http://www.miband-handbuch.de/
Günstiger als mit dem Xiaomi Mi Band kann man derzeit seine Schritte kaum zählen. Mit einem Preis von unter 20 Euro dürfte es das wohl günstigste Sportgadget eines etablierten Herstellers auf dem Markt sein.
Doch was genau vermag das Mi Band zu leisten? Bevor wir uns mit der Bedienung sowie dem Tuning auseinandersetzen, wollen wir zunächst klären, welche Funktionen es im Detail bietet und für welche Einsatzzwecke es sich überhaupt eignet. Ferner begleitet Sie dieses Kapitel bei der Erstinbetriebnahme, erklärt die Möglichkeiten der LED-Anzeige und nennt seriöse Bezugsquellen.
Die Funktionen Schlafanalyse, intelligenter Wecker, Schrittzähler sowie der Vibrationsalarm für Anrufe und Nachrichten werden in den Folgekapiteln erläutert.
Packen wir es an!
PS: Neuigkeiten zum Mi Band finden Sie auf der Begleithomepage zum Buch:
http://www.miband-handbuch.de/
Ist das Mi Band nur als Fitness-Tracker zu verstehen oder kann es sogar eine Smartwatch ersetzen?
Das Xiaomi Mi Band vermag weitaus mehr, als lediglich die Schritte seines Trägers zu zählen. Konkret enthält es folgende Kernfunktionen:
Es konzentriert sich somit auf einige wenige Hauptfunktionen, die wir später noch im Detail beleuchten werden. Mit einem Smartwatch ist es jedoch nicht vergleichbar, da es kein Display besitzt und sich auch keine weiteren Apps installieren lassen. Dennoch kann das Mi Band eine Alternative zu einer Smartwatch darstellen. Nicht jeder kann sich mit dem recht klobigen Design einer Smartwatch anfreunden, benötigt mehr als die oben genannten Funktionen oder möchte nicht gleich mehrere hundert Euro investieren.
Welche Geräte (Hard- und Software) werden vom Mi Band unterstützt?
Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Mi Band und App?
In ganz einfachen Worten erklärt, funktioniert das Zusammenspiel zwischen dem Mi Band und Ihrem Smartphone wie folgt: Da das Mi Band selbst kein Display besitzt, erfolgt die Konfiguration bzw. das Auslesen der Daten mithilfe des Displays Ihres Smartphones. Zu diesem Zweck müssen Sie eine kompatible App installieren (nähere Informationen finden Sie im Kapitel “Mi Fit-App”).
Die App fungiert als eine Art Verwaltungszentrale für den Tracker. Hier können Sie sich einerseits die aufgezeichneten Daten anzeigen lassen (z. B. Ihre Schlafphasen oder Ihre zurückgelegten Schritte). Anderseits definieren Sie hier sämtliche Einstellungen (z. B. Tagesziele festlegen, die Anruf-Benachrichtigung oder den Wecker einstellen).
Die Kommunikation zwischen Mi Band und Ihrem Handy erfolgt via Bluetooth. Grundsätzlich ist die Bluetooth-Verbindung lediglich zum Synchronisieren der Daten erforderlich. Möchten Sie jedoch in Echtzeit über Anrufe oder WhatsApp-Nachrichten informiert werden, muss natürlich eine permanente Bluetooth-Verbindung zwischen Tracker und Smartphone bestehen.
Wie genau werden die Schritte erfasst?
Das Mi Band misst Bewegungen mithilfe des 3-Achsen Beschleunigungssensors Analog ADXL362 MEMS Accelerometer, siehe:
http://www.analog.com/en/products/mems/mems-accelerometers/adxl362.html
Konkret versucht der Beschleunigungssensor, typische Schrittbewegung zu erfassen. Der Tracker kann eine erfasste Bewegung jedoch nicht immer korrekt interpretieren, nur der Anwender weiß, was er bei der Bewegung seines Handgelenks konkret gemacht hat. Das bedeutet, dass er Bewegungen beim Laufen, Haare waschen, Zwiebeln schneiden nicht immer zweifelsfrei unterscheiden kann — er registriert nur, dass eine Bewegung stattgefunden hat. Aus diesem Grund stimmen die Werte auch niemals zu 100 Prozent mit der Realität überein.
In der Praxis sind die Abweichungen jedoch weitaus geringer, als man vermuten mag. Im Rahmen der Recherche zu diesem Buch wurden von unterschiedlichen Personen tausende gelaufene Schritte manuell mitgezählt und mit den ausgelesenen Werten verglichen. Zwar hatte das Mi Band grundsätzlich etwas mehr Schritte gezählt, die Abweichung lag jedoch stets bei (knapp) unter 5 Prozent.
Dennoch sollten Sie insbesondere die physikalischen Grenzen, denen das Mi Band unterworfen ist, bei der Interpretation Ihrer Daten im Hinterkopf behalten. Beispielsweise bekommt der Tracker beim Schieben eines Kinder- oder Einkaufswagens lediglich einen einmaligen Impuls, ansonsten erfährt er kaum eine Beschleunigung und zählt keine Schritte. Ähnliches gilt auch beim Fahrradfahren, wobei man hier etwas tricksen kann (siehe hierzu die Tipps im Kapitel “Fahrradfahren tracken”).
Bei typischer Schreibtischarbeit werden hingegen sehr selten Bewegungen fälschlicherweise als Schritte interpretiert. Ferner hat es sich bewährt, das Band grundsätzlich nicht an der dominanten Hand zu tragen (Rechtshänder sollten das Band also nicht rechts, sondern links tragen!). Tätigkeiten, wie das bereits genannte Schneiden von Zwiebeln, die typischerweise vor allem mit der dominanten Hand ausgeführt werden, werden dadurch seltener als Laufbewegung fehlinterpretiert.
Wie lange hält der Akku durch?
Die Akkulaufzeit ist eines der absoluten Highlights des Mi Bands. Xiaomi selbst gibt eine Laufzeit von 4 Wochen an. Zugegebenermaßen sorgt diese Aussage zunächst für Skepsis. Tatsächlich sind die angegebenen 4 Wochen jedoch ein realistischer Durchschnittswert.
Wie lange eine Akkuladung konkret hält, ist natürlich von der Nutzungsintensität abhängig. Bei permanenter Nutzung von Bluetooth und sehr häufigem Vibrieren sinkt die Akkulaufzeit drastisch ab. Wird hingegen das Band hingegen primär als Tracker für Schlaf- und Schrittdaten genutzt, hält der Akku mindestens 6 Wochen durch.
Den aktuellen Akkustand können Sie sich anzeigen lassen, wenn Sie innerhalb der Mi Fit-App das Menü “Einstellungen” aufrufen.