Für meine Eltern
Katharina und Walter
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3. Auflage November 2014
Copyright © 2013 Boris Börstler
Titel der ersten beiden Auflagen: »Mediterrane Winde – Eine Fahrradtour«
Illustrationen, Layout (Cover und Buchblock): Boris Börstler
Fotos: © Boris Börstler, Fritjof Börstler Weitere Fotos: www.borisboerstler.de
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-7386-6476-8
Ich stieg aus dem Zug und suchte sofort die Jugendherberge auf. Meine Gedanken konzentrierten sich auf ein großes Ziel: die Umrundung des Mittelmeeres mit dem Fahrrad. Ich befand mich in Bonn, der ehemaligen Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, wo ich mich über die Einreisebedingungen visumpflichtiger Länder informieren wollte, die auf meinem weiten Weg liegen sollten. Es war teilweise ein riesiger Spaß, den mir die Diplomaten machten. Um nicht zu weit auszuschweifen, gehe ich auf nur zwei solcher Erlebnisse näher ein.
Etwas nervös war ich schon, als ich vor der syrischen Auslandsvertretung stand, hatten sich doch einige Besuche in Botschaften weit gemäßigter Staaten als mitunter sehr kühl und abweisend herausgestellt, wenn ich auch wichtige Informationen für eine Fahrraddurchquerung des entsprechenden Landes bekommen hatte. An der Anmeldung stellte ich mein Anliegen dar und musste nicht lange warten, bis ich in ein pompös ausgestattetes Zimmer geführt wurde, in dem mir Tee in erkennbar wertvollen Porzellantassen gereicht wurde. Plötzlich betrat ein Mann den Raum, den ich heute noch für den Boschafter persönlich halte, sein Vorstellungsgebrabbel aber irgendwie ignorierte. Das folgende Gespräch mit mir schien ihn sehr zu interessieren und eine angenehme Abwechslung zu seinem sonstigen Tagesprogramm zu sein. Nachdem ich Exzellenz angelogen hatte, natürlich nicht die Absicht zu haben, auch durch Israel zu fahren, war er am Ende der Unterhaltung so begeistert und zuvorkommend, dass er mir ein persönliches Dokument aushändigte, welches mir neben dem Visum an der Grenze noch große Dienste erweisen würde, wie er mir lächelnd versicherte. Er sollte recht behalten.
Über die Freundlichkeit der Syrer wundere ich mich heute noch, wenn ich sie mit einem weiteren Besuch vergleiche: Die libysche Botschaft sah weit weniger imposant aus, was weiter dazu beitrug, dass sich meine Zurückhaltung nach mehreren Botschaftsauftritten mittlerweile in Grenzen hielt; ich sah mich als Experten. Voller Selbstbewusstsein drückte ich auf die Klingel und wurde eingelassen. Drinnen wirkte alles kühl, kahl und grau – ein gewaltiger Kontrast zu anderen Botschaftsgebäuden, der aber vielleicht nur im Empfangssaal bestanden haben mag, denn weiter kam ich diesmalnicht. Im Nu war ich von einigen Männern umstellt. Der Opa unter ihnen fragte mich nach dem Grund meines Besuches. Noch bevor ich, beeindruckt von ihrer überaus freundlichen Art, zu Ende stammeln konnte, wurde ich vor die Tür gesetzt, wobei auf dem Weg nach draußen nicht nur meine Muskeln eingesetzt wurden. Verdattert, wie ich war, fanden einige nachgeworfene Sätze der Sicherheitsleute dennoch Zugang zu meinem Gehirn, die mich daran hinderten, einen neuen Versuch zu starten, und so schlich ich stinksauer ohne ein Visum davon.
Zurück zu Hause, standen noch fast alle wesentlichen Dinge aus, die ich vor der Tour erledigen musste. Zu meinen »Vorbereitungen« gehörte ein Zahnarztbesuch, ich beschaffte mir ein ärztliches Attest und die Nachweise für meine Haftpflicht- und Auslandskrankenversicherung. Außerdem regelte ich finanzielle Aspekte, auf die ich noch zurückkommen werde. Das Allerwichtigste war natürlich mein Fahrrad, das ich mir rechtzeitig bestellte, aber nur 11 Tage vor dem Start zulegte. Es sollte mich auf der Reise tragen, von der ich Dir in diesem Buch erzählen will.
Beim Schreiben war mir eine fettige, schwarz eingebundene, leicht vergilbte Kladde zu Diensten – mein Tourbuch. Jede Etappe ist darin grob zusammengefasst, insbesondere die Daten meines Fahrradcomputers. Originaltext aus diesen Notizen sowie Briefen habe ich, kursiv hervorgehoben und nach damaliger Rechtschreibung verfasst, in die Erzählung eingearbeitet. Am Ende eines Etappenberichtes gebe ich das Datum, die Streckenkilometer, die Gesamtkilometer, die Durchschnitts- und Maximalgeschwindigkeit an sowie die Zeit, in der mein Fahrrad auf der jeweiligen Etappe rollte. Den Streckenverlauf durch die einzelnen Länder habe ich Dir am Ende des jeweiligen Kapitels skizziert. Informationen über meine Ausrüstung findest Du am Ende dieses Buches.
Mit Ausnahme meiner Angehörigen und Persönlichkeiten der Zeitgeschichte wurden die Namen aller erwähnten Personen geändert.
Es war mein 22. Geburtstag 1995 und 7:20 Uhr, als ich allein mit einem schwer bepackten Fahrrad von der Einfahrt meines Elternhauses rollte. Genauso unsicher wie meine ersten Meter mit dem Fahrrad war mir auch zumute. Obwohl ich nicht mehr genau weiß, was mir damals so alles durch den Kopf ging, habe ich das gleiche, wenn auch abgeschwächte Kribbeln, wenn ich mich heute in diese Situation zurückversetze. Erinnern kann ich mich an Gedanken über die Verantwortlichkeit meinen Eltern gegenüber. Hinzu kamen Schwierigkeiten, diese ersten Meter mit dem Fahrrad in ihrer ganzen Dimension zu erfassen: Ich rollte schon hunderte Male von dieser Einfahrt in Ehmen bei Wolfsburg. Einmal als kleiner Junge mit meinem Vater und meinem Bruder Fritjof. Wir fuhren damals an die Nordsee und wieder zurück. Aber alles danach ging zum Bäcker, zur Schule oder zum Sport; das Übliche halt. Eine andere große Tour mit meinem Bruder durch Frankreich starteten wir nicht von zu Hause aus. Ich versuchte, mir nun also darüber klar zu werden, dass diese ersten Meter der Anfang eines Weges waren, der sich nach einigen tausend Kilometern und nach einem Jahr auf eben dieser Einfahrt wieder schließen sollte. Wieder an meinem Geburtstag, wieder am 19. April, doch erst im Jahre 1996. Das jedenfalls war mein Traum. »Aber ist dieser Traum zu schaffen?« »Egal, Boris, fahr weiter!« »Die Blicke meiner Eltern, weint da etwa wer?« »Schlucke es runter, Boris, fahre weiter!« »Mein Bruder scheint cool wie immer, wann werde ich ihn wohl wieder sehen?« »Shit, an die Pedalen musst Du Dich erst einmal gewöhnen, Boris!« »Diese Blicke, was steckt nur genau dahinter?« »Wie ist mein Gesichtsausdruck, ist er meinen Eltern hilfreich, oder macht er die Sache noch schlimmer?«
Sie folgten mir zwei Dörfer weiter mit dem Auto, froren die ersten unsicheren Schritte meiner Tour mit dem Fotoapparat ein. Dann, ganz plötzlich, waren sie weg; ich war allein, es war kalt. Ich schnaubte in ein Taschentuch und drehte mir die erste Kippe auf dieser Fahrt. Der Abschied von zu Hause fiel mir schwer, obwohl ich versuchte, meine Gefühle zu verdrängen.
