Kugellogik
Die telepathische Welt
Deiner innerern und
äußeren Realität
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I don’t know if this is what I had in mind, when I started this book, but this finally made its way out there.
Ich vermeide in diesem Buch ganz bewußt möglichst alle Wörter, die nur existieren, um von einer Beschreibung abzulenken. Für mich hören sich buddhistische Namensgebungen für verschiedene Stadien des Nirvanas, oder wie immer Sie diese Zustände nennen, genauso an wie die Bezeichnungen der westlichen Schulmedizin, denn der Effekt bleibt: Es sind Worte, die etwas beschreiben, das man kennen muß, um zu wissen, was es bedeuten soll. Und das ist dem Sinn der Worte widersprüchlich, denn diese beschreiben in der Kommunikation Bereiche, die dem Worteverfasser entweder bekannt sind oder zumindest soweit in seinem Bewußtsein vorhanden sind, daß er sie in Worte faßt und thematisiert. Sie sind Versuche, in der psychischen Landkarte einen Punkt zu beschreiben und dem Zuhörer oder Leser einen Weg dorthin zu ebnen, ihn mit diesen Punkt zu verbinden. Ich bevorzuge deshalb die beschreibende Art Dinge beim Namen zu nennen und bin mir dabei bewußt, daß in jedem Gehirn andere Verkettungen damit vollzogen werden und das auch der Sinn der Sache ist.
Nachdem nun die Bedeutung der Worte ein wenig aufgeweicht ist, um darin neue Dinge erscheinen zu lassen, beginne ich mit dem wichtigsten Werkzeug dieses Buches: Der Kugel. Eine Kugel steht für einen Menschen und enthält alles, was diesen Menschen ausmacht, seine gesamte Identität. Sowohl alle bewußten wie unterbewußten Teile des endlosen Assoziationsbündels im Gehirn des Menschen. Die Kugel beinhaltet alle 4 Körper des Menschen: Den materiellen greifbaren Körper, den Emotionalkörper, den Mentalkörper mit dem Verstand und den seelischen Astralkörper. Kurz, eine Kugel repräsentiert einen Menschen, ist ebenso wie ein Mensch natürlich, vollkommen, vollständig und in sich schlüssig. Zudem ist eine Kugel einfach für jeden vorstellbar.
Der Kugelkörper stellt ein Individuum dar. Ein Individuum ohne seine Umwelt, seine Interaktion mit seiner Umwelt, zu der es sich individuell verhalten kann, ist jedoch vollkommen undenkbar. Jeder Kugelkörper ist sowohl ein einzelnes, aktives Energienetz, als auch fest und untrennbar mit einem viel größeren Energienetz, das weit über die Grenzen jedes einzelnen Individuums hinaus geht, verwoben und eingesponnen und dort aktiv, lebendig.
In diesem Energienetz strahlt jede Kugel Realität aus und nimmt Realität auf. Jede Kugel erzeugt um sich herum ein Realitätsfeld, das vor allen Dingen aus dem besteht, was das Gehirn gerade wahr nimmt, was es spürt. Ich nenne dieses Gefüge Realitätsnetz. Innerhalb des Realitätsnetzes ändert sich die gemeinsam erzeugte Realität, wenn noch jemand einen Raum betritt, weil dieser auch Realität kreiert, das Gehirn niemals mit der Realitätskreation aufhört und damit sich auch das Realitätskonsumverhalten der Anwesenden ändert, denn diese reagieren auf den Neuen im Raum. Die Schwingungen, die Vibrationen in einem Raum werden von den Anwesenden empfangen und versendet und verbinden alle schwingenden Teile. Die Umwelt ist ohne den eigenen Teil eine andere und vernetzt mit dem eigenen Auftreten. Die Schwingungen auf einem großen Konzert, bei dem sich größtenteils alle gut fühlen und viel Spaß haben, sind auf jeden Fall stärker als in einem Umfeld mit weniger Kugeln, die Realität konsumieren und produzieren.
