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© 2011 Horst Diebel
Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-8448-6174-7
Herausgeber: |
8-GAIMS – Gesellschaft für aktive Integration |
Covergestaltung: Estudiodesign, Nürnberg
„Uns fehlt die Ehrfurcht vor menschlichen Existenzen; an Ehrfurcht vor anderen Dingen, die sie nicht verdienen, haben wir viel zu viel.“
Josef Popper-Lynkeus
Vorwort
Danksagung
Vorab
Generell
Schnelldurchgang
I. Buch: Die Suche
Platon – Der Staat
Theodor Herzl – Der Judenstaat
Josef Popper Lynkeus – Die allgemeine Nährpflicht
Konstantin Hierl – Der Reichsarbeitsdienst
II. Buch: Ein Leitfaden
Philosophie/Wertesystem
Zielsystem
Verhalten
Märkte und Einsatzgebiete
Unternehmensgröße
Organisation
Finanzierung
Gesellschafter
III. Buch: Die Umsetzung
Meine Geschichte
Lehrjahre
Kindheit
Jugend
Studium
Arbeit
Herrenjahre
Ausbruch
Findungsprozeß
Die Gesellschaft
Einleitung
Ausgangspunkt: Problemstellung
Kultur
Definition
Kulturelle Veränderung
Kultur der Industrienationen
Exportartikel: „Konsumrauschkultur“
Suche
Historische Ansätze
Platon – Der Staat
Einleitende Gedanken
Gerechtigkeit
Entstehung des Staates
Heilung und Selektion
Staats-Glück geht vor Einzel-Glück
Zucht einer „Herrenrasse“
Philosophie als Basis
Erziehung und Bildung
Staats- und Menschenformen
Timokratie
Oligarchie
Demokratie
Tyrannis
Suche nach Vollkommenheit
Theodor Herzl – Der Judenstaat
Einleitung und Allgemeiner Teil
Teufelskreis
Assimilierung und Integration
Volk und Staat
Herzls Plan
Society of the Jews – Judenstaat
Verfassung und Gesetze
Landnahme
Sprache
Die Jewish Company
Geldbeschaffung
Bürgschaften
Aufgaben
Ortsgruppen
Bevölkerung
Vorteil der Judenwanderung
Schlusswort
Josef Popper – Die allgemeine Nährpflicht
Allgemeiner Teil
Anständige Lebensführung
Widerlegung von Einwendungen
Minimuminstitution und Wehrpflicht
Kollektiver Staatsbetrieb
Zukunft des Zukunftsstaates
Schlusswort
Konstantin Hierl – Der Reichsarbeitsdienst
Entstehung
Organisation
Ministerium oder Reichskommissariat
Dienstamt
Verwaltungsamt
Amt für Unterricht
Amt für Leibesübungen
Personalamt
Amt für Arbeitsvorbereitung und Arbeitsausbildung
Heildienstamt
Rechtspflege
Arbeitsgaue
Gauführerstab und Gruppenstab
Abteilungen
RADwJ
Erziehung
Einsatzgebiete
Be- und Entwässerung von Kulturland
Moor- und Ödlandkultivierung
Hochwasserschutz und Neulandgewinnung
Straßen- und Siedlungsbau
Forst- und Wasserwirtschaft
Kriegseinsatz und sonstige Aufgaben
Kosten und Finanzierung
Ausblick
Eine neue Gesellschaft
Neue Basiskultur
ALL – Die Ameisen kommen!
Philosophie
Arbeit
Lernen
Leben
Verhalten
Innergemeinschaftliche Zusammenarbeit
Gesellschaftliche Integration
Funktionsweise
Vermögen
Prototyp/Initialisierung
Regelfall
Soziale Einrichtungen
Netzwerk
Zielgruppen
Natürliche Umwelt
Gesellschafter
Mitarbeiter
Kunden
Lieferanten
Soziale Umwelt
Staat
Wettbewerber
Zielsystem
Monetäre Ziele
Nichtmonetäre Ziele
Abgrenzung
Arbeitsdienst
Die Gesellschafter-Idee
Investoren statt Träger
Individuelle Freiheit
Internationale Ausrichtung
Flexibles Regelwerk
Vielschichtigkeit der Einsatzgebiete
Bildungsprogramm
Zeitliche Unbegrenztheit
Normative Unternehmen
Politische Bewegungen/Parteien
Glaubensgemeinschaften/Sekten
Einbettung
Wirtschaftssysteme
Marktwirtschaft
Freie Marktwirtschaft
Soziale Marktwirtschaft
Bilanz
Planwirtschaft
Politische Systeme
Westliche Demokratien
Deutschland
USA
Junge Demokratien
Ukraine
Albanien
Andere Systeme
China
Libyen
Elemente
Institutionen
Parteien
Unternehmen
Banken und Versicherungen
Gewerkschaften
Medien
Bildungseinrichtungen
Hilfsorganisationen
Individuen
Nachwort
Literatur
„Wer sich bei einem regierenden Herrn in Gunst zu setzen trachtet, pflegt diesem meist mit den kostbarsten Dingen aus seinem Besitz näherzukommen“1, doch was bleibt dem, der nichts besitzt? Was kann derjenige geben, der die Menschen im Allgemeinen erreichen will? Menschen mit unterschiedlichen Religionen, aus verschiedenen Kulturkreisen, Ländern, Kontinenten…
Was bleibt jemandem, der keine Medien, keine Lobby und auch nicht das große Geld hinter sich hat? Was bleibt dem kleinen Mann von der Straße? Welche Chance hat er sein Anliegen vorzutragen? Wer wird ihm zuhören? Und selbst wenn, wer würde ihm glauben, dass man zusammen etwas erreichen, etwas verbessern kann?
Ich beschäftige mich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit wirtschaftlichen und sozialen Problemen in Industriestaaten und deren Einfluß auf Entwicklungs- und Schwellenländer. Dabei blieben aber meine Lösungsansätze lange Zeit ungeordnet und ich ließ sie in endlos scheinenden Diskussionen kritisch hinterfragen, ehe ich begann sie zu systematisieren und aufzuschreiben – da ich irgendwann des Zusehens müde war. Ich war es leid immer wieder dieselben Fehler zu sehen.
Für viele werden die folgenden Seiten utopisch anmuten, und der Lösungsansatz selbst vielleicht zu einfach um wahr zu sein, wie ein längst überholtes Relikt aus vergangenen Tagen, oder wie eine kommunistische Vision, aber das ist er nicht. Er ist weder überholt noch kommunistisch und sollte er als Utopie bezeichnet werden, befinde ich mich damit zumindest in guter Gesellschaft, wie etwa Theodor Herzls „Der Judenstaat“ oder „Die allgemeine Nährpflicht als Lösung der sozialen Frage“ von Josef Popper-Lynkeus, die Meilensteine auf meiner Suche waren.
Und bisher ist er letztlich auch noch nichts anderes!
