Dieses Buch widme ich meinem Lebenspartner Stefan Heucke.
Seit über 30 Jahren führe ich fast täglich seelsorgerliche Gespräche: als Krankenhausseelsorger, zeitweise als Telefonseelsorger, in der Notfallseelsorge, in der Hospizarbeit, als Bordseelsorger, in Seelsorgekursen für Vikarinnen und Vikare, in supervisorischen Gesprächen oder als ganz normaler Mitmensch.
Immer wieder habe ich dabei die Erfahrung gemacht, dass bestimmte Begegnungen oder Ereignisse bei Menschen Unheil anrichten, was ihr ganzes weiteres Leben mit prägt und sie aus der Bahn wirft. Oft werden Menschen auch durch seelische Belastungen krank und lebensunfähig. Auf der anderen Seite weiß ich aus meinem eigenen Leben, aber auch aus meiner Arbeit, dass Begegnungen oder bestimmte Erfahrungen auch heil machen können. Mitunter werden diese Erfahrungen als ein Wunder empfunden, wenn sie als solche auch nicht unbedingt anderen Menschen beweisbar sind. Diese Wunder gehen manchmal so weit, dass damit jemand auch körperlich gesundet; in anderen Fällen lernt er, das eingeschränkte Leben zu akzeptieren, Frieden damit zu schließen und trotz seines Schicksals glücklich zu werden.
In der Bibel finde ich etliche Geschichten, die heilende Begegnungen schildern. Ich habe sie gern in einigen Predigten nacherzählt. Meine Nacherzählungen sind nicht unbedingt historisch »wahr«. Aber ist es nicht bei vielen biblischen Berichten genau so, dass Jesus nachträglich Worte in den Mund gelegt wurden, die dennoch viel Wahrheit enthalten?
Einige der Nacherzählungen sind in die heutige Zeit versetzt worden, andere nicht. Außerdem habe ich einige Erzählungen zugefügt, die keine direkten Nacherzählungen sind. Ich hoffe, dass die Begegnung mit ihnen trotzdem heilsam sein kann.
Ich empfehle sehr, aus diesem Buch nur jeweils eine Geschichte zu lesen und sie dann mit durch den Tag zu nehmen. Mit welcher Erzählung Sie beginnen, ist egal. Die Kapitel sind jeweils in sich abgeschlossen und bauen nicht aufeinander auf.
Die vorangestellten biblischen Originaltexte sind der Übersetzung von Martin Luther entnommen in der revidierten Fassung von 1984. Die Texte wurden – der Vereinheitlichung und damit der besseren Lesbarkeit wegen – in die neue Rechtschreibung übertragen.
Wenn jemand meine Geschichten in Andachten oder Predigten verwendet, bitte ich um eine entsprechende Quellenangabe.
Bedanken möchte ich mich bei Elftraud von Kalckreuth, Andreas Bäppler, Stefan Heucke, Stefanie Heucke und Clemens Heucke, die mir mit ihrer kritischen Lektüre des Manuskripts weitergeholfen haben. Stefanie und Clemens Heucke haben dankenswerterweise auch das Layout der 1. Auflage des Buches erstellt.
Im Juni 2009 / Oktober 2014
Hartwig Burgdörfer
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Hartwig Burgdörfer
Otterkuhle 38
44795 Bochum
burgdoerfer@gmx.de
Tel. +49 172 9084892
6.5 Als aber der HERR sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar,
6 da reute es ihn, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen,
7 und er sprach: »Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde,vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.«
8 Aber Noah fand Gnade vor dem HERRN.
13 Da sprach Gott zu Noah:
14 »Mache dir einen Kasten von Tannenholz und mache Kammern darin und verpiche ihn mit Pech innen und außen.
15 Und mache ihn so: Dreihundert Ellen sei die Länge, fünfzig Ellen die Breite und dreißig Ellen die Höhe.
16 Ein Fenster sollst du daran machen obenan, eine Elle groß. Die Tür sollst du mitten in seine Seite setzen. Und er soll drei Stockwerke haben, eines unten, das zweite in der Mitte, das dritte oben.«
22 Und Noah tat alles, was ihm Gott gebot.
7.1 Und der HERR sprach zu Noah: »Geh in die Arche,du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht erfunden vor mir zu dieser Zeit.
2 Von allen reinen Tieren nimm zu dir je sieben, das Männchen und sein Weibchen, von den unreinen Tieren aber je ein Paar, das Männchen und sein Weibchen.