Ich kann mich noch erinnern, dass die ersten Kilometer sehr, sehr langsam waren. Ein kurzer Stopp auf dieser Etappe sollte Rottorf am Klei sein. Dort arbeitete ich in einer ökologischen Gärtnerei, die das Prinzip der Permakultur anwendet. Gerhard Schröder, unser Ex-Kanzler, war auch mal da und hat einen Becher Toilettenwasser getestet, das von einer Pflanzenkläranlage aufbereitet wurde.
Die meisten meiner ehemaligen Kollegen zeigten nicht besonders viel Interesse für mein Vorhaben. Einer Mitarbeiterin fiel der Abschied dagegen schwerer. Dass die Meinungen über diese Radtour unter meinen Bekannten und Freunden stark variierten, kannte ich aber schon.
Schnell ging es weiter Richtung Helmstedt. Noch immer waren mir die Straßen vom Autofahren her vertraut. Viele Spiele als Fußballschiedsrichter hatte ich in der Gegend um den Elm zu betreuen. Die Straßen nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze waren aber in dieser Zeit der »Nachwende« voller Baustellen und Umleitungen: Es ging nicht so voran, wie ich es mir ausgemalt hatte. Für deutsche Verhältnisse waren sie zum Teil saumäßig, und ich fuhr weiterhin übervorsichtig. »War da etwas an der Schaltung?« »Quatsch, Boris, Dein Rad ist brandneu!« »Doch! Da klickt doch was!« »Boris, Dein Freund Alex hat mit Dir doch jede Schraube nachgezogen und eingestellt! Nur keine Sorgen machen, fahre weiter!«
Es war anfangs ungewohnt, wieder so lange im Sattel zu sitzen. Die ersten Tage einer Tour dienen voll und ganz der Eingewöhnung. Selbst die Hügel, die ich nach allem, was noch kommen sollte, aus heutiger Sicht nicht mehr als Berge bezeichnen würde, fingen an, meine Nerven zu strapazieren. Ich dachte an zu Hause, vielleicht an Nutellabrötchen, da fing es an zu regnen.
Nie kann man sich nach einer langen Tour an eine komplette Etappe zurückerinnern, im Gegenteil: alles, was haften bleibt, sind einzelne Bilder, von denen ich heute manchmal nicht mehr weiß, wann und wo genau sie mein Gehirn gespeichert hat. Manches verschwimmt zu einem Bild. Aber auch dabei handelt es sich nicht um Traumbilder, sondern um das Speichern und die Verarbeitung realer Ereignisse, die einen prägen und nie mehr loslassen, so tief sie auch im Gehirn versacken mögen.
Es regnete also, so steht es in meinem Tourbuch. Prompt erscheint mir das Bild vor Augen, welches sich am hartnäckigsten von allen Erlebnissen der ersten Etappe eingebrannt hatte:
Der Tag neigt sich schon dem Ende zu. Ich kämpfe mich mit dem Rad einen Hügel hoch. Ich bin sauer, hasse Regen, wenn ich auf dem Fahrrad sitze. Immer noch kämpfe ich mich die Straße rauf, da macht mir ein Autofahrer deutlich, mich mitnehmen zu wollen.
Ich lehnte aber ab, wahrscheinlich mit einem gequälten Lächeln. Das war noch keine Notwehrsituation wie auf der Tour durch Frankreich, wo ich mit meinem Bruder und unseren Rädern unter anderem bei einem Pastor mittrampte, weil mein Hinterrad völlig »im Arsch« war, die Werkstätten geschlossen hatten und die Schulferien bald zu Ende waren – wir mussten schnell nach Hause kommen.
Jetzt wollte ich das Mittelmeer mit dem Fahrrad umfahren, solange es Straßen gab. Ein grundloses Autostück auf dem Weg war für mich ein Schandfleck. Ich war ehrgeizig, das war meine Tour!
An diesem ersten Tag erreichte ich Blankenburg im Harz. Fast die gleiche Strecke bin ich später einige Male nochmals geradelt, unter anderem, um mein Biologiediplom mit dem Fahrrad von der Uni in Jena abzuholen. Obwohl ich dabei mit einem ganz anderen Tempo unterwegs war und die Strecke nach allem, was ich zuvor erlebt hatte, einen gemütlichen Eindruck machte, bekam ich nachträglich doch Respekt für die Leistung auf meiner ersten Etappe der Mittelmeertour.
Tropfnass fand ich die Jugendherberge. Sie war rappelvoll. Auch das noch! Ich bekam ein »Einzelzimmer« in Form einer Abstellkammer. Weil ich doch Geburtstag hatte und selbst ehemaliger Jugendherbergs-Zivi war! Die erste Nacht war hart, viel habe ich nicht geschlafen, abgekämpft und mit meinen Gedanken allein in der »Besenkammer«. Es ging mir vieles durch den Kopf, sogar zweifelnde Fragen nach dem Sinn des Ganzen. Aber so etwas ist natürlich für einen ungewohnten Tag, dem Beginn einer großen Reise, von der man nie weiß, wie sie ausgehen mag. Ich betete an diesem Abend etwas intensiver als sonst, auf meine Art. Ich bin kein Kirchgänger, an einen Gott glaube ich aber und hoffte, dass er mir weiter beisteht.
(1–19.04.95–123 km–gesamt 123 km–15,81 km/h–43,5 km/h–7:48:40 h)
Nach dieser ersten klammen Nacht, wenigstens halbwegs gut untergebracht, ging es mit dem obligatorischen Jugendherbergsfrühstück im Bauch weiter auf meiner zweiten Etappe. Meine letzte Station in Deutschland sollte die Jugendherberge Waldhäuser sein, wo ich knapp sechs Monate zuvor meinen Zivildienst beendet hatte. Das letzte Treffen mit Freunden, bevor es ins Ausland gehen sollte. Bis dahin war es aber noch ein Stück Weg, der ein paar Tage dauern sollte – die Herberge liegt im Bayerischen Wald. Ich befand mich noch im Harz, ein weiteres Mittelgebirge dazwischen. Ich wollte so direkt und schnell wie möglich durch Deutschland.