Er ist nur ein Blick in eine mögliche Zukunft.
Dabei ist er aber gar nicht so fantastisch. Er ist sehr marktwirtschaftlich, mit einer starken privatwirtschaftlichen Absicherung für alle Beteiligten und damit genau das, was der deutsche Staat von seinen Bürgern seit langem fordert und was in vielen Ländern und Regionen unserer Erde innerhalb der bestehenden Strukturen bisher leider nicht möglich schien. Er bildet die Basis für ein globales, ökologisch orientiertes, sozialwirtschaftliches Konzept zum Nutzen aller Menschen.
Damit hat dieses Buch ein hochgestecktes Ziel und für viele werde ich sehr idealistisch klingen, wie ein Visionär, ein Träumer. Zugegeben, ich denke das bin ich, aber ich bin auch Realist und sehe sowohl die Machbarkeit, als auch die Schwierigkeiten vor denen man steht, wenn man ein derartiges Konzept entwickeln, realisieren und am Leben halten will. Aber es muss versucht werden, denn es wird sich nichts verbessern, wenn man weiterhin nur auf die Erhaltung des erreichten Status oder gar den kleinstmöglichen Rückschritt hinarbeitet. Und man darf angesichts von nahezu einer Milliarde hungernder Menschen auch nicht mehr klein denken!
„Große Dinge verlangen, daß man von ihnen schweigt oder groß redet“2. Ich denke, die Suche nach einem solchen Konzept und dessen Umsetzung ist ein großes Vorhaben und es ist an der Zeit darüber zu reden! Es ist Zeit für eine andere, positive Denkweise, Zeit für Visionen, Zeit das Potential, das sprichwörtlich auf der Straße liegt, zu ergreifen und zu nutzen. Jammern hilft nicht und das Warten auf den großen Retter auch nicht, denn der wird nicht kommen. Geredet wurde genug, jetzt muss endlich gehandelt werden!
Die bisher entstandene Abhandlung ist ein Arbeitsbuch, der erste Entwicklungsstand einer Situationsbetrachtung, einer Ideenstudie und eines allgemeinen Rahmen für den Bau einer privatwirtschaftlichen unternehmerischen Gesellschaft, um durch kooperatives Handeln eine Vielzahl aktueller Probleme zu lösen. Sie ist alles andere als vollkommen und es muss noch viel daran gearbeitet werden, aber sie ist bereit in ersten Projekten in die Praxis umgesetzt zu werden.
Sie ist kein Allheilmittel, sondern erst ein Ansatz. Sie ist bisher nur ein Fragment, das aber nicht ausschließlich in einem theoretischen Umfeld weiterentwickelt werden kann, sondern gerade auch in der Praxis umgesetzt werden muss. Entstanden ist ein grobes Bild, das jetzt durch eine Vielzahl von Mitwirkenden in den kommenden Jahren zunehmend verfeinert und gelebt werden muss. Das vervielfältigt und immer wieder neu interpretiert werden muss, um sich jeder Situation anzupassen und zu einem flexiblen Baustein in unserer Welt zu werden.
Mit der Veröffentlichung möchte ich den dringend notwendigen, größeren Kreis von Personen finden, um das Konzept im zweiten Buch praxisreif zu machen, zu erproben und wissenschaftlich zu untersuchen, um dann mit dem erweiterten Wissen weiter nach Wegen aus dem Dilemma von Wachstumsgesellschaft und sozialer Schieflage zu suchen. Aber es geht auch darum, die ursprünglich für Deutschland gemachten Überlegungen zu vertiefen und ein Konzept zu entwickeln, das einen globalen Einsatz ermöglicht.
Es soll eine solide Basis für eine internationale Zusammenarbeit und multikulturelle Freundschaft bilden. Dieses Buch ist nur der Ausgangspunkt für einen langen und beschwerlichen Weg, den es aber lohnt zu gehen, denn das Ziel ist eine menschlichere Welt in der wir alle in Frieden leben können.
Darum ist es auch ein Aufruf, der allen gilt - weltweit!
Allen die bereit sind, auf Kooperation zu setzen.
Allen die bereit sind, diese Welt etwas besser zu machen.
Allen die bereit sind, für ihre Ziele verantwortlich zu arbeiten.
Egal ob Frau oder Mann, mit oder ohne Schulabschluss,
ungelernt oder mit Professur, arm oder reich, jung oder alt,
egal woher - Staat, Unternehmen oder Privatperson!
Jeder der helfen will, kann helfen!
__________________
1 Machiavelli, Niccolò: Der Fürst. 6. Aufl. Stuttgart: Alfred Kröner, 1978 (Kröners Taschenausgabe; Bd. 235), S. 1.
2 Nietzsche, Friedrich: Der Wille zur Macht. 13., durchges. Aufl. Stuttgart: Alfred Kröner, 1996 (Kröners Taschenausgabe; Bd. 78), S. 3.
Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, um mich bei ein paar Menschen zu bedanken, ohne die diese Arbeit wohl nie entstanden wäre.
Mein besonderer Dank geht an einen Mann, der mich wohl so gut kennt wie kein Zweiter – an meinen langjährigen Mitstreiter Markus Klein, der mich durch alle Höhen und Tiefen seit mehr als zwanzig Jahren begleitet hat. Der mir auf meinen Höhenflügen immer wieder einen Dämpfer gegeben und wenn ich am Boden zerstört war immer wieder Wege nach oben gezeigt hat. Sein nüchterner Sachverstand und seine Geduld – gerade während der vergangenen fünf Jahre - eröffneten diesem Ansatz immer wieder neue Perspektiven, um letztlich die richtige Mischung zu erhalten und eine realistisch greifbare Vision zu werden.
Herzlich bedanken möchte ich mich auch bei dem Mann, ohne den der Aufbau des Unternehmens 8-GAIMS nicht möglich gewesen wäre und der dessen Schicksal mit in den Händen hält – meinem alten Schulkameraden Markus Gropp.
Mein größter Dank aber geht an meine Tochter Nadine und meine Eltern. Sie haben mir gerade während der letzten zwei Jahre die Kraft und die Unterstützung gegeben, die ich brauchte, um den Weg von einem Hirngespinst zu diesem Buch und den Aufbau von 8-GAIMS ungeachtet aller Verluste zu beschreiten.
Bedanken möchte ich mich bei Roland Pauly und Tom Müller, die sich bei der Erstellung des 8-GAIMS Symbols und der Ameisen eingebracht haben.
Und für alle, die mitgeholfen haben und die ich hier nicht einzeln erwähnen kann: Danke Euch!
Wenn eine auf dem Reißbrett entstandene Theorie zum Leben erweckt werden soll, braucht es keine verklärenden Formulierungen, sondern einfache, logische Argumente, die jedem zugänglich sind. Deshalb verzichtet dieses Buch auf große Worte und versucht so plastisch wie möglich zu sein. Es wendet sich an alle und soll von jedem verstanden werden!
