Bisher in der Reihe »Astrologie-Ausbildung« erschienen:
Band 1: Planeten, Häuser und Tierkreiszeichen
Band 2: Elemente, Kreuze und Aspekte
Band 3: Schwerpunktthemen im Horoskop
Band 4: Die Deutung der Mondknoten
Band 5: Die Deutung der Schattenthemen
Band 6: Gesundheit im Horoskop
Band 7: Liebe und Partnerschaft im Radix
Band 8: Partnervergleich - die Synastrie
Band 9: Familienthemen und Kinderhoroskop
Vorwort
Einleitung
Die Eltern/Kind-Deutung
Beispiel-Horoskope für die Deutungsübungen
Eltern und Kinder
Die Deutungsfaktoren für Eltern/Kind Themen im Radix
Das Eltern-ICH
Das innere Mutterbild
Übung Nr. 1
Vergleich Ihrer Übung Nr. 1
Das innere Vaterbild
Übung Nr. 2
Vergleich Ihrer Übung Nr. 2
Übung Nr. 3
Vergleich Ihrer Übung Nr. 3
Töchter und Söhne
Übung Nr. 4
Vergleich Ihrer Übung Nr. 4
Verwandtschaft
Kindheit aus dem Blickwinkel von Saturn und Pluto
Das Kinderhoroskop als Erziehungshilfe
Übung Nr. 5
Vergleich Ihrer Übung Nr. 5
Synastrie zwischen Eltern und Kind
Hinweise für Beratungsübungen
Anhang:
Stichwort - Tabellen
Bezugsquellen für Horoskopausdrucke und Software
Die Lehrbuchreihe
Literaturempfehlungen
Über die Autorin
Dieser neunte Band der Reihe »Astrologie-Ausbildung« beschäftigt sich mit dem Thema: Eltern und Kinder
Die Deutung baut auf den Kenntnissen auf, die Sie sich in Band 1-8 der Reihe erworben haben. So, wie Sie es von mir gewohnt sind, wird auch dieses Thema praxisorientiert vermittelt. Der Vergleich Ihrer Übungen mit meinen Deutungen hilft Ihnen, Sicherheit für Ihre Horoskopdeutung zu gewinnen. Schritt für Schritt kommen Sie so an das Ziel dieses Astrologielehrgangs: die astrologische Deutung von Kindheits- und Familienthemen sowie die Deutung eines Kinderhoroskops als Erziehungshilfe.
Der Inhalt dieses Buches ist aufgrund meiner langjährigen Erfahrung als Astrologielehrerin nach einer bestimmten Ordnung aufgebaut. Ich empfehle Ihnen daher, die Themen der Reihe nach durchzuarbeiten und sich auch Zeit dafür zu lassen. Ihr Unterbewusstsein hat so eine bessere Möglichkeit, die Informationen zu verarbeiten und der Lernerfolg ist höher.
Im Kapitel: »Die Eltern/Kind-Deutung« (S. →) geht es um die Teile, aus denen sich die Deutung von Kindheits- und Familienthemen zusammensetzt. Im Kapitel »Das Eltern-Ich« (S. →), steigen wir in die Deutungspraxis ein. Im Kapitel »Das innere Mutterbild« (S. →) betrachten wir das Mutterthema aus verschiedenen Blickwinkeln. Im Kapitel »Das innere Vaterbild« (S. →) verfahren wir genauso mit dem Vaterthema, und im Kapitel »Töchter und Söhne« (S. →) deuten wir eigene Erfahrungen und Erfahrungen mit unseren Kindern. Im Kapitel »Verwandtschaft“ (S. →) erweitern wir das Thema um Geschwister, Onkel und Tanten. Mit den Langsamläufern von Saturn bis Pluto betrachten wir im Kapitel »Kindheit aus dem Blickwinkel von Saturn und Pluto« die tiefer gehenden Erfahrungen in der Kindheit. Danach deuten wir »Das Kinderhoroskop als Erziehungshilfe« (S. →). Erweitert wird dieses Thema um die »Synastrie zwischen Eltern und Kind« (S. →), sodass wir am Ende eine umfassende Analyse aller Familien- und Kinderthemen im Radix erhalten haben.
Zum Abschluss des Deutungsteils folgen noch Hinweise für Beratungsübungen (S. →).
Im Anhang finden Sie Tabellen mit Deutungsstichworten (S. →), die Sie bei Bedarf für ihre Übungen heranziehen können.