In diesem Zusammenhang magst Du Dich jetzt fragen, warum ich im Prolog nichts Konkretes über weitere Planungen, meinen Weg betreffend, geschrieben habe. Nun, weil es im Grunde keine weiteren großen Vorbereitungen gab. Auf der einen Seite habe ich mich zwar intensiv um eine für meine Ansprüche geeignete Ausrüstung bemüht, auf der anderen Seite aber nur grob im Atlas nachgeschlagen, wo es ungefähr langgehen sollte. Die spezielleren Karten warteten in einem meiner Low Rider, sodass ich mir mit ihrer Hilfe oft erst kurz vor Antritt oder sogar während der Etappen ein genaueres Bild über meinen weiteren Weg machte. Eine so lange Tour kann man gar nicht im Detail planen, und selbst wenn sich solch ein Plan überhaupt umsetzen ließe, würde er der Tour den Reiz der Spontaneität nehmen. Er würde sie langweiliger machen, als sie sein könnte. Du wirst im Verlaufe dieses Berichtes noch genauer sehen, was ich damit meine.
Der Zufall wollte es nun also, dass auf meinem grob angedachten Weg durch Deutschland viele Berge lagen. Ein besseres Einfahren kann man sich für eine so große Tour kaum wünschen. Allerdings hatte ich den zusätzlichen Vorteil, noch halbwegs trainiert gewesen zu sein, wenn auch nicht für das Fahrradfahren, da ich mich mit Waldläufen fit gehalten und nur wenige Monate zuvor meinen ersten Marathon absolviert hatte.
Mein Weg führte erst einmal durch das Randgebiet der ehemaligen DDR. Meine Erinnerungen an diesen Tag sind so gut wie Null, mit Sicherheit gab es aber einen Haufen Baustellen. Ich erreichte am Ende Gotha, wo ich wiederum in der Jugendherberge unterkam. Diese war absolut kein Vergleich zu meiner Zivildienststätte. Ich erinnere mich an den kalten Weg zu den Duschräumen. Da mein Eintrag zu diesem Streckenabschnitt recht kurz ist, soll er zur Darstellung dieses Tages ohne große Erinnerungen den Abschluss bilden.
Diese Strecke war schon besser, ab und zu kam die Sonne raus. Heimweh kitzelt mich immer noch, ebenso die Sorge ums Rad. Eben, beim Hinsetzen, tat mein Arsch weh. Hoffentlich geht es zu Hause allen gut, bin immer noch dabei anzurufen.
Das mit dem »Arsch« wird wohl jeder Mensch am Anfang einer Tour durchmachen, aber keine Angst – es legt sich nach ein paar Tagen.
(2–20.04.95–121,79 km–gesamt 245 km–14,77 km/h–45 km/h–8:14:40 h)
Heute ging es weiter nach Kulmbach. Dazu fällt mir als erstes Folgendes ein: Verkehrsschilder! Diese gelben großen Wegweiser Westdeutschlands, die schon längst ganz Deutschland verseuchen, waren damals in ihrer Vielzahl noch ein Zeichen, wieder in den alten Bundesländern zu fahren. Ich war darüber einerseits glücklich, da es schneller und einfacher voranging, andererseits vermisste ich schon bald die Kopfsteinpflasterstraßen aus den neuen Ländern.
Die hatte ich aber noch zuhauf, als ich mich zu Beginn der Strecke durch den Thüringer Wald quälte. So gemütlich die Atmosphäre auf diesen alten Straßen auch war, eine Steigung nahe Oberhof wollte ich mir bei ihrer Glätte lieber nicht zumuten. Ich wählte als Alternative einen kleinen Waldweg, der zur Sprungschanze Oberhof führte. Der Weg schlängelte sich an der Ohratalsperre entlang und war von alten Bäumen umrahmt, die bald in einen dichten dunklen Wald übergingen. Vereinzelt sah ich, je höher ich kam, die letzten Schneereste aus dem vergangenen Winter. Entspannter als mitten auf einer großen Straße konnte ich mir ’ne Kippe drehen und meine Umgebung bei sehr langsamer Fahrt in mir aufnehmen.
Warum machte ich das nicht öfter auf dieser Tour? – Weil ich Fahrrad fahren wollte, weil ich einen langen Weg vor mir hatte, weil ich kein Opa auf einem »Sonntagsauswatschel« war, weil ich die Sache nebenher auch sportlich gesehen hatte. Das darfst Du jetzt aber nicht falsch verstehen. Ein Durchhetzen ist damit überhaupt nicht gemeint, ganz im Gegenteil: Es ging ums Auswählen! Alles in sich aufzunehmen und zu behalten, ist, wie schon erzählt, ein Ding der Unmöglichkeit. Einige Teilabschnitte auf einer Tour sind auch, ehrlich gesagt, nichts weiter wert, als einfach so schnell wie möglich hindurchzupreschen. Kommt man halbwegs zügig, nicht unbedingt schnell, voran, so kann man es sich eher leisten, hier und da auf einer geplanten Tagesetappe die ein oder andere Sache genauer in Augenschein zu nehmen. Der Etappe also ein gewisses Etwas zu verschaffen, das sie unvergesslich macht. Auch Aufenthalte von mehreren Tagen oder sogar Monaten an bestimmten, tollen Orten sind sinnvoller. Eines darf man meiner Meinung nach bei der ganzen Sache nie vergessen: Die Schnelligkeit und Länge einer Etappe ist eingebunden in das gesamte Vorhaben. Die Zeit, die man also für die ganze Tour zur Verfügung hat, und die Länge sind tonangebend. Fährt man nur die Donau mit seiner Freundin entlang, ist es klar, das Tempo zu drosseln und so viel wie möglich aus diesem Streckenabschnitt zu genießen und kennenzulernen. Eine weitere Sache darf man nicht vergessen: Fahrradfahren ist die Form des Reisens, die verdammt schnell sein kann, ohne dass man, wie beim Autobeziehungsweise Motorradfahren, was beides immer schneller ist, den Bezug zur Umwelt weitgehend verliert. Natürlich sehen Autofahrer auch viel, aber es zieht schneller vorbei. Natürlich spüren Motorradfahrer auch den Wind, sie können aber keine fein abgestuften Gerüche wahrnehmen. Und beide zusammen – hören nichts! Konkretere Beispiele wirst Du beim weiteren Lesen dieses Berichtes selbst erahnen können.
Der Ausflug auf dem Waldweg war eine gute und tolle Entscheidung, meiner heutigen Etappe das »gewisse Etwas« zu verschaffen, keine Frage. Irgendwann kam die Schanze in mein Blickfeld, die Straßen wurden später breiter, und es ging erst einmal wieder bergab. An einer Baustelle habe ich einen langen Autostau in Erinnerung, der sich ziemlich weit die Straße hinunter erstreckte. Mich tangierte das nicht weiter. Ganz im Gegenteil: Ich machte mir einen Spaß daraus, die genervten Autofahrer so provokativ wie möglich zu überholen. Wer mein Grinsen kennt, weiß, was ich meine. Solche Hochgefühle können aber schnell wieder vergessen sein. Wie das Wetter auf hoher See ändern sich die Bedingungen auf einer Fahrradetappe oft schlagartig. An diesem Tag war es allerdings recht harmlos. Mein Ziel war noch weit weg, und die Kilometer auf den langen deutschen Hauptstraßen zogen sich und zogen sich. Die Berge hatten mich ein wenig ermüdet, ich fluchte, wollte endlich da sein, wie ein Kind von der Mama sein Eis haben will. Es dauerte aber noch eine ganze Weile, bis ich Kulmbach endlich erreichte. Dort angekommen, suchte ich die Jugendherberge, wie die Tage zuvor. Noch war es kalt, ich wollte mir zumindest die ersten Tage auf der Tour wenigstens den Luxus einer halbwegs angenehmen Nacht gönnen und beim Einfahren auf Zeltnächte verzichten. Und da war sie endlich. Erleichtert nach dem harten Tag, begab ich mich zum Eingang.