Einleitung und historische Ansätze bilden das Fundament für das zu entwickelnde Konzept, das eine theoretische Plattform für eine zeitgemäße Arbeitsgemeinschaft darstellen soll, die nicht nur wirtschaftliche Interessen verfolgt, sondern vor allem gesellschaftliche Probleme unter Berücksichtigung ökologischer Anforderungen löst. Es soll nicht an religiöse oder politische Richtungen gebunden, sondern schlichtweg rational sein. Parallelen zu anderen Konzepten sind zufällig, oder auf die zwingende Logik zurück zu führen. Es wird nicht versucht fremde Ansätze zu kopieren, sondern einen eigenen Weg zu finden, ohne den Fehler zu begehen, für alles andere blind zu sein. Stärken und Schwächen anderer werden herausgearbeitet und Lehren daraus gezogen. Verwendete Zitate sollen Brücken zu anderen Ideen schlagen und Interesse für diese wecken, sowie andere Ansichten zeigen. Sie dienen nicht zwangsläufig als Rechtfertigungen oder Belege für den eigenen Ansatz, sondern als Denkanstoß und Diskussionsgrundlage.
Dieses Buch stellt eine erste Basis für die theoretische Ausarbeitung und praktische Umsetzungsversuche dar. Wer sich über die laufende Entwicklung informieren möchte, findet im Internet unter www.8-gaims.net alles Wissenswerte zum aktuellen Stand und Kontaktadressen, falls Interesse an einer aktiven oder passiven Beteiligung besteht, denn um diesen Ansatz weiter entwickeln und in der Praxis umsetzen zu können bedarf es Menschen, die sich einbringen. Jede Hilfe ist willkommen, egal ob von Seiten der Politik, von Unternehmen oder Privatpersonen, egal aus welchem Land – ob finanziell oder persönlich, in Theorie oder Praxis.
Allen, die sich vorgenommen haben die ganze Trillogie zu lesen, empfehle ich dieses Kapitel einfach zu überspringen. Es handelt sich um eine Kurzfassung, in der die wichtigsten Inhalte thesenartig beschrieben werden. Ich möchte damit all diejenigen ansprechen, die ähnlich wie ich Bücher nach Schwerpunkten lesen und das eine oder andere auslassen, was für ihre Betrachtungen weniger von Interesse ist, die aber trotzdem einen Gesamtüberblick haben wollen.
Die Zusammenfassung gliedert sich wie folgt:
I. Buch: Die Suche beschreibt meinen Weg zu 8-GAIMS und Grundüberlegungen zur allgemeinen Lage. Den Schwerpunkt bilden jedoch historische Ansätze von der griechischen Antike bis in die Neuzeit, die sich mit der Frage beschäftigen, wie etwas verbessert werden kann und unter welchen Umständen das zu entwickelnde Konzept einsetzbar sein muss, um dauerhaft einen globalen Nutzen zu stiften.
II. Buch: Der theoretische Teil behandelt die von mir erarbeiteten acht Fragen, die bezüglich der Gesellschaft gestellt werden müssen. Diese werden allgemein beantwortet, sowie Vorzüge und Einsparungspotentiale dargestell. Es gibt einen Einblick in die Überlegungen, die letztlich zur Gründung von 8-GAIMS als Gesellschaft führten und ihr eigentliches Wesen ausmachen. Dabei entsteht ein Vertragswerk in der Form eines Baukastensystems, das auch dazu genutzt werden kann, um individuelle Projekte nach dem Prinzip von 8-GAIMS aufzubauen.
III. Buch: Der praktische Teil wird erst nach der Umsetzung eines ersten großen Projekts erscheinen. Hier sollen die Erfahrungen und Lehren präsentiert werden, die bei der Umsetzung der Theorie in die Praxis gemacht wurden. Das Buch wird in einen sachlichen Teil, in dem auf wirtschaftliche und statistische Daten eingegangen wird, und einen persönlichen gegliedert, in dem die Eindrücke von einzelnen Beteiligten wiedergegeben werden.
Alternative Wege werden oft als nicht gangbar angesehen und als unrealistisch abgetan. Aus diesem Grund muss sich eine wie im Folgenden dargestellte Idee im Rahmen eines sich selbst tragenden Wirtschaftsunternehmens finanzieren und behaupten. Sie muss sich beweisen, bevor sie allgemein akzeptiert wird. Sie muss sich gegen Konsum- und Wegwerfgesellschaft stellen und versuchen deren Export in Schwellen- und Entwicklungsländer zu verhindern, um den Raubbau an Mensch und Umwelt einzuschränken. Die Verbreitung der Kultur des maßlosen Konsums führt in eine humanitäre und ökologische Katastrophe.
Ein ideales Unternehmen hat die Pflicht sanfte Wege aus der aktuellen Situation zu finden, anderen zu zeigen und vorzuleben, historisch gewachsene Kulturen positiv, liberal und sozial zu beeinflussen, ohne ihnen ihre Werte und Integrität zu nehmen. Ein solches Unternehmen muss in der Lage sein in unterschiedlichen Wirtschaftssystemen zu existieren, ob es sich um plan- oder marktwirtschaftliche handelt. Die Funktionsfähigkeit darf nur von wenigen Parametern (wie etwa einem eigenen Motivationssystem) abhängig sein, die nahezu überall erreicht werden können. Dabei darf die Gesellschaft aber nicht als Störfaktor im bestehenden Wirtschaftssystem agieren, sondern als Impulsgeber für eine gezielte, schrittweise Verbesserung.
Desweiteren muss das Unternehmen auch fähig sein in unterschiedlichen politischen Systemen zu arbeiten, ob in einem demokratischen oder diktatorischen Umfeld. Es muss möglich sein sowohl eigenständig, als auch im Verbund mit staatlichen Einrichtungen zu handeln. Die Umsetzbarkeit darf hier ebenfalls nur von wenigen leicht zu schaffenden Kriterien abhängig gemacht werden, wie etwa die Verpflichtung gegenüber dem Wertesystem der Gesellschaft und einem Mindestmaß an wirtschaftlicher Eigenständigkeit.
Die entstehende Gesellschaft muss eine global umsetzbare Hilfe zur Selbsthilfe liefern, die ihre wirtschaftliche und soziale Kraft vor allem aus den in ihr arbeitenden Menschen schöpft.
Auf der Suche nach einem solchen System wurden unter anderem die vier folgenden Konzepte eingehender betrachtet:
Platon untersuchte in seinem Werk unterschiedliche Staatsformen und verglich sie mit verschiedenen menschlichen Charakterzügen. Sein Ziel war es gedanklich einen idealen Staat zu schaffen. Um diesen auch realisieren zu können, wäre es seiner Meinung nach notwendig, eine Elite zu züchten, die die Kontrolle im Staat übernehmen sollte. Dabei ist es erschreckend welche Mittel er glaubte zu dessen Aufbau und Erhaltung einsetzen zu müssen. Aber trotz des zum Teil pervers anmutenden Systems sind in seinem Werk auch zahlreiche Ansatzpunkte zur Schaffung eines humanitären Staates vorhanden. Wichtig erscheint mir, nicht den Fehler Platons zu begehen und sich auf eine Staatsform, einen Weg zu fokusieren und ein Ideal zu suchen, sondern offen, flexibel und kooperativ mit dem zu arbeiten, was man vorfindet!