3 Desgleichen von den Vögeln unter dem Himmel je sieben, das Männchen und sein Weibchen, um das Leben zu erhalten auf dem ganzen Erdboden.
4 Denn von heute an in sieben Tagen will ich regnen lassen auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte und vertilgen von dem Erdboden alles Lebendige, das ich gemacht habe.«
5 Und Noah tat alles, was ihm der HERR gebot.
7 Und er ging in die Arche mit seinen Söhnen, seiner Frau und den Frauen seiner Söhne vor den Wassern der Sintflut.
8 Von den reinen Tieren und von den unreinen, von den Vögeln und von allem Gewürm auf Erden
9 gingen sie zu ihm in die Arche paarweise, je ein Männchen und Weibchen, wie ihm Gott geboten hatte.
10 Und als die sieben Tage vergangen waren, kamen die Wasser der Sintflut auf Erden.
12 und ein Regen kam auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte.
16 Und der HERR schloss hinter ihm zu.
17 Und die Wasser wuchsen und hoben die Arche auf und trugen sie empor über die Erde.
22 Alles, was Odem des Lebens hatte auf dem Trockenen, das starb.
23 So wurde vertilgt alles,was auf dem Erdboden war, vom Menschen an bis hin zum Vieh und zum Gewürm und zu den Vögeln unter dem Himmel; das wurde alles von der Erde vertilgt. Allein Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war.
8. 6 Nach vierzig Tagen wurde dem Regen vom Himmel gewehrt.
3 Da verliefen sich die Wasser von der Erde.
6 Noah tat an der Arche das Fenster auf, das er gemacht hatte,
7 und ließ eine Taube ausfliegen, um zu erfahren, ob die Wasser sich verlaufen hätten auf Erden.
9 Da aber die Taube nichts fand, wo ihr Fuß ruhen konnte, kam sie wieder zu ihm in die Arche; denn noch war Wasser auf dem ganzen Erdboden. Da tat er die Hand heraus und nahm sie zu sich in die Arche.
10 Da harrte er noch weitere sieben Tage und ließ abermals eine Taube fliegen aus der Arche.
11 Die kam zu ihm um die Abendzeit, und siehe, ein Ölblatt hatte sie abgebrochen und trug's in ihrem Schnabel. Da merkte Noah, dass die Wasser sich verlaufen hätten auf Erden.
12 Aber er harrte noch weitere sieben Tage und ließ eine Taube ausfliegen; die kam nicht wieder zu ihm.
13 Da tat Noah das Dach von der Arche und sah, dass der Erdboden trocken war.
20 Noah aber baute dem HERRN einen Altar und nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar.
21 Und der HERR roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: »Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe.
22 Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.«
Gerade ist Gudrun ins Krankenhaus gekommen. Das Aufnahmeverfahren und erste Untersuchungen hat sie schon hinter sich. Die Tasche ist ausgepackt. Erschöpft legt sie sich auf ihr Bett und fällt gleich in einen leichten Schlaf.
Im Traum geht sie durch einen lichten Wald und hört die Schläge einer Axt. Als sie diesem Geräusch folgt, entdeckt sie eine Lichtung, an deren Rand gerade mit lautem Krachen eine Tanne fällt. Ein alter Mann und drei jüngere beginnen gleich damit, die Äste abzuschlagen und den Stamm zu schälen. Erstaunt sieht Gudrun auf der Waldlichtung ein riesiges, halb fertiges Schiff liegen.
»Was tut ihr da?«, fragt sie den alten Mann, der sich gerade den Schweiß abwischt. »Wir bauen uns eine Arche!«, ist seine knappe Antwort. »Hier ist weit und breit kein Meer und kein Fluss! Wofür dann dieses große Schiff?« »Es droht große Gefahr«, entgegnet er.»Deshalb müssen wir rechtzeitig für unseren Schutz sorgen. Ich bin Noah, und die drei sind meine Söhne.Uns ist gesagt worden, dass eine große Flut kommen soll. Und wer bist du?« »Ich heiße Gudrun. Komisch: Auch mir hat mein Hausarzt gesagt, dass ich nicht warten soll, weil mir Gefahr droht. Ich solle sofort in die Klinik gehen, um mich zu retten.«
»Ist die Klinik auch eine Arche?« Offensichtlich kennt Noah keine Krankenhäuser.
»Vielleicht ist es da so ähnlich. Ich musste auch Vorbereitungen treffen. Eigentlich habe ich gar nicht die Zeit, mich dort ins Bett zu legen. Aber mein Arzt meint, wenn ich es vor mir herschiebe, dann kann es auch zu spät sein.« »Das möchte ich gern mal sehen, so eine Klinik. Lass uns in unseren Träumen miteinander sprechen«, meint Noah, als Gudrun sich verabschiedet.
Einige Tage vergehen. Gudrun wird von oben bis unten durchgecheckt. Manche Untersuchung bleibt ergebnislos. Immer spezieller und gezielter gehen ihre Ärzte vor, bis eines Tages ein niederschmetterndes Ergebnis eintrifft. Lange wälzt sich Gudrun an diesem Abend herum, bis sie schließlich doch noch einschläft.
Bald schon kommt Noah im Traum an ihr Bett und schaut sich um.
»Das ist also deine Arche?«, stellt er staunend fest. »Die ist ja noch größer als meine! Und wie viele Kammern, Türen und Fenster es hier gibt. Bei uns in der Arche ist es dunkel und eng. Wir haben gerade mal ein einziges kleines Fenster und eine Tür, die auch noch zugeschlossen ist.
Wir fühlen uns ziemlich eingesperrt in unserer Arche.« »Eingesperrt – das ist genau der richtige Ausdruck!«, erwidert Gudrun. »Ich bin hier auch eingesperrt. Ich kann mich kaum rühren, weil ich an Schläuche angeschlossen bin. Oft darf ich nicht aus dem Bett und muss manchmal stundenlang flach liegen bleiben. Manche Untersuchungsapparate sind eng und unheimlich. Vieles von dem, was man mit mir anstellt, tut weh. Und die Ergebnisse von heute haben mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich habe keinen festen Grund mehr, auf dem ich stehen kann. Alles ist ins Wanken gekommen. Ich sehe kein Land mehr und weiß nicht, wohin ich mich retten soll. Ich habe Angst. Mein ganzes Leben ist ins Schwimmen geraten.«
»Das kenne ich«, nickt Noah zustimmend. »Als es bei uns angefangen hat mit einem Unwetter nach dem anderen, da habe ich es auch mit der Angst zu tun bekommen. So eine Erfahrung war mir völlig unbekannt. Am schrecklichsten war der Moment, als unsere Arche aufschwamm. Da waren diese Geräusche, die ich nicht einsortieren konnte. Das Holz ächzte und knarrte überall. Dazu kam die Spannung, ob alles dicht ist. Vom Wellengang, der uns hin und her geworfen hat, ist mir ziemlich übel geworden. Oft bewegt mich immer noch die Frage, ob die Arche kippen und kentern wird. In der ersten Zeit sind wir immer wieder gegen Steine und Hindernisse gekracht, weil der Grund noch so flach unter der Arche war. Oft haben wir uns gegenseitig zitternd an den Händen gehalten und gehofft, dass wir nicht alle gleichzeitig den Mut verlieren.«
Gudrun schaut Noah verständnisvoll an. »Wenn meine Angst hier besonders groß ist, dann unterhalte ich mich mit einer Patientin aus dem Nachbarzimmer. Die hat etwas Ähnliches durchgestanden, wie ich es jetzt erlebe. Dann sagen wir uns immer gegenseitig: ›Wir beide, wir schaffen das!‹ Vielleicht machen wir uns ja was vor. Aber es tut gut, wenn ich mit meiner Krankheit nicht ganz allein bin.«
»Guten Morgen!«, tönt die freundliche Stimme der Krankenschwester von der Frühschicht. Gudrun wacht auf, und Noah ist natürlich entschwunden.
Erst vier Wochen später treffen sich Noah und Gudrun wieder.
Noah wirkt nervös und unausgeglichen. Heute eröffnet Gudrun das Gespräch: »Na, wie geht es euch? Seid ihr mit eurer Arche gut gelandet?« »Gelandet? Ich glaube, wir werden nie wieder landen! Nichts als Wasser ist zu sehen. Ringsherum nichts als Wasser, Wasser, Wasser. Wie sollen wir da je wieder rauskommen? Wir haben einen richtigen Archenkoller. Alles Aushalten scheint so sinnlos zu sein. Wir kommen nicht von der Stelle. Hilflos treiben wir im Wasser hin und her. Gegenseitig fauchen wir uns nur noch an. Stell dir mal den Gestank in unserer Arche vor! All die wilden Tiere geben ihre Gerüche ab. Wir selbst können uns nicht so waschen, wie wir es gewohnt sind. Vor einigen Tieren wächst auch unsere Angst, weil die ja auch immer unruhiger werden und nicht ungefährlich sind. Was ist, wenn das Futter knapp wird? Unsere Reserven sind ja nicht unerschöpflich, und Nachschub können wir nicht besorgen.