»Was soll das? Die beschissene Tür geht nicht auf!« Ich brauchte ein wenig, um mich wieder einzukriegen. Eigentlich war es keine große Sache, es sollte mir bestimmt noch Schlimmeres passieren. Aber es war der Beginn meiner Tour. Da können Kleinigkeiten einen müden, verschwitzten Radfahrer ganz schön auf die Palme bringen. Ich befand mich in Deutschland, die billige Alternative Jugendherberge war zu. Zelten wollte ich nicht, auch zum Durchmachen war ich zu abgekämpft. Ich suchte mir eine Pension. Dort kam ich natürlich recht gut unter, musste aber viel Geld für diesen Luxus bluten.
Ich erholte mich ein wenig, rief meine Eltern an und begab mich in die Kneipe im Erdgeschoss. Ein Bier sollte aber reichen, die Gespräche an deutschen Stammtischen kotzen mich meistens an, und das taten sie heute auch. Insbesondere wurde ich nicht gerade nett empfangen. Als ich hier die Gaststube betrat, brüllte gleich einer: »Ausländer raus!« Aber dieses Arschloch sollte mich nicht daran hindern, mein wohlverdientes Bier zu trinken.
Mein Fahrrad schlief schon im Waschraum der Pension, als ich noch meinen gewohnten Eintrag in das Tourbuch vornahm.
Ich bin vom Ehrgeiz gepackt … 80,- DM (1 Euro = 2 DM) hat mich der heutige Tag gekostet, so teuer wie eine billige Woche, die hoffentlich noch kommen … Ich bin müde …
(3–21.04.95–157,47 km–gesamt 402 km–15,65 km/h–49,7 km/h–10:03:30 h)
Mein nächstes Ziel war mir, im Gegensatz zu den ersten Städten, schon etwas bekannter: die Jugendherberge in Waldmünchen. Woher kannte ich also dieses Kaff, in dem sich Hase und Igel gute Nacht sagen? Die Antwort ist »Staatsbürgerlicher Unterricht«, den Du kennst, wenn Du Zivildienst gemacht hast. Damals dachte ich, dass es bestimmt nicht so lustig wird, wenn da ein Haufen Zivis irgendeinen Scheiß ausarbeiten müssen, um denselben dann einem gelangweilten Publikum (nämlich uns selbst) zu erläutern. Aber die Jungs waren fast alle cool drauf. Wir stürzten uns zwar auf die Texte, die uns so eine graue Ratte ausgeteilt hatte, aber die »Ausarbeitung« wurde mit jedem Bier ungenauer. So weiß ich heute überhaupt nicht mehr, was ich den anderen später erzählte, nur dass die graue Ratte mich anschließend noch weniger gern hatte als vorher.
Mein Etappenziel war mir also geläufig, ein Grund, zügig voranzukommen. Dabei störten mich aber viele »Hügel« und Wind, wobei ich die wohl fiesesten Steigungen im bisherigen Deutschlandabschnitt aber schon gestern bewältigt hatte. Eine weitere Sache wirkte sich zusätzlich immer schwerwiegender aus. Ich fuhr mit Pedalen, die diese Schlupfschnallen haben, in welche ich meine robusten, aber leichten Treter anfangs noch richtig reinzwängen musste. Im Großen und Ganzen ist die Geschichte von Nutzen, da man mit dem einen Bein treten und mit dem anderen entlastend ziehen kann. Aber am Anfang der Reise war es vergleichbar mit meinem Hintern. Die Schuhe mussten noch eingelaufen werden, die Füße schliefen teils ein und taten durch veränderten Blutstrom manchmal tierisch weh. Mit der Zeit normalisierte sich die Sache aber, oder ich hatte mich einfach daran gewöhnt. Auf einen weiteren Umstand mit den Händen komme ich später zu sprechen.
Am vierten Tag stellten sich also die ersten weiteren Wehwehchen neben der »Arschsache« ein, zusätzlich war die Strecke schwer zu fahren. Dafür gab es einen gewissen Ausgleich. Es waren ganze 28°C, und die Landschaft war streckenweise sehr beeindruckend. Nicht so viele Baustellen wie in den letzten Tagen und nicht die kalten 4-10°C (ein Thermometer baumelte immer an meiner Lenkertasche).
Für den Anfang einer Tour hatte ich bisher ganz schön durchgepowert. Mein Vater legte mir jedenfalls beim obligatorischen Telefonat nahe, nicht so zu übertreiben. Na ja, er hatte ja in gewisser Weise recht gehabt. Vielleicht war es ein Vorteil, dass ich später aus dem Ausland seltener zu Hause angerufen hatte, da ich wusste, dass es am anderen Ende in Deutschland wirklich schwer war, einige Dinge nachzuvollziehen. Der Nachteil war allerdings weniger schön, da die Eltern in ihrer Akzeptanz und Toleranz für mein Vorhaben eigentlich ständig ein Recht darauf hatten, zu wissen, wie es geht und steht. Der Nachteil hierbei wiederum ist, dass ein vergessener, aber gewohnter, verabredeter Anruf erst recht Sorgen hervorruft. Letzten Endes habe ich mich bemüht, nach ca. ein bis zwei Wochen anzurufen, jedenfalls wenn es ging, oder eher, wenn die Gelegenheit günstig war, und meistens ohne »Termin«. Auf anderen Reisen rief ich dagegen auch mal erst nach einem Monat an, aber diese Situationen waren mit einer schnelllebigen Radtour nicht zu vergleichen.
Als ich die Herberge erreichte, war natürlich doch alles etwas anders, als ich es in meiner vom Bier beeinflussten Erinnerung hatte. Hat man schöne Gedanken und koppelt tolle Erlebnisse mit einem bestimmten Ort – oft kann man auch Gerüche oder Musik zuordnen –, kann man dieses Gut aus der Vergangenheit nie wieder so erleben. In manchen Fällen würde es sich von daher eventuell sogar empfehlen, diese schönen Erfahrungen Erinnerungen sein zu lassen und den Ort damit zu meiden. Das trifft natürlich auf diese Jugendherberge so extrem überhaupt nicht zu. Mir war sowieso alles rille, ich war müde (…kann kaum schreiben …), wollte nichts als schlafen (… mal gucken, ob ich bis zum Frühstück wach werde).
