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Herstellung und Verlag:
Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-8391-9763-9
Autorenhomepage: www.fuer-aug-und-herz.com
Ein Buch aus der Lernkinderbuchreihe der Autorin Sabine Vöpel-Kramer.
Für meine Freunde. Ich bin dankbar, für jeden Einzelnen von euch.
Dies Büchlein soll euch hilfreich sein auf einem
der wichtigsten Wege eures Lebens.
»Der Suche nach aufrichtiger Freundschaft«
Nur sie allein macht eure eigene Freude größer,
verzeiht alles, nimmt Leid in schwerer Zeit
und währt bis ans Ende aller Tage.
Alles begann an einem wunderbar sonnigen Tag in einem kleinen Wäldchen am Rande einer großen Stadt.
So ziemlich in der Mitte teilten sich die Laubund Nadelbäume zu einer Lichtung.
Sie war übersät von Gräsern, vielen bunten Kräutern in allen Farben und einen kleinen Teich mit weißen Seeblumen darauf gab es auch.
So im Großen und Ganzen hatte sie die Form von einem übergroßen Ei.
Ein Mensch brauchte 335 Schritte, um sie vom einen Ende bis zum anderen Ende zu überqueren. Das ist schon groß.
Besonders, wenn man mit 3 Zentimetern Länge und so um die 3 Gramm Gewicht ein winzig kleiner knitschgrüner Laubfrosch ist. So, wie Frieda.
Frieda Frosch saß an diesem sonnigen Tag auf einem Blatt.
Es war kein großes Blatt, denn Frieda war ja ein kleiner Frosch. Gerade mal so groß, wie die Hälfte eines Daumens.
Sie saß oft auf diesem Blatt, um nachzudenken.
Zum Nachdenken braucht man Ruhe und darf nicht gestört werden. Das wusste sie von ihrer Mama.
Da Mamas meistens Recht haben, war Frieda froh, gerade dieses Blatt gefunden zu haben.
Es war groß genug für zehn Friedas, also gemütlich, ebenso grün, wie sie selbst (Tolle Tarnung!) und hing an einem Zweig am Rande des Teichs, an dem sie wohnte.
Der Zweig reichte bis ins Wasser hinein. So war sie immer ein wenig nass, wenn sie dort saß.
Frösche mögen das.
Durch die vielen anderen Äste des Baumes und die niedrigen Sträucher um ihn herum, konnte man Frieda also gar nicht sehen.
Das war sehr wichtig, denn so brauchte sie nicht dauernd nach oben zu schauen.
Da oben wohnten schließlich die Vögel. Und die haben Frösche zum fressen gern.
Und um all die anderen Waldbewohner, Käfer, Ameisen, Bienen, Regenwürmer, Raupen, Hasen, Biber, Otter, Füchse, Wildschweine, Rehe und Hirsche, musste sie sich auch nicht kümmern. Die liefen woanders herum und störten sie nicht. Toll!
So geschützt hatte sie die Ruhe, die nötig war, um richtig nachzudenken.
Und das tat sie in letzter Zeit oft.
Frieda hatte die anderen Froschkinder satt.
Sicher, sie waren nett. Immer hatte jemand einen Witz zu erzählen oder sich einen neuen Streich ausgedacht. Die Froschbande war stets munter.
Man hörte ihr Lachen von morgens bis abends über den ganzen Teich.
Aber, es waren so viele….
»Es ist schön, viele Freunde zu haben.«
Frieda seufzte und sprach mit Blick aufs Wasser leise vor sich hin.
»Aber ein Geheimnis bleibt bei so vielen Leuten kein Geheimnis. Da kannste machen, was du willst. Lustig ist man doch auch nicht immer. Und wenn so viele beieinander sind, hört dann überhaupt noch einer richtig zu? Nee, wohl eher nicht.«
Und wieder atmete und seufzte sie ganz tief in ihre Gedanken versunken.
Eine kleine Mücke schwamm von links nach rechts auf dem Teich vor ihr her. Mit weit gespreizten dünnen Beinchen trieb sie auf der glatten Wasseroberfläche dahin.
Frieda blickte sie an.
»Man braucht einen besten Freund. Einen, dem man wirklich alles erzählen kann, ohne, dass er es weitersagt, wenn man ihn darum bittet. Einen, der einen auch besuchen kommt, wenn man krank ist und an einen denkt, wenn man verreist ist. Einen, der einen tröstet, wenn man traurig ist und da ist, wenn man mal Angst hat. Einen, der einen niemals anlügt und auch mal sagt, dass er dich lieb hat. Hach….«
Die Mücke sagte »ssssssssss….« und es sah fast so aus, als nicke sie zustimmend, bevor sie sich in die Lüfte erhob und davon flog.