Vor wenigen Tagen sind wir an einem der letzten Berggipfel vorbei getrieben, die noch aus dem Wasser schauten. Darauf hatten sich einige Menschen geflüchtet. Wir sahen, wie die Flut immer höher stieg, aber wir konnten ihnen nicht helfen. Sie sind ertrunken, und ihre Hilferufe gehen mir nicht mehr aus den Ohren.« Mit einem Seufzer sackt Noah auf dem Stuhl ein Stück in sich zusammen. Gudrun kann ihn sehr gut verstehen. »Mir geht es oft ähnlich, Noah. Mal geht es ein Stück voran, und dann gibt es wieder einen Rückschlag. Jetzt ist noch ein Keim dazugekommen, der mich schwächt. Auf andere Leute bin ich nicht gut zu sprechen. Wer hat mir diesen Keim wohl angehängt? Manchmal bin ich kurz davor, mich selbst zu entlassen – egal, was dabei rauskommt. Ich will dann nur weg hier! Ich habe keine Kraft mehr. Und wie lange habe ich schon nicht mehr richtig duschen können! Ich ekele mich manchmal vor mir selbst.
Am schlimmsten ist aber, dass meine nette Mitpatientin gestorben ist. Wir wollten doch gemeinsam kämpfen – und nun hat sie es nicht geschafft. Ich weiß auch nicht mehr, wie es weitergehen soll.«
Gudrun und Noah schauen sich stumm und verzweifelt an. Die Augen werden nass. Ihre Hände suchen sich, und gemeinsam lassen sie ihre Tränen laufen, bis Noah wieder aufbrechen muss.
Nach fünf Tagen oder Nächten schaut Noah wieder durch die Tür.»Du bist der Einzige, der ohne Mundschutz, Schutzkittel und Gummihandschuhe hereinkommen darf«, empfängt ihn Gudrun. »Vorgestern wurde ein Abstrich genommen, ob ich noch den Keim habe.Wie sehr ich gehofft habe, dass der Befund negativ sei! Das Warten hat an meinen Nerven gezerrt. Und dann doch eine schlechte Nachricht: Ich habe doch noch Keime. Ich muss also weiter eingesperrt in diesem Zimmer bleiben, bekomme kaum Besuch – nur vermummte Gestalten, die auf Abstand bleiben! Und wieder warten, warten, warten.« »Wie ähnlich wir doch Vieles erleben«, stellt Noah fest. »Ich hatte auch gedacht, dass die große Flut nun vorbei sei. Als der Regen aufgehört hat, habe ich eine Taube losgeschickt, um trockenes Land zu finden. Aber sie kam erschöpft zurück, weil sie keinen Punkt zum Ausruhen gefunden hatte.Das hat mich sehr, sehr enttäuscht, und ich werde wohl eine Woche warten müssen, bis ich sie wieder losschicken kann. Wie lange sind wir beide jetzt eigentlich schon in unseren Archen?« »Sechs Wochen. Sechs lange, schwere Wochen – und manchmal frage ich mich trotzdem, wo die Zeit geblieben ist. Aber ich hoffe, die längste Zeit liegt jetzt hinter uns«, schließt Gudrun das heutige Treffen ab.