Wie schon bei den vorhergehenden Bänden gibt es auch bei diesem Lehrgang wieder Übungsaufgaben für Sie, die Sie danach mit meiner Deutung vergleichen können.
Jetzt kann es auch schon losgehen. Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg mit diesem Astrologielehrgang.
Für unsere Deutungsübungen benutzen wir das Radix von Hanna bzw. von Hans und betrachten es aus den Blickwinkeln »Ich als Kind, als Tochter/Sohn, als Mutter/Vater, meine Mutter/mein Vater, mein Wunsch-Sohn, meine Wunsch-Tochter«
Hatten Sie eine schöne Kindheit? – Wenn ja, haben Sie allen Grund zur Freude und Dankbarkeit. Wenn nein, wenn Ihre Erfahrungen mit den Eltern schwierig waren – dann gehören Sie zu den Menschen, deren erste Aufgabe es ist, die Vergangenheit aufzuarbeiten, um frei zu werden für das eigene Leben.
Die Kindheit und die Erfahrungen mit den Eltern sind prägend für unser Erwachsenenleben, mehr als wir glauben. Wurden wir als Kind von den Eltern liebevoll unterstützt und gefördert, so haben wir quasi einen Bonuspunkt, der uns im Leben als Erwachsener zugutekommt. Es mag uns dann vieles leichter fallen, weil wir früh gelernt haben, Zutrauen in unsere eigene Schöpferkraft zu haben.
Wurden wir als Kind jedoch zum Beispiel von den Eltern immer wieder geschlagen und gedemütigt, dann prägt uns das auf zwei Ebenen. Zum einen kann es sein, dass wir uns auch als Erwachsener wertlos, hilflos und als Opfer fühlen. Zum Anderen – wenn wir dann eigene Kinder haben – kann es sein, dass wir die gleichen Mittel anwenden und unsere Kinder ebenfalls schlagen, weil wir es in unserem Elternhaus ja so gelernt haben.
Statistiken zeigen, dass Eltern, die ihre Kinder misshandeln, zumeist auch schon von ihren eigenen Eltern misshandelt wurden. Dies ist erschreckend und zugleich logisch: Astrologisch ist das Symbol für die Erfahrungen mit den Eltern zugleich auch das Symbol für die eigene Elternschaft.
Menschen mit einer schwierigen Kindheit haben jedoch die Chance und die Aufgabe, die Kindheitsmuster zu verändern, damit sie zu einem freien und selbst bestimmten Leben gelangen können. Schaffen sie das, werden sie damit sogar gleichzeitig tief sitzende Familienmuster durchbrechen und somit altes und leidvolles Familienkarma auflösen.
Es ist natürlich klar, dass die Aufarbeitung problematischer Kindheitserfahrungen Zeit braucht. Bei besonders schwerwiegenden Erlebnissen sogar manchmal fast das ganze Leben lang. Als Astrologen können wir hier Unterstützung geben, Zusammenhänge aufzeigen und Lösungshilfen (evtl. auch durch weiterführende Verweise an Spezialisten) anbieten.
Wer die Eltern nicht annimmt, nimmt das Leben nicht an!
Dieser Satz ist gerade für schwierige Eltern/Kind Beziehungen von besonderer Bedeutung. Es mag hart klingen, aber wer als erwachsener Mensch die Schuld für das Misslingen im Jetzt seinen Kindheitserfahrungen zuweist, der bleibt in der Kindrolle stecken und somit in der Abhängigkeit. Er verneint damit seine eigene Schöpferkraft.
Das Leben selbst aber, das uns geschenkt wurde, ist des Dankes wert. Es hat nichts mit der Persönlichkeit der Eltern zu tun, nichts mit den Erfahrungen, die wir mit ihnen gemacht haben. Die Eltern sind einfach der Kanal in dieses Leben. Dieses Leben kommt von irgendwo her, ein göttlicher Funke, der sich entzündet hat, um in uns und durch uns zu glühen und zu wirken. Dieser Lebensfunke wird weitergegeben durch die Eltern, und wir selbst (als Erwachsene) besitzen die Schöpferkraft, die daraus etwas machen kann.
Bei schwierigen Elternbeziehungen kann es wichtig sein, dass man sich einfach darauf beschränkt, dass das Leben weitergegeben wurde.
Alle Faktoren des Horoskops, die auf Elternthemen hinweisen, zeigen nicht nur, wie man die eigenen Eltern erlebt hat, sondern sind auch Symbole für die eigene Vater- oder Mutterschaft. In der Regel spielen diese Faktoren bzw. diese Erlebnisse auch in die Partnerschaft und in den Beruf mit hinein.
