„Die Orakel haben nicht sowohl aufgehört zu reden als vielmehr die Menschen ihnen zuzuhören.“
Georg Christoph Lichtenberg
Books on Demand
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© 2011 Ricarda Sagehorn und Cornelia Mroseck
Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt
Zu den Lenormand-Karten Blaue Eule (ISBN 978-3-905017-03-8) folgender Nachweis:
Mit freundlicher Genehmigung des Königsfurt-Urania Verlag,
Krummwisch, © AGMüller Urania, Neuhausen.
www.koenigsfurt-urania.com
ISBN: 978-3-8482-8125-1
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Das Gewerbe der Hellsicht und Wahrsagerei ist uralt. Von je her hat es die Menschen interessiert, was in der Zukunft auf sie zukommt. Gehen wir in der Zeit weit zurück, war es für die Menschen sogar von noch größerer Bedeutung. Denn die Orakel wurden unter anderem dazu befragt, ob Kriege gewonnen werden, ob der Sommer eine reiche Ernte verspricht oder ob ganze Königreiche Bestand hatten oder zu zerbrechen drohten. Von diesen Orakelsprüchen hingen die Zukunft und das Überleben ganzer Völker ab.
Aber natürlich wurden auch persönliche und alltägliche Belange erfragt.
All diese Fragen haben die Menschen immer bewegt und tun es auch heute noch. Und auf der ganzen Welt wird diese Kunst immer noch betrieben. Während das Lernen der Geheimnisse früher jedoch ein Privileg von Wenigen war, steht dieser Weg heute vielen offen. Zum Glück!
Schauen wir auf die Geschichte des Kartenlegens an sich, können wir auch sie mehrere tausend Jahre zurückverfolgen. Und die hier besprochenen Karten gehen zurück auf die Sybille von Paris, jene große Wahrsagerin, die Napoleon prophezeite nicht in Russland einzumarschieren, denn er würde eine Niederlage erleben. Sie war ein berühmtes Medium, das heiß geliebt wurde von den Prominenten und Reichen ihrer Zeit. Genauso wurde sie jedoch auch wegen ihrer Weissagungen verfolgt und zeitweise vertrieben. Und auch wenn heute viele Decks nach Madame Lenormand benannt werden, sind es nicht die Karten in ihrer Ursprungsform, wie sie sie höchstwahrscheinlich benutzt hat. Nichtsdestotrotz sind die Lenormandkarten in ihren vielen Varianten wohl neben dem Tarot das beliebteste Kartendeck.
Wir möchten dir in diesem Buch vermitteln, wie einfach es sein kann, die Sprache der Lenormandkarten zu interpretieren. Denn gerade auch das Deck unter den vielen, die es gibt, welches wir besprechen, ist sehr klar und eindeutig in seiner Symbolik und in seinen Farben. Im Laufe der Arbeit mit diesem Buch wird sich nicht nur dein Verständnis für die Karten erweitern, sondern auch deine Intuition wird sich schärfen und verfeinern. Nutze den Raum für eigene Interpretationen, die wir dir unterwegs zur Verfügung stellen, denn er ermöglicht dir eine enge Verbindung zu deiner Intuition und den Karten aufzubauen.
Wir freuen uns darauf, mit dir gemeinsam die Geheimnisse dieser alten Kunst zu lüften.
Ricarda & Conny
Kartenlegen lernen solltest du so verstehen, als würdest du eine neue Sprache erlernen wollen. Denn eigentlich ist es nichts anderes. Genauso wie wir gelernt haben, dass bestimmte Buchstaben (Symbole) aneinander gereiht Wörter bilden und diese Wörter (zusammengefasste Symbole) wiederum aneinander gereiht Sätze ergeben, lernst du hier, dass einzelne Karten mehrere Symbole und damit mehrere Vokabeln enthalten. Genauso wie mehrere Karten aneinander gereiht eindeutige Sätze und damit Aussagen bilden.
Die Symbolik der Karten bildet also dein Vokabular – die Wörter, die du mit jeweils einer Karte verbindest. Die Legemethode, wie du die Karten auslegst und deutest, ist die entsprechende Grammatik. Die Grammatik sorgt dafür, dass du die Wörter so miteinander verbindest, dass sinnige Aussagen entstehen.
Und wie das so ist, wenn man eine neue Sprache lernt, holpert man am Anfang ein wenig in den Sätzen. Je mehr man jedoch übt, die Sprache spricht, umso flüssiger und einfacher wird es.
In diesem Buch besprechen wir ein Deck von Urania, die sogenannte Blaue Eule. Die Besonderheit an diesem Deck ist, dass die Symbolik einfach und klar ist. Jede der Karten ist wie ein kleines Gemälde, das einen Gegenstand oder ein in sich geschlossenes kleines Bild darstellt. Hinzu kommt, dass die Blaue Eule als Ergänzung die Skatkarten integriert. Diese ermöglichen es uns über die traditionellen Personenkarten in den Lenormandkarten hinaus, über die Könige, Damen und Buben im Skatblatt, weitere Personen schnell und einfach zu identifizieren.
Wir möchten dir aus diesem Grunde natürlich empfehlen, genau mit diesen Karten zu arbeiten. Sicherlich kannst du auch ein anderes Deck benutzen. Aber es ergeben sich in den Varianten erhebliche Unterschiede. Diese können die Farben betreffen oder auch die Richtung der Symbolik, die teilweise von Relevanz ist. Auch haben einige Decks keine Skatkarten auf ihren Bildern integriert, so dass dir diese Informationen dann fehlen könnten. Mach es dir also nicht unnötig schwer, wenn es auch einfach und klar geht. Hinterher, kannst du immer noch wieder gern auf ein von dir bevorzugtes Kartendeck wechseln.