Zwei Wochen später taucht Noah mit einem viel fröhlicheren Gesicht auf.»Wir haben wieder festen Grund unter den Füßen. Die Arche hat aufgesetzt und ist dabei nicht umgekippt. Noch ein paar Tage, und wir können wieder in die Freiheit! Endlich sehe ich wieder Licht und habe Grund zur Hoffnung! Ich freu mich so und kann es kaum erwarten, die Arche zu verlassen. Aber dich werde ich natürlich weiter besuchen kommen, Gudrun.« »Du, bei mir wird auch schon über die Entlassung gesprochen«, entgegnet Gudrun ihm. »Die Sozialarbeiterin war schon da und hat für die erste Zeit Hilfe in die Wege geleitet. Etwas Angst habe ich ja, ob ich zu Hause zurechtkommen werde. Hier im Krankenhaus wurde doch ganz gut für mich gesorgt, und trotz allem habe ich mich irgendwie sicher gefühlt. Zu Hause bin ich nichts mehr gewöhnt, und etwas wackelig fühle ich mich noch auf den Beinen. Aber notfalls kann ich ja wieder in meine ›Arche‹ zurückkommen, hat die Stationsärztin gesagt. Ach Noah, ich bin ja so froh, dass ich diese Zeit überstanden habe. Es war übrigens ganz schön für mich, dass du mich in den Träumen immer wieder besucht hast. Danke dafür!« »Die Besuche haben mir genauso viel gebracht wie dir«, antwortet Noah. »Für mich und meine Familie wird es jetzt auch nicht leicht werden. Wir müssen auf der verwüsteten Erde wieder ganz von vorn anfangen. Das wird viel Mühe und Kraft kosten. Aber wir sind so froh und dankbar, dass wir die große Flut überstanden haben. Zuerst werde ich Gott ein Dankopfer bringen, denn ich habe in dieser Zeit gemerkt, wie wenig selbstverständlich unser Leben ist. Bei aller Gefahr hat er uns doch wohl behütet. Warum nur sind ausgerechnet wir am Leben geblieben, was viele andere nicht geschafft haben?«
»Vielleicht hast du es verdient?«, fragt Gudrun.
»In meinem Fall mag das vielleicht sogar stimmen. Aber inzwischen hat Gott mir zu verstehen gegeben, dass unser Schicksal niemals mehr davon abhängen soll, wie gut oder schlecht wir sind. Die Sonne scheint über gute und schlechtere Menschen gleich, und Katastrophen können jede und jeden treffen. Wahrscheinlich gibt es keinen wirklichen Grund für das Glück oder Unglück. Aber schau einmal da hinten den Regenbogen! Ist der nicht schön?«
»Ja! Die bunten Farben des Regenbogens sind nur zu sehen, wenn ein Unwetter abzieht und danach die Sonne wieder zum Vorschein kommt. Das ist wie in meinem Leben. Nach dieser langen Zeit im Krankenhaus kann ich viel intensiver die Buntheit und Schönheit eines Tages entdecken als vor meiner Krankheit. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die scheinbare Selbstverständlichkeit des Lebens verschwunden ist. Jeden Tag genieße ich jetzt, als wäre es der einzige, den ich zur Verfügung hätte.
Adieu, Noah! Wenn ich auch kein Opfer bringe wie du, so will ich mir jetzt doch einmal Zeit nehmen für ein Dankgebet. Lass uns weiter aneinander denken, wenn wir uns erinnern an unsere Sintfluten – du in deiner Arche und ich hier im Krankenhaus!«
Sobald Noah gegangen ist, wacht Gudrun auf. Sie packt ihren Koffer und freut sich an der Sonne, die gerade durch die Wolken bricht und sich in einem bunten Regenbogen spiegelt.
1 Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: »Abraham!« Und er antwortete: »Hier bin ich.«
2 Und er sprach: »Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde.«
3 Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte.
4 Am dritten Tage hob Abraham seine Augen auf und sah die Stätte von ferne 5 und sprach zu seinen Knechten: »Bleibt ihr hier mit dem Esel. Ich und der Knabe wollen dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen wir wieder zu euch kommen.«
6 Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand; und gingen die beiden miteinander.
7 Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: »Mein Vater!« Abraham antwortete: »Hier bin ich, mein Sohn.« Und er sprach: »Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer?«
8 Abraham antwortete: »Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer.« Und gingen die beiden miteinander.
9 Und als sie an die Stätte kamen, die ihm Gott gesagt hatte, baute Abraham dort einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz
10 und reckte seine Hand aus und fasste das Messer, dass er seinen Sohn schlachtete.
11 Da rief ihn der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Er antwortete: »Hier bin ich.«
12 Er sprach: »Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen.«
13 Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich in der Hecke mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes Statt.
14 Und Abraham nannte die Stätte »Der HERR sieht«. Daher man noch heute sagt: »Auf dem Berge, da der HERR sieht.«
Eliéser heißt er. Er ist der älteste Knecht Abrahams und sein Vertrauter. Wenn er abends beim Tee am Feuer sitzt, dann erzählt er gern aus seinem Leben. Und diese Geschichte, die erzählt Eliéser besonders gern, denn sie hat sein Leben geprägt:
»Ihr alle wisst, wie ich damals aus Damaskus kam und in Abrahams Dienste trat. In Ur in Chaldäa war das. Als einfacher Schafhirte begann ich. Doch im Laufe der Zeit wurde mir immer mehr Verantwortung anvertraut. Abraham war ein frommer Mann. Er betete viel zu seinem Gott: Dass das Weideland genug Futter für seine Tiere geben möge. Dass seine Viehherde gut gedeihen möge. Vor allem aber betete er, dass sein Gott ihm einen Sohn schenken möge.
