Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
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© 2014 Oliver Guenay
Alle Fotos: Oliver Guenay
Lektorat: Silvia Wolko (www.schriftwerk-wolko.de), Petra Ostendorf
Satz/Layout: Astrid Eder
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7386-8594-7
Das Leben schreibt die besten Geschichten. Wir sollten sie weitererzählen, damit andere auch etwas davon haben; mindestens etwas zum Träumen oder zum Nachdenken. Meine Geschichten sind auch Erinnerungen. Sie sind einmalig und ich behalte sie im Herzen.
Ich habe an allen vier Elementen teilhaben dürfen auf dieser herrlichen Erde. Meine Beschützer haben mir dabei immer zur Seite gestanden, wenn ich aufgebrochen bin.
Zuletzt beginnt jetzt die Reise nach innen, zum eigenen Kern und Frieden aus langen, rastlosen Jahren des Reisens und Experimentierens.
Die nachfolgenden Geschichten sind noch frisch in meinem Kopf. Es sind Abenteuer und Experimente, bei denen ein Gleitschirm in meinem Reisegepäck mitreist. Sie ziehen einen Bogen, mit einem humorvollen Streiflicht über meine fliegerische Entwicklung und die letzten Jahre bis heute. Meine Leidenschaft ist das Fliegen, aber nicht mehr nur. Es hat mir Türen und Sichtweisen geöffnet, die ich sonst nie hätte erkannt. Es war für mich Entwicklungshilfe, Reiseform und Meditation. Dafür bin ich dankbar.
Das Leben schreibt die besten Geschichten. Wir sollten sie weitererzählen, damit andere auch etwas davon haben; mindestens etwas zum Träumen oder zum Nachdenken. Meine Geschichten sind auch Erinnerungen. Sie sind einmalig und ich behalte sie im Herzen.
Die folgenden Zeilen sind absichtlich in der Cowboysprache mancher Flieger, garniert mit einer Prise Humor und einer Prise Sarkasmus, geschrieben. Also, lesen ohne sich zu wundern, bitte!
Am Anfang herrschte nur Chaos auf der Erde (wie heute ja auch). Jeder streckte sich folglich nach dem Himmel, um dem Chaos zu entgehen, bis er aufgab oder ihn der Blitz erschlug. Dann entschied Gott, dass die Menschen den Elementen für eine begrenzte Zeit ein Schnäppchen schlagen durften und sie begannen, sich mit der Luft zu beschäftigen Eine vom Himmel tanzende Vogelfeder - und schon ersann sich einer Flügel aus Federn. Der Flugversuch endete leider nicht wie geplant. Bald darauf kamen die abenteuerlichsten Holz- und Metallkonstruktionen. Auch sie scheiterten fast, bis auf den Flugdrachen. Aber das ganz Besondere, Leise, Leichte, den Naturgesetzen Angepasste dauerte noch etwas, bis, ja bis die Erbauer feststellten, dass man einen Fallschirm nur leicht geometrisch verändern musste, um damit vorwärts zu gleiten! Wow! Das Gleitsegel war erschaffen und Stück für Stück erfanden sich die Drachenflieger auch neu.
Die faszinierten Laien wurden mit Videos, Plakaten und Werbeanzeigen von neu entstandenen Flugschulen gelockt. Fliegen ist ja so was von einfach, viel einfacher als einen Lebensversicherungsantrag auszufüllen. Immerhin sollte man ihn VORHER ausgefüllt haben, es lohnt sich. In den Chirurgien kamen sie richtig ins Schwitzen. Plötzlich gab es so viele neue Patienten. Da ging schon mal der Gips aus. Dies waren die Anfangsjahre mit ihren Illusionen um das tollste Hobby eures Lebens!”