Es kommt vor, daß zwei Menschen, durch das Realitätsnetz, im gleichen Moment den gleichen Gedanken im Kopf haben, einer diesen ausspricht und die andere Person darauf hinweist, daß sie diesen Gedanken zu diesem Moment auch hatte. Dann ist der Gedanke auch durch Anwesenheit von Beiden entstanden, gehört also auch Beiden gleichermaßen. Es existieren einfach Strukturen, die aus mehreren Kugeln ein größeres zusammenhängendes Gebilde erstellen.
Die Trennung zwischen Energie innerhalb und außerhalb der Kugel ist schwierig, denn alles, was einem in der Außenwelt begegnet, ist nur vorhanden, weil eine innere Einstellung vorhanden ist, die den Teil, die Energie der Außenwelt so anzieht, wie ein Magnet Eisenpartikel magnetisch anzieht, obwohl diese nicht mehr Teil des Magneten sind.
Der Unterschied zwischen Innen und Außen besteht lediglich durch den Kugelrand, der als eine Grenze, als Horizont aber auch als Schutzhülle, als Ummantelung existiert und dem Bewußtsein einen festen Bezugsrahmen gibt, in dem es Dinge erfassen und schützen kann. Bei den vielfältigen Verstrickungen mit der Umwelt wäre dies ohne ein erhellendes Gerüst zu unüberschaubar.
In seinem innersten Zentrum der Kugel ist jeder Mensch mit der Quelle der Realitätskreation ausgestattet. Vom innersten Zentrum strahlt Energie wellenartig bis zum Kugelrand, über diesen hinaus in die Umwelt und schließlich wieder zum Kugelinneren zurück und liefert dabei das Feedback der eigenen Ausstrahlung zurück. Das Zentrum besteht aus reinster göttlicher Energie und Kraft. Das Zentrum ist immer erleuchtet und repräsentiert die Essenz des Menschen in seiner absoluten und unveränderbaren Reinstform.
Um dieses offene und durchgehend von freier, strahlender Energie erfüllte Zentrum herum liegen in der Kugel die bewussten und unterbewussten Bereiche des Menschen und der Kugelrand als ein Mantel der Verschlossenheit zum Schutz der inneren Bereiche. Für jeden Menschen liegt innerhalb der Kugel wichtiger, persönlicher und schützenswerter Bereich. Die meisten Menschen verhalten sich so, dass niemand dort hinein gelangen soll, damit dort kein Schaden angerichtet wird. Die Offenheit im Inneren und die Verschlossenheit im Randbereich sind beides Bestandteile der Kugel und schließen sich nicht etwa gegenseitig aus, sondern sind wie bewußt und unbewußt immer beide vorhanden. Der Wunsch nach Verschmelzung, nach gegenseitiger Offenheit und Verschmelzung, ist immer unter dem Kugelrand anwesend, unabhängig vom Grad der Verschlossenheit.
In der Kugel ist die Unterteilung bewußt / unbewußt unglücklich gewählt, denn ein Großteil der Kugeln der Menschen ist nicht einfach erreichbar und durch Energieblockaden nur sehr mühsam zugänglich. Das Bewußtsein selbst ist in der Kugel nur eine kleine Blase, die sich innerhalb der Kugel auf Assoziationen fortbewegt. Bereiche innerhalb der Kugel, die das Bewußtsein ohne große Schwierigkeiten passieren kann sind in der Unterteilung bewußt / unbewußt sogenannte bewußte Bereiche. Das ist jedoch recht verwirrend, denn das Bewußtsein selbst hat mit diesen bewußten Bereichen nur soviel zu tun, daß es diese passieren kann, und so wie sie sind, akzeptiert und eingeordnet hat in das System des Lebens desjenigen Bewußtseins. Kurz, das Bewußtsein hat Zugriff auf diese bewußten Bereiche.