Frieda schaute sich um. Ganz langsam tat sie das, damit ihr auch nichts entging.
Da war der Teich, der von allen Seiten mit dichten Sträuchern und Büschen bewachsen war.
Hinten links grenzte er an eine wunderschöne wilde Wiese, die gerade in den buntesten Farben blühte.
Dort sah Frieda öfter Familie Fuchs herumtollen. Mama Fiona Fuchs und die Kinder Fridolin und Franziska Fuchs. Der Papa war auf und davon. Kommt ja öfter vor.
Franziska Fuchs war letztens einmal ganz nah ans Wasser gekommen und hatte neugierig zu ihr herüber geschaut.
Frieda fasste sich dann ein Herz und sprang mutig über die vielen weißen Seerosen zu ihr hinüber.
Schnell und sicher ging das, denn Seerosen haben große, tellerförmige Blätter, die alle miteinander verwachsen sind. Fast könnte man sagen, es ist die Straße der Frösche über das Wasser.
Leider musste Frieda dabei feststellen, dass die kalte feuchte Nase der Füchslein wohl das Einzige war, was sie gemeinsam hatten.
Die Füchse mochten das Wasser nicht und Frieda wollte aus dem Wasser nicht heraus.
Eine nähere Bekanntschaft war somit wohl ausgeschlossen. Die waren ja auch so groß und überhaupt konnte man sich nicht so sicher sein, ob Franziska und Fridolin ihre Milchmahlzeit nicht mal mit ’nem Frosch aufpeppen wollten.
An all’ diese Dinge dachte Frieda Frosch auf ihrem Blatt.
Auch jetzt, als ihr Blick an einem hölzernen Bau mitten im Teich hängen blieb.
Dieser Bau war der Grund dafür, dass es ihren Teich überhaupt gab.
Vor nicht allzu langer Zeit war der Teich nämlich noch ein Fluss, der aus den Bergen kam.
Diese Berge waren so hoch, dass es dort immer schneite. Manchmal sogar im Sommer.
Wenn dann die Sonne ab und zu wieder einmal schien, schmolz jedes Mal ein wenig Schnee, wurde zu Wasser und füllte diesen Fluss.
Der schlängelte sich dann in vielen vielen Bögen und Kurven hinunter in das Tal und durchquerte es.
Das hätte er sicher noch lange getan, wäre nicht eines Tages Bernd Biber vorbeigekommen.
Der hatte sich drei- bis viermal umgesehen und entschieden, zu bleiben.
Nachdem er seine starken, großen, weißen Zähne wieder einmal geputzt hatte, das tat er übrigens nach jeder Mahlzeit, nagte er die dicksten Baumstämme am Ufer solange damit an, bis sie ins Wasser fielen.
Dort schwamm er dann den ganzen Tag unermüdlich herum.
Dabei schob er die unterschiedlich großen Stämme und Äste so gekonnt ineinander, bis sie sich nicht mehr voneinander lösen konnten.
Nach nur 23 Tagen kam eine Art Staudamm aus einer Vielzahl von Ästen und Zweigen dabei heraus.
Er hatte tief unten im Wasser einen Eingang nach innen. Eine wirklich pfiffige Angelegenheit, denn so konnte Bernd Biber, der in dem Damm wohnte, sicher sein, dass er keinen ungebetenen Besuch bekam. Wer will schon tauchen, bevor er an der Haustür klingelt.
Das Wasser des Flusses floss durch die vielen ineinander geschachtelten Äste nur noch langsam weiter. Der Rest staute sich und nach einigen Wochen hatte sich soviel Wasser angesammelt, dass es ein Teich geworden war.
Friedas Teich.
Biber sind wirklich außerordentlich geschickte Baumeister. Das steht fest.
Irgendwann einmal hatte Frieda Frosch dann ihr kleines Herzchen und all’ ihren Mut zusammen genommen und besuchte Bernd Biber in seinem Bau.
Das Hüpfen von Ast zu Ast war recht mühselig.
Die Zweige waren feucht und moosig vom Wasser.
Immer wieder rutschte sie ab und musste tatsächlich schwimmen. Gott sei Dank können Frösche das.
Frieda musste lächeln bei dem Gedanken daran. War ein tolles Erlebnis.
Als sie nämlich so schwamm und kletterte und schwamm und kletterte, rutschte sie vom letzten nassen Ast ab und fiel.
Gerade, als sie die Augen schloss und die Luft anhielt, den Platsch auf dem Wasser schon kommen sah, landete sie weich. Weich?
Das war ja Bernd Bibers dicker Bauch!
Der ruhte sich nämlich gerade von der vielen Arbeit aus und dabei legen Biber sich auf den Rücken ins Wasser und lassen sich treiben.
»Hoppla!«