit seiner kreativen Architektur. Nirgends sonst wurden die Häuser so ineinander verschachtelt wie in dem bunten Dörfchen, in dem rechts und links der Hauptstraße Treppengassen die Hänge hinaufführen. Über die 1,5 Kilometer lange Via dell’ Amore läuft man von Manarola nach Riomaggiore, das sich mit den drei bis vier Stockwerke hohen Turmhäusern bis heute sein mittelalterliches Flair bewahrt hat.
Zahlreiche romantische Flecken versprechen in und rund um die malerischen Dörfer unvergessliche Momente für Verliebte. Für einen romantischen Aufenthalt sorgen vor allem die vielen kleinen Hotels, die oft traditionell und stilgerecht eingerichtet sind, sowie Privatzimmer, die sich meist in den winzigen Gassen verstecken. Wer es gern ein wenig größer und komfortabler mag, kommt in den Cinque Terre aber auch auf seine Kosten. Eine äußerst beliebte Adresse ist das Hotel Porto Roca am Rand von Monterosso, das mit der grandiosen Lage etwas außerhalb des Orts oberhalb der Küste begeistert. Ortskern und Wanderwege sind schnell zu Fuß erreichbar. Das in einem Zitronengarten und in Weinterrassen eingebettete Hotel mit herrlichem Infinity-Pool, kleinem Spa-Bereich und 40 Wohneinheiten überzeugt vor allem mit den neuen Suiten in der obersten Etage. Bei dieser Aussicht ist eine unvergessliche Hochzeitsreise in absoluter Ruhe garantiert! Via Corone 1, Monterosso al Mare, www.portoroca.it
Information
ANREISE
Die nächsten Flughäfen sind Pisa und Genua, dann direkte Regionalzüge oder schnellere Zugverbindungen mit Umstieg in La Spezia.
Wer will, kann die Dörfer auch mit dem Auto erreichen. Parkplatzmangel!
BESTE REISEZEIT
Mitte März bis Ende Oktober
SEHENSWERT
La statua del Gigante: imposante, aus dem Felsen gehauene Figur, Monterosso al Mare
San Giovanni Battista: Gotteshaus aus dem 13. Jahrhundert, Monterosso al Mare
ESSEN UND TRINKEN
Gastronomia San Martino: Ligurische Spezialitäten schmecken im einfachen Lokal wie bei Muttern. Via S. Martino, Monterosso al Mare. Tel. +39 338/569 90 17
Dal Billy: gemütliche Trattoria mit Aussicht über den Ort aufs Meer, Via Aldo Rollandi 122, Manarola. www.trattoriabilly.com
ÜBERNACHTEN
Cà d’Andrean: restaurierte Ölmühle mit zehn hellen Zimmern, Via Discovolo 101, Manarola. www.cadandrean.it
WEITERE INFOS
www.cinqueterre.it
www.parconazionale5terre.it
HIGHLIGHTS
Pitigliano: 300 Meter hoch thront das mittelalterliche Städtchen auf einem Tufffelsen.
Sovana: Das einzige Tempelgrab aus der Etruskerzeit wurde in der Umgebung gefunden.
Sorano: In der Nähe der malerischen Künstlerstadt finden sich viele Siedlungsspuren der Etrusker.
Saturnia: Schon Dante schwärmte von den Sinterterrassen der Cascate del Mulino mit ihrem schwefelhaltigen, warmen Wasser.
Strände: mehrere geschützte Sandbuchten bei Porto Ercole, bei Capalbio lange Sandstrände mit kleinen Dünen
PROBIEREN UND ERLEBEN
Acquacotta, eine Gemüsesuppe, Wildschwein süßsauer oder Bistecca Fiorentina. Dazu einen der drei DOC-geschützten Rotweine aus Montalcino, Montepulciano oder Scansano. Um den Magen zu schließen, Pecorino in verschiedenen Reifephasen und Gebäck aus der koscheren Bäckerei in Pitigliano.
Kaum zu glauben, dass es in der Toskana, der meistbereisten Region Italiens, noch immer Schätze zu heben gibt. Vor allem im Etruskerland südlich Sienas reihen sich mittelalterliche Kleinode wie Sorano, Sovana oder Pitigliano entlang geschwungener, mit Zypressen und Schirmpinien gesäumter Landstraßen.