(4–22.04.95–150,83 km–gesamt 553 km–15,44 km/h–53,1 km/h–9:45:51 h)
Es sollte weiterhin ziemlich warm bleiben. Die Berge blieben natürlich auch noch da. An diesem Tag war es also so weit. Meine alte Herberge lockte mich, mindestens einen Tag Pause hatte ich eingeplant. Die Landschaft wurde mir immer vertrauter, obwohl ich es teilweise kaum glauben konnte. Zu Zivildienstzeiten fuhr ich zwar manchmal mit einem Mountainbike durch die Gegend, aber diese Straßen schienen woanders gelegen zu haben. So hatte ich manchen Weg kürzer in Erinnerung, und das Gefühl, mich verfahren zu haben, breitete sich immer stärker in mir aus. Bis wieder einmal eine markante, vertraute Stelle ins Blickfeld kam.
Es war nicht sicher, aber mein Zivi-Kollege, den ich hier Michael nenne, wollte sein Bestes tun, um mich in Waldhäuser wiederzusehen. Auch er hatte seinen Dienst inzwischen hinter sich, und sollte es klappen, musste er aus Thüringen anreisen. Ich hoffte sehr, dass er kommt. Seit einigen Tagen hatte ich nun schon kein richtiges Gespräch mehr geführt, sieht man von den beruhigenden Telefonaten ab. Ich war allein mit dem Rad, der Straße und stinkenden Autos. Auch ein Gespräch mit den Herbergseltern wäre nicht das gewesen, was ich mit Michael gehabt hätte.
Die Straßen zogen sich, ein Fakt, der sich über die letzten Tage immer mehr steigerte. Plötzlich ging es steil rauf, einen Teil musste ich sogar schieben. Aber egal! Das war die letzte Steigung an diesem Tag, am Ende lag die Jugendherberge. Auf diesem beschwerlichen Abschluss der Etappe überholte mich ein Golf, der an einem Parkplatz auf mich wartete.
Michael kam doch, die Freude war groß. Blöder Satz, was? Aber das war sie wirklich. Immer, wenn ich gute Freunde lange Zeit nicht gesehen habe (und dazu gebe ich mir nicht gerade die größte Mühe), ist es für mich sofort wie früher. Jede Freundschaft ist besonders, die Umgangsart bei mir ganz unterschiedlich, abhängig von den gemeinsamen Erlebnissen und den Eigenarten meines Gegenübers. Aber es ist wie früher. Endlich konnte ich nun also wieder quatschen und »Scheiße bauen«. »Scheiße baue« ich zwar auch alleine, aber zu zweit macht das mehr Spaß.
Sie steckten uns in die Sauna. Zum Glück waren Michael und ich Lieblings-Zivis und durften so die Erholungsbetten im Saunabereich nutzen. Das hatte mit Schleimerei überhaupt nichts zu tun. Schnell bekam ich nämlich mit, dass flinke, saubere Arbeit ein bisschen mehr Freiraum bescherte, wodurch sich Freizeitaktivitäten wie Schwimmen oder auch Skilaufen ein wenig verlängern ließen.
Es lohnte sich auch, die Spätschicht pünktlich zu beenden, vor allem, wenn es etwas zu feiern gab. Manche Party fiel für mich heftig aus. So standen noch bei meinem letzten Besuch in der Jugendherberge zwei Gänse auf einem Sims in der Küche, genau da, wo die Gäste zum Spülen gebeten werden. Die Viecher sind aus Porzellan, eins lässt den Kopf am endlosen Hals in die Tiefe baumeln. Diese Gans trägt folgendes Namensschild: »Boris nach eineinhalb Flaschen Wodka«. Nun, darauf bin ich ganz und gar nicht stolz, es war vielmehr ein abgekartetes Spiel mit mir. Ich wurde dabei systematisch abgefüllt, der Trick war alt und spielt hier keine Rolle. Polternd stand ich damals vom Tisch auf und nahm die Hälfte von dem, was auf ihm stand, mit mir zu Boden. Torkelnd und lärmend fand ich das Etagenbett in meinem Kabuff, von wo aus ich aus Schreck vor einem eintretenden Zivi diesem vor die Füße kotzte, was aus Gründen, die ich hier nicht näher erläutern möchte, wahrscheinlich meine Rettung vor etwas sehr Unbehaglichem war.
Geschichten dieser Art kramten Michael und ich nach dem uns noch vertrauten Kaffeetrinken mit den Herbergseltern wieder hervor. Außerdem war auch mein ehemaliger Zimmergenosse, der leider immer noch Klos putzen musste, anwesend.
Der Abend sollte deftig werden. Fünf Tage im Sattel hatte ich hinter mir, ich war schon etwas ausgelaugt, aber ich feierte meinen ersten Tourabschnitt mit alten Bekannten aus Waldhäuser. Keine Ahnung, wie viele Biere ich trank, anderen wurde es schnell zu viel. Auch ich kippte nach einem erfolglosen Kotzversuch total »stoned« ins Saunabett. Als Michael nach dem Rechten sah, blubberte ich ihn voll, mein Lieblingsbuch »Herr der Ringe« in Zeichentrickfiguren vor meinen Augen ablaufend. Ich wurde aggressiv, dachte, mich wehren zu müssen. Michael konnte darüber nur lachen.
Die Antwort auf diese seltsamen Zustände ist simpel. Ein Kumpel hat es sich nicht nehmen lassen, mir trotz der Strapazen auf Deutschlands Straßen das »Kawumm-Rauchen« beizubringen, eine spezielle Art, den Rauch eines Joints noch wirksamer zu machen. Auch wenn ich manchmal wie ein Kiffer aussehe, es kommt sehr selten vor, dass ich zu dieser Art von Glimmstängel greife, und noch seltener hatte es eine so Furcht erregende Wirkung wie an diesem Tag. Abgesehen davon, dass ich bei einer späteren Gelegenheit mal dachte, eine Ente zu sein und mich auch so benommen habe, wirkt das Zeug bei mir zum Glück nur selten. Trotz allem war es für mich ein gelungener Abschluss meines ersten größeren Streckenabschnitts.
(5–23.04.95–108,82 km–gesamt 662 km–15,71 km/h–47,4 km/h–6:55:37 h)
Ein Tag Pause
Am zweiten Tag in Waldhäuser hieß es entspannen. Natürlich versuchte ich, erstmal wieder einen klaren Kopf zu kriegen, stöberte im Haus herum, laberte mit dem Hochgefühl, diese Zeit hinter mir zu haben, andere Zivis voll.
Später besuchten Michael und ich noch eine unserer Putzfrauen aus der Herberge, also eine Leidensgenossin. Du kannst Dir hoffentlich gar nicht vorstellen, wie man Toiletten versauen kann. Zum Glück hatte ich die Erfahrung, Schweinereien zu sehen und zu putzen, aber gemacht, es sollte eine Art Abhärtung für noch viel Schlimmeres gewesen sein.
Am Ende des Tages bereitete ich mich gedanklich wieder auf die nächsten Etappen vor. Es fiel mir etwas schwer, weil ich mich sofort wieder an die Jugendherbergsatmosphäre gewöhnt hatte und voll darin eintauchte. Auch in der nahe gelegenen Stadt Grafenau hatten wir unsere alte Runde gedreht. Michael wollte mir den Abschied etwas erleichtern und bot mir an, am nächsten Tag bei seiner Schwester zu übernachten, die inzwischen in Passau wohnte. Ich beschloss, sie wenigstens mit zu besuchen, aber erst da zu entscheiden, ob ich sofort weiter nach Österreich fahre oder noch eine weitere Nacht Schonfrist einlege. Der Abend dieses Tages war mit Sicherheit weniger heftig, vielleicht träumte ich diesmal von Straßen, von Straßen, die noch vor mir lagen.