Die aktuelle Verteilung der bewußten und unbewußten Bereiche innerhalb der Kugel hängt von der Vergangenheit des Individuums ab. Zu Beginn des Lebens ist die Kugel noch ungeprägt und leer, wie ein frischer kugelrunder Teller. Jede Kugel ist meiner Ansicht nach vollkommen gleich beschaffen, denn die Basis, der Teller Mensch, ist in jedem gleich. Was uns als Menschen zu einem Individuum macht, sind die Umwelteinflüsse, die sich auf individuelle Art und Weise auf dem Teller anordnen und dieser Vorgang beginnt bereits vor der Geburt durch die Kugelkonstellation der Mutter. Auf einer bei allen Kugeln absolut gleichen psychischen Landkarte werden durch Umwelteinflüsse und eigene Reaktionen die noch leeren Punkte mit individuellen Informationen, Erinnerungen, Emotionen belegt. Die Art der Aufnahme, der Ansiedlung von Daten in der Kugel ist vergleichbar mit kleinen Eisenspäne, die man über einem Magneten fallen läßt, denn die Teilchen lagern sich so an, daß die Anziehungskraft des Magneten sichtbar wird. Längliche Teilchen richten sich wie ein Kompaß zur Anziehungskraft hin aus. Hauptanziehungspunkte innerhalb der Kugel, zwischen denen individuelle Informationen gespeichert werden, sind unter dem Namen Archetypen, den C.G. Jung aufbrachte, bekannt.
Zu diesem anfänglichen Prägungsprozeß habe ich eine sehr gute Traumbeschreibung von einem Bekannten:
„Ich träume einen Traum, den ich schon mindestens tausend mal geträumt habe. Und wenn ich auch zu Übertreibung neige: Dieses Mal ist es keine.
Der Traum.
Ich BIN an einem ORT, den ich noch nie gesehen habe, und doch sieht er vertraut aus, ich habe das Gefühl, ich wäre da schon mal gewesen, aber ERINNERN kann ich mich daran nicht. Alles um mich herum ist grau, braun, dunkel, es gibt kaum Konturen, ich sitze mitten im NICHTS. Dumpfe "Geräusche" dringen an mein Ohr, aber ich HABE KEIN Ohr. Ich habe überhaupt keinen Körper, auch keine Augen, aber trotzdem kann ich den ORT wahrnehmen an dem ich bin. Die GERÄUSCHE sind eher VIBRATIONEN, ich FÜHLE alles. Außerdem habe ich fürchterliche ANGST. Es ist nichts da, was mich bedroht, überhaupt nichts außer MIR, und ich weiß, daß irgendetwas KOMMT, es ist ÜBERALL, und doch NIRGENDS. Dann VERÄNDERT sich der ORT. Was vorher weich und wabernd um mich herum war, nimmt plötzlich KONTUREN an, FREMDARTIGE KONTUREN. Es ist, als ob der ORT um mich herum GEFRIERT, es KNISTERT, REISST, KLIRRT, alles sehr subtil, so als würde der ganze ORT eine Reise in das Land „Wo Alles Anders Ist“ antreten, und ich mit ihm. KONTUREN. Scharfe KONTUREN entstehen mitten aus dem NICHTS. So als hätte jemand einen großen Eisblock zerschlagen, der jetzt in der Hitze der Sonne ZERSCHMILZT … nur eben ANDERSRUM! Kreischend entsteht um mich herum ein unglaublich furchterregender ORT. Obwohl ich nicht sagen kann, WAS da nun so fürchterlich ist, es sieht eher so aus wie im Inneren eines gerade entstehenden KRISTALLS, gerade in dem Moment, wo ES losgeht. Ich WEISS, daß ich sterben würde, wenn das, was um mich herum gerade passiert, wirklich VOLLENDET wäre, ich fürchte mich höllisch, und ich finde einen Weg, den ORT in Bewegung halten: Obwohl dieser Ort so furchterregend ist, finde ich nach kurzer Zeit einen Weg, mich darin wohlzufühlen, finde eine Nische, in der ich SEIN kann. Die ANGST verschwindet, und statt dessen, ja, was breitet sich aus, dieses wirklich MERKWÜRDIGE Gefühl, so, als wäre EINERSEITS alles in wilder Panik, wie ein Erdbeben, und andererseits kann ich jederzeit zurück an diesen ORT, der plötzlich IN MIR DRIN ist, was, sobald ich es entdecke, super-COOL ist. So kann ich das Desaster um mich rum verfolgen und gleichzeitig an diesem ORT sein, wo ALLES IN ORDNUNG ist. Dort kann ich bleiben FÜR IMMER.