Unter Umständen kann es daher sinnvoll sein, sich auch noch einmal mit dem Lehrbuch, Band 5 »Die Deutung der Schattenthemen« zu beschäftigen, da auch hier Bezüge zu Kindheitsmustern erklärt werden.
Noch eines: Falls Sie selbst Kinder haben, dann betrachten Sie deren Horoskope bitte nicht voreilig.
Manche Astrologieschüler, die auch Vater oder Mutter sind, haben im ersten Moment ein bedrückendes Gefühl, wenn Sie bei Ihrem Kind herausfordernde Themen entdecken, die auch im Zusammenhang mit dem Erleben der Eltern stehen. Aber die Kinder werden ihre Themen anders leben und erleben, als wir es tun würden. Sie sind eigenständige Persönlichkeiten, noch in Entwicklung (wir können ihnen also die positive Seite zeigen…) und gehören zudem einer Generation an, zu der wir nicht wirklich Zugang haben. Khalil Gibran hat das treffend ausgedrückt: »… Denn ihre Seelen wohnen im Haus von Morgen, das ihr nicht besuchen könnt…« Am besten, Sie arbeiten das Buch erst durch, wenn ihr Kind noch minderjährig ist, um nicht vorschnell falsche Vorstellungen oder gar Ängste zu bekommen.
Wenn Ihr Kind bereits erwachsen ist, dann sprechen Sie mit ihm und fragen, wie es Sie als Vater oder Mutter erlebt, bzw. in der Kindheit erlebt hat. Vergleichen Sie das dann mit den Faktoren im Horoskop. So kann sich vieles relativieren.
Wenn Sie selbst Probleme mit einem Elternteil haben, dann kann es hilfreich sein, sich das Radix dieses Elternteils anzusehen. Viele Handlungsweisen werden dadurch aufgrund der Planetenstrukturen verständlich. Vielleicht hilft Ihnen das, den Schmerz und die Wut loszulassen und mehr inneren Frieden zu finden. Beschäftigen Sie sich aber nur dann mit dem Radix dieses Elternteils, wenn Sie sich zur Konfrontation mit der Vergangenheit fähig fühlen. Alles hat seine Zeit.
Wer Vater oder Mutter ist und das Beste für sein Kind will, kann nur eines tun: dafür sorgen, dass er sich selbst wohl fühlt und dann nach Möglichkeit seinem Kind das geben, was es braucht.
Wo stehen jetzt die Eltern im Horoskop? – Natürlich nirgends als Person! Wir sehen, wie jemand die Eltern empfindet und welche Erfahrungen damit gemacht wurden. Dafür haben wir mehrere astrologische Deutungssymbole, die uns Hinweise geben. Sehen wir uns das einmal in der Übersicht an:
IC und MC
Die IC-MC Achse und damit Haus 4 – Haus 10 wird auch manchmal die Elternachse genannt. Üblicherweise wird der IC dem Vater zugeordnet und der MC der Mutter. Es gibt allerdings auch astrologische Richtungen, die das umgekehrt machen, IC für die Mutter und MC für den Vater.
Meine eigene Erfahrung bestätigt die erste Version. In den meisten Fällen konnten für die Erlebnisse mit dem Vater die Faktoren des IC bzw. des 4. Hauses zugeordnet werden und für die Erlebnisse mit der Mutter die Faktoren des 10. Hauses.
IC und 4. Haus
sind Symbole für die Herkunft und das Elternhaus. Hier gehört man zur Familie. Da auch (familiäre) Traditionen hier ihre Entsprechung haben, ist die Zuordnung zum Vater logisch. Auch heute noch bekommen wir bei der Geburt in den meisten Fällen seinen Familiennamen, als ein Erkennungsmerkmal der Zugehörigkeit. Früher sowieso. Familientraditionen gehen in der Regel auch vom Vater aus, ein gutes Beispiel dafür sind Ärztefamilien, Rechtsanwaltsfamilien usw., wo ein (Familien-) Merkmal vom Vater auf die Kinder übertragen wird.
Der Schutz, den wir im 4. Haus erhalten, ist ebenfalls ein eher väterlicher Schutz, den wir dadurch bekommen, dass er uns als von sich abstammend anerkennt. In früheren Zeiten war das etwas sehr, sehr Wichtiges.