Und weiter geht’s
Der Abschied von der Jugendherberge fiel mir dann doch nicht schwer. Ich war mir nämlich sicher, sie nicht das letzte Mal gesehen zu haben.
Meine Idee, dort den Zivildienst abzuleisten, entwickelte sich aus meiner ersten Begegnung mit diesem stimmungsvollen Ort heraus: Die Jugendherberge war das Ziel einer traditionellen Klassenfahrt aller achten Jahrgangsstufen des Ratsgymnasiums Wolfsburg. Unter anderem stand Skifahren auf dem Programm – aber auch im Sommer ist die Herberge im Nationalpark Bayerischer Wald ein hervorragendes Reiseziel.
Nach der Tour schaffte ich es tatsächlich, die Herbergseltern, denen ich für die Anstellung als Zivi und eine klasse gemeinsame Zeit sehr dankbar bin, zu besuchen. Einmal hatte ich dazu die Gelegenheit, als ich auf einer Botanik-Exkursion der Uni Jena im Nationalpark unterwegs war (ich studierte mittlerweile Biologie). Die Gegend übt anscheinend eine gewisse Anziehungskraft auf mich aus …
Michael hatte mir den Weg zu seiner Schwester nach Passau beschrieben; ich beeilte mich, dorthin zu radeln. Noch auf der Hauptstraße im Bayerischen Nationalpark holte er mich mit dem Auto ein. Soweit ich mich erinnern kann, rauchten wir bei dieser Gelegenheit eine Zigarette zusammen und mit einem »Bis gleich!« war er auch schon wieder weg. Ich wusste schon an dieser Stelle, dass ich nun bald ganz allein sein sollte. Die Jugendherberge war immerhin ein bekanntes Ziel in einem bekannten Land, wo ich sicher sein konnte, Freunde zu treffen. »Aber was passiert im Ausland?« »Werde ich genug Gelegenheiten haben, mich mit anderen Menschen zu unterhalten?« »Oder werde ich anfangen, mit meinem Fahrrad zu sabbeln?«
Irgendwann an diesem Tag erreichte ich meinen Bruder Fritjof zu Hause. Seine Stimme schien nun schon sehr weit weg von mir. Nach diesem Gespräch kam in meiner Gesamtstimmung wieder so etwas wie Heimweh in mir auf. Es ist schon seltsam, ich und Heimweh? Ich hatte doch schon einmal 15 Monate in dieser Gegend gewohnt, 15 Monate bis auf kurze Besuche weg von zu Hause. Darüber hinaus machten mein Bruder und ich schon als Kinder Gruppenfahrten mit der Kirche und trösteten noch Kleinere, die wieder zur Mama wollten. Bei mir war es jetzt wohl eine ganz neue Art von Heimweh, hervorgerufen von der Angst vor Einsamkeit und dem Ungewissen. Es war also keine Art von Heimweh im herkömmlichen Sinne und nahm mit jeder erfolgreichen Etappe oder tollen Erlebnissen mehr und mehr ab. Das sollte anderen Langzeitreisenden am Anfang einer Tour mit dem Fahrrad ähnlich gehen. Dieses Gefühl mag vielleicht sogar so notwendig sein wie der Adrenalinschub vor Auftrittsbeginn oder Wettkampfstart bei Schauspielern oder Sportlern. Sollte dieses Gefühl aber stärker sein als der Wunsch nach dem Unbekannten und zeitweilige Einsamkeit in Kauf zu nehmen, sollte man am besten wieder sofort nach Hause fahren. In der richtigen Dosis hilft einem diese Art von Heimweh aber, sich überlegt und vorsichtig auf den Job einzustellen, ohne gleich überheblich zu werden.
Meine Gedanken kreisten gerade am Beginn der Tour dauernd um eine Frage: »Schaffe ich es, mit dem Fahrrad nach einer Umrundung des Mittelmeeres wieder auf die elterliche Einfahrt zu rollen?« »Schaffe ich es, meine Eltern zu überraschen?« Ich malte mir diese Szenen immer wieder aus. Auch wollte ich einem alten Schulfreund, der mittlerweile in Münster studierte, auf dem Heimweg einen kleinen Besuch abstatten. Auf dieses gemütliche Ausrollen, nach langen Fahrten durch verschiedene Wüsten, freute ich mich damals schon. »Aber schaffe ich das auch?« Letztlich war mein »Heimweh« mit der Angst, die Tour vorzeitig abbrechen zu müssen, gleichzusetzen; also lieber nicht zu fahren als sich zu blamieren. Und genau deshalb nahm das Gefühl mit zunehmender Entfernung von zu Hause und erfolgreichen Etappen mehr und mehr ab. Wie beim Schauspieler, der plötzlich ganz in seiner Rolle aufgeht, wie beim Marathonläufer nach den ersten gut überstandenen Kilometern.
Vor mir lag Passau. Das Haus von Michaels Schwester war schnell gefunden, ich musste aber noch einige Zeit warten, bis sie auftauchten. So schnell hätte sich Michael das »Bis gleich!« nicht gedacht und war mit seiner Schwester noch in der Stadt bummeln oder Ähnliches. Zu einem kleinen Gespräch mit irgendwas zu saufen konnten mich die beiden noch überreden, über Nacht bleiben wollte ich aber nicht mehr. Das hatte verschiedene Gründe. Zum einen wollte ich den Abschied von Michael schnell über die Bühne bringen, zum anderen hatte seine Schwester ein Kleinkind, das dauernd rumnölte oder heulte.
Es ging dann plötzlich ganz schnell. Ich ließ mir kurz den Weg zur Grenze beschreiben, verabschiedete mich knapp und war auf dem Weg in mein erstes Ausland. Es ist schon etwas Besonderes, die erste Grenze zu überqueren, auch wenn das Land Österreich heißt. »Wie nehmen die Grenzer wohl einen Reiseradler auf?« In diesem Fall: beschissen! So ein alter Sack von Bulle winkte mich nicht etwa mit einem freundlichen Zuruf durch, ganz im Gegenteil. Neben bescheuerten Fragen wurden meine Passdaten durch den Computer gejagt, und ich konnte dem Typen ansehen, dass es ihm leid tat, als alles in Ordnung war. Die letzte Begrüßung dieser Art hatte ich Jahre zuvor an der Zonengrenze, wenn auch etwas schlimmer.
Die Strecke an sich war mega einfach zu fahren, doch für die Schönheit der Landschaft habe ich heute keinen Sinn. Jetzt bin ich also im Ausland … und hoffe, nicht in Isolation zu geraten.
Die angesteuerte Jugendherberge war wieder einmal geschlossen. Diesmal suchte ich mir eine Stelle unter dem Himmelszelt für die Nacht. Ich fand einen kleinen Parkplatz mit Tischen und Bänken, in der Nähe von Engelhartszell. In Fahrtrichtung links von mir floss die Donau entlang, rechts war die Straße. Aus beiden Richtungen kamen Lärm und Licht. Ich lag auf einer Insel zwischen Donaudampfern und Autos, meine Laune hatte sich seit dem Empfang an der Grenze nur gelegentlich gebessert.