Für mich begann die große Sause im Dezember 86 an einem Siebenzeller (sieben große Doppelöffnungen – hinten geht‘s nicht weiter) namens Speedmax von Eric Brunet-Lecomte aus Lyon-Villeurbanne auf einem verschneiten Hügel vor der Stadt Argentière, wo ich meine ersten Versuche unternahm und das war chancenlos. Ich hab nix kapiert und überall gezogen und am Ende musste ich Schnee schaufeln ... aus den Schirmkammern. Ein Kletterer, der sich mit relativer Leichtigkeit einen Granitfingerriss emporquält, weil er „es drauf hat und seinen Finger drin”, hätte am Anfang befremdet auf die 4 kg Plastik gestarrt. Und sich vielleicht einen Quadratmeter abgeschnitten, für seinen Biwak-Sack - oder so. Ich jedenfalls habe nach zwei Naturbiwaks an einem viel zu schweren Kletterberg nur noch Dohlen gesehen und wollte im Delirium gleich ohne Flughilfe folgen... Inzwischen ist viel Lebenszeit verstrichen. Aus mir, dem Kletterer, war tatsächlich ein Flieger geworden. Nicht unbedingt einer von jenen, die schon eine Woche vor ihrem großen Tag am Rechner hocken und alle Variablen durchkalkulieren und denen dreimal pro Tag die Thermikwarnung ins Hirn säuselt und die ihre Rettung und ihr Urinalkondom am liebsten am Vorabend mit ins Bett nehmen würden, damit sie es dort warm haben und ja nicht vergessen werden.
Nein, ich bin kein Fanatiker geworden. Nein, ich werde zurzeit von keinem Hersteller gesponsert, auch, wenn ich mindestens dreimal jährlich auf der vorletzten Seite der Zeitschrift „Die Aufwindfalle” im rechten unteren Bereich mit einem unscharfen Bild als Rekord-Frühlander abgelichtet werde, und das ohne eines dieser Minitütenteile zu benutzen, die man in heutigen Wintern in manchen Skigebieten etwa einen Meter vom Gelände in Höchstfahrt beobachten kann – fliegend-fallend. Deren Piloten werden zumeist statistisch darin fast zwei Jahre alt, weil sie danach vom ersten besten Felsen im Hang gekratzt werden müssen. Dumm gelaufen! Ich blicke dagegen auf achtundzwanzig schräge Jahre in der Luft zurück und in Gedanken auf diverse Landschaften hinab, die ich auf diesem Planeten überfliegen durfte. Überlebt habe ich sie, weil meine Beschützer wohl ganz dicht unsichtbar mitgeflogen sind. Und darum bin ich am sinnlosen Heldentod vorbeigekommen. Aber, jetzt zurück zu damals.
Damals, vor dem ersten Boom und lange vor den ersten, sicheren Segeln hatte ich bald kapiert, dass ich zu einem Experten eilen muss, der mir die Handgriffe genau erklärt. Da mir Eric gleich einen Deal angeboten hat, weil er kein Deutsch sprach, und er seine Plastiktüten bei den Nachbarn populär machen wollte, naja, bin ich mal losgezogen. Ins Zillertal. Das kennt man halt so als Münchner.
Der Helmut! Er war kein Tiroler Skilehrer, aber vielleicht mit Ansätzen davon aus einem früheren Leben ausgestattet!
Als ich dann endlich wirklich abgehoben bin und mehrmals bei fachmännischen Kommentaren wie „Pass auf, sonst bleibst du dort!“ mit hoher Sink-, Fall- und Schockgeschwindigkeit dem Friedhof von Zell am Ziller mehrfach begegnete, gab er mir nur noch eine gesteigerte Aufgabenform. „Du könntest eigentlich von oben fliegen. Es reicht noch von der Zeit her. Aber es ist wirklich hoch über dem Tal.”
Ein windstiller Januarspätnachmittag und – heutzutage gäbe es einen Flugschülerstau an dieser Stelle. Stattdessen herrschte völlige Einsamkeit. Das Tal konnte ich gerade noch erkennen. Es lag sechzehnhundert Meter unter uns und war Gott sei Dank vernünftig zugeschneit für meinen bevorstehenden Einschlag, aber hell genug, sodass ich im letzten Lichtreflex die flächendeckende Tiroler Stromversorgung gut erkennen konnte.