Herzls Ziel war es einen jüdischen Staat entstehen zu lassen, um die Juden endlich von der latenten Verfolgung zu befreien. „Der Judenstaat“ kann aber allgemein betrachtet als ein Grobkonzept zur Bildung eines neuen Staates und der Umsiedelung einer großen Anzahl von Menschen gesehen werden. Um die dafür notwendigen Aufgaben erfüllen zu können, sollten nach Herzls Idee zwei Institutionen geschaffen werden: die Society of Jews und die Jewish Company. Die Society of Jews sollte die theoretische Entwicklung übernehmen, die Jewish Company die praktische Umsetzung. Während „Der Judenstaat“ eher die Züge eines Nationalstaates trägt, entsteht verbunden mit den Aussagen in seinem Roman „AltNeuLand“ ein Bild von einer multikulturellen Gesellschaft, die sich auch innerhalb bestehender Staaten entwickeln könnte. Das Problem bei Herzls Ansatz ist der hohe Initialaufwand, denn es wird wohl nur in den seltensten Fällen möglich sein diesen zu erbringen. Sein Traum vom eigenen jüdischen Staat ist in Erfüllung gegangen, seine Vision vom „AltNeuLand“ leider nicht!
Josef Popper-Lynkeus entwickelte ein System, das eine lebenslängliche Grundversorgung mit Nahrung, Wohnung nebst Möblierung, sowie eine vollständige medizinische Betreuung für jeden Menschen sicherstellen könnte. Dazu wäre es nach seinen Ideen notwendig eine „Nährarmee“ aufzubauen, die jeder der dazu tauglich wäre durchlaufen müßte. Durch die Konzentration auf die Erzeugung beziehungsweise Beschaffung und Verteilung des oben genannten Grundbedarfs könnten die Dienstleistenden innerhalb weniger Jahre durch ihre Tätigkeit in der „Nährarmee“, verbunden mit einem Generationenvertrag, die Grundversorgung für ihr ganzes Leben erarbeiten und damit im Anschluss an ihre Dienstzeit ein sorgenfreies Leben führen. Aufgrund der fortschreitenden Technisierung wäre es selbst im Falle einer steigenden Lebenserwartung nicht notwendig die Arbeitszeiten nach oben hin anzupassen. Mit der Ausarbeitung seines Konzepts hat Popper einen Meilenstein auf dem Weg zu einer sozialen Gesellschaft gelegt, ein Konzept entwickelt, das auch auf einer globalen Ebene verwirklicht werden könnte. Es ist ein Wegweiser in eine friedlichere und gerechtere Zukunft!
Konstantin Hierl wird oft als der „Vater des Reichsarbeitsdienst“ bezeichnet, dessen Entwicklung und Leitung er maßgeblich übernommen hatte. Der RAD (Reichsarbeitsdienst) war eine Organisation im Dritten Reich, die auch als „Schule der Nation“ bezeichnet wurde. Sie war ein wichtiger Baustein bei der Erziehung der Jugend nach der Idee des Nationalsozialismus und stellte ein Bindeglied zwischen der Kindheit und dem Erwachsenwerden dar. Bei der männlichen Jugend lag der Schwerpunkt neben der vormilitärischen Ausbildung insbesondere auf der Gewinnung und Erschließung landwirtschaftlicher Nutzflächen, während im RADwJ (weibliche Jugend) mehr die Tugenden und Aufgaben der Hausfrau und Mutter unterrichtet wurden. Beiden gemein war aber das Ziel den Gemeinschaftsgeist zu fördern und Standesunterschiede zu nivellieren. Leider verkam der Reichsarbeitsdienst im Laufe der Zeit mehr und mehr zu einem Kriegshilfsdienst. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Organisation aufgelöst.
Es geht darum eine soziale Arbeitsgemeinschaft zu schaffen, die global versucht Arbeitslosigkeit, Bildungsmisere und soziale Not unter Berücksichtigung ökologischer Bedürfnisse zu bekämpfen, indem sich Menschen aus unterschiedlichen Nationen und Bereichen zusammenschließen und diese Probleme in einer Art internationalem Selbsthilfeprojekt angehen. Es darf aber kein gemeinnütziger Verein oder ähnliches sein, sondern ein echtes Wirtschaftsunternehmen, auch wenn die Idee eines helfenden Unternehmens zentraler Bestandteil der Philosophie ist und alle acht Zielgruppen - Natürliche Umwelt, Gesellschafter, Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Soziale Umwelt, Staat und Wettbewerber - umfasst.
Es handelt sich um die Vision eines international operierenden Großunternehmens beziehungsweise eines Verbundes einer Vielzahl kleinerer Unternehmen innerhalb einer Art Franchisingsystem, das sich auch seiner sozialen und natürlichen Umwelt annimmt, basierend auf der Leistungskraft derjenigen, die vom bisherigen System ausgesteuert oder nicht wirklich gefordert werden.
Es darf weder eine politische Partei, noch eine Glaubensgemeinschaft oder ein Arbeitsdienst sein. Es ist ein komplexes soziales Wohn-, Lern- und Arbeitskonzept, das seinen Mitgliedern ihre persönlichen Freiheiten und Rückzugsmöglichkeiten lässt und sie befähigt, ihren Basisbedarf selbst zu decken.
Die entstehende Gesellschaft muss mit einem Minimum an gemeinsamen Basiswerten und Regeln auskommen, die nach Bedarf um kulturelle, nationale oder regionale Anforderungen ergänzt werden können.
Auch innerhalb einzelner Niederlassungen können die Verhältnisse weitestgehend individuell geregelt werden, um somit auch persönlichen Bedürfnissen gerecht werden zu können.
Zu den allgemeingültigen Werten zählen:
Der Frieden, dessen Schaffung und Erhaltung zentrales Anliegen der Gesellschaft ist, um damit einen stabilen Rahmen für die Systementwicklung zu schaffen. Er stellt die Basis der kooperativen Gemeinschaftsbildung aus unterschiedlich großen und strukturierten Mustern dar und ist damit der erste Schritt zu einer auf Dauer ausgerichteten sozialen Integration und Absicherung.
Die Gemeinschaft wiederum ist es, die dem Individuum dabei hilft seine Rechte durchzusetzen und zu erhalten. Hierzu zählen die menschlichen Grundrechte, wie etwa das Recht auf Leben und körperliche wie seelische Unversehrtheit, auf persönliche Freiheit und Entfaltung, auf Gleichberechtigung und Bildung.