(6–25.04.95–114,10 km–gesamt 776 km–20,57 km/h–49,7 km/h–5:32:47 h)
So langsam gewöhnte ich mich wenigstens an die Schiffe, so etwas hat man ja nicht alle Tage. Bei den Autos stellte sich eine dauernd wiederholende Rhythmik ein. Ein Brummen näherte sich, steigerte sich mit grellem Lichtpegel und erstarb nach einem Heulen langsam in der Ferne. Eine andere Sache, die mich vom Schlafen abhielt, war die Angst um Rad und Ausrüstung. Durch den Lärm lauschte ich auf Geräusche, die mir in dieser nächtlichen Parkplatzatmosphäre fremd erschienen. Dieser Ausspruch »Huch, wat war denn dat?«, den alle Leute aus Kinofilmen oder sonst woher kennen, sollte nicht nur in dieser Nacht auf meine Situation zutreffen.
Trotz all dieser Dinge beginnt man nach einem anstrengenden Tag allmählich wegzudösen, es sei denn, da kommt noch eine andere Sache hinzu, die einen dann völlig von der Isomatte reißt. Erst waren es nur wenige Tropfen (nach sternklarem Abend). Als es stärker zu regnen begann, stellte ich mich unter einen Baum. Als dieser jedoch noch mehr Wasser abwarf als der Himmel, war ich mit meinem Fahrrad wieder unterwegs auf der Straße … und ich wurschtelte mich schon um 3 Uhr nachts Richtung Linz. Dieses Wort »wurschteln« benutzte ich bei meiner Aufzeichnung in das Tourbuch zu Recht: Ich trug einen gelben Regenponcho, den mir mein Vater für die Tour geliehen hatte. Unter normalen Umständen ist das Teil nicht allzu unbequem, aber an diesem frühen Morgen in Österreich, auf engen Straßen mit rasant fahrenden Autos, war mir bei meinem abgekämpften Zustand alles hinderlich. So schob ich frierend das Rad oder rollte wackelnd dahin, die Augen stierten auf Hindernisse in der Dunkelheit. In meinem Zustand aufkommende Pläne, unter einer Brücke weiterzuschlafen, gab ich auf. Die Zeit verstrich nur langsam, aber je höher später die Sonne stieg, desto schneller begann ich, wieder richtig zu radeln.
Auf dem Zimmer in der Linzer Jugendherberge machte ich schon um 10 Uhr morgens meinen Eintrag in die Kladde. Ich saß in einem Gruppenzimmer und hoffte, allein zu bleiben. Zum einen, weil ich Ruhe brauchte von einer quasi durchgemachten Nacht, zum anderen wollte ich keinem diesen schrecklichen Gestank zumuten: Meine Sachen waren teilweise völlig durchnässt, der Großteil stank schon nach wenigen Tagen zum Himmel. Ich döste, dachte nach, guckte hin und wieder zur Tür. »Hoffentlich geht sie nicht auf, hoffentlich bleibe ich allein!« Die Tür ging auf. »Was ist denn das für ein Vogel?«
Der Typ saß schräg unter mir in seinem Bett. Ich betrachtete ihn scheinbar flüchtig, aber genau. Schon auf anderen Touren versuchte ich, mein Gegenüber schnell einzuschätzen. Heute handelte es sich um einen stinkenden Vagabunden, der es sogar schaffte, meinen Geruch locker zu übertrumpfen. Mir fiel auf, dass er kein Gepäck bei sich hatte, sein Gesicht wurde von einer ungewaschenen, langen Haarmähne umwallt.
Ich wollte Klarheit und sprach ihn an. Er war Belgier, zum ersten Mal auf der Tour gebrauchte ich mein bis dato saumäßiges Englisch. Er erzählte mir, gerade auf Umwegen über Moskau aus China/Thailand zu kommen. Soweit ich mich erinnern kann, hatte er sein Gepäck in Russland verloren, jedenfalls sagte er so etwas. Wir unterhielten uns recht lange. Ich erzählte ihm, auf einer Radtour zu sein, jedoch verriet ich ihm nicht, wie weit und lange ich das Unternehmen plante. Daran sollte jeder Reiseradler denken, da sonst Rückschlüsse über die Höhe an mitgeführten Wertpapieren von der genannten Zeit abzuleiten wären. Einschätzen konnte ich den Vogel auch nach unserem Gespräch nicht wirklich. Bevor ich mich anschickte zu schlafen, schenkte er mir ein asiatisches Geldstück zur Erinnerung an ihn. Ich schlief ein, wurde aber bald wieder geweckt. Wir hatten so viel über Asien gesprochen, dass kam, was kommen musste: Der neue Gast auf unserem Zimmer war ein Asiat.
(7–26.04.95–54,98 km–gesamt 831 km–16,24 km/h–46,4 km/h–3:23:00 h)
Geweckt wurden wir von den Klängen eines Radioweckers, der dem Asiaten gehörte. Dieser hatte so viel Freude daran, der Musik zu lauschen, dass er vergaß, den Krach auch wieder abzustellen. Seine Begeisterung war sogar so groß, dass er die Aufforderung des Belgiers, die »Scheiße« auszumachen, offensichtlich missverstand und noch lauter aufdrehte – jetzt konnten auch die Nachbarn in den Nebenzimmern an der Party teilhaben. Obwohl der Belgier aufgrund seiner Reisen eigentlich geübt im Umgang mit asiatischen Sitten gewesen sein musste, rastete er lautstark aus, woraufhin der Asiat enttäuscht das Zimmer verließ.
Meine Sachen waren nach dieser Nacht vollständig. Ob der Belgier fähig gewesen wäre, mir was zu klauen, kann ich nicht sagen. Wenn, dann wahrscheinlich nur aus eigenem Notfall. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich es auch noch verstanden; meine durchgeschwitzten T-Shirts wären für diesen Dreckspatz ein Geschenk des Himmels gewesen. Später in Afrika sollte ich bei einer ganz banalen Sache eine andere Meinung haben. Eines durfte im späteren Tourverlauf aber auf keinen Fall passieren: Mein Tourbuch wurde mir mit der Zeit heilig, ich passte auf, dass es nicht geklaut wurde, hütete es wie meinen Augapfel.
Das Äußere des Belgiers hatte etwas Abstoßendes, doch war er im Innern sicherlich sauberer als so manch feiner Pinkel. Auf jeden Fall war die Nacht wieder der Anfang einer Angewohnheit, die auf Fahrradreisen äußerst wichtig ist und die ich heute gar nicht mehr loswerde: das schnelle Einschätzen von Menschen. Anzumerken ist aber, dass man nie vergessen sollte, sich dabei gehörig täuschen zu können. Das Einschätzen ist also erst einmal notwenig, auf keinen Fall aber mit »Abstempeln« gleichzusetzen.
