Abbildungen auf dem Einband:
Vorderseite - Mindelheimer Klettersteig, exponierte Wand mit Bügeln Rückseite - Hindelanger Klettersteig, Leiter am Wengenkopfgrat
Der demnächst erscheinende zweite Band dieser Reihe wird sich mit weiteren mittelschweren Klettersteigen und alpinen Klassikern, wie z.B. der legendären Überschreitung des Watzmanns oder dem Berliner Weg befassen. Sie können jederzeit auf www.gipfelshop.de überprüfen, ob dieser Titel bereits verfügbar ist.
Der Inhalt des Klettersteigführers wurde sorgfältig recherchiert. Verlauf, Zustand und Schwierigkeit der einzelnen Routen können sich zukünftig ändern und alle Beschreibungen bzw. Bewertungen sind stets subjektiver Natur. Es wird keine Haftung (aus keinem Rechtsgrund) für Schäden bzw. Unfälle übernommen, die auf fehlerhaften, fehlenden oder sonstigen Angaben in diesem Buch beruhen - die Nutzung des Führers und die Begehung der Steiganlagen erfolgt stets auf eigene Gefahr! Der Autor steht in keinerlei Zusammenhang mit den Erbauern bzw. Betreibern der beschriebenen Klettersteige und hat keinen Einfluss auf den aktuellen Zustand der Wegführungen. Die eingefügten Routennetzpläne und Höhenprofile verstehen sich als vereinfachte Planungsgrundlagen und sollen folglich keine topografischen Kartenblätter ersetzen.
Jede Verwertung der Publikation außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Rechte-Inhabers unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Diese Regelung betrifft auch die auszugsweise Darstellung von Bildern, Karten oder Textpassagen im Internet.
© 2006 Tobias Sessler, Kiefersfelden
Alle Rechte liegen bei dem Autor.
Text, Fotos, Grafik und Layout: Tobias Sessler
Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-8391-5958-3
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Sicherheit auf Klettersteigen
Schwierigkeiten / Klassifizierung
Hinweise zum Inhalt
Routenverzeichnis
01 Schafalpenköpfe (2320 m / 2301 m / 2273 m) und Kemptner Köpfle (2193 m) via Mindelheimer Klettersteig
ab Kanzelwand (Bergstation) in den Allgäuer Alpen
01-001 Übergang zur Kühgundalpe
01-002 Aufstieg zum Fiderepass
01-003 Aufstieg zur Fiderescharte
01-004 Nördlicher Schafalpenkopf
01-005 Mittlerer Schafalpenkopf
01-006 Südlicher Schafalpenkopf
01-007 Abstieg nach Riezlern
02 Westl. Wengenkopf (2236 m), Östl. Wengenkopf (2206 m) und Großer Daumen (2280 m) via Hindelanger Klettersteig
ab Nebelhorn (Gipfelstation) in den Allgäuer Alpen
02-001 Übergang zum Westlichen Wengenkopf
02-002 Übergang zum Östlichen Wengenkopf
02-003 Übergang zum Großen Daumen
02-004 Rückweg zur Station Höfatsblick
02-005 Abstieg nach Oberstdorf
03 Zugspitze (2962 m) via Höllentalklamm und Höllentalsteig
ab Hammersbach im Wettersteingebirge
03-001 Höllentalklamm
03-002 Aufstieg zur Höllentalangerhütte
03-003 Aufstieg zur Geländestufe
03-004 Leiter und Brett
03-005 Aufstieg zum Höllentalferner
03-006 Höllentalferner
03-007 Ostwand des Nordgrates
03-008 Übergang zum Plateau
04 Seegrubenspitze (2435 m) und Kemacherspitze (2480 m) via Innsbrucker Klettersteig (Abstieg Langer Sattel)
ab Hafelekar (Bergstation) im Karwendelgebirge
04-001 Übergang zum Steigbeginn
04-002 Seegrubenspitze
04-003 Kaminspitzen und Seufzerbrücke
04-004 Kemacherspitze
04-005 Langer Sattel
04-006 Seegrube
05 Glungezer (2677 m) via Klettersteig zur Glungezerhütte
ab Tulfeinalm in den Tuxer Alpen
05-001 Aufstieg zum Abzweig des Steigs
05-002 Spalt und Durchschlupf
05-003 Kamin 40 05-004 Steilwand
05-005 Finaler Gipfelhang
05-006 Abstieg auf dem Normalweg
