buon gusto!
Das italienische Kochbuch des guten Geschmacks
Books on Demand
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar
© 2013
Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 9783848284665
Bevor ich zu ein paar wichtigen Informationen komme, möchte ich mich kurz vorstellen. Mein Name ist Patrick Stollfuß und ich wurde in Kassel in Deutschland geboren, habe aber italienische Wurzeln. Genauer gesagt habe ich eine sizilianische Mutter, deren Eltern ebenfalls beide aus Catania (Sizilien) stammen. Ich bin somit teilweise in italienischem Hause aufgewachsen und habe dadurch von Kind an sehr gutes Essen genießen dürfen. Ich reise sehr gern nach Italien, um dort entweder Urlaub zu machen oder Verwandte zu besuchen. In diesem Zusammenhang habe ich bisher die Regionen Trient, Lombardei, Emilia-Romagna, Piemont, Venetien, Toskana, Latium, Kampanien und Sizilien kennengelernt. Da ich bereits vom Jugendalter an meine Leidenschaft für das Kochen entdeckt habe, habe ich mich dazu entschlossen, ein eigenes Kochbuch zu erstellen. Dabei war mir wichtig, nicht einfach nur willkürlich Rezepte zusammenzuschreiben, sondern bestimmte Gerichte auszuwählen und etwas zur Herkunft bzw. zur Entstehungsgeschichte zu schreiben. Sie werden somit einerseits auf Gerichte stoßen, die nach originalem Rezept zubereitet werden, andererseits aber auch auf einige, die im Laufe der Geschichte weiterentwickelt oder aber von mir verfeinert wurden. Alle Rezepte basieren, soweit möglich, auf frischen Zutaten und schmecken authentisch. Selbstverständlich dürfen Sie nach Ihrem eigenen Geschmack die Rezepte abwandeln, indem Sie zum Beispiel eine andere Nudelsorte wählen oder ähnliches.
In Italien wird meistens in Menüform gegessen. Die klassische Menüreihenfolge besteht aus einer Vorspeise (Antipasto), einem ersten Hauptgang (Primo Piatto), einem zweiten Hauptgang (Secondo Piatto) und einem Dessert (Dolce). Meist wird davor ein Aperitif und danach ein caffè (=Espresso) gereicht. Die Portionen je Gang sind dort recht klein und einfach gehalten, so dass man sich zum Schluss nicht übersättigt fühlt. In den folgenden Rezepten habe ich stets für zwei Personen kalkuliert, wo es mir möglich erschien. Die Portionen sind jedoch etwas größer als die klassischen Gänge in Italien, damit man je nach Belieben auch nur einen Gang zubereiten kann. Da der Appetit bekanntlich unterschiedlich groß ist, müssen Sie einfach einmal ausprobieren, wie Sie mit den Mengenangaben zurechtkommen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Nachkochen und hoffe, auch Sie haben einen "buon gusto" (guten Geschmack)!
Wie eine italienische Menüfolge im klassischen Sinne aussieht, wurde bereits im Vorwort erwähnt. Den Anfang einer solchen Menüfolge bildet jedoch der Aperitivo (Aperitif), der nicht zwangsläufig alkoholisch sein muss. Mein persönlicher Favorit ist der "Aperol Spritz" mit Orange. Dazu gibt man eine Orangenscheibe halbiert mit ein paar Eiswürfeln in ein Weinglas und füllt es mit 2cl Aperol (ital. Likör), 6cl Prosecco und einem Schuss Sodawasser. In Venetien ist dieses erfrischende Getränk sehr verbreitet.
Direkt danach (oder auch parallel dazu) startet man mit den Antipasti. Diese bestehen aus vielen kleinen Spezialitäten, die je nach Region variieren. Als Antipasti eignen sich verschiedene kleine, meist leichte Gerichte, die auf den verschiedensten Gemüsesorten basieren. Aber auch Wurst-, Käse- oder Fischspezialitäten sind sehr gut geeignet. Antipasti werden in den meisten Fällen kalt serviert.
