In Respekt vor allen älteren Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben und jetzt unsere Arbeit brauchen.
Sommerfest
Der Sonntag
Lebenslinien
Frau Margit L.
Frau Mathilde R.
Frau Antonie P.
Frau Gertraud W.
Frau Angela G.
Frau Frieda H.
Frau Eugenie D.
Frau Anni K.
Herr Friedrich K.
Frau Ingeborg F.
Herr Emil R.
Herr Herbert H.
Frau Maria S.
Frau Ingeborg A.
Frau Adelhaid H.
Frau Rosa D.
Normal
Respekt
Gib mir Halt
In das Licht
Danke
Das Thema dieses Buches „Schlichte Würde“ ist ursprünglich aus einer Bilddiskussion hervorgegangen. Wir haben es aufgegriffen, um Fragen über das Altwerden und -sein in unserer Gesellschaft nachzugehen.
Im Franziska-von-Hohenheim-Stift in Jettingen fanden wir eine hervorragende Heimstätte für unser Projekt, alte Menschen im Heim zu beobachten und mit der Kamera festzuhalten.
Entstanden sind Bilder von Lebenslinien, Lebensgeschichten aber auch einfach nur Szenen aus dem Leben der älteren Menschen.
So einfach wie gedacht war die Sache aber nicht. Man kann nicht einfach hergehen, schnell mal die Kamera ausrichten, abdrücken und wieder gehen. Wenn man erlebt, wie herzlich man aufgenommen wird, wie nahe man an ein Leben herankommt, dann muss man einfach weitermachen. Und wiederkommen und wiederkommen und wiederkommen.
Die meisten Fotos sind szenische Beobachtungen, nur ganz wenige sind gestellt. Auf zusätzliche Lichtquellen, Stative oder ähnliche Hilfsmittel haben wir ganz verzichtet. Nur so konnten wir die Menschen so einfangen, wie wir sie selbst erlebt haben.
Bei einigen Fotos haben wir uns gefragt: Was hat dieser Mensch eigentlich früher gemacht? Was hat ihn angetrieben, was war sein Leben? Was ist davon noch übrig? Wie sehen sich die Menschen heute?
So haben wir begonnen, uns Lebensgeschichten erzählen zu lassen. Wir haben diese hier aufgeschrieben und einem Bild gegenübergestellt. Wir haben dabei darauf geachtet, die Geschichten so wiederzugeben, wie sie uns erzählt wurden. Es ist nicht so wichtig, ob sie stimmen oder nicht. Es ist wichtig, dass sie authentisch wiedergeben, wie die Menschen auf ihr Leben zurückblicken.
Oft wurden wir gefragt, warum unsere Bilder nicht schwarz / weiß sind. Wir haben gelernt, dass das Leben mit dem Einzug ins Heim nicht vorbei ist. Das Leben ist farbig. Warum sollen wir Farbe also weglassen?
Einige der Bilder aus diesem Buch sind auch in einer Ausstellung zu sehen, die erstmalig im Herbst 2012 im Franziska-von-Hohenheim-Stift in Jettingen gezeigt wird.
Dieses Projekt hat uns viel Freude bereitet, aber auch manche Stunde harter Arbeit.
Unsere wichtigste Erkenntnis ist: Man ist vielleicht alt, aber man hat immer noch sein Leben und Gefühle und ist ein Mensch.
Axel Niering und Uschi Sütterlin
Jettingen im Sommer 2012.
Frau Weltner, Betreuerin