Damit verbunden sind die Rechte auf Eigentum und gerechte Bezahlung. Diese bilden sozusagen die Brücke zu unserer kapitalistischen Welt. Zum einen sichert das Recht auf Eigentum den bisherigen Besitz – so soll auf keinen Fall eine zwangsweise Enteignung der Besitzenden stattfinden. Zum anderen ermöglicht die Sicherung einer (leistungs-)gerechten Bezahlung den Aufbau und die Verbesserung der Verteilung von Kapital.
Um diese Werte aufrecht zu erhalten, sind bestimmte Tugenden unverzichtbar, wie etwa Mut und Kameradschaft, Toleranz und Friedensliebe, Leistungsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein, sowie der Schutz und die Unterstützung Schwächerer.
Es bedarf des Wissens um die Kraft der Gemeinschaft, sowie der eigenen Stärke, um diese entstehen zu lassen. Dieses gilt es hier zu vermitteln, indem dargestellt wird, wie das Festhalten an den genannten Werten und der soziale Zusammenhalt zur Verbesserung unseres Lebens beitragen. Der größte Feind von Frieden und Kooperation ist die Angst, diese gilt es gemeinsam zu besiegen!
Die Idee des helfenden Unternehmens ist das Fundament der Gesellschaft. Dennoch stehen monetäre Ziele an erster Stelle. Dies ist notwendig, um den langfristigen Bestand der Gesellschaft zu sichern und damit auch den Nutzen für ihre Umwelt möglichst dauerhaft zu gewährleisten. Ohne ein reelles Maß an monetären Zielen wäre es unmöglich, dauerhaft umfassend soziale oder ökologische Ziele zu erreichen.
Ein wichtiges monetäres Ziel der Gesellschaft ist die Kostenreduzierung der Lebenshaltung ihrer Mitglieder, ohne dabei allzu große Einschnitte in deren bisherigen Lebensstil zu machen. Ebenso sollen die Kosten des Unternehmens niedrig gehalten und die Gesellschaft wettbewerbsfähig gemacht werden. Erreicht werden soll dies vor allem durch ein komplexes Wohn-/Arbeitskonzept und einer intensiven grenzübergreifenden Zusammenarbeit. Das Unternehmen soll aber auch in einem angemessenen Rahmen Arbeit und Geldeinlagen entlohnen, sowie das Gesellschaftsvermögen vergrößern, um weitere Projekte auch von innen heraus starten zu können.
Schaffung und Erhaltung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, sowie unterschiedlicher Bildungsangebote stellen zentrale nicht monetäre Ziele dar. Wobei gerade der Bildungsbereich auch durch die Vermittlung ideeller Werte einen sehr wichtigen Platz einnimmt. Eng damit verbunden ist der Aufbau eines eigenen sozialen Sicherungssystems für Gesellschafter und Mitarbeiter, sowie die Unterstützung und Impulsgebung für bestehende Absicherungsund Bildungssysteme.
Weitere Ziele finden sich vor allem in den Bereichen Denkmal- und Umweltschutz, die auf vielfältige Art und Weise gefördert werden sollen, wie etwa durch die Sanierung historischer Bausubstanz, die Reduzierung von Landschafts- und Energieverbrauch, sowie der Einsparung von Rohstoffen. Auch die Erhaltung von Kulturlandschaften ist ebenso fester Bestandteil des Zielsystems, wie die Förderung internationaler Verständigung und Zusammenarbeit.
Das Verhalten der Gesellschaft ist im Innen- wie Außenverhältnis kooperativ und wie im Kapitel Zielsystem beschrieben auf allseitigen Nutzen gerichtet.
Innerhalb der Gesellschaft wird auf allen Ebenen, besonders aber innerhalb der Niederlassungen, dieses Verhalten durch das kombinierte Wohn-, Lern- und Arbeitskonzept begünstigt. Im Rahmen des eigenen Bildungssystems geht es weniger um Einzelleistungen, als um gemeinsame Zielfindung und deren Erreichung. Die persönliche Leistungsbereitschaft des Einzelnen leidet darunter keineswegs – im Gegenteil!
Verhalten und Motivation werden auch besonders durch die Philosophie von Arbeiten, Lernen und Leben begünstigt, bei der eine Abkehr von einer monetären, auf Leistungsmaximierung gerichteten Denkweise und Arbeit stattfindet, hin zu einer ganzheitlichen Systembetrachtung und damit zu einem ausgewogenen Verhältnis aller Lebensbereiche. Ziel ist die Erhöhung der Zufriedenheit durch gezielte Bedürfnisbefriedigung und damit eine Reduzierung von Zeitdruck und Aggression. Durch Teilen von Gesellschaftseinrichtungen und gemeinsamen Anschaffungen bekommt der Einzelne letztlich mehr, als er alleine erreicht hätte.
Durch den später noch beschriebenen organisatorischen Aufbau und die Umverteilungssysteme werden Kooperation und Hilfestellung im Innenverhältnis weiter begünstigt. Auch wenn viele dieser Leistungen intern verrechnet werden, ist deren Aufgabe primär auf die Erhaltung und Unterstützung der einzelnen Einheiten und nicht auf die Maximierung des operativen Gewinns einzelner Stellen gerichtet.
Außerhalb der Gesellschaft ist das Verhalten ebenfalls durch Hilfsbereitschaft und Kooperation gekennzeichnet, sei es nun im Rahmen der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen (Kunden wie Lieferanten, oder auch Wettbewerbern) oder die Unterstützung von privaten Personen, sowie staatlichen und sozialen Einrichtungen.
Niederlassungen sollen überall entstehen, wo genügend Interessenten für das Konzept und ein entsprechendes Projekt gefunden werden, ein relativ sicheres Umfeld gegeben ist, es finanziert werden kann und dauerhafte Erfolgsaussichten vorhanden sind. Eine generelle Beschränkung auf bestimmte Länder oder das grundsätzliche Ausklammern einzelner Nationen gibt es nicht – die Gesellschaft ist kein politisches Instrument, sondern in erster Linie dem Menschen verpflichtet.
Die Umgebung einer Niederlassung stellt natürlich immer auch einen regionalen Beschaffungs- und Absatzmarkt dar, der entsprechend gepflegt werden wird. Produkte und Dienstleistungen der Gesellschaft sollen überall dort, wo sie in ausreichenden Mengen abgesetzt werden können, ohne allgemeine Gesetze und Bestimmungen oder das eigene Wertesystem zu verletzen, verkauft werden – außer sie würden zum Zusammenbruch lokaler Wirtschaftszweige führen oder diese zumindest massiv stören. Die Beschaffung von Gütern soll möglichst aus der Umgebung der einzelnen Niederlassungen erfolgen, sofern nicht eine Versorgung durch die eigene Gesellschaft günstiger ist, oder gravierende Preisunterschiede und die finanzielle Situation ein solches Verhalten verbieten.
