© 2013 Edmund W. Meuter

Herstellung und Verlag:

BoD-Books on Demand GmbH, Nordstedt

ISBN: 9783739299891

Inhaltsverzeichnis

Warum und was glaube ich

Nun, wir sind alle in irgendeiner Religion groß geworden.

Unsere Eltern haben uns von klein auf religiös erzogen oder auch nicht. Aber ich gehe davon aus, dass alle denkenden Menschen irgendeiner Glaubensrichtung angehören. Selbst, wer sagt, er glaubt an nichts, glaubt ja, dass er an nichts glaubt. Als junger Mensch hat man das Leben vor sich, denkt über Beruf, Karriere und persönliche Beziehungen nach. Gott? – vielleicht später.

Ich will damit sagen, auch ich war einmal jung und eine Zeit lang von Kirche und Religion weit entfernt, obwohl als Christ erzogen.

Zu viele unheilvolle Dinge wurden von Menschen im Namen der Religionen und „im Namen Gottes“ getan. Auch die Christen waren in der Vergangenheit an solch grausamen Geschehen nicht unwesentlich beteiligt. Auch heute können noch so viele ernsthaft ehrliche Vertreter von Religionsgemeinschaften aller Art gut gemeinte fromme Zitate und Sprüche aus der Bibel und anderen Schriften zu verbreiten versuchen, die Welt draußen – das Leben – zeigt etwas ganz anderes.

Viele Erklärungen religiöser Art sind oft zu hochtrabend und zu wissenschaftlich. Man merkt, der Schreiber oder Redner hat das Fach studiert und sich echt mit der Materie befasst. Aber das überzeugt nicht den einfachen Leser oder Zuhörer, denn er sieht sein Umfeld in solch speziell gesehener Blickrichtung nicht einbezogen. Andere Leute wiederum, besonders bei sogenannten Bibelabenden, nehmen gerne einen einzelnen Satz daraus als Motto des Abends, das dann anschließend – manchmal in einer Diskussion, wenn sie denn überhaupt stattfindet – bis ins Einzelne zerfleddert wird, so dass es aus dem Zusammenhang gerissen mit dem ursprünglichen Text nicht mehr viel gemein hat oder falsch interpretiert werden kann.

Eine Art übrigens, mit der Politiker gerne Worte ihrer Gegner absichtlich verkürzt aus einen Zusammenhang zitieren, um ihn zu diskreditieren. Auf diese Art setzen auch Journalisten gerne aus Sensationsgründen Gerüchte in die Welt.

Verkürzte Zitate sind also auch nicht gerade überzeugend, um sich einer religiösen Auffassung zu nähern. Hinzu kommt, dass sämtliche Religionen, selbst heidnische Naturglauben, von sich behaupten, der einzig wahre Glaube zu sein, alles andere sei Irrglaube.

Solche Ausführungen sind wenig hilfreich für die Entscheidung eines denkenden Menschen, der automatisch nach dem Warum fragt. Es bedarf da jeweils etwas mehr als nur eine Behauptung ohne jede weitere Erläuterung, die aber leider nie ausreichend geliefert wird.

Aber trotz meiner zeitweiligen Entfernung von Kirchen und Religionen, an einen Gott habe ich immer geglaubt. Früh habe ich mich für Technik, besonders für Astronomie, das Weltall und die Unendlichkeit interessiert. So habe ich später auch schnell wieder zu einer Religion gefunden. Welche? Warum? Das später. Zunächst die Wissenschaft: Das, was wir wissen!

Meine Ausführungen in dieser Schrift versuche ich in möglichst einfachen Worten zu bringen, da ich Wert darauf lege, dass es auch ein Neandertaler versteht, wenn es ihn denn noch gäbe. Bevor ich mir also erkläre, warum ich mich ausgerechnet zu dieser, einer bestimmtem Religion bekenne, finde ich, sollte ich erst einmal überdenken, ob und warum ich wirklich an Gott glaube.

Mir persönlich ist ein bekennender Atheist lieber, weil ehrlicher, als ein Mensch, der behauptet an Gott zu glauben und den ganzen Tag so lebt, als gäbe es ihn nicht.

Was antworte ich, wenn jemand behauptet: Ich glaube nur an die Wissenschaft – also die Wissenschaft wird es bringen. An die Wissenschaft muss man ja nicht glauben, sie ist eine Zusammenfassung dessen, was man weiß, alles weitere ersucht man zu erforschen. Bin ich so fest verankert im Glauben, dass ich darauf antworten kann und nicht kneife?

Da gibt es z. B. die Behauptung: Jules Verne hat schon Dinge beschrieben, die wir heute haben, so werden wir eines Tages auch… usw.

