Originalausgabe
I. Auflage März 2012
© Copyright der Originalausgabe 2012 by Andreas Reiß
Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt
Umschlaggestaltung, Illustration & Layout blazoo media
ISBN 978-3-8448-2854-2
Inhaltsverzeichnis:
Was bedeutet CAD?
Was bedeutet CAM?
Wie viele Achsen sind im Einsatz?
Warum CAD-CAM?
Was kostet ein CAD-CAM-System?
Wann lohnt sich die Investition?
Feature-Baum (CAD)
Parametrisierung (CAD)
Schnittstellen (CAD & CAM)
Durchgängigkeit vs. Expertenlösung
Feature-Erkennung
Postprozessor – der Schlüssel zum Glück
Wann brauche ich eine Maschinensimulation?
Welche Art der Maschinensimulation gibt es?
CAM-together – Der Benchmark
Schulung – wozu?
Wartung – Ist das nicht Abzocke?
Das „Who is who“ des CAD-CAM
Das kleine CAD-CAM-Wörterbuch
Lieber Leser,
laut „CIMdata“* gibt es weltweit ca. über 85 CAM-Anbieter für den Maschinenbau bzw. Werkzeug-& Formenbau und jeder behauptet von sich, das ideale Arbeitsgerät zu sein mit einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis. Witziger Weise behaupten das aber Anbieter aller Preisklassen – nun ist der Kunde gefragt, aus diesem Wirrwarr von Anbietern den für seine Bedürfnisse Richtigen herauszufinden. Jedes System bietet etwas, das andere vielleicht, zumindest in der jeweiligen Kombination, nicht ganz so anbieten - sonst hätte er keine Berechtigung auf dem Markt. Hier soll aber keine Vorentscheidung für Sie gefällt werden das wäre unseriös. Denn die bestehenden Systeme verfügen über unzählige Funktionen, die sich gar nicht immer 100%ig vergleichen lassen, zudem werden sie permanent weiterentwickelt, so dass sich aus Aktualitätsgründen gar kein Überblick in einem Buch aussagekräftig festhalten ließe.
Was Sie aber von diesem Buch erwarten dürfen, ist:
- Wissenswertes „Licht in manch dunklem Kämmerlein“
- Nutzen meiner vieljährigen Erfahrung im professionellen CAD-CAM-Consulting
- eine erste Orientierungshilfe über grundsätzliche Themen-Schwerpunkte
- ein unverzichtbarer Tippgeber bei Ihrer aktuellen CAD-CAM-Auswahl
- ein Helferlein in dem ganzen Fach-Jargon, das diese Branche bietet.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg bei Ihrer Entscheidungsfindung!
Herzlichst, Ihr
Andreas Reiß
*internationales CAD-CAM-Marktforschungsunternehmen
Warnung an den Leser
Dieses Buch könnte Ihre Auffassung über
CAD-CAM-Systeme
nachhaltig beeinflussen
Was bedeutet CAD?
CAD ist die Abkürzung für ComputerAidedDesign, und bedeutet übersetzt so viel wie computerunterstützte Konstruktion.
Dabei gibt es folgende Unterscheidungen:
- 2D-System: Hier werden im Prinzip Bleistift und Tuschefüller gegen Linien und Konstruktionshilfen auf dem Bildschirm eingetauscht, wobei sich das Ergebnis (Ausdruck, Plot) „im Prinzip“ nicht von einer händisch angefertigten Zeichnung unterscheidet.
Zum Austausch solcher Formate dienen Schnittstellen wie z.B. DXF, DWG, IGES
- 3D-System: Hier wird nicht mehr nur in zwei Ebenen konstruiert, sondern auf dem Bildschirm erhält man ein dreidimensionales Abbild seiner Konstruktion. Man spricht hier nicht mehr von einer Zeichnung, sondern einem Modell. Grundsätzlich unterscheidet sich die Vorgehens- bzw. Denkweise des Konstrukteurs beachtlich von der 2DKonstruktion, da man hier Flächen (Surfaces/Faces) bzw. Solids (Volumenkörper) räumlich aufbaut.
- Anfänglich waren die ersten 3D-Modelle noch sogenannte „Drahtmodelle“, das heißt in den Raum konstruierte Linien
- Flächenmodelle (Surfaces/Faces) sind mathematisch gesehen vergleichbar mit einer Haut, oder einem Papiermodell, die über ein Drahtmodell gestülpt werden, bzw. sich daran orientieren. Der Körper als solches gilt somit als „hohl“.
- Solids (Volumenkörper) sind vom Prinzip her nichts anderes als mit Materialkenntnis versehene Flächenmodelle. Dies bedeutet, hier kann man durch sogenannte „bool’sche Operationen“ (Volumensubtraktion, Volumenaddition) sehr einfach z.B. Bohrungen einbringen oder Material auftragen, bzw. abziehen. Das Modell weiß also immer, wo die Außen- und Innenseiten der Flächen sind, und wo sich wirklich „solides“ Material befindet.
Zum Austausch solcher Daten dienen verschiedene 3D-Standard-Schnittstellenformate wie z.B. IGES, STEP, STL, SAT
- Darüber hinaus gibt es natürlich noch verschiedene 3D-Direktschnittstellen zum Einlesen der Daten im Originalformat (so genanntes „Native“-Format), wie z.B. Parasolid, ProE, Catia, Solidworks etc.
Diese resultieren aus der Tatsache heraus, dass sich die typische Produktentwickler wie z.B. im Flugzeug- oder Automobilbereich, meist auf eine große Anzahl komplexer CAD-Systeme wie Catia oder Siemens setzen. Die später folgende Zuliefer- & Fertigungsindustrie wird oft nur mit Nativ-Datensätze versorgt, um dem Aufwand der Schnittstellen-Formate zu entgehen. Die Zulieferer sind daher gezwungen, für ihr jeweiliges Spezialisten-System die entsprechende Direktschnittstellen zu erwerben.
Was bedeutet CAM?
CAM ist die Abkürzung für Computer Aided Manufacturing, und bedeutet übersetzt so viel wie computerunterstützte Fertigung.
Hier werden nun aus den 2D- bzw. 3D-Daten letztendlich fertige NC-Programme generiert, die die jeweilige Maschine/Steuerung verarbeiten kann.