Die primären Einsatzgebiete der Gesellschaft befinden sich unter anderem im Bereich der Bau-, Land- und Forstwirtschaft, sowie der Möbelindustrie, mit denen zunächst möglichst der komplette Eigenbedarf der Gesellschaft gedeckt werden soll. Daneben stellen der Tourismus und die IT-Branche inklusive Management-Dienstleistungen Bereiche dar, in denen das Unternehmen bereits kurz nach der Gründung seine Arbeit aufnimmt.
Generell sind aber die Tätigkeitsfelder der Gesellschaft nicht auf bestimmte Branchen oder Zweige beschränkt, sondern gliedern sich in drei Gruppen, die je nach Know-How und Finanzlage in alle möglichen Richtungen ausgedehnt werden können. Einzig bestehende Gesetze und das Wertesystem der Gesellschaft bilden hierfür klare Grenzen.
Die Gesellschaft ist extrem skalierbar. Durch das Konzept ist eine personelle Bandbreite von einem bis hin zu mehreren tausend Gesellschaftern und Mitarbeitern möglich. Die Anzahl der Gesellschafter ist nicht begrenzt und ihre organisatorische Eingliederung durch den Aufbau rechtlich selbständiger Niederlassungen und deren regionale Zuordnung zu steuernden Einheiten relativ unproblematisch. Die einzelnen Niederlassungen werden in der Regel eine Größe von 40-200 Personen umfassen, die zum Großteil auch innerhalb der Niederlassung leben sollen, um den Wirkungsgrad möglichst hoch zu halten.
Es kann allgemein gesagt werden, das sich die Stabilität der Gesellschaft mit zunehmender Zahl an Beteiligten verbessert, so lange bei der Aufnahme neuer Gesellschafter und Mitarbeiter bestimmte Kriterien erfüllt werden. Die Höhe der Auszahlungen an die einzelnen Gesellschafter wird durch die Unternehmensgröße aber nur unwesentlich beeinflusst.
Wie die Anzahl der Gesellschafter ist auch die der Niederlassungen nicht beschränkt. Zahl und Art der Immobilien hängt dabei stark von deren Größe und der Summe der aktiven Gesellschafter, der bearbeiteten Märkte und Einsatzgebiete ab.
Die finanzielle Ausstattung der Gesellschaft kann ebenfalls stark variieren. Sie hängt mit den jeweiligen Niederlassungen, sowie der Anzahl und Finanzstärke der Gesellschafter zusammen. Der Finanzbedarf liegt bei einem Minimum von etwa 25.000 Euro und ist durch die offene Struktur nach oben hin nicht begrenzt. Eine wichtige Restriktion stellt dabei nur die möglichst gleichmäßige Verteilung der Anteile auf die Gesellschafter dar, die zunächst auch möglichst niedrig gehalten werden sollen.
Die Unternehmensgröße und die Verteilung der Niederlassungen haben großen Einfluß auf die Organisation des Gesamtsystems. Der strukturelle Umbau ist aber sehr flexibel handhabbar und stellt kaum eine finanzielle Belastung dar.
Die Gesellschaft wird als eine Art Franchising-System aufgebaut, von dem bisher zunächst das Unternehmen entstanden ist, das der spätere Franchise-Geber werden soll.
Die einzelnen Niederlassungen entstehen als rechtlich eigenständige Unternehmen vorzugsweise in der Rechtsform der UG, der GmbH oder AG (mit Namensaktien), mit oder ohne direkte finanzielle Beteiligung des Franchise-Gebers. Sie verfügen über eine einfache, individuelle Organisation, die in Absprache mit dem Franchise-Geber erstellt wird, um so eine sinnvolle Abbildung innerhalb der eingesetzten Standardsoftware zu ermöglichen. Dabei können Niederlassungen verschiedene Unternehmen (Zweige) unter einem Dach vereinigen. Die Zusammenarbeit der Gesellschaften regelt einerseits der Franchising-Vertrag, andererseits greifen aber auch föderalistische Instanzen in einem festgelegten Rahmen in die Regelung des Unternehmensverbundes ein.
Nach der Internationalisierung der Gesellschaft wird eine Aktiengesellschaft oder Genossenschaft entstehen, die die globale Zusammenarbeit regelt. Sie soll eine Matrix-Organisation besitzen, die aus einer funktionalen und einer länderorientierten Ebene besteht. Sie hat die Aufgabe, gesellschaftliche und nationale Anforderungen abzustimmen und miteinander vereinbar zu machen.
Die nationalen Steuerungen liegen darunter und regeln auf Landesebene die Zusammenarbeit der einzelnen Regionen. Sie besitzen eine Stab-Linien-Organisation, stehen den regionalen Steuerungen beratend zur Verfügung und übernehmen die Planung und Organisation der Schulungseinrichtungen und des sozialen Absicherungssystems, sowie die EDV-gestützten Dienstleistungen.
Die regionalen Steuerungen haben einen ähnlichen organisatorischen Aufbau, aber mehr operative Aufgaben im Hinblick auf die Niederlassungen. Ferner haben sie hinsichtlich der EDV die Betreuung der lokalen Hard- und Software unter sich und stellen für die Niederlassungen die internen wie externen Call-Centerfunktionen.
Die Finanzierung der Initialisierung der Muttergesellschaft und des damit verbundenen Prototypen ist für die weitere Entwicklung von zentraler Bedeutung. Je nach Kapitalstärke und Verteilung werden unterschiedliche Strategien verfolgt werden. Für jede weitere Niederlassung muss sie aber individuell neu geplant werden.
Zunächst aber ist die Anschubfinanzierung zu regeln. Es muss genügend Kapital aufgebracht werden, um eine entsprechende Immobilie zu erwerben, instand zu setzen, oder umzubauen - eine Investition, die zumindest kurzfristig umgangen werden kann - sowie die Ausgaben für Gesellschaftsgründung und geschäftliche Grundausstattung zu decken. Aber auch der laufende Betrieb, die private Kostendeckung der Gesellschafter, sowie der weitere Kapitalaufbau des Unternehmens sind bereits während der Konzeption temporär etwa für ein Jahr sicher zu stellen.
Das Unternehmen soll sich möglichst aus eigener Kraft finanzieren und schnell Auszahlungen an die Gesellschafter (natural oder monetär) leisten können. Die Finanzierung muss überwiegend aus dem Vermögen der Gesellschafter (Einzelpersonen oder Unternehmen) und/oder staatlichen Förderungen stammen. Die Fremdfinanzierung über Kreditaufnahme darf ein bestimmtes Maß nicht überschreiten, darf nicht zu einer potentiellen Bedrohung des Fortbestandes des Unternehmens werden. Spekulationen hinsichtlich des Unternehmenserfolgs werden durch den Gesellschaftsvertrag verhindert, in dem der Verkauf von Geschäftsanteilen an Dritte genau geregelt wird.