Dann wache ich auf und schaue mit hellwachen Katzenaugen um mich, und wundere mich darüber, daß ich im Bett liege, und frage mich, wie ich da hingekommen bin. Wenn ich guter Laune bin, kann ich die Augen zumachen und weiterträumen.
Eine Woche später ist mir klar, daß DIESER TRAUM sich wie ein Roter Faden durch mein Leben zieht. Zu allen WIRKLICH wichtigen Gelegenheiten taucht er auf, wie um mich daran zu erinnern, daß es ihn noch gibt. Als wäre dieser TRAUM ein Weg, mich daran zu erinnern, was WIRKLICH wichtig ist.“
Diese Prägung ist für uns ein Schock sondergleichen, denn man ist dieser Prägung ohne wenn und aber gnadenlos ausgeliefert, da sie lebenswichtig ist. Amerikanische Wissenschaftler machten den Versuch aus der Bibel nach, in dem Kinder nichts außer den materiellen Gütern zuteil wurde, die sie wie Essen und Sauberkeit benötigten. Die Versorgerinnen durften jedoch nicht mit den Kinder sprechen und nicht herzlich zu Ihnen sein. Das Ergebnis war tödlich, die Kinder starben alle, weil zu den lebensnotwendigen Dingen auch die Anteilnahme in einem Realitätsnetz gehört, das ihnen bewußt möglichst vorenthalten wurde. Die Informationen und Assoziationswege, die man durch die Umwelt eingeprägt bekommt, sind wichtig, um dem Bewußtsein überhaupt eine Basis zu geben, auf der es sich bewegen kann. Die Kugel enthält dafür in jedem Bereich Informationen und Emotionen, die praktisch automatisch wieder abgespielt werden, wenn man Ihnen näher kommt, um sich überhaupt ein Bild davon machen zu können, mit was man es zu tun hat. Durch Umwelteinflüsse wird das Bewußtsein immer wieder an die Dinge erinnert, die gerade intern auch abgespielt und auf die Außenwelt abgebildet werden.
Die Kugellogik in Verbindung mit dem Realitätsnetz darzustellen ist eine äußerst schwierige Aufgabe, da alle Erscheinungen sich immer wieder gegenseitig beeinflussen und sich sehr schlecht einzeln betrachten lassen. Die Kugellogik ist eine zusammenhängende Landkarte für die Vorgänge innerhalb und außerhalb von uns. Die Psychologie legt als Wissenschaft zu viel Wert auf Klassifizierungen anstatt auf die Richtung und die Art der Vorgänge. Die Unterteilung von wahr und unwahr ist in der menschlichen Konsensrealität bisher auf das Materie-Universum beschränkt. Das, was wir sehen, tasten, riechen, schmecken und hören können, das, was unsere Sinne darstellen, ist unzweifelhaft real, für mehrere Anwesende überprüfbar und in physikalischen Gesetzen auch zeitlos anwendbar. Bisher hat jedoch nicht ein Mensch etwas anderes, als das in seinem Gehirn zusammengestellte Bild, gesehen, das eigentlich nicht nur ein Bild, sondern ein großes Gebilde ist und unsere Realität darstellt. Es ist unbestreitbar, daß Sie ein Mensch auf dem Planeten Erde sind, den die bisherige wissenschaftliche Realität beschreibt. Ihre primäre Heimat ist jedoch nicht der Planet Erde, sondern Ihre persönliche eigene Realität, die durch Ihre Kugel erzeugt wird. Die Welt, die Ihre Sinne vom Planeten Erde erstellen, beschreibt gleichzeitig die Kugeldimension. Innerhalb der Kugel als individueller Datenbestand ist das, was wir sehen, ein Fakt und real! Es ist unerheblich, ob es außerhalb dessen, was wir sehen, existiert oder nicht, sondern nur wichtig, daß wir etwas sehen und wahrnehmen, denn dies ist eine Information über unsere innere Realität, die unser inneres Auge auf das Sichtfenster zaubert.