06 Ellmauer Halt (2344 m) via Gamsängersteig
ab Wochenbrunner Alm im Kaisergebirge
06-001 Aufstieg zur Gruttenhütte
06-002 Aufstieg ins Hochgrubach-Kar
06-003 Gamsänger
06-004 Jägerwand
06-005 Anstieg zu den Weg-Alternativen
06-006a Achselrinne
06-006b Plattenriss
06-007 Schlussanstieg
07 Ellmauer Halt (2344 m) via Rote-Rinn-Scharte
ab Anton-Karg-Haus / Hinterbärenbad im Kaisergebirge
07-001 Aufstieg zum Unteren Scharlinger Boden
07-002 Aufstieg zum Oberen Scharlinger Boden
07-003 Aufstieg zur Rote-Rinn-Scharte
07-004 Übergang zur Jägerwand / Gamsängersteig
08 Steinplatte (1869 m) via Schustergang
ab Höhenparkplatz Steinplatte in den Chiemgauer Alpen
08-001 Übergang zur Grünwaldalm
08-002 Aufstieg zum Wandfuß
08-003 Schustergang
08-004 Rückweg zum Höhenparkplatz
09 Persailhorn (2347 m) via Wildental-Klettersteig
ab Saalfelden / Bachwinkl in den Berchtesgadener Alpen
09-001 Aufstieg zur Peter-Wiechenthaler-Hütte
09-002 Aufstieg zur Routentrennung
09-003 Wastl-Promenade
09-004 Zwischengrat und Steilstufe
10 Persailhorn (2347 m) via Südwand-Klettersteig
ab Saalfelden / Bachwinkl in den Berchtesgadener Alpen
10-001 Peter-Wiechenthaler-Hütte / Routentrennung
10-002 Südwand-Klettersteig Teil
10-003 Südwand-Klettersteig Teil
Stichwortverzeichnis
Einleitung
Sicherheit auf Klettersteigen
Alle aufgeführten Klettersteige lassen sich mit dem Begriff "mittelschwer" charakterisieren, was eine Eignung für ungeübte Geher (Wanderer) ausschließt - Anfänger sollten die Routen dementsprechend nur in Begleitung eines Bergführers oder erfahrenen Partners absolvieren. Wir empfehlen generell die Verwendung eines Klettersteigsets, dessen Karabiner unterbrechungsfrei (einzelnes Umhängen an Fixpunkten) zur Selbstsicherung in die typischerweise verbauten Drahtseile eingehängt werden. Drahtseile, Eisenbügel, Stifte und natürliche Tritte sind immer auf ihre Festigkeit und Belastbarkeit zu prüfen (Rütteln und Ziehen). Auch bei einer gesicherten Fortbewegung, ist auf drei Haltepunkte (jeweils zwei Hände und ein Fuß oder zwei Füße und eine Hand) zu achten. Gerade ungesicherte Passagen können u.U. sicheres Klettern im leichten Fels erfordern. Da in der Regel erhebliche Steinschlaggefahr (u.a. durch andere Kletterer) herrscht, gehört (neben Gurt und Klettersteigset) stets ein geeigneter Schutzhelm zur vollständigen Ausrüstung - ein Abtreten bzw. Abbrechen von Gestein muss (zum Schutz nachfolgender Geher) unbedingt vermieden werden.
Alle Einstufungen in diesem Führer sind subjektiver Natur und verstehen sich lediglich als Orientierungshilfe - es entscheiden stets die Fähigkeiten des jeweiligen Bergsteigers über die individuelle Eignung einer Tour. Die Klettersteige sind grundsätzlich so beschrieben, wie sie der Autor bei der Kontrollbegehung vorgefunden hat. Insofern ist beachtenswert, dass sich ihr Charakter, z.B. durch Felsausbrüche, Verlegungen oder Rückbau von Sicherungen, Markierungen bzw. Tritthilfen, jederzeit ändern kann. Alle Darstellungen beziehen sich auf Normalverhältnisse bei günstiger Jahreszeit (Sommer) und optimaler Witterung (trocken, schneefrei). Da sich dieses Buch an den bereits geübten Klettersteigfreund richtet, werden grundlegende Kenntnisse zum sicheren alpinen Bergwandern (z.B. Tourenplanung, Ausrüstung, Verhalten bei Gewitter - Klettersteige sind durch die metallischen Elemente extrem gefährlich) vorrausgesetzt. Gleiches gilt für die subjektiven Eigenschaften des Bergsteigers (u.a. absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Kondition).