Dieser in ganz Italien beliebte Salat hat seinen Ursprung in der Stadt Capri, auf der gleichnamigen Insel in Kampanien. Hier wächst und gedeiht hervorragender Basilikum. Ein absolutes Muss ist die Verwendung von Büffelmozzarella, der in Kampanien produziert wird. Das ist der originale Mozzarella. Der andere Mozzarella, den man in Deutschland häufiger vorfindet, wird aus Kuhmilch hergestellt. In Italien nennt man ihn übrigens nicht Mozzarella, sondern "Fior di latte". Im Original-Rezept wird keine Balsamicocreme verwendet. Ich habe mich bei diesem Rezept für die Zugabe von einem Hauch Kräuteressig entschieden. Wer möchte, kann aber auch Weißweinessig verwenden oder es einfach weglassen.
Zutaten:
Zubereitung:
Die große Tomate in Scheiben schneiden und auf einem Teller anrichten. Eine kleine Prise Salz und eine noch kleinere Prise Pfeffer darübergeben. Jetzt den in Scheiben geschnittenen Büffelmozzarella versetzt auf den Tomaten anrichten und die halbierten Mini-Romatomaten in der Mitte verteilen. Alles mit einem Teelöffel Kräuter- oder Weißweinessig und einem großzügigen Esslöffel Olivenöl beträufeln und ebenfalls vorsichtig mit Salz und Pfeffer bestreuen. Zum Schluss mit den Basilikumblättern dekorieren.
Nach Möglichkeit sollte man eine reife, geschmacksvolle Tomate einkaufen. Typischerweise wird hierfür eine San Marzano verwendet.
Die Original-Grissini stammen aus Turin aus dem Piemont, daher auch die Bezeichnung "Grissini Torinesi". Sie wurden erfunden, weil Vittorio Amadeo II. (Herzog von Savoyen im 17. Jahrhundert) an Verdauungsproblemen litt. Der Legende nach hat ihm sein Leibarzt Teobaldo Pecchio eine leichter verdauliche Alternative zu frischem Brot verschrieben, die der Bäcker Antonio Brunero im Auftrag zubereiten musste. Die drei Namen wurden sogar in einer Gedenktafel in Lanzo festgehalten. Heutzutage gibt es unzählige Varianten, unter anderem zum Beispiel mit Oregano, Thymian, Sesam, Kreuzkümmel, Chili, Knoblauch oder Oliven. Der Phantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt. Ich beschränke mich hier jedoch auf das Original-Rezept, welches gern erweitert werden kann.
Zutaten:
Zubereitung:
In einem Glas Wasser werden die Hefe und der Zucker aufgelöst, in dem anderen Glas ein Teelöffel Salz. Den Teig bereitet man am besten in einem Küchenmixer zu. Das Mehl verarbeitet man zunächst mit dem Hefewasser und anschließend mit Olivenöl und dem Salzwasser. Nun sollte die Masse für etwa 20 Minuten geknetet werden, damit sie schön elastisch wird. Auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche formt man daraus zwei Kugeln, die man dann mit einem feuchten Geschirrtuch für 15–20 Minuten ruhen lässt. Anschließend formt man sie weiter aus, so dass sie die Form eines Ciabatta (längliches Brot) erreichen. In jeweils einer mit Olivenöl eingeölten Frischhalte-folie lässt man sie dann zugedeckt weitere 60–70 Minuten gehen. Jetzt kann man den Teig flach drücken und mit einem Messer der Länge nach ungefähr 1cm breite Streifen abschneiden. Diese Streifen rollt man durch Hartweizenmehl, hält sie dann mit den Händen an beiden Enden fest und zieht sie lang. Auf einem Backblech mit Backpapier werden sie nebeneinander angeordnet im vorgeheizten Backofen bei 225 Grad Celsius für ca. 10–15 Minuten fertig gebacken. Wer möchte, kann sie vor dem Backen mit Olivenöl einpinseln und beispielsweise mit Mohn oder Sesam bestreuen.
Zutaten:
Zubereitung: