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Luke & Tim

Bound Triangle

 

von Andy D. Thomas

 

Impressum

© dead soft verlag, Mettingen 2020

http://www.deadsoft.de

 

© the author

 

Cover: Irene Repp

http://www.daylinart.webnode.com

 

Bildrechte: Jeff Palmer

 

1. Auflage

ISBN 978-3-96089-364-6

ISBN 978-3-96089-365-3 (epub)

 

 

Mein herzlicher Dank für die tolle Zusammenarbeit geht an Ines & Cleo sowie an all diejenigen, die den ersten Teil dieser Story richtig verstanden haben;

und natürlich wie immer auch an J.H.

 

Warm thanks to Jeff Palmer for working with me again.

 

 

Dieser Roman soll vor allem unterhalten und die Phantasie anregen, daher hat der Autor auf den „mahnenden Zeigefinger“, was sichere Sexpraktiken betrifft, auch in diesem Werk verzichtet.

 

Daher denkt bitte im wahren Leben an Safer Sex!

 

Inhalt:

 

Als Luke und Tim im Urlaub auf etwas unkonventionelle Art und Weise den attraktiven Cop Josh kennenlernen, hoffen sie beide, dass der ihr Angebot, nach Vancouver zu kommen, um dort für sie zu arbeiten, annimmt. Obwohl sie in regem Kontakt stehen, verzögert sich Joshs Ankunft jedoch aus beruflichen Gründen und schließlich kann Tim Luke eines Tags davon überzeugen, wieder eines ihrer erotischen Spiele zu spielen. Doch als er dieses Mal auf der Jagd nach einem Flirt unwissend Rick und seinen Gespielen über den Weg läuft, wird aus ihrem Spiel gefährlicher Ernst und die Welt gerät aus den Fugen.

Als Josh endlich nach Vancouver kommt, fällt er aus allen Wolken, als er erfährt, dass Luke wegen einer Mordanklage in Untersuchungshaft sitzt.

 

Hot Chocolate

 

 

Lukes Hintern spannte sich immer wieder rhythmisch an, während er sich hart in Tim presste, der vornübergebeugt in der Dusche stand, sich mit den Händen an den kühlen Steinfliesen abstützte und dabei unartikuliert und erregt stöhnte.

Wenig später brachte Luke es zu Ende, zog Tim hoch und lehnte sich schnaufend gegen ihn, sodass Tim nun doch gegen die kühle Wand gepresst wurde.

Als sich sein Herzschlag wieder beruhigt hatte, zog er sich aus Tim zurück und drehte ihn um. Tims Brustkorb hob und senkte sich immer noch deutlich und als Luke ihm endlich den Knebel abnahm, schnappte er nach Luft.

„So geil“, keuchte Tim.

„Und noch so früh am Abend“, konterte Luke und nahm den Duschkopf. Als er das kalte Wasser aufdrehte, konnte er deutlich in Tims Gesicht lesen, dass er sich den Knebel augenblicklich zurückwünschte.

„AAAH!“

Luke richtete das Wasser auf Tims prall gefüllten Cockcage, und zwar so lange, bis der Druck offenbar nachließ und Tim auf die Knie sank, um ihm die Füße zu küssen. Er grinste und drehte das Wasser ab. „Guter Junge!“

Jemand hämmerte energisch gegen die Tür. „He, ihr zwei. Das Essen ist fertig!“, rief Sam in ziemlich genervtem Ton. „Könnt ihr nicht wann anders vögeln? Wenn ihr nicht in fünf Minuten am Tisch sitzt, dann nehm ich mir den Rest der Woche frei!“

„Uuuh, da ist einer sauer“, brummte Luke.

„Nee, Sam, wir mussten das jetzt tun. Punkt“, ertönte es gutgelaunt vom Boden. Bevor er sich wieder aufrappelte, küsste Tim auch noch Lukes anderen Fuß.

„Wir beeilen uns besser.“

„Mhmm.“

 

Sie schafften es in weniger als drei Minuten und bekamen einen köstlichen Rinderbraten mit Kartoffelgratin und grünem Spargel vorgesetzt. Allerdings tat Sam dies so schwungvoll, sodass das Essen fast vom Teller rutschte, was davon zeugte, dass er immer noch angepisst war.

„Is’ doch wahr!“, knurrte er. „Guten Appetit“, schickte er noch hinterher.

„Mensch Sam, wir hatten seit Tagen keinen …“

„Verschon mich, Tim!“ Er ging mit einer abwehrenden Geste in seine Küche zurück.

Tim sah Luke fragend an, der zuckte mit den Achseln und begann zu essen.

„Hängt der Haussegen schief?“, fragte Tim leise.

„Möglich“, murmelte Luke. „Sam, das ist köstlich!“, rief er.

„Du verdammter Schleimer!“

Luke seufzte. „Ich glaub, ich geb ihm besser freiwillig für den Rest der Woche frei.“

„Hm, wär vielleicht besser, ja. Aber es ist wirklich total lecker!“

Sie aßen schweigend weiter und es gelang ihnen, Sam ein klein wenig zu besänftigen, als sie beide Nachschlag wollten.

„Vielleicht hat ihn die Nummer so verärgert?“

„Kann sein. Aber dann hängt der Haussegen mit seinem Lover wirklich schief. Denn bislang war es ihm sowas von egal, auch wenn wir es mal hier auf der Couch gemacht haben.“

„Machst du das nachher nochmal mit mir?“, fragte Tim und lutschte dabei aufreizend lange an einem Stück Spargel. „Natürlich erst, wenn Sam weg ist.“

Sie lachten beide.

„Ehrlich gesagt würde ich gerne mal wieder ausgehen“, meldete sich Luke nach einer Weile wieder zu Wort und sah Tim vielsagend an.

Dessen Grinsen wurde noch breiter. „Ausgehen, wie in endlich mal wieder was aufreißen?“

„Mhmm. Genau das. Hättest du Bock?“

„Das letzte Mal war mit Josh und das ist schon ’ne ganze Weile her. Da er bislang noch nicht bei uns aufgeschlagen ist, um mit uns ’ne Nummer zu schieben, wird uns wohl nix anderes übrigbleiben, als wieder auf die Jagd zu gehen.“

„Ja, dachte auch, der beißt an.“

„Was nicht ist, kann ja noch werden.“

„Hm.“

Sam kam und sie verstummten. „Kaffee?“

„Gerne. Und Sam …“

„Ja?“

„Nimm dir die Schlüssel zur Redwood-Lodge und mach ein paar Tage frei“, sagte Luke.

Sam räusperte sich. „Das ist nicht nötig. Ich glaub, ich sollte mich für meine Laune entschuldigen. Was bei mir privat im Argen liegt, sollte ich nicht an euch auslassen.“

„Schon gut. Wäre wirklich eine Schande gewesen, das kalt werden zu lassen. Aber ich hab’s ernst gemeint. Ich glaub, Tapetenwechsel täte dir vielleicht ganz gut, oder? Und wir kommen auch mal ohne dich klar.“ Sam war ihre treue Seele und kümmerte sich um den Haushalt und das Essen. Dafür wohnte er praktisch kostenlos in einer eigenen Wohnung, hier in Lukes mehrstöckigem Haus.

Sam zögerte und fragte: „Darf ich jemanden mit auf die Lodge nehmen?“

„Klar.“

Er nickte. „Danke. Ich glaub, ich sollt das Angebot wirklich annehmen. Aber jetzt bring ich euch erst mal euren Kaffee.“

Als er wieder weg war, sah Luke wieder zu Tim.

„Also doch“, formte der lautlos mit den Lippen und Luke nickte.

„Wo waren wir stehengeblieben?“

„Beim Ausgehen.“

Luke grinste. „Du trägst den Cockcage schon wieder fünf Tage am Stück. Das sollte heute aufhören. Es ist Zeit, dich zu belohnen.“

„Aber erst, wenn ich uns was gefangen habe, okay?“

„Du hast echt ’nen Knall.“

„Mag sein.“

„Hättest du Bock, mal einen als Erster zu vögeln?“

Tim riss die Augen auf. Das war etwas, was bislang ausschließlich Lukes Privileg gewesen war, wenn sie sich einen One-Night-Stand aufgerissen hatten.

„Du meinst, bevor du dann …“

Luke nickte.

„Das wäre echt total heiß“, murmelte er. „Ich bin gerne bereit, alles Mögliche dafür auszuhalten.“ Immerhin war ihre Art, Sex zu haben, nicht gerade jedermanns Sache, aber sie liebten es beide und hatten sich letztes Jahr einfach nur gesucht und gefunden.

„Nein, ich will dich nicht bestrafen, sondern dafür belohnen, wie gehorsam du die letzten Wochen warst. Es macht einfach unglaublichen Spaß, mit dir zu arbeiten und zu leben. Und natürlich geilen Sex zu haben.“

„Danke“, antwortete er gerührt. „Mir geht’s genauso.“

Sam brachte den Kaffee. „Danke, Luke. Ich werd’s dann packen.“

„Keine Ursache. Gern geschehen.“

 

Es war fast schon Mitternacht, als Luke mit seinem Wagen an eine Tankstelle fuhr.

„Was geht’n da ab?“, fragte Tim, als Luke nach dem Tanken wieder einstieg und den Motor anließ.

Ein Wagen hielt schräg vor ihnen und dann sprang ein junger dunkelhäutiger Mann aus dem Auto, oder besser, es sah eher so aus, als würde er dazu gezwungen, auszusteigen. Er war eindeutig für einen Club oder eine Bar angezogen und fing an, sich tierisch darüber aufzuregen, als der Wagen mit quietschenden Reifen davonraste.

„Haben die den jetzt grad ausgesetzt?“, fragte Luke und öffnete das Fenster einen Spalt breit, um zu hören, was der Mann dem Wagen hinterherrief.

Die Schimpftirade hatte es in sich und es wurde unmissverständlich klar, dass die anderen Insassen des Wagens ihn – bei was auch immer – offensichtlich nicht dabeihaben wollten.

„Heiliger Strohsack, der ist sauer!“

„Und extrem lecker“, brummte Tim. „Da hätte ich mal echt Bock drauf. Hot Chocolate!“

„Tz, der beißt niemals an Vanilla Boy. Da hast du den Arsch zu weit drunten.“

In Tims Augen blitzte es auf. „Wetten? Wir sind hier mitten im Gay-Viertel, müsste schon ’n doofer Zufall sein, wenn der nicht schwul wäre, was?“

Luke lachte. „Wie zum Teufel willst du das anstellen?“

„Fahr ein Stück vor, brems abrupt und lass mich raus. Wir tragen den Floh, du wirst schon sehen.“ Tim zeigte auf sein rechtes Ohr, in dem ein winziger Sender saß. Ihr geheimer Weg der Kommunikation, wenn sie auf der Jagd nach einem Sexpartner waren. Ansonsten nutzten sie das Gerät hauptsächlich beruflich, denn Luke war der Inhaber von McLean Security und Tim seine rechte Hand.

„Falls du das schaffst: Hut ab. Der wär mal wieder was richtig Geiles! Viel Glück!“

Luke fuhr also zwanzig Meter weiter vor, bremste scharf und Tim stolperte aus dem Wagen. Dann brauste er davon, was Tim zu einer ähnlichen Schimpftirade veranlasste, wie der dunkelhäutige Schönling nicht weit von ihm entfernt.

Fluchend trollte sich Tim mit in den Hosentaschen vergrabenen Händen zurück zur Zapfsäule, der er einen Tritt verpasste.

„Hey, du?“, hörte er eine Stimme rechts vor ihm.

„Lass mich in Ruhe. Nur Arschlöcher auf dieser Welt!“

„Hat der dich grad rausgeschmissen? Ausm Wagen? Bist du okay?“

„Was geht dich das an?“ Tim funkelte ihn an und dachte für sich: Scheiße, sieht der gut aus.

„Mir is’ grad das Gleiche passiert! Krass! Is’ heut Ich-werf-dich-ausm-Auto-Tag, oder was?“

„Wie, dir is’ grad das Gleiche passiert?“ Tim stellte sich dumm.

„Haste nicht mitbekommen? Der goldene Buick, der grad davongeschossen ist?“

„Nä.“

„Das war mein Arschloch-Bruder und meine Arschloch-Cousins, die mich auf ihrer Tour heute doch nicht dabeihaben wollten, wie sie grade entschieden haben, weil ich erst 19 bin. Und da, wo die hinwollen, darf man erst ab 21 rein. Wichser.“

„Nett.“

„Die haben mir ’nen Scheiß-Zwanziger in die Hand gedrückt und gesagt, ich soll mir ein Taxi rufen und heimfahren. Seh ich so aus, als würd ich heimfahren und vor der Glotze hängen wollen? Was? Fick dich Bruderherz!“, brüllte er dem Wagen, der längst nicht mehr zu sehen war, hinterher. „Aber da hat er die Rechnung ohne mich gemacht. Arschloch.“

„Wo wollten die denn hin?“

„In ’nen Strip-Club. Oder besser in ’nen Gay-Strip-Club.“ Tim merkte, wie der Typ vorsichtshalber einen Schritt zurücktrat. „Wenn dich das jetzt anekelt, dann belassen wir es besser bei unserem Smalltalk, sorry. Wollte dir nicht zu nahetreten, Pale-Boy. Kann ja nicht jeder was mit anfangen.“

Tim schnaubte. „Pale-Boy, hm? Hat mich jetzt auch noch keiner genannt.“

Der junge Mann lachte. „Oh, ich kann dir noch ganz andere Namen verpassen. Ich steh total auf euch Pale-Boys, sehr zum Missfallen meines Bruders. Aber, hey, der hat mich grad ausgesetzt. Selber schuld.“

Tim hörte Luke anerkennend in sein Ohr brummen und musste sich ein Grinsen verkneifen.

„Und wieso bist du aus dem Wagen geflogen?“

„Bin nicht geflogen, bin gesprungen. Der Typ wollte mir an die Wäsche, aber ich lass mich doch nicht von jedem dahergelaufenen Trucker angrapschen. War’n Arsch.“

„Ach, aber sonst schon?“, hakte der Typ nach.

„Kommt drauf an.“ Tim nickte ihm zu. „Ich hau jetzt ab.“ Er wandte sich zum Gehen.

„Hey, warte mal, wo willst’n du jetzt hin?“

„Ich? Ich fahr jetzt ins The Grab. Mal sehen, was so rumläuft.“

„Geil! Kann ich mitkommen? Da wollt ich immer schon mal rein. Muss voll abgehen da drin.“

„Jep. Gibt dort auch Arschlöcher, aber ab und zu …“ Tim musterte ihn. „… auch mal was sehr Interessantes. Ich bin jedenfalls heiß, den Arsch von eben zu vergessen und mir was Leckeres aufzugabeln.“

 

Eine Viertelstunde später zahlte Tim das Taxi, als sie vorm The Grab hielten, und sie stiegen aus.

„Oh, Scheiße …“, brummte sein Begleiter, als sein Blick auf die lange Schlange am Einlass fiel. „Da warten wir ja ’ne Stunde!“

„Blödsinn. Biste bereit, kurz so zu tun, als wärste mein Kumpel?“

„Kennst du einen anderen Weg rein?“

„Jep.“

„Klar, passt schon.“

„Dann komm.“ Tim klopfte kurz danach am Seiteneingang. Das Sichtfenster wurde geöffnet und gleich wieder geschlossen. Kurz darauf öffnete sich die Tür und J.R. ließ sie ein.

Tim und er begrüßten sich mit Handschlag.

„Oh, heute schon in Begleitung, was?“

„Mhmm.“ Tim fiel ein, dass er den Namen des Kerls gar nicht kannte, doch der war auf Zack und sprang ihm bei.

„Leon.“

J.R. nickte und musterte ihn. „Wie alt?“

„Einundzw …“

„Neunzehn“, fiel ihm Tim ins Wort. „Nicht flunkern, Buddy, sonst will er deinen Ausweis sehen.“

„Zu spät. Ausweis, Kumpel.“

Leon seufzte und gab ihn J.R.

Der grinste, ging kurz zu einer Nische und kam mit einem pinken Armbändchen wieder. „Wenn ich dich ohne erwische, fliegste raus, haben wir uns verstanden?“

„Pink? Echt jetzt. Passt überhaupt nicht zu meinen Klamotten!“, beschwerte sich Leon.

„Reiß dich zusammen oder J.R. lässt dich nicht rein. Kein Alkohol unter 21. Also?“

Grummelnd ließ sich Leon das Armband am Handgelenk befestigen und versteckte es sogleich unter seinem mohnroten Hemd. „Beißt sich echt total“, meckerte er.

„Gehen wir, bevor es sich J.R. anders überlegt.“

Der nickte. „Besser ist das, ja.“

Tim steckte ihm einen Schein zu und dann waren sie drinnen.

„Also dann, viel Spaß“, sagte Tim leichthin und wollte sich abwenden.

„Hey, wart mal. Wohin so schnell? Haste ’n Date?“

Tim schnaubte. „Noch nicht. Aber was nicht ist, wird hier drin sicher noch werden, was?“

„Magst du mir hier mal alles zeigen? Ich kenn mich ja nicht aus.“

„Von mir aus.“

„Sei mal ein wenig netter, alter Rüpel“, hörte Tim Lukes Stimme im Ohr und verkniff sich ein Grinsen. Seine schroffe Masche funktionierte jedenfalls bislang ganz gut bei Leon.

Sie schoben sich durch die Menge zu einer Empore, von wo aus man einen guten Überblick hatte. Der Club war schon gut besucht und die verschiedenen Tanzflächen voll. Es war ein Aufreißerschuppen, wie er im Buche stand, und dementsprechend ging es auch neben der Tanzfläche ab. Leon wusste offenbar gar nicht recht, wo er zuerst hinsehen sollte, während ihm Tim ein paar Sachen erklärte.

Es dauerte nicht lange und die beiden tanzten zusammen.

„Hey, du hast voll den Groove, Pale-Boy. Gefällt mir!“

„Hm, danke.“

„Wie heißt’n du überhaupt?“

„Tim“, brüllte er ihm ins Ohr.

Während sie tanzten, beobachtete Tim verstohlen Leons Verhalten, doch der wiegelte sämtliche Avancen von Männern gleicher Hautfarbe kategorisch ab und schien in der Tat vor allem am optischen Gegensatz interessiert zu sein. Was das betraf, hatte er offenbar die Wahrheit gesagt. Er wirkte älter und war auch größer als die jungen Männer, die Luke und er sonst so auf dem Radar hatten, aber das störte Tim nicht wirklich. Schließlich hatte ihm Luke in Aussicht gestellt, heute mal der Erste sein zu dürfen, dann konnte er auch seinem eigenen Geschmack Tribut zollen, oder etwa nicht?

Eine Stunde später war die Situation bereits wesentlich eindeutiger. Leon hing ihm am Rockzipfel und machte ihm schöne Augen. Während des Tanzens berührte er ihn oft und auch intim. Tim ließ ihn gewähren.

„Wir sollten uns aufm Klo treffen, damit ich dir den Scheiß-Cockcage abnehmen kann. Immerhin ist das dein Fang! Der geht jedenfalls ganz schön ran, glaub nicht, dass es noch lang dauern wird, bis der mit dir verschwinden will.“

„Du willst doch sicher zusehen, oder?“, fragte Tim und beugte sich dabei zu seinen Schuhen hinab, damit Leon nicht sah, dass er redete.

„Hab ich vor, ja. Aber was, wenn er türmt, nachdem er merkt, es gibt zwei?“

„Drauf ankommen lassen?“

„Na gut. Ich geh raus.“

Fünf Minuten später stand Tim mit Leon knutschend am Rand der Tanzfläche. Testweise strich er über Leons Schritt und bemerkte, dass er hart war. Ihre Blicke trafen sich.

„Bist’n geiles Kerlchen, was?“

„Bock, zu verschwinden?“, fragte Leon und schlang die Arme um Tims Hals.

„Und dann?“, murmelte er in seinen Kuss. Er merkte, dass Leon seiner Zunge Einlass gewährte und sein Herz hüpfte vor Vorfreude.

„Ficken?“

Tim schüttelte den Kopf. „Ich such einen, den ich flachlegen kann, nicht umgekehrt.“

„Ich bin dabei“, raunte ihm Leon zu.

„Is’ das dein Ernst?“ Tim rieb sich an ihm.

„Ich will endlich keine Jungfrau mehr sein. Uhm …“ Er zögerte. „Stört dich das?“

Tim lächelte. „Absolut nicht. Solang du mich nicht heiraten willst.“

Leon schnaubte. „Keine Sorge. Ich will nur ’nen geilen One-Night-Stand.“

Tim überlegte, wie er ihm das mit dem Cockcage verklickern sollte, doch Leon deutete sein Zögern anders. „Hör zu, ich trag ’nen Plug, weil ich das heute Nacht eh vorhatte. Hatte dabei an einen Kumpel meines Bruders gedacht, der auch mit im Wagen saß, aber da der sich nun als ebensolches Arschloch erwiesen hat, hab ich da keinen Bock mehr drauf. Also, wenn du es nicht tust, bin ich mir sicher, dass ich hier schon jemanden finde, der es mit mir macht. Ich weiß nur eins: Es wird heute Nacht passieren!“

Tim küsste ihn und murmelte: „Keine Sorge, ich hab mehr als Bock drauf, dich deiner Unschuld zu berauben.“

Leons Hand landete in seinem Schritt. „Verdammt, du bist genauso hart, wie ich. Ich glaub dir.“

„Nope, ich wär gern genauso hart wie du.“

„Du bist …“

Er schüttelte wieder den Kopf. „Ich trag ’nen Cockcage.“

„Wieso das denn? Das is’ sowas wie ’n Keuschheitsgürtel, oder?“ Leon sah ihn mit großen Augen an.

„Mhmm.“

„Gibt dir das den besonderen Kick?“

„Manchmal. Ich hab ’nen Freund.“

„Umso besser, dann bleibts hoffentlich wirklich beim One-Night-Stand, was?“ Leon schien erleichtert.

„Der muss mir erst den Cockcage aufschließen, danach kanns losgehen.“

„Klingt so, als würde er zusehen wollen.“

„Könnt gut sein.“

„Vielleicht kann ich den ja vernaschen?“

Tim hörte Luke leise lachen. „Bock auf ’n Dreier, was? Du Lüstling“, fragte Tim amüsiert.

Leon kicherte. „Mein Bruder feiert immer wilde Partys mit seinen Kumpels, da vögelt immer irgendwann jemand rum. Is’ also nix Neues für mich.“

„Ach sieh an“, kam es leise von Luke und Tim grinste.

„Nimmste mich jetzt mit nach Hause?“, fragte Leon und rieb sich aufreizend an ihm.

„Wir haben ’nen Van draußen, da kann man es ungestört machen.“

 

Wenig später verließen die beiden albern kichernd den Club und steuerten Arm in Arm auf den Van zu.

„Das is’ ja ’n Wohnmobil. Wow.“

„Mit geilem Bett“, murmelte ihm Tim ins Ohr.

Leon grinste und Tim klopfte an die Tür, die sich kurz darauf öffnete. Er stieg als Erster ein und Leon folgte. Dann schloss Luke die Tür und sank auf einen Hocker, um nicht zu groß und bedrohlich zu erscheinen.

„Ah, dein Macker, was?“

„Mhmm. Das is’ Luke. Luke, das is Leon.“

Sie nickten sich zu und Leon musterte ihn interessiert. „Du willst wohl zusehen, was?“, fragte er, noch bevor Luke oder Tim etwas sagen konnten.

Luke grinste. „Sofern du nix dagegen hast?“

„Und du machst mir danach auch keine Szene?“, wollte Leon wissen.

Luke schüttelte den Kopf.

„Is’ ne Belohnung für ihn.“

„Ah, küsst du ihm sonst die Füße?“ Leon sah zu Tim.

„Unter anderem, ja.“

„Aha.“ Leon deutete auf Tims Jeans. „Dann befrei ihn mal schön von dem Ding, damit das heut noch was wird.“ Mit diesen Worten streifte er seine Schuhe ab und ließ sich probeweise aufs Bett fallen. „Uuuh, geiles Teil“, lobte er. „Und richtig groß.“

Währenddessen öffnete Luke schweigend den Cockcage und befreite Tim davon, der die Zähne zusammenbiss.

„Viel Spaß“, murmelte Luke und nickte zu Leon, der sich immer noch umsah, auch wenn er inzwischen lag.

Wenig später fielen die beiden im Bett fast schon übereinander her, als sie sich gegenseitig die Klamotten vom Leib rissen.

Luke merkte, wie in ihm lang verdrängte Erinnerungen aufstiegen, als er den beiden Männern beim Sex zusah. Dunkle Haut rieb sich lasziv an heller und es sah einfach nur sexy aus.

Leon zog sein Handy aus der Jeans und gab es Tim. „Mach ein paar geile Fotos, aber welche, auf denen nicht zu erkennen ist, wer mich gleich fickt, okay? Ich will nicht, dass du Ärger kriegst.“

Luke zog die Augenbrauen hoch, während Leon den Plug entfernte und Tim ein Kondom anlegte.

Bevor es zur Vereinigung kam, rieb sich Tim an Leon, der offenbar so erregt war, dass er kurz darauf vorzeitig kam. Dicke weiße Spermatropfen schossen auf seine schwarze Brust und Tim hielt inne.

Mach ein Foto, dachte Luke, doch Tim war schon dabei und er musste grinsen.

„Scheiße, bin so geil auf den Fick und wir haben da drin schon so lange rumgeknutscht …“

Tim ließ das Handy ins Bett fallen und machte Ernst.

„AAAAH!“

„Yeah, Baby …“

„Fuck! Warte!“

„Was?“, knurrte Tim, der sich stoisch weiter in Leon arbeitete.

Der keuchte. „Mach ein verdammtes Foto!“

„Wenn ich ganz drin bin, ja.“

„JAAAAAAH!“

Obwohl die Vorstellung ganz nach Lukes Geschmack war, driftete er erneut immer wieder ab und bekam nur am Rande mit, dass Tim die Nummer immer wieder unterbrach, um auf Leons Bitten delikate Fotos zu schießen. Dabei überprüfte Leon mehrfach sein Handy, ob auch ja die GPS-Ortung und alle anderen Internetverbindungen ausgeschaltet waren.

Luke merkte, wie er hart wurde, aber seine Erregung nur bedingt etwas mit dem Live-Sex zu tun hatte. Seine eigenen erotischen Erinnerungen hatten sich inzwischen in den Vordergrund geschoben, ob er wollte oder nicht.

Tim kam nach weniger als zehn Minuten, was angesichts des tagelang getragenen Cockcages kein Wunder war. Er wechselte das Kondom und machte einfach weiter, was Leon nur zu entzücken schien.

Keine Viertelstunde später kamen beide Männer ein zweites Mal lautstark und Luke sah in jedem Stoß, den Tim dem jungen Kerl verpasste, wie sehr er die Nummer genoss.

 

„Hey, deinem Kumpel haben wir ganz schön eingeheizt“, bemerkte Leon nach einer Weile und Tims Blick folgte seinem.

Luke winkte ihn mit dem Zeigefinger näher, während er sich ungeniert wichste. Inzwischen war er komplett nackt.

„Scheiße, was ’n Gerät“, murmelte Leon. „Könntest mit jedem von meinen Kumpels mithalten.“

„Willst du jetzt?“, murmelte Tim in Lukes Kuss, der Leon zum Seufzen brachte, während er sie ungeniert beobachtete.

„Nein, ich möchte, dass du mich ein bisschen verwöhnst.“

Sichtlich überrascht, dass er nicht sofort zu Leon ins Bett wechseln wollte, sank Tim auf die Knie und begann, sein Gesicht an dem Ständer zu reiben.

Luke fing Leons Blick auf. Der junge Mann sah ihnen mit offenem Mund zu.

„Willst du ihm helfen?“

Leon schluckte und robbte dann an die Bettkante. Nach einem kurzen Zögern stand er auf und sank im nächsten Moment auf seiner anderen Seite zu Boden.

„Der fährt voll auf sowas ab“, steckte ihm Tim gerade und leckte über den steifen Schwanz.

Wenig später sah Luke auf zwei willige Männer, die ihn gerade äußerst erotisch verwöhnten und für einen kurzen, wehmütigen Moment dachte er an ihre Urlaubsbekanntschaft Josh, den er zu gerne zusammen mit Tim so vor sich sehen würde. Er verdrängte den Gedanken und konzentrierte sich auf seine derzeitigen Gespielen.

„Lasst es mich wissen, sobald ihr wieder hart seid“, bat er, während er die Köpfe dahin dirigierte, wo er sie haben wollte.

Tims Schwanz war der Erste, den er an seinem Schienbein spürte, kurz darauf folgte Leon, der wohl bei ihm abgeschaut hatte.

„Können wir nochmal?“, hörte er Leon schließlich atemlos fragen.

Luke merkte, dass Tim zögerte, und hob sein Gesicht an.

„Bock, ihn nochmal zu nehmen?“

„Oh, Mann, ja!“

„Diesmal will ich es doggy-style sehen.“

„Willst du nach mir?“, fragte Tim und Leon schnappte nach Luft.

„Nein, ich orientier mich nach vorne“, erwiderte er. „Wenn das okay ist?“ Und mit diesen Worten tippte er mit seiner Erektion immer wieder gegen Leons offenstehende Lippen.

„Total“, kam es von dem.