Als ich den Schlüssel ins Zündschloss stecke und nach rechts drehe, weiß ich, dass nun ein Traum in Erfüllung geht. In einem Alfa Romeo Duetto und meiner Julia auf dem Beifahrersitz auf Hochzeitsreise durch die Toskana. Das Glucksen des Motors, das zu einem satten Röhren anschwillt, wenn ich das Gaspedal drücke, schickt mir einen feierlichen Schauer über den Rücken. Lärmtechnisch müsste das nicht sein, moderne Autos sind ruhiger, doch dann fahren wir schon die Superstrada Richtung Siena, vorbei an noch lauteren Bussen, Motorrädern und LKWs. Die ersten Kilometer bin ich auf das Auto konzentriert. Wenn wir das dicht besiedelte Arnotal hinter uns gelassen haben, auf Landstraßen sind, die enger werden und holpriger, muss ich richtig reagieren können. Die Straße ist unser Weg und Unterwegs sein das Ziel unserer Reise. Am Vormittag fahren wir zu Märkten, holen alles, was wir für unser Picknick brauchen: Später, wenn wir einen schattigen Platz gefunden haben, packen wir Wasser, Wein, Brot, Pecorino, Salami und Obst aus. Olivenhaine schimmern silbrig im Nachmittagslicht, die Grillen singen das magische Lied des mediterranen Sommers. Wir sind irgendwo zwischen den Städten Montalcino, Pienza und Montepulciano.
Pienza war die erste Stadt, in der man das Ideal des humanistischen Städtebaus getestet hat. Später wurde es in ganz Europa kopiert. Von der Westseite der Stadtbefestigung hat man einen Traumblick über das Val d’Orcia, das erst weit am Horizont durch den Monte Amiata begrenzt wird.
Wenn eine Herberge romantisch, ruhig und herrschaftlich sein soll, mit einem Blick weit ins Land, dann kann das teuer werden. Nicht so im Hotel della Fortezza von Sorano. Von manchen Zimmern des Hotels hat man einen himmlischen Blick über die Dächer des Ortes Sorano und die umliegenden Wälder. In Teilen stammt die Burg aus dem 11. Jahrhundert und wurde von der weit verzweigten italienischen Adelsfamilie der Orsini gebaut. Diese Familie stellte über die Jahrhunderte drei Päpste und viele andere kirchliche Würdenträger. Noch heute zählt sie zum europäischen Hochadel. www.fortezzahotel.it
Für Weinfreunde ist die Renaissancestadt ein guter Ausgangsort, um Montalcino und Montepulciano zu besuchen. Beide sind für ihre Rotweine, die überwiegend aus Sangiovesetrauben gekeltert werden, weltbekannt. Montalcino für seinen Rosso, der nicht lange lagerbar ist, es sei denn, er wird über Monate hinweg in Barriquefässer weggesperrt und kann dort sein Ding machen. Läuft’s optimal, verkaufen die Winzer das abgefüllte Resultat zu Höchstpreisen als Brunello di Montalcino. Die Burg, die steilen Gässchen und die atemberaubenden Ausblicke aufs Umland des namengebenden Städtchens ist ebenso sehenswert wie das viel größere Montepulciano. Auch hier hat der Weinbau eine lange Geschichte und spiegelt sich im Festtagskalender der Stadt wieder. Im August jeden Jahres findet der Bravio delle Botti statt, ein Wettkampf zwischen den acht Stadtteilen, bei dem die Teilnehmer Weinfässer den Berg hochrollen. Mag man Rotwein, sollte man sich die Verkostung des Rosso oder des Vino Nobile di Montepulciano in einer Cantina nicht entgehen lassen.