„Bist du bereit?“ Ich schob mein Herz aus der Hose wieder zurück nach oben und blickte grimmig den Helmut an. „Gut, ich fahr dann mal los!“, grinste er.
OK. Unter einer Hinrichtung hatte ich bis dato anderes verstanden, aus der Glotze. Selber? Nie im Leben! Als Meteor zwischen parallelen Zwei-Millionen-Volt-Leitungen in der Dunkelheit einschlagen, während überall eine Vorstufe von Samstagabends „Du bisch mei Freid, juchheee!” abgeht - immerhin ist Skisaison! Ich hatte als Kletterer genauso wenig aus der Wand fallen wollen, wie jetzt auf meinem ersten Flug ins Nichts - irgendwo auf einer 4-Gigawatt-Leitung enden. Ein kleines Kreuz auf einer Wiese im Zillertal als Hinterlassenschaft? „Neugier, Ehrgeiz, Leidenschaft” hießen seine engsten Freunde, schreiben sie danach drauf.
Ich hab’s getan. Ein echtes Schlüsselerlebnis! Nur eine Schneewolke stäubte hoch. Kurz nach meinem Einschlag war der Helmut zur Stelle. „Na, hat doch überhaupt nicht weh getan!”... Ja doch! Krieg ich jetzt meinen offiziellen Lappen zum Abheben, verdammt?”
In der Folgezeit habe ich ein paar von Erics Tüten verkauft, um mein Überleben zu sichern und bin zu Fuß und auch schon mal mit Tourenski plus Schirm die Berge hochgezogen, wo auch immer sie standen, wie auch immer der Wind wehte und wohin auch immer er uns blies. Das Legal-illegale war einfach diese kurze, herrliche, romantische verbandsfreie Zeit. Naja, nicht ganz: in den Krankenhäusern wurden fleißig Verbände gewikkelt - im günstigsten Fall.
Dann kamen ein paar ganz schlaue Drachenflieger, mit politischen und anderen Kontakten und schwupps, wurden wir bürokratisiert und bekamen als Deutsche eine Mitgliedschaft auf Lebenszeit in Gmund am Tegernsee am Badestrand. Zum Dank wurden wir außerdem dauernd mit Anzeigen bedroht, wenn wir unsere Schirme auf einem Feld ausprobieren wollten, von irgendwelchen Besserwissern in buntgescheckten Overalls, die noch weniger gut fliegen konnten, aber sie waren jeweils die Geländewarte.
Ich hatte ein paar der damaligen Kletterkumpels motiviert und ihnen gezeigt, wie man in wenigen Schritten zum Selbstmörder mutierte. Einer ist dann zum Dank in den Achensee geflogen, um auszuprobieren, wie schnell es im Winter geht, dort Land unter zu bekommen. Leider wurde er vorher von Captain Kirk herausgebeamt. Heute ist er Psychiater auf einer Hallig und wenn er nicht in See sticht oder das wieder mal überschwemmte Haus putzt, ein freundlicher, fürsorglicher Familienvater von sechs nichtfliegenden Fratzen; genügend, um mitzuhelfen.
Bei mir ging es dann Schlag auf Schlag. Erst fiel ich aus der Wand, dann wurde ich vom Blitz getroffen und bekam die komatöse Wahnvorstellung, ich müsse mich von meiner Freundin trennen, um endlich genügend oft fliegen zu gehen – was denn auch eintraf. Aus Frankreich bin ich sodann nach München zurückgekehrt, um meinen Weißwursthorizont wieder herzustellen.
Einen befreundeten Journalisten habe ich am Kragen gepackt und zum Sudelfeld, einem urbayerischen Skigebiet geschliffen, um dort nach dutzenden Fehlstarts seine unkenntlichen Reste endlich über die Skipisten Tandem zu fliegen. Wenn man bedenkt, dass wir da noch aufeinander klebten an Hängegurtzeugen, mit Zipfelmützen und mittels großer Stahlkarabiner, Brust an Rücken verbunden waren. Und somit völlig laufbehindert eine Art überdimensionale Discounter-Plastiktüte hochstemmten und irgendwie loshoppelten, wobei weltraumtechnisch der Passagier etwas länger nicht vom Boden loskam und manchmal mit üblem Schleifgeräusch das Gelände putzte.