Nun, ich denke Jules Verne hat nur Dinge fantasiert, die innerhalb unserer Dreidimensionalität und Zeit liegen. So werden auch Menschen eines Tages nicht nur Mond, Mars und vielleicht weitere entdeckte Planeten besuchen können, innerhalb unserer Galaxie oder darüber hinaus, aber alles nur innerhalb unserer Zeit und unseres Raumes, unseres Alls, soweit wir überhaupt dazu beschaffen sind, selbst das zu erreichen. Darüber hinaus können wir zwar denken, aber nicht mit unserem jetzigen Körper leben. Selbst, wenn wir uns über andere Dimensionen hinaus transferieren könnten, wir müssten immer wieder in eine Dreidimensionalität zurück.

Spätestens in 5 Milliarden Jahren, wenn unsere Sonne stirbt und wir als Menschheit noch existieren, müssten wir es geschafft haben einen anderen Lebensraum zu finden. In 7 Milliarden Jahren wird die Erde von der vergrößerten Sonne geschluckt. Wir wissen, dass wir nicht alles wissen, aber wir fantasieren auch gerne über Dinge, die wir nicht haben oder die nicht erreichbar sind.

Diese Wunschträume haben wir schon immer in Märchen früherer Zeit erzählt: Das arme Mädchen findet ihren Prinzen, der arme Schusterjunge seine Prinzessin. Es gibt gute und böse Wesen, wie z. B. Feen und andere. Die modernen Märchen sind die Science-Fiction-Erzählungen. Es gibt immer Gute und Böse. Meist identifiziert man sich mit den Guten, sei denn, man fühlt sich etwas ohnmächtig im Leben, dann sind es die Bösen, die faszinieren, die also anders sind als man sein sollte. Das gibt einem das Gefühl der Stärke und kommt in letzter Zeit leider immer häufiger vor.

Seit der Mensch denken kann stellt er sich die Fragen:

Wo kommen wir her, wo gehen wir hin, auch ich.

Dazu jetzt ein paar wissenschaftliche Daten.

Hier einige Größenverhältnisse in unserem Universum.

Sonne

Sirius

Pollux

Arcturus

Arcturus

Rigel

Betelgeuse

Antares

Unsere Galaxie, die ungefähr so aussieht.

Unser All ist 13,7 Milliarden Jahre alt.

Unsere Erde 4,568 Milliarden Jahre, unser Mond 30 Millionen

Jahre jünger, also später geboren.

Die Erde rast in einem Abstand von ca. 150 Millionen km Entfernung inklusive Mond mit einer Geschwindigkeit von ca. 30 km/sec um unsere Sonne.

Die Lichtgeschwindigkeit beträgt 300.000 km/sec (genauer 299.792 km/sec). Sie ist also auch gleichzeitig unsere zurzeit schnellstmögliche Nachrichtenübermittlung. 1 Lichtjahr ist also 9,4605 Billionen km.

Um nicht mit so großen Zahlen arbeiten zu müssen rechnet man mit Parallaxensekunden, abgekürzt Parsek [pc], oft in Science-Fiction-Romanen und -Filmen verwendet. 1pc ist die Entfernung eines Sterns mit der jährlichen Parallaxe einer Bogensekunde, also 1pc = 30,86 Billionen km = 3,262 Lichtjahre.

Unsere Galaxie (Milchstraße) hat über 100 Milliarden Sterne. Der nächstliegende Stern – Sirius – befindet sich 4,2 Lichtjahre entfernt. Eine Antwort von dort würde 8,4 Jahre dauern. Der Durchmesser unserer Galaxie beträgt 100.000 Lichtjahre. Eine Nachricht von einem Ende zum anderen dauert 100.000 Jahre. Eine Antwort 200.000 Jahre. Welches Aufzeichnungssystem sollen wir da nehmen? Kommunikation mit Einwohnern von Planeten anderer Galaxien können wir getrost vergessen. Die uns nächstgelegene Galaxie, der Andromeda-Nebel, befindet sich 2,3 Millionen Lichtjahre entfernt. Man kann ihn mit bloßem Auge sehen, ein riesiges Sternensystem von mehr als 310 Milliarden Sonnenmassen. Eine Antwort von dort käme erst in 4,6 Millionen Jahren an. Es gibt noch viele Milliarden andere Galaxien wie diese und unsere im Weltall.

Unser All ist dauernd in Bewegung: Geburten, Sterben, Entstehen, Zerfallen von Sternen, ganzen Galaxien. Da gibt es schwarze Löcher, sogenannte Wurmlöcher, dunkle Energie usw. Laut Hubble-Aufnahmen gibt es vermutlich in jeder Galaxie ein solches schwarzes Loch, auch in unserer. Außerdem suchen Wissenschaftler zurzeit nach der Antimaterie.