Ebenso wie der Mensch die Realität um sich herum für sich bewohnbar machte, wird er dies auch in seiner inneren Realität tun. Das Ziel ist bei beiden Dingen identisch, den Trieb der Evolution ausführen, sich anpassen, neue Nischen besiedeln, neue Lebensstrategien ausprobieren, die Lebensqualität steigern. Es geht dabei um den Aufbau der Kugel, die Evolution unseres Geistes, unseres Gehirns, dessen, was denkbar ist und die Möglichkeiten, die durch die Benutzung des eigenen Gehirns als Erzeuger der eigenen Realität entstehen. Während wir uns unter Evolution meist Dinge vorstellen, die sich in Jahrmillionen entwickelt und verändert haben, ist die Evolution der Kugel jederzeit aktiv und für jedes Individuum hier und jetzt spürbar. Denn auch wenn die Evolution schon Millionen Jahre aktiv ist, ist es doch zweifelsfrei die Gegenwart, in der sie momentan aktiv ist. Die Kugel bleibt nie, wie sie ist, sondern verändert sich ständig, wenn auch langsam. Durch Umweltverstrickungen und eigener Arbeit in der Kugel versucht die Evolution uns anzutreiben, möglichst viele Bereiche der Kugel zu aktivieren und dem Bewußtsein zur Verfügung zu stellen. Ich finde es deshalb praktischer die in der Kugel bereits dem Bewußtsein bekannten Bereiche aktiviert oder erleuchtet zu nennen, während die unterbewußten Bereiche bisher deaktiviert oder blockiert und vernebelt sind, so daß man dort nichts sieht.
Um das Realitätsnetz übersichtlicher zu machen, benenne ich Bereiche. Die einzelnen Bereiche gehören natürlich zusammen und beeinflussen sich immer gegenseitig, aber es hat Vorteile ein Bild in mehreren Realitätsebenen darzustellen. Eine Kugel ist der erste Bereich, R1. R1 ist „inhere“, die grundlegende psychische Realität, Sende- und Empfangspunkt von Strahlung. Das Energienetz außerhalb der Kugel, das durch diese Strahlung stark beeinflußt wird, nenne ich R2. In R2 ordnen sich die Kugeln im Spiel miteinander immer entsprechend Ihrer Energie zur Umwelt an. So finden sich automatisch Kugeln zusammen, die bereit sind, in bestimmten Bereichen Energie aufzubringen und dies in jedem erdenklichen Sinne. Wer bereit ist, etwas auf die Beine zu stellen, wird auch Helfer finden, wer bereit ist, sich zu ärgern, wird auch den Grund dafür finden oder denjenigen, den man braucht, um sich zu prügeln. R2 ist die Dimension der Kommunikation von mehreren Kugeln. Vom einfachen „Hallo“ bis zu unterbewußten Verstrickungen, die bisher dem Unterbewußtsein, oder viel mehr dem kollektiven Unterbewußtsein, in die Schuhe geschoben werden und damit weit weg von den Möglichkeiten des Individuums vermutet werden. Wer jedoch seine Kugel in den Griff bekommt hat auch bessere Möglichkeiten in R2 zur Hand.
