Warum Golfen – das Leben
könnte so einfach sein!
Ansichten eines Hackers
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Warum ein Golfbuch über Hacker, warum überhaupt schon wieder ein Buch über Golf? Ich war mehr als 35 Jahre in der IT beschäftigt und habe mich unter anderem mit dem Bau von IT-Netzwerken und mit Computer-Sicherheit beschäftigt –»Hack the Hacker«. Kaum war ich dem Irrenhaus IT entflohen und im Prozess, mich wieder sozial in mein Umfeld zu integrieren, stoße ich auf den gleichen Begriff. Wahrscheinlich sitzt der Begriff Hacker so tief in meiner Seele, dass er mich fasziniert und mich inspirierte dieses abgedrehte Büchlein zu schreiben. Um es vorwegzunehmen, es gibt nur wenige Gemeinsamkeiten zwischen einem IT-Hacker und Golf-Hacker. Die gute Nachricht, es ist eher unwahrscheinlich ITHacker auf einem Golfplatz zu treffen, zu unterschiedlich ist ihre Lebensweise. Ich sehe Parallelen oder Überschneidungen nur in den folgenden Bereichen:
Aber ansonsten gibt es inhaltlich und vom Profil kaum Übereinstimmungen. Aus meiner Erfahrung sind IT-Hacker doch eher schlecht gekleidete, nachtaktive Menschen. Regeln und Etiketten gegenüber erweisen sie sich als resistente Stubenhocker, immer auf der Suche nach Lücken und Schwächen von anderen. Eigentlich versteht man unter einem Hacker in der IT einen Menschen, der sich intensiv mit Computern beschäftigt. Die korrekte Bezeichnung für Typen, die in die Computer anderer Leute eindringen, lautet Cracker. Hartnäckig hält sich der Begriff Hacker, wenn er auch falsch ist. Jemanden als Hacker zu bezeichnen, ist eigentlich ein Kompliment, es steht für Menschen, die sich intensiv mit einem Thema, wie im Bereich der IT mit Computer, beschäftigen. Aber hat sich mal ein falscher Begriff etabliert, hält er sich hartnäckig. Ähnlich verhält es sich beim Golf, man kann sich noch so bemühen, den Hacker-Status wird man kaum verlieren. Was zeichnet einen Hacker im Golfen aus? Es sind meist freundliche Typen im Kampf gegen die eigenen Schwächen. Frischluftfanatiker auf der Suche nach sich selbst und dem perfekten Swing. Während viele IT-Hacker doch mehr autistische Züge aufweisen und ungepflegt erscheinen, sind Golf-Hacker auf der Suche nach menschlicher Nähe. Sie lieben den Kommunikationsaustausch, mit einem Hang zu einem gestylten Erscheinungsbild. Wenn auch vom Suchtverhalten ähnlich, ist mir bis jetzt noch kein IT-Hacker auf einem Golfplatz begegnet. Auf meiner Flucht vor dem Wahnsinn der IT-Welt treffe ich meistens auf angenehme, gelegentlich auch auf merkwürdige Charaktere. Golf-Hacker sind definitiv anders, denn – und das ist die gute Nachricht – sie dringen weder in Computer noch in IT-Netzwerke ein. Im Gegenteil, sie bleiben meist schon im Ansatz bei sich selbst stecken. Sie sind weit entfernt, als Experten bezeichnet zu werden. Auf der Suche nach sich selbst berühren sie mehr unsere Herzen und Emotionen. Logik und Verstand sind weniger gefragt.
Schön, dass es uns Hacker gibt!
Mann und Frau hackt sich über Golfplätze und durch das Leben. Wir können natürlich immer die Sinnfrage stellen, bei allem, was wir tun, wie wir uns verhalten.
Vielleicht ist das Ziel des Lebens, es einfach nur zu leben!
Ein Tipp: Für Leser ohne Golferfahrung und Wissen empfehle ich http://de.wikipedia.org/wiki/Golf_%28Sport%29 oder die offiziellen Golfregeln vom Deutschen Golfverband.
Wenn ich in meinem Büchlein den Begriff Golfer verwende, dann steht er für beide Geschlechter. Speziell bei den unterschiedlichen Charaktertypen gibt es die gleichen Charaktere bei Frauen wie auch bei den Männern. Keine Frage, es gibt zwischen den Geschlechtern gravierende Unterschiede im Verhalten, Auftreten und Spielfluss. Wir werden uns diesen Unterschieden detailliert im Kapitel »Die kleinen Unterschiede zwischen Mann und Frau« widmen. Gezielt werde ich zu gegebener Zeit auch einige der unterschiedlichen Verhaltensweisen gezielt unter die Lupe nehmen. Viele sagen sogar, Golf ist ein Sport, mehr gemacht für Frauen. Beim Golfen sind es oftmals die Frauen, die die Bälle feinfühliger spielen, geradliniger und mit viel weniger Energieeinsatz erfolgreich golfen. Bei den Frauen, wie bei den Männern, bestätigen Ausnahmen natürlich die Regel und bei manchen weiblichen Wesen habe ich, bedingt durch meine Lebenserfahrung, so meine Zweifel, ob sie wirklich die »Besseren« sind. Mann oder Frau fragt sich dann: »Wo kommt die denn her?« Scheinbar gibt es doch Aliens, und die spielen auch noch Golf!