Eines Tages hieß es: ›Wir gehen fort.‹ Ich fragte die anderen Knechte und Mägde,ob sie wüssten, weshalb und wohin wir wegziehen sollten. Aber niemand wusste es. Ich fragte Abrahams Frau Sarah, aber auch die antwortete nur: ›Das weiß nicht einmal Abraham selbst, wohin wir gehen. Sein Gott hat es ihm befohlen und ihm dafür versprochen, dass er der Vater eines großen Volkes werden soll.‹ Ich wunderte mich, denn Sarah schien ja unfruchtbar zu sein. Wie sollte Abraham da Familienvater werden?
Ich weiß nicht, ob ich meine Heimat so leicht aufgegeben hätte – nur weil ein Gott es so befiehlt. Dieser Gott kam mir sehr streng vor. Er verlangte Gehorsam und sehr viel Vertrauen. Mir als Knecht konnte es egal sein. Wenn mein Herr mit seiner Herde wegzog, hatte ich mitzugehen. Sonst hätte ich keine Arbeit mehr gehabt.
Immer wieder habe ich Abraham nach dem Ziel gefragt. ›Gott wird uns einen Platz zeigen‹, war jedes Mal seine Antwort, ›einen Platz, wo Milch und Honig fließt, wird Gott uns zeigen.‹ Wir waren lange unterwegs – mit großen Zelten, bepackten Tieren, der ganzen Herde und einem Teil von Abrahams Sippschaft. Schließlich haben wir unseren Platz gefunden. Jahrelang war Abraham enttäuscht und niedergeschlagen, denn er und Sarah bekamen bis ins hohe Alter kein Kind. Dabei hatte Gott ihnen versprochen, Nachkommen zu haben wie Sand am Meer. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er Zweifel bekam, ob er seinem Gott so bedingungslos hätte vertrauen sollen.
Fast hätte ich alles von Abraham geerbt. Aber schließlich kam dann doch noch Isaak zur Welt. Er war Abrahams ganzer Stolz, seine Zukunft, seine Liebe, sein Glück und das Ziel seines Lebens.Ganz vernarrt war er in seinen Sohn. Ich fand mich damit ab, zeitlebens Knecht zu bleiben. Allerdings war ich im Laufe der Zeit zu Abrahams vertrautem Verwalter geworden und konnte über mein Auskommen nicht klagen.
Der kleine Isaak war schon ein paar Jahre alt, als diese Woche kam, die ich nie mehr vergessen werde. Eines Morgens früh weckte Abraham mich und einen Burschen. Sarah sollte nicht wach werden. Wir nahmen Isaak in unsere Mitte und setzten ihn auf einen Esel. Hinter ihm schnürte er dem Esel ein Bündel Brennholz auf den Rücken. Abraham hatte einen Eimer mit glühenden Holzscheiten dabei, etwas Proviant und ein Messer. Ins Land Morija sollte es gehen. Was wir dort wollten? Abraham antwortete nicht auf meine Frage. Warum Sarah weiterschlafen sollte ohne Abschied? Abraham antwortete nicht. Aber was hatte ich zu fragen? So gingen wir schweigend. Abraham war bedrückt. Das merkte man. Er sagte nichts.