Der souveräne Umgang mit alpinen Gefahren kann beispielsweise in Ausbildungskursen der Alpenvereinssektionen erlernt werden. Spezielle Literatur, topografische Karten und weitere Führer können unkompliziert im Internet auf www.gipfelshop.de ( Hinweis S. 71) bestellt werden.
Schwierigkeiten / Klassifizierung
Gehgelände
Wegabschnitte werden grundsätzlich als Gehgelände eingestuft, wenn kein Klettersteigcharakter festgestellt werden kann. Da sich das vorliegende Buch an den geübten Bergsteiger richtet, wird hier keine weitere Differenzierung vorgenommen - ausreichende Trittsicherheit und adäquate Schwindelfreiheit werden in jedem Fall vorausgesetzt. Alpine Gefahren sind in den Zustiegen oder Zwischenpassagen (abgesehen von Steinschlag) oft reduziert, können aber nie ausgeschlossen werden. Eine Ausnahme bildet die anspruchsvollere Ersteigung des Höllentalferners (Gletscher, Tour 03 Punkt 03-006) an der Zugspitze - hier ist das objektive Risikopotential (Spalten, steiles Eis) besonders hoch.
Leichte Klettersteige
Unter leichten Klettersteigen versteht man (aus gehtechnischer Sicht) relativ einfache Routen, wobei alle kritischen Abschnitte gesichert sind. Kurze Leitern (selten senkrecht) und ausreichende Tritthilfen (u.a. vereinzelte Eisenklammern und Stifte) befinden sich in der Regel im nur mäßig steilen Gelände - viele Sicherungselemente dienen vorrangig dem Sicherheitsgefühl. Einzelne Stellen können bereits ausgesetzt sein, sind aber leicht zu passieren. Geübte Geher (absolut trittsicher und schwindelfrei) bewältigen Steige dieser Kategorie in der Praxis oftmals ohne Selbstsicherung (hiervon ausgenommen sind jedoch Positionen mit relevanter Absturzgefahr, wie z.B. Leitern über höheren Wandstufen). Vielfach ist eine problemlose Orientierung möglich. Insgesamt sind Routen bzw. Wegabschnitte der Klassifizierung A in Bezug auf eine "normaltypische" Bergwanderung in der Grundschwierigkeit nur geringfügig erhöht.
Mäßig schwierige Klettersteige
Klettersteige der Klassifizierung B werden bereits durch steileres Gelände mit ausgesetzten Passagen (die zum Teil über kleinere Tritte verfügen) gekennzeichnet, wobei alle kritischen Abschnitte gesichert sind. Die Passage von längeren Leitern (teilweise auch senkrecht), Eisenklammern und sonstigen Tritthilfen (ausreichend vorhanden) kann konditionell anstrengend sein und adäquate Körperbeherrschung verlangen. Oftmals ist ein Wechselspiel mit leichten Wegsegmenten zur Erholung gegeben. Ohne Tritt - bzw. Griffhilfen würde eine Route der Kategorie B an einzelnen Stellen einer Schwierigkeit II - III (UIAA) entsprechen - dank der künstlichen Sicherungsanlagen halten sich die tatsächlichen Anforderungen jedoch in Grenzen. Auch geübten Gehern ist die Selbstsicherung zu empfehlen. In der Regel ist eine problemlose Orientierung möglich.
Schwierige Klettersteige
Anspruchsvolle Routenführungen der Klassifizierung C verlaufen (stärker ausgesetzt) im steilen bis senkrechten Gelände. Griffe und Tritte sind oft klein - Eisenklammern, Stifte und sonstige Hilfen können weiter auseinander liegen (senkrechte Abschnitte sind zum Teil nur mittels Stahlseil gesichert). Diverse Positionen werfen technische Problematiken auf und müssen besonders anstrengend (Armkraft) erklettert werden. Ohne die Tritthilfen und Sicherungsanlagen würde eine Route der Kategorie C oftmals einer technischen Schwierigkeit IlI - IV (UIAA) entsprechen. Eine Selbstsicherung ist Jedermann zu empfehlen. Bergsteiger ohne ausreichende Übung sollten (zusätzlich) zumindest die Begleitung durch einen erfahrenen Bergpartner in Anspruch nehmen. Die Orientierung kann sich im alpinen Gelände (u.a. in ungesicherten Passagen) schwieriger gestalten.