Da sich die Kugel bei jedem Menschen anders aufbaut, ist logisch, daß jegliche Weltanschauung auch vollkommen real ist. Wenn Sie Ansichten, wie diese hier, nicht glauben, nicht für wahr halten, erhalten Sie dadurch eine wichtige Information. Die Information sagt aus, daß in Ihrer Kugel, in Ihrem Weltbild, momentan kein Platz für derartige Ansichten ist. Da sie die Ansicht aber gehört haben, jedoch nicht einordnen können, können Sie sicher sein, daß es Menschen gibt, die Platz für derartige Ansichten in Ihrem Kopf haben. Sie erfahren also nicht, daß eine Information wahr oder unwahr ist, sondern, daß sie innerhalb Ihres eigenen Systems nur nicht wahr ist und, daß es die Möglichkeit gibt, diese Information auch in Ihrem Kopf als wahr nachzuvollziehen. Ob sie das dann wünschen, ist Ihre Sache und eigentlich egal. Es ist jedoch hilfreich, sich bewußt zu machen, wie Sie zu der entsprechenden Information stehen und warum.
Die Gedanken des modernen Bewußtseins zeichnen sich nicht dadurch aus, zu überlegen, welche Themen, die man vernommen hat, wahr oder unwahr sind, um sie selbständig in sein Gedankengerüst einzubauen, sondern auf die eigene Denkfähigkeit des Assoziationssystems zu vertrauen und jeden Gedanken, der sinnvoll erscheint, anzuwenden, um ihn zu testen, um zu sehen, was für Ergebnisse dieser liefert. Erst nach einer Testzeit wird das eigene Gehirn automatisch darüber befinden, ob sich dieser Gedanke als tauglich herausstellt und dort verweilen darf, bis ein besserer an seine Stelle tritt oder als unsinnig entfernt wird. Der große Unterschied an dieser Ansicht ist, daß Information nicht vor der Aufnahme bereits als richtig / falsch, gut / böse, moralisch / unmoralisch gewertet wird und auch möglichst „unbewertet“ aufgenommen wird, um diesem Gedanken selbst durch Erfahrung überhaupt erst einen Wert zuzuweisen.
Als hartnäckiger Gegner dieser Art von individueller „Wahrheit“ zeichnen sich die Wissenschaftler aus, für die nur wahr ist, was bewiesen wurde, und für die nur wahr wird, was sich in ausgiebigen Tests in der bisherigen wissenschaftlichen Realität als dem zugehörig erweist. Diese Realität ist R3. R3 bezeichnet das wissenschaftliche Universum, das starre Materie-Universum, mit dem der Mensch diese Welt zweifellos beherrscht und sich sogar erlaubt, Roboter bis zum Mars zu schießen, um dort Informationen zu sammeln. Die Informationen aus R3 sind zeitlos anwendbar und über individuelle Bedeutungen hinweg wahr, denn keine Kugel wird z.B. an der mathematischen Bedeutung von 1+1=2 etwas ändern. R3 beschreibt die Welt, die uns unsere Sinne von unserer Umwelt liefern und auch vorhanden ist, wenn wir selbst nicht anwesend sind, um dies zu überprüfen. R3 befindet sich außerhalb der Gedanken und der Möglichkeit, mit diesen Manipulationen an unserer inneren Realität vorzunehmen und unterscheidet sich grundlegend von R1. So kommt es, daß in dem deutschen Magazin „Bild der Wissenschaft“ ein Artikel erscheint, in dem inhaltlich steht „Trauen Sie nichtmal Ihren Augen, denn die Wissenschaft beweist ganz eindeutig, daß das, was das Auge sieht und das Gehirn daraus zusammenstellt, nicht das ist, was nach unserem wissenschaftlichem Weltbild wahr ist.“, denn Wissenschaftler verbieten sich selbst anscheinend innerhalb von R1 Gedankenexperimente, da Sie wahr / nicht wahr ganz anders werten.
Bei den meisten handwerklichen Berufen ist man ohne passendes Werkzeug aufgeschmissen. Ebenso erstelle ich hier sprachliche Werkzeuge mit denen ich arbeite, um Sachen einfacher zu veranschaulichen. Ein wenig Kenntnis über das Werkzeug läßt einen das Handwerk besser verstehen. Die hier vorgestellten Werkzeuge können sie sich als Funktionen eines Grafikprogrammes vorstellen, die das Bild des Programmes beeinflussen, wie der Kontrastregler an einem Fernseher. In Ihrem Gehirn erlauben diese das Bild der Realität, die ihnen ersichtlich ist, zu beeinflussen. Dieser Text ist der Versuch, mit diesem Grafikprogramm ein Bild zu zeichnen.