Praktiziert wird Golf als ein Spiel für beide Geschlechter, wie weise von den Entwicklern des Golfsports, für die Männer den Weg etwas zu verlängern und damit dem evolutionsbedingten Unterschied gerecht zu werden. Wir Männer gehen doch gerne die längeren Wege. Wir dürfen mal vor den Frauen anfangen. Die Mädels müssen auf uns warten. Oder ist es nicht umgekehrt? Die Jungs dürfen zwar früher ran, aber müssen dann doch wieder auf die Mädels warten, was ihnen sichtlich schwerfällt. Ihre Unruhe beim Abschlagen der Frauen ist nicht zu übersehen. Golf ist mit seiner Vielzahl von Regeln, im Vergleich zu den meisten anderen Sportarten, wesentlich komplizierter. Keine Frage, Golf ist anders als die meisten anderen Sportarten. Zwei der gravierendsten Unterschiede sind:
Durch die Handicapvorgabe können Spieler mit sehr unterschiedlichen Spielstärken und Erfahrungen gemeinsam ein Spiel (Flight) bestreiten. Der Schwächere hat eine faire Chance, oftmals sogar die besseren Chancen, zu gewinnen. Vor meiner Zeit als Golf-Hacker war ich der Auffassung, Ludwig Erhard sei der Erfinder der sozialen Marktwirtschaft. Scheinbar ein Irrtum. Beim Thema Fairness zwischen den Geschlechtern, starken und schwachen Protagonisten war und ist Golf seiner Zeit voraus. Immer noch sind außerhalb der Golfplätze Leute mit einem höheren Handicap als die Schwächeren chancenlos im täglichen Wettbewerb. Frauen müssen die »Extra Mile« gehen, um beruflichen Erfolg zu haben. Meist werden sie aber schon im Vorfeld benachteiligt. Die geniale Idee im Golf, den Weg für Frauen einfach zu verkürzen und die Schwachen durch eine Handicap-Regel am Spiel zu beteiligen, ist gelebte Chancengleichheit. Leider hat sich in vielen Bereichen unseres Lebens eine vergleichbare Handicap-Regel nicht durchgesetzt. Golf setzt Maßstäbe der besonderen Art. Es ist nicht nur ein Spiel mit Schläger und Ball. Vielmehr ist es ein mentaler Kampf mit sich selbst. Ein Spiel zwischen den Geschlechtern. Eine Herausforderung für jede Partnerbeziehung. Es ist die Kombination aus verschiedenen Elementen, vom sportlichen Können bis hin zum zwischenmenschlichen Austausch. Sie machen den Reiz und die Faszination des Golfsports aus.
Der Start ins Golfleben mit 50 plus? Durch die Überzeugungsarbeit meines Sohnes und seinen Wunsch, Golf zu lernen, habe ich gemeinsam mit ihm einen Kurs zum Erlangen der Platzreife besucht. Schlau von meinem Sohn. Er hatte nicht nur einen Sponsor-Manager für den Kurs, sondern auch jemanden, der die Kosten für die Driving-Range, für Essen, Trinken und sonstige Kosten übernahm.
Abgesehen von einem dreistündigen Schnupperkurs und einigen langweiligen Minigolfeinsätzen (von mir bezeichnet als »Mini-Doof-Spiel«), um unsere Kinder während eines gemeinsamen Urlaubs zu beschäftigen, hatte ich keinerlei Ahnung vom Golfen und auch keine Ambitionen oder Lust, Zeit in den Golfsport zu investieren. Golf war mir eigentlich ziemlich suspekt – wenn ich über die Wüste von Nevada oder Kalifornien flog und die grünen Golfoasen in dem verbrannten Land sah, war Golf für mich eine gigantische Verschwendung von lebenswichtigem Wasser. Bei ca. 32 000 Golfplätzen weltweit und über 16 000 in den USA kann man mit dem Wasser zur Bewässerung der Plätze sicherlich mehrere Millionen Städte mit Trinkwasser versorgen. Für die Erfinder des Golfens war Bewässerung nicht das Problem. Die »Highlander« waren mehr mit der Entwässerung und der Erfindung passender Regenkleidung beschäftigt. Wäre Golf von einem Wüstenvolk und nicht von den Schotten (nicht alle Historiker teilen diese Meinung, wie auch immer, die Schotten haben das Golfspiel maßgeblich geprägt) erfunden worden, gäbe es heute nur grüne Bunker (Oasen) und Golfplätze wären heute gigantische Sandkästen. Hm, ich glaube Golfplätze sind eigentlich nur eine Art von übergroßen Sandkästen für gealterte Kinder, mich mit eingeschlossen.
Für Nichtgolfer ein Hinweis: Die Sandgruben auf Golfplätzen werden als Bunker bezeichnet. Im Verhältnis zur Gesamtfläche eines Platzes eigentlich eine fast zu vernachlässigende Größe. Aber irgendwie üben diese Bunker eine magische Anziehungskraft aus. Neben den Wasserlöchern gehören Bunker wohl zu den am meisten frequentierten Treffpunkten. Übrigens fällt mir auf, dass die Mehrheit der Frauen die Bunker verabscheuen. Vielleicht bedingt durch die Angst vorm Draufhauen.