Kurz darauf waren Tim und Leon wieder voll dabei und Luke konnte es sich nicht verkneifen, Leons steifen Schwanz zu fotografieren, der fast an seinem Bauch anlag, während Tim ihn hart von hinten nahm.

Den Lauten nach, die Leon von sich gab, schien er voll abzugehen und irgendwann gelang es Luke, sich von seinen Erinnerungen zu lösen und sich vor ihn zu knien.

Er rieb sich mehr an Leons Gesicht, vor dem er offen wichste, als dass er Leon einen Blowjob aufdrängte. Außerdem rechnete er damit, dass Tim Leon noch einmal zum Orgasmus bringen würde, und wollte vermeiden, dass er dabei seinen Schwanz in Leons Mund hatte. Man wusste ja nie.

Als Leon wenig überraschend kurz darauf heiser stöhnend kam und dabei die Augen verdrehte, spritzte Luke ihm seinen Erguss knurrend ins Gesicht und in den halb offenstehenden Mund.

 

„Da wären wir“, sagte Leon, als sie nach drei Uhr morgens in seine Straße einbogen. „Lasst mich hier raus, dann schöpft keiner Verdacht. Den Rest geh ich zu Fuß.“ Er zog sein Handy heraus und prüfte, ob die Bluetooth-Übertragung einiger delikater Bilder inzwischen abgeschlossen war. „Is’ alles angekommen?“, fragte er Tim.

Der prüfte sein Handy und nickte. „Danke. Total heiß.“ Er lächelte.

„Danke für alles. War ’n cooler Abend mit euch beiden und ich bin endlich keine Jungfrau mehr! Yeah. Vielleicht sollte ich mich bei meinem Bruder bedanken?“

Luke und Tim lachten schmutzig.

„Nä, besser nicht“, fügte Leon grinsend hinzu. „Macht es gut. Danke fürs Heimfahren.“

„Kein Problem. Wir warten, bis du im Haus bist“, sagte Luke und zusammen mit Tim sah er ihm nach, wie er sichtlich gutgelaunt kurz darauf seine Haustür aufschloss und verschwand. Erst dann setzten sie ihre Fahrt fort.

 

Zuhause landeten sie unter einer langen Dusche und Tim schien fast etwas enttäuscht, als Luke ihm den Cockcage verwehrte. Doch kaum lagen sie im Bett, machte er Tim klar, dass für ihn die Nacht noch nicht vorbei war.

Das Vorspiel war heftig und irgendwann bettelte ihn Tim noch einmal an, ihm den Cockcage anzulegen.

Doch Luke hielt ihm nur die Gleitmittelflasche hin und forderte ihn auf, seinen Schwanz für den nächsten Fick vorzubereiten. Er spürte, wie Tim vor Erregung bebte, als er schließlich in Luke eindrang und sie sich dabei heftig küssten.

„Fick mich, komm schon. Und lass dir Zeit. Viel Zeit!“, mahnte ihn Luke und war trotz Warnung überrascht, dass sich Tim fast eine Dreiviertelstunde halten konnte. Er driftete ab und genoss die Bemühungen seines Lovers, die letztendlich in einem intensiven Höhepunkt gipfelten. Als er sich schließlich stöhnend auf seinem Oberkörper ergoss, hörte er Tim flehend fragen: „Sir, darf ich auch kommen?“

„Ja, du darfst“, grunzte er, während sein Schwanz immer noch Sperma spie.

Im nächsten Moment schloss sich ihm Tim heiser knurrend an.

 

Professor Haywood

 

 

Luke und Tim genossen es, dass sie nicht arbeiten mussten, und verschliefen fast den ganzen nächsten Vormittag.

Da Sam ebenfalls frei hatte, fuhren sie nach der morgendlichen Dusche mit dem Aufzug gemeinsam in den obersten Stock, wo sich nicht nur ein wunderschöner Dachgarten, sondern auch Tims privater Rückzugsort befand. Gemeinsam bereiteten sie einen herzhaften Brunch vor und frühstückten dann gemütlich auf der großen, breiten und zudem überdachten Terrasse.

Irgendwann lehnte sich Tim gesättigt zurück. „Darf ich dich was fragen?“

„Was ist das denn für ’ne blöde Frage?“, konterte Luke kopfschüttelnd und reichte Tim noch einen weiteren Becher Kaffee, den er gerade von drinnen geholt hatte.

„Danke. Na ja, es ist eine ziemlich intime Frage.“

Luke lachte und setzte sich. „Haben wir nicht eine ziemlich intime Nacht mit einem geilen ersten Mal für einen sehr leckeren Schokoboy hinter uns?“

Tim grinste. „Genau darum dreht sich meine Frage.“

„Um Schokoboy?“

„Nein.“ Er räusperte sich. „Um dein erstes Mal.“

„Ah.“ Luke zog die Augenbrauen hoch.

„Ich meine nicht eines, bei dem du zum ersten Mal einen vernascht hast. Denn ich glaube, das kam zuerst, also bevor du dich von einem anderen vögeln hast lassen.“

Luke nickte und wurde sichtlich nachdenklich.

Tim schluckte und war sich nicht sicher, ob er vielleicht unangenehme Erinnerungen geweckt hatte. Dennoch kreisten seine Gedanken immer noch darum, dass Luke letzte Nacht zum ersten Mal nicht mit einem ihrer Aufrisse Sex gehabt hatte. Er fragte sich, ob es etwas damit zu tun hatte, dass Leon deutlich kräftiger und größer war, als ihr übliches Beuteschema – denn Luke mochte es eigentlich eher klein und zierlich, zumindest wenn sie auf die Jagd gingen – oder ob der Grund woanders lag. An der Hautfarbe vielleicht? Aber Luke war ziemlich angetan gewesen und sie hatten bislang beileibe nicht nur mit weißen Männern Sex gehabt.

„Stimmt, ich war 15, als ich zum ersten Mal mit einem anderen Kerl Sex hatte.“

Tim atmete auf, da er dabei lächelte.

„Deine Einschätzung ist also richtig.“

„Du warst älter, als es andersrum passierte?“

„Viel älter.“

„Nämlich?“

„22.“

„Okay.“ Tim fragte sich vor allem, wem Luke so sehr vertraut hatte, dass dies passiert war. Oder war es gar in einer Partylaune passiert? War der Kerl groß oder klein gewesen?

„Warst du dabei nüchtern?“

„Oh ja, ich war sogar stocknüchtern.“

„Es war also eine ganz bewusste, uhm, Sache?“

Luke nickte und sein Blick wanderte wieder hinüber zur Vancouver Skyline. Tim sah, wie er schluckte, und bekam erneut Gewissensbisse.

„Das ist echt ’ne längere Geschichte“, sagte er schließlich und sah Tim endlich wieder an.

„Willst du sie mir erzählen?“

Luke musterte ihn eine Weile, dann nickte er. „Ja, wenn du sie wirklich hören willst. Denn es hat letztendlich viel damit zu tun, wer ich heute bin und was ich im Bett bevorzuge. Auch wenn sich das jetzt erst einmal seltsam anhören mag.“

Tim zog die Augenbrauen hoch. „Okay.“

„Und es ist echt witzig, dass du danach fragst, denn ich musste letzte Nacht zum ersten Mal seit sehr langer Zeit wieder daran danken.“

Aha, dachte Tim und fühlte sich schon bestätigt. Es steckte also mehr dahinter als nur eine spontane Laune, dass Luke gestern Nacht keinen Sex mit Leon gehabt hatte.

Sie frühstückten fertig und landeten dann im Jacuzzi.

„Ich hab damals Informatik studiert und hatte das Glück, den besten Professor überhaupt zu haben. Professor J.C. Haywood. Is’ einer der wenigen Namen, die ich noch auf Anhieb weiß. Seine Art der Vorlesung war einfach genial, aber auch witzig und natürlich informativ.“

Luke lehnte sich zurück und schnaubte dann mit geschlossenen Augen. Tim ahnte, dass er in Gedanken bereits in der Vergangenheit war.

„Aber nicht nur das. Ich fand den Kerl einfach derart heiß, dass ich mir regelmäßig nach der Vorlesung einen runterholen musste.

Ich seh mich noch wichsend in der Männertoilette stehen, als wäre es erst gestern passiert, und zwar im Vorraum und idiotischerweise noch nicht mal in einer Kabine.“

„Ernsthaft?“

„Mhmm. Ich bin praktisch zu Eis erstarrt, als plötzlich die Tür aufgestoßen wurde und mein Professor hereinkam, bei dem ich gerade noch in der Informatik-Vorlesung war. Das war ein Zwei-Meter-Kerl und bullig, und er hatte eine derartige Präsenz, dass er sogar mich einschüchtern konnte.“

„Der hat dich beim Wichsen erwischt?“, fragte Tim ungläubig.

„Mhmm“, machte Luke wieder. „Und ich konnte absolut nicht verbergen, was ich gerade tat, und was noch viel schlimmer war: Ich konnte mich nicht vom Fleck rühren.

Der Professor packte mich wutschnaubend am Kragen und drängte mich kurzerhand in eine Kabine.“

Tims Augenbrauen schossen nach oben.

„Dann hat er die Tür zugeknallt und abgeschlossen. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich auf der Stelle tot umgefallen. Er hatte dunkle Augen, das weiß ich noch, und ein schwarzes, ebenmäßiges Gesicht.“

Aha, da haben wir’s schon, dachte Tim.

„‚Was zum Henker soll das hier werden?‘, fauchte er mich an und deutete auf meinen steifen Schwanz. Den hatte ich nämlich vor Schreck immer noch in der Hand. Aber der Professor lief sich gerade erst warm und polterte los: ‚Das war die letzte Vorlesung für heute und es ist mir völlig schleierhaft, wie man freiwillig auf dieses abgefuckte, kaputte Klo gehen kann. Also kann das nur einen einzigen Grund haben! Jeder andere vernünftige Student geht in seiner Bude auf sein eigenes Klo! Und wie ich sehe, hab ich recht.‘

Ich bin fast durchgedreht, als der Prof so dicht vor mir stand. Und mir war völlig egal, dass er dabei fast vor Wut geschäumt hat. Ich hab kaum atmen können und hab nur auf seinen kahlen Schädel und den kleinen Kinnbart gestarrt, weil ich den schon von der ersten Stunde an so verdammt sexy fand.“

Tim kicherte. „Ich stell mir das grad vor. Der tobt und du bist geil.“

Luke grinste. „Genau so war es. Ich bin trotzdem vor Scham fast im Boden versunken, als der noch näherkam und mein steifer Schwanz fast seine Hose berührte. Wenigstens hatte ich es inzwischen geschafft, den loszulassen. Zurückweichen konnte ich nicht, denn da war die Kabine zu Ende.

Dann sagt der doch glatt: ‚Glaubst du, ich merke nicht, dass du mir in jeder Vorlesung auf die Eier starrst?‘“ Luke verdrehte in komischer Verzweiflung die Augen und Tim musste lachen.

„Hat’s denn gestimmt?“

„Er hat dabei den Nagel ziemlich auf den Kopf getroffen, ja. Nicht umsonst hab ich mich immer in die erste Reihe gesetzt.“

„Und was hast du geantwortet?“

„Oh, der war noch nicht fertig. ‚Du kommst besser mit einer richtig guten Erklärung für das hier rüber!‘ Dabei stoppte sein Zeigefinger nur Millimeter vor meinem Schwanz und für einen wahnwitzigen Sekundenbruchteil hab ich mir damals glatt gewünscht, dass er ihn anfasst. ‚Ansonsten wird das ziemlich unangenehme Konsequenzen haben, da kannst du Gift drauf nehmen!‘ Oh Mann, ich hör das noch; als wär’s gestern gewesen.

Ich hab echt Schnappatmung bekommen, als der Professor dabei sein Gesicht ganz dicht an meines brachte. Er hat nach Minze gerochen, das kann ich sogar heute noch riechen.“

An dieser Stelle musste Tim grinsen und unweigerlich an seine eigene erste Begegnung mit Luke zurückdenken. Damals war ihm die Tatsache, dass Luke nach Minze roch, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal gewusst hatte, dass es Luke war, als eines der ersten Dinge aufgefallen, statt sich darüber Gedanken zu machen, gefesselt und mit verbundenen Augen auf einem Tisch zu liegen, während ihn ein unbekannter Mann berührte.

„Also, was war deine Entschuldigung fürs Wichsen in einem abgefuckten Klo?“, fragte er neugierig.

„Fürs offene Wichsen, meinst du. In das Klo kam sonst wirklich niemand. Draußen war schließlich ein Defekt Schild.“

„Ach, du hast das öfter gemacht?“

„Fast nach jeder Stunde. Ich bin da jedes Mal mit einem Rohr rausgegangen und hatte immer das Gefühl, es nie bis zu meiner Bude aufm Campus zu schaffen.“

Tim wartete gespannt.

„‚Ich find Sie rattenscharf, Professor‘, hab ich ihm an den Kopf geknallt und bin im nächsten Moment fast erneut im Erdboden versunken, denn der starrte mich nur lange wortlos an. Kein Muskel hat sich in seinem schönen Gesicht geregt.“

Wieder schoss Tim ein Aha! durch den Kopf.

„Dann sagte er: ‚Du bist einer meiner drei besten Studenten, also muss ich davon ausgehen, dass du den Satz grad so gemeint hast, wie du ihn gesagt hast. Denn Pluspunkte zu heischen, würde dir rein gar nichts bringen.‘ Und ich sag nur lahm: ‚Es tut mir leid, Sir.‘

Dann er wieder: ‚Was tut dir leid? Sieh mich an, wenn ich mit dir rede, verdammt nochmal!‘ Oh Mann, ich sag dir, dabei hat mein Schwanz immer noch seine Anzughose berührt.“

„Und? Was hast du geantwortet?“

„Irgendwas wie:Sir, es tut mir leid, dass Sie mich beim Wichsen erwischt haben.‘“

„Okay, und dann?“

„Ich war total geschockt, als der Prof mein Hemd anhob und auf meinen Ständer starrte. Den hab ich trotz allem nämlich immer noch gehabt. Voll peinlich. Ich wollte im Boden versinken, bis ich mir eingebildet hab, ein amüsiertes Zucken um seine Lippen zu sehen.“

„Ernsthaft?“

„Da fragte der doch glatt: ‚Hast du noch mehr Piercings?‘“

Tim schnaubte.

„Ich hab auch noch brav geantwortet: ‚Ja, Sir, und er wieder: ‚Interessant‘, und zückte sein Handy. Ich dachte nur: Wen zum Teufel ruft der jetzt an? Dann kam der nächste Hammer: ‚Deine Nummer?‘“

„Hast du sie ihm gegeben?“

„Ohne mit der Wimper zu zucken. Dann knurrte er mich noch an: ‚Ich erwisch dich hier besser nie mehr beim Wichsen, hörst du?‘ Und ich sag wieder brav ‚Ja, Sir.‘“

„Und dann?“

„Ist er wortlos verschwunden.“

Tim sah ihn ratlos an. „Und was sollte das Ganze? Hat er dich gemeldet?“

Luke schüttelte den Kopf.

„Du hast ernsthaft zu dem gesagt, du findest ihn rattenscharf?“

„Jep. Is’ mir einfach so rausgerutscht.“

„Hat es gestimmt?“

Luke nickte. „Oh, ja.“

„Das mit dem Auf-die-Eier-Starren auch?“

„Auch das.“

„Du hattest dich allen Ernstes in deinen Professor verknallt?“

„Er hatte das gewisse Etwas. Er war unerreichbar. Verheiratet. Erfolgreich. Hatte Football gespielt, sah immer noch aus wie ein Linebacker. Trug reichlich Goldschmuck und war immer edel gekleidet.“

„Verheiratet?“

„Verheiratet. Zwei erwachsene Söhne.“

„Er hätte also dein Vater sein können.“

Luke nickte. „Locker.“

„Und was hatte das mit deinem ersten Mal zu tun?“, wollte Tim nach einer Weile des Schweigens wissen, in der jeder so seinen Gedanken nachhing. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass an der Story noch mehr dran war, doch er sollte sich täuschen.

„Ich hab es von da ab vermieden, ihm während der Vorlesung auf die Eier zu glotzen. Er hatte aber auch immer ein extrem leckeres Paket. Mhmm.“ Luke leckte sich dabei die Lippen. „Stattdessen hab ich halt auf seinen breiten Rücken oder geilen Arsch gestarrt, wenn er was an die Tafel geschrieben hat.“

„Wolltest du da rein?“

„Wo rein?“

„Na, in seinen Arsch.“

Luke lachte. „Könnte man meinen, was?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich, hm, ich hab von Anfang an darüber phantasiert, dass er mich vernascht.“

Tim zog die Augenbrauen hoch. „Ich dachte, er war verheiratet?“

„Und?“, konterte Luke.

Tim schnaubte wieder.

„Eine Woche nach unserer Begegnung im Klo bekam ich eine SMS mit dem Text: Noch interessiert?

Tim klappte der Mund auf. „Du machst Witze.“

„Nein. Ich hab zurückgeschrieben: Ja, Sir.“

„Und?“

„Nichts. Das Ganze hat sich drei Wochen lang wiederholt.“

„Drei Wochen?“

„Mhmm. Er hat mich ganz schön weichgekocht.“

Jetzt war Tim erst recht gespannt, wie es weiterging, und wartete, dass Luke fortfuhr.

„Ich meine mich zu erinnern, dass es an einem Mittwoch war, als mein Handy erneut in meiner Hosentasche vibriert hat. Ich hab schon das übliche Noch interessiert? erwartet, doch dieses Mal stand da etwas anderes. Ich dachte, ich krieg ’nen Herzinfarkt. Da stand Freitag, 20 Uhr hinterm 7/11 neben dem Campus.

„Hast du geantwortet?“

Luke nickte. „Auch wenn ich fast nicht tippen konnte, so haben meine Finger gezittert. Aber ich hab zurückgeschrieben: Ich werde da sein, Sir! In seiner Antwort stand aber nicht nur einfach OK, sondern: In deinem Spind liegt etwas, das du bis dahin ununterbrochen tragen solltest.

„Interessant. Was war drin?“

Luke beugte sich vor und küsste ihn. Dann sagte er: „Ein wirklich großer Plug.“

Tims Mund klappte wieder auf. „Nä!?“

Luke nickte.

„Und?“

„Ich hab mich zum ersten Mal wirklich akribisch gereinigt und das Ding getragen. Anfangs hat es mir fast die Tränen in die Augen getrieben und ich habe mich gefragt, was zum Teufel ich da eigentlich angefangen habe. Aber nach einem Tag hatte ich mich daran gewöhnt. Natürlich ging mir ständig durch den Kopf, was das bedeutete.“

„Konnte ja nur eins bedeuten, oder?“

„Ich konnte kaum mehr was essen und stand völlig neben mir. Sollte es wirklich passieren? Und wenn ja, wie würde es passieren? Plug raus und los gings? Doggy-style?“ Luke verzog das Gesicht.

„Du wolltest ihm in die Augen sehen, was?“

Luke nickte.

„Fand das Date statt oder hat er dich versetzt?“

„Der 7/11 war wirklich nur über die Straße vom Campus. Ich war zehn Minuten früher da und irgendwann kam dieser schwarze Cadillac mit dunkel getönten Scheiben. Auch vorne.“

„Hätte auch ins Auge gehen können, oder?“

Luke nickte. „Ich war ganz schön leichtsinnig, stimmt. Ich hab noch nicht mal jemandem Bescheid gesagt. Er ließ das Beifahrerfenster runter und ich konnte sehen, dass er alleine war. Gesagt hat er nichts. Nur genickt. Dann bin ich eingestiegen.“

„Wo ging die Fahrt hin?“

„Ans andere Ende der Stadt in einen gesicherten Wohnkomplex mit lauter Luxus-Bungalows. Bei einem öffnete sich die dazugehörige Garage und er hielt davor. Er schaute mich nur fragend an. Da hab ich zu ihm gesagt: ‚Ich trag seit Tagen diesen Scheiß-Plug. Ich werde jetzt sicher keinen Rückzieher machen.‘ Also fuhr er in die Garage.

Ich erinnere mich noch, wie mein Herz damals gehämmert hat, als sich das Garagentor lautlos schloss. Er meinte: ‚Bleib noch sitzen‘, und ich blieb sitzen. Dann griff er in die Innentasche seines Jacketts und zog ein Stück Papier hervor.“

„Und was sollte das?“

„Ich musste ihm was unterschreiben, dass ich aus freiwilligen Stücken hier war und praktisch mit allem einverstanden war, was in diesem Bungalow passieren würde.“

„Hast du’s gemacht?“

„Hab ich.“

„Krass.“

„Dann sind wir ausgestiegen und reingegangen. Das war ein absolut luxuriös eingerichteter Bungalow, aber das Beeindruckendste war ein riesiges Bett. Edle Bettwäsche mit Kissen in Beige, Bronze und Creme gehalten. Daran kann ich mich noch total gut erinnern. Auf der anderen Seite stand ein antiker, massiver Schreibtisch mit einem riesigen Arbeitsstuhl. Er hat gesagt, dass er dort meist Arbeiten korrigiert und es wäre sozusagen sein ganz privater Rückzugsort.“

„Aha“, machte Tim und wackelte mit den Augenbrauen.

„Er hat sich und mir ’nen Whiskey eingeschenkt und wir haben wortlos angestoßen. Meine Hand hat eh schon gezittert, da ließ er den nächsten Knaller los und sagte: ‚Nur damit das klar ist: Ich will das volle Programm.‘ Ich hab voll die weichen Knie bekommen, dann sagte er ‚Zieh dich aus, wann immer du bereit dazu bist.‘

Ich war wie in Trance, als ich mein Hemd aufknöpfte. Ich weiß noch, wie er mich von allen Seiten begutachtet hat. Als es zu Boden fiel, hat er nur anerkennend gebrummt.“

Tim grinste, das kam ihm bekannt vor.

„Dann meinte er: ‚Du solltest wirklich Football spielen. Bei dem Kreuz! Respekt.‘ Und gab sich gleich selbst die Antwort. ‚Ah, vergaß. Du bist ja offen schwul. Ein Jammer, dass hier immer noch kein Umdenken stattfindet. Sehr ansehnlich. Wirklich.‘

Ich weiß echt noch jedes Wort aus dieser Nacht.

Dann blieb er vor mir stehen und schaute mich nur an, dann auf meine Gürtelschnalle, dann wieder fragend in mein Gesicht.“

„Hattest du einen stehen?“

Luke nickte. „Und mein Gesicht hat gebrannt, als ich mich schließlich ganz ausgezogen hab. Er murmelte nur ‚interessant, dann landete seine Hand auf meiner Brust. Ich bin fast gestorben, als der mit meinem harten Nippel gespielt und wenig später meinen Schwanz angefasst hat.“ Luke schüttelte den Kopf. „Ich war so geil, dass ich augenblicklich abgespritzt hab.“

„Ups.“

„Weiße Spritzer auf seiner schwarzen Hand. Das seh ich noch wie heute. Ich war voll geschockt und konnte mich nicht vom Fleck rühren. Mein Gesicht war sicher feuerrot, doch er sah mich nur unverwandt an und pumpte weitere Tropfen aus meinem Schwanz.“

„Echt jetzt?“

„Dann hob er die verschmierte Hand zum Mund und kostete davon.“

„Hui!“

„Im nächsten Moment hielt er sie mir unter die Nase und sagte doch glatt: ‚Koste deine Lust!‘“

Auch das kam Tim sehr bekannt vor und er grinste. „Hast du’s gemacht?“

Luke nickte. „Ich konnte gar nicht anders. Der hatte eine unfassbare Ausstrahlung auf mich, noch bevor es überhaupt losgegangen war. Ich war wie in Trance und hab’s von seiner Hand geleckt. Er hat nur zufrieden genickt und dann den Finger selber nochmal abgeleckt.

Dann sagte er leise: ‚Ich hoffe, du weißt, auf was du dich da einlässt.‘ Dann hat er mich zum ersten Mal geküsst und meine Knie wurden noch weicher.

Ich hatte keine Chance, auch nur einen Millimeter in seinen Mund zu kommen, er hat mich sofort auf meinen Platz verwiesen.“

Tim nickte und begann langsam zu ahnen, dass damals wohl die Saat zu Lukes späterer Dominanz gelegt wurde.

„Ich weiß noch, dass ich dachte: Der schmeckt so gut, wie er riecht. Aber zu mehr kam ich nicht mehr, denn er meinte: ‚Zieh mich aus!‘“

„Spannend“, murmelte Tim.

Luke zeigte ihm seine Hände und machte ein Zittern nach. „Ich glaub, mich hat es so geschüttelt, als ich die ersten Knöpfe von seinem Seidenhemd aufmachte. Darunter trug er ein schwarzes Unterhemd. Beides landete im Sessel. Dann hab ich an seinem Gürtel rumgefummelt, der hatte aber einen komischen Verschluss und ich hab ihn nicht gleich aufbekommen. Da nahm er meine Hand und drückte sie ungeduldig auf seinen eignen, sehr harten Schwanz. Ich sag dir, das war mal ’ne Ansage! Der war mehr als gut bestückt.“

„Kenn ich“, sagte Tim.

Luke grinste. „Gut, dass er mir einen großen Plug gegeben hat, dachte ich damals. Und ob er groß genug war, um mich perfekt auf den Kerl vorzubereiten, würde sich wohl gleich zeigen. Da musste ich zwangsläufig an den ein oder anderen Kerl denken, den ich gevögelt hab und der mit Sicherheit nicht auf meine Größe vorbereitet gewesen war.“

Tim kicherte.

„Ich konnte kaum atmen, als der alle Hüllen fallen ließ und dieser große, dunkelhäutige Mann in aller Pracht und mit einem beeindruckenden Ständer vor mir stand.

Aber lange durfte ich ihn eh nicht ansehen, denn schon landeten wir aufm Bett. Der Prof über mir. Ich hab irgendwas in der Richtung gestammelt: ‚Oh Mann, du bist noch viel geiler, als in all meinen feuchten Träumen‘, und er schüttelte sofort den Kopf.“

„Hä?“

„Er sagte: ‚Kein Du, verstanden? Du wirst mich weiter siezen. Und mich mit Professor oder Sir anreden. Egal ob wir Sex haben oder nicht, ist das klar? Es wäre absolut fatal, wenn dir vor den anderen Studenten etwas herausrutschen würde.

Ich war erstmal platt, aber mir war alles egal. Also sag ich: ‚In Ordnung, Sir.‘“

Tim konnte nicht anders, aber er musste schmunzeln. Das Bild des heutigen Lukes fügte sich immer mehr zu einer Einheit zusammen. Luke in the making, sozusagen, sinnierte er.

„Dann wurde es ernst, denn er sagte: Zieh den Plug raus!“

„Oh ha.“

„Der Prof nahm Gleitmittel und spritzte es mir in die Hand. Er meinte, ich wäre meines eigenen Glückes Schmied, dann schob er meine Hand zu seinem Schwanz.

Ich fragte noch: ‚Was is’ mit ’nem Gummi?‘, doch er murmelte nur: ‚Negativ‘. Dann sagte er noch, dass es ihm leidtäte, aber beim ersten Mal würde er sicher nicht sonderlich lange durchhalten. Er hätte schon elend lange keinen Sex mehr gehabt.“

Tims Augenbrauen schossen wieder nach oben.

„Mhmm. Das beantwortete auch meine ungestellte Frage, ob er regelmäßig Jungs hierher verschleppte, um sie zu vernaschen.“

Tim schwieg kurz und fragte dann: „Hast du jemals rausgefunden, wieso der so plötzlich hinter dir im Klo aufgetaucht ist?“

Luke nickte. „Ihm ist wohl aufgefallen, dass ich meist Hals über Kopf die Vorlesung verlassen habe und ist mir nachgegangen. Mehrmals. Bis er irgendwann den Entschluss gefasst hat, der Sache auf den Grund zu gehen. Vielleicht hat er auch meinen sehnsüchtigen Blick bemerkt. Keine Ahnung.“

„Hatte er noch Sex mit seiner Frau?“

„Er hat mir später mal erzählt, dass zwischen ihnen schon seit Jahren nichts mehr lief. Und allzu oft hatte er wohl auch noch nicht Sex mit einem Mann. In seinen Erzählungen klang das so, als würde es eher selten passieren. Aber nie mit einem Studenten. Die Sehnsucht, es dennoch wieder zu tun, war aber wohl geblieben.“

Fatal Attraction, hm?“

„Absolut.“

„Wie ging’s weiter? Du hast dich ohne Gummi drauf eingelassen, obwohl du das zu dem Zeitpunkt noch gar nicht wissen konntest?“

Luke nickte. „Und meine Herren, ich dachte, mich hebt es senkrecht aus dem Bett. Ich musste ihm helfen. Es war so, als wolle er hundertprozentig sichergehen, dass jegliche Initiative von mir ausging. Aber dann …“ Er verdrehte die Augen. „… dann ging die Post ab.“

„Wie lange hat er durchgehalten?“, wollte Tim wissen.

„Zehn Minuten. Aber die erschienen mir trotzdem endlos! Er war so verdammt groß und hart und trotz des Plugs tat es scheißweh.“

„Kenn ich.“ Tim grinste wieder.

„Und gleichzeitig war es sowas von geil.“

Tim nickte. „Jep.“

„Sobald wir eins waren, brannte bei ihm irgendeine Sicherung durch und er ließ die Sau raus.“

„Bist du gekommen?“