Die Sicherheit der Investitionen hat obersten Stellenwert. Durch eine hohe Diversifikation, die lokale Streuung und der Investition in langlebige Sachanlagen, sowie die Senkung der Lebenshaltungskosten durch eine intensive Zusammenarbeit wird die Wahrscheinlichkeit eines kompletten Verlusts des eingebrachten Kapitals minimiert, durch direkte und indirekte Rückzahlungen sogar ausgeschlossen. Trotzdem sind Teilverluste bei einem Scheitern des Projekts möglich. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es leider nicht!
Die Gesellschafter müssen sich über die Ziele des Konzepts im Klaren sein und diese als die ihren ansehen. Sie sollen durch die Zusammenarbeit einen Nutzen für sich und andere herausarbeiten. Dabei können Gesellschafter nicht nur Personen sein, die im Unternehmen aktiv mitarbeiten, sondern auch private Investoren, andere Unternehmen oder staatliche Institutionen, die sich für die Ziele der Gesellschaft einsetzen und sie auch für ihre eigenen Zwecke nutzen wollen.
Idealerweise setzen sich die Gesellschafter aus unterschiedlichen Gruppen zusammen:
Aktiv mitarbeitende Gesellschafter in verschiedenen Arbeitszeitmodellen im Unternehmen, die möglichst auch in den Niederlassungen leben sollen, um damit die aus dem Wohn-/Arbeitskonzept resultierenden Möglichkeiten so weit wie möglich zu nutzen.
Passive Gesellschafter, die Kapital investieren, gegebenenfalls auch in den Niederlassungen leben, aber nicht mitarbeiten, zum Beispiel Rentner und Personen, die außerhalb der Gesellschaft tätig sind, die Niederlassung aber als Wohnsitz nutzen wollen, um die Vorteile der sozialen Gemeinschaft genießen zu können.
Investierende Unternehmen, die durch die Zusammenarbeit mit der Gesellschaft eine Risikostreuung für sich herbeiführen, oder auch einen Beitrag zur Weiterbildung und wirtschaftlichen wie sozialen Gesundung leisten wollen. Desweiteren besteht für sie auf diese Art die Möglichkeit kompetente Mitarbeiter für das eigene Unternehmen zu finden, oder die Niederlassung als Standort, Büro, und vieles mehr zu nutzen.
Der Staat oder staatliche Institutionen, die auf diese Weise versuchen wollen ihren Auftrag zu erfüllen, wie etwa die soziale Fürsorgepflicht – hier würden sich für sehr unterschiedliche Einrichtungen Möglichkeiten aufzählen lassen, bei denen im Erfolgsfall der Staat nicht nur günstiger Leistungen erstellen, sondern dabei sogar Gewinne verbuchen könnte!
Der dritte, praktische Teil dieser Reihe bezieht sich auf einige wesentliche Punkte zur Auswahl von Immobilien und Gesellschaftern sowie der Verrechnung von Leistungen, die von oder für die Gesellschafter während der Gründungs- und Anlaufphase erbracht werden – speziell natürlich bei der Erstellung des Prototypen.
Hier werden konkret folgende Bereiche beschrieben:
- Suche nach potentiellen Niederlassungen
Grundstücksgröße und Möglichkeiten
Anzahl und Eigenschaften des/der Gebäude
In diesem Bereich geht es darum, alle relevanten Eigenschaften zu erfassen und automatisch auswertbar zu machen.
- Suche nach Interessenten
Mitarbeitende (aktive Gesellschafter)
Investoren (passive Gesellschafter)
Mitbewohner
Kunden
Es geht darum, unterschiedliche Gruppen zu klassifizieren, deren Interessen zu erfassen, auswertbar zu machen und für die Gesellschaft zu gewinnen
- Zusammenführung von potentiellen Niederlassungen und Interessenten
Lage und Art der potentiellen Niederlassung
Wünsche und Bedarfe der Interessenten
Finanzbedarfsplanung
Es geht darum für die jeweiligen Projekte die richtigen Gesellschafter zu finden, sowie deren Finanzierung sicher zu stellen.
Im Fokus stehen aber allgemein die praktischen und persönlichen Erfahrungen bei der Gründung und im Tagesablauf der ersten Niederlassungen, sowie die daraus resultierenden Lehren.
Ich möchte im Folgenden schildern, was mich dazu brachte mit der Entwicklung des Konzepts von 8-GAIMS zu beginnen, deren Anfänge in die frühen 80er Jahre des 20. Jahrhunderts zurück reichen. Einen Weg beschreiben, der geprägt ist vom Interesse an Geschichte und Politik, der Suche nach Ideallösungen und der Ablehnung gefundener Ansätze durch Familie, Lehrerschaft und Vorgesetzte. Die Gründe für die Opposition sind sehr vielschichtig, lassen sich aber vereinfacht zusammenfassen und den jeweiligen Personengruppen zuordnen:
Bei meinen damaligen Vorgesetzten halte ich dieses Verhalten für eine Reaktion auf die durch mich vermeintlich entstandene Bedrohungssituation: Was passiert, wenn jemand merkt das ein anderer möglicherweise mehr weiß, bessere Argumente und eine höhere Motivation hat? Und dabei stelle ich keinen Einzelfall dar, sondern es geht vielen so. Ich kann also nicht einmal für mich in Anspruch nehmen, besonders intelligent zu sein.
Bei meiner Lehrerschaft – dabei darf ich aber nicht alle über einen Kamm scheren, denn es gab auch andere und ich war auch nicht gerade ein einfacher Schüler, nicht einmal ein besonders guter – handelte es sich um geistige Unflexibilität und politische Engstirnigkeit: Wie kann so jemand glauben mehr zu wissen, nicht meiner Meinung sein und mir auch noch öffentlich widersprechen?
Die Ablehnung meiner Ideen durch meine Familie ist eine Reaktion, die aus ihren Erfahrungen resultiert. Sie haben zum einen den Glauben an eine positive Veränderung verloren und sehen für sich persönlich keinen wirtschaftlichen Sinn, zum anderen ist es die pure Angst vor Repressalien: Warum musst du das tun und was glaubst du passiert wenn du Erfolg damit hast? Du kannst nur verlieren!
Für mich aber stellen sich solche Fragen nicht. Ich denke, sie sind bezeichnend für eine zu sehr auf Wettbewerb fixierte Gesellschaft. Es ist in meinen Augen wichtig für das Bessere einzutreten. Es ist meine Art mit der aktuellen Situation umzugehen!
Aber zurück zum Thema – 8-GAIMS.
Meine Ideen zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit und für die Lösung anderer sozialer Probleme waren zunächst ausschließlich auf einen Einsatz in Deutschland gerichtet, hatten eher die Vision einer staatlichen Institution und waren von den Realisierungsversuchen der Arbeitsdienste der 20er und 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts beeinflusst. Wobei ich die Idee einer allgemeinen Arbeitsdienstpflicht als Alternative zu Wehr- und Zivildienst immer noch als ein positives Mittel ansehe.