Ich überlegte und grübelte, was wohl los sein könnte. Dann kam mir eine Idee. Aus meiner Heimat wusste ich: Wenn man einen ganz wichtigen Wunsch hatte, dann versprach man mitunter den Göttern ein Opfer für den Fall, dass sie einem halfen. Manche versprachen sogar, das Liebste herzugeben, was sie hatten. Hatte Abraham das auch seinem Gott versprochen: ›Ich gebe dir das Liebste und Wertvollste, was ich habe‹? Und nun hatte Gott seinen Sohn Isaak verlangt? So musste es sein! Wir hatten fast alle Zutaten für ein Brandopfer dabei: Feuer, Brennholz und ein Messer! Und wir hatten kein Tier zum Schlachten! Dazu kam Abrahams geheimnisvolles und bedrücktes Schweigen. Das passte zusammen. Mir lief es kalt den Rücken herunter. Was musste das für ein Gott sein, der ihm erst seine Vergangenheit und seine alte Heimat wegnahm und dann auch noch die lang ersehnte, endlich wahr gewordene Zukunft? Dieser Gott konnte nicht besser sein als all die anderen Götter, die hier verehrt wurden! War er genauso grausam, machtgierig und Angst einflößend? Abrahams Gott hatte doch versprochen, ihn zu begleiten und mit Abrahams Sippe durch die Welt und durch das Leben zu gehen! Er hatte ihm dieses Kind versprochen und Enkel und Urenkel! War das alles Lüge?
War das ein Gott, der seinen Spaß daran hat, Menschen zu quälen? So wie Kinder manchmal mit Vergnügen den Fliegen die Beine ausreißen und sich an ihrer Macht freuen?
Und Abraham – was für ein Vater musste das sein? Wie konnte er sein Kind ohne Zögern in den Tod locken? Dieses Kind vertraute ihm völlig. Dieses Kind Isaak hatte keine Möglichkeit, für sich zu kämpfen, weil Abraham ihm nichts von seinen Plänen verriet.
Abraham sank in meiner Achtung von Stunde zu Stunde. Mag sein, dass sein Gott uns bisher durchs Leben geführt hatte. Mag sein, dass er uns geholfen und zur Seite gestanden hatte. Abraham hatte ihm viel zu verdanken. Aber um diesen Preis? Das eigene Kind schlachten? Das war grausam! Da hätte Abraham seinem Gott um der Menschlichkeit willen die Freundschaft kündigen sollen. Doch was konnte ich tun?
Ich wollte Abraham zwingen, die Karten offen auf den Tisch zu legen. Isaak sollte die Möglichkeit haben, sich zu wehren, um sein Leben zu kämpfen. Nicht mit seinen Fäusten – dafür war er natürlich zu klein. Nein, er sollte kämpfen mit seinen Kinderaugen, mit seinen Tränen und mit seinen Fragen.
Und so fragte ich Isaak, als wir einmal etwas abseits alleine gingen: ›Wir gehen wohl zu einem Brandopfer. Aber weißt du, was wir opfern werden? Wir haben gar kein Tier dabei außer dem Lastesel – und den kann man ja nicht opfern!‹
Wie ich es mir gedacht habe, ist Isaak kurz darauf zu seinem Vater gegangen und hat ihn genau das gefragt, was ich ihm in den Mund gelegt habe.Und Abraham, dieser Feigling, wich ihm aus; er meinte, dass Gott sich schon ein Opfer aussuchen werde. Und wieder dieses Schweigen, das ganz bedrückend auf uns allen lastete.
Abraham spürte wohl, dass ich ihm auf die Schliche gekommen war. Deshalb wollte er mich loswerden. Er ließ uns noch mehr Brennholz sammeln und meinte dann, er wolle nun mit Isaak allein auf den Berg gehen, um Gott anzubeten. Ich und der Bursche sollten derweil auf den Esel aufpassen.
Ein Knecht hat ja nichts zu sagen und nichts zu fragen oder zu widersprechen, aber logisch war mir seine Anweisung nicht. Der Esel hätte gut das Holz bis nach oben tragen können, und wir hätten helfen können, einen Altar zu bauen. Stattdessen musste Isaak nun auch noch selbst das Holz auf seinem Rücken tragen, während sein Vater das Messer und das Feuer trug.
Ich merkte, dass Abraham zu allem fest entschlossen war. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sein Gott den Tod dieses unschuldigen Kindes wollte. Auch, wenn Abraham mein Herr war: Hier konnte er sich nur irren. Ein Gott, der Menschenopfer will? Ein Gott, der Freude daran hat, die Zukunft zu zerstören? Wenn Abraham später zur Besinnung kommen würde, dann wäre sein Leben zertrümmert und Sarahs auch. Mit solch einem Opfer konnte kein Segen auf die Familie kommen.