Das Val d’Orcia ist eine dieser Gegenden, die sich wie von selbst vermarktet. Touristen fotografieren sich mithilfe eines Selfiesticks vor Zypressen, die akzentuiert minimalistisch Kapellen flankieren oder vor einer Gruppe von Schirmpinien, die einem allein stehenden Gehöft in der Sommerhitze Schatten spenden. Es sind Bilder, die sich in die Seele brennen, und Gerüche, die wir für den Rest unseres Lebens mit uns tragen: Pinien, Thymian, Majoran, Wein und Rosmarin verdichten sich zu unserer privaten Toskanasehnsucht. Die mittelitalienische Region hat immer Saison. Und so gibt es zwar die falsche Kleidung, die eventuellen Wetterkapriolen nicht standhält und falsche Erwartungen, etwa im Winter auf bevölkerten Terrassen zu sitzen. Dafür gibt es im Herbst und Winter Gemüse zu essen, das im Sommer nicht geerntet wird: Artischocken von Dezember bis März, Brokkoli von Oktober bis Februar, Steinpilze, Kürbisse und Trüffel. Die Toskana war lange Zeit Bauernland. Die Landschaft, deretwegen heute Menschen aus aller Welt hierher kommen, ist aus harter, entbehrungsreicher Arbeit vieler Bauerngenerationen entstanden. Die Armut ist auch die Basis toskanischer Küche. Man isst, was in der Region erzeugt wird, was gerade wächst. Und da Haus und Hof viel Arbeit bereiten, hat man auch keine Zeit dafür, die Zutaten zu passieren, zu reduzieren und in Formen kalt werden lassen. Wer hier gut essen will, orientiert sich eher an gut gefüllten Parkplätzen der Trattorien, Osterien und Restaurants als an deren Fassaden.
Bedient das Val d’Orcia exakt die Bilderwelt, die mit der Toskana verbunden wird, präsentiert sich die Landschaft auf der anderen Seite des Monte Amiata wild. Orte wie Sorano und Pitigliano sitzen abenteuerlich auf Tufffelsen, als seien sie aus ihnen gewachsen. Wohntürme und einfache Steinhäuser stehen hinter massiven Toren eng zusammen, werden nur die Sommermonate über von Künstlern und Urlaubern bewohnt und träumen dann wieder verwaist vor sich hin. Die Landstraßen hier durchschneiden schnurstracks Ebenen, schmiegen sich an die Hügel, die diese einfassen und winden sich durch dichte Steineichenwälder. Ein Paradies für Wildschweine, Perlhühner und Rotwild. Das Siedlungsgebiet der Etrusker reichte in seiner größten Ausdehnung vom Arno bis zum Tiber. In der südlichen Toskana findet man besonders viele Zeugnisse dieser Zeit. Vie Cave etwa, Wege, die von hohen Steinwänden eingefasst sind und in einem mysteriösen, verschlungenen Netz kilometerweit in Wälder führen und zu Gräbern und Kultplätzen. Wozu sie dienten, ist bis heute nicht geklärt. Entlang ihnen lassen sich ausgedehnte Wanderungen unternehmen.
Das letzte Ziel ist die nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegende Ebene zwischen dem Apennin und dem Meer. Früher einmal war das Schwemmland Meer, später Sumpf, der teilweise trockengelegt wurde. Mitten darin liegt die sehenswerte Provinzhauptstadt Grosseto. Ein perfekter Mauerring schützte die Bürger der Stadt über viele Jahrhunderte vor Gefahren. Vor Anophelesmücken, die Malariaerreger in sich tragen und der Bevölkerung des ehemaligen Sumpfgebiets bis 1950 in mehreren Malariaepidemien zusetzten, bot er allerdings keinen Schutz. Diese Schwemmebene besitzt einen eigenen Charme. Der Nationalpark wird oft als Serengeti Europas beschrieben, an die Sandküste schmiegen sich Strandbäder, und lange Alleen mit Schirmpinien führen zu Bauernhöfen, die oftmals auch Zimmer vermieten.
Vor 300 000 Jahren hatte der Vulkan Monte Amiata seinen letzten Ausbruch. Auch wenn er heute als erloschen gilt, zischt und brodelt es in seiner Umgebung an vielen Stellen. Bei Saturnia, 30 Kilometer vom Berg entfernt, tritt 37 Grad warmes, mit Schwefel angereichertes Wasser zutage und ergießt sich über die Cascate del Mulino. In den Sinterterrassen haben sich über die Jahrhunderte natürliche Badebecken gebildet. Das Bad ist kostenlos und daher tagsüber sehr beliebt. Um nur zu zweit hier zu sein, empfehlen sich die frühen Morgenstunden. Mit etwas Glück entwickelt das heiße Wasser Dampf. Das Lichtspiel mit der tiefstehenden Sonne hat dann einen besonders romantischen Effekt.
Information
ANREISE
Flughafen Florenz oder mit dem Zug nach Santa Maria Novella (Bahnhof Florenz)
BESTE REISEZEIT
Will man mit einem Cabrio fahren, sollte man Ende Mai bis Ende September unterwegs sein. Für Autos mit Verdeck kann das ganze Jahr als Reisezeit interessant sein.