Oft wird uns die Frage gestellt, wie man denn nun die Karten umgehen muss. Und wir sind der Meinung: Es ist egal, solange du dich wohlfühlst! Sicherlich solltest du mit deinen Karten pfleglich umgehen. Sie sind schließlich dein dir treu dienendes Werkzeug. Aber ansonsten handle bitte so, wie es dir beliebt.
Wenn du es für dich möchtest, kannst du dir ein schönes Etui oder eine Stofftasche für deine Karten besorgen. Einige Kartenleger haben auch ein eigens dafür angeschafftes Kästchen. Solltest du sie jedoch auch mit dir in der Handtasche mitnehmen wollen, wäre die erstere Variante wohl die einfachste.
Was das Mischen der Karten abgeht, können wir dir empfehlen, sie normal zu mischen. Also nicht auf dem Tisch durcheinander zu wirbeln. Auch möchten wir dir ans Herz legen, die Karten immer in eine Richtung sortiert zu belassen. Denn so kannst du, ohne vorher sortieren zu müssen, ein Kartenbild sauber auslegen. Das hilft dir vor allem am Anfang, deutlich auf die Karten zu schauen und damit auch vernünftig deuten zu können. Und du musst nicht immer auf Karten blicken die mal richtig mal verkehrt herum liegen. Das verwirrt nur unnötig.
Wir empfehlen dir sauber und ordentlich auszulegen. Quasi Kartenrand an Kartenrand. Auch das erzeugt eine Übersichtlichkeit, die dir gerade am Anfang behilflich ist.
Manche Kartenleger/innen mögen es nicht, wenn andere ihre Karten berühren. Sie empfinden dann die Energie der Karten als gestört. Manch andere lassen ihr Gegenüber die Karten jedoch selbst mischen. Entscheide dich hier für die Variante mit der du dich am wohlsten fühlst.
Wenn wir uns nun die einzelnen Karten gemeinsam ansehen, möchten wir, dass du dich wirklich auf diese eine Karte konzentrierst. Sei neugierig und offen, was sie dir zu sagen hat. Nimm dir Zeit. Schau genau hin und achte auch auf Details. Je mehr du das gesamte Bild in seinen vielen kleinen Details erfasst, umso leichter wird es dir fallen unseren Interpretationen zu folgen und eigene zusätzliche Bedeutungen zu entwickeln. Außerdem ersparst du dir damit, mühselig Vokabeln lernen zu müssen. Hast du einmal das Bild erfasst, hast du alles, was du brauchst direkt vor dir liegen.
Über die Bildbeschreibung möchten wir dir einen Vorschlag machen, wie du das Bild betrachten kannst und welche Sichtweise wir auf die Karte haben. Daraus ergeben sich die Bedeutungen. Du wirst sehen, dass sich alles daraus ergibt, was du auf dem Bild auch sehen kannst. Manchmal benötigt man vielleicht ein wenig Phantasie dazu. Aber auch diese möchten wir bei dir schulen, damit du eigene Bedeutungen hinzufügen kannst. Wir lassen dir unter bei jeder Karte Raum für eigene Interpretationen. Schreib sie dir dazu. Wir haben dir dafür einige Zeilen eingerichtet. Schließlich sollen du und die Karten einen Einheit werden. Ihr zwei sollt eine gemeinsame Sprache sprechen.
Was die Skatkarten auf den einzelnen Karten bedeuten, ist für uns nur bei den Buben, Damen und Königen relevant. Konzentriere dich also vornehmlich auf das Bild an sich.
Ein Mann ist auf einem Pferd unterwegs. Es könnte ein Bote aus alten Zeiten sein. Dieser bringt Nachrichten, wir wissen aber nicht, ob diese gut oder schlecht sind. Meistens waren diese Botschaften mündlicher oder schriftlicher Natur. Das Pferd auf dem der Mann sitzt ist in Bewegung und war damals ein reguläres Fortbewegungsmittel, das auch bedeutete, schneller voran zu kommen als beispielsweise zu Fuß. Im Hintergrund sind Gebäude zu sehen. Wir sehen nicht genau, ob der Reiter ein Ziel hat oder einfach nur von den Gebäuden wegreitet oder gar flüchtet. Die Karte ist freundlich gestaltet und wirkt nicht düster. Das Pferd ist ein Fluchttier.
unterwegs, agil, beweglich sein, freundlich, impulsiv, schneller, flüchtig
Bewegungsapparat und Gelenke
Pferd, Esel
Mann
unterwegs, schneller
Das Bild zeigt ein vierblättriges Kleeblatt mit zwei kleinen Blüten. Dieses steht für uns als Sinnbild für Glück. Der Klee als Pflanze ist eher eine kleine. Im Vergleich zu anderen Karten, ist dies die einzige, die etwas Essbares darstellt. Die Karte wirkt freundlich und hell. Die Farbe, die hervorsticht, ist grün. Dies ist auch in unserem Sprachgebrauch die Farbe der Hoffnung.
glücklich, unbeschwert, hoffnungsvoll
Medikamente der klassischen Medizin, Ernährungsverhalten
4 Tage, 4 Wochen, 4 Monate, der vierte Monat im Jahr: April
grün
4
Ein Schiff auf hoher See ist zu sehen. Das Wetter ist normal. Der Seegang ist nicht rau, aber auch nicht so ruhig, dass das Schiff ruhig segeln könnte. Es schwankt auf dem Meer. Früher waren Schiffsreisen sehr langsam und langwierig. Die Segel des Schiffes sind cremefarben bis gelb. Wenn man das Schiff so betrachtet, könnte es Fernweh und Reiselust auslösen. Aber auch Traurigkeit, dass man auf diesem Schiff nicht mitfahren kann.