„Hilfreich“ ist innerhalb R1 der beste Ersatz für „wahr“, denn durch das Informationszeitalter muß jedes Gehirn in der Lage sein selbst zu entscheiden, wie es eingehende Informationen bewertet. Auf bereits bestehende Wertungen kann man sich nicht mehr verlassen, da diese das Verfallsdatum bereits überschritten haben. Betrachten Sie Dinge, die sie bisher „wahr“ nannten, als „hilfreich“, haben sie die Möglichkeit heraus zu bekommen, welche Dinge wirklich hilfreich für den Menschen, die Lebensqualität und die Umwelt sind. Vieles ist einzig und allein hilfreich für sich selbst und damit so was wie ein Selbstzweck. Wenn man sich z.B. schlecht fühlen möchte, irgendwie sein Leid vergrößert, ist man geneigt über Realitätsnetzverbindungen auch zu versuchen, umliegende Kugeln mit herunterzuziehen, da dies hilfreich ist, um zu verhindern, daß diese positiv auf einen wirken. Überlegen Sie, wozu Dinge hilfreich sind und wozu nicht. Behalten Sie die Beurteilung „hilfreich, um sich besser zu fühlen“ im Auge, bringt Sie dies schnell dem Ziel, dem Menschen, entgegen.
Die Frage „Hilfreich wozu?“ bringt als Antwort eine bestimmte Richtung, in die die Antwort geht, wie z.B. „hilfreich, um sich besser zu fühlen“ oder „hilfreich, um sich schlechter zu fühlen“. Um dem Bewußtsein in der individuellen Landkarte der Kugel zu ermöglichen, sich gezielt zu bewegen, sind die Informationen in den zahlreichen Fäden und Verästelungen der assoziativen Struktur durch Richtungen verbunden. Es reicht dem Bewußtsein, sich in eine bestimmte Richtung bewegen zu wollen, um in dieser automatisch die vorhandenen Informationen abzurufen. Da alle Informationen untereinander vernetzt sind, sind alle Punkte von allen Punkten erreichbar. Es wäre äußerst unpraktisch oder im Slang des Computerzeitalters „benutzerunfreundlich“, wenn das Bewußtsein wissen müßte, wie das Ziel genau erreichbar ist. Stellen wir uns die Kugel als eine Stadt vor und das Bewußtsein als ein Auto darin, reicht es dem Auto mitzuteilen, wohin man genau möchte oder in welche Richtung man möchte, um den Weg anzutreten. Längenangaben, Einheiten oder psychologische Bezeichnungen sind dem Bewußtsein dabei fremd, in obigem Beispiel vergleichbar mit unnötigen Straßenkarten. Das Denken in Richtungen ist eine der wichtigsten Überlegungen zur grundlegenden Struktur der Kugel.
Es gibt zahllose Systeme, mit denen Autoren versucht haben, verschiedene Bewußtseinsstadien zu beschreiben und immer wieder gibt es Versuche, diese in eine evolutionäre Reihenfolge zu bringen, damit man sich orientieren kann, wo man sich befindet und was einem noch bevorsteht. Diese Systeme sind reizvoll, ganz besonders für diejenigen, die bereits einige der dort beschriebenen Stufen erreicht haben, aber sie stehen auch ein wenig im Weg. Da jedes Gehirn eine individuelle psychische Konstellation besitzt, sieht auch der Weg immer individuell aus und läßt sich nicht in eine Reihenfolge bringen, ohne Menschen, die von dieser abweichen, zu unrecht abzuwerten. Es reicht vollkommen aus, sich bewußt zu machen, daß in unseren deaktivierten Kugelbereichen weitere Bewußtseinsstadien schlummern, und daß in unserem Gehirn alle Informationen und Wege gespeichert sind, um diese zu erreichen.