Eine kleine Überlebenshilfe
für Anfänger
Zusammengestellt aus dem Wissen
der Sondereinheiten
Klar
Kompetent
Verständlich
Books on Demand
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2010 Helmut E. Schwaibold
Satz, Umschlaggestaltung, Herstellung und Verlag:
Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7322-2868-3
Dieses Buch soll dem Laien helfen, in der Natur zu überleben, wenn er durch eine Notsituation gezwungen wird, sich länger als geplant dort aufzuhalten, ohne die heute übliche, in Fachgeschäften erhältliche Ausrüstung zur Verfügung zu haben. Wobei „länger“ je nach Witterungs- u./od. Umweltbedingungen schon wenige Stunden sein können.
In den meisten Armeen der Welt, so auch in Deutschland, werden Spezialeinheiten ausgebildet, zu deren Aufgaben es unter anderem auch gehört, ohne besondere Hilfsmittel in der Natur zu überleben. Dies wird in einem speziellen Überlebenstraining geschult und geübt. Ich habe mir Gedanken gemacht, wie ich dieses Wissen dem Laien, der, ohne es zu wollen, durch ein Missgeschick für einen oder zwei Tage in der Natur überleben muss, vermitteln kann, ohne dass es zu umfangreich wird.
Ich habe hier nun das allerwichtigste an Grundwissen zusammengestellt, welches erforderlich ist, um so lange zu überleben, bis Hilfe kommt oder wir den Weg in bewohnte Gegenden wieder gefunden haben. Ein Grundwissen im „Überleben in der Natur“ kann von unschätzbarem Wert sein. Gleichgültig, ob der Lagerplatz unter Wasser steht, ob ein plötzlicher Wetterumschwung das Weitergehen unmöglich macht oder sich jemand verletzt hat. Ob es das Errichten eines Unterschlupfes ist, das Aufbauen einer Schlafstätte oder ein Feuer zu entfachen.
Immer sind Grundkenntnisse Voraussetzung dafür. Bewusst habe ich nur das allerwichtigste geschrieben, denn es soll als ein ständiger Begleiter bei Wanderungen dabei sein, um es im Notfall als Anleitung zur Hand zu haben.
Alles, was ich hier beschrieben habe, ist ohne jedes technische Hilfsmittel machbar.
Die Notsituation: Was ist das und wie entsteht sie?
Es gibt viele Gründe, warum Menschen in eine Notsituation geraten können. Aber was ist eine Notsituation? Von einer Notsituation sprechen wir, wenn der Mensch in eine Situation gerät, in welcher ihm für eine bestimmte Zeit alle oder ein Teil der natürlichen und von Menschenhand geschaffenen Hilfsmittel fehlen, die ihm ansonsten im täglichen Leben zur Verfügung stehen und auf die er ständig nach Bedarf zurückgreifen kann. Dies ist von Mensch zu Mensch völlig unterschiedlich. Ein Großstädter in einem Industriestaat würde es z.B. als Notsituation betrachten, wenn er so leben müsste, wie es die Landbevölkerung in einem Entwicklungsland tut und als vollkommen normal betrachtet.
Aber wie entstehen Notsituationen? Alleine darüber könnte man ein Buch schreiben. Hier nur einige Ursachen, wie wir in eine durch die Natur geschaffene Notsituation geraten können:
Dies sind nur einige der Notsituationen, die uns die Natur bescheren kann. Auch die „Zivilisation“ kann uns welche bescheren, aber das ist ein anderes Kapitel. Ich befasse mich hier mit Notsituationen in der Natur.
Wie begegne ich einer Notsituation.
Eigentlich ist diese Frage ganz einfach zu beantworten.
Mit Ruhe, Besonnenheit und Überlebenswille.
Nun hat der Laie, der in eine Notsituation kommt, keine Schulung über die Psyche des Überlebens erhalten.
Kälte, Hunger, Durst, Schlafmangel, vielleicht noch Schmerzen durch eine Verletzung, ein Gefühl der Hilflosigkeit, mit all dem haben wir zu kämpfen. Angst kommt auf, vielleicht Panik. All das ist nicht notwendig. Solange der Mensch atmet kann er hoffen.
Versuch‘ ruhig zu werden. Dein Verstand und Dein Wille müssen die Emotionen besiegen. Du willst überleben.
Wetterschutz, Wasser, Feuer, Nahrung und gegebenenfalls die Notversorgung Verletzter, das braucht der Mensch, um zu überleben. Mit etwas Geschick, diesem Buch und Übung ist das bei weitem nicht so schwer, wie es den Anschein hat.
Beachte folgende Vorgehensregeln.
Bevor ich nun in den einzelnen Kapiteln beschreibe, wie man in der Natur ohne industrielle Hilfsmittel unbeschadet mehrere Tage überleben kann, wenn man nur den Willen dazu hat, erkläre ich hier noch ein paar wichtige Knoten, die jeder kennen sollte. Sie sind auch im alltäglichen Leben immer wieder anwendbar. Natürlich haben wir in den seltensten Fällen ein Seil dabei, wenn wir in der Natur in eine Notsituation geraten. Wir haben jedoch unbewusst in der Regel mehrere Meter Schnur dabei.
Hier ein paar Beispiele.
Nun haben wir schon 3,60 m Schnur zusammen und können im Notfall noch Streifen aus dem Unterhemd reißen.
Hier nun die 6 wichtigsten Knoten.
Der Sackstich
Den Sackstich nach dem Knüpfen kräftig nachziehen. Die Enden in cm nicht kürzer als der Schnurdurchmesser in mm. Bei Bändern nicht kürzer als 3 – 4 fache Bandbreite. Dieser Knoten ist absolut zuverlässig.
Der Überhandknoten
Der Überhandknoten ist der gebräuchlichste überhaupt und den meisten Menschen geläufig. Um den doppelten Überhandknoten zu bekommen, machen wir einfach über den ersten einen zweiten Überhandknoten. Am besten entgegengesetzt dem ersten, so hält er noch besser. Im Allgemeinen genügt der doppelte Überhandknoten, um Dinge sicher festzubinden.
Der Webleinstek
Der Webleinstek ist ein überaus zuverlässiger Knoten. Bei Belastung zieht er sich zusammen. Er dient dazu, eine Schnur an einem festen Gegenstand festzumachen.
Der Fischerknoten
falscher Weberknoten
Sowohl der Fischerknoten als auch der falsche Weberknoten dienen dazu, zwei Schnüre sicher miteinander zu verbinden.
Der Palstek
Mit dem Palstek