SEHENSWERT
Capalbio: Tarotgarten (Giardino di Tarocchi) von Nikki de Saint Phalle, April bis Mitte Oktober
Grosseto: Paläste und Dom auf der Piazza Dante
Sovana: wunderschöner Ort mit uralten Siedlungsspuren. Die Tomba Ildebranda ist ein etruskisches Tempelgrab aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., das in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt wurde.
Monticchiello: kleiner, schöner, autofreier Ort bei Pienza, vom Parkplatz sieht man eine der schönsten Zypressenalleen der Toskana
Pitigliano: mittelalterlicher Ort, Zeugen der jüdischen Gemeinde sind die Synagoge und ein Koscher-Ofen
Abbazia di Sant’Antimo: Castelnuovo del Abate, im 8. Jahrhundert gegründetes Benediktinerkloster
Abbazia di Monte Oliveto Maggiore: bei Asciano. webmaster@abbazie.com
ESSEN UND TRINKEN
Osteria La Porta: Wer einen Platz auf der kleinen Terrasse haben will, muss reservieren. Blick und Essen lohnt sich, Via del Piano, 3, Monticchiello, Tel. +39 0578/75 51 63
La Bottega di Portanuova: Deli gekreuzt mit Wein- und Bierbar, proba e genieße! Via di Canneti 37/F, San Quirico d’Orcia
Locanda della Taverna Etrusca: gepflegter Speiseraum in altem Gemäuer, auch schöne Zimmer, Piazza del Pretorio, 16, Sovana, Tel. +39 0564/61 41 13
Weinbar Nettare & Ambrosia: Von der Terrasse mit Weitblick sieht man den Weinen beim Wachsen zu. Via Belvedere Santini 8, Magliano
I due Cippi da Michele: fabelhaftes Fleisch perfekt gegrillt, Enoteca und Pension, Piazza Vittorio Veneto 26 a, Saturnia, Tel. +39 0564/60 10 74
ÜBERNACHTEN
La Valentina Nuova: Gestüt, das Appartements und Pferde für Ausritte vermietet, Talamone. www.lavalentinanuova.com
Villa Poggiano: aus dem 17. Jahrhundert, inmitten eines Parks, mit Pool, Pitigliano. www.villapoggiano.com
Tenuta Santo Pietro: aus dem 13. Jahrhundert, rustikal, urig, Gartenpool. www.tenutasantopietro.com
Relais Il Chiostro di Pienza: Kloster aus dem 15. Jahrhundert, Garten mit Blick, Pienza. www.relaisilchiostrodipienza.com
Hotel Miramare: Einschlafen mit Meeresrauschen, Via V. Veneto 35, Castiglione della Pescaia. www.miramare.info
SHOPPING
Wein: gut sortiert ist die Enoteca Bruno Dalmazio, Via Traversa dei Monti 214, Montalcino
WEITERE INFOS
Italienische Zentrale für Tourismus ENIT:
Barckhausstr. 10,
60325 Frankfurt am Main
Tel. 069/23 74 34
Chianti Classic Car bietet Oldtimer und Arrangements inklusive Hotel an. www.chianticlassiccar.com
HIGHLIGHTS
Chiaia di Luna Strand: Der Mondsichelstrand ist der schönste Badestrand Ponzas. Man erreicht ihn durch einen Tunnel von Ponzas Hafen.
Inselrundfahrt mit dem Boot: Die Kooperative der Fischer bietet Inselrundfahrten inkl. Badestopps an. Mittagessen und Getränke werden serviert, Dauer ca. 6 Stunden
Zum Baden nach Palmerola: Angebote im Hafen checken
Sehen und gesehen werden: zum Aperitif an den Hafen
Tauchen und Schnorcheln: auf Ponza, Palmerola oder Ventotene
PROBIEREN UND ERLEBEN
Frische Meeresfrüchte in verschiedenster Zubereitung – Bruschette mit Thunfischcreme, Fagioline in umido: geschmorte Bohnen – Parmigianina mit Auberginen – eingelegter wilder Meerfenchel, mit Knoblauch gekocht und in Essig eingelegt: sehr reich an Vitamin C und unter Seeleuten schon früher ein Mittel gegen Skorbut!
Ponza verheißt geballtes Mittelmeerglück. Obwohl sehr klein bietet die Insel Rückzugsmöglichkeiten, Abende in den Bars des Giros und Strandpartys dann, wenn man darauf Lust hat. Hotelburgen fehlen, dafür werden Häuser und Wohnungen als B & Bs vermietet. Viele mit traumhaftem Blick auf das Meer.