Zum Dank hat sich mein lieber Ernst dann mit mir bei Föhn (ein echter Spaßwind, der mit einem Verstecken spielt) im steilen Schuttkar der Tiroler Zugspitzbahn Mittelstation für einen „Harte-Männer-wir-nehmen-es-wie-es-kommt”-Flug zur Verfügung gestellt.
Föhnbeschleunigt wurde es mein erster „Streckenflug” von zehn Kilometern, unfair unterbrochen durch eine Fichtenreihe. Ernst hat sich daraufhin auch einen Schirm zugelegt und zehn Jahre versucht, sich damit umzubringen, bis er frustriert aufgab. Heute ist er Kettenraucher, der sich gelegentlich beim Rodeln unfreiwillig in die Luft begibt; mit meist relativ begrenzten Flügen und unsanften Ergebnissen.
Ja, ehrlich gesagt, unser Schirmfliegen selber ist inzwischen absolut sicher geworden - und für jeden geeignet. Ich finde jedoch, dass da ein bestimmter Test nicht miteingebaut wurde, wenn sie alle zum Ankreuzen gehen. Schade!
Fliegen soll süchtig machen und man bekäme eine Art Tunnelblick, hat ein offenbar schon etwas verwirrter Herzchirurg neulich behauptet. Seinen Schirm hat er immer dabei, in einer Ecke im Visitenraum. Beim letzten Kaiserwetter ist er dann – böse Zungen behaupten – hektisch mit seiner Ausrüstung aus dem Raum in den vorgezogenen Dienst-frei-Nachmittag gestolpert. Und zwar derart, dass er dabei fast die Kabel eines mit einer Herz-Lungenmaschine verbundenen Patienten abriss, ohne dies zu bemerken.
Viele lassen sich einfach zu sehr treiben, in ihrer geistigen Euphorie. Vor ein paar Jahren wurde daraus der versuchte Massenselbstmord von fünfzehn oder mehr zu selbstbewussten Hobbypiloten an ihrem – wie nennt man das? Hausberg. Nein, genauer gesagt, von ihrem Hausberg aus. Immerhin sind sie gut unterwegs gewesen, teilweise bis über fünfzig Kilometer bayerischen Naturerlebnisses im Schnellwaschgang. Gestorben ist niemand. Alle wurden unverdienterweise geborgen. Muss man es wiederholen?
Ich wurde nicht für die dritte Dimension erzeugt. Ich habe mich nicht von irgendwelchen flugfähigen Verwandten oder Haustieren, der deutschen Lufthansa oder der Landung auf dem Mond anstecken lassen. Auch Raumschiff Enterprise, Orion oder ähnliche Serien haben nicht angeschlagen. Ich glotze ja fast nie. Und wenn, dann nach oben zur sich bildenden Cumuluswolke oder auf ein Wucher-Preisschild in einem Biomarkt.
In all diesen Jahren hatte ich fast alles ausprobiert. Alleine fliegen, zu zweit fliegen, aus der Uni fliegen, auf die Schnauze fliegen. Mit Kindern hat es mir am meisten Spaß gemacht. Warum? Weil sie eben noch offen für alles sind, die kleinen Fratzen. Wenn sie nicht schon von Zuhause aus verblödet wurden.
Mein Kindersitzchen ist allerdings für ab 3 bis maximal 5 Jahren geeignet. Danach musst du sie schon mit Gewalt reinpressen und davor musst du sie mit zusätzlich Paketband reinschnüren damit sie nicht durchfallen. Welch ein Aufwand für eine soziale Komponente!
