Zu diesem Buch
Der Autor
Vorwort
Wortblüten
I.
Aus der Anfangszeit
Bebenhausen
Spruch in ein Gästebuch
Anstelle eines Blumenstraußes
Anstelle eines Grabsteins
Unterwegs
Kamelienblütenpaar
Eltern
II.
Zwischenbericht
Wegrichtung
Vorweihnachtliches Stimmungsbild
Die Weihnachtsmacher im Jahre 2000
Wortschießerei
Weggehen
Wegbegleiter
III.
Begegnung
Erschaffung
Wiedergeburt
Höhenflug
Verbundenheit
Mauersegler 1
Mauersegler 2
Nächtliche Botschaft
Libellenflug
IV.
Was mich betrifft
Übergangsstadium
Nächtliche Wiederkehr
Im Weggehen
Fremdurteil
Selbstwahrnehmung
Teddybärgefühl
Warten
Menschliches Irren
Worte unterwegs
Kommen und Gehen
Verwandelte Wiederkehr
Beim Schreiben eines Briefs
Im Entstehen begriffen
Nächtliche Heimsuchung
Losgelöst
Verwandelte Kindheit
V.
Die letzten Worte
Geliebtes Engadin
Henry Bela
Begegnung
Weggefährtin
Zum Ende hin
Kindervers
Traumbild
Laotse
Computer- Festplatte
Beim Anhören portugiesischer und spanischer Chormusik aus dem 16.Jh.
Begegnung am Silser See
Selbstbildnis
Rettungsversuch
In stillem Gedenken
Davor
Abschiedsstimmung
Im Augenblick
Abschiedsklänge
Rundweg
Letztes Blühen
Der gefallene Engel
In Todesnähe
Todesnot
Danach
Hinübergehen
Herausgelöst
Wiederkehr
Seelen - Stern
Verbundenheit
Wunsch
Wegbegleitung
Besuch am Grab
Spurensuche
Grablichter
Gemeinsamer Weg
Raum der Stille
Überwindung
(c) Wolfgang Rinn
Umschlaggestaltung: Anne Rinn
Satz und Layout: Johannes Rinn
Bildnachweis: Petra Rinn: S. 18, S. 32, S. 60, S. 94, S. 104
Johannes Rinn: S. 76, S. 92;
Museum Bonnat, Bayonne S. 80
Herstellung und Verlag:
Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-8448-8018-2
Zu diesem Buch
„Wortblüten“ nennt der Autor seine Gedichtsammlung, die über mehrere Jahrzehnte hinweg entstanden ist. Wie in Tagebucheintragungen reihen sich vielfältige Lebensbegegnungen, persönliche Erlebnisse und seelische Erfahrungen aneinander, die sich selbst und die Umwelt kritisch beleuchten.
Da ist von einem Käfig die Rede, in dem gesammelte Wörter eine Verwandlung erfahren und dann den Weg zu den Menschen suchen. Gleichzeitig erwacht auch die Welt der kleinen verborgenen Dinge in der Natur, endlich und vergänglich wie das menschliche Leben selbst, mit dessen Prozess sich der älter werdende Mensch zunehmend konfrontiert sieht. Ein kleiner Zyklus mit Erinnerungen an eine Verstorbene beschließt den Gedichtband.
Der Autor
Wolfgang Rinn wurde am 29. August 1936 in Tübingen geboren und war viele Jahre als Sonderpädagoge in der Behindertenarbeit tätig. Er lebt heute in Reutlingen.
1998 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband unter dem Titel „An der Schwelle des Übergangs“. In der Zeit danach erschienen verschiedene Gedichte in Anthologien und Tageszeitungen.
2005 folgte dann ein zweiter Gedichtband:
„Ich trete still heraus diesem Kreise“, dessen Inhalt schwerpunktsmäßig um das Thema „Tod und Sterben“ kreist.
Ihm schließt sich jetzt eine dritte Veröffentlichung unter dem Motto „Wortblüten“ an.
Wie soll ich´ s nennen,
was mich schattengleich
schon jahrelang begleitet,
gleich einer Stimme
meines zweiten Ich ?
Die Worte suchen mich
und fügen sich –
und hoffen dich zu finden.
Ich bau mir einen Käfig
und sperr´ sie alle ein :
die Wörter, die gesammelt,
die müssen da hinein.
Und wecke dann mit Schütteln
verborgnen Wesens Kraft,
die durch ein stetiges Entwickeln
sich neue Lebewesen schafft.
Ich schaue durch die Stäbe
und freu´ mich wie es glüht,
ich mein´, ich seh´ Gespenster
um einen Austritt jetzt bemüht.
Ich öffne dann die Klappe
und laß´ sie alle raus,
wie Blüten durch die Lüfte,
so schweben sie hinaus.
Sie suchen freundliches Gefilde
und setzen sich auf einen Stein
und warten in der Hoffnung,
sie blieben nicht allein.
Was Anfang war,
kehrt nun zurück
mit eignem Glanz :
Bilder der Seele
als Zeichen
am Wegrand,
erinnern Geburt
lebendiger Wesen
im Sprachkleid.
1954 - 1998
Mittag ist´ s nun.
Vom Turme zwölf langsame Schläge
verhallen in hellklarer Luft.
Die Tiere des Waldes jetzt ruhn.
Ringsum süßer, betörender Duft.
Gräser vom Winde bewegt.
Drunten das Dorf
in sanfter Ruh´ sich wiegt.
Wir haben deutlich dies empfunden,
daß hier ein Stück Zuhause lebt,
es war, als hätten wir gefunden,
wonach im Stillen jeder von uns strebt :
Geborgenheit und Ruhe,