Der Hafenort des Inselchens Ponza präsentiert sich wie der Geschenketisch unseres Hochzeitsfests. Als wir aus dem Bauch des Tragflächenboots zum Kai hochklettern, sehen wir gelbe, rosafarbene, rote und blaue Häuserwürfel, kühn übereinander gestapelt, bunt gemischt. Einzig die Schleifen fehlen noch. Am Hafenbecken schaukeln Fischerboote und Segeljachten. Ein lächelnder Hüne mit graumeliertem Kurzhaarschnitt kommt durch das Menschengewühl auf uns zu. Das muss Maurizio sein, Inselbürgermeister und Inhaber der Ferienhausvermietung. Das Gepäck ist schnell in seinem Kleinbus verladen, und los geht’s zu unserem Nest. Die im Prospekt verwendete Beschreibung »Adlerhorst« passt, was den Blick angeht. Kurz darauf wissen wir, dass morgens jemand kommt, um das Frühstück vorzubereiten. Wir vereinbaren die Zeit und bekommen den Schlüssel für einen Motorscooter ausgehändigt, der die Wege zu den Restaurants, den Stränden und zum Hafenort verkürzt. Auf Ponza liegt alles entlang einer sieben Kilometer langen Teerstraße, der einzigen der Insel. Navigationsgeräte sind damit überflüssig. Die Hauptinsel des Pontinischen Archipels liegt 50 Kilometer westlich des italienischen Festlands im tyrrhenischen Meer, 90 Minuten Wellenritt mit dem Tragflächenboot. Das ist genügend Zeit, sich auf den 7,3 Quadratkilometer großen Felsblock, auf dem gut 3300 Einwohner leben, zu freuen. Auf die Strände, die Ruhe, das gute Essen.
Unsere Erfahrung basiert auch darauf, dass wir nach dem Augenblick jagen und Eindrücke sammeln. Das aber will gelernt sein. Der Ponzesi Gerardo Mazzella stellt im Museo Etnografico di Ponza in der Via Frontone (folgen Sie von der Hauptstraße den Wegweisern in Form eines blauen Fischs) aus, was er über die Jahrzehnte liebevoll gesammelt und humorvoll zusammengestellt hat. Das Sammelsurium soll dem Besucher das Leben der Ponzesi näher bringen. Wenn er gerade Zeit hat, begleitet er seine Gäste durch die höhlenartigen Ausstellungsräume und erklärt Hintergründe zu den Gegenständen. Gerardo Mazzellas Anliegen könnte Motivation sein, Pläne zu machen, um das eigene Hochzeitsalbum anzulegen und mit dem persönlichen Storytelling zu beginnen.
Von der Terrasse unseres Domizils haben wir einen grandiosen Blick über ein Meer aus gelbem Ginster, über Kräuterbüsche, die in der Wärme ihren Duft verströmen und tief unten auf den Hafenort, in dem die meisten Ponzesi wohnen. Drumherum breitet sich das reinste Blau des Himmels aus, das irgendwo mit dem des Mittelmeers verschmilzt. Um sich von der ganzen Insel ein Bild zu machen, sollte man eine Inselrundfahrt mit einem Boot unternehmen. Die erfahrenen Kapitäne der Cooperativa Barcaioli Ponzesi bieten das an. Schon bei der ersten Attraktion, der engen Einfahrt in die Höhle des Pontius Pilatus, direkt unter den Hausfundamenten des Hafenorts gelegen, bin ich froh, das Boot nicht selbst steuern zu müssen. Manolo aber, unser Capitano, lotst uns gekonnt durch senkrecht aufragende Felskamine (Faraglioni) und in kathedralengroße Grotten wie die des Odysseus. Ein geschlagenes Jahr verbrachte Homers mythischer Weltreisender auf Ponza, wurde von der einheimischen Zauberin Kirke bezirzt und musste gehörig tricksen, um durchzusetzen, dass sie seine Reisekumpane wieder von Schweinen in Menschen zurückverwandelte.