Ich hab’s getan. Ist so etwa zehn Jahre her. Ich bin mit meinem Tandemschirm losgezogen und hab quer über Brasilien, Argentinien und Chile eben mal die Kiddies geflogen. Die Eltern waren fast immer gleich begeistert.
Von der Einladung zum BBQ bis zu Lebensmitteln, die mir hinterherflogen, gab es die rührendsten Szenen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Heutzutage nehme ich nur noch – natürlich nur des Gewichts wegen – die erwachsene Schwester der Kinder mit. Ihre körperlichen Voraussetzungen sind auf einem Beiblatt beschrieben. Biwakflug! Biwakieren kannte ich ja schon von meinen strammen Touren, die oft ich nicht selber so ausgesucht hatte, aber man hat ja so seine Partner.
Der Nachteil ist das frühe Aufstehen, um endlich „oben” anzukommen. Danach ist es meist gegessen. Da gibt es dann die Normalwege wieder hinab oder einen genialen Startplatz auf der anderen Seite.
Blöd war nur, auf unseren Bergen gab es einfach keine andere Seite. Die hatten nur eine gleiche Seite überall. Eine ziemlich steile Seite. Wir haben unsere Seile geworfen und uns panisch angeschrien. Abseilen! Das ging oft viele Stunden so. Manchmal bist du wieder hochgestiegen, an so einem Fädchen und hast mit blanken Nerven das verklemmte Seil befreit, während dein Seilpartner liebevolle Worte fand: „Mach schneller, du Vollpfosten! Ich will heut Abend noch bei meiner Freundin ankommen und muss morgen zur Arbeit!”
Bei so viel Begeisterung für die Berge war es völlig klar, dass ich mir irgendwann so einen Berg aussuchen würde, der etwas flacher beschaffen war. Und meine Kletterkumpels hatten nur noch verachtende Worte übrig. „He, du Pappnase, wir sind an der Ypsilon-Verschneidung heute, die kommst du eh nicht hoch!” Aber ich konnte antworten: „Neee, weil ich nämlich schon oben bin und meinen Schatten auf euch werfe, während ihr euch quält. Soll ich dann ne Banane mitwerfen? Hilft ja angeblich, wenn’s Calcium im Hirn ausgeht”.
Aber ganz auf die Berge konnte ich auch nicht verzichten. Denn die anderen Berge zum Fliegen wurden dann mit den Jahren zu sogenannten „Flugbergen”. Dazu gab es, (und gibt es bis heute) auch im Internet, saudumme Beschreibungen für ganz Schlaue. Dann versammelten sich diese vielen Schlauen an den Wochenenden (und immer öfter auch an den Tagen mit furchtbaren Thermikwarnungen – he, Mann, hast du’s auch mitgekriegt? Heut ist wieder so ein Tag, da geht’s in den Weltraum!!! Nicht mit mir!) und verstopften speziell zugewiesene Startwiesen da oben.
Aber nicht nur verstopfen. Sie halten sie auch besetzt und stehen dort den Tag aus, manchmal zupfen sie an ihrem vielleicht ausgelegten Schirm, dann wird er wieder eingerollt, ohne dass sie ihren Platz freigeben. Bevor es dann dunkel wird, ziehen sie scheinbar mühelos ihren frisch neu ausgelegten Schirm in die Luft und rennen total irritiert mit einem tierischen Schrei in die nebenan stehende Holzhütte. Diese Taktik! Sowas von erfinderisch!
In den Alpen musst du meist ohne sie auskommen – Pferd, Esel oder Träger. Dafür sind ja die Seilbahnen da. Oder die freien Berge – noch frei von Seilbahnen, Pferden, Eseln, Trägern und dir selbst. Nur der Alpöhi wartet irgendwo auf seiner Hütte, Pfeifchen schmauchend, Dohlen zählend, auf den Geißen Peter oder dich.
Zu dumm aber auch! Denn du hast gerade vor, seine Illusionen zu begraben. Du wirst nicht einkehren zum Buttermilch saufen und Käse fressen wegen deiner Laktoseintoleranz.