Es ging weiter Richtung Krems. Anfangs musste ich meine Taschen noch mit Regenüberzügen schützen. Das Wasser floss nicht nur in der Donau an mir vorbei, sondern kam wieder einmal auch aus der Luft, ich war aber gut verpackt. Irgendwann hörte der Regen auf, und die sehr einfach zu fahrende Strecke machte mir viel Spaß. Es gab einen Haufen Weinberge zu sehen, die Donau blieb ein ständiger, angenehmer Begleiter. Teilweise fuhr ich eigens für Radler gemachte Wege, die sogar »Fahrradfahrerstationen« aufwiesen. Ich glaube, da gehörte so etwas wie Pannenhilfe oder Krankenpflege dazu. Sonst machen sie da natürlich auch fetten Umsatz mit Getränken bei noch fetteren Sonntagsfahrern. Für viele Ausflugsradler hatte ich auf dieser Etappe nur geringschätzige Blicke übrig, fühlte mich als was Besseres. Diese Sichtweise mögest Du mir verzeihen, vielleicht ist sie auch normal für einen Reiseradler am Anfang einer großen Tour. Auf der anderen Seite hielten mich viele der Sonntagsfahrer bestimmt für einen absoluten Spinner.
Ansonsten waren die Wege oft holprig, … die ganze Zeit Rückenwind und zum Schluß ein bißchen Sonne. Ich erreichte Krems. Zu meiner Überraschung traf ich in der dortigen Jugendherberge – die sogar eine eigene Fahrradgarage hatte – einen anderen Radler aus der Schweiz, der sogar auf meinem Zimmer war. Komisch ist, dass ich ihm, im Gegensatz zur belgischen Vogelscheuche, weniger Skepsis entgegenbrachte. Das erscheint mir aus heutiger Sicht nicht gerecht, war den Umständen entsprechend aber menschlich. Ich ging duschen und freute mich auf ein weiteres Gespräch mit einem neuen Bekannten.
(8–27.04.95–154,04 km–gesamt 985 km–20,08 km/h–37,3 km/h–7:40:19 h)
Weiter ging es zu zweit! Den Schweizer nenne ich Daniel, er war ungefähr in meinem Alter. Es sollten Monate vergehen, bis ich wieder eine Etappe in Begleitung fuhr. Aber auch an diesem Tag hatten wir nicht dasselbe Ziel. Daniel fuhr nur nach Wien und nicht weiter. Dort wollte er seine Freundin besuchen. Die Rückfahrt in die Schweiz hatte er, glaube ich, mit dem Zug geplant. Dementsprechend fiel auch seine Ausrüstung aus, und er wirkte eher wie ein Radsportler.
Auf alle Fälle machte die Fahrt mit ihm unendlich viel Spaß. Ich musste nicht allein dasitzen, wenn ich Pause machte, und die Entscheidung über unsere Wegmöglichkeiten teilten wir uns. Was wir uns so alles erzählten, weiß ich zwar nicht mehr genau, aber es ging wahrscheinlich um Frauen.
Die Strecke selbst war wie am Vortag einfach zu fahren, sodass wir sehr schnell Wien erreichten. Daniel machte noch ein Foto von mir, wie ich vor dem großen Kirchenhaus dort stehe. Dann hieß es wieder einmal Abschied nehmen. Selbst nach einer so kurzen Bekanntschaft hatte ich wieder etwas Mühe mit dem Alleinsein. Vielleicht war es sogar unangenehmer als eine Trennung nach längerer Zeit, da wir uns erst langsam aneinander gewöhnten und noch viel auszutauschen hatten. Bei längerer Begleitung ist man vielleicht sogar froh, wenn einer abhaut, der einem mittlerweile voll auf den Sack geht (wobei ich diese Erfahrung nie so ausgeprägt gemacht habe).
Während Daniel nun also seine Freundin suchte, ging es für mich weiter durch die Randbezirke von Wien. Selbst Wien von zu Hause erreicht zu haben, war für mich ein kleines Erlebnis; ich dachte an die Türken. Trotzdem nervte mich die Größe der Stadt, die Masse an Menschen und Autos, an denen ich mich vorbeizwängte. Ich kann mich noch an eine etwas versnobte Gegend hinter Wien erinnern, mit Golfplätzen und teuren »Benzinschleudern«. Aber mit der Zeit wurden die Dörfer wieder einfacher, die Riesensupermärkte zu kleinen Tante-Emma-Läden. Ich fing an, nach einer guten Übernachtungsmöglichkeit zu suchen, sozusagen als Sprungbrett nach Ungarn. Diese fand ich in einer Gaststätte in Wimpassing.
Vorher hatte ich an einer Post das erste Päckchen mit Fotofilmen nach Hause geschickt. Selbst in einem Land wie Österreich machte ich mir Sorgen, dass der Film auch wirklich ankommt. Diese Sorge verstärkte sich in anderen Ländern allerdings ungemein.
Der heutige Anruf nach Hause war für mich ein kleiner Schock! Ich wollte allen sagen, dass ich nun bald in Ungarn sein werde, dass es mir gut geht. Aber kaum sagte ich »Hier ist Boris!«, wurde nach Sekunden aufgelegt. Ich versuchte es wieder und wieder, bis mein Bruder mich anschrie: »Ich kriege Dich, Du Arschloch!«
Nach einer Weile wusste ich natürlich, dass ich wegen irgendwelcher nicht gedrückten Knöpfchen am anderen Ende der Leitung nicht gehört werden konnte. Aber zunächst hat mich der Wutausbruch meines Bruders doch auf den einen oder anderen Gedanken gebracht.
Wahrscheinlich wünschte ich mir am Abend in der Gaststätte den Schweizer Daniel zurück. Neben mir saß nämlich ein Österreicher, der auch noch besoffen war. Ich kann mich nur undeutlich an sein »Gelalle« erinnern, aber ganz koscher war das, was er sagte, nicht. Vielleicht war er ein bisschen braun angefärbt. Er erzählte andauernd etwas von »Hügels« – und daran musste ich bei den noch kommenden Bergketten öfter denken. Der Typ hat mich also den ganzen Abend mit erheblichen Sprachstörungen vollgelabert. Kein Wunder, dass er mich nicht von Gedanken an mein Fahrrad ablenken konnte. Dieses stand nämlich in einer nicht abgeschlossenen Garage, ein Umstand, der mir nie gefallen sollte.
Wie ich in dieser Nacht in Österreich geschlafen hatte, weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall drohte mir weiteres Geschwafel von Mister Österreich zum Frühstück.
(9–28.04.95–121,31 km–gesamt 1107 km–18,30 km/h–39,1 km/h–6:37:43 h)
Das Frühstück war saumäßig. Außerdem hatte ich seit dem letzten Abend leichte Halsschmerzen. Ich suchte noch einen Tante-Emma-Laden auf, um dann die letzten Kilometer in Österreich zurückzulegen.
Das Land war nicht so ganz mein Ding, trotz sehr vieler angenehmer Erfahrungen. Für Leute, die Weinberge, Donaulandschaften und katholische Dörfer mögen, ist es aber bestimmt eine schöne Tour. Vor allem für ältere Radfahrer empfiehlt sich meine Strecke aufgrund des ausgeschilderten Weges entlang der Donau.