Die Felsformationen sehen bizarr aus und tragen ebensolche Namen: Kapitän Manolo deutet sie als Mönch oder Pilz, einen nennt er gar die »Stumme Hose« Manche Felswände steigen senkrecht in den stahlblauen Himmel. Einzig der gellende Schrei von Möwen deutet auf Leben hin. Man kann sich den gigantischen Knall vorstellen, mit dem der Vulkan vor Millionen von Jahren in die Luft flog und in etwa das hinterlassen hat, was wir heute sehen. Bevor man im Restaurant zu Abend isst, wird in Italien auch heute noch der Giro zelebriert. Bella Figura ist gefragt, schließlich will man nicht nur sehen, sondern auch im besten Licht gesehen werden. Das Café Tripoli auf der Piazza Carlo Pisacane hat eine lange Tradition in diesem Spiel. Ponzas Nähe zu Rom und Neapel zieht am Wochenende viele Promis und Personen des Jetset an. Menschen, bei denen es zum Beruf gehört, dass ihr Dolce Vita auch gesehen wird.
Das nur 153 ha große Ventotene gehört wie Ponza zum Pontinischen Archipel. Heute kommt man freiwillig hierher, um der Welt auf Zeit zu entfliehen. Zu verschiedenen Zeiten wurde die Insel als Verbannungsort genutzt. Die faszinierende Unterwasserlandschaft, die hier weiträumig unter Schutz gestellt wurde, lässt sich mit Schnorchelbrille, Flossen oder Sauerstoffflasche am besten erleben. Die gut 700 Einwohner leben vor allem vom Tourismus. Von Ponza und von Formia auf dem Festland aus gibt es während des Sommers Bootsverbindungen. Wenige Hotels und Pensionen bieten Zimmer an.
Information
ANREISE
Flug nach Neapel oder Rom, Fähren mit Caremar und Vetor Aliscafi ab Formia (1 Std. 20 Min.) und Neapel (2 Std. 50 Min., ca 23 € einfach). Formia liegt an der Bahnlinie Rom–Neapel.
BESTE REISEZEIT
Mai bis Ende September
SEHENSWERT
Höhle des Pontius Pilatus: Komplex von Tunneln und Höhlen, in denen in römischer Zeit vermutlich Fische gezüchtet wurden
Playa Frontone: Kiesstrand mit felsigen Abschnitten, am Wochenende gut besucht
ESSEN UND TRINKEN
Il Tramonto: Via Campo Inglese
Le Forna: exzellentes Fischrestaurant mit Terrasse über dem Meer
La casa di Assunta: Assunta kauft ihren Fisch direkt von den Fischern am Hafen, das Angebot wechselt ständig, eine Speisekarte zu schreiben lohnt sich daher nicht. Schöner Blick auf den Hafenort, Via Aversano, Tel. +39 071/82 00 86
Bar Tripoli: perfekter Ort für das zweite Frühstück oder den Aperitif. Direkt über dem Hafen flaniert hier jeder vorbei. Hier verpasst man nichts. Piazza Carlo Pisacane
ÜBERNACHTEN
Immobiliare Turistcasa: hat Ferienwohnungen für unterschiedlichste Ansprüche unter Vertrag, auch einige, die von den Geschwistern Fendi eingerichtet wurden. Viele Wohnungen werden auf B & B-Basis vermietet. www.turistcasa.it
Hotel Torre die Borboni: zentral gelegenes Hotel mit 48 Zimmern und Suiten in einem alten Turm der Bourbonen, viele mit spektakulärem Meerblick, schöner Pool, ab 70 € pro Nacht inkl. Frühstück. www.torredeiborboni.com
Grand Hotel Santa Domitilla: zentral gelegen, knapp 100 Meter von der Chiaia di Luna, dem schönsten Strand der Insel, großzügige Anlage mit Pool, gutem Restaurant. www.santadomitilla.com
WEITERE INFOS
Italienische Zentrale für Tourismus ENIT: Direktion für die deutschsprachigen Länder, Benelux, Mitteleuropa, Barckhausstr. 10 60325 Frankfurt am Main
HIGHLIGHTS
Stadt Pozzuoli: Ausgrabungsstätte mit Campi Flegrei (Phlegräische Felder)
Pompeji: Rundgang (mindestens ½ Tag!) durch die Ausgrabungen der antiken Stadt, u. a. mit Tempel, Freudenhäusern, Villen und Theater
Ravello: zauberhaft am Monte Cerreto gelegener Luftkurort mit historischen Sehenswürdigkeiten
Isola d’Ischia: schöne Insel im Golf von Neapel, mit über 70 Thermen
Isola di Capri: mit der weltberühmten Blauen Grotte, botanischen Wanderwegen und mondänem Hauptort Capri
PROBIEREN UND ERLEBEN