Sammlerfreude und Verspieltheit suchen hier eine Ausdrucksform, die ungewöhnlich und bemerkenswert zu gleich ist. Über mehrere Jahre hinweg fanden Figurengruppen zueinander, die jetzt zwei Regalteile füllen und viele Geschichten erzählen. Ganz unterschiedliche Motive, Materialien und Darstellungsformen symbolisieren Freude am Kartenspiel. Die Vorstellung der einzelnen Gruppen in Text und Bild wird ergänzt durch allgemeine Bemerkungen zum Kartenspiel, Betrachtungen zur Psychologie desselben und einige mathematische Aspekte des Skatspiels. Erwähnt wird zudem die Spielergemeinschaft „Skatfreunde Schillerhof 82“, deren lange Geschichte ein guter Begleiter der Kartenspielersammlung ist.
www.noll-hand.de
Carsten Müller, Jahrgang 1957, Sternbild Stier, ist aufgewachsen in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz). Nach dem Ma/Phy-Lehrer-Studium promovierte er 1986 bei Prof. Hertel in Jena auf dem Gebiet der Mathematik/Geometrie. Er ist seit mehr als dreißig Jahren verheiratet und hat zwei wunderbare Töchter. Seit 1990 ist er Schulleiter eines Gymnasiums in Jena, das sich der Begabtenförderung in den MINT-Fächern widmet. Im „Jahr der Mathematik“ 2008 engagierte er sich gemeinsam mit Dr. Hartmut Menzer von der Universität Jena für Mathematikstationen in der IMAGINATA Jena. Eine seiner weiteren Leidenschaften ist aus geometrischer Sicht das TANGRAM-Spiel, mit dem sich auch einige Schüler intensiv beschäftigten.
www.carl-zeiss-gymnasium.de
www.imaginata.de
www.mathimagie.de
für meinen Vater
Bibliographische Informationen der deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2012 Carsten Müller
Alle Rechte liegen beim Autor
Dr. Carsten Müller, Jena
dr.mueller. c.jena@t-online.de
Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt
Printed in Germany
ISBN 978-3-8448-9758-6
Mehr Infos auch auf www.bod.de
Hinführung
Das Skatspiel im Allgemeinen
Skatfiguren im Besonderen
Mönche
Die „Hartmannsdorfer Mönche“
Die „Rothenburger Mönche“
Die „Kreta-Mönche“
Clowns
Die „Gilde-Clowns“
Die „Faro-Clowns“
Porzellanfiguren
Die „Sitzendorfer Gruppe“
Die „Italienischen Jungs“
Die „Grazer Charakterköpfe“
Geschenke eines guten Freundes
Die „Brockenhexen“
Die „Monaco-Gruppe“
Die „Skatfreunde Schillerhof 82“
Skat und Mathematik
Skat und Psychologie
Weitere Kartenspielergruppen
Muscheln, Zinnfiguren, Räuchermänner, Portugiesen
Danksagung
Literatur
Kinder sammeln viele Dinge, die ihnen wichtig erscheinen, bei Erwachsenen spielt dabei oft auch das „Bewahren von Erinnerungen“ eine Rolle. So kennen wir nicht nur Briefmarken- oder Ansichtskartensammler, sondern auch „Aufheber“ anderer Objekte: Bierdeckel, Kronkorken, Matchboxautos, (Trachten)Puppen, Anstecknadeln, Mosaikhefte, Kunstbücher, Schallplatten, Prospekte, Schachspiele, ….. Je älter eine Sammlerin/ein Sammler ist, umso wertvoller werden die Objekte, weil man darin auch ein Stück Lebensgeschichte spiegeln kann.
Ein sehr guter Freund von mir reiht zu Hause mehr als einen Meter Bücher über Napoleon in sein Bücherregal. Daneben stehen Figuren aus Porzellan, die den Kaiser der Franzosen als Büste oder hoch zu Ross zeigen. Mit jeder dieser Figuren verbindet sich ein Stück Geschichte in einem mehr als fünfzigjährigen Leben. Mit welcher Währung, zu welcher Zeit und mit welchem Aufwand wurden die Objekte erworben? Wer hat wann welche Bücher geschenkt? Welche überraschenden Erkenntnisse haben die einzelnen Bücher bereitgehalten, wann wurden sie gelesen? Sicher spielte die Faszination des kleinen, großen Europäers vor zweihundert Jahren eine Rolle, aber später auch eine gewisse Sammelleidenschaft, ein irrationaler Drang nach Erweiterung und Vervollkommnung.
Im Spiel finden viele Menschen Entspannung, Freude und natürlich auch Herausforderung, egal ob für sich allein beim Puzzeln bzw. anderen Einpersonenspielen oder im Wettstreit gegeneinander wie im Eins-zu-Eins beim Schach oder beim Doppelkopf bzw. Bridge im Zwei-gegen-Zwei. Besonders reizvoll im doppelten Wortsinn ist unter diesem Blickwinkel die Zwei-zu-Eins Situation beim Skat, die die Balance zwischen dem vermeintlich stärkeren Einzelspieler und den beiden im Reizen unterlegenen Gegenspielern realisieren soll. Nicht nur das verbreitete Diskutieren der Spieler über den Verlauf eines oft knappen Spiels bringt die Gemüter in Wallung, sondern Stirnrunzeln, Achselzucken und sonstige Nonverbalien im Spiel selbst beweisen Anspannung, Nachdenken und teilweise auch schauspielerische Höchstleistungen während einer guten Skatrunde.
Offenbar waren diese Tugenden einer gepflegten Runde von Kartenspielern die Ausgangspunkte von Künstlern und kreativen Gestaltern von sehr unterschiedlichen Figurengruppen, die das Kartenspiel zum Gegenstand haben. Mit den in diesem kleinen Büchlein vorgestellten Kartenspielerfiguren aus diversen Materialien wird der Versuch unternommen, der Vielfalt künstlerischen Schaffens in dieser Richtung zu Aufmerksamkeit zu verhelfen. Zehn ausdrucksstarke und teils sehr bemerkenswerte Exponate werden mit ihrer Geschichte vorgestellt. Einige besonders ausgefallene Objekte werden am Ende gezeigt, deren Ausstrahlung allerdings bereits ein wenig grenzwertig ist.
Dem geneigten Leser wünsche ich dabei nicht nur Freude an den kleinen Figuren, sondern auch Spaß bei einer Reise durch verschiedene Länder und dem Betrachten ganz spezieller Figuren aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Ein wenig „Augenzwinkern“ gehört dabei ebenso dazu wie das Verständnis für eine doch recht ungewöhnliche Sammlerleidenschaft.
Carsten Müller
Jena im Jahre 2012