Im Laufe der letzten zwanzig Jahre aber wichen meine Überlegungen von einem modernisierten Arbeitsdienst unter staatlicher Leitung mehr und mehr einem privatwirtschaftlichen Ansatz. Je weiter sich der deutsche Staat von seiner Bevölkerung entfernte, desto deutlicher wurde auch die Trennung meiner Ideen vom politischen System. Eine derartige Initiative muss in erster Linie denen dienen, die sie leben und in ihr arbeiten und darf nicht abhängig sein von parteipolitischen Interessen.
Wenn ich die Entscheidungen der letzten Jahrzehnte betrachte kann die politische Führung Deutschlands kaum ein Interesse daran haben, die aktuelle Situation gravierend zu verbessern und Alternativen zu bieten, oder sie ist wirklich nicht in der Lage diese zu sehen. Was mich dabei nur verwundert ist, dass bislang eine heftige Reaktion der Wähler ausblieb.
Der Schritt zur Internationalisierung des Konzepts kam mit den ersten Kontakten bezüglich Informationsaustausch außerhalb Deutschlands und der Einsicht, dass ein derartiges System nur dann wirklich funktionieren wird, wenn es wie andere Unternehmen ebenfalls global agieren kann und so die Möglichkeit hat, eine weltweite Verbesserung zu erreichen.
Doch das ist bereits alles weit voraus gegriffen. Zunächst möchte ich zeitlich noch in die siebziger und achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts zurückgehen, um meinen Lebensweg in groben Zügen nachzuzeichnen und so vielleicht einige der später folgenden Gedankengänge plausibler zu machen.
Ich beschäftige mich schon seit frühester Kindheit mit Geschichte. Angefangen hatte alles mit der Urzeit und den zu findenden Fossilien, die mich bereits im Alter von sechs Jahren auf jede Baustelle in meinem Heimatort trieben. Ich lernte all die meist lateinischen Namen und deren deutsche Übersetzung, verschlang alle möglichen Bücher zu diesem Thema und fachsimpelte oft stundenlang mit ebenfalls archäologisch interessierten Mitschülern und Freunden.
Der kalte Krieg in dem ich lebte interessierte mich noch nicht, dafür aber mehr und mehr das Ereignis, das zu dieser militärischen Kräftelage und politischen Situation geführt hatte – der Zweite Weltkrieg.
Begonnen hatte die Faszination für dieses Thema durch einen Freund, dessen Vater viele Modelle aus dieser Zeit baute. Die Technik interessierte mich brennend. Das beste Flugzeug, der beste Panzer, … in unserem kindlichen Unverstand begannen wir fieberhaft alles zusammen zu tragen, was wir fanden und diskutierten leidenschaftlich darüber.
Der Krieg weckte zusehends mein Interesse. Von der Technik kam ich zur Betrachtung operativer und taktischer Probleme und schließlich zur Strategie und Logistik, sowie den politischen Auslösern solcher Auseinandersetzungen.
Im Alter von zwölf Jahren war mein Fokus darauf gerichtet, historische Kriege in Simulationen zu gewinnen und Fehler in der Kriegsführung des unterlegenen Gegners zu finden. Kriege von der Antike bis zur Neuzeit, nur um zu erkennen, das sie letztlich nichts verbessert hatten. Tod und Elend hatten sie der Masse gebracht! Die Geschichte unsagbaren Leids zum Nutzen einiger Weniger – damals wie heute!
Mein Spektrum veränderte sich und wenige Jahre später war nicht mehr der Krieg und die Frage, wie man ihn gewinnen kann weiter im Mittelpunkt, sondern warum sich normale Menschen in so etwas hineinziehen lassen. Die Gründe können meist in zwei leicht zu erkennende Faktoren gegliedert werden: Wirtschaftliche Probleme und fehlende Bildung.
Wirtschaftliche Probleme müssen nicht unbedingt die Existenz dieser Menschen bedrohen. In betuchteren Kreisen steht für diese Probleme der Sprung in die nächst höhere Gewinnzone, die Aufrechterhaltung der gewonnenen Position, oder der reine Geld- und Machthunger, der auch so manchen Politiker heimsucht. Bei den ärmeren Teilen der Bevölkerung steht häufig die Existenznot, oder die Angst gesellschaftlich abzurutschen, braucht es doch „um den Erfolgreichen zu produzieren, ein gehöriges Maß an Ausschuß“3, die durch zum Teil sehr subtile Maßnahmen geschürt werden. Feindbilder werden entwickelt und mehr und mehr verdichtet. Die Möglichkeit des Aufbaus solcher Sündenböcke ist nach meinem Verständnis ein Mangel an Bildung, der im Übrigen auch immer wieder die höchsten und eigentlich gebildeten Kreise der Gesellschaft befällt und in stumpfsinnige rassistische, ideologische oder religiöse Fanatiker verwandelt.
Hier gilt es anzusetzen: Es geht um die Verbesserung und Stabilisierung der wirtschaftlichen beziehungsweise sozialen Situation – nicht begrenzt auf eine bestimmte Schicht, oder ein Land, sondern für alle Menschen in der ganzen Welt – und um eine bessere Bildung, in fachlicher wie menschlicher Hinsicht. Es geht darum menschlichem Leben die Wertigkeit beizumessen, die es verdient. Dabei soll jedoch kein Einheitsmensch geschaffen, sondern durchaus die nationale und kulturelle Identität beibehalten werden. Es geht um Verständnis, Liberalität und um gegenseitige Hilfe – ohne Gleichschaltung.
Als ich damals begann mich mit diesen Problemen auseinander zu setzen waren es bereits die gleichen wie heute, aber die Dringlichkeit der Lösung war noch nie so hoch.
Arbeitslosigkeit, Umweltzerstörung, Bildungsmisere, Werteverfall … Geredet wurde viel, verbessert hat sich nichts - im Gegenteil!
Ja, erkannt hat man diese Probleme damals schon. Der eine oder andere hat sich auch dazu geäußert – nur geändert hat sich eben nichts, nur, dass die Probleme größer und die Stimmen leiser geworden sind. Aber ist es denn auch ein Wunder? Was passierte denn, wenn Unmut darüber geäußert wurde? Nichts wäre noch positiv!
Damals, vor mehr als zwanzig Jahren, wurde von meiner Lehrerschaft an der Realschule häufig geschichtliches und politisches Interesse gefordert. Wenn es aber nicht nach deren Gusto ausfiel wurde es heftig angefochten und offensichtliche Tatsachen abgestritten. Interesse sollte keine eigenen Gedankengänge hervorrufen, sollte nicht zur Kritik am System, und damit zu dessen Verbesserung, führen, sondern zum begierigen Aufnehmen der Lehrmeinung. Die Argumentationslosigkeit meiner Gegenseite endete letztlich in Diskriminierung und Schubladendenken, wobei man mich von einer in die andere steckte, je nach der Vorstellung der jeweiligen Lehrkraft. So wurde ich von rechts nach links geschoben, ohne dass sich der Kern meiner Aussagen verändert hatte.