Ich schlich mich hinterher. Zum Glück wuchsen genug Büsche dort auf dem Berg, so dass ich unentdeckt blieb. Ich konnte beobachten, wie die beiden den Altar bauten; wie Isaak dann arglos zu seinem Vater gelaufen kam, als der ihn rief. Als Abraham dann seinen Sohn fesselte und ihn auf den Holzhaufen legte und das Messer hob, gab es keinen Zweifel mehr. Ich stürzte hin und riss ihm das Messer fort. Ich hörte mich sagen:
›Dass Gott dein Leben bestimmen soll, ist gut. Dass du ihm auch in den schwersten Augenblicken deines Lebens vertraust – selbst dann, wenn du ihn nicht begreifst: All das ist wunderbar. Aber dieser Gott, der dich und uns begleitet, der ist ein Gott des Lebens. Er will keine unmenschlichen Menschenopfer. Er freut sich nicht daran, wenn er dich und deine Familie zerstört. Dieser Gott muss nicht gnädig gestimmt werden mit Lieblosigkeit und Grausamkeit. Wenn du ihm deinen Dank zeigen willst, dann nimm ein Tier und schlachte es! Lege es auf das Feuer und brate es! Teile es und iss es mit anderen zusammen. Unser Gott ist ein menschenfreundlicher Gott, keiner, der seine Spiele mit uns treibt.‹
Ehrlich gesagt wunderte ich mich selbst über meinen Mut, so mit Abraham zu reden und ihm in den Arm zu fallen. Erstaunt stellte ich fest, dass sein Gott inzwischen auch zu meinem Gott geworden war. Und ich spürte genau, dass ich im Namen dieses Gottes sprach«, meint Eliéser, als er am Feuer diese Geschichte aus seinem Leben erzählt. »Da war ich sein Bote. Und als ob Gott meine Worte bestätigen wollte, fanden wir im Gestrüpp einen Schafbock, der sich mit seinen Hörnern verheddert hatte. Den schlachteten wir, legten ihn aufs Feuer, aßen davon, brachten dem Burschen noch Fleisch mit und zogen wieder nach Hause.
Wir haben noch viel darüber gesprochen, ob Gott unsere Opfer braucht. Ob er uns krank werden lässt und Kinder oder junge Mütter sterben lässt. Ob er uns unser Unglück schickt und sich daran freut. Ob er uns mit alldem auf die Probe stellen will. Wir haben überlegt, ob Gott straft, wenn wir Fehler machen und sie nicht wieder ausgleichen. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass das nicht seine Art ist. Gott will kein Unglück. Eher tut es ihm selbst weh. Oft tun sich die Menschen gegenseitig etwas Fürchterliches an – angeblich in Gottes Namen. Aber das tun sie, weil sie ihn falsch verstanden haben oder falsch verstehen wollen. Sie benutzen und missbrauchen Gott für ihre eigenen Zwecke. Und Gott kann oder will nichts dagegen tun. Aber manchmal sucht er sich einen Menschen, der zu seinem Boten, zu seinem Engel wird. So war ich eben auch einmal für einen Augenblick ein Engel, ein Bote Gottes.«
4 Da brachen sie auf von dem Berge Hor in Richtung auf das Schilfmeer, um das Land der Edomiter zu umgehen. Und das Volk wurde verdrossen auf dem Wege
5 und redete wider Gott und wider Mose: »Warum hast du uns aus Ägypten geführt, dass wir sterben in der Wüste? Denn es ist kein Brot noch Wasser hier,und uns ekelt vor dieser mageren Speise.«
6 Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben.
7 Da kamen sie zu Mose und sprachen: »Wir haben gesündigt, dass wir wider den HERRN und wider dich geredet haben. Bitte den HERRN, dass er die Schlangen von uns nehme.« Und Mose bat für das Volk.
8 Da sprach der HERR zu Mose: »Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben.«
9 Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.
»Was hast du da an deinem Bein?«, fragt Lea ihre Großmutter.
»Oh, das habe ich schon lange. Da hat mich eine Schlange gebissen.«
»Eine Giftschlange?« »Ja, eine Giftschlange.« »Und du lebst noch?« »Ja; soll ich dir die Geschichte erzählen?«
»Oh ja!« Lea hat schon viele Geschichten von ihr gehört: Wie Großmutter früher einmal in Ägypten gelebt hat; wie sie mit ihrem Stamm von dort mit Mose geflohen ist; wie sie durch das Rote Meer gegangen ist. Großmutter hat ihr Geschichten von der langen, langen Wanderung durch die große Wüste erzählt, bis sie endlich hier im gelobten Land ihre neue Heimat gefunden hat. Jetzt will Lea wieder eine neue Geschichte hören. Großmutter nimmt sie auf ihren Schoß und beginnt: